Pub Date : 2024-02-14DOI: 10.21240/mpaed/00/2024.02.14.x
S. Bach, Mike Altieri, Lena Vilsmeier
Videos bieten einerseits ein grosses Potenzial zur Unterstützung von Lehr-Lern-Prozessen; andererseits stellt ihr primär rezeptiver Charakter mit Blick auf die Aktivierung der Lernenden eine Herausforderung dar. Hier verspricht die Integration interaktiver Elemente einen Mehrwert. Der vorliegende Beitrag stellt die Ergebnisse einer qualitativen Studie vor, die im Jahr 2021 an Berufsschulen in Bayern durchgeführt wurde. Im Rahmen zweier Zyklen eines Design-Research-Vorhabens wurden Wahrnehmung und motivationale Wirkung eines interaktiven Lernvideos zur elementaren Algebra untersucht. Das Video enthält über die üblichen Steuerungsfunktionen hinaus interaktive Elemente, beispielsweise Aufgaben mit automatischem Feedback sowie kognitive Prompts. Es wurde von den Teilnehmenden in einem Laborsetting in Zweierteams bearbeitet. Die im Anschluss an die Bearbeitung geführten Interviews wurden durch eine qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring mit der Technik der induktiven Kategorienbildung ausgewertet. Die Ergebnisse des ersten Zyklus zeigen, dass die Lernenden der Interaktion mit dem Video eine grosse Bedeutung beimessen, während Aspekte der Mediengestaltung eine eher untergeordnete Rolle spielen. Daher wurde die Bedeutung der interaktiven Elemente, konkret deren Wirkung auf die Lernmotivation, in Zyklus 2 genauer untersucht. Hier unterstreichen die Ergebnisse das grosse Potenzial interaktiver Elemente für die motivationale Gestaltung von Lernvideos. Dies ist zum einen in situationsspezifischen Anreizen, zum anderen in verschiedenen Personenfaktoren begründet. Aus den Ergebnissen lassen sich Empfehlungen für die Gestaltung interaktiver Elemente in Lernvideos ableiten.
{"title":"‹Mitmachen ist besser als nur Zuschauen›","authors":"S. Bach, Mike Altieri, Lena Vilsmeier","doi":"10.21240/mpaed/00/2024.02.14.x","DOIUrl":"https://doi.org/10.21240/mpaed/00/2024.02.14.x","url":null,"abstract":"Videos bieten einerseits ein grosses Potenzial zur Unterstützung von Lehr-Lern-Prozessen; andererseits stellt ihr primär rezeptiver Charakter mit Blick auf die Aktivierung der Lernenden eine Herausforderung dar. Hier verspricht die Integration interaktiver Elemente einen Mehrwert. Der vorliegende Beitrag stellt die Ergebnisse einer qualitativen Studie vor, die im Jahr 2021 an Berufsschulen in Bayern durchgeführt wurde. Im Rahmen zweier Zyklen eines Design-Research-Vorhabens wurden Wahrnehmung und motivationale Wirkung eines interaktiven Lernvideos zur elementaren Algebra untersucht. Das Video enthält über die üblichen Steuerungsfunktionen hinaus interaktive Elemente, beispielsweise Aufgaben mit automatischem Feedback sowie kognitive Prompts. Es wurde von den Teilnehmenden in einem Laborsetting in Zweierteams bearbeitet. Die im Anschluss an die Bearbeitung geführten Interviews wurden durch eine qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring mit der Technik der induktiven Kategorienbildung ausgewertet. Die Ergebnisse des ersten Zyklus zeigen, dass die Lernenden der Interaktion mit dem Video eine grosse Bedeutung beimessen, während Aspekte der Mediengestaltung eine eher untergeordnete Rolle spielen. Daher wurde die Bedeutung der interaktiven Elemente, konkret deren Wirkung auf die Lernmotivation, in Zyklus 2 genauer untersucht. Hier unterstreichen die Ergebnisse das grosse Potenzial interaktiver Elemente für die motivationale Gestaltung von Lernvideos. Dies ist zum einen in situationsspezifischen Anreizen, zum anderen in verschiedenen Personenfaktoren begründet. Aus den Ergebnissen lassen sich Empfehlungen für die Gestaltung interaktiver Elemente in Lernvideos ableiten.","PeriodicalId":502970,"journal":{"name":"MedienPädagogik: Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung","volume":"58 9","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-02-14","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"139779266","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2024-02-05DOI: 10.21240/mpaed/56/2024.02.05.x
David Baberowski, Thiemo Leonhardt, Nadine Bergner
Digital Fabrication (DF) bezeichnet das Planen, Konstruieren und Herstellen von Gegenständen mithilfe von Software und computergesteuerten Werkzeugen. DF ist eng mit Making und Maker Education verbunden und bietet gleichzeitig viele inhaltliche Anknüpfungsmöglichkeiten für den Medien- und Informatikunterricht. Der Beitrag argumentiert für DF als Verbindungsstück zwischen Maker Education und Informatikunterricht, indem ein DF-Prozess, bestehend aus den drei Schritten Konstruktion, Transformation und Interpretation, eingeführt wird. Dieser Prozess wird sowohl aus der Anwender- als auch aus der fachinformatischen Perspektive betrachtet. Die herausgearbeiteten Anknüpfungspunkte werden anschliessend mit existierenden Kompetenzmodellen der Informatik verglichen. Das Resultat ist, dass mit der Anwendung von DF im Informatikunterricht eine breite Abdeckung der Kompetenzbereiche (ausgehend von den Bildungsstandards der GI) erreicht werden kann. Neben dieser wichtigen Voraussetzung ist für eine feste Integration von Making und DF in den Informatikunterricht vor allem die Fortbildung von Lehrkräften diesbezüglich von grosser Bedeutung, weshalb ein Seminarkonzept für Lehramtsstudierende erarbeitet wurde. Die ersten Learnings der Pilotierung zeigen, dass eine Integration von DF in den Informatikunterricht gelingen kann und zeigen offene Forschungsfragen auf. Insbesondere ist für eine nachhaltige und umfassende Verankerung von Making im Schulunterricht neben der inhaltlichen Passung auch die Integration von Projektmethoden und Schülerzentrierung in den Informatikunterricht notwendig.
{"title":"Digital Fabrication als Brücke zwischen Making und Informatik","authors":"David Baberowski, Thiemo Leonhardt, Nadine Bergner","doi":"10.21240/mpaed/56/2024.02.05.x","DOIUrl":"https://doi.org/10.21240/mpaed/56/2024.02.05.x","url":null,"abstract":"Digital Fabrication (DF) bezeichnet das Planen, Konstruieren und Herstellen von Gegenständen mithilfe von Software und computergesteuerten Werkzeugen. DF ist eng mit Making und Maker Education verbunden und bietet gleichzeitig viele inhaltliche Anknüpfungsmöglichkeiten für den Medien- und Informatikunterricht. Der Beitrag argumentiert für DF als Verbindungsstück zwischen Maker Education und Informatikunterricht, indem ein DF-Prozess, bestehend aus den drei Schritten Konstruktion, Transformation und Interpretation, eingeführt wird. Dieser Prozess wird sowohl aus der Anwender- als auch aus der fachinformatischen Perspektive betrachtet. Die herausgearbeiteten Anknüpfungspunkte werden anschliessend mit existierenden Kompetenzmodellen der Informatik verglichen. Das Resultat ist, dass mit der Anwendung von DF im Informatikunterricht eine breite Abdeckung der Kompetenzbereiche (ausgehend von den Bildungsstandards der GI) erreicht werden kann. Neben dieser wichtigen Voraussetzung ist für eine feste Integration von Making und DF in den Informatikunterricht vor allem die Fortbildung von Lehrkräften diesbezüglich von grosser Bedeutung, weshalb ein Seminarkonzept für Lehramtsstudierende erarbeitet wurde. Die ersten Learnings der Pilotierung zeigen, dass eine Integration von DF in den Informatikunterricht gelingen kann und zeigen offene Forschungsfragen auf. Insbesondere ist für eine nachhaltige und umfassende Verankerung von Making im Schulunterricht neben der inhaltlichen Passung auch die Integration von Projektmethoden und Schülerzentrierung in den Informatikunterricht notwendig.","PeriodicalId":502970,"journal":{"name":"MedienPädagogik: Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung","volume":"11 7","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-02-05","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"139863540","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2024-02-05DOI: 10.21240/mpaed/56/2024.02.05.x
David Baberowski, Thiemo Leonhardt, Nadine Bergner
Digital Fabrication (DF) bezeichnet das Planen, Konstruieren und Herstellen von Gegenständen mithilfe von Software und computergesteuerten Werkzeugen. DF ist eng mit Making und Maker Education verbunden und bietet gleichzeitig viele inhaltliche Anknüpfungsmöglichkeiten für den Medien- und Informatikunterricht. Der Beitrag argumentiert für DF als Verbindungsstück zwischen Maker Education und Informatikunterricht, indem ein DF-Prozess, bestehend aus den drei Schritten Konstruktion, Transformation und Interpretation, eingeführt wird. Dieser Prozess wird sowohl aus der Anwender- als auch aus der fachinformatischen Perspektive betrachtet. Die herausgearbeiteten Anknüpfungspunkte werden anschliessend mit existierenden Kompetenzmodellen der Informatik verglichen. Das Resultat ist, dass mit der Anwendung von DF im Informatikunterricht eine breite Abdeckung der Kompetenzbereiche (ausgehend von den Bildungsstandards der GI) erreicht werden kann. Neben dieser wichtigen Voraussetzung ist für eine feste Integration von Making und DF in den Informatikunterricht vor allem die Fortbildung von Lehrkräften diesbezüglich von grosser Bedeutung, weshalb ein Seminarkonzept für Lehramtsstudierende erarbeitet wurde. Die ersten Learnings der Pilotierung zeigen, dass eine Integration von DF in den Informatikunterricht gelingen kann und zeigen offene Forschungsfragen auf. Insbesondere ist für eine nachhaltige und umfassende Verankerung von Making im Schulunterricht neben der inhaltlichen Passung auch die Integration von Projektmethoden und Schülerzentrierung in den Informatikunterricht notwendig.
{"title":"Digital Fabrication als Brücke zwischen Making und Informatik","authors":"David Baberowski, Thiemo Leonhardt, Nadine Bergner","doi":"10.21240/mpaed/56/2024.02.05.x","DOIUrl":"https://doi.org/10.21240/mpaed/56/2024.02.05.x","url":null,"abstract":"Digital Fabrication (DF) bezeichnet das Planen, Konstruieren und Herstellen von Gegenständen mithilfe von Software und computergesteuerten Werkzeugen. DF ist eng mit Making und Maker Education verbunden und bietet gleichzeitig viele inhaltliche Anknüpfungsmöglichkeiten für den Medien- und Informatikunterricht. Der Beitrag argumentiert für DF als Verbindungsstück zwischen Maker Education und Informatikunterricht, indem ein DF-Prozess, bestehend aus den drei Schritten Konstruktion, Transformation und Interpretation, eingeführt wird. Dieser Prozess wird sowohl aus der Anwender- als auch aus der fachinformatischen Perspektive betrachtet. Die herausgearbeiteten Anknüpfungspunkte werden anschliessend mit existierenden Kompetenzmodellen der Informatik verglichen. Das Resultat ist, dass mit der Anwendung von DF im Informatikunterricht eine breite Abdeckung der Kompetenzbereiche (ausgehend von den Bildungsstandards der GI) erreicht werden kann. Neben dieser wichtigen Voraussetzung ist für eine feste Integration von Making und DF in den Informatikunterricht vor allem die Fortbildung von Lehrkräften diesbezüglich von grosser Bedeutung, weshalb ein Seminarkonzept für Lehramtsstudierende erarbeitet wurde. Die ersten Learnings der Pilotierung zeigen, dass eine Integration von DF in den Informatikunterricht gelingen kann und zeigen offene Forschungsfragen auf. Insbesondere ist für eine nachhaltige und umfassende Verankerung von Making im Schulunterricht neben der inhaltlichen Passung auch die Integration von Projektmethoden und Schülerzentrierung in den Informatikunterricht notwendig.","PeriodicalId":502970,"journal":{"name":"MedienPädagogik: Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung","volume":"13 7","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-02-05","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"139803589","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2024-01-29DOI: 10.21240/mpaed/00/2024.01.29.x
Lena Geuer, R. Ulber
Digitale Medien sind elementarer Bestandteil in Lehr-Lern-Prozessen und stehen im Einklang mit den physischen, medialen und virtuellen Lebensräumen der Schüler:innen indem sie Gegenwarts- und insbesondere auch eine Zukunftsbedeutung für die Heranwachsenden haben. Die didaktisch-methodische Reflektion und Bewertung von technologischen Innovationen aus dem Internet of Things (IoT) oder der Industrie 4.0 ermöglichen es, grundlegende Aussagen zu fächerspezifischen sowie fächerübergreifenden Potentialen zum Einsatz im schulischen Kontext zu formulieren. In diesem Beitrag werden die Potentiale für ein gelingendes Lehren und Lernen in der naturwissenschaftlichen Bildung von digitalen Zwillingen zusammenfassend betrachtet. Digitale Zwilling sind bereits in der industriellen Prozessentwicklung und -optimierung implementiert. Grundsätzlich nehmen die, in digitalen Zwillingen, repräsentierten Vernetzungsstrukturen zwischen digitaler und realer Welt und deren Potential in den Bereichen künstliche Intelligenz, maschinelles Lernen und Data-Mining-Prozessen einen wesentlichen Fokus ein. Um Bildungsperspektiven für den naturwissenschaftlichen Unterricht abzuleiten, werden die eingehenden und ausgehenden Datenstrukturen und deren Funktionsweisen in digitalen Zwillingen näher betrachtet. Der Beitrag thematisiert den Blick auf digitale Zwillinge als intelligente neue Bildungstechnologie in Lehr-Lern-Prozessen, welche auch im industriellen Sektor noch nicht an ihrem Entwicklungsendpunkt steht und vielfältige Anwendungspotentiale im Schulkontext, viele offene Forschungsfragen und Entwicklungspotentiale im Rahmen der Bildungsforschung bereithalten.
{"title":"Digitale Zwillinge in der naturwissenschaftlichen Bildung","authors":"Lena Geuer, R. Ulber","doi":"10.21240/mpaed/00/2024.01.29.x","DOIUrl":"https://doi.org/10.21240/mpaed/00/2024.01.29.x","url":null,"abstract":"Digitale Medien sind elementarer Bestandteil in Lehr-Lern-Prozessen und stehen im Einklang mit den physischen, medialen und virtuellen Lebensräumen der Schüler:innen indem sie Gegenwarts- und insbesondere auch eine Zukunftsbedeutung für die Heranwachsenden haben. Die didaktisch-methodische Reflektion und Bewertung von technologischen Innovationen aus dem Internet of Things (IoT) oder der Industrie 4.0 ermöglichen es, grundlegende Aussagen zu fächerspezifischen sowie fächerübergreifenden Potentialen zum Einsatz im schulischen Kontext zu formulieren. \u0000In diesem Beitrag werden die Potentiale für ein gelingendes Lehren und Lernen in der naturwissenschaftlichen Bildung von digitalen Zwillingen zusammenfassend betrachtet. Digitale Zwilling sind bereits in der industriellen Prozessentwicklung und -optimierung implementiert. Grundsätzlich nehmen die, in digitalen Zwillingen, repräsentierten Vernetzungsstrukturen zwischen digitaler und realer Welt und deren Potential in den Bereichen künstliche Intelligenz, maschinelles Lernen und Data-Mining-Prozessen einen wesentlichen Fokus ein. Um Bildungsperspektiven für den naturwissenschaftlichen Unterricht abzuleiten, werden die eingehenden und ausgehenden Datenstrukturen und deren Funktionsweisen in digitalen Zwillingen näher betrachtet. \u0000Der Beitrag thematisiert den Blick auf digitale Zwillinge als intelligente neue Bildungstechnologie in Lehr-Lern-Prozessen, welche auch im industriellen Sektor noch nicht an ihrem Entwicklungsendpunkt steht und vielfältige Anwendungspotentiale im Schulkontext, viele offene Forschungsfragen und Entwicklungspotentiale im Rahmen der Bildungsforschung bereithalten.","PeriodicalId":502970,"journal":{"name":"MedienPädagogik: Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung","volume":"23 1","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-01-29","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"140489364","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2024-01-25DOI: 10.21240/mpaed/56/2024.01.25.x
Maria Grandl, Hannah Bunke-Emden, Danilo Dietsch, Martin Ebner, Kristin Narr, Anna Schaffert, Sandra Schön
Als «Maker Days for kids» werden offene (digitale) Werkstätten für Kinder und Jugendliche von 8 bis 14 Jahren bezeichnet, die von einem Netzwerk rund um den Verein BIMS e. V. temporär aufgebaut und für mehrere Tage geöffnet und betreut werden. Die ersten Maker Days fanden im Jahr 2015 in Bad Reichenhall (Deutschland) statt. Seit 2018 gab es (bis dato) insgesamt vierzehn weitere Durchführungen in Graz (Österreich), Leipzig, Görlitz und Traunstein (alle in Deutschland). Das Netzwerk steht im engen Austausch im Hinblick auf Zielsetzung, Inhalte, didaktisch-pädagogische Vorgehensweise und Organisation. Obwohl sich die Verantwortlichen an den gleichen Prinzipien orientieren, gibt es doch mehrere Varianten der Durchführung – nicht zuletzt auch aufgrund von Herausforderungen, ausgelöst durch die Corona-Pandemie. Dieser Praxisbeitrag beschreibt die Merkmale und Prinzipien des Konzepts und stellt vergleichend dar, wie bei der Umsetzung des Konzepts vorgegangen wurde. Ziel dieses Beitrags ist es, erstmals einen Überblick über die durchgeführten Varianten der Maker Days for kids zu geben und die Hintergründe, Besonderheiten und Erkenntnisse der einzelnen Veranstaltungen aus Praxissicht zu beleuchten.
儿童创客日 "是面向 8 至 14 岁儿童和青少年的开放式(数字)工作坊,由以 BIMS e. V. 协会为中心的网络临时设立,开放并接受监督,为期数天。第一届 "创客日 "活动于 2015 年在巴特赖兴哈尔(德国)举行。自 2018 年以来,又在格拉茨(奥地利)、莱比锡、格尔利茨和特劳恩施泰因(均在德国)举办了十四次活动(迄今为止)。该网络在目标、内容、教学方法和组织方面保持密切联系。尽管负责人遵循相同的原则,但在实施过程中却有多种变体--尤其是由于冠状病毒大流行所引发的挑战。这篇实用文章介绍了这一概念的特点和原则,并对如何实施这一概念进行了比较。本文的目的是首次概述已实施的各种儿童创客日活动,并从实践的角度强调各个活动的背景、特点和结果。
{"title":"Maker Days for Kids","authors":"Maria Grandl, Hannah Bunke-Emden, Danilo Dietsch, Martin Ebner, Kristin Narr, Anna Schaffert, Sandra Schön","doi":"10.21240/mpaed/56/2024.01.25.x","DOIUrl":"https://doi.org/10.21240/mpaed/56/2024.01.25.x","url":null,"abstract":"Als «Maker Days for kids» werden offene (digitale) Werkstätten für Kinder und Jugendliche von 8 bis 14 Jahren bezeichnet, die von einem Netzwerk rund um den Verein BIMS e. V. temporär aufgebaut und für mehrere Tage geöffnet und betreut werden. Die ersten Maker Days fanden im Jahr 2015 in Bad Reichenhall (Deutschland) statt. Seit 2018 gab es (bis dato) insgesamt vierzehn weitere Durchführungen in Graz (Österreich), Leipzig, Görlitz und Traunstein (alle in Deutschland). Das Netzwerk steht im engen Austausch im Hinblick auf Zielsetzung, Inhalte, didaktisch-pädagogische Vorgehensweise und Organisation. Obwohl sich die Verantwortlichen an den gleichen Prinzipien orientieren, gibt es doch mehrere Varianten der Durchführung – nicht zuletzt auch aufgrund von Herausforderungen, ausgelöst durch die Corona-Pandemie. Dieser Praxisbeitrag beschreibt die Merkmale und Prinzipien des Konzepts und stellt vergleichend dar, wie bei der Umsetzung des Konzepts vorgegangen wurde. Ziel dieses Beitrags ist es, erstmals einen Überblick über die durchgeführten Varianten der Maker Days for kids zu geben und die Hintergründe, Besonderheiten und Erkenntnisse der einzelnen Veranstaltungen aus Praxissicht zu beleuchten.","PeriodicalId":502970,"journal":{"name":"MedienPädagogik: Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung","volume":"24 18","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-01-25","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"139597244","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2024-01-24DOI: 10.21240/mpaed/56/2024.01.24.x
Mirek Hančl
Um Making auch im Fachunterricht, der einen hohen Lehrplanbezug aufweist, umsetzen zu können, ist aus Sicht einer Lehrperson eine Öffnung des Unterrichts, verbunden mit dem schrittweisen Verlassen der ‹curricularen Komfortzone›, notwendig. Diese Öffnung kann auf verschiedene Arten wie Making im fächerübergreifenden Unterricht, Making im Projektbasierten Lernen (PBL) und ‹Making Vanilla› mit jeweils unterschiedlicher Distanz zur ‹curricularen Komfortzone› und unterschiedlicher Berücksichtigung vorgegebener Lernziele stattfinden. Es ist empfehlenswert, die Sichtbarkeit der Lernziele im Making im Voraus zu überdenken. Ob die Lernziele versteckt, offen, oder beliebig montiert sind, legt die Mitbestimmungsfähigkeit der Schüler:innen beim Making bereits in der Vorbereitung des Unterrichtsvorhabens, aber auch den Lehrplanbezug selbst fest. Um einen gemeinsamen Standpunkt zum Making zu definieren, eignen sich verschiedene Vorgehensweisen zum Verbinden der Lernziele aus verschiedenen Fachbereichslehrplänen. Offensichtliche Querverweise zu Lernzielen, gleiche Themen für Lernziele, ähnliche Operatoren in Lernzielen und zufällige Kombinationen von Lernzielen bieten unterschiedlich kreative, für die Lehrperson auch unterschiedlich ‹komfortable›, problemorientierte Fragestellungen für Making-Vorhaben und -Projekte an. Methoden des Design Thinking sind gut geeignet, solche problemorientierten Fragestellungen zu finden, seien es Alltagsphänomene oder andere authentische Probleme.
{"title":"Hack your Curricula","authors":"Mirek Hančl","doi":"10.21240/mpaed/56/2024.01.24.x","DOIUrl":"https://doi.org/10.21240/mpaed/56/2024.01.24.x","url":null,"abstract":"Um Making auch im Fachunterricht, der einen hohen Lehrplanbezug aufweist, umsetzen zu können, ist aus Sicht einer Lehrperson eine Öffnung des Unterrichts, verbunden mit dem schrittweisen Verlassen der ‹curricularen Komfortzone›, notwendig. Diese Öffnung kann auf verschiedene Arten wie Making im fächerübergreifenden Unterricht, Making im Projektbasierten Lernen (PBL) und ‹Making Vanilla› mit jeweils unterschiedlicher Distanz zur ‹curricularen Komfortzone› und unterschiedlicher Berücksichtigung vorgegebener Lernziele stattfinden. Es ist empfehlenswert, die Sichtbarkeit der Lernziele im Making im Voraus zu überdenken. Ob die Lernziele versteckt, offen, oder beliebig montiert sind, legt die Mitbestimmungsfähigkeit der Schüler:innen beim Making bereits in der Vorbereitung des Unterrichtsvorhabens, aber auch den Lehrplanbezug selbst fest. Um einen gemeinsamen Standpunkt zum Making zu definieren, eignen sich verschiedene Vorgehensweisen zum Verbinden der Lernziele aus verschiedenen Fachbereichslehrplänen. Offensichtliche Querverweise zu Lernzielen, gleiche Themen für Lernziele, ähnliche Operatoren in Lernzielen und zufällige Kombinationen von Lernzielen bieten unterschiedlich kreative, für die Lehrperson auch unterschiedlich ‹komfortable›, problemorientierte Fragestellungen für Making-Vorhaben und -Projekte an. Methoden des Design Thinking sind gut geeignet, solche problemorientierten Fragestellungen zu finden, seien es Alltagsphänomene oder andere authentische Probleme.","PeriodicalId":502970,"journal":{"name":"MedienPädagogik: Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung","volume":"11 12","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-01-24","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"139602537","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2024-01-13DOI: 10.21240/mpaed/56/2024.01.13.x
Fatmir Racipi, Stephan Eugster, Céline Hutter
Der Beitrag stellt das Projekt Kreativmarkt @Smartfeld und dessen Effekte bezüglich Selbstvertrauen, Selbstständigkeit, Selbstwirksamkeit und Durchhaltewillen von Kindern aus der 5. und 6. Primarschulklasse vor, welche im Rahmen eines Pilots untersucht wurden. Beim Kreativmarkt handelt es sich um ein interdisziplinäres Projekt zur Förderung von Zukunftskompetenzen und Entrepreneurship des Bildungslabors Smartfeld in St. Gallen, Schweiz. Für den Kreativmarkt @Smartfeld entwickelten Kinder in ihrer Freizeit ein Produkt oder ein Dienstleistungsangebot, welches sie während der publikumsoffenen Veranstaltung an die Öffentlichkeit verkauften. Dazu besuchten sie fünf Workshops mit verschiedenen Themenschwerpunkten wie Design Thinking, Entrepreneurship, finanzielle Bildung und Upcycling. Begleitend zum Projekt wurde in einer Studie (n = 36) untersucht, inwiefern sich die Teilnahme auf das Selbstvertrauen, die Selbstständigkeit, die Selbstwirksamkeit und das Durchhaltevermögen auswirkt. Beim Selbstvertrauen und der Selbstständigkeit wurden positive Effekte festgestellt, bei der Selbstwirksamkeit und dem Durchhaltevermögen waren die Effekte negativ. Die Ergebnisse aus der quantitativen Befragung waren nicht signifikant. Ergänzend wurden mit einigen Kindern (n = 5) Interviews durchgeführt. Diese haben ergeben, dass die Schüler:innen es schätzten beim Projekt eigenständig ein Produkt entwickeln und so ihre eigenen Ideen in die Tat umzusetzen zu können. Weiter haben sie auf verschiedenen Ebenen dazugelernt, wie beispielsweise bei der Produktion oder der Preisgestaltung. Auch die kollaborative Arbeitsweise empfanden die Kinder als wichtig und bereichernd. Nicht zuletzt hat ihnen die Teilnahme Spass gemacht und die Freude über den eigens erwirtschafteten Gewinn war gross.
{"title":"Projekt Kreativmarkt @Smartfeld","authors":"Fatmir Racipi, Stephan Eugster, Céline Hutter","doi":"10.21240/mpaed/56/2024.01.13.x","DOIUrl":"https://doi.org/10.21240/mpaed/56/2024.01.13.x","url":null,"abstract":"Der Beitrag stellt das Projekt Kreativmarkt @Smartfeld und dessen Effekte bezüglich Selbstvertrauen, Selbstständigkeit, Selbstwirksamkeit und Durchhaltewillen von Kindern aus der 5. und 6. Primarschulklasse vor, welche im Rahmen eines Pilots untersucht wurden. Beim Kreativmarkt handelt es sich um ein interdisziplinäres Projekt zur Förderung von Zukunftskompetenzen und Entrepreneurship des Bildungslabors Smartfeld in St. Gallen, Schweiz. Für den Kreativmarkt @Smartfeld entwickelten Kinder in ihrer Freizeit ein Produkt oder ein Dienstleistungsangebot, welches sie während der publikumsoffenen Veranstaltung an die Öffentlichkeit verkauften. Dazu besuchten sie fünf Workshops mit verschiedenen Themenschwerpunkten wie Design Thinking, Entrepreneurship, finanzielle Bildung und Upcycling. Begleitend zum Projekt wurde in einer Studie (n = 36) untersucht, inwiefern sich die Teilnahme auf das Selbstvertrauen, die Selbstständigkeit, die Selbstwirksamkeit und das Durchhaltevermögen auswirkt. Beim Selbstvertrauen und der Selbstständigkeit wurden positive Effekte festgestellt, bei der Selbstwirksamkeit und dem Durchhaltevermögen waren die Effekte negativ. Die Ergebnisse aus der quantitativen Befragung waren nicht signifikant. Ergänzend wurden mit einigen Kindern (n = 5) Interviews durchgeführt. Diese haben ergeben, dass die Schüler:innen es schätzten beim Projekt eigenständig ein Produkt entwickeln und so ihre eigenen Ideen in die Tat umzusetzen zu können. Weiter haben sie auf verschiedenen Ebenen dazugelernt, wie beispielsweise bei der Produktion oder der Preisgestaltung. Auch die kollaborative Arbeitsweise empfanden die Kinder als wichtig und bereichernd. Nicht zuletzt hat ihnen die Teilnahme Spass gemacht und die Freude über den eigens erwirtschafteten Gewinn war gross.","PeriodicalId":502970,"journal":{"name":"MedienPädagogik: Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung","volume":"11 10","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-01-13","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"139531299","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2024-01-12DOI: 10.21240/mpaed/56/2024.01.12.x
Christoph Braun, Matthias Steinböck, David Haselberger, Fares Kayali
Dieser Artikel beschreibt die Ergebnisse einer explorativen Studie zur aktuellen Nutzungssituation von neun an Hochschulen in Ostösterreich angesiedelten Lehr- und Lernräumen im Bereich der digitalen Produktionstechnologien. Leitfadengestützt führten Forschende, die selbst in der Laborlehre, -gestaltung und -organisation eingebunden sind, bis zu einstündige semi-strukturierte Interviews mit den jeweiligen Lab-Expert:innen. Die damit erhobenen Daten wurden danach im Rahmen einer qualitativen inhaltlichen Analyse den Komponenten didaktischer Szenarien nach Reinmann (2015) zugeordnet. Daraus ergab sich sowohl, welche (teils spielerischen) Formen von Vermittlung, Aktivierung, Betreuung und Überprüfung zur Kompetenz- bzw. Wissensaneignung angewendet werden, als auch welche Alternativen aufgrund der Coronapandemie zur Online-Laborlehre geschaffen wurden. Die Untersuchung zeigt, dass sich die Nutzungssituation zwar bedingt durch inhaltliche Schwerpunkte und Zielgruppenausrichtung unterscheidet, jedoch die angewendeten Lehr-Lernszenarien vergleichbar sind. Dabei steht der spielerische Charakter des Ausprobierens und Kennenlernens im Vordergrund. Erkannt wurde ebenfalls, dass – aufgrund hohen organisatorischen, personellen und infrastrukturellen Aufwands – aktuell nur wenige tatsächlich durchführbare Online-Settings (z. B. Distanzlaborlehre) bestehen. Zudem erkennen die Autoren der Studie ein ungenutztes Potenzial der Labore in der zielgruppenübergreifenden Nutzung. So werden etwa die Labore zumeist nur für lediglich einige wenige bzw. ähnliche Zielgruppen (z. B. kleine und mittlere Unternehmen oder Lehrpersonen) genutzt. Die Autoren stellen in diesem Artikel beispielhaft dar, wie diese Räume weiteren Zielgruppen wie Schüler:innen, Studierende, Lehrende etc. für Aktivitäten im Wissenstransfer gemeinsam nutzbar gemacht werden können. Dazu werden abschliessend Empfehlungen hinsichtlich einer Nutzung für mehrere Zielgruppen sowie zur Integration von virtuellen und spielerischen Ansätzen in Form eines Beispielszenarios mit Praxisüberlegungen beschrieben. Dieses soll ein Angebot für bestehende Labs sein, heterogenere Lerngruppen in Betracht zu ziehen, und die Ausgangsbasis für weitere empirische Untersuchungen hinsichtlich der Anwendbarkeit dieses Szenarios für diversere Gruppen darstellen.
{"title":"Didaktische Szenarien im Bereich Produktionstechnologien","authors":"Christoph Braun, Matthias Steinböck, David Haselberger, Fares Kayali","doi":"10.21240/mpaed/56/2024.01.12.x","DOIUrl":"https://doi.org/10.21240/mpaed/56/2024.01.12.x","url":null,"abstract":"Dieser Artikel beschreibt die Ergebnisse einer explorativen Studie zur aktuellen Nutzungssituation von neun an Hochschulen in Ostösterreich angesiedelten Lehr- und Lernräumen im Bereich der digitalen Produktionstechnologien. Leitfadengestützt führten Forschende, die selbst in der Laborlehre, -gestaltung und -organisation eingebunden sind, bis zu einstündige semi-strukturierte Interviews mit den jeweiligen Lab-Expert:innen. Die damit erhobenen Daten wurden danach im Rahmen einer qualitativen inhaltlichen Analyse den Komponenten didaktischer Szenarien nach Reinmann (2015) zugeordnet. Daraus ergab sich sowohl, welche (teils spielerischen) Formen von Vermittlung, Aktivierung, Betreuung und Überprüfung zur Kompetenz- bzw. Wissensaneignung angewendet werden, als auch welche Alternativen aufgrund der Coronapandemie zur Online-Laborlehre geschaffen wurden. Die Untersuchung zeigt, dass sich die Nutzungssituation zwar bedingt durch inhaltliche Schwerpunkte und Zielgruppenausrichtung unterscheidet, jedoch die angewendeten Lehr-Lernszenarien vergleichbar sind. Dabei steht der spielerische Charakter des Ausprobierens und Kennenlernens im Vordergrund. Erkannt wurde ebenfalls, dass – aufgrund hohen organisatorischen, personellen und infrastrukturellen Aufwands – aktuell nur wenige tatsächlich durchführbare Online-Settings (z. B. Distanzlaborlehre) bestehen. Zudem erkennen die Autoren der Studie ein ungenutztes Potenzial der Labore in der zielgruppenübergreifenden Nutzung. So werden etwa die Labore zumeist nur für lediglich einige wenige bzw. ähnliche Zielgruppen (z. B. kleine und mittlere Unternehmen oder Lehrpersonen) genutzt. Die Autoren stellen in diesem Artikel beispielhaft dar, wie diese Räume weiteren Zielgruppen wie Schüler:innen, Studierende, Lehrende etc. für Aktivitäten im Wissenstransfer gemeinsam nutzbar gemacht werden können. Dazu werden abschliessend Empfehlungen hinsichtlich einer Nutzung für mehrere Zielgruppen sowie zur Integration von virtuellen und spielerischen Ansätzen in Form eines Beispielszenarios mit Praxisüberlegungen beschrieben. Dieses soll ein Angebot für bestehende Labs sein, heterogenere Lerngruppen in Betracht zu ziehen, und die Ausgangsbasis für weitere empirische Untersuchungen hinsichtlich der Anwendbarkeit dieses Szenarios für diversere Gruppen darstellen.","PeriodicalId":502970,"journal":{"name":"MedienPädagogik: Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung","volume":"44 6","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-01-12","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"140509839","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2024-01-11DOI: 10.21240/mpaed/00/2024.01.11.x
Catharina Münch, Astrid Carolus, Liv Bierhalter, Angelika Füting-Lippert
In unserer digitalisierten Welt sind digitale Medien zu ständigen Begleitern geworden. Bereits Kinder im Grundschulalter nutzen Smartphones und Tablets regelmässig. Die Nützlichkeit dieser Endgeräte für den schulischen Kontext wird von (angehenden) Lehrkräften allerdings eher skeptisch bewertet. Digitale Technologien im Unterricht pädagogisch sinnvoll zu nutzen, setzt didaktische und medienbezogene Kompetenzen voraus – neben Wissen auch Überzeugungen als zentrale handlungsleitende Facetten professioneller Kompetenz. Diese Facetten stehen im Fokus des vorliegenden Beitrags, der Kompetenzen und Überzeugungen einer pädagogischen Perspektive mit einer psychologischen Perspektive auf kognitive, emotionale sowie konative (das Handeln betreffende) Faktoren ergänzt. In einer Online-Studie aus dem Jahr 2018 – und damit vor den einschneidenden Veränderungen der COVID19-Pandemie – wurden 126 Studierende des Grundschullehramts zu (1) Mediennutzung, (2) Überzeugungen zum Smartphone im Unterricht und (3) psychologischen Konstrukten wie Persönlichkeit und Selbstwert befragt. Eine Clusteranalyse entlang der Kriterien Smartphone-Nutzung und Einstellung zum Smartphone-Einsatz im Unterricht unterteilt die Gesamtstichprobe in drei Typen: Indifferente Weniger-Nutzende, Kritische Viel-Nutzende und Positive Viel-Nutzende. Diese drei Gruppen werden entlang ihrer medienbezogenen Kompetenzen und Überzeugungen sowie der psychologischen Dimensionen weiter ausdifferenziert und beschrieben. Von einem kompetenztheoretischen Modell ausgehend und ergänzt um die psychologische Perspektive werden die Ergebnisse als Ansatzpunkte für die Professionalisierung der Lehrkräftebildung diskutiert. Dabei werden interindividuelle Unterschiede im Mediennutzungsverhalten sowie in medienbezogenen Überzeugungen angehender Lehrkräfte und insbesondere die medienpädagogischen Potenziale des Smartphones für den Unterricht betont.
{"title":"‹Smart School – oder doch lieber Old School?›","authors":"Catharina Münch, Astrid Carolus, Liv Bierhalter, Angelika Füting-Lippert","doi":"10.21240/mpaed/00/2024.01.11.x","DOIUrl":"https://doi.org/10.21240/mpaed/00/2024.01.11.x","url":null,"abstract":"In unserer digitalisierten Welt sind digitale Medien zu ständigen Begleitern geworden. Bereits Kinder im Grundschulalter nutzen Smartphones und Tablets regelmässig. Die Nützlichkeit dieser Endgeräte für den schulischen Kontext wird von (angehenden) Lehrkräften allerdings eher skeptisch bewertet. Digitale Technologien im Unterricht pädagogisch sinnvoll zu nutzen, setzt didaktische und medienbezogene Kompetenzen voraus – neben Wissen auch Überzeugungen als zentrale handlungsleitende Facetten professioneller Kompetenz. Diese Facetten stehen im Fokus des vorliegenden Beitrags, der Kompetenzen und Überzeugungen einer pädagogischen Perspektive mit einer psychologischen Perspektive auf kognitive, emotionale sowie konative (das Handeln betreffende) Faktoren ergänzt. In einer Online-Studie aus dem Jahr 2018 – und damit vor den einschneidenden Veränderungen der COVID19-Pandemie – wurden 126 Studierende des Grundschullehramts zu (1) Mediennutzung, (2) Überzeugungen zum Smartphone im Unterricht und (3) psychologischen Konstrukten wie Persönlichkeit und Selbstwert befragt. Eine Clusteranalyse entlang der Kriterien Smartphone-Nutzung und Einstellung zum Smartphone-Einsatz im Unterricht unterteilt die Gesamtstichprobe in drei Typen: Indifferente Weniger-Nutzende, Kritische Viel-Nutzende und Positive Viel-Nutzende. Diese drei Gruppen werden entlang ihrer medienbezogenen Kompetenzen und Überzeugungen sowie der psychologischen Dimensionen weiter ausdifferenziert und beschrieben. Von einem kompetenztheoretischen Modell ausgehend und ergänzt um die psychologische Perspektive werden die Ergebnisse als Ansatzpunkte für die Professionalisierung der Lehrkräftebildung diskutiert. Dabei werden interindividuelle Unterschiede im Mediennutzungsverhalten sowie in medienbezogenen Überzeugungen angehender Lehrkräfte und insbesondere die medienpädagogischen Potenziale des Smartphones für den Unterricht betont.","PeriodicalId":502970,"journal":{"name":"MedienPädagogik: Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung","volume":"28 26","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-01-11","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"139534203","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2024-01-11DOI: 10.21240/mpaed/56/2024.01.11.x
Max Blindenhöfer
Im vorliegenden Beitrag wird der These nachgegangen, dass die Definition und die praktische Umsetzung von Maker Education im schulischen Kontext durch die Schulkultur der Einzelschule wesentlich mitgeprägt wird und dies zu unterschiedlichen Ausprägungen von Making führt. Dazu wurden nicht-standardisierte Interviews mit jeweils einem Lehrer und einer Person aus der Schulleitung einer Gesamtschule in einer sozialräumlich deprivierten Lage geführt. Die Daten wurden mit der rekonstruktiv-interpretativen Grounded Theory Methodology analysiert. Dabei wurde die Schulkulturtheorie zur theoretischen Sensibilisierung genutzt. In der Fallrekonstruktion zeigt sich, dass bestimmte Aspekte der imaginären Anspruchskultur der Maker Education wie individualisiertes und selbstbestimmtes Lernen nur unzureichend auf wesentliche Strukturprobleme der Schule bezogen werden können. Seitens des Lehrers führt dies zu einer ambivalenten Positionierung gegenüber dem Postulat des selbstbestimmten Lernens. Zudem ist in diesem Fall eine Stigmatisierung der Schule und des Stadtteils als mögliches Hindernis für gelingendes Lernen zu berücksichtigen. Das integrativ ausgerichtete pädagogische Leitbild des Praktischen Lernens nimmt Bezug auf dieses Anerkennungsdefizit sowie Disziplinierungsprobleme. Eine Anschlussfähigkeit des imaginären Entwurfs der Maker Education an das dominante schulkulturelle Deutungsmuster (den «Schulmythos») des Praktischen Lernens konnte festgestellt werden.
{"title":"Pädagogisches Making an einer Gesamtschule in sozialräumlich deprivierter Lage","authors":"Max Blindenhöfer","doi":"10.21240/mpaed/56/2024.01.11.x","DOIUrl":"https://doi.org/10.21240/mpaed/56/2024.01.11.x","url":null,"abstract":"Im vorliegenden Beitrag wird der These nachgegangen, dass die Definition und die praktische Umsetzung von Maker Education im schulischen Kontext durch die Schulkultur der Einzelschule wesentlich mitgeprägt wird und dies zu unterschiedlichen Ausprägungen von Making führt. Dazu wurden nicht-standardisierte Interviews mit jeweils einem Lehrer und einer Person aus der Schulleitung einer Gesamtschule in einer sozialräumlich deprivierten Lage geführt. Die Daten wurden mit der rekonstruktiv-interpretativen Grounded Theory Methodology analysiert. Dabei wurde die Schulkulturtheorie zur theoretischen Sensibilisierung genutzt. In der Fallrekonstruktion zeigt sich, dass bestimmte Aspekte der imaginären Anspruchskultur der Maker Education wie individualisiertes und selbstbestimmtes Lernen nur unzureichend auf wesentliche Strukturprobleme der Schule bezogen werden können. Seitens des Lehrers führt dies zu einer ambivalenten Positionierung gegenüber dem Postulat des selbstbestimmten Lernens. Zudem ist in diesem Fall eine Stigmatisierung der Schule und des Stadtteils als mögliches Hindernis für gelingendes Lernen zu berücksichtigen. Das integrativ ausgerichtete pädagogische Leitbild des Praktischen Lernens nimmt Bezug auf dieses Anerkennungsdefizit sowie Disziplinierungsprobleme. Eine Anschlussfähigkeit des imaginären Entwurfs der Maker Education an das dominante schulkulturelle Deutungsmuster (den «Schulmythos») des Praktischen Lernens konnte festgestellt werden.","PeriodicalId":502970,"journal":{"name":"MedienPädagogik: Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung","volume":" 28","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-01-11","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"139625371","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}