Pub Date : 2021-03-01DOI: 10.1515/arbeit-2021-0002
S. Schaupp
Zusammenfassung Der Artikel untersucht organisationskulturelle Praktiken der Technikkritik im Kontext der „Industrie 4.0“. Empirische Grundlage ist die ethnographische Untersuchung der Aneignung algorithmischer Arbeitssteuerung durch Produktionsbeschäftigte in zwei Industrieunternehmen. Als Analyserahmen für die geteilten kulturellen Bezüge der Beschäftigten auf die digitalen Technologien wird der Begriff der organisationalen Technokulturen vorgeschlagen. Dabei können offizielle Technokulturen kontrastiert werden mit Technokulturen der Kritik. Während erstere eine Techniknutzung entsprechend den Organisationszielen propagieren, grenzen sich letztere von diesen ab und stellen stattdessen den Eigensinn der Akteure ins Zentrum. Inwiefern sich diese Technokulturen manifestieren, ist stark kontextabhängig. In Situationen, in denen das Management der untersuchten Unternehmen nicht anwesend war, manifestierte sich die Kritik der Beschäftigten in expliziten und vehementen Anklagen digitaler Würdeverletzungen. Aber auch im Arbeitsalltag kam es zu kritischen Aneignungspraktiken. Diese nahmen vor allem die weitgehend gefahrlose Form des subversiven Humors an. Entgegen einer Position, die Beschäftigte als passive Objekte oder als ‚Komplizen‘ digitaler Kontrollregime versteht, kann hier gezeigt werden, dass die Beschäftigten spezifische interpretative Kompetenzen entwickeln, um Freiheitsräume auszumachen und Kritik zu üben.
{"title":"Organisationale Technokulturen","authors":"S. Schaupp","doi":"10.1515/arbeit-2021-0002","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/arbeit-2021-0002","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Der Artikel untersucht organisationskulturelle Praktiken der Technikkritik im Kontext der „Industrie 4.0“. Empirische Grundlage ist die ethnographische Untersuchung der Aneignung algorithmischer Arbeitssteuerung durch Produktionsbeschäftigte in zwei Industrieunternehmen. Als Analyserahmen für die geteilten kulturellen Bezüge der Beschäftigten auf die digitalen Technologien wird der Begriff der organisationalen Technokulturen vorgeschlagen. Dabei können offizielle Technokulturen kontrastiert werden mit Technokulturen der Kritik. Während erstere eine Techniknutzung entsprechend den Organisationszielen propagieren, grenzen sich letztere von diesen ab und stellen stattdessen den Eigensinn der Akteure ins Zentrum. Inwiefern sich diese Technokulturen manifestieren, ist stark kontextabhängig. In Situationen, in denen das Management der untersuchten Unternehmen nicht anwesend war, manifestierte sich die Kritik der Beschäftigten in expliziten und vehementen Anklagen digitaler Würdeverletzungen. Aber auch im Arbeitsalltag kam es zu kritischen Aneignungspraktiken. Diese nahmen vor allem die weitgehend gefahrlose Form des subversiven Humors an. Entgegen einer Position, die Beschäftigte als passive Objekte oder als ‚Komplizen‘ digitaler Kontrollregime versteht, kann hier gezeigt werden, dass die Beschäftigten spezifische interpretative Kompetenzen entwickeln, um Freiheitsräume auszumachen und Kritik zu üben.","PeriodicalId":84186,"journal":{"name":"Arbeit und Soziales","volume":"10 1","pages":"3 - 20"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2021-03-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"81810871","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2021-03-01DOI: 10.1515/arbeit-2021-0003
M. Brussig, Anemari Karačić, Clemens Kraetsch, Stefan Zapfel
Zusammenfassung Das Bundesprogramm „Innovative Wege zur Teilhabe am Arbeitsleben – rehapro“ fördert Modellprojekte von Jobcentern und Trägern der gesetzlichen Rentenversicherung, um die Grundsätze „Prävention vor Rehabilitation“ und „Rehabilitation vor Rente“ zu stärken und die Erwerbsfähigkeit zu erhalten bzw. wiederherzustellen. Im Ergebnis des ersten Förderaufrufs sind 54 Modellprojekte gestartet. Der Beitrag stellt das Bundesprogramm vor und zeichnet nach, welche Handlungsansätze die geförderten Modellprojekte verfolgen. Es wird deutlich, dass die Jobcenter in den von ihnen koordinierten Modellprojekten stärker an der Zusammenarbeit zwischen unterschiedlichen Organisationen und an Verbesserungen innerhalb der Organisation arbeiten, während die Träger der Rentenversicherung sich stärker auf die Erbringung innovativer Leistungen für Rehabilitandinnen und Rehabilitanden bzw. Versicherte konzentrieren. Das Fallmanagement ist für beide Organisationstypen gleichermaßen Entwicklungsgegenstand. Diese Schwerpunkte entsprechen aktuellen und langfristigen Problemen in der Rehabilitation.
{"title":"Handlungsansätze in Modellprojekten des Bundesprogramms „Innovative Wege zur Teilhabe am Arbeitsleben – rehapro“","authors":"M. Brussig, Anemari Karačić, Clemens Kraetsch, Stefan Zapfel","doi":"10.1515/arbeit-2021-0003","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/arbeit-2021-0003","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Das Bundesprogramm „Innovative Wege zur Teilhabe am Arbeitsleben – rehapro“ fördert Modellprojekte von Jobcentern und Trägern der gesetzlichen Rentenversicherung, um die Grundsätze „Prävention vor Rehabilitation“ und „Rehabilitation vor Rente“ zu stärken und die Erwerbsfähigkeit zu erhalten bzw. wiederherzustellen. Im Ergebnis des ersten Förderaufrufs sind 54 Modellprojekte gestartet. Der Beitrag stellt das Bundesprogramm vor und zeichnet nach, welche Handlungsansätze die geförderten Modellprojekte verfolgen. Es wird deutlich, dass die Jobcenter in den von ihnen koordinierten Modellprojekten stärker an der Zusammenarbeit zwischen unterschiedlichen Organisationen und an Verbesserungen innerhalb der Organisation arbeiten, während die Träger der Rentenversicherung sich stärker auf die Erbringung innovativer Leistungen für Rehabilitandinnen und Rehabilitanden bzw. Versicherte konzentrieren. Das Fallmanagement ist für beide Organisationstypen gleichermaßen Entwicklungsgegenstand. Diese Schwerpunkte entsprechen aktuellen und langfristigen Problemen in der Rehabilitation.","PeriodicalId":84186,"journal":{"name":"Arbeit und Soziales","volume":"75 1","pages":"21 - 42"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2021-03-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"80794931","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2020-12-01DOI: 10.1515/arbeit-2020-0017
Almut Peukert, M. Seeliger, Heike Jacobsen
Die Folgen der Corona-Pandemie verändern die soziale Ordnung von Produktion und Reproduktion. Die Auswirkungen der Krise erstrecken sich auf die Arbeitsmarktdynamik, die innerbetriebliche Strukturierung von Erwerbsarbeit, die Anforderungen an vielen Arbeitsplätzen sowie die Verteilung und Anerkennung von bezahlter und unbezahlter Carearbeit. Hierbei zeichnen sich strukturelle Veränderungen in der gesellschaftlichen Organisation produktiver und reproduktiver Arbeit ab: Diesund jenseits von Kapitalverhältnissen, wie und von wem werden Leistungen erbracht, die benötigt werden? Und wer ersetzt wen, wenn Gesundheitsschutz, Nachfrageschwankungen und veränderte Zeitregime die Anforderungen an Arbeit verändern? Durch die pandemiebedingte Priorisierung und massive Einschränkung des Arbeitsmarktgeschehens ist die Frage nach der „Systemrelevanz“ bestimmter Berufe und deren mangelnder finanzieller wie kultureller Anerkennung in den öffentlichen Diskurs gelangt. Debattiert wird eine Zunahme von Geschlechterungleichheiten durch die ‚Privatisierung‘ bzw. Re-Familialisierung von Betreuung und Bildung durch die (Teil-)Schließung von Kitas, Schulen und anderen Einrichtungen. Eine (zunehmende) Prekarisierung von Erwerbsarbeit ist nicht nur in der Kurzarbeit und bei Solo-Selbstständigkeit, sondern auch angesichts der transnationalen Verflechtungen des Arbeitsmarktes wie aktuell in der Spargelund Fleischwirtschaft sowie im Pflegesektor zu beobachten. Die Möglichkeiten, sich gewerkschaftlich zu organisieren und Zugang zu Ausgleichszahlungen zu erlangen, sind sehr ungleich verteilt. Mit Blick auf soziale Ungleichheit ist es von besonderem Interesse, die Folgen von Kurzarbeitsregelungen für Beschäftigte mit ohnehin geringen Löhnen, die Folgen kurzwie langfristiger Erwerbsverbote für bestimmte Branchen (wie die Sexarbeit) sowie die Folgen der Krise für erwerbslose Lohnabhängige zu untersuchen.
{"title":"Call for Papers: Arbeiten in der Corona-Krise","authors":"Almut Peukert, M. Seeliger, Heike Jacobsen","doi":"10.1515/arbeit-2020-0017","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/arbeit-2020-0017","url":null,"abstract":"Die Folgen der Corona-Pandemie verändern die soziale Ordnung von Produktion und Reproduktion. Die Auswirkungen der Krise erstrecken sich auf die Arbeitsmarktdynamik, die innerbetriebliche Strukturierung von Erwerbsarbeit, die Anforderungen an vielen Arbeitsplätzen sowie die Verteilung und Anerkennung von bezahlter und unbezahlter Carearbeit. Hierbei zeichnen sich strukturelle Veränderungen in der gesellschaftlichen Organisation produktiver und reproduktiver Arbeit ab: Diesund jenseits von Kapitalverhältnissen, wie und von wem werden Leistungen erbracht, die benötigt werden? Und wer ersetzt wen, wenn Gesundheitsschutz, Nachfrageschwankungen und veränderte Zeitregime die Anforderungen an Arbeit verändern? Durch die pandemiebedingte Priorisierung und massive Einschränkung des Arbeitsmarktgeschehens ist die Frage nach der „Systemrelevanz“ bestimmter Berufe und deren mangelnder finanzieller wie kultureller Anerkennung in den öffentlichen Diskurs gelangt. Debattiert wird eine Zunahme von Geschlechterungleichheiten durch die ‚Privatisierung‘ bzw. Re-Familialisierung von Betreuung und Bildung durch die (Teil-)Schließung von Kitas, Schulen und anderen Einrichtungen. Eine (zunehmende) Prekarisierung von Erwerbsarbeit ist nicht nur in der Kurzarbeit und bei Solo-Selbstständigkeit, sondern auch angesichts der transnationalen Verflechtungen des Arbeitsmarktes wie aktuell in der Spargelund Fleischwirtschaft sowie im Pflegesektor zu beobachten. Die Möglichkeiten, sich gewerkschaftlich zu organisieren und Zugang zu Ausgleichszahlungen zu erlangen, sind sehr ungleich verteilt. Mit Blick auf soziale Ungleichheit ist es von besonderem Interesse, die Folgen von Kurzarbeitsregelungen für Beschäftigte mit ohnehin geringen Löhnen, die Folgen kurzwie langfristiger Erwerbsverbote für bestimmte Branchen (wie die Sexarbeit) sowie die Folgen der Krise für erwerbslose Lohnabhängige zu untersuchen.","PeriodicalId":84186,"journal":{"name":"Arbeit und Soziales","volume":"62 1","pages":"235 - 237"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2020-12-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"83977923","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2020-12-01DOI: 10.1515/arbeit-2020-0021
{"title":"Inhaltsverzeichnis des 29. Jahrgangs (2020)","authors":"","doi":"10.1515/arbeit-2020-0021","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/arbeit-2020-0021","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":84186,"journal":{"name":"Arbeit und Soziales","volume":"41 1","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2020-12-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"85533000","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2020-12-01DOI: 10.1515/arbeit-2020-0018
C. Ruiner, Mona-Maria Bardmann
{"title":"Organisationskommunikation im Zeichen der Digitalisierung","authors":"C. Ruiner, Mona-Maria Bardmann","doi":"10.1515/arbeit-2020-0018","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/arbeit-2020-0018","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":84186,"journal":{"name":"Arbeit und Soziales","volume":"36 1","pages":"239 - 241"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2020-12-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"91155234","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2020-12-01DOI: 10.1515/arbeit-2020-0014
S. Lenz
Zusammenfassung Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Bedeutung und der gleichzeitigen Infragestellung digitaler Technologien in der Gesundheitsversorgung fragt der Beitrag danach, wie Entwickler*innen von Digital-Health-Technologien zwischen unterschiedlichen institutionellen Logiken vermitteln. Dabei wird davon ausgegangen, dass neue Logiken wie die der Digitalisierung mit bereits etablierten institutionellen Logiken in Einklang gebracht werden müssen, um anwendbar zu werden. Im Fokus der Untersuchung stehen deshalb Personen, die in etablierten medizinischen Bereichen als Ärzte tätig sind und gleichzeitig Digital-Health-Technologien entwickeln und implementieren. Die Befunde verweisen darauf, dass Digital-Health-Technologien derzeitige Konflikte zwischen einer zunehmenden Ökonomisierung des Gesundheitssystems und professionsethischen Ansprüchen harmonisieren sollen; gleichzeitig zeigt sich aber auch, dass digitale Technologien den Anspruch medizinischer Autonomie als zentrales Element des medizinischen Ethos untergraben können.
{"title":"Ambivalente Digitalisierung im Gesundheitssystem","authors":"S. Lenz","doi":"10.1515/arbeit-2020-0014","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/arbeit-2020-0014","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Bedeutung und der gleichzeitigen Infragestellung digitaler Technologien in der Gesundheitsversorgung fragt der Beitrag danach, wie Entwickler*innen von Digital-Health-Technologien zwischen unterschiedlichen institutionellen Logiken vermitteln. Dabei wird davon ausgegangen, dass neue Logiken wie die der Digitalisierung mit bereits etablierten institutionellen Logiken in Einklang gebracht werden müssen, um anwendbar zu werden. Im Fokus der Untersuchung stehen deshalb Personen, die in etablierten medizinischen Bereichen als Ärzte tätig sind und gleichzeitig Digital-Health-Technologien entwickeln und implementieren. Die Befunde verweisen darauf, dass Digital-Health-Technologien derzeitige Konflikte zwischen einer zunehmenden Ökonomisierung des Gesundheitssystems und professionsethischen Ansprüchen harmonisieren sollen; gleichzeitig zeigt sich aber auch, dass digitale Technologien den Anspruch medizinischer Autonomie als zentrales Element des medizinischen Ethos untergraben können.","PeriodicalId":84186,"journal":{"name":"Arbeit und Soziales","volume":"19 1","pages":"169 - 194"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2020-12-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"83636701","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2020-12-01DOI: 10.1515/arbeit-2020-0015
Clemens Ohlert, P. Boos
Zusammenfassung Ausgehend von der Debatte um die Genderaspekte der Digitalisierung der Arbeit untersuchen wir den Zusammenhang zwischen der Nutzung digitaler Technologien und der Entwicklung von Geschlechterungleichheiten empirisch. Die Ergebnisse zeigen, dass Frauen in Branchen mit hohem Digitalisierungsgrad unterrepräsentiert sind und dass sich diese Dimension der Geschlechtersegregation in den letzten Jahren verstärkte. Die Unterrepräsentation von Frauen in Branchen mit hohem Digitalisierungsgrad geht mit Nachteilen bei den Verdiensten einher. Die Ergebnisse zeigen zudem, dass der Gender Pay Gap in Branchen mit hohem Digitalisierungsgrad tendenziell größer ist und über die Zeit weniger zurückging als in Branchen, in denen weniger digitale Technologien genutzt werden.
{"title":"Auswirkungen der Digitalisierung auf Geschlechterungleichheiten","authors":"Clemens Ohlert, P. Boos","doi":"10.1515/arbeit-2020-0015","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/arbeit-2020-0015","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Ausgehend von der Debatte um die Genderaspekte der Digitalisierung der Arbeit untersuchen wir den Zusammenhang zwischen der Nutzung digitaler Technologien und der Entwicklung von Geschlechterungleichheiten empirisch. Die Ergebnisse zeigen, dass Frauen in Branchen mit hohem Digitalisierungsgrad unterrepräsentiert sind und dass sich diese Dimension der Geschlechtersegregation in den letzten Jahren verstärkte. Die Unterrepräsentation von Frauen in Branchen mit hohem Digitalisierungsgrad geht mit Nachteilen bei den Verdiensten einher. Die Ergebnisse zeigen zudem, dass der Gender Pay Gap in Branchen mit hohem Digitalisierungsgrad tendenziell größer ist und über die Zeit weniger zurückging als in Branchen, in denen weniger digitale Technologien genutzt werden.","PeriodicalId":84186,"journal":{"name":"Arbeit und Soziales","volume":"33 1","pages":"195 - 218"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2020-12-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"82171195","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2020-12-01DOI: 10.1515/arbeit-2020-0016
Georg Jochum, T. Barth, Sebastian Brandl, Ana Cárdenas Tomažič, Sabine Hofmeister, B. Littig, I. Matuschek, S. Ulrich, G. Warsewa
Zusammenfassung In der Debatte und wissenschaftlichen Forschung zur Zukunft der Arbeit finden ökologische Aspekte noch immer geringe Beachtung. Zugleich wird im Diskurs um Nachhaltigkeit das Thema Arbeit selten berücksichtigt. Um diese Defizite zu beheben, wird in dem Artikel mit Bezug auf das Leitbild der ‚Nachhaltigen Arbeit‘ eine Forschungsagenda zur sozial-ökologischen Transformation der gegenwärtigen Arbeitsgesellschaft entwickelt. Fokussiert auf die Themenbereiche der Transformation der Erwerbsarbeitssphäre, des Verhältnisses von bezahlten und unbezahlten Arbeiten, der globalen Zusammenhänge der Arbeitsgesellschaften, der Bedeutung der Digitalisierung für nachhaltige Arbeit sowie der Governance von Arbeit werden neue arbeitssoziologische Forschungsfelder erschlossen.
{"title":"Nachhaltige Arbeit","authors":"Georg Jochum, T. Barth, Sebastian Brandl, Ana Cárdenas Tomažič, Sabine Hofmeister, B. Littig, I. Matuschek, S. Ulrich, G. Warsewa","doi":"10.1515/arbeit-2020-0016","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/arbeit-2020-0016","url":null,"abstract":"Zusammenfassung In der Debatte und wissenschaftlichen Forschung zur Zukunft der Arbeit finden ökologische Aspekte noch immer geringe Beachtung. Zugleich wird im Diskurs um Nachhaltigkeit das Thema Arbeit selten berücksichtigt. Um diese Defizite zu beheben, wird in dem Artikel mit Bezug auf das Leitbild der ‚Nachhaltigen Arbeit‘ eine Forschungsagenda zur sozial-ökologischen Transformation der gegenwärtigen Arbeitsgesellschaft entwickelt. Fokussiert auf die Themenbereiche der Transformation der Erwerbsarbeitssphäre, des Verhältnisses von bezahlten und unbezahlten Arbeiten, der globalen Zusammenhänge der Arbeitsgesellschaften, der Bedeutung der Digitalisierung für nachhaltige Arbeit sowie der Governance von Arbeit werden neue arbeitssoziologische Forschungsfelder erschlossen.","PeriodicalId":84186,"journal":{"name":"Arbeit und Soziales","volume":"1 1","pages":"219 - 233"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2020-12-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"77511825","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}