Die aktuelle S3-Leitlinie „Komplementärmedizin in der Behandlung von onkologischen Patient:innen“ liegt der Öffentlichkeit seit Oktober 2021 vor [1]. Hierin wurde ein Großteil der in Deutschland gebräuchlichen komplementärmedizinischen Therapieverfahren einer kritischen Beurteilung durch ein Expertengremium unterzogen. Letzteres setzte sich aus Mandatsträgern der beteiligten Fachgesellschaften und Organisationen, Berufsverbände und Selbsthilfeorganisationen zusammen. Von komplementärmedizinischer Seite waren die Deutsche Gesellschaft für Naturheilkunde und die Gesellschaft für Phytotherapie vertreten.
{"title":"Phytotherapie in der S3-Leitlinie „Komplementärmedizin in der Behandlung von onkologischen Patienten“","authors":"M Rostock","doi":"10.1055/s-0043-1769533","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/s-0043-1769533","url":null,"abstract":"Die aktuelle S3-Leitlinie „Komplementärmedizin in der Behandlung von onkologischen Patient:innen“ liegt der Öffentlichkeit seit Oktober 2021 vor [1]. Hierin wurde ein Großteil der in Deutschland gebräuchlichen komplementärmedizinischen Therapieverfahren einer kritischen Beurteilung durch ein Expertengremium unterzogen. Letzteres setzte sich aus Mandatsträgern der beteiligten Fachgesellschaften und Organisationen, Berufsverbände und Selbsthilfeorganisationen zusammen. Von komplementärmedizinischer Seite waren die Deutsche Gesellschaft für Naturheilkunde und die Gesellschaft für Phytotherapie vertreten.","PeriodicalId":36002,"journal":{"name":"Zeitschrift fur Phytotherapie : offizielles Organ der Ges. f. Phytotherapie e.V","volume":"13 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"136280996","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Während ich diese Zeilen schreibe, hat gerade eine Diskussion des Deutschen Bundestags um ein Sondervermögen für Bildung mit einem Volumen von 100 Milliarden Euro begonnen. Man darf gespannt sein, ob bei Erscheinen dieses Heftes noch darüber gesprochen wird oder vielleicht sogar gehandelt wurde, schließlich ist der Bildungsbereich bekanntlich seit Jahrzehnten unterfinanziert. Eine mögliche Erklärung bietet die Entwicklung der Bevölkerung. Das Statistische Bundesamt (Destatis) teilte am 31. Mai 2022 mit, dass der Anteil der Kinder und Jugendlichen bis 18 Jahre an der Bevölkerung Anfang 2021 lediglich 12,9% betrug. Andererseits werden nach derzeitigen Schätzungen im Jahr 2030 ca. 27,6% der Gesamtbevölkerung über 65 Jahre alt sein. Eine derartige Entwicklung sollte alle zur Wachsamkeit gegenüber gerontokratischen Tendenzen, die ihrerseits den Adultismus, d. h. die bewusste Vernachlässigung der Interessen der Minderjährigen begünstigen, aufrufen.
{"title":"Kinder sind unsere Zukunft, aber …","authors":"K. Kraft","doi":"10.1055/a-2032-1056","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2032-1056","url":null,"abstract":"Während ich diese Zeilen schreibe, hat gerade eine Diskussion des Deutschen Bundestags um ein Sondervermögen für Bildung mit einem Volumen von 100 Milliarden Euro begonnen. Man darf gespannt sein, ob bei Erscheinen dieses Heftes noch darüber gesprochen wird oder vielleicht sogar gehandelt wurde, schließlich ist der Bildungsbereich bekanntlich seit Jahrzehnten unterfinanziert. Eine mögliche Erklärung bietet die Entwicklung der Bevölkerung. Das Statistische Bundesamt (Destatis) teilte am 31. Mai 2022 mit, dass der Anteil der Kinder und Jugendlichen bis 18 Jahre an der Bevölkerung Anfang 2021 lediglich 12,9% betrug. Andererseits werden nach derzeitigen Schätzungen im Jahr 2030 ca. 27,6% der Gesamtbevölkerung über 65 Jahre alt sein. Eine derartige Entwicklung sollte alle zur Wachsamkeit gegenüber gerontokratischen Tendenzen, die ihrerseits den Adultismus, d. h. die bewusste Vernachlässigung der Interessen der Minderjährigen begünstigen, aufrufen.","PeriodicalId":36002,"journal":{"name":"Zeitschrift fur Phytotherapie : offizielles Organ der Ges. f. Phytotherapie e.V","volume":"44 1","pages":"97 - 98"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"43240061","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
ZUSAMMENFASSUNG Tamm-Horsfall-Protein (syn. THP, Uromodulin) ist ein im distalen Tubulus der Niere sekretiertes Protein, welches in der Lage ist, uropathogene E. coli zu binden und somit deren Ausscheidung zu verbessern und die Pathogen-Wirt-Interaktion zu reduzieren. Die Erhöhung der Sekretion von THP durch spezielle Induktoren stellt eine neue und innovative Therapiestrategie zur Prophylaxe und/oder Behandlung von Harnwegsinfekten dar. In einer biomedizinischen Studie mit n=10 Probanden wurde der Einfluss eines Schachtelhalmkraut-Trockenextraktes (DEV 4–7:1, Auszugsmittel Wasser) aus Equisetum arvense L. nach siebentägiger Einnahme auf die THP-Sekretion untersucht. Die jeweilige Tagesdosis des Extraktes (1,30 g) entspricht 7,2 g Droge und somit der Dosierungsempfehlung des HMPC. Die Quantifizierung der THP-Konzentrationen in den Einzelproben und in gepooltem Urin erfolgte aus den an den Studientagen 0, 3, 6 und 8 gesammelten morgendlichen Mittelstrahlurinen mittels validiertem ELISA. Zusätzlich wurden die Elektrolyte in allen Urinproben sowie der Kreatinin-Gehalt quantifiziert. Routineparameter wurden mittels Urinteststreifen bestimmt. Das THP/Kreatinin [µg/mg]-Verhältnis (= THP-Ausscheidungsrate) unter der Anwendung von Schachtelhalmextrakt zeigte signifikante Steigerungen über die jeweilige Anwendungsdauer (bis zu 400%, bezogen auf den Ausgangswert des Tag-0-Urins). Ebenfalls zeigte sich eine diuretische Wirkung, die über die erniedrigte Osmolarität und die erhöhte Elektrolytausscheidung (Na + , Cl – , Ca 2+ sowie Silicium-Derivate) erkennbar war. Weiterhin wurde der Einfluss der Urinproben im ex-vivo -Assay auf die Adhäsion von UPEC (Stamm NU14) auf humane T24-Blasenzellen untersucht. Dabei zeigte sich, dass die relative bakterielle Adhäsion an die Wirtszellen im Laufe der Schachtelhalmbehandlung signifikant abnahm. Die Hemmung der bakteriellen Adhäsion korreliert sehr gut mit der THP-Zunahme in den jeweiligen Urinproben. Der über LC-MS vollständig charakterisierte Schachtelhalmextrakt zeigte selbst keine anti-adhäsiven Eigenschaften, sodass daraus zurückgeschlossen werden kann, dass entweder die renale Stimulation von THP oder die induzierte Diurese zu einer Verringerung der bakteriellen Adhäsion führt. Die vorliegenden Untersuchungen könnten dazu dienen, die traditionelle Verwendung von Ackerschachtelhalm bei unkomplizierten Harnwegsinfektionen zu rationalisieren.
{"title":"Alte Drogen – neue Erkenntnisse? Neue Strategien zur adjuvanten Behandlung von Harnwegsinfekten mit Schachtelhalmkraut","authors":"Boris Mo, A. Hensel","doi":"10.1055/a-1994-8808","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1994-8808","url":null,"abstract":"ZUSAMMENFASSUNG Tamm-Horsfall-Protein (syn. THP, Uromodulin) ist ein im distalen Tubulus der Niere sekretiertes Protein, welches in der Lage ist, uropathogene E. coli zu binden und somit deren Ausscheidung zu verbessern und die Pathogen-Wirt-Interaktion zu reduzieren. Die Erhöhung der Sekretion von THP durch spezielle Induktoren stellt eine neue und innovative Therapiestrategie zur Prophylaxe und/oder Behandlung von Harnwegsinfekten dar. In einer biomedizinischen Studie mit n=10 Probanden wurde der Einfluss eines Schachtelhalmkraut-Trockenextraktes (DEV 4–7:1, Auszugsmittel Wasser) aus Equisetum arvense L. nach siebentägiger Einnahme auf die THP-Sekretion untersucht. Die jeweilige Tagesdosis des Extraktes (1,30 g) entspricht 7,2 g Droge und somit der Dosierungsempfehlung des HMPC. Die Quantifizierung der THP-Konzentrationen in den Einzelproben und in gepooltem Urin erfolgte aus den an den Studientagen 0, 3, 6 und 8 gesammelten morgendlichen Mittelstrahlurinen mittels validiertem ELISA. Zusätzlich wurden die Elektrolyte in allen Urinproben sowie der Kreatinin-Gehalt quantifiziert. Routineparameter wurden mittels Urinteststreifen bestimmt. Das THP/Kreatinin [µg/mg]-Verhältnis (= THP-Ausscheidungsrate) unter der Anwendung von Schachtelhalmextrakt zeigte signifikante Steigerungen über die jeweilige Anwendungsdauer (bis zu 400%, bezogen auf den Ausgangswert des Tag-0-Urins). Ebenfalls zeigte sich eine diuretische Wirkung, die über die erniedrigte Osmolarität und die erhöhte Elektrolytausscheidung (Na + , Cl – , Ca 2+ sowie Silicium-Derivate) erkennbar war. Weiterhin wurde der Einfluss der Urinproben im ex-vivo -Assay auf die Adhäsion von UPEC (Stamm NU14) auf humane T24-Blasenzellen untersucht. Dabei zeigte sich, dass die relative bakterielle Adhäsion an die Wirtszellen im Laufe der Schachtelhalmbehandlung signifikant abnahm. Die Hemmung der bakteriellen Adhäsion korreliert sehr gut mit der THP-Zunahme in den jeweiligen Urinproben. Der über LC-MS vollständig charakterisierte Schachtelhalmextrakt zeigte selbst keine anti-adhäsiven Eigenschaften, sodass daraus zurückgeschlossen werden kann, dass entweder die renale Stimulation von THP oder die induzierte Diurese zu einer Verringerung der bakteriellen Adhäsion führt. Die vorliegenden Untersuchungen könnten dazu dienen, die traditionelle Verwendung von Ackerschachtelhalm bei unkomplizierten Harnwegsinfektionen zu rationalisieren.","PeriodicalId":36002,"journal":{"name":"Zeitschrift fur Phytotherapie : offizielles Organ der Ges. f. Phytotherapie e.V","volume":"44 1","pages":"113 - 120"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-05-15","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"42992457","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Ätherische Öle weisen aufgrund ihres Vielstoffgemischs ein breites Wirkspektrum auf und können bei dermatologischen Pathologien breit eingesetzt werden. Insbesondere bei der kausalen Therapie infektiöser Hauterkrankungen punktet die Aromatherapie durch ihr großes antiinfektiöses Potenzial – komplettiert durch vielfältige andere, in der Dermatologie relevante Wirkungen, wie beispielsweise Entzündungshemmung, Wundheilungsförderung oder Juckreizstillung. Neben der Wahl der ätherischen Öle ist bei topischen Zubereitungen die Art der Galenik für eine effiziente Therapie entscheidend.
{"title":"Ätherische Öle in der Dermatologie","authors":"Karoline Fotinos-Graf","doi":"10.1055/a-1994-8981","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1994-8981","url":null,"abstract":"Ätherische Öle weisen aufgrund ihres Vielstoffgemischs ein\u0000 breites Wirkspektrum auf und können bei dermatologischen Pathologien\u0000 breit eingesetzt werden. Insbesondere bei der kausalen Therapie\u0000 infektiöser Hauterkrankungen punktet die Aromatherapie durch ihr\u0000 großes antiinfektiöses Potenzial – komplettiert durch\u0000 vielfältige andere, in der Dermatologie relevante Wirkungen, wie\u0000 beispielsweise Entzündungshemmung, Wundheilungsförderung oder\u0000 Juckreizstillung. Neben der Wahl der ätherischen Öle ist bei\u0000 topischen Zubereitungen die Art der Galenik für eine effiziente Therapie\u0000 entscheidend.","PeriodicalId":36002,"journal":{"name":"Zeitschrift fur Phytotherapie : offizielles Organ der Ges. f. Phytotherapie e.V","volume":" ","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-04-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"48805321","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Dem Abstrakt dieser Arbeit aus Thailand ist zu entnehmen, dass bei 49 Patienten die Anwendung von Pflastern mit pflanzlichen Extrakten hochsignifikante Unterschiede zeigt hinsichtlich der medianen Zeit zur Besserung von entzündlicher Akne von 4 Tagen beim Verum im Vergleich zu 6 Tagen beim Placebo. Wir schauen uns das Produkt (im Abstrakt werden nicht einmal die Pflanzen genannt und erscheinen auch nicht unter den Schlagworten!) und die Studie genauer an.
{"title":"Pflaster mit Heilpflanzen bei Akne im Halbseitenvergleich –\u0000 Eine verwirrende Studie","authors":"","doi":"10.1055/a-1994-9009","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1994-9009","url":null,"abstract":"Dem Abstrakt dieser Arbeit aus Thailand ist zu entnehmen, dass bei 49 Patienten die\u0000 Anwendung von Pflastern mit pflanzlichen Extrakten hochsignifikante Unterschiede\u0000 zeigt hinsichtlich der medianen Zeit zur Besserung von entzündlicher Akne\u0000 von 4 Tagen beim Verum im Vergleich zu 6 Tagen beim Placebo. Wir schauen uns das\u0000 Produkt (im Abstrakt werden nicht einmal die Pflanzen genannt und erscheinen auch\u0000 nicht unter den Schlagworten!) und die Studie genauer an.","PeriodicalId":36002,"journal":{"name":"Zeitschrift fur Phytotherapie : offizielles Organ der Ges. f. Phytotherapie e.V","volume":" ","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-04-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"42031589","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}