Jüngste Erhebungen zur Leseund Schreibfähigkeit der Bevölkerung weisen nach, dass 7,5 Millionen Erwachsene (einschließlich Personen mit einer anderen Erstsprache als Deutsch) gemessen an einer internationalen Kompetenzskala für Leseund Schreibfähigkeiten höchstens Stufe 3 erreichen (vgl. Grotlüschen/Riekmann 2011, S. 41).1 Bei Personen mit Deutsch als Erstsprache beläuft sich die Zahl der funktionalen Analphabeten auf 4,4 Millionen (ebd.). Vor dem Hintergrund dieser Zahlen, nach denen ca. zehn Prozent der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland als funktionale Analphabeten gelten, stellt sich die Frage nach der Bedeutsamkeit der Beherrschung von Schriftsprache für das Individuum und die Gesellschaft. In der Regel wird angenommen, dass Schriftsprachschwierigkeiten soziale, politische und berufliche Exklusion zur Folge haben und Betroffene auf diese Weise mehrfach benachteiligt werden (vgl. UNESCO 2010, S. 94). Der nachfolgende Beitrag stellt ausgewählte Ergebnisse eines Projekts vor, das im Rahmen des Förderschwerpunkts Alphabetisierung/Grundbildung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) von März 2008 bis September 2010 durchgeführt wurde (Zeuner/Pabst 2011).2 Im Anschluss an den international diskutierten Ansatz „Literalität als soziale Praxis“ (Street 1995) war es das Ziel, die Bedeutung von Schriftsprachlichkeit im Rahmen einer ethnographischen Studie zu erschließen. Literalität als soziale Praxis bedeutet, dass Individuen ihre jeweiligen Schreibund Lesekompetenzen in einem differenzierten sozialen Umfeld adäquat und nutzbringend handhaben und einsetzen können.
{"title":"Literalität als soziale Praxis - Bedeutungen von Schriftsprachlichkeit","authors":"Antje Pabst, Christine Zeuner","doi":"10.3278/REP1103W036","DOIUrl":"https://doi.org/10.3278/REP1103W036","url":null,"abstract":"Jüngste Erhebungen zur Leseund Schreibfähigkeit der Bevölkerung weisen nach, dass 7,5 Millionen Erwachsene (einschließlich Personen mit einer anderen Erstsprache als Deutsch) gemessen an einer internationalen Kompetenzskala für Leseund Schreibfähigkeiten höchstens Stufe 3 erreichen (vgl. Grotlüschen/Riekmann 2011, S. 41).1 Bei Personen mit Deutsch als Erstsprache beläuft sich die Zahl der funktionalen Analphabeten auf 4,4 Millionen (ebd.). Vor dem Hintergrund dieser Zahlen, nach denen ca. zehn Prozent der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland als funktionale Analphabeten gelten, stellt sich die Frage nach der Bedeutsamkeit der Beherrschung von Schriftsprache für das Individuum und die Gesellschaft. In der Regel wird angenommen, dass Schriftsprachschwierigkeiten soziale, politische und berufliche Exklusion zur Folge haben und Betroffene auf diese Weise mehrfach benachteiligt werden (vgl. UNESCO 2010, S. 94). Der nachfolgende Beitrag stellt ausgewählte Ergebnisse eines Projekts vor, das im Rahmen des Förderschwerpunkts Alphabetisierung/Grundbildung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) von März 2008 bis September 2010 durchgeführt wurde (Zeuner/Pabst 2011).2 Im Anschluss an den international diskutierten Ansatz „Literalität als soziale Praxis“ (Street 1995) war es das Ziel, die Bedeutung von Schriftsprachlichkeit im Rahmen einer ethnographischen Studie zu erschließen. Literalität als soziale Praxis bedeutet, dass Individuen ihre jeweiligen Schreibund Lesekompetenzen in einem differenzierten sozialen Umfeld adäquat und nutzbringend handhaben und einsetzen können.","PeriodicalId":210907,"journal":{"name":"REPORT - Zeitschrift für Weiterbildungsforschung 03/2011","volume":"18 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2011-09-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"124258427","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Nutzungsbedingungen: Dieser Text wird unter einer CC BY-NC-ND Lizenz (Namensnennung-Nicht-kommerziell-Keine Bearbeitung) zur Verfügung gestellt. Nähere Auskünfte zu den CC-Lizenzen finden Sie hier: https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/1.0/deed.de Terms of use: This document is made available under a CC BY-NC-ND Licence (Attribution-Non Comercial-NoDerivatives). For more Information see: https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/1.0
{"title":"Kulturen der Nutzenpositionierung - Durch Wissen zu veränderten Lernentscheidungen","authors":"Marion Fleige","doi":"10.3278/REP1103W072","DOIUrl":"https://doi.org/10.3278/REP1103W072","url":null,"abstract":"Nutzungsbedingungen: Dieser Text wird unter einer CC BY-NC-ND Lizenz (Namensnennung-Nicht-kommerziell-Keine Bearbeitung) zur Verfügung gestellt. Nähere Auskünfte zu den CC-Lizenzen finden Sie hier: https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/1.0/deed.de Terms of use: This document is made available under a CC BY-NC-ND Licence (Attribution-Non Comercial-NoDerivatives). For more Information see: https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/1.0","PeriodicalId":210907,"journal":{"name":"REPORT - Zeitschrift für Weiterbildungsforschung 03/2011","volume":"36 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2011-09-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"132769671","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Seit der Novellierung des Hochschulrahmengesetzes im Jahr 1998 sind auch Hochschulen verpflichtet, Weiterbildung anzubieten. Bei der Weiterbildung an Hochschulen handelt es sich – so der gängige Terminus – um wissenschaftliche Weiterbildung, die jedoch nicht einheitlich definiert ist. So ist nicht klar, ob wissenschaftliche Weiterbildung lediglich für Hochschulabsolvent/inn/en geöffnet sein sollte oder ob auch Menschen ohne akademische Vorbildung daran teilhaben sollen. Während in den gängigen Definitionen ausschließlich Akademiker/innen als Zielgruppe benannt werden (Wolter 2005), wird in der Definition des Wissenschaftsrats (1997) auch beruflich Qualifizierten der Zugang zum Weiterbildungsanbieter Universität ermöglicht. Jene Bevölkerungsgruppen, die hinsichtlich ihrer Bildungsmöglichkeiten benachteiligt sind, sollen entsprechend einen besseren Zugang zur Weiterbildung erhalten und an akademischer Bildung teilhaben können (Weber/Jütte 2005). Hinsichtlich der sozialen Durchlässigkeit ist Deutschland allerdings rückständig. Hier werden Personen ohne akademische Vorbildung aus vielen Bereichen ausgeschlossen (Hanft/Knust 2007). Mittlerweile existieren jedoch diverse Weiterbildungsangebote an Universitäten, die auch für Berufstätige ohne akademische Vorbildung und ohne Hochschulzugangsberechtigung geöffnet sind. Die zentralen Fragestellungen, die sich daraus ableiten lassen, können folgendermaßen zusammengefasst werden: Wie gestaltet sich die Lehre mit dieser für die Hochschule neuen Zielgruppe? Wie verändern sich der Umgang mit Wissen und die Form der Wissensvermittlung? Weiterführend wird danach gefragt, mit welcher Motivation sich Wissenschaftler/innen in der Weiterbildung engagieren. Denn für Hochschulangehörige existieren kaum Anreize, in der wissenschaftlichen Weiterbildung zu lehren. Für die Karriere und Reputation von Wissenschaftler/inne/n sind Forschungsund Publikationsleistungen entscheidend. Häufig wird ein Engagement in der Weiterbildung sogar als Ablenkung von den primären Aufgaben beschrieben (Bloch 2006). Bei der Frage nach der Motivation spielt u.U. auch die neue Zielgruppe eine Rolle: Mit welchen Motiven und Erwartungen engagieren sich Wissenschaftler/innen in Weiterbildungsstudiengängen, an denen auch Nicht-Akademiker/innen teilnehmen? Für die qualitative Analyse dieser Fragestellungen werden zwei Weiterbildungsstudiengänge an verschiedenen Universitäten vergleichend untersucht. Während der eine Studiengang ausschließlich akademisch vorgebildeten Personen vorbehalten ist,
{"title":"Praxis- oder Wissenschaftsorientierung?","authors":"Aladin El-Mafaalani, Patricia Heufers","doi":"10.3278/REP1103W061","DOIUrl":"https://doi.org/10.3278/REP1103W061","url":null,"abstract":"Seit der Novellierung des Hochschulrahmengesetzes im Jahr 1998 sind auch Hochschulen verpflichtet, Weiterbildung anzubieten. Bei der Weiterbildung an Hochschulen handelt es sich – so der gängige Terminus – um wissenschaftliche Weiterbildung, die jedoch nicht einheitlich definiert ist. So ist nicht klar, ob wissenschaftliche Weiterbildung lediglich für Hochschulabsolvent/inn/en geöffnet sein sollte oder ob auch Menschen ohne akademische Vorbildung daran teilhaben sollen. Während in den gängigen Definitionen ausschließlich Akademiker/innen als Zielgruppe benannt werden (Wolter 2005), wird in der Definition des Wissenschaftsrats (1997) auch beruflich Qualifizierten der Zugang zum Weiterbildungsanbieter Universität ermöglicht. Jene Bevölkerungsgruppen, die hinsichtlich ihrer Bildungsmöglichkeiten benachteiligt sind, sollen entsprechend einen besseren Zugang zur Weiterbildung erhalten und an akademischer Bildung teilhaben können (Weber/Jütte 2005). Hinsichtlich der sozialen Durchlässigkeit ist Deutschland allerdings rückständig. Hier werden Personen ohne akademische Vorbildung aus vielen Bereichen ausgeschlossen (Hanft/Knust 2007). Mittlerweile existieren jedoch diverse Weiterbildungsangebote an Universitäten, die auch für Berufstätige ohne akademische Vorbildung und ohne Hochschulzugangsberechtigung geöffnet sind. Die zentralen Fragestellungen, die sich daraus ableiten lassen, können folgendermaßen zusammengefasst werden: Wie gestaltet sich die Lehre mit dieser für die Hochschule neuen Zielgruppe? Wie verändern sich der Umgang mit Wissen und die Form der Wissensvermittlung? Weiterführend wird danach gefragt, mit welcher Motivation sich Wissenschaftler/innen in der Weiterbildung engagieren. Denn für Hochschulangehörige existieren kaum Anreize, in der wissenschaftlichen Weiterbildung zu lehren. Für die Karriere und Reputation von Wissenschaftler/inne/n sind Forschungsund Publikationsleistungen entscheidend. Häufig wird ein Engagement in der Weiterbildung sogar als Ablenkung von den primären Aufgaben beschrieben (Bloch 2006). Bei der Frage nach der Motivation spielt u.U. auch die neue Zielgruppe eine Rolle: Mit welchen Motiven und Erwartungen engagieren sich Wissenschaftler/innen in Weiterbildungsstudiengängen, an denen auch Nicht-Akademiker/innen teilnehmen? Für die qualitative Analyse dieser Fragestellungen werden zwei Weiterbildungsstudiengänge an verschiedenen Universitäten vergleichend untersucht. Während der eine Studiengang ausschließlich akademisch vorgebildeten Personen vorbehalten ist,","PeriodicalId":210907,"journal":{"name":"REPORT - Zeitschrift für Weiterbildungsforschung 03/2011","volume":"10 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2011-09-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"127191316","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Nutzungsbedingungen: Dieser Text wird unter einer CC BY-SA Lizenz (NamensnennungWeitergabe unter gleichen Bedingungen) zur Verfügung gestellt. Nähere Auskünfte zu den CC-Lizenzen finden Sie hier: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.de Terms of use: This document is made available under a CC BY-SA Licence (Attribution-ShareAlike). For more Information see: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0
{"title":"Wer ist bildungsarm? Zu einer Idealtypologie des funktionalen Analphabetismus","authors":"Stephan Drucks, U. Bauer, Tugba Hastaoglu","doi":"10.3278/REP1103W048","DOIUrl":"https://doi.org/10.3278/REP1103W048","url":null,"abstract":"Nutzungsbedingungen: Dieser Text wird unter einer CC BY-SA Lizenz (NamensnennungWeitergabe unter gleichen Bedingungen) zur Verfügung gestellt. Nähere Auskünfte zu den CC-Lizenzen finden Sie hier: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.de Terms of use: This document is made available under a CC BY-SA Licence (Attribution-ShareAlike). For more Information see: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0","PeriodicalId":210907,"journal":{"name":"REPORT - Zeitschrift für Weiterbildungsforschung 03/2011","volume":"35 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2011-09-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"132809655","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Konservative Entscheidungen - Größenordnung des funktionalen Analphabetismus in Deutschland","authors":"Wibke Riekmann, Anke Grotlüschen","doi":"10.3278/REP1103W024","DOIUrl":"https://doi.org/10.3278/REP1103W024","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":210907,"journal":{"name":"REPORT - Zeitschrift für Weiterbildungsforschung 03/2011","volume":"25 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2011-09-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"129055723","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Zentrales Forschungsinteresse der „Interdependenzstudie“1 sind Veränderungen der Alltagsbewältigung durch die Teilnahme an Alphabetisierungskursen. Es werden vor allem Wechselwirkungen von Schriftsprachkompetenz und Lebensbewältigung untersucht (Deneke/Pape 2009). Um diesen Forschungsfragen nachzugehen, wurden zwei leitfadengestützte Befragungen mit Teilnehmenden an Alphabetisierungskursen der Volkshochschule Hannover durchgeführt. Der Zeitabstand zwischen den zwei Befragungen betrug ein Jahr. Ergänzt wurden die Interviews durch einen Sozialdatenbogen, der relevantes Faktenwissen zu den befragten Personen erfasste, sowie durch eine Lernstandsdiagnose in den Bereichen Lesen und Schreiben (Küspert/Schneider 1998; May 2002), um neben den subjektiven Sichtweisen der Teilnehmenden stärker objektivierte Testergebnisse in die Untersuchung einbeziehen zu können (Deneke/Horch 2011). Im Rahmen der Basisbefragung im Jahr 2009 konnten 24 Teilnehmende (siehe Tab. 1) aus den Alphabetisierungskursen der Volkshochschule Hannover für ein qualitatives Interview gewonnen werden (Pape 2011). 23 Teilnehmende ließen sich im Jahr 2009 zudem auf ein zweites Gespräch zur Erfassung ihrer Sozialdaten und ihres Lernstands ein. Die Folgebefragung konnte im Jahr 2010 mit 22 Interviews und ebenso vielen Lernstandsdiagnosen abgeschlossen werden. Im Folgenden werden erste Ergebnisse der Basisund Folgebefragung präsentiert, die als Grundlage für den vorliegenden Artikel dienen.
{"title":"Politische Partizipation aus der Sicht funktionaler Analphabet/inn/en","authors":"Natalie Pape","doi":"10.3278/REP1103W015","DOIUrl":"https://doi.org/10.3278/REP1103W015","url":null,"abstract":"Zentrales Forschungsinteresse der „Interdependenzstudie“1 sind Veränderungen der Alltagsbewältigung durch die Teilnahme an Alphabetisierungskursen. Es werden vor allem Wechselwirkungen von Schriftsprachkompetenz und Lebensbewältigung untersucht (Deneke/Pape 2009). Um diesen Forschungsfragen nachzugehen, wurden zwei leitfadengestützte Befragungen mit Teilnehmenden an Alphabetisierungskursen der Volkshochschule Hannover durchgeführt. Der Zeitabstand zwischen den zwei Befragungen betrug ein Jahr. Ergänzt wurden die Interviews durch einen Sozialdatenbogen, der relevantes Faktenwissen zu den befragten Personen erfasste, sowie durch eine Lernstandsdiagnose in den Bereichen Lesen und Schreiben (Küspert/Schneider 1998; May 2002), um neben den subjektiven Sichtweisen der Teilnehmenden stärker objektivierte Testergebnisse in die Untersuchung einbeziehen zu können (Deneke/Horch 2011). Im Rahmen der Basisbefragung im Jahr 2009 konnten 24 Teilnehmende (siehe Tab. 1) aus den Alphabetisierungskursen der Volkshochschule Hannover für ein qualitatives Interview gewonnen werden (Pape 2011). 23 Teilnehmende ließen sich im Jahr 2009 zudem auf ein zweites Gespräch zur Erfassung ihrer Sozialdaten und ihres Lernstands ein. Die Folgebefragung konnte im Jahr 2010 mit 22 Interviews und ebenso vielen Lernstandsdiagnosen abgeschlossen werden. Im Folgenden werden erste Ergebnisse der Basisund Folgebefragung präsentiert, die als Grundlage für den vorliegenden Artikel dienen.","PeriodicalId":210907,"journal":{"name":"REPORT - Zeitschrift für Weiterbildungsforschung 03/2011","volume":"70 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2011-09-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"132383279","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}