Zusammenfassung Entgegen Bultmanns Entscheidungsdualismus versperrt die johanneische Narratio sich wiederholt einfacher Zweipoligkeit. Der Beitrag illustriert figurenanalytisch an Nikodemos und der Samaritanerin, die nicht in einen einfachen Entscheidungsdualismus von Annahme/Ablehnung integrierbar sind, die Diversität christologischer Verstehensprozesse. Letztere erweisen sich als je abhängig von religiösem/sozialem Milieu. Die religiöse/soziale Diversität aufseiten des subordinierten, sarkischen Pols johanneischer Dualismen wird herausgearbeitet. Auch Jesus ordnet sich in seiner Sarx-Werdung in das vielfältige soziale Spektrum der sarkischen Welt ein. Durch die Logos-Inkarnation, die zwei ontologisch getrennte Bereiche zusammenführt und so die Geburt der Sarx aus dem Pneuma ermöglicht, wird das dualistische System zum dialektischen, das die Polarität überwindet. Textpragmatisch bieten die Pole dualistischer Diktion Orientierungsleitplanken (Orientierungsdualismus). Sie erlauben es, die zu Selbstreflexion anregenden Ambivalenzen der Erzählfiguren stehenzulassen und nicht im Sinne dualistischer Polarität zu entscheiden.
{"title":"Dualismus und Diversität im Johannesevangelium. Die kontrastreichen Begegnungen Jesu mit Nikodemos und der Samaritanerin in Joh 3–4","authors":"H. Mader","doi":"10.1515/znw-2022-0002","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/znw-2022-0002","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Entgegen Bultmanns Entscheidungsdualismus versperrt die johanneische Narratio sich wiederholt einfacher Zweipoligkeit. Der Beitrag illustriert figurenanalytisch an Nikodemos und der Samaritanerin, die nicht in einen einfachen Entscheidungsdualismus von Annahme/Ablehnung integrierbar sind, die Diversität christologischer Verstehensprozesse. Letztere erweisen sich als je abhängig von religiösem/sozialem Milieu. Die religiöse/soziale Diversität aufseiten des subordinierten, sarkischen Pols johanneischer Dualismen wird herausgearbeitet. Auch Jesus ordnet sich in seiner Sarx-Werdung in das vielfältige soziale Spektrum der sarkischen Welt ein. Durch die Logos-Inkarnation, die zwei ontologisch getrennte Bereiche zusammenführt und so die Geburt der Sarx aus dem Pneuma ermöglicht, wird das dualistische System zum dialektischen, das die Polarität überwindet. Textpragmatisch bieten die Pole dualistischer Diktion Orientierungsleitplanken (Orientierungsdualismus). Sie erlauben es, die zu Selbstreflexion anregenden Ambivalenzen der Erzählfiguren stehenzulassen und nicht im Sinne dualistischer Polarität zu entscheiden.","PeriodicalId":44277,"journal":{"name":"ZEITSCHRIFT FUR DIE NEUTESTAMENTLICHE WISSENSCHAFT UND DIE KUNDE DER ALTEREN KIRCHE","volume":"26 1","pages":"26 - 49"},"PeriodicalIF":0.3,"publicationDate":"2022-02-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"85604935","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":2,"RegionCategory":"哲学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Zusammenfassung Charakteristika der vier Pferde der Offenbarung (Offb 6,2–8) sind neben ihrer Anzahl ihre vier verschiedenen Farben. Der Alltag in Rom zur Zeit der Entstehung der Johannesoffenbarung war geprägt durch vier Parteien, die Wagenrennen organisierten. Kennzeichen dieser vier factiones waren ihre vier Farben. Die Verse der Offenbarung über die vier apokalyptischen Reiter samt den sie auszeichnenden Elementen werden vor dem Hintergrund der vier antiken Rennställe (factiones) und ihrer Farben analysiert. Wagenrennen als Teil der Zirkusspiele waren Teil des Staatskultes. Mit der Parallelsetzung der unheilbringenden apokalyptischen Reiter und der staatstragenden factiones steht der römische Staat als Ganzer in der Kritik.
{"title":"Vier Pferde, Farben und factiones. Die apokalyptischen Reiter und ihr zeitgeschichtlicher Hintergrund (Offb 6,2–8)","authors":"Karl-Heinrich Ostmeyer","doi":"10.1515/znw-2022-0005","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/znw-2022-0005","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Charakteristika der vier Pferde der Offenbarung (Offb 6,2–8) sind neben ihrer Anzahl ihre vier verschiedenen Farben. Der Alltag in Rom zur Zeit der Entstehung der Johannesoffenbarung war geprägt durch vier Parteien, die Wagenrennen organisierten. Kennzeichen dieser vier factiones waren ihre vier Farben. Die Verse der Offenbarung über die vier apokalyptischen Reiter samt den sie auszeichnenden Elementen werden vor dem Hintergrund der vier antiken Rennställe (factiones) und ihrer Farben analysiert. Wagenrennen als Teil der Zirkusspiele waren Teil des Staatskultes. Mit der Parallelsetzung der unheilbringenden apokalyptischen Reiter und der staatstragenden factiones steht der römische Staat als Ganzer in der Kritik.","PeriodicalId":44277,"journal":{"name":"ZEITSCHRIFT FUR DIE NEUTESTAMENTLICHE WISSENSCHAFT UND DIE KUNDE DER ALTEREN KIRCHE","volume":"86 17 1","pages":"99 - 121"},"PeriodicalIF":0.3,"publicationDate":"2022-02-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"84013763","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":2,"RegionCategory":"哲学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Abstract Galatians 3:28 has often been compared and contrasted with ancient conceptions of “cosmopolitanism.” However, the present study takes a modern, etic approach to the definition of term, based on the longitudinal investigation of historical trends by a Cambridge working group. Seen from that vantage point, Paul’s declaration in Gal 3:28 can be described in terms of the “political cosmopolitanism” that is characteristic of empire-builders in the Ancient Near East and the Mediterranean. At the same time, Gal 3:28 is rooted in Paul’s Jewish apocalyptic worldview, especially as exemplified in the Enochic tradition, which had already been interacting with the political cosmopolitanism of pagan empires for centuries.
{"title":"Cosmopolitanism in Gal 3:28 and the Divine Performative Speech-Act of Paul’s Gospel","authors":"James M. Scott","doi":"10.1515/znw-2021-0011","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/znw-2021-0011","url":null,"abstract":"Abstract Galatians 3:28 has often been compared and contrasted with ancient conceptions of “cosmopolitanism.” However, the present study takes a modern, etic approach to the definition of term, based on the longitudinal investigation of historical trends by a Cambridge working group. Seen from that vantage point, Paul’s declaration in Gal 3:28 can be described in terms of the “political cosmopolitanism” that is characteristic of empire-builders in the Ancient Near East and the Mediterranean. At the same time, Gal 3:28 is rooted in Paul’s Jewish apocalyptic worldview, especially as exemplified in the Enochic tradition, which had already been interacting with the political cosmopolitanism of pagan empires for centuries.","PeriodicalId":44277,"journal":{"name":"ZEITSCHRIFT FUR DIE NEUTESTAMENTLICHE WISSENSCHAFT UND DIE KUNDE DER ALTEREN KIRCHE","volume":"74 1","pages":"180 - 200"},"PeriodicalIF":0.3,"publicationDate":"2021-09-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"79491286","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":2,"RegionCategory":"哲学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Zusammenfassung Erst ganz am Ende der Petrusakten (MartPetr 12/ActPetr 41) tritt Kaiser Nero in der Erzählung vom Martyrium des Petrus auf. Er kommt aber zu spät, das Martyrium fand ohne ihn statt, und so nimmt sich seine Erwähnung am Ende der Erzählung etwas seltsam aus. Dieser Beitrag bietet dafür eine Deutung, die den kurzen Hinweis auf Nero im Kontext der christlichen und römischen Erinnerung an Nero versteht, den malus princeps, der bald auch als der erste Christenverfolger ins Gedächtnis einging. Anscheinend konnten christliche Apologeten aus der Erinnerung an Repressalien unter Nero Kapital schlagen, indem sie ihre eigene Bewegung auf eine Stufe mit der römischen Elite stellten, die bereits eine düstere Erinnerung an Nero als Tyrann kultiviert hatte.
{"title":"Wie kommt Nero ins Petrus-Martyrium?","authors":"S. Witetschek","doi":"10.1515/znw-2021-0013","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/znw-2021-0013","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Erst ganz am Ende der Petrusakten (MartPetr 12/ActPetr 41) tritt Kaiser Nero in der Erzählung vom Martyrium des Petrus auf. Er kommt aber zu spät, das Martyrium fand ohne ihn statt, und so nimmt sich seine Erwähnung am Ende der Erzählung etwas seltsam aus. Dieser Beitrag bietet dafür eine Deutung, die den kurzen Hinweis auf Nero im Kontext der christlichen und römischen Erinnerung an Nero versteht, den malus princeps, der bald auch als der erste Christenverfolger ins Gedächtnis einging. Anscheinend konnten christliche Apologeten aus der Erinnerung an Repressalien unter Nero Kapital schlagen, indem sie ihre eigene Bewegung auf eine Stufe mit der römischen Elite stellten, die bereits eine düstere Erinnerung an Nero als Tyrann kultiviert hatte.","PeriodicalId":44277,"journal":{"name":"ZEITSCHRIFT FUR DIE NEUTESTAMENTLICHE WISSENSCHAFT UND DIE KUNDE DER ALTEREN KIRCHE","volume":"2187 1","pages":"218 - 237"},"PeriodicalIF":0.3,"publicationDate":"2021-09-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"91389873","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":2,"RegionCategory":"哲学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Zusammenfassung Man hat es beim polemischen Galaterbrief indirekt auch mit „Opponenten“ des Paulus zu tun. Die Passagen 1,6–9; 3,1f.5; 4,17; 5,7–12; 6,12–14 offerieren Indizien und „Schattierungen“ (z. B.: keine „Beschneidung“ [von Heidenchristen] versus Beschneidungsforderung; „aus der Glaubensbotschaft“ versus „aus Werken des Gesetzes“). Hinsichtlich der unterschiedlichen „Opponenten“-Hypothesen ergibt sich so: wahrscheinlich „judaisierende Judenchristen“! Weitere Galaterbrief-Aussagen kommen hinzu: zu den „Werken des Gesetzes“ (s. 3,10), bei denen es sich um Tora-Vorschriften handeln wird; zum „Gesetz“ (s. 3,23; 5,13f.), das der Adressant positiv gewertet wissen will; zur Gefahr der Restituierung (s. 2,18; 4,9b; 5,1) des früheren heidnischen Lebens; zu Heilsgeschichtlichem (s. 6,16: „Israel Gottes“, doch wohl auf Juden zu beziehen); zu Jerusalem (s. 1,17f.; 4,25f.). Insofern stehen sich offenkundig zwei unterschiedliche judenchristliche Positionen gegenüber.
{"title":"Die „Opponenten“ des Paulus im (heilsgeschichtlich profilierten) Galaterbrief","authors":"M. Bachmann","doi":"10.1515/znw-2021-0010","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/znw-2021-0010","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Man hat es beim polemischen Galaterbrief indirekt auch mit „Opponenten“ des Paulus zu tun. Die Passagen 1,6–9; 3,1f.5; 4,17; 5,7–12; 6,12–14 offerieren Indizien und „Schattierungen“ (z. B.: keine „Beschneidung“ [von Heidenchristen] versus Beschneidungsforderung; „aus der Glaubensbotschaft“ versus „aus Werken des Gesetzes“). Hinsichtlich der unterschiedlichen „Opponenten“-Hypothesen ergibt sich so: wahrscheinlich „judaisierende Judenchristen“! Weitere Galaterbrief-Aussagen kommen hinzu: zu den „Werken des Gesetzes“ (s. 3,10), bei denen es sich um Tora-Vorschriften handeln wird; zum „Gesetz“ (s. 3,23; 5,13f.), das der Adressant positiv gewertet wissen will; zur Gefahr der Restituierung (s. 2,18; 4,9b; 5,1) des früheren heidnischen Lebens; zu Heilsgeschichtlichem (s. 6,16: „Israel Gottes“, doch wohl auf Juden zu beziehen); zu Jerusalem (s. 1,17f.; 4,25f.). Insofern stehen sich offenkundig zwei unterschiedliche judenchristliche Positionen gegenüber.","PeriodicalId":44277,"journal":{"name":"ZEITSCHRIFT FUR DIE NEUTESTAMENTLICHE WISSENSCHAFT UND DIE KUNDE DER ALTEREN KIRCHE","volume":"46 12","pages":"145 - 179"},"PeriodicalIF":0.3,"publicationDate":"2021-09-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"72446578","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":2,"RegionCategory":"哲学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Zusammenfassung Der Aufsatz erhebt und würdigt den Beitrag Joachim Jeremias’ zur Erforschung des antiken Judentums. Dafür werden Jeremias’ Monographien, Aufsätze und Wörterbuchartikel gesichtet, die häufig neben dem antiken Judentum auch der Palästinakunde, der historischen Jesusforschung oder dem frühen Christentum gewidmet sind, ferner seine einschlägigen Rezensionen judaistischer Literatur und verstreut zu findende methodische Bemerkungen zum Studium antiker jüdischer Texte. Berücksichtigt wird auch Jeremias’ organisatorisches Handeln mit Blick auf die Erforschung des antiken Judentums. Anhand eines Überblicks und ausgewählter Themen zeigt der Aufsatz Leistungen und Probleme der relevanten Arbeiten von Jeremias aus der Sicht gegenwärtiger Forschung zum antiken Judentum auf.
{"title":"Joachim Jeremias’ Beitrag zur Erforschung des antiken Judentums","authors":"Lutz Doering","doi":"10.1515/znw-2021-0016","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/znw-2021-0016","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Der Aufsatz erhebt und würdigt den Beitrag Joachim Jeremias’ zur Erforschung des antiken Judentums. Dafür werden Jeremias’ Monographien, Aufsätze und Wörterbuchartikel gesichtet, die häufig neben dem antiken Judentum auch der Palästinakunde, der historischen Jesusforschung oder dem frühen Christentum gewidmet sind, ferner seine einschlägigen Rezensionen judaistischer Literatur und verstreut zu findende methodische Bemerkungen zum Studium antiker jüdischer Texte. Berücksichtigt wird auch Jeremias’ organisatorisches Handeln mit Blick auf die Erforschung des antiken Judentums. Anhand eines Überblicks und ausgewählter Themen zeigt der Aufsatz Leistungen und Probleme der relevanten Arbeiten von Jeremias aus der Sicht gegenwärtiger Forschung zum antiken Judentum auf.","PeriodicalId":44277,"journal":{"name":"ZEITSCHRIFT FUR DIE NEUTESTAMENTLICHE WISSENSCHAFT UND DIE KUNDE DER ALTEREN KIRCHE","volume":"55 1","pages":"268 - 294"},"PeriodicalIF":0.3,"publicationDate":"2021-09-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"83347230","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":2,"RegionCategory":"哲学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Abstract The present argument proposes a new interpretation for GJudas 57,24, a famously difficult passage in which someone enters a luminous cloud. While scholarship is divided over whether the phrase ⲁϥϥⲱⲕ applies to Judas or Jesus, there is a previously overlooked third option that is syntactically close to hand: it is Judas’s star. This translation, further, fits with important themes in the Gospel of Judas, both theological and narratological.
{"title":"“And it rushed in”: A new proposal for interpreting GJudas 57,24","authors":"Benjamin A. Edsall","doi":"10.1515/znw-2021-0014","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/znw-2021-0014","url":null,"abstract":"Abstract The present argument proposes a new interpretation for GJudas 57,24, a famously difficult passage in which someone enters a luminous cloud. While scholarship is divided over whether the phrase ⲁϥϥⲱⲕ applies to Judas or Jesus, there is a previously overlooked third option that is syntactically close to hand: it is Judas’s star. This translation, further, fits with important themes in the Gospel of Judas, both theological and narratological.","PeriodicalId":44277,"journal":{"name":"ZEITSCHRIFT FUR DIE NEUTESTAMENTLICHE WISSENSCHAFT UND DIE KUNDE DER ALTEREN KIRCHE","volume":"31 1","pages":"238 - 250"},"PeriodicalIF":0.3,"publicationDate":"2021-09-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"88726019","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":2,"RegionCategory":"哲学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Zusammenfassung Die Paulus-Forschung war kein Zentrum in den Arbeiten von Joachim Jeremias. Neben wenigen, sehr kleinen Beiträgen vor allem zum Römerbrief waren es drei Bereiche, in denen er einen Impuls setzen wollte. Zum einen versuchte er, den Nachweis dafür zu erbringen, dass Paulus seine theologische Ausbildung der Schule des jüdischen Lehrers Gamaliel verdankt und dass er somit in der Tradition Hillels steht. Zum anderen insistierte Joachim Jeremias darauf, dass nicht Tarsus, Jerusalem oder Antiochia grundlegend für Paulus und seine Theologie waren, sondern ausschließlich Damaskus und die mit dieser Stadt in Verbindung stehende Berufung zum Apostel. Schließlich hat Joachim Jeremias die Pastoralbriefe kommentiert, die er als authentische Briefe des Apostels bewertete und deren Amtstheologie er als bindend für die Kirche zu jeder Zeit erachtete.
{"title":"Joachim Jeremias als Paulusforscher","authors":"F. Horn","doi":"10.1515/znw-2021-0015","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/znw-2021-0015","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Die Paulus-Forschung war kein Zentrum in den Arbeiten von Joachim Jeremias. Neben wenigen, sehr kleinen Beiträgen vor allem zum Römerbrief waren es drei Bereiche, in denen er einen Impuls setzen wollte. Zum einen versuchte er, den Nachweis dafür zu erbringen, dass Paulus seine theologische Ausbildung der Schule des jüdischen Lehrers Gamaliel verdankt und dass er somit in der Tradition Hillels steht. Zum anderen insistierte Joachim Jeremias darauf, dass nicht Tarsus, Jerusalem oder Antiochia grundlegend für Paulus und seine Theologie waren, sondern ausschließlich Damaskus und die mit dieser Stadt in Verbindung stehende Berufung zum Apostel. Schließlich hat Joachim Jeremias die Pastoralbriefe kommentiert, die er als authentische Briefe des Apostels bewertete und deren Amtstheologie er als bindend für die Kirche zu jeder Zeit erachtete.","PeriodicalId":44277,"journal":{"name":"ZEITSCHRIFT FUR DIE NEUTESTAMENTLICHE WISSENSCHAFT UND DIE KUNDE DER ALTEREN KIRCHE","volume":"9 1","pages":"251 - 267"},"PeriodicalIF":0.3,"publicationDate":"2021-09-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"83702736","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":2,"RegionCategory":"哲学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Abstract The wording of the thanksgiving formula in 2Thess 1,3 (“we ought to give thanks to God”) departs from the pattern found in the undisputed Pauline letters (“I/we give thanks to God”). This article argues that previous explanations for the change fail to identify the cultural significance of the language of “obligation” (“ought”). This language indicates neither that the Thessalonians had denied Paul’s previous praise, nor that the Thessalonians’ merit induced stronger language than usual, nor that the author lacked a personal relationship with the audience and was not Paul. Rather, the language of “obligation,” in connection with reference to the gift(s) of the gods / God and thanksgiving as a proper return, relates to ancient conceptions of benefaction as seen in in Greco-Roman and Hellenistic Jewish sources.
{"title":"An Obligation of Thanks (2Thess 1,3): Gift and Return in Divine-Human Relationships","authors":"Timothy A. Brookins","doi":"10.1515/znw-2021-0012","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/znw-2021-0012","url":null,"abstract":"Abstract The wording of the thanksgiving formula in 2Thess 1,3 (“we ought to give thanks to God”) departs from the pattern found in the undisputed Pauline letters (“I/we give thanks to God”). This article argues that previous explanations for the change fail to identify the cultural significance of the language of “obligation” (“ought”). This language indicates neither that the Thessalonians had denied Paul’s previous praise, nor that the Thessalonians’ merit induced stronger language than usual, nor that the author lacked a personal relationship with the audience and was not Paul. Rather, the language of “obligation,” in connection with reference to the gift(s) of the gods / God and thanksgiving as a proper return, relates to ancient conceptions of benefaction as seen in in Greco-Roman and Hellenistic Jewish sources.","PeriodicalId":44277,"journal":{"name":"ZEITSCHRIFT FUR DIE NEUTESTAMENTLICHE WISSENSCHAFT UND DIE KUNDE DER ALTEREN KIRCHE","volume":"25 1","pages":"201 - 217"},"PeriodicalIF":0.3,"publicationDate":"2021-09-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"85009968","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":2,"RegionCategory":"哲学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Abstract Within the NT, the expression ἐν παντὶ τόπῳ is found only in the Pauline corpus (1Cor 1,2; 2Cor 2,14; 1Thess 1,8; 1Tim 2,8). In 1Cor 1,2, traditionally the phrase has been considered as having an adverbial sense. However, the presence of the specific adverb πανταχοῦ for conveying the same meaning in 4,17 might point to some intentionality in the use of ἐν παντὶ τόπῳ in the initial greetings and not only to preferences of style. The almost total absence of the expression ἐν παντὶ τόπῳ in extrabiblical Greek against a well-attested presence in the OT Greek as a translation of בכל־מקום, suggests that in 1Cor 1,2 the phrase is a Semitism that echoes a cultic OT usage.
{"title":"Concerning “Everywhere” (1Cor 1,2): Resonances of Cultic Promises?","authors":"J. Chapa","doi":"10.1515/znw-2021-0003","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/znw-2021-0003","url":null,"abstract":"Abstract Within the NT, the expression ἐν παντὶ τόπῳ is found only in the Pauline corpus (1Cor 1,2; 2Cor 2,14; 1Thess 1,8; 1Tim 2,8). In 1Cor 1,2, traditionally the phrase has been considered as having an adverbial sense. However, the presence of the specific adverb πανταχοῦ for conveying the same meaning in 4,17 might point to some intentionality in the use of ἐν παντὶ τόπῳ in the initial greetings and not only to preferences of style. The almost total absence of the expression ἐν παντὶ τόπῳ in extrabiblical Greek against a well-attested presence in the OT Greek as a translation of בכל־מקום, suggests that in 1Cor 1,2 the phrase is a Semitism that echoes a cultic OT usage.","PeriodicalId":44277,"journal":{"name":"ZEITSCHRIFT FUR DIE NEUTESTAMENTLICHE WISSENSCHAFT UND DIE KUNDE DER ALTEREN KIRCHE","volume":"1 1","pages":"52 - 68"},"PeriodicalIF":0.3,"publicationDate":"2021-02-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"79319210","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":2,"RegionCategory":"哲学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}