Zusammenfassung Der Beitrag analysiert zunächst die Bedeutung des Ordo-Gedankens nach dem deutschen Nationalökonom Walter Eucken, dem Begründer des Ordoliberalismus der Freiburger Schule. Danach werden, im Anschluss an die Denkschrift des Freiburger Bonhoeffer-Kreises, die Rolle und die normative Dimension des christlichen Glaubens für das Denken Euckens sowie für seine ordnungsökonomischen und ordnungspolitischen Auffassungen untersucht. Dabei wird auch auf die Konvergenz zwischen Euckens Ordoliberalismus und der christlichen Sozialethik eingegangen.
{"title":"Glaube und Wirtschaft Zur normativen Bedeutung des Ordo-Begriffes bei Walter Eucken","authors":"Giuseppe Franco","doi":"10.2478/JOME-2018-0003","DOIUrl":"https://doi.org/10.2478/JOME-2018-0003","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Der Beitrag analysiert zunächst die Bedeutung des Ordo-Gedankens nach dem deutschen Nationalökonom Walter Eucken, dem Begründer des Ordoliberalismus der Freiburger Schule. Danach werden, im Anschluss an die Denkschrift des Freiburger Bonhoeffer-Kreises, die Rolle und die normative Dimension des christlichen Glaubens für das Denken Euckens sowie für seine ordnungsökonomischen und ordnungspolitischen Auffassungen untersucht. Dabei wird auch auf die Konvergenz zwischen Euckens Ordoliberalismus und der christlichen Sozialethik eingegangen.","PeriodicalId":134384,"journal":{"name":"Journal for Markets and Ethics","volume":"1 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2017-12-20","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"129518985","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Das Buch stellt einen bedeutenden Versuch dar, sachliche und normative Grundlagen freier Wirtschaftsund Gesellschaftssysteme zu begreifen. Vor allem nehmen sich die Autoren vor, das Stichwort „Ethik“ zur Beantwortung unternehmerisch-ökonomischer Fragen zu nutzen. Respekt für Vielfalt ethischer Überzeugungen dürfe nämlich nicht mit Kritiklosigkeit gleichgestellt werden. Welche Rolle sollten aber Rechtschutzstaaten sowie kollektivgüterproduzierende Staatsapparate heute noch spielen? Einer solchen Frage nachzugehen, ist keinesfalls einfach, weil „Gemeinwohl“ unterschiedlich wahrgenommen wird. Als besonders exemplarisch seien Entscheidungsmechanismen bei Wahlen, da vom Durchschnittswähler dabei nicht unbedingt nur das Privat-, sondern auch das Allgemeinwohl verfolgt werden könnte. In engem Kontakt dazu steht das Binom aus „Ethik“ und „individueller Vertragsautonomie“. Insgesamt sollten Gesetzgeber nur dann eingreifen, wenn es wirklich notwendig sein sollte. Manchmal sei selbst der Wille, ethische Standards im Wirtschaftsalltag zu verbessern, schlichtweg staatliche „Überrumpelung“ von Vertragsfreiheit, zumal Beschäftigte ebensolche Arbeitsverträge nicht unter Zwang haben unterschreiben müssen. Inwieweit das von den Autoren implizierte Prinzip der Entscheidungsfreiheit in Arbeitsbeziehungen (immer) zutreffe, ist aus Rezensentensicht offen gesagt besonders fraglich. Die Autoren befinden dabei, dass die Wahrung akzeptabler Alternativen öffentliche Aufgabe sein müsse, während private Wirtschaftssubjekte ihre Beziehungen weiterhin in freier Übereinkunft bestimmen sollten. „Prominentes“ Fallbeispiel sind dabei Vorstandsgehälter großer Aktiengesellschaften. Egal ob Bonizahlungen an Unternehmensziele gekoppelt seien, scheinen sie nur bedingt erforderlich zu sein, um Vorstände zu bestmöglicher Performance anzuregen. Dass Staaten in dieser Sache nicht alleine gefordert sein können, ist aber ersichtlich, da selbst Hauptversammlungen von Aktiengesellschaften Einkommen von Vorstandsmitgliedern kappen könnten. (Langandauerndes) Ansteigen von Gehältern auf Spitzenebenen dürfe allerdings nicht als Zufallserscheinung abgetan werden. Mögliche Erklärungen könnten Globalisierung und Internationalisierung von Märkten auf steter Suche nach den „besten“ Humanressourcen liefern. Selbst das Streben nach „positionalen Gütern“, die typisch für gesellschaftlich herausgehobene Positionen sind, wird als Beweggrund genannt. Auch die globale Wirtschaftsund Finanzkrise wird als Markt-, aber gleichzeitig auch Staatsversagen eingestuft. Besonders intensiv widmen sich die Autoren daher der (vor einigen Jahren auf aller Munde stehenden) Frage, inwieweit man Equityund Hedge-Fonds gewähren Journal for Markets and Ethics/Zeitschrift für Marktwirtschaft und Ethik • 5(1) • 2017 DOI: 10.2478/jome-2018-0004
{"title":"Wirtschaft ohne Ethik? Eine ökonomischphilosophische Analyse","authors":"E. Beretta","doi":"10.2478/jome-2018-0004","DOIUrl":"https://doi.org/10.2478/jome-2018-0004","url":null,"abstract":"Das Buch stellt einen bedeutenden Versuch dar, sachliche und normative Grundlagen freier Wirtschaftsund Gesellschaftssysteme zu begreifen. Vor allem nehmen sich die Autoren vor, das Stichwort „Ethik“ zur Beantwortung unternehmerisch-ökonomischer Fragen zu nutzen. Respekt für Vielfalt ethischer Überzeugungen dürfe nämlich nicht mit Kritiklosigkeit gleichgestellt werden. Welche Rolle sollten aber Rechtschutzstaaten sowie kollektivgüterproduzierende Staatsapparate heute noch spielen? Einer solchen Frage nachzugehen, ist keinesfalls einfach, weil „Gemeinwohl“ unterschiedlich wahrgenommen wird. Als besonders exemplarisch seien Entscheidungsmechanismen bei Wahlen, da vom Durchschnittswähler dabei nicht unbedingt nur das Privat-, sondern auch das Allgemeinwohl verfolgt werden könnte. In engem Kontakt dazu steht das Binom aus „Ethik“ und „individueller Vertragsautonomie“. Insgesamt sollten Gesetzgeber nur dann eingreifen, wenn es wirklich notwendig sein sollte. Manchmal sei selbst der Wille, ethische Standards im Wirtschaftsalltag zu verbessern, schlichtweg staatliche „Überrumpelung“ von Vertragsfreiheit, zumal Beschäftigte ebensolche Arbeitsverträge nicht unter Zwang haben unterschreiben müssen. Inwieweit das von den Autoren implizierte Prinzip der Entscheidungsfreiheit in Arbeitsbeziehungen (immer) zutreffe, ist aus Rezensentensicht offen gesagt besonders fraglich. Die Autoren befinden dabei, dass die Wahrung akzeptabler Alternativen öffentliche Aufgabe sein müsse, während private Wirtschaftssubjekte ihre Beziehungen weiterhin in freier Übereinkunft bestimmen sollten. „Prominentes“ Fallbeispiel sind dabei Vorstandsgehälter großer Aktiengesellschaften. Egal ob Bonizahlungen an Unternehmensziele gekoppelt seien, scheinen sie nur bedingt erforderlich zu sein, um Vorstände zu bestmöglicher Performance anzuregen. Dass Staaten in dieser Sache nicht alleine gefordert sein können, ist aber ersichtlich, da selbst Hauptversammlungen von Aktiengesellschaften Einkommen von Vorstandsmitgliedern kappen könnten. (Langandauerndes) Ansteigen von Gehältern auf Spitzenebenen dürfe allerdings nicht als Zufallserscheinung abgetan werden. Mögliche Erklärungen könnten Globalisierung und Internationalisierung von Märkten auf steter Suche nach den „besten“ Humanressourcen liefern. Selbst das Streben nach „positionalen Gütern“, die typisch für gesellschaftlich herausgehobene Positionen sind, wird als Beweggrund genannt. Auch die globale Wirtschaftsund Finanzkrise wird als Markt-, aber gleichzeitig auch Staatsversagen eingestuft. Besonders intensiv widmen sich die Autoren daher der (vor einigen Jahren auf aller Munde stehenden) Frage, inwieweit man Equityund Hedge-Fonds gewähren Journal for Markets and Ethics/Zeitschrift für Marktwirtschaft und Ethik • 5(1) • 2017 DOI: 10.2478/jome-2018-0004","PeriodicalId":134384,"journal":{"name":"Journal for Markets and Ethics","volume":"486 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2017-12-20","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"123399255","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Abstract This article surveys the main effects of labor migration between two countries. Against the background of high immigration to industrialized countries in recent years, notably to countries in Europe, the focus of the discussion is on the host country of the migrants. In the standard model of labor migration, there are overall benefits when wage differentials trigger labor migration. However, in the presence of externalities and deviations from the basic assumptions, the results can be significantly different.
{"title":"Is Migration Good for an Economy? A Survey of the Main Economic Effects","authors":"M. Frenkel","doi":"10.2478/jome-2018-0002","DOIUrl":"https://doi.org/10.2478/jome-2018-0002","url":null,"abstract":"Abstract This article surveys the main effects of labor migration between two countries. Against the background of high immigration to industrialized countries in recent years, notably to countries in Europe, the focus of the discussion is on the host country of the migrants. In the standard model of labor migration, there are overall benefits when wage differentials trigger labor migration. However, in the presence of externalities and deviations from the basic assumptions, the results can be significantly different.","PeriodicalId":134384,"journal":{"name":"Journal for Markets and Ethics","volume":"59 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2017-12-20","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"134328583","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Abstract Ein Leitfaden wird als Modell vorgestellt, mit dessen Hilfe Führungsethik von Führungstheorie unterschieden und eine an den Wertegrundlagen Sozialer Marktwirtschaft orientierte Führungsethik identifiziert werden kann. Theoretische Konzepte lassen sich mit dieser Makro-Mikro-Perspektive daraufhin überprüfen, ob sie einen Verantwortungsdualismus von Effizienz- und Humanziel in der Führungskultur schlüssig bestimmen. Mithilfe von vorgeschlagenen Prinzipien und Perspektiven kann so in vier Schritten eine Führungsethik in der normativen Linie Sozialer Marktwirtschaft von davon abweichenden Modellen unterschieden werden.
{"title":"Führungsethik Sozialer Marktwirtschaft Ein systematischer Leitfaden für eine Mikro-Marko-Perspektive","authors":"Elmar Nass","doi":"10.2478/JOME-2018-0006","DOIUrl":"https://doi.org/10.2478/JOME-2018-0006","url":null,"abstract":"Abstract Ein Leitfaden wird als Modell vorgestellt, mit dessen Hilfe Führungsethik von Führungstheorie unterschieden und eine an den Wertegrundlagen Sozialer Marktwirtschaft orientierte Führungsethik identifiziert werden kann. Theoretische Konzepte lassen sich mit dieser Makro-Mikro-Perspektive daraufhin überprüfen, ob sie einen Verantwortungsdualismus von Effizienz- und Humanziel in der Führungskultur schlüssig bestimmen. Mithilfe von vorgeschlagenen Prinzipien und Perspektiven kann so in vier Schritten eine Führungsethik in der normativen Linie Sozialer Marktwirtschaft von davon abweichenden Modellen unterschieden werden.","PeriodicalId":134384,"journal":{"name":"Journal for Markets and Ethics","volume":"65 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2017-12-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"127529965","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
With the four big central banks – the Bank of Japan, the US Federal Reserve (the Fed), the Bank of England, and the European Central Bank (in chronological order) – either rescuing or having rescued the financial markets from crisis mode while stimulating the economy by means of quantitative easing (QE), Adair Turner has started a public debate stretching beyond the realm of academic discussion, which has gone practically unnoticed: economic stimulus programs financed by helicopter money to permanently banish the threat of deflation. With government budgets having reached their limits, central banks would become spenders of last resort. Turner’s most recent book Between Debt and the Devil – Money, Credit, and Fixing Global Finance deals with the question regarding whether central banks should receive a mandate to finance economic stimulus programs by printing money directly (helicopter money) to avoid the looming threat of deflation (Turner 2015). Government bond purchases by central banks in the context of QE have hitherto served to increase liquidity in the banking system, thereby opening the credit channel, which, in turn, was intended to act as the starting point for rising capital investment. Further, QE has, so far, only indirectly helped to finance national budgets by reducing the interest burden on public debt. In the case of this new monetary policy instrument, central banks would finance “fiscal” stimulus packages with the aid of the printing press directly (Naumer 2015). Turner attempts to explain the reasons for the financial market crises of recent decades by focusing on their origins. Moreover, he offers solutions and preventive methods to avoid such crises permanently, and, at the same time, to overcome anemic global growth. Many of his analyses are well known, but the explanations are in need of some elaboration. Certainly, Turner is right that the crises – starting with the bubble that burst at the beginning of the 1990s in Japan – were crises of excessive growth in credit, accompanied by bad investments and lax lending policies of banks, which were then amplified by new forms of finance, such as bundling of different-quality loans into subprime securities. This is just one side of the coin, however. What Turner’s observations almost ignore is monetary policy, which – starting with the Bank of Japan – flooded the markets with excessive liquidity to combat crises and was continued – or better, intensified – by the Fed and, later, by the European Central Bank with their policies of QE. Turner also Journal for Markets and Ethics/Zeitschrift für Marktwirtschaft und Ethik • 5(2) • 2017 DOI: 10.2478/jome-2018-0008
四大央行——日本央行、美联储(Fed)、英格兰银行和欧洲央行(按时间顺序)——在通过量化宽松(QE)刺激经济的同时,要么拯救金融市场,要么已经将金融市场从危机模式中拯救出来。阿代尔•特纳(Adair Turner)引发了一场超出学术讨论范围的公开辩论,这场辩论几乎没有引起人们的注意:直升机撒钱的经济刺激计划将永久消除通货紧缩的威胁。随着政府预算达到极限,央行将成为最后的支出者。特纳的最新著作《债务与魔鬼之间——货币、信贷和修复全球金融》探讨了央行是否应该接受授权,通过直接印钞(直升机撒钱)来为经济刺激计划融资,以避免迫在眉睫的通缩威胁(特纳2015)。迄今为止,各国央行在量化宽松的背景下购买政府债券,起到了增加银行体系流动性的作用,从而打开了信贷渠道,而信贷渠道反过来又被视为增加资本投资的起点。此外,到目前为止,量化宽松只是通过减少公共债务的利息负担,间接地为国家预算提供了资金。在这种新的货币政策工具的情况下,中央银行将直接在印钞机的帮助下为“财政”刺激计划提供资金(Naumer 2015)。特纳试图通过关注金融市场危机的起源来解释近几十年来金融市场危机的原因。此外,他还提供了解决方案和预防方法,以永久避免此类危机,同时克服全球增长乏力的问题。他的许多分析是众所周知的,但其解释还需要进一步阐述。当然,特纳是正确的,危机始于20世纪90年代初日本的泡沫破裂,是信贷过度增长的危机,伴随着不良投资和银行宽松的贷款政策,然后被新的金融形式放大,例如将不同质量的贷款捆绑成次级证券。然而,这只是硬币的一面。特纳的观察几乎忽略了货币政策,从日本央行开始,货币政策向市场注入了过多的流动性,以应对危机,美联储和后来的欧洲央行(ecb)继续——或者更好地说,是加强了——实施了量化宽松政策。特纳还出版了《市场与伦理学杂志》/Zeitschrift f r Marktwirtschaft und Ethik•5(2)•2017 DOI: 10.2478/ jom-2018 -0008
{"title":"Helicopter Money: Central Banks as Spenders of Last Resort?","authors":"Hans-Jörg Naumer","doi":"10.2478/JOME-2018-0008","DOIUrl":"https://doi.org/10.2478/JOME-2018-0008","url":null,"abstract":"With the four big central banks – the Bank of Japan, the US Federal Reserve (the Fed), the Bank of England, and the European Central Bank (in chronological order) – either rescuing or having rescued the financial markets from crisis mode while stimulating the economy by means of quantitative easing (QE), Adair Turner has started a public debate stretching beyond the realm of academic discussion, which has gone practically unnoticed: economic stimulus programs financed by helicopter money to permanently banish the threat of deflation. With government budgets having reached their limits, central banks would become spenders of last resort. Turner’s most recent book Between Debt and the Devil – Money, Credit, and Fixing Global Finance deals with the question regarding whether central banks should receive a mandate to finance economic stimulus programs by printing money directly (helicopter money) to avoid the looming threat of deflation (Turner 2015). Government bond purchases by central banks in the context of QE have hitherto served to increase liquidity in the banking system, thereby opening the credit channel, which, in turn, was intended to act as the starting point for rising capital investment. Further, QE has, so far, only indirectly helped to finance national budgets by reducing the interest burden on public debt. In the case of this new monetary policy instrument, central banks would finance “fiscal” stimulus packages with the aid of the printing press directly (Naumer 2015). Turner attempts to explain the reasons for the financial market crises of recent decades by focusing on their origins. Moreover, he offers solutions and preventive methods to avoid such crises permanently, and, at the same time, to overcome anemic global growth. Many of his analyses are well known, but the explanations are in need of some elaboration. Certainly, Turner is right that the crises – starting with the bubble that burst at the beginning of the 1990s in Japan – were crises of excessive growth in credit, accompanied by bad investments and lax lending policies of banks, which were then amplified by new forms of finance, such as bundling of different-quality loans into subprime securities. This is just one side of the coin, however. What Turner’s observations almost ignore is monetary policy, which – starting with the Bank of Japan – flooded the markets with excessive liquidity to combat crises and was continued – or better, intensified – by the Fed and, later, by the European Central Bank with their policies of QE. Turner also Journal for Markets and Ethics/Zeitschrift für Marktwirtschaft und Ethik • 5(2) • 2017 DOI: 10.2478/jome-2018-0008","PeriodicalId":134384,"journal":{"name":"Journal for Markets and Ethics","volume":"5 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2017-12-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"130825845","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Abstract Erhards Konzeption einer sozialen Marktwirtschaft durch marktwirtschaftlichen Wettbewerb ist auch heute noch wegweisend. Doch wurde die Idee des Sozialen im Programm der Sozialen Marktwirtschaft mit der Zeit verfälscht. Zudem beruht Erhards Konzept auf einer wettbewerbstheoretischen Grundlage – dem neoklassischen Modell der vollständigen Konkurrenz –, die seinen wohlstandsfördernden Intentionen zuwiderläuft. Erhards Position stimmte mit derjenigen der Freiburger Schule (Walter Eucken, Franz Böhm) nur teilweise überein, unterscheidet sich aber ebenso in wesentlichen Punkten vom Denken der Österreichischen Schule der National-ökonomie (Ludwig von Mises, Friedrich August Hayek) und deren dynamisch-evolutionärem Verständnis von Wettbewerb. Gerade für eine im Sinne Erhards wettbewerbsorientierte Konzeption der Sozialen Marktwirtschaft erscheint das Österreichische Verständnis von Wettbewerb als das realitätsnähere und adäquatere.
{"title":"Ludwig Erhards Konzept der sozialen Marktwirtschaft und seine wettbewerbstheoretischen Grundlagen","authors":"M. Rhonheimer","doi":"10.2478/jome-2018-0007","DOIUrl":"https://doi.org/10.2478/jome-2018-0007","url":null,"abstract":"Abstract Erhards Konzeption einer sozialen Marktwirtschaft durch marktwirtschaftlichen Wettbewerb ist auch heute noch wegweisend. Doch wurde die Idee des Sozialen im Programm der Sozialen Marktwirtschaft mit der Zeit verfälscht. Zudem beruht Erhards Konzept auf einer wettbewerbstheoretischen Grundlage – dem neoklassischen Modell der vollständigen Konkurrenz –, die seinen wohlstandsfördernden Intentionen zuwiderläuft. Erhards Position stimmte mit derjenigen der Freiburger Schule (Walter Eucken, Franz Böhm) nur teilweise überein, unterscheidet sich aber ebenso in wesentlichen Punkten vom Denken der Österreichischen Schule der National-ökonomie (Ludwig von Mises, Friedrich August Hayek) und deren dynamisch-evolutionärem Verständnis von Wettbewerb. Gerade für eine im Sinne Erhards wettbewerbsorientierte Konzeption der Sozialen Marktwirtschaft erscheint das Österreichische Verständnis von Wettbewerb als das realitätsnähere und adäquatere.","PeriodicalId":134384,"journal":{"name":"Journal for Markets and Ethics","volume":"201 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2017-12-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"124497570","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Abstract Based on actual advancements of historical research on Smith and Luther, the thesis of protestantism concerning the roots of competitive capitalism is being confirmed, but modified by aspects of paradigmatic revolution to individualistic anthropology. The present paper analyses the Lutheran theology of justification as a special kind of contingency doctrine and shows historical developments from Luther to Thomasius, Smith and Kant. As to the history of paradigma effects of individualism, European origins of competition ethics of responsibility can be shown, which do not refer to market performance or imperformance, but to accountability in sense of risk identification and risk control. Unfair competitive actions, therefore, are to be legally interdicted as unethical competition behaviour when market risks are transferred to market partners or to third persons without good reasons of risk control. Some further conclusions can be made to ethical rules of banking and companies’ law as well as to the general law of commerce.
{"title":"Steuerungsethik lauteren Wettbewerbs und Protestantismus – Ein Beitrag zur ideengeschichtlichen Diskussion","authors":"H. Herrmann","doi":"10.2478/JOME-2018-0011","DOIUrl":"https://doi.org/10.2478/JOME-2018-0011","url":null,"abstract":"Abstract Based on actual advancements of historical research on Smith and Luther, the thesis of protestantism concerning the roots of competitive capitalism is being confirmed, but modified by aspects of paradigmatic revolution to individualistic anthropology. The present paper analyses the Lutheran theology of justification as a special kind of contingency doctrine and shows historical developments from Luther to Thomasius, Smith and Kant. As to the history of paradigma effects of individualism, European origins of competition ethics of responsibility can be shown, which do not refer to market performance or imperformance, but to accountability in sense of risk identification and risk control. Unfair competitive actions, therefore, are to be legally interdicted as unethical competition behaviour when market risks are transferred to market partners or to third persons without good reasons of risk control. Some further conclusions can be made to ethical rules of banking and companies’ law as well as to the general law of commerce.","PeriodicalId":134384,"journal":{"name":"Journal for Markets and Ethics","volume":"4 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2017-12-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"114399112","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}