Pub Date : 2024-06-05DOI: 10.1026/2191-9186/a000670
Isabella Zillober, L. Lorenz, Laura Gülich, Gina Henz, Klaus Bös
Zusammenfassung: Mit dem vorliegenden Beitrag soll gezeigt werden, ob in baden-württembergischen KiTas regelmäßig Bewegungsangebote gemacht werden, ob die dazu notwendige räumlich-materielle und personelle Ausstattung vorhanden ist und inwiefern die Einrichtungsmerkmale Schwerpunktsetzung, Einrichtungsgröße, Trägerschaft und Lage diese beeinflussen. 1353 KiTas in Baden-Württemberg haben im Mai 2020 über einen Fragebogen Angaben zu ihrer Bewegungsförderung gemacht. Das Verfolgen eines sport- und bewegungserzieherischen Schwerpunkts in der Einrichtung scheint die Umsetzung von Bewegung eher zu beeinflussen als objektive Merkmale wie Einrichtungsgröße, -trägerschaft und -lage, die sich nur vereinzelt zur Erklärung von Unterschieden heranziehen lassen und wenig Varianz aufklären. Die Ergebnisse zeigen flächendeckend Handlungsbedarf bei der regelmäßigen Umsetzung von Bewegungsangeboten externer Anbieter_innen auf, die über gezielte Fortbildungen und Förderung von Kooperationen, z.B. mit Sportvereinen adressiert werden können.
{"title":"Die Praxis der Bewegungsförderungin Baden-Württembergs KiTas","authors":"Isabella Zillober, L. Lorenz, Laura Gülich, Gina Henz, Klaus Bös","doi":"10.1026/2191-9186/a000670","DOIUrl":"https://doi.org/10.1026/2191-9186/a000670","url":null,"abstract":"Zusammenfassung: Mit dem vorliegenden Beitrag soll gezeigt werden, ob in baden-württembergischen KiTas regelmäßig Bewegungsangebote gemacht werden, ob die dazu notwendige räumlich-materielle und personelle Ausstattung vorhanden ist und inwiefern die Einrichtungsmerkmale Schwerpunktsetzung, Einrichtungsgröße, Trägerschaft und Lage diese beeinflussen. 1353 KiTas in Baden-Württemberg haben im Mai 2020 über einen Fragebogen Angaben zu ihrer Bewegungsförderung gemacht. Das Verfolgen eines sport- und bewegungserzieherischen Schwerpunkts in der Einrichtung scheint die Umsetzung von Bewegung eher zu beeinflussen als objektive Merkmale wie Einrichtungsgröße, -trägerschaft und -lage, die sich nur vereinzelt zur Erklärung von Unterschieden heranziehen lassen und wenig Varianz aufklären. Die Ergebnisse zeigen flächendeckend Handlungsbedarf bei der regelmäßigen Umsetzung von Bewegungsangeboten externer Anbieter_innen auf, die über gezielte Fortbildungen und Förderung von Kooperationen, z.B. mit Sportvereinen adressiert werden können.","PeriodicalId":335184,"journal":{"name":"Frühe Bildung","volume":"14 7","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-06-05","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"141383572","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2024-04-01DOI: 10.1026/2191-9186/a000667
Andreas Wildgruber
{"title":"Rezension von Vom Kindergarten in die Grundschule","authors":"Andreas Wildgruber","doi":"10.1026/2191-9186/a000667","DOIUrl":"https://doi.org/10.1026/2191-9186/a000667","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":335184,"journal":{"name":"Frühe Bildung","volume":"375 2","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-04-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"140780985","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2024-04-01DOI: 10.1026/2191-9186/a000664
Dave Möwisch, Manja Attig, S. Weinert
Zusammenfassung: Mütterliche Sensitivität und Anregung stellen zwei wichtige Dimensionen des mütterlichen Interaktionsverhaltens dar und sind zudem bedeutsam für die kindliche Entwicklung. Im vorliegenden Beitrag wurden verschiedene Einflussfaktoren auf die mütterliche Sensitivität und Anregung bei Familien (Mütter und ihre sieben Monate alten Kinder) untersucht, die in sozioökonomisch benachteiligten Stadtgebieten wohnen und an der Förderstudie „BRISE“ (Bremer Initiative zur Stärkung frühkindlicher Entwicklung) teilnehmen. Außerdem wurden Zusammenhänge zwischen der Teilnahme an frühen Fördermaßnahmen, wie beispielsweise dem Programm TippTapp, und der mütterlichen Sensitivität sowie Anregung in der Mutter-Kind-Interaktion analysiert. Einbezogen werden konnten Daten von 152 Müttern und ihren Kindern. Die Ergebnisse zeigen, dass insbesondere sozioökonomische Hintergrundmerkmale, wie die mütterliche Bildung, mit einer höheren Sensitivität verbunden waren, auch unter Kontrolle von weiteren Merkmalen, die für Mutter-Kind-Interaktionen relevant sind. Hinsichtlich des mütterlichen Anregungsverhaltens zeigten sich in diesem jungen Alter geringere Zusammenhänge mit potenziellen Einflussfaktoren. Die Befunde deuten zunächst an, dass die Teilnahme am Förderprogramm TippTapp positiv mit der mütterlichen Sensitivität assoziiert ist. Dieser Effekt bleibt allerdings bei Kontrolle von weiteren sozioökonomischen Variablen nicht bestehen.
{"title":"Einflussfaktoren auf die frühe Mutter-Kind-Interaktion","authors":"Dave Möwisch, Manja Attig, S. Weinert","doi":"10.1026/2191-9186/a000664","DOIUrl":"https://doi.org/10.1026/2191-9186/a000664","url":null,"abstract":"Zusammenfassung: Mütterliche Sensitivität und Anregung stellen zwei wichtige Dimensionen des mütterlichen Interaktionsverhaltens dar und sind zudem bedeutsam für die kindliche Entwicklung. Im vorliegenden Beitrag wurden verschiedene Einflussfaktoren auf die mütterliche Sensitivität und Anregung bei Familien (Mütter und ihre sieben Monate alten Kinder) untersucht, die in sozioökonomisch benachteiligten Stadtgebieten wohnen und an der Förderstudie „BRISE“ (Bremer Initiative zur Stärkung frühkindlicher Entwicklung) teilnehmen. Außerdem wurden Zusammenhänge zwischen der Teilnahme an frühen Fördermaßnahmen, wie beispielsweise dem Programm TippTapp, und der mütterlichen Sensitivität sowie Anregung in der Mutter-Kind-Interaktion analysiert. Einbezogen werden konnten Daten von 152 Müttern und ihren Kindern. Die Ergebnisse zeigen, dass insbesondere sozioökonomische Hintergrundmerkmale, wie die mütterliche Bildung, mit einer höheren Sensitivität verbunden waren, auch unter Kontrolle von weiteren Merkmalen, die für Mutter-Kind-Interaktionen relevant sind. Hinsichtlich des mütterlichen Anregungsverhaltens zeigten sich in diesem jungen Alter geringere Zusammenhänge mit potenziellen Einflussfaktoren. Die Befunde deuten zunächst an, dass die Teilnahme am Förderprogramm TippTapp positiv mit der mütterlichen Sensitivität assoziiert ist. Dieser Effekt bleibt allerdings bei Kontrolle von weiteren sozioökonomischen Variablen nicht bestehen.","PeriodicalId":335184,"journal":{"name":"Frühe Bildung","volume":"57 1","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-04-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"140791730","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2024-04-01DOI: 10.1026/2191-9186/a000662
K. Schütte, Marcus Hasselhorn, O. Köller
{"title":"Bildungsungleichheit besser verstehen und vermindern","authors":"K. Schütte, Marcus Hasselhorn, O. Köller","doi":"10.1026/2191-9186/a000662","DOIUrl":"https://doi.org/10.1026/2191-9186/a000662","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":335184,"journal":{"name":"Frühe Bildung","volume":"159 1","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-04-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"140778907","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2024-04-01DOI: 10.1026/2191-9186/a000665
Sebastian Then, K. Wolf, Yvonne Anders
Zusammenfassung: Kindlicher Medienkonsum wird bezüglich seiner positiven und negativen Wirkungen diskutiert, dennoch sind digitale Medien Bestandteil der Lebenswelt von allen Kindern in den ersten Lebensjahren. In der vorliegenden Studie wird der Frage nachgegangen, wie häufig Säuglinge aus sozioökonomisch benachteiligten Familien im Alter von zwölf Monaten Kontakt mit Fernsehen und Smartphone haben und Mütter Medien zur Ablenkung ihrer Kinder einsetzen. Außerdem wird untersucht, inwiefern die Teilnahme an familienunterstützenden Angeboten mit der Mediennutzung in Zusammenhang steht. Im Rahmen des BRISE-Projekts wurden 300 Mütter befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass fast 50% der Säuglinge Kontakt mit Fernsehen und Smartphone haben und 40% der Mütter Medien zur Ablenkung einsetzen. In Familien mit niedrigem Einkommen kommt es häufiger vor, dass die Säuglinge in Kontakt mit Medien sind und durch ihre Mütter mit diesen abgelenkt werden. Mütter mit einem Migrationshintergrund der ersten Generation nutzen (digitale) Medien häufiger zur Ablenkung und gewähren häufiger den Kontakt zu Fernseher und Smartphone. Mütter mit einer höheren erziehungsbezogenen Selbstwirksamkeitserwartung verwenden Medien seltener zur Ablenkung ihrer Kinder. Familien, die an familienunterstützenden Programmen teilnehmen, nutzen seltener Medien, um ihre Säuglinge abzulenken. Die Ergebnisse weisen auf das Potenzial von familienunterstützenden Angeboten und die Notwendigkeit hin, dabei den Medienkonsum in der Familie umfassender zu thematisieren.
{"title":"Familiäre Determinanten des Medienkonsums im ersten Lebensjahr und die Rolle von familienunterstützenden Angeboten","authors":"Sebastian Then, K. Wolf, Yvonne Anders","doi":"10.1026/2191-9186/a000665","DOIUrl":"https://doi.org/10.1026/2191-9186/a000665","url":null,"abstract":"Zusammenfassung: Kindlicher Medienkonsum wird bezüglich seiner positiven und negativen Wirkungen diskutiert, dennoch sind digitale Medien Bestandteil der Lebenswelt von allen Kindern in den ersten Lebensjahren. In der vorliegenden Studie wird der Frage nachgegangen, wie häufig Säuglinge aus sozioökonomisch benachteiligten Familien im Alter von zwölf Monaten Kontakt mit Fernsehen und Smartphone haben und Mütter Medien zur Ablenkung ihrer Kinder einsetzen. Außerdem wird untersucht, inwiefern die Teilnahme an familienunterstützenden Angeboten mit der Mediennutzung in Zusammenhang steht. Im Rahmen des BRISE-Projekts wurden 300 Mütter befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass fast 50% der Säuglinge Kontakt mit Fernsehen und Smartphone haben und 40% der Mütter Medien zur Ablenkung einsetzen. In Familien mit niedrigem Einkommen kommt es häufiger vor, dass die Säuglinge in Kontakt mit Medien sind und durch ihre Mütter mit diesen abgelenkt werden. Mütter mit einem Migrationshintergrund der ersten Generation nutzen (digitale) Medien häufiger zur Ablenkung und gewähren häufiger den Kontakt zu Fernseher und Smartphone. Mütter mit einer höheren erziehungsbezogenen Selbstwirksamkeitserwartung verwenden Medien seltener zur Ablenkung ihrer Kinder. Familien, die an familienunterstützenden Programmen teilnehmen, nutzen seltener Medien, um ihre Säuglinge abzulenken. Die Ergebnisse weisen auf das Potenzial von familienunterstützenden Angeboten und die Notwendigkeit hin, dabei den Medienkonsum in der Familie umfassender zu thematisieren.","PeriodicalId":335184,"journal":{"name":"Frühe Bildung","volume":"388 ","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-04-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"140765420","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2024-04-01DOI: 10.1026/2191-9186/a000663
Gizem Samdan, L. Heilig, Sabina Pauen
Zusammenfassung: In der vorliegenden Längsschnittstudie wird die frühkindliche Entwicklung von 100 Kindern aus benachteiligten Stadtteilen Bremens durch Befragungen der Mutter mittels MONDEY (Milestones of Normal Development in Early Years) erfasst und die frühkindliche Entwicklung in Abhängigkeit vom Bildungsniveau der Mütter untersucht. Die Befunde zeigen, dass der Bildungshintergrund der Mütter keinen erkennbaren Einfluss auf die Entwicklung im ersten Lebensjahr hat, weder bei Betrachtung der Gesamtentwicklung noch bei differenzierter Betrachtung von Einzeldimensionen. Beide Gruppen von Kindern bildungsferner und bildungsnaher Mütter zeigen einen Anstieg der MONDEY-Scores für jede Entwicklungsdimension über drei Messzeitpunkte. Die Entwicklungsdimensionen weisen dabei jedoch differenzierte Profile auf, die mit der Literatur übereinstimmen. Die Rolle von Beobachtungsfehlern und Antwortverzerrungen bei der Einschätzung der Mutter sowie die Frage, wann Effekte des sozioökonomischen Status in der kindlichen Entwicklung sichtbar werden, werden diskutiert.
{"title":"Nimmt der Bildungshintergrund Einfluss auf mütterliche Entwicklungseinschätzungen im Verlauf des ersten Lebensjahres?","authors":"Gizem Samdan, L. Heilig, Sabina Pauen","doi":"10.1026/2191-9186/a000663","DOIUrl":"https://doi.org/10.1026/2191-9186/a000663","url":null,"abstract":"Zusammenfassung: In der vorliegenden Längsschnittstudie wird die frühkindliche Entwicklung von 100 Kindern aus benachteiligten Stadtteilen Bremens durch Befragungen der Mutter mittels MONDEY (Milestones of Normal Development in Early Years) erfasst und die frühkindliche Entwicklung in Abhängigkeit vom Bildungsniveau der Mütter untersucht. Die Befunde zeigen, dass der Bildungshintergrund der Mütter keinen erkennbaren Einfluss auf die Entwicklung im ersten Lebensjahr hat, weder bei Betrachtung der Gesamtentwicklung noch bei differenzierter Betrachtung von Einzeldimensionen. Beide Gruppen von Kindern bildungsferner und bildungsnaher Mütter zeigen einen Anstieg der MONDEY-Scores für jede Entwicklungsdimension über drei Messzeitpunkte. Die Entwicklungsdimensionen weisen dabei jedoch differenzierte Profile auf, die mit der Literatur übereinstimmen. Die Rolle von Beobachtungsfehlern und Antwortverzerrungen bei der Einschätzung der Mutter sowie die Frage, wann Effekte des sozioökonomischen Status in der kindlichen Entwicklung sichtbar werden, werden diskutiert.","PeriodicalId":335184,"journal":{"name":"Frühe Bildung","volume":"64 3","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-04-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"140757238","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2024-01-30DOI: 10.1026/2191-9186/a000651
Romy Schönfeld, Anna-Katharina Range, Jan Lonnemann, Catherine Walter-Laager, Frauke Hildebrandt
Zusammenfassung: Pädagogischen Fachkräften in Kindertagesstätten kommt die Verantwortung zu, den Kindern altersunabhängig umfassende Beteiligungsmöglichkeiten zu gewähren. Das Erleben von Selbst- und Mitbestimmung in alltäglichen Angelegenheiten der Kinder, ihre Teilhabe an kognitiv anregenden partizipativen Interaktionen, wird als besonders entwicklungsförderlich betrachtet. Es fehlen allerdings weitgehend Forschungsergebnisse zur Frequenz einzelner Elemente dieser Interaktionsformate insbesondere für Krippenkinder. Es wurde daher in Krippen das Vorkommen einzelner Elemente partizipationsförderlicher sprachlicher Interaktionen in einer Buchbetrachtungssituation bei 72 Fachkräften erfasst und weiter überprüft, ob diese mit den Einstellungen der Fachkräfte zur Partizipation korrelieren. Pädagogischen Fachkräften ist es vermehrt – in 87,4% der Lesesituationen – gelungen, epistemische Markierungen als bedeutsames Element partizipationsförderlicher kognitiv anregender Interaktionen zu zeigen. Hingegen verbalisierten Fachkräfte emotionale Innenwelten anderer in lediglich 29,9% der Situationen und deren Überzeugungen gar nur in 2,3% der Situationen. Es zeigt sich außerdem, dass pädagogische Fachkräfte eher nicht den pessimistischen Aussagen über Partizipation zustimmen. Des Weiteren konnte ein signifikanter negativer Zusammenhang zwischen einer pessimistischen Einstellung zu Partizipation und der partizipationsförderlichen Strategie des Aufgreifens kindlicher Themen und dem Folgen des kindlichen Fokus gefunden werden. Insgesamt gibt diese Studie Aufschluss über die Präsenz von Elementen sprachlichen partizipationsförderlichen Handelns von Fachkräften wie das Einsetzen epistemischer Markierungen, das Begründen von Sprechakten oder das Verbalisieren innerer Zustände im pädagogischen Alltag von Krippenkindern und nimmt Fortbildungsbedarfe für eine weitere Professionalisierung des Feldes in den Blick.
{"title":"Einsatz partizipationsförderlicher Elemente in Bilderbuchbetrachtungen mit Krippenkindern und die Einstellungen pädagogischer Fachkräfte zur Partizipation","authors":"Romy Schönfeld, Anna-Katharina Range, Jan Lonnemann, Catherine Walter-Laager, Frauke Hildebrandt","doi":"10.1026/2191-9186/a000651","DOIUrl":"https://doi.org/10.1026/2191-9186/a000651","url":null,"abstract":"Zusammenfassung: Pädagogischen Fachkräften in Kindertagesstätten kommt die Verantwortung zu, den Kindern altersunabhängig umfassende Beteiligungsmöglichkeiten zu gewähren. Das Erleben von Selbst- und Mitbestimmung in alltäglichen Angelegenheiten der Kinder, ihre Teilhabe an kognitiv anregenden partizipativen Interaktionen, wird als besonders entwicklungsförderlich betrachtet. Es fehlen allerdings weitgehend Forschungsergebnisse zur Frequenz einzelner Elemente dieser Interaktionsformate insbesondere für Krippenkinder. Es wurde daher in Krippen das Vorkommen einzelner Elemente partizipationsförderlicher sprachlicher Interaktionen in einer Buchbetrachtungssituation bei 72 Fachkräften erfasst und weiter überprüft, ob diese mit den Einstellungen der Fachkräfte zur Partizipation korrelieren. Pädagogischen Fachkräften ist es vermehrt – in 87,4% der Lesesituationen – gelungen, epistemische Markierungen als bedeutsames Element partizipationsförderlicher kognitiv anregender Interaktionen zu zeigen. Hingegen verbalisierten Fachkräfte emotionale Innenwelten anderer in lediglich 29,9% der Situationen und deren Überzeugungen gar nur in 2,3% der Situationen. Es zeigt sich außerdem, dass pädagogische Fachkräfte eher nicht den pessimistischen Aussagen über Partizipation zustimmen. Des Weiteren konnte ein signifikanter negativer Zusammenhang zwischen einer pessimistischen Einstellung zu Partizipation und der partizipationsförderlichen Strategie des Aufgreifens kindlicher Themen und dem Folgen des kindlichen Fokus gefunden werden. Insgesamt gibt diese Studie Aufschluss über die Präsenz von Elementen sprachlichen partizipationsförderlichen Handelns von Fachkräften wie das Einsetzen epistemischer Markierungen, das Begründen von Sprechakten oder das Verbalisieren innerer Zustände im pädagogischen Alltag von Krippenkindern und nimmt Fortbildungsbedarfe für eine weitere Professionalisierung des Feldes in den Blick.","PeriodicalId":335184,"journal":{"name":"Frühe Bildung","volume":"212 ","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-01-30","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"140485092","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2024-01-30DOI: 10.1026/2191-9186/a000642
Laura Szymanski, Frauke Hildebrandt, C. Wronski
Zusammenfassung: Empirische Studien zeigen, dass in pädagogischen Interaktionen mit Erwachsenen die kindliche Imitation beobachteter Handlungen überwiegt. Diese Imitationstendenz kann durch einen instruktiven Interaktionsstil der erwachsenen Person verstärkt werden. Innovatives Verhalten wird dabei verringert. Die Generierung eigener, neuer Handlungsmöglichkeiten ist jedoch wichtiger Bestandteil von Exploration und aktivem Lernen. Das pädagogische Interaktionsformat des Sustained Shared Thinking (SST) hat sich als förderlich für die Hypothesengenerierung bei Kindern erwiesen. In der vorliegenden Studie wurden Einflüsse von SST-Sprachelementen auf das innovative Verhalten im Kindergartenalter untersucht. Dazu wurde 4- bis 6-jährigen Kindern ( N = 51) in drei unterschiedlichen Interaktionsbedingungen (instruktiv, SST und neutral) eine neuartiges Kartenlegespiel demonstriert, das sie anschließend selbst nachlegen konnten. Handlungen der Kinder wurden als innovativ (Abweichung von Muster und Anzahl der gelegten Karten) oder imitativ (Kopie von Muster und Anzahl der gelegten Karten) codiert. Kinder in der SST-Bedingung zeigten mehr innovative Handlungen als Kinder in der instruktiven Bedingung. Die Ergebnisse legen nahe, dass Anwendung von SST-Sprechhandlungen einen positiven Einfluss auf das innovative Verhalten von Kindern haben kann.
{"title":"Sustained Shared Thinking fördert das innovative Verhalten vier- bis sechsjähriger Kinder","authors":"Laura Szymanski, Frauke Hildebrandt, C. Wronski","doi":"10.1026/2191-9186/a000642","DOIUrl":"https://doi.org/10.1026/2191-9186/a000642","url":null,"abstract":"Zusammenfassung: Empirische Studien zeigen, dass in pädagogischen Interaktionen mit Erwachsenen die kindliche Imitation beobachteter Handlungen überwiegt. Diese Imitationstendenz kann durch einen instruktiven Interaktionsstil der erwachsenen Person verstärkt werden. Innovatives Verhalten wird dabei verringert. Die Generierung eigener, neuer Handlungsmöglichkeiten ist jedoch wichtiger Bestandteil von Exploration und aktivem Lernen. Das pädagogische Interaktionsformat des Sustained Shared Thinking (SST) hat sich als förderlich für die Hypothesengenerierung bei Kindern erwiesen. In der vorliegenden Studie wurden Einflüsse von SST-Sprachelementen auf das innovative Verhalten im Kindergartenalter untersucht. Dazu wurde 4- bis 6-jährigen Kindern ( N = 51) in drei unterschiedlichen Interaktionsbedingungen (instruktiv, SST und neutral) eine neuartiges Kartenlegespiel demonstriert, das sie anschließend selbst nachlegen konnten. Handlungen der Kinder wurden als innovativ (Abweichung von Muster und Anzahl der gelegten Karten) oder imitativ (Kopie von Muster und Anzahl der gelegten Karten) codiert. Kinder in der SST-Bedingung zeigten mehr innovative Handlungen als Kinder in der instruktiven Bedingung. Die Ergebnisse legen nahe, dass Anwendung von SST-Sprechhandlungen einen positiven Einfluss auf das innovative Verhalten von Kindern haben kann.","PeriodicalId":335184,"journal":{"name":"Frühe Bildung","volume":"748 ","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-01-30","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"140482845","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2024-01-30DOI: 10.1026/2191-9186/a000643
Tina von Dapper-Saalfels
Zusammenfassung: Basierend auf dem Begriff der Sensitiven Responsivität ( Remsperger, 2011 ) untersucht der Beitrag die Fachkraft-Kind-Interaktion in Kindertageseinrichtungen. Auf der Basis von 83 videografierten dyadischen Bilderbuchbetrachtungen aus dem „allE-Projekt“ wird das Interaktionsverhalten hinsichtlich des sensitiv-responsiven Verhaltens der pädagogischen Fachkräfte anhand eines dreistufigen Ratingverfahrens eingeschätzt. Die Ergebnisse zeigen, dass 19,3% der Fachkräfte in der Bilderbuchbetrachtung ein niedrig ausgeprägtes sensitiv-responsives Verhalten gegenüber dem Kind zeigen. Die Befunde liefern erste Hinweise darauf, dass das sensitiv-responsive Verhalten von Fachkräften weder durch deren Ausbildungsart noch durch das Alter oder den Sprachentwicklungsstand des Kindes maßgeblich beeinflusst wird. Diese Ausgangslage deutet auf einen erheblichen Bedarf an entsprechenden Fort- und Weiterbildungen hin.
{"title":"„Nein, wir blättern noch nicht um“","authors":"Tina von Dapper-Saalfels","doi":"10.1026/2191-9186/a000643","DOIUrl":"https://doi.org/10.1026/2191-9186/a000643","url":null,"abstract":"Zusammenfassung: Basierend auf dem Begriff der Sensitiven Responsivität ( Remsperger, 2011 ) untersucht der Beitrag die Fachkraft-Kind-Interaktion in Kindertageseinrichtungen. Auf der Basis von 83 videografierten dyadischen Bilderbuchbetrachtungen aus dem „allE-Projekt“ wird das Interaktionsverhalten hinsichtlich des sensitiv-responsiven Verhaltens der pädagogischen Fachkräfte anhand eines dreistufigen Ratingverfahrens eingeschätzt. Die Ergebnisse zeigen, dass 19,3% der Fachkräfte in der Bilderbuchbetrachtung ein niedrig ausgeprägtes sensitiv-responsives Verhalten gegenüber dem Kind zeigen. Die Befunde liefern erste Hinweise darauf, dass das sensitiv-responsive Verhalten von Fachkräften weder durch deren Ausbildungsart noch durch das Alter oder den Sprachentwicklungsstand des Kindes maßgeblich beeinflusst wird. Diese Ausgangslage deutet auf einen erheblichen Bedarf an entsprechenden Fort- und Weiterbildungen hin.","PeriodicalId":335184,"journal":{"name":"Frühe Bildung","volume":"55 2","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-01-30","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"140484022","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}