Pub Date : 2016-12-31DOI: 10.1515/9783839433829-013
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Pub Date : 2016-12-31DOI: 10.1515/9783839433829-014
Sinn und Sinnlichkeit, M. Eckholt
Eines der bis heute beeindruckenden Bilder der Kunstgeschichte ist das „Paradiesgärtlein“, ein Bild eines unbekannten Meisters des 15. Jahrhunderts, das heute im Frankfurter Staedel ausgestellt ist. In leuchtenden Farben, von denen vor allem Rot, Blau, Grün und Elfenbein hervorstechen, ist eine Gruppe von vier Frauen und drei Männern in einem stilisierten Garten, einem Minnegarten, dargestellt; sie sitzen, stehen, knien, bewegen sich in aller Leichtigkeit; sie lesen, sie musizieren, sie pflücken Früchte von den Bäumen. Der von einer Mauer umschlossene Garten birgt Leben in Hülle und Füller, Wasser, Vögel, Bäume, eine Vielzahl an Blumen und Früchten. Das Bild ist ein Gesamtkunstwerk, das alle Sinne anspricht, der Betrachter, die Betrachterin des Bildes werden hineingenommen, zu sehen, zu hören, zu riechen, zu schmecken. Der umschlossene Garten – der „hortus conclusus“ erinnert an das Paradies das Wort Paradies ist altiranischen Ursprungs: „pairidaeza“ bedeutet die Umzäunung; das indogermanische „chórtos“, aus dem unser Wort Garten erwachsen ist, ist der „eingefriedete Raum“,2 ein „Gehege“, ein gestalteter Garten, der von der Wildnis abschirmt. Unter den Frauen ragt Maria heraus, die auf einer Rasenbank sitzt und tief versunken ist in die Lektüre eines Buches. Das „Paradiesgärtlein“ stellt eine Landschaft des Glaubens dar, Natur und Kultur, Sinnlichkeit und Sinn sind vom Meister des Paradiesgärtleins auf eine beeindruckende Weise zusammengeführt worden. Die Schönheit Marias ist Spiegel der sie umgebenden Schönheit und Lebensfülle und Spiegel einer inneren Schönheit, die aus der Begegnung mit dem Wort der Schrift erwächst, Außen und Innen, Sinnlichkeit und Sinn sind aufeinander abgestimmt, und in dieser „Stimmigkeit“ ist sie „Bild“ – „Ikone“ – des begnadeten Menschen, in dem das Schöpfungs-Ja Gottes sich neu erfüllt und Verheißung wird für alle, die glauben. Das Paradiesgärtlein symbolisiert eine Landschaft des Glaubens, die an die Lebensfülle des Schöpfungsgartens in aller Sinnenhaftigkeit und Sinnlichkeit anknüpft, und in der Lebensfigur und Sinngestalt des Glaubens, die sich in Maria verdichtet, hält es die Einladung bereit, in dieses Leben hineinzuwachsen. So ist es nicht bloß die Erinnerung an den ursprünglichen Schöpfungsgarten, ein – verlorenes – Paradies, sondern die Verheißung einer Lebensfülle und Lebensdichte in aller Sinnlichkeit und Sinnhaftigkeit für alle, die sich auf den Weg des Glaubens machen. Hineinwachsen in den Glauben hat mit den Landschaften zu tun, in denen wir leben, mit dem Eingeborgensein in die
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Pub Date : 2016-12-31DOI: 10.1515/9783839433829-011
{"title":"Was ist wirklich im Theater?","authors":"","doi":"10.1515/9783839433829-011","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/9783839433829-011","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":363871,"journal":{"name":"Theater zwischen Ich und Welt","volume":"134 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2016-12-31","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"114662529","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2016-12-31DOI: 10.1515/9783839433829-010
{"title":"Spielen oder Gespielt werden","authors":"","doi":"10.1515/9783839433829-010","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/9783839433829-010","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":363871,"journal":{"name":"Theater zwischen Ich und Welt","volume":"38 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2016-12-31","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"125794329","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2016-12-31DOI: 10.1515/9783839433829-015
{"title":"„Der Gegensatz von Spiel ist nicht Ernst, sondern Wirklichkeit!“ Spielverlust und Deep Play","authors":"","doi":"10.1515/9783839433829-015","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/9783839433829-015","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":363871,"journal":{"name":"Theater zwischen Ich und Welt","volume":"69 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2016-12-31","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"121546073","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2016-01-31DOI: 10.14361/9783839433829-008
Ingrid Hentschel
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Pub Date : 2016-01-31DOI: 10.14361/9783839433829-012
Ingrid Hentschel
{"title":"Theater in der E-Welt oder der Kampf um die Wirklichkeit","authors":"Ingrid Hentschel","doi":"10.14361/9783839433829-012","DOIUrl":"https://doi.org/10.14361/9783839433829-012","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":363871,"journal":{"name":"Theater zwischen Ich und Welt","volume":"50 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2016-01-31","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"121988788","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2016-01-31DOI: 10.14361/9783839433829-004
Ingrid Hentschel
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