Der Verkehr ist der einzige Sektor, in dem die CO2-Emissionen bis heute steigen. Trotz deutlicher Effizienzgewinne durch z.B. ressourcenschonende Motoren hat der Verkehrssektor in den letzten 30 Jahren keinen Beitrag zu den politisch angestrebten Klimazielen geleistet: Das absolute Verkehrswachstum hat alle Einsparungen kompensiert. Daraus folgt die basale verkehrswissenschaftliche Einsicht, dass technologische Innovationen allein nicht zu einer nachhaltigen Verkehrsentwicklung beitragen. Oliver Schwedes zeigt: Eine Verkehrswende erfordert Innovationen auch auf sozialer Ebene - wir müssen unser Zusammenleben neu organisieren!
{"title":"Verkehr im Kapitalismus","authors":"O. Schwedes","doi":"10.1515/9783839459652","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/9783839459652","url":null,"abstract":"Der Verkehr ist der einzige Sektor, in dem die CO2-Emissionen bis heute steigen. Trotz deutlicher Effizienzgewinne durch z.B. ressourcenschonende Motoren hat der Verkehrssektor in den letzten 30 Jahren keinen Beitrag zu den politisch angestrebten Klimazielen geleistet: Das absolute Verkehrswachstum hat alle Einsparungen kompensiert. Daraus folgt die basale verkehrswissenschaftliche Einsicht, dass technologische Innovationen allein nicht zu einer nachhaltigen Verkehrsentwicklung beitragen. Oliver Schwedes zeigt: Eine Verkehrswende erfordert Innovationen auch auf sozialer Ebene - wir müssen unser Zusammenleben neu organisieren!","PeriodicalId":259513,"journal":{"name":"Sozialtheorie","volume":"14 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2021-09-29","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"120958727","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Wenn Übersetzungszwänge zwischen sozialen Sinnhorizonten den Kardinaleffekt sozialer Differenzierung bilden, kann eine entsprechende Soziologie multipler Differenzierung ihren eigenen Realitätsbezug, wie den jedes anderen Sinnzusammenhanges, nur als eine Art »indirekter Referenz« ausweisen. Joachim Renns Analyse geht einen medientheoretischen Umweg: Sie konzentriert sich zunächst auf die Bedeutung verschiedener Kommunikationsmedien für die eigenlogische Formatierung möglicher Gegenstände der Bezugnahme und erst dann auf die Referenzansprüche der Soziologie selbst. Es zeigt sich: Diese pragmatistische Rekonstruktion einer medialen »Welt-Erschließung« wird - anders als der weit verbreitete Konstruktivismus - der realistischen Intuition einer Soziologie als empirischer Wissenschaft gerecht.
{"title":"Indirekte Referenz - Pragmatischer Realismus und Medientheorie","authors":"Joachim Renn","doi":"10.14361/9783839443545","DOIUrl":"https://doi.org/10.14361/9783839443545","url":null,"abstract":"Wenn Übersetzungszwänge zwischen sozialen Sinnhorizonten den Kardinaleffekt sozialer Differenzierung bilden, kann eine entsprechende Soziologie multipler Differenzierung ihren eigenen Realitätsbezug, wie den jedes anderen Sinnzusammenhanges, nur als eine Art »indirekter Referenz« ausweisen. Joachim Renns Analyse geht einen medientheoretischen Umweg: Sie konzentriert sich zunächst auf die Bedeutung verschiedener Kommunikationsmedien für die eigenlogische Formatierung möglicher Gegenstände der Bezugnahme und erst dann auf die Referenzansprüche der Soziologie selbst. Es zeigt sich: Diese pragmatistische Rekonstruktion einer medialen »Welt-Erschließung« wird - anders als der weit verbreitete Konstruktivismus - der realistischen Intuition einer Soziologie als empirischer Wissenschaft gerecht.","PeriodicalId":259513,"journal":{"name":"Sozialtheorie","volume":"22 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2021-09-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"124891637","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Dem bis vor wenigen Jahren weitgehend unangefochtenen Modell der liberalen Demokratie wird zunehmend ein Krisenmodus zugeschrieben. Globalisierte Problemlagen, populistische Trends, neonationalistisch-autoritäre Strömungen oder die veränderte Medienlandschaft scheinen die Fragilität des westlichen Demokratieverständnisses deutlich zum Ausdruck zu bringen. Statt aber vorschnell den Fortbestand der Demokratie anzuzweifeln, setzen sich die Beiträger des Bandes - Jens Hacke, Georg Kohler, Jan-Werner Müller und Herfried Münkler - mit ihren grundsätzlichen Fragestellungen auseinander.
{"title":"Herausforderungen für die Demokratie","authors":"","doi":"10.1515/9783839457702","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/9783839457702","url":null,"abstract":"Dem bis vor wenigen Jahren weitgehend unangefochtenen Modell der liberalen Demokratie wird zunehmend ein Krisenmodus zugeschrieben. Globalisierte Problemlagen, populistische Trends, neonationalistisch-autoritäre Strömungen oder die veränderte Medienlandschaft scheinen die Fragilität des westlichen Demokratieverständnisses deutlich zum Ausdruck zu bringen. Statt aber vorschnell den Fortbestand der Demokratie anzuzweifeln, setzen sich die Beiträger des Bandes - Jens Hacke, Georg Kohler, Jan-Werner Müller und Herfried Münkler - mit ihren grundsätzlichen Fragestellungen auseinander.","PeriodicalId":259513,"journal":{"name":"Sozialtheorie","volume":"1 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2021-08-03","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"129113325","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2020-10-27DOI: 10.14361/9783839448625-032
Malte Brinkmann
Die Definition von Ambrose Bierce hat sicherlich den Reiz, etwas boshaft zu sein, wie alle Definitionen in seinem »Lexikon des Teufels«. Als wissenschaftliche Definition taugt sie allerdings weniger, denn von Wissenschaftlern wird erwartet, dass sie genau wissen und sagen, was sie untersuchen. Wir brauchen deshalb eine wissenschaftliche Definition des Lernens. Man sollte meinen, dass diese leicht zu finden wäre, denn schließlich wissen wir ja alle, was Lernen ist, lesen Bücher darüber, reden miteinander darüber, und verstehen einander auch meist. In Wirklichkeit ist es aber so, dass eine allgemein akzeptierte Definition des Lernens nicht existiert, weil das Lernen – wie wir im Rest dieses Buches noch sehen werden – doch viel komplexer ist, als man gemeinhin annehmen würde. Es gibt allerdings einige Definitionen, mit denen zwar nicht alle, aber doch sehr viele Forscher übereinstimmen würden. Eine davon gefällt mir am besten:
{"title":"Lernen","authors":"Malte Brinkmann","doi":"10.14361/9783839448625-032","DOIUrl":"https://doi.org/10.14361/9783839448625-032","url":null,"abstract":"Die Definition von Ambrose Bierce hat sicherlich den Reiz, etwas boshaft zu sein, wie alle Definitionen in seinem »Lexikon des Teufels«. Als wissenschaftliche Definition taugt sie allerdings weniger, denn von Wissenschaftlern wird erwartet, dass sie genau wissen und sagen, was sie untersuchen. Wir brauchen deshalb eine wissenschaftliche Definition des Lernens. Man sollte meinen, dass diese leicht zu finden wäre, denn schließlich wissen wir ja alle, was Lernen ist, lesen Bücher darüber, reden miteinander darüber, und verstehen einander auch meist. In Wirklichkeit ist es aber so, dass eine allgemein akzeptierte Definition des Lernens nicht existiert, weil das Lernen – wie wir im Rest dieses Buches noch sehen werden – doch viel komplexer ist, als man gemeinhin annehmen würde. Es gibt allerdings einige Definitionen, mit denen zwar nicht alle, aber doch sehr viele Forscher übereinstimmen würden. Eine davon gefällt mir am besten:","PeriodicalId":259513,"journal":{"name":"Sozialtheorie","volume":"22 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2020-10-27","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"121103954","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2020-10-27DOI: 10.14361/9783839448625-001
Sebastian Schinkel, Fanny Hösel, Sina Köhler, A. König, E. Schilling, J. Schreiber, Regina Soremski, Maren Zschach
{"title":"Vorwort","authors":"Sebastian Schinkel, Fanny Hösel, Sina Köhler, A. König, E. Schilling, J. Schreiber, Regina Soremski, Maren Zschach","doi":"10.14361/9783839448625-001","DOIUrl":"https://doi.org/10.14361/9783839448625-001","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":259513,"journal":{"name":"Sozialtheorie","volume":"05 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2020-10-27","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"127265753","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}