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4 Swallowed by Lions and Eagles. Das AFSC in der Sowjetunion 1921–1923 4被狮子和老鹰吞下。1921-1923年在苏俄的AFSC
Pub Date : 2021-11-22 DOI: 10.1515/9783110675788-006
Im Sommer 1921 war Herbert Hoovers Geduld mit den Quäkern an ein Ende gelangt. Er schlugmit der Faust auf den Tisch und fluchte dabei wie ein Bierkutscher („like a trooper“). Seit einigen Wochen bereitete die ARA unter seiner Führung eine weitere große Hilfsaktion vor – diesmal in der noch jungen Sowjetunion. In den laufenden Verhandlungen mit den Bolschewiki hatte er zuvor immer wieder einen Satz zu hören bekommen: „Why don’t you work like the Quakers do?“1 Für Hoover brachte dies das Fass zum Überlaufen. Nun stellte er Wilbur Thomas ein Ultimatum: Das AFSC würde in Russland Teil einer ARA-Hilfsaktion werden – zu seinen Bedingungen und unter seiner Führung – oder er werde dafür Sorge tragen, dass die Quäker dort keinen Fuß auf den Boden bekämen. Wenngleich die Episode sich am Ende als Sturm im Wasserglas entpuppen sollte: Sie wirft ein Schlaglicht auf den politisch hochbrisanten Charakter der anlaufenden Hilfsaktion in der jungen Sowjetunion,2 bei der sich das AFSC ab Sommer 1921 erneut an der Seite der ARA wiederfand.3 Der Anlass war eine Hungersnot, die ein Land traf, das von sieben Jahren Krieg, Flucht und Bürgerkrieg bereits ausgezehrt war, als ab Ende Mai die Hauptgetreideanbaugebiete Russlands, zwischen Wolga und Don, von einer Dürre heimgesucht wurden. Nach Schätzungen waren bis zu 20 Millionen Menschen unmittelbar vom Hungertod
1921年夏天,赫伯特·胡佛对那些贵格人的耐心终止了。他像个骑兵一样,在桌子上挥拳头然后咒骂。几个星期来,在他的领导下,雅拉正准备进行另一场大型援助行动,这次行动时,这是在年轻的苏联时期。在和布尔什维克不断进行的谈判中,他听到了一句话:“为什么你不喜欢quakes做?”首先给胡佛的是这把木桶现在,他给Wilbur Thomas下了最后通牒:根据他的要求和领导,AFSC将在俄罗斯促进阿拉伯援助活动,或将确保联军不再在那里立足。虽然这一事件的结局是在水里的风暴,但更多的是该剧指向了青年时期援助行动在政治上极敏感的性质这场饥荒导致了这个历经七年的战争、逃亡和内战蹂躏的国家在5月底遭遇了旱灾,摧毁了俄罗斯在伏尔加和唐之间的主要农作物产区。据估计,挨饿的人多达2 000万人
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1 „Lay upon us the burden of the world’s suffering“. Quäkerhumanitarismus vor dem Ersten Weltkrieg 谁把那首歌给录下来?一次大战前的贵度人道主义运动
Pub Date : 2021-11-22 DOI: 10.1515/9783110675788-003
Ersten Weltkrieg, Die Quäker
1902 sprach Rufus Jones in Birmingham vor einer Versammlung von 300 britischen Quäkern über „Die Aufgabe unseres Zeitalters“ („The Task of our Age“). Jones, einer der bedeutendsten theologischen Erneuerer des Quäkertums in den USA und ein kommender Protagonist der Quäkerhilfe nach dem Ersten Weltkrieg, erläuterte seiner Zuhörerschaft, warum eine Religion nur dann Daseinsberechtigung besitze, wenn sie der Welt und ihren Problemen voll zugewandt sei. Angesichts der Not und des Elends könne sich niemand einen Anhänger Jesu Christi nennen, „if he stops at the salvation of his own soul“. Eine solche Haltung verwandele Religion „into a fine kind of selfishness“. Die Macht der Religion, so folgerte Jones, „is measured not by what God has done for us, as by what God is doing through us“.1 In Jones’ Worten spiegelte sich sowohl Umbruch als auch Kontinuität wider: Seine Zuhörerschaft verstand, dass seine Worte als Aufruf zur Öffnung gemeint waren, gerichtet an eine in ihrer Mehrheit immer noch stark nach innen gekehrte Glaubensgemeinschaft. Zur selben Zeit wollte Jones das kollektive Gedächtnis seiner Zuhörer aktivieren: an eine zu den Anfängen des Quäkertums zurückreichende „humanitäre“ Tradition,wie sie sich etwa in der Anti-Sklaverei-Bewegung und der Beteiligung an den verschiedensten Reformanliegen manifestiert hatte. Jones sprach über eine Glaubensgemeinschaft, die während ihrer zum Zeitpunkt seiner Rede rund 300 Jahre alten Geschichte viele Häutungen durchlaufen hatte. Die Religious Society of Friends war in ihren Ursprüngen eine der vielen puritanischen Sekten von britischen Dissenters gewesen, die sich im 17. Jahrhundert unter der Führung von George Fox (1624–1691) von der Church of England abspalteten. Während der Ära der Verfolgungen, die über weite Teile des 17. Jahrhunderts andauerte, floh eine größere Gruppe in die Neue Welt. Unter denen, welche die Heimat verließen,war auch der wohlhabende KaufmannWilliam Penn (1644– 1718), der in der nach ihm benannten Kolonie Pennsylvania eine Art Quäker-Utopia gründete, mit dem Zentrum in Philadelphia, der „Stadt der brü-
1902年,在伯明翰一场300名贵格会代表的会议上,鲁弗斯·琼斯对“我们时代的任务”发表演讲。琼斯是美国最好的天主教神学改革家之一,也是第一次世界大战后贵格会牧师。他告诉了在场的听众,为什么宗教只能存在,才能面对世界和问题。面对苦难和痛苦,谁也不能说自己是耶稣基督的信徒,“他会巩固他的灵魂”。由于人们普遍认为,宗教“自食其力”。琼斯总结说,宗教的力量需要“需要对我们有帮助,是需要我们做的事”。1琼斯的演讲很大程度上反映了转型和连续性,他的听众才明白,他的话其实是在向一个大多数仍然坚决赞同的宗教派别发出呼吁。与此同时,琼斯也试图激发听众的集体记忆,他提出一种“人道主义”传统,从反奴隶运动和各种改革运动就可证明,这种传统可以追溯到往日的虐待时期。琼斯所讲的是一个信仰群体,这个群体在他发表演说时经历过超过300年的部落生活。教会的始祖就是17世纪英国诗人所创立的许多清教徒教派之一。在1620年至1691年乔治·福克斯(George Fox)的领导下从英格兰教堂离析在十七世纪的迫害之中在十九世纪初,一大群人逃到新大陆。有的人离开了家乡,还有富商威廉·波恩(1644—1718),他在以他命名的宾夕法尼亚殖民地,成立了一个贵人的“乌托邦”,位于费城
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Das American Friends Service Committee. Humanitäre Identität und die Politics of Service 美国朋友服务委员会。Humanitäre Identität and die Politics of Service
Pub Date : 2021-11-22 DOI: 10.1515/9783110675788-002
„Was vergangen, kehrt nicht wieder, aber ging es leuchtend nieder, leuchtet’s lange noch zurück.“ Professor Adalbert Czerny bemühte den deutschen Romantikdichter Karl August Förster, als er 1922 den Quäkern des US-amerikanischen American Friends Service Committee (AFSC) für ihre soeben zu Ende gegangene Kinderspeisungsaktion in Deutschland dankte. Die Quäker, so Czerny, Ordinarius für Kinderund Jugendheilkunde an der Berliner Charité und einer der Begründer der modernen Pädiatrie, hätten ein Werk in Gang gebracht, das „an Geschlossenheit und Ehrlichkeit alle anderen Versuche, dem deutschen Volke in seiner Not zu helfen“, übertroffen habe und das darüber hinaus, was seine „wissenschaftlichen Methoden“ betraf, als leuchtendes Vorbild in Erinnerung bleiben werde.1 Czernys Lob war kein Einzelfall im Europa der Zwischenkriegsjahre. So wie er kamen Millionen von Menschen unter anderem in Frankreich, Deutschland, Russland, Österreich und Spanien in Berührung mit den Hilfsaktionen des 1917 gegründeten AFSC, der zentralen Hilfsorganisation der US-amerikanischen Quäker,2 die gleichermaßen als Vertreterin eines universellen religiös-humanitären Impetus sowie amerikanischer Großzügigkeit und Fortschrittlichkeit auftrat. An vielen Orten leuchteten diese Aktivitäten in der Tat noch lange nach, etwa im weitverbreiteten Gebrauch des Begriffs „Quäkerspeisungen“ in Deutschland. Der historische Rückblick lässt vor allem ein Erstaunen lebendig werden, das schon die Zeitgenossen erfüllte: Es ist das Erstaunen über die scheinbare Omnipräsenz und den Einfluss dieser kleinen protestantischen Sekte, die weltweit zu Anfang des 20. Jahrhunderts nicht mehr als etwa 250.000 Mitglieder hatte.
过去的事不会重现但最后仍见光明开始1922年,德国浪漫主义作家卡尔·奥古斯特·弗洛恩教授通过他的赞美会,为他们刚结束在德国的儿童午餐计划而表示感谢。贵格会成员,Czerny Ordinarius为Kinderund Jugendheilkunde在柏林Charité小儿科和现代的创始人之一,只要有一个作品的“团结与诚实的所有其他努力超越德国人民在他伸出援手。”此外,他“科学方法”的着迷,当我被人记住werde.1czerny的称赞不是在二战期间欧洲的单一事件。像他来到数百万人包括法国、德国、俄罗斯、奥地利和西班牙与疾病患者接触过的1917年成立的AFSC中央援助机构美国第二贵格会为同样作为普遍的代表religiös-humanitären Impetus以及美国的慷慨和Fortschrittlichkeit .暴发在许多地方,这些活动依然给人留下辉煌的印象,包括在德国广泛使用的“折磨”。最让人惊讶的是,历史回溯仅仅生动地反映了那个时代的人们所感受到的那种惊奇:那种惊奇似乎是一成不变的,以及这些年初席卷世界的小小基督新教教派的影响力。人数不到25万。
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Inhalt 内容
Pub Date : 2021-11-22 DOI: 10.1515/9783110675788-toc
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5 What’s the Message? Das AFSC zwischen Home und Foreign Service 1919–1935 5信息是什么?1919-1935年,AFSC zwischen内政和外交事务
Pub Date : 2021-11-22 DOI: 10.1515/9783110675788-007
An einem Tag im Juni 1930 stand Clarence Pickett an der Reling des Transatlantikliners Europa und betrachtete sinnierend die im Nebel vorbeiziehende Küste Long Islands. An diesem Tag kehrte der seit einem Jahr amtierende Generalsekretär des AFSC von einer mehr als zweimonatigen Reise zurück, die ihm einen ersten unmittelbaren Eindruck von der auswärtigen Arbeit der Quäker hatte verschaffen sollen. Er hatte in Europa eine Welt im Aufbruch erlebt und in der Mitte von allem „our little chain of Centers“, die versuchten diese Welt auf eine bessere Bahn zu bringen. Seine Aussicht war optimistisch:Was er gesehen hatte, machte ihn zuversichtlich, dass die begonnene Arbeit, so sie weitergeführt würde einen gewichtigen Beitrag leisten könnte „not only in bringing peace but new meaning of the life to the world“.1 Picketts Zuversicht mochte manchen überraschen angesichts der Tatsache, dass er in ein Land zurückkehrte, das seit Ende des Vorjahres im Begriff war, tief in die Great Depression zu gleiten und den Blick mehr denn je nach innen richtete. Die großen Hilfsoperationen des AFSC lagen zu diesem Zeitpunkt bereits mehrere Jahre zurück, ohne dass ihnen weitere Einsätze gefolgt wären. Und mehr als das: In den vorangegangenen Jahren hatten Wilbur Thomas und sein Nachfolger Pickett einen tiefgreifendenWandel des Komitees moderiert, in dem dieses sich von einer Institution des foreign relief zu einer Organisation entwickelte, die den home service, sprich: die Arbeit in den USA selbst als sein Haupttätigkeitsfeld zu betrachten begann. Wie zu zeigen sein wird, waren außen und innen, foreign und domestic freilich selten klar voneinander zu trennen, sondern bedingten und beeinflussten sich auf vielfache Weise wechselseitig. In der Diskussion um den Sinn und Zweck des AFSC, um seinen Auftrag und sein ethisches Fundament, um seine Position in derWelt und seine Haltung zu Regierung und Staat sowie um das (richtige) Verhältnis zwischen relief undmessage work waren die Erfahrungen der auswärtigen Hilfseinsätze und des heimischen service untrennbar miteinander verwoben. Dabei stellte sich die 1926 in einem Memorandum aufgeworfene Frage „(H)as the Service Committee a vital message, an effectivemethod and an ultimate motive?“ immer wieder aufs Neue.2
在1930年6月的一天,克莱伦斯·皮克特站在横跨大西洋的欧洲上空,不声不响地凝视着长岛被雾笼罩的海岸。就在这一天,满一年的AFSC副秘书长结束了两个多月的旅行回来,这一次旅行让他对贵格会外交部活动有了第一次初步的印象。他目睹了欧洲一个新生的世界的兴衰,然后在中间的是“我们的小庄园”——旨在让世界走向更好的道路。鲁道夫对自己所看到的前景很乐观,看到所看到的让他深信所开始的工作很有可能作出重要贡献:“不要让自己独自走进和平,却让生活重新走上世界”。1皮克特的信心可能会有些吃惊,因为他回到了一个从去年年末就正试图深入大萧条的国家,而且他的目光比以往更加内在。AFSC的大规模辅助行动已经过去了很多年,没有任何后续行动。和超过这一点:过去几年以前威尔伯托马斯和他的队友皮克特接到委员会的tiefgreifendenWandel机构主持本机构的对外经商的浮雕上的犯罪组织研制了home服务,在美国工作本身视为他的Haupttätigkeitsfeld .开始但是,正如以上所说,外在和外在,海外和太平洋地区很少人同时拥有不同的行为和特征。争论AFSC的意义和目的,以其任务规定和他的道德基础,以他的地位在尼克和他的政府和国家立场,并以(正确的)之间的关系浮雕undmessage企业家精神是经验还有外交行动的国内服务紧密联系在一起。.1926年在行政委员会的一份备忘录中提出了这样的问题。不要停止
{"title":"5 What’s the Message? Das AFSC zwischen Home und Foreign Service 1919–1935","authors":"","doi":"10.1515/9783110675788-007","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/9783110675788-007","url":null,"abstract":"An einem Tag im Juni 1930 stand Clarence Pickett an der Reling des Transatlantikliners Europa und betrachtete sinnierend die im Nebel vorbeiziehende Küste Long Islands. An diesem Tag kehrte der seit einem Jahr amtierende Generalsekretär des AFSC von einer mehr als zweimonatigen Reise zurück, die ihm einen ersten unmittelbaren Eindruck von der auswärtigen Arbeit der Quäker hatte verschaffen sollen. Er hatte in Europa eine Welt im Aufbruch erlebt und in der Mitte von allem „our little chain of Centers“, die versuchten diese Welt auf eine bessere Bahn zu bringen. Seine Aussicht war optimistisch:Was er gesehen hatte, machte ihn zuversichtlich, dass die begonnene Arbeit, so sie weitergeführt würde einen gewichtigen Beitrag leisten könnte „not only in bringing peace but new meaning of the life to the world“.1 Picketts Zuversicht mochte manchen überraschen angesichts der Tatsache, dass er in ein Land zurückkehrte, das seit Ende des Vorjahres im Begriff war, tief in die Great Depression zu gleiten und den Blick mehr denn je nach innen richtete. Die großen Hilfsoperationen des AFSC lagen zu diesem Zeitpunkt bereits mehrere Jahre zurück, ohne dass ihnen weitere Einsätze gefolgt wären. Und mehr als das: In den vorangegangenen Jahren hatten Wilbur Thomas und sein Nachfolger Pickett einen tiefgreifendenWandel des Komitees moderiert, in dem dieses sich von einer Institution des foreign relief zu einer Organisation entwickelte, die den home service, sprich: die Arbeit in den USA selbst als sein Haupttätigkeitsfeld zu betrachten begann. Wie zu zeigen sein wird, waren außen und innen, foreign und domestic freilich selten klar voneinander zu trennen, sondern bedingten und beeinflussten sich auf vielfache Weise wechselseitig. In der Diskussion um den Sinn und Zweck des AFSC, um seinen Auftrag und sein ethisches Fundament, um seine Position in derWelt und seine Haltung zu Regierung und Staat sowie um das (richtige) Verhältnis zwischen relief undmessage work waren die Erfahrungen der auswärtigen Hilfseinsätze und des heimischen service untrennbar miteinander verwoben. Dabei stellte sich die 1926 in einem Memorandum aufgeworfene Frage „(H)as the Service Committee a vital message, an effectivemethod and an ultimate motive?“ immer wieder aufs Neue.2","PeriodicalId":246013,"journal":{"name":"The Politics of Service","volume":"49 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2021-11-22","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"116716089","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
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3 Ein neues Pennsylvania. Die Quäkerspeisung in Deutschland 1919–1923 3个新宾夕法尼亚州1919年德国的贵会晚餐
Pub Date : 2021-11-22 DOI: 10.1515/9783110675788-005
Im November 1919 waren sich die Mitglieder des AFSC sicher: Es war eine erhabene Aufgabe und ein Werk von geschichtlichem Ausmaß, das die Quäker am Ausgangspunkt ihrer Speisungsaktion für hungernde deutsche Kinder erwartete: Ein neues Deutschland bauen zu helfen, ein Deutschland, welches das alte „Evangelium von Blut und Eisen“ (the gospel of blood and iron) hinter sich ließ, sei, so hieß es in einem Memorandum, in seiner Tragweite allenfalls mit den Pionierleistungen der Gründungsväter zu vergleichen. „By word and deed“ das Überleben der neuen Generation in Deutschland zu sichern und Einfluss auf die deutsche Gesellschaft „at its most impressionable period“ auszuüben, sei eine Gelegenheit, die der Gründung Pennsylvanias gleichkomme.1 Rund drei Jahre später konnten sich die Helferinnen und Helfer des AFSC bestätigt fühlen, als sie im Reichsernährungsministerium in Berlin den Danksagungen lauschten, welche die deutsche Regierung und der Reichspräsident Friedrich Ebert ihnen durch einen Vertreter übermitteln ließen. Die Arbeit der Quäker „for the world and especially for Germany“, so hob der Geheime Staatsrat Bose an, sei ein „monument in history of all peoples“. Die Botschaft der Freundschaft und des guten Willens, von welchem es getragen worden sei, „can never be lost“. Viele weitere stimmten zur selben Zeit in den Chor ein: Worte der Dankbarkeit erreichten die „lieben Quäker aus dem fernen Amerika“ aus den Behörden, von Vertretern der Ärzteund der Lehrerschaft, von Kirchenvertretern, den Repräsentanten der politischen Parteien sowie nicht zuletzt von Tausenden von Kindern aus allen Teilen Deutschlands, die in den Genuss der „Quäkerspeisung“ gekommen waren. Zu diesem Zeitpunkt, an dem das amerikanische Kinderspeisungsprogramm für Deutschland seinem Ende zuging, blickte man von Philadelphia aus auf Jahre zurück, in denen das AFSC an der Spitze einer der bis dato größten Hilfsaktionen aller Zeiten gestanden hatte. Von Januar 1920 bis in den Sommer 1922 hatten dessen Vertreter die Aufsicht über die tägliche Verteilung von warmen Mahlzeiten an bis zu eine Million Kinder im ganzen Deutschen Reich innegehabt. Durch die Quäkerspeisung wurde das AFSC zum Gesicht einer US-amerikanischen Hilfsaktion, die Sieger und Besiegte des Ersten Weltkriegs miteinander in Verbindung
1919年11月,法国独立党的成员确信这是一项崇高的任务和伟大的历史成就。一项行政备忘录指出,协助新德意志建设一个已超越“血与铁的福音”的德国,这样做若属其本质,便堪与国父的先驱者相提并论。”在行“确保新一代在德国生存并对德国社会产生影响”是宾夕法尼亚州成立的恰当时机三年后,AFSC的所有援助者可以通过代表的方式在柏林的国家营养部对德国政府和德国总统Friedrich Ebert代表传达的感谢深感得到了确认。有时,他们也会提到“贵格会为了世界和德国而做的工作”。发送了友好和善意的信息"永远别忘记"还有许多其他投票同时放入唱诗班:感恩的心,“爱之言贵格会远从美国当局就代表ärzteund大家一起练习,可信的政党以及选定的最后,德国各地的上万名儿童在享有“Quäkerspeisung”前来.到美国为德国制定的儿童午餐计划快要结束的时候,人们又回顾当时的费城,也就是AFSC领导了有史以来最伟大的慈善事业。从1920年1月到1922年夏天,负责监督全德国,多达一百万儿童每天分配的温暖餐点。富士通惨剧让AFSC成为美国援助行动的脸面,最终胜出并赢得了一战
{"title":"3 Ein neues Pennsylvania. Die Quäkerspeisung in Deutschland 1919–1923","authors":"","doi":"10.1515/9783110675788-005","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/9783110675788-005","url":null,"abstract":"Im November 1919 waren sich die Mitglieder des AFSC sicher: Es war eine erhabene Aufgabe und ein Werk von geschichtlichem Ausmaß, das die Quäker am Ausgangspunkt ihrer Speisungsaktion für hungernde deutsche Kinder erwartete: Ein neues Deutschland bauen zu helfen, ein Deutschland, welches das alte „Evangelium von Blut und Eisen“ (the gospel of blood and iron) hinter sich ließ, sei, so hieß es in einem Memorandum, in seiner Tragweite allenfalls mit den Pionierleistungen der Gründungsväter zu vergleichen. „By word and deed“ das Überleben der neuen Generation in Deutschland zu sichern und Einfluss auf die deutsche Gesellschaft „at its most impressionable period“ auszuüben, sei eine Gelegenheit, die der Gründung Pennsylvanias gleichkomme.1 Rund drei Jahre später konnten sich die Helferinnen und Helfer des AFSC bestätigt fühlen, als sie im Reichsernährungsministerium in Berlin den Danksagungen lauschten, welche die deutsche Regierung und der Reichspräsident Friedrich Ebert ihnen durch einen Vertreter übermitteln ließen. Die Arbeit der Quäker „for the world and especially for Germany“, so hob der Geheime Staatsrat Bose an, sei ein „monument in history of all peoples“. Die Botschaft der Freundschaft und des guten Willens, von welchem es getragen worden sei, „can never be lost“. Viele weitere stimmten zur selben Zeit in den Chor ein: Worte der Dankbarkeit erreichten die „lieben Quäker aus dem fernen Amerika“ aus den Behörden, von Vertretern der Ärzteund der Lehrerschaft, von Kirchenvertretern, den Repräsentanten der politischen Parteien sowie nicht zuletzt von Tausenden von Kindern aus allen Teilen Deutschlands, die in den Genuss der „Quäkerspeisung“ gekommen waren. Zu diesem Zeitpunkt, an dem das amerikanische Kinderspeisungsprogramm für Deutschland seinem Ende zuging, blickte man von Philadelphia aus auf Jahre zurück, in denen das AFSC an der Spitze einer der bis dato größten Hilfsaktionen aller Zeiten gestanden hatte. Von Januar 1920 bis in den Sommer 1922 hatten dessen Vertreter die Aufsicht über die tägliche Verteilung von warmen Mahlzeiten an bis zu eine Million Kinder im ganzen Deutschen Reich innegehabt. Durch die Quäkerspeisung wurde das AFSC zum Gesicht einer US-amerikanischen Hilfsaktion, die Sieger und Besiegte des Ersten Weltkriegs miteinander in Verbindung","PeriodicalId":246013,"journal":{"name":"The Politics of Service","volume":"103 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2021-11-22","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"116671559","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
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6 Der „Quakerly approach“ an seinen Grenzen – Das AFSC und Nazi-Deutschland 1933–1939 6 1939年,纳粹德国的afakerly approach
Pub Date : 2021-11-22 DOI: 10.1515/9783110675788-008
Nazi-Deutschland, Rufus Jones
Rufus Jones war sich sicher: Er hatte die Herzen der Gestapo-Männer berührt. In einem 1947 veröffentlichten Artikel für den American Friend blickte er auf eine Reise zurück, die ihn neun Jahre zuvor, wenige Wochen nach den Novemberpogromen in Nazi-Deutschland, bis ins Reichssicherheitshauptamt, die Zentrale der Geheimpolizei, und mithin mitten ins Herz des Terrors geführt hatte. Als Teil einer kleinen AFSC-Delegation war er nach Deutschland gereist, um die deutsche Regierung vom Plan einer Quäkerhilfsaktion zugunsten der verfolgten jüdischen Bevölkerung zu überzeugen. Man sei gekommen, so hieß es in dem Memorandum, das man an Gestapo-Chef Reinhard Heydrich richtete, nicht um zu kritisieren, zu verurteilen oder „to push ourselves in“, sondern um zu „inquire in the most friendly manner whether there is anything we can do to promote life and human welfare and to relieve suffering“. Im Rückblick verstand Jones gut, dass die mündlichen Zusicherungen, die er bei diesem Treffen erhielt, wertlos waren und dass das Treffen im Kern ohne Erfolg geblieben war. Er wusste, was in den folgenden Jahren in Europa geschehen war und welche Rolle die Männer, mit denen er in jenem Dezember gesprochen hatte, dabei gespielt hatten, und er wusste, dass einige seiner Gesprächspartner aus den Reihen der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland, darunter die Vorsitzende der Ausreiseabteilung, Cora Berliner, in den Vernichtungslagern ihr Leben verloren hatten. Und dennoch hoffte und glaubte Jones, bei seinen Gestapo-Gesprächspartnern etwas Positives ausgelöst zu haben:
鲁弗斯·琼斯很有把握:他触动了盖世太保的人的心。在1947年发表的文章《美国朋友看他旅行回来,他九年前,几周后在纳粹德国Novemberpogromen到Reichssicherheitshauptamt中心的倒台,因此将直击恐怖曾领.他是美国民主力量协会一个小代表团的一部分,他前往德国,目的是说服德国政府该计划参与援助被迫害的犹太人。到了,就假设这备忘录指出Gestapo-Chef温德斯知道,不是批评、谴责或“to push ourselves”中,而是以inquire》的苹果汁不解手下whether这里有什么,可以全部to promote生命与人类基金and to relieve suffering . "回头看来,琼斯很清楚这次会议上他所得到的口头保证是一纸空文,而且会面几乎完全没有成功。他知道了随之而来的欧洲起到什么作用,那些与他扮演了那年12月话后,他知道,他的一些对话者当中Reichsvereinigung德国的犹太人,包括Ausreiseabteilung主席科拉已经失去了柏林,在屠杀集中营牺牲.然而琼斯希望并相信,他成功地打动了盖世太保的谈判人士:
{"title":"6 Der „Quakerly approach“ an seinen Grenzen – Das AFSC und Nazi-Deutschland 1933–1939","authors":"Nazi-Deutschland, Rufus Jones","doi":"10.1515/9783110675788-008","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/9783110675788-008","url":null,"abstract":"Rufus Jones war sich sicher: Er hatte die Herzen der Gestapo-Männer berührt. In einem 1947 veröffentlichten Artikel für den American Friend blickte er auf eine Reise zurück, die ihn neun Jahre zuvor, wenige Wochen nach den Novemberpogromen in Nazi-Deutschland, bis ins Reichssicherheitshauptamt, die Zentrale der Geheimpolizei, und mithin mitten ins Herz des Terrors geführt hatte. Als Teil einer kleinen AFSC-Delegation war er nach Deutschland gereist, um die deutsche Regierung vom Plan einer Quäkerhilfsaktion zugunsten der verfolgten jüdischen Bevölkerung zu überzeugen. Man sei gekommen, so hieß es in dem Memorandum, das man an Gestapo-Chef Reinhard Heydrich richtete, nicht um zu kritisieren, zu verurteilen oder „to push ourselves in“, sondern um zu „inquire in the most friendly manner whether there is anything we can do to promote life and human welfare and to relieve suffering“. Im Rückblick verstand Jones gut, dass die mündlichen Zusicherungen, die er bei diesem Treffen erhielt, wertlos waren und dass das Treffen im Kern ohne Erfolg geblieben war. Er wusste, was in den folgenden Jahren in Europa geschehen war und welche Rolle die Männer, mit denen er in jenem Dezember gesprochen hatte, dabei gespielt hatten, und er wusste, dass einige seiner Gesprächspartner aus den Reihen der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland, darunter die Vorsitzende der Ausreiseabteilung, Cora Berliner, in den Vernichtungslagern ihr Leben verloren hatten. Und dennoch hoffte und glaubte Jones, bei seinen Gestapo-Gesprächspartnern etwas Positives ausgelöst zu haben:","PeriodicalId":246013,"journal":{"name":"The Politics of Service","volume":"29 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2021-11-22","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"134406530","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
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8 Everyone’s Friend? Das AFSC, der Zweite Weltkrieg und die Spannungen der humanitären Hilfe nach 25 Jahren 大家都臭了吧?AFSC、第二次世界大战和25年以来的人道主义援助的紧张局势
Pub Date : 2021-11-22 DOI: 10.1515/9783110675788-010
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7 True impartiality? Das AFSC im Spanischen Bürgerkrieg 七枚大奖?西班牙内战的AFSC
Pub Date : 2021-11-22 DOI: 10.1515/9783110675788-009
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Danksagung 感谢。
Pub Date : 2021-11-22 DOI: 10.1515/9783110675788-001
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The Politics of Service
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