Zusammenfassung Cannabisbasierte Arzneimittel enthalten genuine Inhaltsstoffe aus der Cannabispflanze, die in Deutschland zur medizinischen Behandlung verordnet werden dürfen. Die Wirkstoffe können durch chemische Partial- oder Vollsynthese oder mittels Extraktion aus der offizinellen Droge gewonnen werden. Auch eine synthetische Variante von Δ 9 -Tetrahydrocannabinnol mit modifizierter Seitenkette existiert als Arzneimittel im Markt. Seit März 2017 sind in Deutschland auch die getrocknete weibliche Cannabisblüte und daraus hergestellte Extrakte für die medizinische Anwendung legalisiert und als Arzneimittel im Rahmen der BtMVV-Regelung verordnungsfähig. Das therapeutisch wichtigste Cannabinoid ist das natürlich vorkommende Stereoisomer (–)-trans-Δ 9 -Tetrahydrocannabinol (INN: Dronabinol, „THC“). Es verfügt über ein pleiotropes Wirkspektrum mit analgetischer, muskelrelaxierender, antiemetischer, appetitanregender und stimmungsaufhellender Komponente. Die medizinische Anwendung umfasst entsprechende Indikationen, wie chronische Schmerzen, Spastik und Querschnittserkrankungen, Übelkeit und Erbrechen in der Chemotherapie, Inappetenz und Kachexie, Tourette-Syndrom 1 . Hinsichtlich der Indikationen ist zu beachten, dass cannabinoidhaltige Arzneimittel ausschließlich symptomatisch wirken und bislang keine wissenschaftlichen Erkenntnisse hinsichtlich eines therapeutischen Nutzens bei der Behandlung der jeweiligen Primärerkrankung vorliegen. Von den über 100 nachgewiesenen Phytocannabinoiden in der Pflanze hat in den letzten Jahren die nicht psychotrope Substanz Cannabidiol (CBD) eine gewisse Bedeutung in der Behandlung der Epilepsie gewonnen.
{"title":"Der Markt der cannabisbasierten Arzneimittel in Deutschland","authors":"V. Christoffel, Richard Hecker","doi":"10.1055/a-1962-0854","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1962-0854","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Cannabisbasierte Arzneimittel enthalten genuine Inhaltsstoffe aus der Cannabispflanze, die in Deutschland zur medizinischen Behandlung verordnet werden dürfen. Die Wirkstoffe können durch chemische Partial- oder Vollsynthese oder mittels Extraktion aus der offizinellen Droge gewonnen werden. Auch eine synthetische Variante von Δ 9 -Tetrahydrocannabinnol mit modifizierter Seitenkette existiert als Arzneimittel im Markt. Seit März 2017 sind in Deutschland auch die getrocknete weibliche Cannabisblüte und daraus hergestellte Extrakte für die medizinische Anwendung legalisiert und als Arzneimittel im Rahmen der BtMVV-Regelung verordnungsfähig. Das therapeutisch wichtigste Cannabinoid ist das natürlich vorkommende Stereoisomer (–)-trans-Δ 9 -Tetrahydrocannabinol (INN: Dronabinol, „THC“). Es verfügt über ein pleiotropes Wirkspektrum mit analgetischer, muskelrelaxierender, antiemetischer, appetitanregender und stimmungsaufhellender Komponente. Die medizinische Anwendung umfasst entsprechende Indikationen, wie chronische Schmerzen, Spastik und Querschnittserkrankungen, Übelkeit und Erbrechen in der Chemotherapie, Inappetenz und Kachexie, Tourette-Syndrom 1 . Hinsichtlich der Indikationen ist zu beachten, dass cannabinoidhaltige Arzneimittel ausschließlich symptomatisch wirken und bislang keine wissenschaftlichen Erkenntnisse hinsichtlich eines therapeutischen Nutzens bei der Behandlung der jeweiligen Primärerkrankung vorliegen. Von den über 100 nachgewiesenen Phytocannabinoiden in der Pflanze hat in den letzten Jahren die nicht psychotrope Substanz Cannabidiol (CBD) eine gewisse Bedeutung in der Behandlung der Epilepsie gewonnen.","PeriodicalId":36002,"journal":{"name":"Zeitschrift fur Phytotherapie : offizielles Organ der Ges. f. Phytotherapie e.V","volume":"44 1","pages":"61 - 71"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-04-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"46519466","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Zusammenfassung In einer randomisierten doppelblinden placebokontrollierten klinischen Studie wurde untersucht, ob bei einer mäßigen Hypotonie eine medikamentöse Erhöhung des Blutdrucks mit einer Steigerung der kognitiven Leistung einhergeht. 120 Erwachsene mit einem systolischen Blutdruck von unter 119 mmHg (Männer) bzw. unter 111 mmHg (Frauen) nahmen teil. Sie erhielten entweder eine Campher-Weißdorn-Kombination als Verum (N=60) oder ein Placebo (N=60). Im Vergleich zur Placebogruppe kam es in der Verumgruppe zu einem signifikant höheren Anstieg des systolischen und mittleren arteriellen Blutdrucks sowie zu einer signifikant besseren Konzentrationsleistung und einer nahezu signifikant besseren selektiven Aufmerksamkeit. Die gute Verträglichkeit und die hohe Sicherheit des Phytopharmakons wurden konstatiert.
{"title":"Klinische Studie zur Akutwirkung eines Phytopharmakons mit D-Campher und Crataegus auf Blutdruck und kognitive Funktionen","authors":"R. Schandry, Judith Kaiser, U. Braun, M. Mauz","doi":"10.1055/a-1336-6251","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1336-6251","url":null,"abstract":"Zusammenfassung In einer randomisierten doppelblinden placebokontrollierten klinischen Studie wurde untersucht, ob bei einer mäßigen Hypotonie eine medikamentöse Erhöhung des Blutdrucks mit einer Steigerung der kognitiven Leistung einhergeht. 120 Erwachsene mit einem systolischen Blutdruck von unter 119 mmHg (Männer) bzw. unter 111 mmHg (Frauen) nahmen teil. Sie erhielten entweder eine Campher-Weißdorn-Kombination als Verum (N=60) oder ein Placebo (N=60). Im Vergleich zur Placebogruppe kam es in der Verumgruppe zu einem signifikant höheren Anstieg des systolischen und mittleren arteriellen Blutdrucks sowie zu einer signifikant besseren Konzentrationsleistung und einer nahezu signifikant besseren selektiven Aufmerksamkeit. Die gute Verträglichkeit und die hohe Sicherheit des Phytopharmakons wurden konstatiert.","PeriodicalId":36002,"journal":{"name":"Zeitschrift fur Phytotherapie : offizielles Organ der Ges. f. Phytotherapie e.V","volume":"44 1","pages":"72 - 77"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-03-16","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"49026952","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Constance A. Mitchell, Joe Dever, Stefan Gafner, J. C. Griffiths, D. Marsman, Cynthia Rider, C. Welch, M. Embry
Zusammenfassung Die Verwendung von pflanzlichen Heilmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln ist weit verbreitet. In vielen Ländern der Welt weisen die Verkaufszahlen auf eine steigende Beliebtheit dieser Produkte hin. Daher ist die Gewährleistung der Sicherheit von pflanzlichen Produkten eine Priorität der öffentlichen Gesundheit. Dieser Artikel beschreibt die Aufgaben und Ziele des Botanical Safety Consortiums (BSC) – einer öffentlich-privaten Partnerschaft. Diese Partnerschaft ist das Ergebnis einer Absichtserklärung zwischen der Gesundheitsbehörde der USA (FDA), dem National Institute of Environmental Health Sciences (NIEHS, eine Unterabteilung des Ministeriums für Gesundheitspflege und Soziale Dienste der Vereinigten Staaten) und einer gemeinnützigen Organisation, dem Health and Environmental Sciences Institute (HESI). Das BSC dient als globales Forum für Wissenschaftler aus Regierungen, Hochschulen, Gesundheitsfürsorgegruppen, Industrie und gemeinnützigen Organisationen, um gemeinsam an der Anpassung und Integration neuer Ansatzmethoden (NAM) für routinemäßige Sicherheitsbewertungen von Pflanzenstoffen zu arbeiten. Die Ziele des BSC sind: 1) eine weltweite Zusammenarbeit, um existierende Sicherheitstests besser zu nutzen; 2) geeignete Methoden der chemischen Charakterisierung von Pflanzenstoffen festzusetzen; 3) pragmatische, zweckmäßige NAM zu identifizieren, um die Sicherheit von pflanzlichen Inhaltsstoffen und Fertigpräparaten zu bewerten; 4) eine Bewertung dieser Methoden mittels Vergleich mit derzeit verfügbaren Informationen zur Sicherheit von ausgewählten Pflanzenstoffen; 5) und die Integration dieser NAM in ein System, das die Bewertung von Pflanzenstoffen erleichtern kann. Der Schwerpunkt des BSC liegt zunächst auf Phytopharmaka und Nahrungsergänzungsmitteln, welche oral verabreicht werden, jedoch kann dieser Ansatz in zukünftigen Arbeitsphasen erweitert werden. Dieser Artikel beinhaltet einen Überblick über die Struktur, Ziele und Strategien dieser Initiative und erläutert die ersten Ziele, nämlich die Auswahl der Test-Pflanzenstoffe, basierend auf publizierten toxikologischen Daten.
{"title":"Das Botanical Safety Consortium","authors":"Constance A. Mitchell, Joe Dever, Stefan Gafner, J. C. Griffiths, D. Marsman, Cynthia Rider, C. Welch, M. Embry","doi":"10.1055/a-1773-4122","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1773-4122","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Die Verwendung von pflanzlichen Heilmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln ist weit verbreitet. In vielen Ländern der Welt weisen die Verkaufszahlen auf eine steigende Beliebtheit dieser Produkte hin. Daher ist die Gewährleistung der Sicherheit von pflanzlichen Produkten eine Priorität der öffentlichen Gesundheit. Dieser Artikel beschreibt die Aufgaben und Ziele des Botanical Safety Consortiums (BSC) – einer öffentlich-privaten Partnerschaft. Diese Partnerschaft ist das Ergebnis einer Absichtserklärung zwischen der Gesundheitsbehörde der USA (FDA), dem National Institute of Environmental Health Sciences (NIEHS, eine Unterabteilung des Ministeriums für Gesundheitspflege und Soziale Dienste der Vereinigten Staaten) und einer gemeinnützigen Organisation, dem Health and Environmental Sciences Institute (HESI). Das BSC dient als globales Forum für Wissenschaftler aus Regierungen, Hochschulen, Gesundheitsfürsorgegruppen, Industrie und gemeinnützigen Organisationen, um gemeinsam an der Anpassung und Integration neuer Ansatzmethoden (NAM) für routinemäßige Sicherheitsbewertungen von Pflanzenstoffen zu arbeiten. Die Ziele des BSC sind: 1) eine weltweite Zusammenarbeit, um existierende Sicherheitstests besser zu nutzen; 2) geeignete Methoden der chemischen Charakterisierung von Pflanzenstoffen festzusetzen; 3) pragmatische, zweckmäßige NAM zu identifizieren, um die Sicherheit von pflanzlichen Inhaltsstoffen und Fertigpräparaten zu bewerten; 4) eine Bewertung dieser Methoden mittels Vergleich mit derzeit verfügbaren Informationen zur Sicherheit von ausgewählten Pflanzenstoffen; 5) und die Integration dieser NAM in ein System, das die Bewertung von Pflanzenstoffen erleichtern kann. Der Schwerpunkt des BSC liegt zunächst auf Phytopharmaka und Nahrungsergänzungsmitteln, welche oral verabreicht werden, jedoch kann dieser Ansatz in zukünftigen Arbeitsphasen erweitert werden. Dieser Artikel beinhaltet einen Überblick über die Struktur, Ziele und Strategien dieser Initiative und erläutert die ersten Ziele, nämlich die Auswahl der Test-Pflanzenstoffe, basierend auf publizierten toxikologischen Daten.","PeriodicalId":36002,"journal":{"name":"Zeitschrift fur Phytotherapie : offizielles Organ der Ges. f. Phytotherapie e.V","volume":"44 1","pages":"21 - 29"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-02-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"46740456","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Die Cannabispflanze wird seit Jahrtausenden als Therapeutikum eingesetzt [1]. Durch den US-Amerikanischen War on Drugs in Verruf gebracht, bahnt es sich nun seinen Weg zurück in die therapeutische Praxis. Seit 2017 ist medizinisches Cannabis in Deutschland verschreibungsund erstattungsfähig. Im ersten Halbjahr 2022 wurden in Deutschland 191 148 Verordnungen ausgestellt [2] (ausschließlich GKV-Patienten) – Tendenz steigend. Der überwiegende Teil der cannabinoidbasierten Arzneimittel wird derzeit aus dem Ausland wie Kanada, Dänemark, Südafrika oder auch Australien importiert. Ziel des BfArM war es bereits 2017, einen Teil der Versorgung über binnenländischen Anbau sicherzustellen. Qualifiziert hierfür haben sich 3 Unternehmen, darunter Demecan als einziges unabhängiges deutsches Unternehmen. Seit circa einem Jahr ist medizinisches Cannabis nun endlich auch aus deutschem Anbau in den Apotheken erhältlich.
{"title":"Cannabis als Arzneimittel – der Weg zu standardisierter Qualität","authors":"A. Fischer","doi":"10.1055/a-1924-9553","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1924-9553","url":null,"abstract":"Die Cannabispflanze wird seit Jahrtausenden als Therapeutikum eingesetzt [1]. Durch den US-Amerikanischen War on Drugs in Verruf gebracht, bahnt es sich nun seinen Weg zurück in die therapeutische Praxis. Seit 2017 ist medizinisches Cannabis in Deutschland verschreibungsund erstattungsfähig. Im ersten Halbjahr 2022 wurden in Deutschland 191 148 Verordnungen ausgestellt [2] (ausschließlich GKV-Patienten) – Tendenz steigend. Der überwiegende Teil der cannabinoidbasierten Arzneimittel wird derzeit aus dem Ausland wie Kanada, Dänemark, Südafrika oder auch Australien importiert. Ziel des BfArM war es bereits 2017, einen Teil der Versorgung über binnenländischen Anbau sicherzustellen. Qualifiziert hierfür haben sich 3 Unternehmen, darunter Demecan als einziges unabhängiges deutsches Unternehmen. Seit circa einem Jahr ist medizinisches Cannabis nun endlich auch aus deutschem Anbau in den Apotheken erhältlich.","PeriodicalId":36002,"journal":{"name":"Zeitschrift fur Phytotherapie : offizielles Organ der Ges. f. Phytotherapie e.V","volume":"44 1","pages":"10 - 14"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-02-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"41662138","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Zusammenfassung Das Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätssyndrom (ADHS) mit einer Prävalenz von 5% ist charakterisiert durch Aufmerksamkeitsstörungen, Hyperaktivität und Impulsivität sowie Desorganisation und emotionale Symptome wie schnellen Stimmungswechsel und verminderte Belastbarkeit bei Stress. Die meisten ADHS-Betroffenen werden mit Methylphenidat (Ritalin ® ) behandelt, obwohl etwa 30% nicht auf das Amphetaminderivat ansprechen und unerwünschte Wirkungen oft zum Absetzen der Therapie führen. Die zentrale Breitspektrumwirkung von Safran weist auf einen rationalen Einsatz von Zubereitungen daraus als Behandlungsoption bei ADHS. Zur Evidenz der Wirksamkeit liegen derzeit 4 Pilotstudien vor, die zeigen, dass Safran dem Methylphenidat nicht unterlegen ist und dass eine zusätzliche Gabe von Safran zum Methylphenidat die Wirksamkeit verstärkt. Weitere Studien sind erforderlich, um die Wirkgröße von Safran bei ADHS zu definieren.
{"title":"Wirksamkeit von Safran beim Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätssyndrom (ADHS)","authors":"Sigrun Chrubasik-Hausmann","doi":"10.1055/a-1924-9538","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1924-9538","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Das Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätssyndrom (ADHS) mit einer Prävalenz von 5% ist charakterisiert durch Aufmerksamkeitsstörungen, Hyperaktivität und Impulsivität sowie Desorganisation und emotionale Symptome wie schnellen Stimmungswechsel und verminderte Belastbarkeit bei Stress. Die meisten ADHS-Betroffenen werden mit Methylphenidat (Ritalin ® ) behandelt, obwohl etwa 30% nicht auf das Amphetaminderivat ansprechen und unerwünschte Wirkungen oft zum Absetzen der Therapie führen. Die zentrale Breitspektrumwirkung von Safran weist auf einen rationalen Einsatz von Zubereitungen daraus als Behandlungsoption bei ADHS. Zur Evidenz der Wirksamkeit liegen derzeit 4 Pilotstudien vor, die zeigen, dass Safran dem Methylphenidat nicht unterlegen ist und dass eine zusätzliche Gabe von Safran zum Methylphenidat die Wirksamkeit verstärkt. Weitere Studien sind erforderlich, um die Wirkgröße von Safran bei ADHS zu definieren.","PeriodicalId":36002,"journal":{"name":"Zeitschrift fur Phytotherapie : offizielles Organ der Ges. f. Phytotherapie e.V","volume":"44 1","pages":"15 - 20"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-02-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"43864073","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Ausschreibung Holzschuhpreis","authors":"","doi":"10.1055/a-1962-0839","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1962-0839","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":36002,"journal":{"name":"Zeitschrift fur Phytotherapie : offizielles Organ der Ges. f. Phytotherapie e.V","volume":" ","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-02-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"47727891","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Zusammenfassung Arbutus unedo L., der (Westliche) Erdbeerbaum, ist im Mittelmeerraum weit verbreitet. Die Blätter werden seit der Antike arzneilich aufgrund ihrer adstringierenden Wirkungen zur Behandlung von Diarrhoe und als Gurgelmittel verwendet. Zudem ist die traditionelle Verwendung der Blattdroge als Harnwegsdesinfizienz und als antientzündliches, antidiabetisches und antihypertensives Agens bekannt. Phytochemische Untersuchungen führten zur Isolierung von Arbutin und seinen Derivaten, zu einem breiten Spektrum an phenolischen Substanzen, u. a. an Gerbstoffen und Flavonoiden, sowie zu Iridoiden und einer wasserdampfflüchtigen Fraktion. Moderne In-vitro-Untersuchungen belegen antimikrobielle, antioxidative, antiinflammatorische und kardiovaskuläre Wirkungen für die Blattdroge. Bisher liegen noch keine klinischen Studien zur Wirksamkeit der Blattdroge und/oder zu Zubereitungen daraus vor.
{"title":"Arbutus unedo L., Der (Westliche) Erdbeerbaum","authors":"K. Latté","doi":"10.1055/a-1924-9592","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1924-9592","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Arbutus unedo L., der (Westliche) Erdbeerbaum, ist im Mittelmeerraum weit verbreitet. Die Blätter werden seit der Antike arzneilich aufgrund ihrer adstringierenden Wirkungen zur Behandlung von Diarrhoe und als Gurgelmittel verwendet. Zudem ist die traditionelle Verwendung der Blattdroge als Harnwegsdesinfizienz und als antientzündliches, antidiabetisches und antihypertensives Agens bekannt. Phytochemische Untersuchungen führten zur Isolierung von Arbutin und seinen Derivaten, zu einem breiten Spektrum an phenolischen Substanzen, u. a. an Gerbstoffen und Flavonoiden, sowie zu Iridoiden und einer wasserdampfflüchtigen Fraktion. Moderne In-vitro-Untersuchungen belegen antimikrobielle, antioxidative, antiinflammatorische und kardiovaskuläre Wirkungen für die Blattdroge. Bisher liegen noch keine klinischen Studien zur Wirksamkeit der Blattdroge und/oder zu Zubereitungen daraus vor.","PeriodicalId":36002,"journal":{"name":"Zeitschrift fur Phytotherapie : offizielles Organ der Ges. f. Phytotherapie e.V","volume":"44 1","pages":"39 - 46"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-02-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"44456195","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Cannabis, genauer die oberirdischen Pflanzenteile, v. a. Triebspitzen und Blüten der weiblichen Pflanze von Cannabis sativa L., enthalten mehr als 500 Verbindungen, von denen mindestens 100 als Cannabinoide bzw. Phytocannabinoide bekannt sind. Weitere Sekundärstoffe sind Flavonoide und Terpene.
{"title":"Cannabis – was wirkt wie?","authors":"M. Melzig","doi":"10.1055/a-1962-0761","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1962-0761","url":null,"abstract":"Cannabis, genauer die oberirdischen Pflanzenteile, v. a. Triebspitzen und Blüten der weiblichen Pflanze von Cannabis sativa L., enthalten mehr als 500 Verbindungen, von denen mindestens 100 als Cannabinoide bzw. Phytocannabinoide bekannt sind. Weitere Sekundärstoffe sind Flavonoide und Terpene.","PeriodicalId":36002,"journal":{"name":"Zeitschrift fur Phytotherapie : offizielles Organ der Ges. f. Phytotherapie e.V","volume":"44 1","pages":"3 - 4"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-02-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"45688651","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Emeritierung von Frau Prof. Dr. med. Karin Kraft","authors":"","doi":"10.1055/a-1962-0747","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1962-0747","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":36002,"journal":{"name":"Zeitschrift fur Phytotherapie : offizielles Organ der Ges. f. Phytotherapie e.V","volume":" ","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-02-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"48484416","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Der nach drei Jahren Amtszeit wiederum neu gewählte Beirat der korporativen Mitglieder der GPT tagte am 1. Dezember 2022 in Form einer Videokonferenz. Dem Beirat gehören an: Dr. Stephan Köhler, Dr. Willmar Schwabe GmbH & Co. KG, der wieder zum Vorsitzenden gewählt wurde, Dr. Dimitri Abramov-Sommariva, Bionorica SE, Dr. Nicole Armbrüster, Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V., Dr. Andreas Franken, IKAM – Initiative Arzneimittel für Kinder e.V., Dr. Olaf Kelber, Steigerwald Arzneimittelwerk GmbH, Dr. Hartwig Sievers, PhytoLab GmbH & Co. KG, und Dr. Inga Trompetter, Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH.
{"title":"Neues aus dem Beirat der korporativen Mitglieder","authors":"","doi":"10.1055/a-1962-0794","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1962-0794","url":null,"abstract":"Der nach drei Jahren Amtszeit wiederum neu gewählte Beirat der korporativen\u0000 Mitglieder der GPT tagte am 1. Dezember 2022 in Form einer Videokonferenz. Dem\u0000 Beirat gehören an: Dr. Stephan Köhler, Dr. Willmar Schwabe GmbH\u0000 & Co. KG, der wieder zum Vorsitzenden gewählt wurde, Dr. Dimitri\u0000 Abramov-Sommariva, Bionorica SE, Dr. Nicole Armbrüster, Bundesverband der\u0000 Pharmazeutischen Industrie e.V., Dr. Andreas Franken, IKAM – Initiative\u0000 Arzneimittel für Kinder e.V., Dr. Olaf Kelber, Steigerwald Arzneimittelwerk\u0000 GmbH, Dr. Hartwig Sievers, PhytoLab GmbH & Co. KG, und Dr. Inga Trompetter,\u0000 Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH.","PeriodicalId":36002,"journal":{"name":"Zeitschrift fur Phytotherapie : offizielles Organ der Ges. f. Phytotherapie e.V","volume":" ","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-02-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"44418198","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}