Seit dem Ende der 1960er-Jahre lieferte der fur seine Sofortbildkameras und -filme bekannte US-amerikanische Fotografiehersteller Polaroid Apparate nach Sudafrika, die zur effizienten Erstellung von Ausweisdokumenten fur die schwarze Bevolkerung dienen konnten. Besonders in der Firmenzentrale in Massachusetts loste dies den Protest schwarzer Mitarbeiter/innen aus (Polaroid Revolutionary Workers Movement, PRWM). Die Fallstudie untersucht einige Pamphlete und Flugblatter, die sich elaborierter Manipulationen von Fotografien und einer aufruttelnden Bildsprache bedienten. Die Bewegung setzte das Medium Fotografie gegen den Sofortbildhersteller ein, um diesen mit seinen eigenen Waffen zu schlagen. Der Streit um den US-amerikanischen Handel mit Sudafrika gelangte bis ins Reprasentantenhaus. Die Darstellung der Bild- und Konfliktgeschichte ermoglicht es zugleich, einen breiteren Blick auf die Genese und die konkrete historische Situation der ausweisbasierten Kontrollmechanismen im Apartheidstaat Sudafrika zu richten. Der tatsachliche Einsatz der Polaroid-Technik fur Uberwachungszwecke lasst sich nicht eindeutig ermitteln, und der Protest hatte insofern Erfolg, als das Unternehmen seine Lieferungen nach Sudafrika Ende der 1970er-Jahre stoppte.
{"title":"Polaroid in Südafrika. Eine Bild- und Konfliktgeschichte aus der Apartheid-Ära","authors":"Dennis Jelonnek","doi":"10.14765/ZZF.DOK-1337","DOIUrl":"https://doi.org/10.14765/ZZF.DOK-1337","url":null,"abstract":"Seit dem Ende der 1960er-Jahre lieferte der fur seine Sofortbildkameras und -filme bekannte US-amerikanische Fotografiehersteller Polaroid Apparate nach Sudafrika, die zur effizienten Erstellung von Ausweisdokumenten fur die schwarze Bevolkerung dienen konnten. Besonders in der Firmenzentrale in Massachusetts loste dies den Protest schwarzer Mitarbeiter/innen aus (Polaroid Revolutionary Workers Movement, PRWM). Die Fallstudie untersucht einige Pamphlete und Flugblatter, die sich elaborierter Manipulationen von Fotografien und einer aufruttelnden Bildsprache bedienten. Die Bewegung setzte das Medium Fotografie gegen den Sofortbildhersteller ein, um diesen mit seinen eigenen Waffen zu schlagen. Der Streit um den US-amerikanischen Handel mit Sudafrika gelangte bis ins Reprasentantenhaus. Die Darstellung der Bild- und Konfliktgeschichte ermoglicht es zugleich, einen breiteren Blick auf die Genese und die konkrete historische Situation der ausweisbasierten Kontrollmechanismen im Apartheidstaat Sudafrika zu richten. Der tatsachliche Einsatz der Polaroid-Technik fur Uberwachungszwecke lasst sich nicht eindeutig ermitteln, und der Protest hatte insofern Erfolg, als das Unternehmen seine Lieferungen nach Sudafrika Ende der 1970er-Jahre stoppte.","PeriodicalId":36367,"journal":{"name":"Zeithistorische Forschungen","volume":"1 1","pages":"74-96"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2019-04-26","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"42345590","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Die Ausdehnung der Aeromobilitat. Der Massenflugverkehr und seine sozial-okologischen Effekte im Kanada der 1970er-Jahre Dieser Aufsatz untersucht fur Kanada in den 1970er-Jahren die gesteigerte Ausdehnung der Aeromobilitat, verstanden als Gesamtheit der sozialen und okologischen Wirkungen der Luftfahrt fur Menschen, Orte und Dinge. Die Expansion des Flugverkehrs war vornehmlich ein Resultat des staatlich geforderten Aus- und Neubaus von Flughafen – mit gravierenden Effekten fur Gesellschaften und Landschaften im jeweiligen Einzugsgebiet. Zwar hing der Anstieg des Flugverkehrs auch mit generellen Trends der Nachkriegszeit zusammen, doch verstarkten die kanadische Regierung und ihre Partner dies noch durch verschiedene Strategien, die sich im Untersuchungszeitraum anderten. Zugleich blieb diese Politik nicht unbeobachtet und nicht unumstritten. Offentliche Kritik richtete sich vor allem gegen Grosflughafen in der Nahe dicht besiedelter Gebiete. So zeigt der Aufsatz, dass in Kanada stark gegensatzliche Sichtweisen zu der Frage vertreten wurden, wie man die Anforderungen des Massenflugverkehrs mit den naturlichen und gebauten Umwelten intelligent verbinden konne.
{"title":"Aeromobile Sprawl. Mass Air Travel and its Socio-Environmental Impact in 1970s Canada","authors":"B. Edwards","doi":"10.14765/ZZF.DOK.4.1072","DOIUrl":"https://doi.org/10.14765/ZZF.DOK.4.1072","url":null,"abstract":"Die Ausdehnung der Aeromobilitat. Der Massenflugverkehr und seine sozial-okologischen Effekte im Kanada der 1970er-Jahre \u0000 \u0000Dieser Aufsatz untersucht fur Kanada in den 1970er-Jahren die gesteigerte Ausdehnung der Aeromobilitat, verstanden als Gesamtheit der sozialen und okologischen Wirkungen der Luftfahrt fur Menschen, Orte und Dinge. Die Expansion des Flugverkehrs war vornehmlich ein Resultat des staatlich geforderten Aus- und Neubaus von Flughafen – mit gravierenden Effekten fur Gesellschaften und Landschaften im jeweiligen Einzugsgebiet. Zwar hing der Anstieg des Flugverkehrs auch mit generellen Trends der Nachkriegszeit zusammen, doch verstarkten die kanadische Regierung und ihre Partner dies noch durch verschiedene Strategien, die sich im Untersuchungszeitraum anderten. Zugleich blieb diese Politik nicht unbeobachtet und nicht unumstritten. Offentliche Kritik richtete sich vor allem gegen Grosflughafen in der Nahe dicht besiedelter Gebiete. So zeigt der Aufsatz, dass in Kanada stark gegensatzliche Sichtweisen zu der Frage vertreten wurden, wie man die Anforderungen des Massenflugverkehrs mit den naturlichen und gebauten Umwelten intelligent verbinden konne.","PeriodicalId":36367,"journal":{"name":"Zeithistorische Forschungen","volume":"14 1","pages":"442-464"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2017-12-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"44577702","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Am Ende schien selbst Horst Herold die Angst befallen zu haben, die Bundesrepublik konnte sich zu einem EDV-basierten Uberwachungsstaat entwickeln. »Die Gefahren des ›Grosen Bruders‹«, so formulierte Herold 1982, dem ersten Jahr nach seiner Amtszeit als Prasident des Bundeskriminalamts (BKA), »sind nicht mehr blos Literatur. Sie sind nach dem Stand der heutigen Technik real.« Hans Magnus Enzensberger war sich schon 1979 sicher, dass die westdeutsche Bevolkerung einem historisch prazedenzlosen Grad von Uberwachung unterliege, wahrend der »Spiegel« in seiner Artikelserie »Das Stahlnetz stulpt sich uber uns« Fakten und Vermutungen in Bezug auf die elektronischen Datenverbunde der Sicherheitsbehorden zu einem beklemmenden Bedrohungsszenario verflocht...
{"title":"»Big Data« als Vision. Computereinführung und Organisationswandel in BKA und Staatssicherheit (1967–1989)","authors":"Rüdiger Bergien","doi":"10.14765/ZZF.DOK.4.969","DOIUrl":"https://doi.org/10.14765/ZZF.DOK.4.969","url":null,"abstract":"Am Ende schien selbst Horst Herold die Angst befallen zu haben, die Bundesrepublik konnte sich zu einem EDV-basierten Uberwachungsstaat entwickeln. »Die Gefahren des ›Grosen Bruders‹«, so formulierte Herold 1982, dem ersten Jahr nach seiner Amtszeit als Prasident des Bundeskriminalamts (BKA), »sind nicht mehr blos Literatur. Sie sind nach dem Stand der heutigen Technik real.« Hans Magnus Enzensberger war sich schon 1979 sicher, dass die westdeutsche Bevolkerung einem historisch prazedenzlosen Grad von Uberwachung unterliege, wahrend der »Spiegel« in seiner Artikelserie »Das Stahlnetz stulpt sich uber uns« Fakten und Vermutungen in Bezug auf die elektronischen Datenverbunde der Sicherheitsbehorden zu einem beklemmenden Bedrohungsszenario verflocht...","PeriodicalId":36367,"journal":{"name":"Zeithistorische Forschungen","volume":"14 1","pages":"258-285"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2017-08-15","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"66622294","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Als Malia Obama, die damals 11-jahrige Tochter des US-amerikanischen Prasidenten, 2009 ihre Eltern mit ungeglattetem Haar nach Rom begleitete, ahnte sie wohl nicht, dass diese Frisur immer noch zum Politikum werden konnte. Einige Kommentatoren auf der konservativen Website »Free Republic« monierten, das Madchen sei ungeeignet, die USA zu reprasentieren, und machten dies an ihrem Hairstyle fest. Selbst wenn solche Stimmen marginal blieben, rekurrierten sie auf bekannte Diskurse, die den Natural Hairstyle, auch bekannt unter dem Namen Afro, ahnlich wie schon in den 1950er- und 1960er-Jahren erneut mit Ungepflegtheit assoziierten...
{"title":"Dressing the Black Body. Mode, Hairstyle und Schwarzsein in den USA – von den 1970er-Jahren bis zu Barack Obama","authors":"Philipp Dorestal","doi":"10.14765/ZZF.DOK.4.971","DOIUrl":"https://doi.org/10.14765/ZZF.DOK.4.971","url":null,"abstract":"Als Malia Obama, die damals 11-jahrige Tochter des US-amerikanischen Prasidenten, 2009 ihre Eltern mit ungeglattetem Haar nach Rom begleitete, ahnte sie wohl nicht, dass diese Frisur immer noch zum Politikum werden konnte. Einige Kommentatoren auf der konservativen Website »Free Republic« monierten, das Madchen sei ungeeignet, die USA zu reprasentieren, und machten dies an ihrem Hairstyle fest. Selbst wenn solche Stimmen marginal blieben, rekurrierten sie auf bekannte Diskurse, die den Natural Hairstyle, auch bekannt unter dem Namen Afro, ahnlich wie schon in den 1950er- und 1960er-Jahren erneut mit Ungepflegtheit assoziierten...","PeriodicalId":36367,"journal":{"name":"Zeithistorische Forschungen","volume":"14 1","pages":"311-336"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2017-08-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"47147597","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
»I have a confession to make, Chief, but please don’t get a shock.« Mit diesen Worten beginnt ein 40-seitiger, fur die transnationale Geschichte des Nationalsozialismus bedeutsamer Bericht von Willy Brandt an Louis P. Lochner aus dem Jahr 1946. Nicht der spatere Bundeskanzler, sondern Willy Erwin Hermann Brandt, Geschaftsfuhrer der Associated Press GmbH bis Ende 1941, beschrieb darin seinem fruheren Vorgesetzten Lochner, dem Chef-Korrespondenten der Associated Press (AP) in Deutschland, die Zusammenarbeit von AP und NS-Regime in den Jahren 1942–1945. Der bisher in der Forschung unbekannte, auf schlechtem Durchdruckpapier verfasste Report in Lochners Nachlass in Madison/Wisconsin mutet wie ein Agenten-Thriller an: Demzufolge tauschte die amerikanische Nachrichtenagentur von 1942 bis zum Fruhjahr 1945 mit einer geheimen Agentur von SS und Auswartigem Amt in Berlin, dem »Buro Laux«, standig Fotomaterial aus...
“我要忏悔,警长,但请不要感到震惊。从这些话开始,威利·勃兰特(Willy Brandt)向路易斯·P·洛奇纳(Louis P.Lochner)撰写了一份长达40页的报告,该报告对1946年的国家社会主义跨国史意义重大。不是后来的联邦总理,而是直到1945年底的美联社股份有限公司董事总经理Willy Erwin Hermann Brandt,他向他的前上司、美联社驻德国首席记者Lochner描述了1942-1945年美联社与纳粹政权之间的合作。Lochner在威斯康星州麦迪逊的庄园里的报道,以前在研究中不为人知,写在糟糕的印刷纸上,看起来像是一部特工惊悚片:因此,从1942年到1945年春天,美国新闻社不断地与党卫军和柏林的Auswärtiges Amt“Buro Laux”的一个秘密机构交换来自党卫军的摄影材料,以及柏林的Ausvärtges Am。。。
{"title":"Geheime Fotos: Die Kooperation von Associated Press und NS-Regime (1942-1945)","authors":"Norman Domeier","doi":"10.14765/ZZF.DOK.4.967","DOIUrl":"https://doi.org/10.14765/ZZF.DOK.4.967","url":null,"abstract":"»I have a confession to make, Chief, but please don’t get a shock.« Mit diesen Worten beginnt ein 40-seitiger, fur die transnationale Geschichte des Nationalsozialismus bedeutsamer Bericht von Willy Brandt an Louis P. Lochner aus dem Jahr 1946. Nicht der spatere Bundeskanzler, sondern Willy Erwin Hermann Brandt, Geschaftsfuhrer der Associated Press GmbH bis Ende 1941, beschrieb darin seinem fruheren Vorgesetzten Lochner, dem Chef-Korrespondenten der Associated Press (AP) in Deutschland, die Zusammenarbeit von AP und NS-Regime in den Jahren 1942–1945. Der bisher in der Forschung unbekannte, auf schlechtem Durchdruckpapier verfasste Report in Lochners Nachlass in Madison/Wisconsin mutet wie ein Agenten-Thriller an: Demzufolge tauschte die amerikanische Nachrichtenagentur von 1942 bis zum Fruhjahr 1945 mit einer geheimen Agentur von SS und Auswartigem Amt in Berlin, dem »Buro Laux«, standig Fotomaterial aus...","PeriodicalId":36367,"journal":{"name":"Zeithistorische Forschungen","volume":"14 1","pages":"199-230"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2017-08-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"49417954","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Seit einiger Zeit erfreuen sich Themen wie »Gerechtigkeit«, »Wurde« oder das »richtige« Leben groser Popularitat. Auch in der Geschichtswissenschaft floriert die Erforschung von Moral: »Menschenrechte«, »Transitional Justice« oder »Humanitarismus« sind als neue Themenfelder erschlossen worden. In Frankfurt am Main und Berlin beschaftigen sich grosere Forschungsverbunde mit der Analyse normativer Ordnungen moderner Gesellschaften. Unter dem Schlagwort »NS-Moral« geht es um Inhalte und Geltungsmacht einer partikularen Moral des Nationalsozialismus. Zeitlich ubergreifende Darstellungen zur Geschichte der »Menschheit« oder des »Westens« verfolgen selbst das Ziel, eine bestimmte (politische) Moral zu rechtfertigen.
{"title":"Moral History: Überlegungen zu einer Geschichte des Moralischen im 'langen' 20. Jahrhundert","authors":"H. Knoch, B. Möckel","doi":"10.14765/ZZF.DOK.4.764","DOIUrl":"https://doi.org/10.14765/ZZF.DOK.4.764","url":null,"abstract":"Seit einiger Zeit erfreuen sich Themen wie »Gerechtigkeit«, »Wurde« oder das »richtige« Leben groser Popularitat. Auch in der Geschichtswissenschaft floriert die Erforschung von Moral: »Menschenrechte«, »Transitional Justice« oder »Humanitarismus« sind als neue Themenfelder erschlossen worden. In Frankfurt am Main und Berlin beschaftigen sich grosere Forschungsverbunde mit der Analyse normativer Ordnungen moderner Gesellschaften. Unter dem Schlagwort »NS-Moral« geht es um Inhalte und Geltungsmacht einer partikularen Moral des Nationalsozialismus. Zeitlich ubergreifende Darstellungen zur Geschichte der »Menschheit« oder des »Westens« verfolgen selbst das Ziel, eine bestimmte (politische) Moral zu rechtfertigen.","PeriodicalId":36367,"journal":{"name":"Zeithistorische Forschungen","volume":"14 1","pages":"93-111"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2017-03-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"44571767","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Unter der Uberschrift „Stimmen aus Stammheim“ berichtete die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ am 1. August 2007 von zuvor noch nicht veroffentlichten Originaltonen, die wahrend des Strafprozesses gegen die RAF-Grundungsmitglieder - Ulrike Meinhof, Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe - in Stuttgart-Stammheim aufgenommen worden waren. Eindeutig habe es „Signale“ gegeben, „die damals niemand verstand“. Am gleichen Tag konstatierte die „Frankfurter Rundschau“: „Nur Hass und Verbitterung. Neue Tonbandmitschnitte erhellen das vergiftete Klima im Prozess gegen die RAF-Grunder“. Andere Schlagzeilen lauteten: „Ulrike Meinhofs letzte Worte“, „Im Keller vergessen“, „Stimmen aus dem Grab“ oder „Mythische Stimmen aus dem Jenseits“. In der „ZEIT“ wurde kritisch angemerkt, die Konkurrenz vom „Spiegel“ mache „viel Aufhebens um die Stammheimer Tonband-Mitschnitte, die ein findiger Journalist in den Katakomben der Justiz aufgestobert hat“.
{"title":"Die Rote Armee Fraktion im Original-Ton: Die Tonbandmitschnitte vom Stuttgarter Stammheim-Prozess","authors":"Gisela Diewald-Kerkmann","doi":"10.14765/ZZF.DOK-1859","DOIUrl":"https://doi.org/10.14765/ZZF.DOK-1859","url":null,"abstract":"Unter der Uberschrift „Stimmen aus Stammheim“ berichtete die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ am 1. August 2007 von zuvor noch nicht veroffentlichten Originaltonen, die wahrend des Strafprozesses gegen die RAF-Grundungsmitglieder - Ulrike Meinhof, Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe - in Stuttgart-Stammheim aufgenommen worden waren. Eindeutig habe es „Signale“ gegeben, „die damals niemand verstand“. Am gleichen Tag konstatierte die „Frankfurter Rundschau“: „Nur Hass und Verbitterung. Neue Tonbandmitschnitte erhellen das vergiftete Klima im Prozess gegen die RAF-Grunder“. Andere Schlagzeilen lauteten: „Ulrike Meinhofs letzte Worte“, „Im Keller vergessen“, „Stimmen aus dem Grab“ oder „Mythische Stimmen aus dem Jenseits“. In der „ZEIT“ wurde kritisch angemerkt, die Konkurrenz vom „Spiegel“ mache „viel Aufhebens um die Stammheimer Tonband-Mitschnitte, die ein findiger Journalist in den Katakomben der Justiz aufgestobert hat“.","PeriodicalId":36367,"journal":{"name":"Zeithistorische Forschungen","volume":"5 1","pages":"299-312"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2009-05-15","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"66622304","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}