{"title":"Rezension zu Bareither, Chr./Masse, K./Nast, M. (Hg.): Unterhaltung und Vergnügung. Beiträge der Europäischen Ethnologie zur Populärkulturforschung","authors":"M. Jablonowski","doi":"10.5167/uzh-103082","DOIUrl":"https://doi.org/10.5167/uzh-103082","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":40293,"journal":{"name":"SCHWEIZERISCHES ARCHIV FUR VOLKSKUNDE","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":0.1,"publicationDate":"2014-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"82329354","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"社会学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Sigmund Freuds Konzepte sind bis heute in adaptierter Form im Alltag und in popularen Medien weit verbreitet. So wird in Alltagsgesprachen ganz selbstverstandlich von Fehlleistung, Versprechern, Verdrangung und unbewussten Vorgangen gesprochen, in popularen TV-Serien und Filmen die Sitzung beim shrink als Routinehandlung eingefuhrt (The Sopranos, In Treatment, A Couch in New York, Analyze That) und in Zeitungskolumnen Rat bei Psychoanalytikern geholt (Peter Schneider). Der Beitrag geht der Frage nach, welche Aspekte von Freuds Denken und OEuvre im offentlichen Diskurs in popularisierter Form (in TV-Serien, Filmen, Krimis, Songs) aufgegriffen, kritisiert und tradiert werden, wieso es zu dieser Popularisierung Freud’scher Konzepte kommt und welche Charakteristika von Freuds Werk diese Popularisierungen ermoglichen.
{"title":"Freud in der Populärkultur","authors":"Brigitte Frizzoni","doi":"10.5167/UZH-96942","DOIUrl":"https://doi.org/10.5167/UZH-96942","url":null,"abstract":"Sigmund Freuds Konzepte sind bis heute in adaptierter Form im Alltag und in popularen Medien weit verbreitet. So wird in Alltagsgesprachen ganz selbstverstandlich von Fehlleistung, Versprechern, Verdrangung und unbewussten Vorgangen gesprochen, in popularen TV-Serien und Filmen die Sitzung beim shrink als Routinehandlung eingefuhrt (The Sopranos, In Treatment, A Couch in New York, Analyze That) und in Zeitungskolumnen Rat bei Psychoanalytikern geholt (Peter Schneider). Der Beitrag geht der Frage nach, welche Aspekte von Freuds Denken und OEuvre im offentlichen Diskurs in popularisierter Form (in TV-Serien, Filmen, Krimis, Songs) aufgegriffen, kritisiert und tradiert werden, wieso es zu dieser Popularisierung Freud’scher Konzepte kommt und welche Charakteristika von Freuds Werk diese Popularisierungen ermoglichen.","PeriodicalId":40293,"journal":{"name":"SCHWEIZERISCHES ARCHIV FUR VOLKSKUNDE","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":0.1,"publicationDate":"2014-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"78554992","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"社会学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Buchbesprechung : Knöll, Stefanie (Hg.): Der Tod und das Meer. Seefahrt und Schiffbruch in Kunst, Geschichte und Kultur","authors":"Meret Fehlmann","doi":"10.5167/UZH-116112","DOIUrl":"https://doi.org/10.5167/UZH-116112","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":40293,"journal":{"name":"SCHWEIZERISCHES ARCHIV FUR VOLKSKUNDE","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":0.1,"publicationDate":"2013-12-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"72925175","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"社会学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Gegenwartig entwickeln sich neue gemeinschaftliche Wohnformen fur das Alter(n). Sie sind Ausdruck eines sich verandernden Alter(n)s, das die demographisch bedingte neue Lebensphase des jungen Alters hervorbringt. Am Beispiel der Alters-Wohngemeinschaft zeigt dieser Artikel auf, inwiefern die WG als neue Wohnform verraumlichte Antwort auf die neue Lebensphase des jungen Alters sein kann. Wohnen wird dabei als kulturell bedingtes Sein im Raum verstanden. Im Zentrum der Analyse steht deshalb die Frage nach der kulturwissenschaftlichen Erfrag- und Beschreibbarkeit des Wohnens zwischen Raumdiktat und kreativer Raumaneignung. In qualitativen Leitfadeninterviews mit in WGs wohnenden Menschen in der Lebensphase des jungen Alters wird nach Motiven, nach Raumgefugen, nach Funktions- und Handlungszuweisungen einzelner Raume, nach Einrichtungsmustern sowie nach Organisationsformen innerhalb der Wohnraume gefragt.
{"title":"Gemeinsam nicht allein sein: Die Alters-Wohngemeinschaft","authors":"Rebecca Niederhauser","doi":"10.5167/uzh-67462","DOIUrl":"https://doi.org/10.5167/uzh-67462","url":null,"abstract":"Gegenwartig entwickeln sich neue gemeinschaftliche Wohnformen fur das Alter(n). Sie sind Ausdruck eines sich verandernden Alter(n)s, das die demographisch bedingte neue Lebensphase des jungen Alters hervorbringt. Am Beispiel der Alters-Wohngemeinschaft zeigt dieser Artikel auf, inwiefern die WG als neue Wohnform verraumlichte Antwort auf die neue Lebensphase des jungen Alters sein kann. Wohnen wird dabei als kulturell bedingtes Sein im Raum verstanden. Im Zentrum der Analyse steht deshalb die Frage nach der kulturwissenschaftlichen Erfrag- und Beschreibbarkeit des Wohnens zwischen Raumdiktat und kreativer Raumaneignung. In qualitativen Leitfadeninterviews mit in WGs wohnenden Menschen in der Lebensphase des jungen Alters wird nach Motiven, nach Raumgefugen, nach Funktions- und Handlungszuweisungen einzelner Raume, nach Einrichtungsmustern sowie nach Organisationsformen innerhalb der Wohnraume gefragt.","PeriodicalId":40293,"journal":{"name":"SCHWEIZERISCHES ARCHIV FUR VOLKSKUNDE","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":0.1,"publicationDate":"2012-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"72894223","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"社会学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Sich einrichten im Unverständlichen. Die Literatur als polyphoner dritter Raum in der Erzählung","authors":"C. Lötscher","doi":"10.5167/UZH-75913","DOIUrl":"https://doi.org/10.5167/UZH-75913","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":40293,"journal":{"name":"SCHWEIZERISCHES ARCHIV FUR VOLKSKUNDE","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":0.1,"publicationDate":"2012-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"74627071","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"社会学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Die Medienlandschaft «Google Maps Street View» wird in diesem Beitrag als neues Terrain zu vermessen versucht. In einer Reise, die quer durch dieses hybride «Reich» fuhrt, wird nach einem kurzen Exkurs zum Forschungsstand der kulturwissenschaftlichen Raumforschung das Raummodell der topologischen, dispositiven Assoziation diskutiert und dieses abschliessend am Beispiel der Googel'schen Geodaten- und Navigationstools uberblicksartig durchschritten.
{"title":"Vermessungen neuer Terrains: Google Maps Street View als medienlandschaftliche Topologie","authors":"S. Künzler","doi":"10.5167/UZH-70212","DOIUrl":"https://doi.org/10.5167/UZH-70212","url":null,"abstract":"Die Medienlandschaft «Google Maps Street View» wird in diesem Beitrag als neues Terrain zu vermessen versucht. In einer Reise, die quer durch dieses hybride «Reich» fuhrt, wird nach einem kurzen Exkurs zum Forschungsstand der kulturwissenschaftlichen Raumforschung das Raummodell der topologischen, dispositiven Assoziation diskutiert und dieses abschliessend am Beispiel der Googel'schen Geodaten- und Navigationstools uberblicksartig durchschritten.","PeriodicalId":40293,"journal":{"name":"SCHWEIZERISCHES ARCHIV FUR VOLKSKUNDE","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":0.1,"publicationDate":"2012-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"77412094","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"社会学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Alison Bechdel widmet sich in Fun Home – A Family Tragicomic der Aufarbeitung der komplexen Beziehung zu ihrem nicht offentlich bekennend homosexuellen Vater, der bis zu seinem Tod im Zeichen der Illusion lebt. Als autobiographischer Text ist der Comic mit einem impliziten Anspruch auf Authentizitat verknupft. Lebensgeschichtliche Erzahlungen stellen jedoch retrospektiv erzahlte und subjektiv rekonstruierte Ereignisse dar. Die Autorin setzt sich mit dieser Problematik auseinander und zeichnet das gattungsinharente Spannungsfeld zwischen Fakt und Fiktion gleichzeitig als Sinnbild ihrer Jugendjahre auf. In ihrer Auseinandersetzung mit Tauschung und Wahrheit arbeitet Bechdel stark mit der Symbolik und metaphorischen Verwendung unterschiedlicher Raume. Der Reflexion von Authentizitat mithilfe ihres narrativen Einsatzes diverser diegetischer (handlungsinterner) und extradiegetischer (handlungsexterner) Raume (z. B. des zeichnerischen Raums), soll exemplarisch nachgegangen werden.
艾莉森·贝尔德尔(Alison Bechdel)在Fun Home A悲剧性漫画中,处理着与她那不公开承认的同性恋父亲之间复杂关系的问题,这个父亲直到去世都生活在幻象里。作为自传书上的一段话,漫画潜意识中可以“真实”引文。但生活记载却不是没有价值的记载。作家对这一问题进行了分析,并且把小说与事实之间的元素矛盾同时看作他们年轻时的一种象征。在不同空间的象征意义和象征意义上的交流,教科书式的字迹和素描空间(如素描空间)通俗地叙述“真实”这句话。
{"title":"Vom Panel zum Closet: Zur Symbolik von Räumen in Alison Bechdels Fun Home","authors":"D. Frei","doi":"10.5167/UZH-71766","DOIUrl":"https://doi.org/10.5167/UZH-71766","url":null,"abstract":"Alison Bechdel widmet sich in Fun Home – A Family Tragicomic der Aufarbeitung der komplexen Beziehung zu ihrem nicht offentlich bekennend homosexuellen Vater, der bis zu seinem Tod im Zeichen der Illusion lebt. Als autobiographischer Text ist der Comic mit einem impliziten Anspruch auf Authentizitat verknupft. Lebensgeschichtliche Erzahlungen stellen jedoch retrospektiv erzahlte und subjektiv rekonstruierte Ereignisse dar. Die Autorin setzt sich mit dieser Problematik auseinander und zeichnet das gattungsinharente Spannungsfeld zwischen Fakt und Fiktion gleichzeitig als Sinnbild ihrer Jugendjahre auf. In ihrer Auseinandersetzung mit Tauschung und Wahrheit arbeitet Bechdel stark mit der Symbolik und metaphorischen Verwendung unterschiedlicher Raume. Der Reflexion von Authentizitat mithilfe ihres narrativen Einsatzes diverser diegetischer (handlungsinterner) und extradiegetischer (handlungsexterner) Raume (z. B. des zeichnerischen Raums), soll exemplarisch nachgegangen werden.","PeriodicalId":40293,"journal":{"name":"SCHWEIZERISCHES ARCHIV FUR VOLKSKUNDE","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":0.1,"publicationDate":"2012-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"74697085","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"社会学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Schulhausromane sind Narrationen, die Jugendliche aus bildungsfernem Umfeld, angeleitet von Schriftstellerinnen und Schriftstellern, verfassen und in welchen diekontextuelle Einbindung des Erzählaktes in hohem Masse relevant ist. In vielen Schulhausroman-Texten werden Luxusvillen von Superstars als Erzählkulissen genutzt, um Imaginationsräume eines «guten Lebens» zu er-öffnen. Bezugnehmend auf Michel Foucault, welcher Heterotopien unter anderem als «reale Räume» beschreibt, die «vollkommen offen» wirken, «aber in Wirklichkeit auf seltsame Weise verschlossen»sind, soll die Frage gestellt werden, inwiefern die in diesem Sinne klassische Heterotopie der legitimen Kulturstätte mit den in Schulhausromanen entworfenen Luxusvillen – die auf Ikonen der Populärkultur verweisen – in Zusammenhang zubringen sind. BeimVersuch, von Jugendlichen gestaltete Videofilme im Hinblick aufdas darin enthaltene Selbstbild dieser Jugendlichen zu untersuchen, stellte Bernd Schorb, Professor für Medienpädagogik an der Universität Leipzig, bereits Mitte der 1980er-Jahre fest, dass das Ergebnis allein die Videofilme) – trotz nachträglicher Befragungen der Jugendlichen – wenig aussagekräftig war. Erst durch den Einbezug von Kenntnissen über die Entstehungsbedingungen und den Entstehungsprozess könnten auch differenziertere Aussageebenen der Filme adäquat analysiert werden, so Schorb. Dasselbe Problem stellt sichauch beiden «Schulhausromanen» den im Zentrum meinesDissertationsprojekts3 stehenden Texten von Jugendlichen. Wendet man nämlich die für literarische Texte, also Erzeugnisse der legitimen Kultur nach Pierre Bourdieu4) relevanten Analysekriterien auf diese Texte an, rücken zwangsläufig die Abweichungen, genauer die sprachlichen und literarischen Defizite in den Vordergrund. Entsprechend müssen die Entstehungsbedingungen und darüber hinaus Kenntnisse über die Entstehungsprozesse die Fragestellungen an diese Texte bestimmen. Inmeinem Dissertationsprojektgeht esmir deshalb darum, eine Definition von Literatur und literarischem Schreiben zu entwickeln, die über die Begriffe Lebenswelt, Bildungsprozesse und Schreiben als Agency zu einem Blick auf das KorpusderSchulhausromane gelangt, welcher die literarischen Qualitäten dieses Schreibens sichtbar macht beziehungsweise sichtbar macht, dass es sich zum Teil um dieselben Qualitäten handelt, welche auch avantgardistische Literatur auszeichnet, die dem Bereich der legitimen Kultur zugeordnet wird. Was ist ein Schulhausroman? Schulhausromane, in der Folge kurz SR genannt, sind fiktionale Texte, welche Schulklassen der unteren Leistungskategorien der Sekundarschule, also 13bis Die Eroberung der Luxusvilla SAVk 108 2012) 16-jährige Jugendliche, gemeinsam mit Schriftstellerinnen und Schriftstellern schreiben. Es handelt sich um ein Projekt, das 2005 vom Autor Richard Reich in Zürich gegründet wurde – ein ausserschulisches Angebot, das aber im Rahmen der regulären Unterrichtsstunden durchgeführt wird. Seit 2005 wurden über 90 solcher
{"title":"Die Eroberung der Luxusvilla. Beispiele fiktionaler kompensatorischer Heterotopien in den Texten von Jugendlichen","authors":"G. Wurzenberger","doi":"10.5167/UZH-75915","DOIUrl":"https://doi.org/10.5167/UZH-75915","url":null,"abstract":"Schulhausromane sind Narrationen, die Jugendliche aus bildungsfernem Umfeld, angeleitet von Schriftstellerinnen und Schriftstellern, verfassen und in welchen diekontextuelle Einbindung des Erzählaktes in hohem Masse relevant ist. In vielen Schulhausroman-Texten werden Luxusvillen von Superstars als Erzählkulissen genutzt, um Imaginationsräume eines «guten Lebens» zu er-öffnen. Bezugnehmend auf Michel Foucault, welcher Heterotopien unter anderem als «reale Räume» beschreibt, die «vollkommen offen» wirken, «aber in Wirklichkeit auf seltsame Weise verschlossen»sind, soll die Frage gestellt werden, inwiefern die in diesem Sinne klassische Heterotopie der legitimen Kulturstätte mit den in Schulhausromanen entworfenen Luxusvillen – die auf Ikonen der Populärkultur verweisen – in Zusammenhang zubringen sind. BeimVersuch, von Jugendlichen gestaltete Videofilme im Hinblick aufdas darin enthaltene Selbstbild dieser Jugendlichen zu untersuchen, stellte Bernd Schorb, Professor für Medienpädagogik an der Universität Leipzig, bereits Mitte der 1980er-Jahre fest, dass das Ergebnis allein die Videofilme) – trotz nachträglicher Befragungen der Jugendlichen – wenig aussagekräftig war. Erst durch den Einbezug von Kenntnissen über die Entstehungsbedingungen und den Entstehungsprozess könnten auch differenziertere Aussageebenen der Filme adäquat analysiert werden, so Schorb. Dasselbe Problem stellt sichauch beiden «Schulhausromanen» den im Zentrum meinesDissertationsprojekts3 stehenden Texten von Jugendlichen. Wendet man nämlich die für literarische Texte, also Erzeugnisse der legitimen Kultur nach Pierre Bourdieu4) relevanten Analysekriterien auf diese Texte an, rücken zwangsläufig die Abweichungen, genauer die sprachlichen und literarischen Defizite in den Vordergrund. Entsprechend müssen die Entstehungsbedingungen und darüber hinaus Kenntnisse über die Entstehungsprozesse die Fragestellungen an diese Texte bestimmen. Inmeinem Dissertationsprojektgeht esmir deshalb darum, eine Definition von Literatur und literarischem Schreiben zu entwickeln, die über die Begriffe Lebenswelt, Bildungsprozesse und Schreiben als Agency zu einem Blick auf das KorpusderSchulhausromane gelangt, welcher die literarischen Qualitäten dieses Schreibens sichtbar macht beziehungsweise sichtbar macht, dass es sich zum Teil um dieselben Qualitäten handelt, welche auch avantgardistische Literatur auszeichnet, die dem Bereich der legitimen Kultur zugeordnet wird. Was ist ein Schulhausroman? Schulhausromane, in der Folge kurz SR genannt, sind fiktionale Texte, welche Schulklassen der unteren Leistungskategorien der Sekundarschule, also 13bis Die Eroberung der Luxusvilla SAVk 108 2012) 16-jährige Jugendliche, gemeinsam mit Schriftstellerinnen und Schriftstellern schreiben. Es handelt sich um ein Projekt, das 2005 vom Autor Richard Reich in Zürich gegründet wurde – ein ausserschulisches Angebot, das aber im Rahmen der regulären Unterrichtsstunden durchgeführt wird. Seit 2005 wurden über 90 solcher ","PeriodicalId":40293,"journal":{"name":"SCHWEIZERISCHES ARCHIV FUR VOLKSKUNDE","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":0.1,"publicationDate":"2012-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"74344663","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"社会学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}