Pub Date : 2016-04-14DOI: 10.5771/0010-3497-2016-1-68
Bernhard Debatin
D er Begriff der Verantwortung spielt in der allgemeinen wie auch der angewandten Ethik eine zentrale Rolle. Er bezieht sich auf eine der moralischen Grundfragen des menschlichen Lebens, namlich die Frage, ob die Folgen unseres Handelns als ethisch akzeptabel gelten konnen.
{"title":"Verantwortung. Grundbegriffe der Kommunikations- und Medienethik (Teil 3)","authors":"Bernhard Debatin","doi":"10.5771/0010-3497-2016-1-68","DOIUrl":"https://doi.org/10.5771/0010-3497-2016-1-68","url":null,"abstract":"D er Begriff der Verantwortung spielt in der allgemeinen wie auch der angewandten Ethik eine zentrale Rolle. Er bezieht sich auf eine der moralischen Grundfragen des menschlichen Lebens, namlich die Frage, ob die Folgen unseres Handelns als ethisch akzeptabel gelten konnen.","PeriodicalId":231644,"journal":{"name":"Communicatio Socialis","volume":"6 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2016-04-14","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"129840362","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2015-07-04DOI: 10.5771/0010-3497-2015-2-126
Patrick Zoll
Der Kampfbegriff Lugenpresse erschuttert seit einiger Zeit die Medienlandschaft. Bei dem mit diesem Wort verknupften Vorwurf geht es nicht mehr um die Kritik an einem einzelnen Text, einem Bild oder Video, sondern ganz grundsatzlich um die Glaubwurdigkeit des in den Leitmedien Dargestellten und Berichteten. Dem Journalismus wird in pauschaler und oft irrational anmutender Weise sein Anspruch auf Wahrheit abgesprochen und ein manipulatives Machtinteresse unterstellt. Wie kann und sollte man aus medienethischer Sicht auf solche und andere verschworungstheoretische Vorwurfe reagieren? Fur einen angemessenen und effektiven Umgang mit derartigen Infragestellungen von Glaubwurdigkeit ist es erforderlich, zwei Typen von Verschworungstheorien mit unterschiedlichem Rationalitatspotential zu unterscheiden, deren Genese eng mit der Entstehung und Radikalisierung einer postmodernen Erkenntniskritik verknupft ist. Diese Analyse fuhrt zu einem neuen Realismus, mittels dessen eine normative Einrahmung der Medienkritik moglich ist, die hilft zu unterscheiden, wo und welche Medienkritik gerechtfertigt ist. English Patrick Zoll: Tinfoil Hat Media Criticism: Guardian or Gravedigger of Democracy? A Plea for a New Realism in Media Criticism The battle cry “lying press” has been recently reverberating through the media landscape. The accusation connected to this designation is no longer limited to a single text, image or video, but instead very basically to the credibility of that which is being presented and reported by the leading media. In a generalized and often seemingly irrational manner, journalism’s claim to the truth is being questioned and a manipulative power interest insinuated. How can and should one respond to these and other conspiracy theory charges? In order to appropriately and effectively deal with such challenges to credibility, it is necessary to differentiate between two types of conspiracy theories with distinct rationality potentials, whose emergence are closely linked to the evolution and radicalization of a post-modern critique of knowledge. This analysis leads to a new realism through which a normative framing of media criticism becomes possible, helping to distinguish where and which media criticism is justified.
{"title":"Verschwörungstheoretische Medienkritik. Wächter oder Totengräber der Demokratie? – Plädoyer für einen neuen Realismus in der Medienkritik","authors":"Patrick Zoll","doi":"10.5771/0010-3497-2015-2-126","DOIUrl":"https://doi.org/10.5771/0010-3497-2015-2-126","url":null,"abstract":"Der Kampfbegriff Lugenpresse erschuttert seit einiger Zeit die Medienlandschaft. Bei dem mit diesem Wort verknupften Vorwurf geht es nicht mehr um die Kritik an einem einzelnen Text, einem Bild oder Video, sondern ganz grundsatzlich um die Glaubwurdigkeit des in den Leitmedien Dargestellten und Berichteten. Dem Journalismus wird in pauschaler und oft irrational anmutender Weise sein Anspruch auf Wahrheit abgesprochen und ein manipulatives Machtinteresse unterstellt. Wie kann und sollte man aus medienethischer Sicht auf solche und andere verschworungstheoretische Vorwurfe reagieren? Fur einen angemessenen und effektiven Umgang mit derartigen Infragestellungen von Glaubwurdigkeit ist es erforderlich, zwei Typen von Verschworungstheorien mit unterschiedlichem Rationalitatspotential zu unterscheiden, deren Genese eng mit der Entstehung und Radikalisierung einer postmodernen Erkenntniskritik verknupft ist. Diese Analyse fuhrt zu einem neuen Realismus, mittels dessen eine normative Einrahmung der Medienkritik moglich ist, die hilft zu unterscheiden, wo und welche Medienkritik gerechtfertigt ist. English Patrick Zoll: Tinfoil Hat Media Criticism: Guardian or Gravedigger of Democracy? A Plea for a New Realism in Media Criticism The battle cry “lying press” has been recently reverberating through the media landscape. The accusation connected to this designation is no longer limited to a single text, image or video, but instead very basically to the credibility of that which is being presented and reported by the leading media. In a generalized and often seemingly irrational manner, journalism’s claim to the truth is being questioned and a manipulative power interest insinuated. How can and should one respond to these and other conspiracy theory charges? In order to appropriately and effectively deal with such challenges to credibility, it is necessary to differentiate between two types of conspiracy theories with distinct rationality potentials, whose emergence are closely linked to the evolution and radicalization of a post-modern critique of knowledge. This analysis leads to a new realism through which a normative framing of media criticism becomes possible, helping to distinguish where and which media criticism is justified.","PeriodicalId":231644,"journal":{"name":"Communicatio Socialis","volume":"120 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2015-07-04","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"134012350","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2015-07-04DOI: 10.5771/0010-3497-2015-2-232
Alexander Godulla
J ournalismus und Wissenschaft sind fundamental unterschiedliche Berufsfelder – dies legt zumindest eine Studie der Gesellschaft fur Konsumforschung (GfK) nahe (Schade 2014). Demnach konnen sich Wissenschaftler_innen nach der Befragung von Menschen in immerhin 15 Landern uber ein Image freuen, das fast bis in die Sphare von Spitzenplatzierten wie Piloten und Feuerwehrmannern emporreicht. Journalisten sind indes auf dem viertletzten Platz angesiedelt und lassen gerade noch Werbefachleute, Versicherungsvertreter und Politiker hinter sich. Doch so verschieden sind die beiden Branchen trotz des Statusunterschieds nicht. Beide produzieren eine Form von Wahrheit fur die Gesellschaft, deren Kriterien Senja Post (Universitat Zurich) in der vorliegenden Schrift eingehend untersucht hat. (...)
{"title":"Senja Post: Wahrheitskriterien von Journalisten und Wissenschaftlern","authors":"Alexander Godulla","doi":"10.5771/0010-3497-2015-2-232","DOIUrl":"https://doi.org/10.5771/0010-3497-2015-2-232","url":null,"abstract":"J ournalismus und Wissenschaft sind fundamental unterschiedliche Berufsfelder – dies legt zumindest eine Studie der Gesellschaft fur Konsumforschung (GfK) nahe (Schade 2014). Demnach konnen sich Wissenschaftler_innen nach der Befragung von Menschen in immerhin 15 Landern uber ein Image freuen, das fast bis in die Sphare von Spitzenplatzierten wie Piloten und Feuerwehrmannern emporreicht. Journalisten sind indes auf dem viertletzten Platz angesiedelt und lassen gerade noch Werbefachleute, Versicherungsvertreter und Politiker hinter sich. Doch so verschieden sind die beiden Branchen trotz des Statusunterschieds nicht. Beide produzieren eine Form von Wahrheit fur die Gesellschaft, deren Kriterien Senja Post (Universitat Zurich) in der vorliegenden Schrift eingehend untersucht hat. (...)","PeriodicalId":231644,"journal":{"name":"Communicatio Socialis","volume":"93 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2015-07-04","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"129861189","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2015-07-04DOI: 10.5771/0010-3497-2015-2-152
Lutz M. Hagen
W enn der Vorwurf „Lugenpresse“ durch die Strasen der sachsischen Landeshauptstadt schallt, betrifft einen das als Kommunikationswissenschaftler an der Technischen Universitat Dresden naturlich besonders. Doch heftige Kritik am Nachrichtenjournalismus beschrankt sich dieser Tage keinesfalls auf die Sprechchore der Pegida: Journalistische Qualitat ist wie nie zuvor zum offentlichen Reizthema geworden. Der aus dem Kontext gerissene Stinkefinger des Varoufakis (Niggemeier 2015), der fehlende Hinweis auf die Inszenierung von Staatschefs bei einer Demo in Paris (Gniffke 2015) und vermeintlich russlandfeindliche Stereotypen in den Medien (Brockers/Schreyer 2014; Blaser 2014) sind nur einige aktuelle Beispiele. Auf den Strasen, an den Stammtischen, in den Foren und Kommentarspalten des World Wide Web und nicht zuletzt in den Massenmedien selbst wird derzeit viel uber journalistische Qualitat diskutiert und mit ihr gehadert. Welche Berechtigung hat diese Kritik und wie kommt sie zustande? Um beide Fragen zu beantworten, lohnt es sich, einen Blick auf die Befunde zu richten, die die Kommunikationswissenschaft – insbesondere zur Qualitat von Medienberichterstattung – vorweisen kann. (...)
{"title":"Nachrichtenjournalismus in der Vertrauenskrise. „Lügenpresse“ wissenschaftlich betrachtet: Journalismus zwischen Ressourcenkrise und entfesseltem Publikum","authors":"Lutz M. Hagen","doi":"10.5771/0010-3497-2015-2-152","DOIUrl":"https://doi.org/10.5771/0010-3497-2015-2-152","url":null,"abstract":"W enn der Vorwurf „Lugenpresse“ durch die Strasen der sachsischen Landeshauptstadt schallt, betrifft einen das als Kommunikationswissenschaftler an der Technischen Universitat Dresden naturlich besonders. Doch heftige Kritik am Nachrichtenjournalismus beschrankt sich dieser Tage keinesfalls auf die Sprechchore der Pegida: Journalistische Qualitat ist wie nie zuvor zum offentlichen Reizthema geworden. Der aus dem Kontext gerissene Stinkefinger des Varoufakis (Niggemeier 2015), der fehlende Hinweis auf die Inszenierung von Staatschefs bei einer Demo in Paris (Gniffke 2015) und vermeintlich russlandfeindliche Stereotypen in den Medien (Brockers/Schreyer 2014; Blaser 2014) sind nur einige aktuelle Beispiele. Auf den Strasen, an den Stammtischen, in den Foren und Kommentarspalten des World Wide Web und nicht zuletzt in den Massenmedien selbst wird derzeit viel uber journalistische Qualitat diskutiert und mit ihr gehadert. Welche Berechtigung hat diese Kritik und wie kommt sie zustande? Um beide Fragen zu beantworten, lohnt es sich, einen Blick auf die Befunde zu richten, die die Kommunikationswissenschaft – insbesondere zur Qualitat von Medienberichterstattung – vorweisen kann. (...)","PeriodicalId":231644,"journal":{"name":"Communicatio Socialis","volume":"154 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2015-07-04","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"133729434","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2014-07-04DOI: 10.5771/0010-3497-2014-2-250
W. Langenbucher
D ie schlussigsten Belege fur das Verhaltnis von Rundfunkpolitik und Netzpolitik finden sich auf den letzten Seiten: In drei graphischen Darstellungen (Rundfunkpolitik/Rundfunkaufsicht/Landesmedienanstalten) dokumentiert Mitherausgeber Dieter Anschlag, welch ein gewaltiger und perfekt institutionalisierter Politikbereich sich hier fur den Rundfunk in Jahrzehnten ausgebildet hat. Dem steht das Urteil von Sascha Lobo, dem popularen Internetpionier, gegenuber, dass die Netzgemeinde bei der Verabschiedung des Leistungsschutzrechtes („das allerbekloppteste Gesetz“, S. 321) keine ernst zu nehmende kommunikationspolitische Kraft gewesen sei. (...)
D " schlussigsten刷的证据表明形势Rundfunkpolitik的最后两页和Netzpolitik发现的:在三个中用生动的描绘(Rundfunkpolitik / Rundfunkaufsicht / Landesmedienanstalten)记录社团编辑迪特袭击、多么巨大和完美institutionalisierter Politikbereich破译广播在几十年发展起来的有.因此,流行的互联网活动家萨沙·Lobo女士的判决并不是因为社群们在颁布“最愚蠢的法案”(a:(...)
{"title":"Lutz Hachmeister/Dieter Anschlag (Hg.): Rundfunkpolitik und Netzpolitik. Strukturwandel der Medienpolitik in Deutschland","authors":"W. Langenbucher","doi":"10.5771/0010-3497-2014-2-250","DOIUrl":"https://doi.org/10.5771/0010-3497-2014-2-250","url":null,"abstract":"D ie schlussigsten Belege fur das Verhaltnis von Rundfunkpolitik und Netzpolitik finden sich auf den letzten Seiten: In drei graphischen Darstellungen (Rundfunkpolitik/Rundfunkaufsicht/Landesmedienanstalten) dokumentiert Mitherausgeber Dieter Anschlag, welch ein gewaltiger und perfekt institutionalisierter Politikbereich sich hier fur den Rundfunk in Jahrzehnten ausgebildet hat. Dem steht das Urteil von Sascha Lobo, dem popularen Internetpionier, gegenuber, dass die Netzgemeinde bei der Verabschiedung des Leistungsschutzrechtes („das allerbekloppteste Gesetz“, S. 321) keine ernst zu nehmende kommunikationspolitische Kraft gewesen sei. (...)","PeriodicalId":231644,"journal":{"name":"Communicatio Socialis","volume":"324 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2014-07-04","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"121258520","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2014-07-04DOI: 10.5771/0010-3497-2014-2-203
S. Weichert
A ls John Stuart Mill vor 189 Jahren die London Debating Society grundete, hatte er sich nicht traumen lassen, wie soziale Netzwerke einmal die politische Offentlichkeit pragen wurden. Der Nationalokonom und Sozialreformer, der bis heute als einer der einflussreichsten Verfechter des politischen Liberalismus gilt, hatte den Londoner Debattierclub ins Leben gerufen, um sich fur die Einfuhrung einer „reinen Demokratie“ einzusetzen (Halliday 2004). Mill hatte sicher seine Freude daran gehabt, zu sehen, wie seine Visionen von einer direkten, die Burger unmittelbar einbeziehenden Staatsform zu Beginn des dritten Jahrtausends greifbar geworden sind – zumindest in Ansatzen. (...)
A .约翰·穆勒在189年前创建了伦敦排异会,但他不曾梦想过社交网络怎么在政治上大肆夸耀开放的社会。国家观察家和社会改革家至今仍被视为政治自由主义最具影响力的倡导者之一,成立了伦敦辩论俱乐部,协助引入“纯粹的民主”。穆勒必然很高兴看到自己的设想——至少是在第3个千年伊始——以一种直接的、包容着汉堡的政府形式出现——的可能性。(...)
{"title":"Demokratie als Shitstorm? Implikationen zur politischen Debattenkultur durch Social Media","authors":"S. Weichert","doi":"10.5771/0010-3497-2014-2-203","DOIUrl":"https://doi.org/10.5771/0010-3497-2014-2-203","url":null,"abstract":"A ls John Stuart Mill vor 189 Jahren die London Debating Society grundete, hatte er sich nicht traumen lassen, wie soziale Netzwerke einmal die politische Offentlichkeit pragen wurden. Der Nationalokonom und Sozialreformer, der bis heute als einer der einflussreichsten Verfechter des politischen Liberalismus gilt, hatte den Londoner Debattierclub ins Leben gerufen, um sich fur die Einfuhrung einer „reinen Demokratie“ einzusetzen (Halliday 2004). Mill hatte sicher seine Freude daran gehabt, zu sehen, wie seine Visionen von einer direkten, die Burger unmittelbar einbeziehenden Staatsform zu Beginn des dritten Jahrtausends greifbar geworden sind – zumindest in Ansatzen. (...)","PeriodicalId":231644,"journal":{"name":"Communicatio Socialis","volume":"1 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2014-07-04","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"130604450","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2014-07-04DOI: 10.5771/0010-3497-2014-2-171
E. Fricke
Den Medien sind Darstellungen verboten, die gegen die Menschenwurde verstosen. Sowohl das Grundgesetz als auch die Charta der Grundrechte (GRC) der Europaischen Union sollen Angriffe gegen den „unverzichtbaren und unableitbaren Personlichkeitskern anderer“ verhindern. Die rechtliche Abwagung erfolgt immer in Ansehung des konkreten Einzelfalls, ob die Menschenwurde verletzt ist. Medienrechtlich ist in jedem Fall eine erhebliche Verletzungsintensitat erforderlich, um mit Hilfe der Gerichte Angriffe auf die Menschenwurde zu verhindern. „Das Recht ist der Schutz des Schwachen“ ist hier die Devise fur die standige Entwicklung der Rechtsprechung zu Gunsten von Schutz der Privatheit und Schutz vor Offentlichkeit. English Ernst Fricke: The Relationship between Private and Public Spheres. Tabloid Media Caught between Legal Responsibility and the Seduction of Commerce Portrayals which offend human dignity are prohibited for the media. Basic constitutional law as well as the Charta of Fundamental Rights of the European Union are meant to prevent offences against the inalienable and underivable personal sphere of others. There must be a fair balance in the legal consideration of each individual case, in order to determine whether human dignity has been violated. In any case, media law requires a substantial intensity regarding the violation in order to prevent with court assistance, offences against human dignity. “The law is the protection of the weak” must be the motto for the continuing development of legal practice in favour of the protection of the private sphere and protection against unwanted publicity.
{"title":"Das Verhältnis von Privatheit und Öffentlichkeit. Die Boulevardmedien zwischen rechtlicher Verantwortung und verführerischem Kommerz","authors":"E. Fricke","doi":"10.5771/0010-3497-2014-2-171","DOIUrl":"https://doi.org/10.5771/0010-3497-2014-2-171","url":null,"abstract":"Den Medien sind Darstellungen verboten, die gegen die Menschenwurde verstosen. Sowohl das Grundgesetz als auch die Charta der Grundrechte (GRC) der Europaischen Union sollen Angriffe gegen den „unverzichtbaren und unableitbaren Personlichkeitskern anderer“ verhindern. Die rechtliche Abwagung erfolgt immer in Ansehung des konkreten Einzelfalls, ob die Menschenwurde verletzt ist. Medienrechtlich ist in jedem Fall eine erhebliche Verletzungsintensitat erforderlich, um mit Hilfe der Gerichte Angriffe auf die Menschenwurde zu verhindern. „Das Recht ist der Schutz des Schwachen“ ist hier die Devise fur die standige Entwicklung der Rechtsprechung zu Gunsten von Schutz der Privatheit und Schutz vor Offentlichkeit. English Ernst Fricke: The Relationship between Private and Public Spheres. Tabloid Media Caught between Legal Responsibility and the Seduction of Commerce Portrayals which offend human dignity are prohibited for the media. Basic constitutional law as well as the Charta of Fundamental Rights of the European Union are meant to prevent offences against the inalienable and underivable personal sphere of others. There must be a fair balance in the legal consideration of each individual case, in order to determine whether human dignity has been violated. In any case, media law requires a substantial intensity regarding the violation in order to prevent with court assistance, offences against human dignity. “The law is the protection of the weak” must be the motto for the continuing development of legal practice in favour of the protection of the private sphere and protection against unwanted publicity.","PeriodicalId":231644,"journal":{"name":"Communicatio Socialis","volume":"51 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2014-07-04","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"123319478","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2014-07-04DOI: 10.5771/0010-3497-2014-2-258
E. Fricke
„ Kirchenrecht in den Medien“ ist der Titel einer empirischen Studie im Schnittfeld von Theologie, Kirchenrechtswissenschaft und Kommunikationswissenschaft, die in Kooperation der Lehrstuhle fur Kirchenrecht an den Katholisch-Theologischen-Fakultaten der Ruhr-Universitat Bochum (Professorin Judith Hahn) und der Westfalischen Wilhelms-Universitat Munster (Professor Thomas Schuller) im Zeitraum 2011–2013 unter Mitarbeit von Dipl.-Theol. Christian Wode entstanden ist.
{"title":"Judith Hahn/Thomas Schüller/Christian Wode: Kirchenrecht in den Medien","authors":"E. Fricke","doi":"10.5771/0010-3497-2014-2-258","DOIUrl":"https://doi.org/10.5771/0010-3497-2014-2-258","url":null,"abstract":"„ Kirchenrecht in den Medien“ ist der Titel einer empirischen Studie im Schnittfeld von Theologie, Kirchenrechtswissenschaft und Kommunikationswissenschaft, die in Kooperation der Lehrstuhle fur Kirchenrecht an den Katholisch-Theologischen-Fakultaten der Ruhr-Universitat Bochum (Professorin Judith Hahn) und der Westfalischen Wilhelms-Universitat Munster (Professor Thomas Schuller) im Zeitraum 2011–2013 unter Mitarbeit von Dipl.-Theol. Christian Wode entstanden ist.","PeriodicalId":231644,"journal":{"name":"Communicatio Socialis","volume":"70 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2014-07-04","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"122774757","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2014-07-04DOI: 10.5771/0010-3497-2014-2-254
Christopher Koska
U ber die Nachrichtenforschung fuhrt die Studie von Markus Beiler in einen bedeutenden Forschungsgegenstand der modernen Kommunikationswissenschaft ein: die Veranderung der Informationssuche, -bewertung und -aufbereitung durch ihre zunehmende Digitalisierung und Mediatisierung. Nicht im Mittelpunkt seiner Untersuchung stehen die gesellschaftlichen und kulturellen Veranderungen durch den Wandel der klassischen Gatekeeper-Funktion – etwa von traditionellen Journalisten uber kollaborative Autorengemeinschaften bis hin zu den mathematisch-statistischen bzw. computer-linguistischen Verfahren von Datenwissenschaftlern. (...)
{"title":"Markus Beiler: Nachrichtensuche im Internet. Inhaltsanalyse zur journalistischen Qualität von Nachrichtensuchmaschinen","authors":"Christopher Koska","doi":"10.5771/0010-3497-2014-2-254","DOIUrl":"https://doi.org/10.5771/0010-3497-2014-2-254","url":null,"abstract":"U ber die Nachrichtenforschung fuhrt die Studie von Markus Beiler in einen bedeutenden Forschungsgegenstand der modernen Kommunikationswissenschaft ein: die Veranderung der Informationssuche, -bewertung und -aufbereitung durch ihre zunehmende Digitalisierung und Mediatisierung. Nicht im Mittelpunkt seiner Untersuchung stehen die gesellschaftlichen und kulturellen Veranderungen durch den Wandel der klassischen Gatekeeper-Funktion – etwa von traditionellen Journalisten uber kollaborative Autorengemeinschaften bis hin zu den mathematisch-statistischen bzw. computer-linguistischen Verfahren von Datenwissenschaftlern. (...)","PeriodicalId":231644,"journal":{"name":"Communicatio Socialis","volume":"90 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2014-07-04","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"114866876","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2014-07-04DOI: 10.5771/0010-3497-2014-2-184
F. Herrmann
Wenn pauschal vom Privaten in den Medien gesprochen wird, geht leicht verloren, wie komplex der Begriff Privatheit eigentlich ist. Der Beitrag unterscheidet drei Kategorien des Privaten in den Boulevardmedien am Beispiel von „Bild“: Erstens die voyeuristische Berichterstattung, die unzulassig in die Privatsphare der Akteure eindringt. Die Berichte der zweiten Kategorie stellen gesellschaftspolitisch relevante Themen dar. Sie erfullen klassische journalistische Funktionen, thematisieren haufig aber auch personliche Erfahrungen und Gefuhle der jeweiligen Akteure. Damit stehen sie im Widerspruch zu einem Gesellschaftsmodell, das Offentlichkeit und Privatheit dichotomisch versteht. Die dritte Kategorie der Beitrage ist noch kaum untersucht. Sie schildern alltagliche Begebenheiten und skandalisieren dabei kaum. Analysen zeigen, dass in diesen Beitragen sehr haufig Gefuhle der Scham verhandelt werden. Viele der Beitrage stellen die Akteure in beschamenden Situationen dar, ohne ein Identifikationsangebot zu machen. Moglicherweise dient das der Delegation von Schamgefuhlen der Rezipienten. Aus medienethischer Perspektive ist eine solche offentliche Beschamung abzulehnen. English Friederike Herrmann: What we are Ashamed of. Theses Regarding the Functions of Privacy in the Tabloid Press When speaking generally of privacy in the media, one tends to ignore how complex the concept of privacy actually is. The essay differentiates between three categories of privacy in the yellow press, using the example of the German newspaper “Bild”. The first one is unauthorized voyeuristic coverage that violates people’s privacy. This should be ethically disapproved of, as paragraph 8 of the German codex for the press quite clearly states. Articles of the second category are more controversial. They deal with subjects that are relevant in terms of social policy, still using details from the personal lives of the people concerned such as their private experiences and the feelings involved. These articles perform the traditional journalistic function of self-reflection and introspection in society or they have the purpose to advise and inform. This function can hardly be understood with a dichotomous model of society that splits public and private life into opposites. The third category of articles has not yet been examined properly. They deal with everyday events, which they hardly ever turn into scandals. And yet analyses have revealed that these articles often display feelings of shame and inferiority, showing the people concerned in embarrassing situations without suggesting identification. Possibly this helps the recipients to delegate shameful feelings of their own. From an ethical point of view such public humiliation should be firmly rejected.
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