Pub Date : 2023-11-13DOI: 10.1007/s41971-023-00175-y
Daniel Moritz Felsenreich
Zusammenfassung Adipositas und assoziierte Begleiterkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 2, arterielle Hypertonie, Schlafapnoe, Hyperlipidämie und Erkrankungen des Bewegungs- und Stützapparats nehmen stetig zu. Dabei stellt bariatrische/metabolische Chirurgie die derzeit effizienteste Methode dar, um die Komorbiditäten zu verbessern und das Gewicht langfristig zu reduzieren. Laut neuen Guidelines kann bariatrische/metabolische Chirurgie ab einem Body Mass Index (BMI) von ≥ 35 kg/m 2 empfohlen werden, unabhängig davon, ob eine Komorbidität vorliegt oder nicht. Ab einem BMI ≥ 30 kg/m 2 und bei Bestehen mindestens einer der genannten Komorbiditäten kann eine Operation ebenfalls in Erwägung gezogen werden. Vor jeder adipositaschirurgischen Operation sind verschiedene Untersuchungen und Gutachten durchzuführen, um den/die Patient:in bestmöglich auf die Op. und die Zeit danach vorzubereiten. Weiters kann dadurch das Operationsrisiko eingeschätzt werden und für jeden/jede Patient:in die individuell am besten passende bariatrische/metabolische Operation gewählt werden. Während des Aufenthalts sind verschiedene Maßnahmen eines Fast-Track-Konzepts sinnvoll, um eine frühzeitige Rekonvaleszenz zu erreichen. Dazu gehören neben der minimal-invasiven Operation eine opiatfreie Narkose und postoperative Schmerztherapie, frühzeitige Mobilisierung und schneller Kostaufbau. Für langanhaltenden Erfolg ist eine enge Anbindung an ein Zentrum mit adipositaschirurgischer und diätologischer Erfahrung unerlässlich. Weiters muss eine tägliche Vitamineinnahme sowie eine engmaschige Kontrolle der Blutwerte (Vitamine, Spurenelemente, Elektrolyte etc.) lebenslang erfolgen.
{"title":"Management, Abklärung und Nachsorge bei bariatrischer/metabolischer Chirurgie","authors":"Daniel Moritz Felsenreich","doi":"10.1007/s41971-023-00175-y","DOIUrl":"https://doi.org/10.1007/s41971-023-00175-y","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Adipositas und assoziierte Begleiterkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 2, arterielle Hypertonie, Schlafapnoe, Hyperlipidämie und Erkrankungen des Bewegungs- und Stützapparats nehmen stetig zu. Dabei stellt bariatrische/metabolische Chirurgie die derzeit effizienteste Methode dar, um die Komorbiditäten zu verbessern und das Gewicht langfristig zu reduzieren. Laut neuen Guidelines kann bariatrische/metabolische Chirurgie ab einem Body Mass Index (BMI) von ≥ 35 kg/m 2 empfohlen werden, unabhängig davon, ob eine Komorbidität vorliegt oder nicht. Ab einem BMI ≥ 30 kg/m 2 und bei Bestehen mindestens einer der genannten Komorbiditäten kann eine Operation ebenfalls in Erwägung gezogen werden. Vor jeder adipositaschirurgischen Operation sind verschiedene Untersuchungen und Gutachten durchzuführen, um den/die Patient:in bestmöglich auf die Op. und die Zeit danach vorzubereiten. Weiters kann dadurch das Operationsrisiko eingeschätzt werden und für jeden/jede Patient:in die individuell am besten passende bariatrische/metabolische Operation gewählt werden. Während des Aufenthalts sind verschiedene Maßnahmen eines Fast-Track-Konzepts sinnvoll, um eine frühzeitige Rekonvaleszenz zu erreichen. Dazu gehören neben der minimal-invasiven Operation eine opiatfreie Narkose und postoperative Schmerztherapie, frühzeitige Mobilisierung und schneller Kostaufbau. Für langanhaltenden Erfolg ist eine enge Anbindung an ein Zentrum mit adipositaschirurgischer und diätologischer Erfahrung unerlässlich. Weiters muss eine tägliche Vitamineinnahme sowie eine engmaschige Kontrolle der Blutwerte (Vitamine, Spurenelemente, Elektrolyte etc.) lebenslang erfolgen.","PeriodicalId":39891,"journal":{"name":"Journal fuer Gastroenterologische und Hepatologische Erkrankungen","volume":"63 13","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-11-13","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"136347739","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2023-11-09DOI: 10.1007/s41971-023-00173-0
Monika Riedel, Sophie Fößleitner, Lea Koisser, Gerald Röhrling, Thomas Czypionka
Zusammenfassung Hintergrund Aufgrund der hohen Krankheitslast nimmt die Gastroenterologie und Hepatologie in Österreich eine bedeutende Rolle in der Gesundheitsversorgung ein, dennoch wird sie kaum untersucht und unterliegt keiner Planung. Ziel der Studie ist es, die aktuelle Versorgungssituation zu ermitteln und den zukünftigen Bedarf im Jahr 2030 zu prognostizieren. Methode Um Angebot und Nachfrage des aktuellen Versorgungsstand abzubilden, werden Daten aus fünf administrativen Quellen analysiert. Der zukünftige Bedarf wird basierend auf dem aktuellen Angebot und Nachfrage mittels einer Gap-Analyse prognostiziert, bei welcher der aktuelle Stand bis 2030 fortgeschrieben wird. Dies erfolgt anhand eines Stock-flow-Modells auf der Angebotsseite, und auf der Nachfrageseite wird in eine Nachfrage nach ärztlicher Kapazität „übersetzt“. Ergebnisse Im Basisjahr 2021 zeigt sich ein hoher Altersdurchschnitt der Ärzteschaft, insbesondere bei jenen im niedergelassenen Bereich (konkret: unter Vertrag bei der Österreichischen Gesundheitskasse, ÖGK). Diese werden bis 2030 teilweise oder zur Gänze ausscheiden, wodurch sich ein hoher Bedarf an Absolventinnen und Absolventen mit einschlägiger fachärztlicher Ausbildung ergibt. Gleichzeitig nimmt die Prognose eine Steigerung der Nachfrage um 0,8 % bis 2,4 % pro Jahr an. Der Gap-Analyse zufolge werden 78 Ärztinnen und Ärzte im intramuralen Bereich (ausschließlich angestellt) bis 2030 benötigt sowie 144 bis 188 mit ÖGK-Vertrag. Weiters gibt es einen Bedarf in unbekannter Höhe an Ärztinnen und Ärzten mit (1) Doppeltätigkeit (angestellt und niedergelassen ohne ÖGK-Vertrag), (2) Vertrag bei anderen Kassen oder (3) ausschließlicher Wahlarzt-Tätigkeit. Im selben Zeitraum werden ca. 240 Absolvierende nachrücken, welche gerade den Bedarf in den beiden berechneten Gruppen decken, nicht aber den Gesamtbedarf. Schlussfolgerung Aus der Prognose ergibt sich eine Lücke an Ausgebildeten, um die Versorgung auf heutigem Niveau sicherzustellen. Noch nicht berücksichtigt sind aber Mehrbedarfe durch eine Steigerung der Qualität, zum Beispiel im Sinne der geplanten Vorsorgekoloskopie in ganz Österreich. Eine Attraktivierung des Fachs für junge Medizinerinnen und Mediziner wäre wichtig. Selbst wenn dies gelingt, kann der demografische Wandel aber zu einer Verknappung an Ausbildenden führen.
{"title":"Gastroenterological and Hepatological Specialists in Austria—A Gap Analysis","authors":"Monika Riedel, Sophie Fößleitner, Lea Koisser, Gerald Röhrling, Thomas Czypionka","doi":"10.1007/s41971-023-00173-0","DOIUrl":"https://doi.org/10.1007/s41971-023-00173-0","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Hintergrund Aufgrund der hohen Krankheitslast nimmt die Gastroenterologie und Hepatologie in Österreich eine bedeutende Rolle in der Gesundheitsversorgung ein, dennoch wird sie kaum untersucht und unterliegt keiner Planung. Ziel der Studie ist es, die aktuelle Versorgungssituation zu ermitteln und den zukünftigen Bedarf im Jahr 2030 zu prognostizieren. Methode Um Angebot und Nachfrage des aktuellen Versorgungsstand abzubilden, werden Daten aus fünf administrativen Quellen analysiert. Der zukünftige Bedarf wird basierend auf dem aktuellen Angebot und Nachfrage mittels einer Gap-Analyse prognostiziert, bei welcher der aktuelle Stand bis 2030 fortgeschrieben wird. Dies erfolgt anhand eines Stock-flow-Modells auf der Angebotsseite, und auf der Nachfrageseite wird in eine Nachfrage nach ärztlicher Kapazität „übersetzt“. Ergebnisse Im Basisjahr 2021 zeigt sich ein hoher Altersdurchschnitt der Ärzteschaft, insbesondere bei jenen im niedergelassenen Bereich (konkret: unter Vertrag bei der Österreichischen Gesundheitskasse, ÖGK). Diese werden bis 2030 teilweise oder zur Gänze ausscheiden, wodurch sich ein hoher Bedarf an Absolventinnen und Absolventen mit einschlägiger fachärztlicher Ausbildung ergibt. Gleichzeitig nimmt die Prognose eine Steigerung der Nachfrage um 0,8 % bis 2,4 % pro Jahr an. Der Gap-Analyse zufolge werden 78 Ärztinnen und Ärzte im intramuralen Bereich (ausschließlich angestellt) bis 2030 benötigt sowie 144 bis 188 mit ÖGK-Vertrag. Weiters gibt es einen Bedarf in unbekannter Höhe an Ärztinnen und Ärzten mit (1) Doppeltätigkeit (angestellt und niedergelassen ohne ÖGK-Vertrag), (2) Vertrag bei anderen Kassen oder (3) ausschließlicher Wahlarzt-Tätigkeit. Im selben Zeitraum werden ca. 240 Absolvierende nachrücken, welche gerade den Bedarf in den beiden berechneten Gruppen decken, nicht aber den Gesamtbedarf. Schlussfolgerung Aus der Prognose ergibt sich eine Lücke an Ausgebildeten, um die Versorgung auf heutigem Niveau sicherzustellen. Noch nicht berücksichtigt sind aber Mehrbedarfe durch eine Steigerung der Qualität, zum Beispiel im Sinne der geplanten Vorsorgekoloskopie in ganz Österreich. Eine Attraktivierung des Fachs für junge Medizinerinnen und Mediziner wäre wichtig. Selbst wenn dies gelingt, kann der demografische Wandel aber zu einer Verknappung an Ausbildenden führen.","PeriodicalId":39891,"journal":{"name":"Journal fuer Gastroenterologische und Hepatologische Erkrankungen","volume":" 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-11-09","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"135192047","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2023-09-27DOI: 10.1007/s41971-023-00170-3
Dirk Raddatz
Zusammenfassung Adipositas ist einechronische Krankheit mit hoher und immer noch steigender Prävalenz und vielen Begleiterkrankungen, was sie zu einem wachsenden globalen Problem macht. Eine effektive und nachhaltige Gewichtsreduktion war bisher oft nur durch die metabolische Chirurgie zu erreichen. Bisherige adjuvante medikamentöse Therapien waren wenig effektiv. „Glucagon-like peptide‑1“-Rezeptor-Agonisten (GLP-1-RA), die zur Behandlung von Typ-2-Diabetes eingesetzt werden, haben sich in präklinischen und klinischen Studien als wirksam bei der Förderung der Gewichtsabnahme erwiesen und ihre Weiterentwicklung ist im vollen Gang. Diese Übersicht fasst aktuelle Studien zusammen, die mit GLP-1-RA und verwandten Inkretinmimetika durchgeführt wurden. Sie gibt dabei einen Überblick über die maximal erreichbare Gewichtsabnahme durch bereits verfügbare Substanzen sowie neue Entwicklungen und skizziert aber auch noch offenstehende Fragen.
{"title":"Glucagon-like Peptide‑1 (GLP-1) Receptor Agonists—The New Super Weapons in Obesity Therapy?","authors":"Dirk Raddatz","doi":"10.1007/s41971-023-00170-3","DOIUrl":"https://doi.org/10.1007/s41971-023-00170-3","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Adipositas ist einechronische Krankheit mit hoher und immer noch steigender Prävalenz und vielen Begleiterkrankungen, was sie zu einem wachsenden globalen Problem macht. Eine effektive und nachhaltige Gewichtsreduktion war bisher oft nur durch die metabolische Chirurgie zu erreichen. Bisherige adjuvante medikamentöse Therapien waren wenig effektiv. „Glucagon-like peptide‑1“-Rezeptor-Agonisten (GLP-1-RA), die zur Behandlung von Typ-2-Diabetes eingesetzt werden, haben sich in präklinischen und klinischen Studien als wirksam bei der Förderung der Gewichtsabnahme erwiesen und ihre Weiterentwicklung ist im vollen Gang. Diese Übersicht fasst aktuelle Studien zusammen, die mit GLP-1-RA und verwandten Inkretinmimetika durchgeführt wurden. Sie gibt dabei einen Überblick über die maximal erreichbare Gewichtsabnahme durch bereits verfügbare Substanzen sowie neue Entwicklungen und skizziert aber auch noch offenstehende Fragen.","PeriodicalId":39891,"journal":{"name":"Journal fuer Gastroenterologische und Hepatologische Erkrankungen","volume":"574 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-09-27","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"135537740","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2023-09-18DOI: 10.1007/s41971-023-00166-z
Thomas Sautner
{"title":"Should the presence of Gastroenterology and Hepatology be extended in Austria?","authors":"Thomas Sautner","doi":"10.1007/s41971-023-00166-z","DOIUrl":"https://doi.org/10.1007/s41971-023-00166-z","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":39891,"journal":{"name":"Journal fuer Gastroenterologische und Hepatologische Erkrankungen","volume":"9 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-09-18","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"135153952","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2023-08-24DOI: 10.1007/s41971-023-00165-0
Gregor Holak
{"title":"Hoffnungsträger und Sorgenkind – Januskinasehemmer und die Sicherheit","authors":"Gregor Holak","doi":"10.1007/s41971-023-00165-0","DOIUrl":"https://doi.org/10.1007/s41971-023-00165-0","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":39891,"journal":{"name":"Journal fuer Gastroenterologische und Hepatologische Erkrankungen","volume":"21 1","pages":"78 - 85"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-08-24","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"42843999","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}