Pub Date : 2020-03-01DOI: 10.1515/arbeit-2020-0004
S. Kühl
Zusammenfassung In der Forschung über Devianz wird in der Regel davon ausgegangen, dass eigennützige Regelabweichungen von Organisationsmitgliedern für die Organisation schädlich sind. Dabei wird eine Differenz zu für die Organisation funktionalen Regelabweichungen markiert. Basierend auf der Sekundäranalyse zentraler Studien über Unterschlagungen, Korruption oder Abstinenz von Organisationsmitgliedern wird in diesem Beitrag nach einer möglichen Funktionalität dieser Devianz für die Organisation gefragt. Während es sich in vielen Fällen um eine Schädigung von Organisation handelt, kann es – so das Argument – Fälle geben, in denen die Duldung von Unterschlagung, Korruption und Abstinenz als Teil eines informalen Belohnungs- und Anreizsystems genutzt wird.
{"title":"Regelabweichungen zum Schaden und Nutzen der Organisationen","authors":"S. Kühl","doi":"10.1515/arbeit-2020-0004","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/arbeit-2020-0004","url":null,"abstract":"Zusammenfassung In der Forschung über Devianz wird in der Regel davon ausgegangen, dass eigennützige Regelabweichungen von Organisationsmitgliedern für die Organisation schädlich sind. Dabei wird eine Differenz zu für die Organisation funktionalen Regelabweichungen markiert. Basierend auf der Sekundäranalyse zentraler Studien über Unterschlagungen, Korruption oder Abstinenz von Organisationsmitgliedern wird in diesem Beitrag nach einer möglichen Funktionalität dieser Devianz für die Organisation gefragt. Während es sich in vielen Fällen um eine Schädigung von Organisation handelt, kann es – so das Argument – Fälle geben, in denen die Duldung von Unterschlagung, Korruption und Abstinenz als Teil eines informalen Belohnungs- und Anreizsystems genutzt wird.","PeriodicalId":84186,"journal":{"name":"Arbeit und Soziales","volume":"7 1","pages":"53 - 76"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2020-03-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"84968970","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2020-03-01DOI: 10.1515/arbeit-2020-0005
W. Hien
Zusammenfassung Der Beitrag nimmt die Wiederauflage der 1990 publizierten Studie „Die soziale Welt kleiner Betriebe“ von Hermann Kotthoff und Josef Reindl zum Anlass, den Stellenwert dieser Studie für die Entwicklung der deutschen Arbeitssoziologie seit den 1960er Jahren Revue passieren zu lassen. Vor dem Hintergrund des nach wie vor dominierenden großindustriellen und technikfixierten Blicks blieb dieses Buch bis heute ein Solitär. Angesichts der heute sichtbaren Aufgliederung und Zersplitterung großer Betriebe macht die Wiederauflage der Studie von Kotthoff/Reindl die Notwendigkeit deutlich, die aktuelle soziale Situation der kleinen und mittleren Betriebe erneut zum Forschungsgegenstand zu machen.
{"title":"„Die soziale Welt kleiner Betriebe“","authors":"W. Hien","doi":"10.1515/arbeit-2020-0005","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/arbeit-2020-0005","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Der Beitrag nimmt die Wiederauflage der 1990 publizierten Studie „Die soziale Welt kleiner Betriebe“ von Hermann Kotthoff und Josef Reindl zum Anlass, den Stellenwert dieser Studie für die Entwicklung der deutschen Arbeitssoziologie seit den 1960er Jahren Revue passieren zu lassen. Vor dem Hintergrund des nach wie vor dominierenden großindustriellen und technikfixierten Blicks blieb dieses Buch bis heute ein Solitär. Angesichts der heute sichtbaren Aufgliederung und Zersplitterung großer Betriebe macht die Wiederauflage der Studie von Kotthoff/Reindl die Notwendigkeit deutlich, die aktuelle soziale Situation der kleinen und mittleren Betriebe erneut zum Forschungsgegenstand zu machen.","PeriodicalId":84186,"journal":{"name":"Arbeit und Soziales","volume":"5 1","pages":"77 - 89"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2020-03-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"79952601","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2020-03-01DOI: 10.1515/arbeit-2020-0007
Katrin Roller
{"title":"Interessenvertretung und Care. Voraussetzungen, Akteure und Handlungsebenen. Band 26 der Reihe „Arbeit – Demokratie – Geschlecht“","authors":"Katrin Roller","doi":"10.1515/arbeit-2020-0007","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/arbeit-2020-0007","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":84186,"journal":{"name":"Arbeit und Soziales","volume":"270 1","pages":"95 - 97"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2020-03-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"72938700","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2020-03-01DOI: 10.1515/arbeit-2020-0003
G. Faller, J. Becker
Zusammenfassung Problemstellung Frauen und Männer sind in der Arbeitswelt vielfach unterschiedlichen Belastungen ausgesetzt. Dabei fühlen sich Frauen regelmäßig stärker beansprucht als Männer. Zudem weisen sie – mit Ausnahme von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten – bei den meisten arbeitsbezogenen Gesundheitsindikatoren Werte auf, die auf vergleichsweise höhere Fehlbeanspruchungen hindeuten. Zielsetzung Es werden theorie- und datenbasierte Empfehlungen zu geeigneten Interventionen mit dem Ziel des Abbaus geschlechtsbedingter Ungleichheit von Gesundheitschancen formuliert. Methodik Basierend auf einer Recherche in einschlägigen Statistiken und Berichten werden aktuelle Datengrundlagen zu Erscheinungsformen, Einflussfaktoren und Folgen geschlechtsbezogener Gesundheitsdifferenzen im Sektor Arbeit nachgezeichnet. Ergebnisse Die erhobenen Daten liefern die Grundlage für die Formulierung von Eckpunkten für eine genderkompetente Gestaltung gesundheitsfördernder betrieblicher Strukturen und Prozesse. Diskussion Eine genderkompetente Gesundheitsförderung muss sich auf gendertheoretische Überlegungen stützen und die Nahtstellen zwischen Arbeits- und Lebenswelten einbeziehen. Zudem legt das Ziel, nachhaltig wirkende Verbesserungen der Gesundheit zu erreichen, die Notwendigkeit einer Kritik an der gegebenen, androzentrisch strukturierten Ökonomie nahe.
{"title":"Prävention, Gesundheitsförderung und Verminderung geschlechtsbezogener Ungleichheit von Gesundheitschancen","authors":"G. Faller, J. Becker","doi":"10.1515/arbeit-2020-0003","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/arbeit-2020-0003","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Problemstellung Frauen und Männer sind in der Arbeitswelt vielfach unterschiedlichen Belastungen ausgesetzt. Dabei fühlen sich Frauen regelmäßig stärker beansprucht als Männer. Zudem weisen sie – mit Ausnahme von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten – bei den meisten arbeitsbezogenen Gesundheitsindikatoren Werte auf, die auf vergleichsweise höhere Fehlbeanspruchungen hindeuten. Zielsetzung Es werden theorie- und datenbasierte Empfehlungen zu geeigneten Interventionen mit dem Ziel des Abbaus geschlechtsbedingter Ungleichheit von Gesundheitschancen formuliert. Methodik Basierend auf einer Recherche in einschlägigen Statistiken und Berichten werden aktuelle Datengrundlagen zu Erscheinungsformen, Einflussfaktoren und Folgen geschlechtsbezogener Gesundheitsdifferenzen im Sektor Arbeit nachgezeichnet. Ergebnisse Die erhobenen Daten liefern die Grundlage für die Formulierung von Eckpunkten für eine genderkompetente Gestaltung gesundheitsfördernder betrieblicher Strukturen und Prozesse. Diskussion Eine genderkompetente Gesundheitsförderung muss sich auf gendertheoretische Überlegungen stützen und die Nahtstellen zwischen Arbeits- und Lebenswelten einbeziehen. Zudem legt das Ziel, nachhaltig wirkende Verbesserungen der Gesundheit zu erreichen, die Notwendigkeit einer Kritik an der gegebenen, androzentrisch strukturierten Ökonomie nahe.","PeriodicalId":84186,"journal":{"name":"Arbeit und Soziales","volume":"52 1","pages":"25 - 52"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2020-03-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"85133456","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2019-12-18DOI: 10.1515/arbeit-2019-0027
{"title":"Inhaltsverzeichnis des 28. Jahrgangs (2019)","authors":"","doi":"10.1515/arbeit-2019-0027","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/arbeit-2019-0027","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":84186,"journal":{"name":"Arbeit und Soziales","volume":"58 1","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2019-12-18","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"91342451","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2019-12-18DOI: 10.1515/arbeit-2019-frontmatter4
{"title":"Frontmatter","authors":"","doi":"10.1515/arbeit-2019-frontmatter4","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/arbeit-2019-frontmatter4","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":84186,"journal":{"name":"Arbeit und Soziales","volume":"148 1","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2019-12-18","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"84777551","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2019-12-01DOI: 10.1515/arbeit-2019-0025
Fabian Hoose, Thomas Haipeter, Peter Ittermann
Zusammenfassung Der Beitrag folgt den laufenden Debatten zur Digitalisierung der Arbeitswelt, fragt jedoch nicht allein nach ihren arbeitsbezogenen Folgen, sondern stellt die Auswirkungen digitaler Technologien für die betriebliche Interessenvertretung in das Zentrum des Interesses. Denn trotz ihrer großen Bedeutung sind die Fragen des Umgangs der Interessenvertretungen der Arbeitnehmer mit den Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung kaum erforscht. Mit digitalen Kommunikationsformen eröffnen sich für die Mitbestimmungsakteure sowohl neue Möglichkeiten wie auch Risiken betrieblicher Aushandlungsbedingungen. Im vorliegenden Text werden daher der Stellenwert und die Entwicklung digitaler Kommunikations- und Beteiligungsprozesse im Interessenvertretungshandeln von Erwerbstätigen diskutiert. Zunächst wird dabei auf die Herausforderungen eingegangen, vor die betriebliche Interessenvertretungen durch die Digitalisierung gestellt werden. Im Anschluss daran konzentriert sich die Betrachtung auf zwei Schwerpunkte des digitalen Wandels, die Industrie 4.0 und die Plattformökonomie. Zunächst wird das Augenmerk auf die Frage gelenkt, wie etablierte Betriebsräte und Gewerkschaften im verarbeitenden Gewerbe auf die Herausforderungen der Industrie 4.0 reagieren. Danach wird untersucht, welche neuen Interessenvertretungsformen digitaler Arbeit in der Plattformökonomie entstehen. Im Beitrag werden diese Veränderungen konzeptionell beleuchtet. Dabei wird auf hierzu vorliegende Forschung zurückgegriffen, zudem wird auf empirisch gewonnene Eindrücke aus der laufenden Forschungsarbeit der Autoren rekurriert. Abschließend werden offene Fragen festgehalten und entsprechende Forschungsperspektiven umrissen.
{"title":"Digitalisierung der Arbeit und Interessenvertretungen","authors":"Fabian Hoose, Thomas Haipeter, Peter Ittermann","doi":"10.1515/arbeit-2019-0025","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/arbeit-2019-0025","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Der Beitrag folgt den laufenden Debatten zur Digitalisierung der Arbeitswelt, fragt jedoch nicht allein nach ihren arbeitsbezogenen Folgen, sondern stellt die Auswirkungen digitaler Technologien für die betriebliche Interessenvertretung in das Zentrum des Interesses. Denn trotz ihrer großen Bedeutung sind die Fragen des Umgangs der Interessenvertretungen der Arbeitnehmer mit den Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung kaum erforscht. Mit digitalen Kommunikationsformen eröffnen sich für die Mitbestimmungsakteure sowohl neue Möglichkeiten wie auch Risiken betrieblicher Aushandlungsbedingungen. Im vorliegenden Text werden daher der Stellenwert und die Entwicklung digitaler Kommunikations- und Beteiligungsprozesse im Interessenvertretungshandeln von Erwerbstätigen diskutiert. Zunächst wird dabei auf die Herausforderungen eingegangen, vor die betriebliche Interessenvertretungen durch die Digitalisierung gestellt werden. Im Anschluss daran konzentriert sich die Betrachtung auf zwei Schwerpunkte des digitalen Wandels, die Industrie 4.0 und die Plattformökonomie. Zunächst wird das Augenmerk auf die Frage gelenkt, wie etablierte Betriebsräte und Gewerkschaften im verarbeitenden Gewerbe auf die Herausforderungen der Industrie 4.0 reagieren. Danach wird untersucht, welche neuen Interessenvertretungsformen digitaler Arbeit in der Plattformökonomie entstehen. Im Beitrag werden diese Veränderungen konzeptionell beleuchtet. Dabei wird auf hierzu vorliegende Forschung zurückgegriffen, zudem wird auf empirisch gewonnene Eindrücke aus der laufenden Forschungsarbeit der Autoren rekurriert. Abschließend werden offene Fragen festgehalten und entsprechende Forschungsperspektiven umrissen.","PeriodicalId":84186,"journal":{"name":"Arbeit und Soziales","volume":"23 1","pages":"423 - 444"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2019-12-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"86179937","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2019-12-01DOI: 10.1515/arbeit-2019-0023
Edelgard Kutzner
Zusammenfassung Der Einzug digitaler Technologien in die Arbeitswelt wird derzeit breit diskutiert und ist auch ein Thema der soziologischen Arbeits- und Geschlechterforschung. An die Entwicklungen der Arbeit stellen sich aus einer Geschlechterperspektive etliche Fragen u.a. zu den Interventionsmöglichkeiten in den Bereichen der Arbeitsorganisation, Arbeitsteilung und Technik sowie zu den Chancen, aber auch Risiken für mehr Geschlechtergerechtigkeit. Der Beitrag befasst sich mit dem Verhältnis von Arbeit, Digitalisierung und Geschlecht anhand von empirischen Forschungsergebnissen aus dem Bereich der industriellen Einfacharbeit. Es handelt sich um einen Arbeitsbereich, der in der Vergangenheit selten im Zentrum der Geschlechterforschung stand, im Zuge der Debatten um Industrie 4.0 jedoch von großer Aktualität ist. Die Ergebnisse werden verallgemeinert und eingebunden in einen übergeordneten Diskurs um Interventionsmöglichkeiten und Geschlechterwissen.
{"title":"Geschlechterverhältnisse in Prozessen der Digitalisierung industrieller Einfacharbeit","authors":"Edelgard Kutzner","doi":"10.1515/arbeit-2019-0023","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/arbeit-2019-0023","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Der Einzug digitaler Technologien in die Arbeitswelt wird derzeit breit diskutiert und ist auch ein Thema der soziologischen Arbeits- und Geschlechterforschung. An die Entwicklungen der Arbeit stellen sich aus einer Geschlechterperspektive etliche Fragen u.a. zu den Interventionsmöglichkeiten in den Bereichen der Arbeitsorganisation, Arbeitsteilung und Technik sowie zu den Chancen, aber auch Risiken für mehr Geschlechtergerechtigkeit. Der Beitrag befasst sich mit dem Verhältnis von Arbeit, Digitalisierung und Geschlecht anhand von empirischen Forschungsergebnissen aus dem Bereich der industriellen Einfacharbeit. Es handelt sich um einen Arbeitsbereich, der in der Vergangenheit selten im Zentrum der Geschlechterforschung stand, im Zuge der Debatten um Industrie 4.0 jedoch von großer Aktualität ist. Die Ergebnisse werden verallgemeinert und eingebunden in einen übergeordneten Diskurs um Interventionsmöglichkeiten und Geschlechterwissen.","PeriodicalId":84186,"journal":{"name":"Arbeit und Soziales","volume":"78 1","pages":"381 - 400"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2019-12-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"85470041","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2019-12-01DOI: 10.1515/arbeit-2019-0021
D. Becka, P. Enste, C. Ludwig
Zusammenfassung In der Debatte um die Digitalisierung der Arbeitswelt adressieren empirische Forschungsarbeiten Veränderungen von Arbeitsmärkten, Arbeitsplätzen, Berufen, Tätigkeitsprofilen und Tätigkeiten in verschiedenen Settings. Ein Überblick über Verfahren zur Messung von Auswirkungen der Digitalisierung auf die Arbeitswelt fehlt bislang. Der Beitrag untersucht anhand eines systematischen Literaturreviews Methoden zur Wirkungsmessung digitalisierter Arbeit in empirischen Studien. Zentrale Fragen adressieren die Konzeptualisierung und Operationalisierung von Digitalisierung im Arbeitskontext sowie die methodische Konzeption von Wirkungsanalysen. Die in das Review eingeschlossenen Studien konzentrieren sich auf arbeitsmarkt- sowie branchenbezogene Untersuchungen. Die Ergebnisse zeigen eine breite Spanne von eingesetzten Methoden auf, die qualitative sowie quantitative Untersuchungen einschließt und von retrospektiven Wirkungsmessungen bis hin zu prospektiven Wirkungsprojektionen reicht. Die Weiterentwicklung von Instrumenten zur Wirkungsmessung digitalisierter Arbeitswelten kann von einer stärkeren Konzentration auf Wirkungsdynamiken sowie themenzentrierte Analysen, beispielsweise zum (informellen) Erwerb digitaler Kompetenzen, profitieren.
{"title":"Zur Wirkungsmessung digitaler Transformationsprozesse in Arbeitswelten","authors":"D. Becka, P. Enste, C. Ludwig","doi":"10.1515/arbeit-2019-0021","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/arbeit-2019-0021","url":null,"abstract":"Zusammenfassung In der Debatte um die Digitalisierung der Arbeitswelt adressieren empirische Forschungsarbeiten Veränderungen von Arbeitsmärkten, Arbeitsplätzen, Berufen, Tätigkeitsprofilen und Tätigkeiten in verschiedenen Settings. Ein Überblick über Verfahren zur Messung von Auswirkungen der Digitalisierung auf die Arbeitswelt fehlt bislang. Der Beitrag untersucht anhand eines systematischen Literaturreviews Methoden zur Wirkungsmessung digitalisierter Arbeit in empirischen Studien. Zentrale Fragen adressieren die Konzeptualisierung und Operationalisierung von Digitalisierung im Arbeitskontext sowie die methodische Konzeption von Wirkungsanalysen. Die in das Review eingeschlossenen Studien konzentrieren sich auf arbeitsmarkt- sowie branchenbezogene Untersuchungen. Die Ergebnisse zeigen eine breite Spanne von eingesetzten Methoden auf, die qualitative sowie quantitative Untersuchungen einschließt und von retrospektiven Wirkungsmessungen bis hin zu prospektiven Wirkungsprojektionen reicht. Die Weiterentwicklung von Instrumenten zur Wirkungsmessung digitalisierter Arbeitswelten kann von einer stärkeren Konzentration auf Wirkungsdynamiken sowie themenzentrierte Analysen, beispielsweise zum (informellen) Erwerb digitaler Kompetenzen, profitieren.","PeriodicalId":84186,"journal":{"name":"Arbeit und Soziales","volume":"27 1","pages":"341 - 362"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2019-12-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"84544624","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2019-12-01DOI: 10.1515/arbeit-2019-0022
C. Richter
Zusammenfassung Die Einführung und Nutzung von Technologien erzeugt auch im Sozialwesen neue, zum Teil feldspezifische Herausforderungen. Diese zeigen sich beispielhaft in Werkstätten für Menschen mit Behinderung (WfbM), einem mit deutschlandweit rund 730 Einrichtungen und über 310.000 arbeitnehmerähnlich Beschäftigten großen Bereich zur Sicherung der Teilhabe an Arbeit. Dieser ist durch sein spezifisches Tripelmandat aus Rehabilitation, Inklusion und Wirtschaftlichkeit in hohem Maße mit dem Dilemma zwischen individualisierter Fürsorge, effizienter Produktion und Vermittlung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt konfrontiert. Auf Basis einer Fallstudie in einer WfbM werden feldspezifische Deutungen, Herausforderungen und Umgangsweisen im Zusammenhang mit digitalen Transformationsprozessen beschrieben und auf das Tripelmandat unter Bedingungen von Digitalisierung bzw. Technologisierung bezogen.
{"title":"Digitalisierung und Teilhabe an Arbeit","authors":"C. Richter","doi":"10.1515/arbeit-2019-0022","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/arbeit-2019-0022","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Die Einführung und Nutzung von Technologien erzeugt auch im Sozialwesen neue, zum Teil feldspezifische Herausforderungen. Diese zeigen sich beispielhaft in Werkstätten für Menschen mit Behinderung (WfbM), einem mit deutschlandweit rund 730 Einrichtungen und über 310.000 arbeitnehmerähnlich Beschäftigten großen Bereich zur Sicherung der Teilhabe an Arbeit. Dieser ist durch sein spezifisches Tripelmandat aus Rehabilitation, Inklusion und Wirtschaftlichkeit in hohem Maße mit dem Dilemma zwischen individualisierter Fürsorge, effizienter Produktion und Vermittlung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt konfrontiert. Auf Basis einer Fallstudie in einer WfbM werden feldspezifische Deutungen, Herausforderungen und Umgangsweisen im Zusammenhang mit digitalen Transformationsprozessen beschrieben und auf das Tripelmandat unter Bedingungen von Digitalisierung bzw. Technologisierung bezogen.","PeriodicalId":84186,"journal":{"name":"Arbeit und Soziales","volume":"70 1","pages":"363 - 379"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2019-12-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"83200498","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}