Pub Date : 2018-10-31DOI: 10.14464/zsem.v36i3-4.412
D. Rinker
Am 28. Juni 2015 verstarb der international renommierte Semiotiker und Designer Professor Dr. Martin Krampen in Ulm. Seine langjährige Lebensgefährtin, Reintraut Semmler, und sein Freundeskreis trafen sich am 3. Juli 2015 zu einer Trauerfeier im historischen Gebäude der Hochschule für Gestaltung (HfG) Ulm. Martin Krampen hatte dort von 1953 bis 1957 studiert. Neben den persönlichen Erinnerungen von Hanne Tächl und Prof. Eugen Gomringer sprach Prof. Dr. Dagmar Rinker über den wissenschaftlichen und gestalterischen Weg von Martin Krampen. Dagmar Rinker leitete von 1997 bis 2012 das Archiv der ehemaligen Hochschule für Gestaltung Ulm. Seit 2012 ist sie als Professorin für Designgeschichte und Ausstellungstheorie an der HfG Schwäbisch Gmünd tätig. Während ihrer Ulmer Zeit begleitete sie zahlreiche Projekte von Martin Krampen. In Erinnerung an den Wissenschaftler Martin Krampen publiziert die Zeitschrift für Semiotik die Rede von Dagmar Rinker.
{"title":"wege. zeichen. erinnerungen","authors":"D. Rinker","doi":"10.14464/zsem.v36i3-4.412","DOIUrl":"https://doi.org/10.14464/zsem.v36i3-4.412","url":null,"abstract":"Am 28. Juni 2015 verstarb der international renommierte Semiotiker und Designer Professor Dr. Martin Krampen in Ulm. Seine langjährige Lebensgefährtin, Reintraut Semmler, und sein Freundeskreis trafen sich am 3. Juli 2015 zu einer Trauerfeier im historischen Gebäude der Hochschule für Gestaltung (HfG) Ulm. Martin Krampen hatte dort von 1953 bis 1957 studiert. Neben den persönlichen Erinnerungen von Hanne Tächl und Prof. Eugen Gomringer sprach Prof. Dr. Dagmar Rinker über den wissenschaftlichen und gestalterischen Weg von Martin Krampen. Dagmar Rinker leitete von 1997 bis 2012 das Archiv der ehemaligen Hochschule für Gestaltung Ulm. Seit 2012 ist sie als Professorin für Designgeschichte und Ausstellungstheorie an der HfG Schwäbisch Gmünd tätig. Während ihrer Ulmer Zeit begleitete sie zahlreiche Projekte von Martin Krampen. In Erinnerung an den Wissenschaftler Martin Krampen publiziert die Zeitschrift für Semiotik die Rede von Dagmar Rinker.","PeriodicalId":53195,"journal":{"name":"ZEITSCHRIFT FUR SEMIOTIK","volume":" ","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2018-10-31","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"45734265","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"社会学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2018-10-31DOI: 10.14464/ZSEM.V36I3-4.410
A. Mueller
Dieser Beitrag untersucht, inwieweit Brandoms in Making It Explicit (MIE) und Articulating Reasons (AR) entwickelte inferentialistische Semantik Probleme lösen kann, die sich aus dem im Inferentialismus unter relativ unkontroversen Zusatzannahmen entstehenden und von Brandom bewusst zugrundegelegten Bedeutungsholismus ergeben. Aus dem Inferentialismus folgt mit Bedeutungsholismus eine perspektivische Bestimmung sprachlichen Gehalts, die wegen der damit angenommenen Idiolektbasis ein Kommunikationsproblem erzeugt. Brandom betrachtet dieses systematische Informationsgefälle als natürliche Motivation zur Kommunikation. Er erklärt Kommunikation mittels eines Modells des „Navigierens zwischen Perspektiven“, das letztlich auf der Verfügbarkeit substitutioneller und anaphorischer Äußerungsverknüpfungen beruht. Semantisch entscheidend ist die These, dass anaphorische Ketten rein inferentieller, also referenzfrei semantisch bestimmter Natur sind, sowie die Behauptung, dass anaphorisch-inferentielle Mittel zu gegenseitig erfolgreicher „Informationsextraktion“ oder „Interpretation“ hinreichen. In diesem Aufsatz wird die These bestritten. Erstens lassen sich in Brandoms plausiblen Darstellungen anaphorischer Kommunikationsstrukturen systematische „Referenzinfiltrationen“ nachweisen. Dass dies die Behauptung unterminiert zeigt sich zweitens an einer Analyse der Durchführbarkeit einer semantisch entscheidenden inneranaphorischen Unterscheidung (zwischen Initiator und Glied) im Rahmen kontextsensitiver Ausdrucksformen. Brandoms Semantik kann entweder für Sprecher und Hörer bestimmbare Gehalte annehmen, muss aber dann irreduzibel referenzielle semantische Normen unterstellen, oder aber sie lässt Gehalte systematisch unbestimmbar.
{"title":"Löst Brandoms Inferentialismus bedeutungsholistische Kommunikationsprobleme?","authors":"A. Mueller","doi":"10.14464/ZSEM.V36I3-4.410","DOIUrl":"https://doi.org/10.14464/ZSEM.V36I3-4.410","url":null,"abstract":"Dieser Beitrag untersucht, inwieweit Brandoms in Making It Explicit (MIE) und Articulating Reasons (AR) entwickelte inferentialistische Semantik Probleme lösen kann, die sich aus dem im Inferentialismus unter relativ unkontroversen Zusatzannahmen entstehenden und von Brandom bewusst zugrundegelegten Bedeutungsholismus ergeben. Aus dem Inferentialismus folgt mit Bedeutungsholismus eine perspektivische Bestimmung sprachlichen Gehalts, die wegen der damit angenommenen Idiolektbasis ein Kommunikationsproblem erzeugt. Brandom betrachtet dieses systematische Informationsgefälle als natürliche Motivation zur Kommunikation. Er erklärt Kommunikation mittels eines Modells des „Navigierens zwischen Perspektiven“, das letztlich auf der Verfügbarkeit substitutioneller und anaphorischer Äußerungsverknüpfungen beruht. Semantisch entscheidend ist die These, dass anaphorische Ketten rein inferentieller, also referenzfrei semantisch bestimmter Natur sind, sowie die Behauptung, dass anaphorisch-inferentielle Mittel zu gegenseitig erfolgreicher „Informationsextraktion“ oder „Interpretation“ hinreichen. In diesem Aufsatz wird die These bestritten. Erstens lassen sich in Brandoms plausiblen Darstellungen anaphorischer Kommunikationsstrukturen systematische „Referenzinfiltrationen“ nachweisen. Dass dies die Behauptung unterminiert zeigt sich zweitens an einer Analyse der Durchführbarkeit einer semantisch entscheidenden inneranaphorischen Unterscheidung (zwischen Initiator und Glied) im Rahmen kontextsensitiver Ausdrucksformen. Brandoms Semantik kann entweder für Sprecher und Hörer bestimmbare Gehalte annehmen, muss aber dann irreduzibel referenzielle semantische Normen unterstellen, oder aber sie lässt Gehalte systematisch unbestimmbar.","PeriodicalId":53195,"journal":{"name":"ZEITSCHRIFT FUR SEMIOTIK","volume":" ","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2018-10-31","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"44806413","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"社会学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2018-10-31DOI: 10.14464/ZSEM.V36I3-4.403
Ulf Harendarski
Der philosophisch-linguistische Pragmatismus der Expressiven Vernunft Robert B. Brandoms wird skizziert, auf seine Anschlussfähigkeit zu semiotischen Fragestellungen untersucht und die offenkundige Möglichkeit geprüft, ihn als Beitrag zu einer allgemeinen Semiotik zu verstehen. Dafür wird das von Brandom gesetzte, aber nicht eigens festgelegte Kommunikationsmodell herausgearbeitet und schließlich der Ansatz mit einem Zirkelvorwurf konfrontiert. Denn Sprache lasse sich nicht – so die Kritik – ohne vorausgesetzte mentale Konzepte erlernen, auf die Brandoms auf Proposition, Behauptung, Urteil und Begriff gestützter Inferentialismus aber verzichte. Schließlich wird im letzten Abschnitt die Idee der Intentionalitätszuschreibung aufgenommen und so erweitert, dass das Modell auch sprachliche Attribuierungen von Intentionalität erlaubt, die keinen propositionalen Kern enthalten oder die keinen solchen artikulieren.
{"title":"Zum Zeichenbegriff in Brandoms „Expressiver Vernunft“","authors":"Ulf Harendarski","doi":"10.14464/ZSEM.V36I3-4.403","DOIUrl":"https://doi.org/10.14464/ZSEM.V36I3-4.403","url":null,"abstract":"Der philosophisch-linguistische Pragmatismus der Expressiven Vernunft Robert B. Brandoms wird skizziert, auf seine Anschlussfähigkeit zu semiotischen Fragestellungen untersucht und die offenkundige Möglichkeit geprüft, ihn als Beitrag zu einer allgemeinen Semiotik zu verstehen. Dafür wird das von Brandom gesetzte, aber nicht eigens festgelegte Kommunikationsmodell herausgearbeitet und schließlich der Ansatz mit einem Zirkelvorwurf konfrontiert. Denn Sprache lasse sich nicht – so die Kritik – ohne vorausgesetzte mentale Konzepte erlernen, auf die Brandoms auf Proposition, Behauptung, Urteil und Begriff gestützter Inferentialismus aber verzichte. Schließlich wird im letzten Abschnitt die Idee der Intentionalitätszuschreibung aufgenommen und so erweitert, dass das Modell auch sprachliche Attribuierungen von Intentionalität erlaubt, die keinen propositionalen Kern enthalten oder die keinen solchen artikulieren.","PeriodicalId":53195,"journal":{"name":"ZEITSCHRIFT FUR SEMIOTIK","volume":" ","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2018-10-31","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"45033696","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"社会学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2018-10-31DOI: 10.14464/ZSEM.V36I3-4.404
Annette Reichold
Im vorliegenden Beitrag soll gezeigt werden, dass mit der perspektivischen Konstruktion linguistischer Praxis als Ich-du-Sozialität bei Brandom zugleich eine raumzeitliche Konzeption diskursiver Personen artikuliert wird. Brandom selbst konzentriert sich bei der Explikation des Selbstverständnisses diskursiver Wesen vor allem auf die Sozialität und Perspektivität diskursiver Praxis. Im vorliegenden Beitrag soll der Fokus der Analyse im Ausgang von der Ich-du-Sozialität auf das in der diskursiven Praxis vorausgesetzte und pragmatisch in Anspruch genommene raumzeitliche Bezugssystem gelegt werden. Es wird gezeigt, wie die genuin inferentiellen Zuschreibungen assertorischer Sprechakte, das Einfordern und Geben von Gründen und der Ausdruck normativer Einstellungen auf raumzeitliche Kategorien zurückgreifen bzw. in raumzeitlich lokalisierte Kontexte eingebunden sind. In einer Analyse von Brandoms perspektivischer Konzeption der Ich-du-Sozialität, seiner Kritik an einer Ich-wir-Sozialität sowie seiner Konzeption begrifflicher Objektivität als Einstellungstranszendenz wird herausgearbeitet, inwiefern Brandom ein raumzeitliches Bezugssystem voraussetzt, in das alle Teilnehmer eingebettet sind und das in der wechselseitigen Zuweisung und Adressierung normativer Status in Anspruch genommen wird. Die raumzeitliche Individuation von Personen oder Adressaten erfolgt dabei weder vorgängig noch unabhängig von den Relationen des Gebens und Forderns von Gründen, sondern sie ist genuiner Bestandteil der kontextsensitiven Auslotung adäquater Zuschreibungen und Beurteilungen von Festlegungen. Der perspektivische Ansatz der Ich-du-Sozialität beinhaltet demnach eine Konzeption von Personen, die sich in der Kommunikation und im Verstehen immer auch raumzeitlich orientieren, unterscheiden und lokalisieren.
{"title":"What is it like to be a discursive being?","authors":"Annette Reichold","doi":"10.14464/ZSEM.V36I3-4.404","DOIUrl":"https://doi.org/10.14464/ZSEM.V36I3-4.404","url":null,"abstract":"Im vorliegenden Beitrag soll gezeigt werden, dass mit der perspektivischen Konstruktion linguistischer Praxis als Ich-du-Sozialität bei Brandom zugleich eine raumzeitliche Konzeption diskursiver Personen artikuliert wird. Brandom selbst konzentriert sich bei der Explikation des Selbstverständnisses diskursiver Wesen vor allem auf die Sozialität und Perspektivität diskursiver Praxis. Im vorliegenden Beitrag soll der Fokus der Analyse im Ausgang von der Ich-du-Sozialität auf das in der diskursiven Praxis vorausgesetzte und pragmatisch in Anspruch genommene raumzeitliche Bezugssystem gelegt werden. Es wird gezeigt, wie die genuin inferentiellen Zuschreibungen assertorischer Sprechakte, das Einfordern und Geben von Gründen und der Ausdruck normativer Einstellungen auf raumzeitliche Kategorien zurückgreifen bzw. in raumzeitlich lokalisierte Kontexte eingebunden sind. In einer Analyse von Brandoms perspektivischer Konzeption der Ich-du-Sozialität, seiner Kritik an einer Ich-wir-Sozialität sowie seiner Konzeption begrifflicher Objektivität als Einstellungstranszendenz wird herausgearbeitet, inwiefern Brandom ein raumzeitliches Bezugssystem voraussetzt, in das alle Teilnehmer eingebettet sind und das in der wechselseitigen Zuweisung und Adressierung normativer Status in Anspruch genommen wird. Die raumzeitliche Individuation von Personen oder Adressaten erfolgt dabei weder vorgängig noch unabhängig von den Relationen des Gebens und Forderns von Gründen, sondern sie ist genuiner Bestandteil der kontextsensitiven Auslotung adäquater Zuschreibungen und Beurteilungen von Festlegungen. Der perspektivische Ansatz der Ich-du-Sozialität beinhaltet demnach eine Konzeption von Personen, die sich in der Kommunikation und im Verstehen immer auch raumzeitlich orientieren, unterscheiden und lokalisieren.","PeriodicalId":53195,"journal":{"name":"ZEITSCHRIFT FUR SEMIOTIK","volume":"22 S9","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2018-10-31","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"41257944","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"社会学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2018-10-31DOI: 10.14464/ZSEM.V36I3-4.414
M. Kaiser
{"title":"Lyrik ist Sprache als Fest","authors":"M. Kaiser","doi":"10.14464/ZSEM.V36I3-4.414","DOIUrl":"https://doi.org/10.14464/ZSEM.V36I3-4.414","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":53195,"journal":{"name":"ZEITSCHRIFT FUR SEMIOTIK","volume":" ","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2018-10-31","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"46027687","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"社会学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2018-10-31DOI: 10.14464/ZSEM.V36I3-4.405
Matthias Kiesselbach
Dieser Artikel untersucht den meta-philosophischen Graben, der sich durch die P i t t s b u r g h e r S c h u l e der zeitgenössischen Philosophie zieht. Es handelt sich dabei um eine Meinungsverschiedenheit über die Angemessenheit und Erfolgsaussichten philosophischer Erläuterungsversuche, in denen begriffliche Praktiken, welche wir nur implizit beherrschen, durch die Kombination einfacher und einfach zu überblickender praktischer Regeln nachkonstruiert werden. Während solche philosophischen Rekonstruktionen für Robert Brandom zu einem besseren Verständnis der relevanten Begriffe bzw. Vokabulare führen und damit ein taugliches Mittel für die analytische Philosophie sein können, hält John McDowell sie für Symptome eines fehlerhaften Verständnisses diskursiver Praxis und ihr Scheitern für unvermeidbar. Nach McDowell liegt die Aussichtslosigkeit („linearer“) philosophischer Rekonstruktionen im Holismus der Sprachkompetenz und der Intentionalität begründet: Zwischen konkreten begrifflichen Fähigkeiten gibt es holistische (und damit letztlich zirkuläre) Voraussetzungsverhältnisse. Dieser Artikel verteidigt Brandoms These der Kompatibilität zwischen dem von McDowell zitierten Holismus und der Möglichkeit philosophischer Rekonstruktionen mit einem konkreten Beispiel einer glückenden Rekonstruktion, welche in einer zentralen Hinsicht als „linear“ bezeichnet werden könnte. Schließlich werden zwei mögliche Antworten McDowells skizziert, aus denen sich Raum für eine Fortführung der Debatte ergeben könnte.
{"title":"Zwischen Analytischem Pragmatismus und Quietismus","authors":"Matthias Kiesselbach","doi":"10.14464/ZSEM.V36I3-4.405","DOIUrl":"https://doi.org/10.14464/ZSEM.V36I3-4.405","url":null,"abstract":"Dieser Artikel untersucht den meta-philosophischen Graben, der sich durch die P i t t s b u r g h e r S c h u l e der zeitgenössischen Philosophie zieht. Es handelt sich dabei um eine Meinungsverschiedenheit über die Angemessenheit und Erfolgsaussichten philosophischer Erläuterungsversuche, in denen begriffliche Praktiken, welche wir nur implizit beherrschen, durch die Kombination einfacher und einfach zu überblickender praktischer Regeln nachkonstruiert werden. Während solche philosophischen Rekonstruktionen für Robert Brandom zu einem besseren Verständnis der relevanten Begriffe bzw. Vokabulare führen und damit ein taugliches Mittel für die analytische Philosophie sein können, hält John McDowell sie für Symptome eines fehlerhaften Verständnisses diskursiver Praxis und ihr Scheitern für unvermeidbar. Nach McDowell liegt die Aussichtslosigkeit („linearer“) philosophischer Rekonstruktionen im Holismus der Sprachkompetenz und der Intentionalität begründet: Zwischen konkreten begrifflichen Fähigkeiten gibt es holistische (und damit letztlich zirkuläre) Voraussetzungsverhältnisse. Dieser Artikel verteidigt Brandoms These der Kompatibilität zwischen dem von McDowell zitierten Holismus und der Möglichkeit philosophischer Rekonstruktionen mit einem konkreten Beispiel einer glückenden Rekonstruktion, welche in einer zentralen Hinsicht als „linear“ bezeichnet werden könnte. Schließlich werden zwei mögliche Antworten McDowells skizziert, aus denen sich Raum für eine Fortführung der Debatte ergeben könnte.","PeriodicalId":53195,"journal":{"name":"ZEITSCHRIFT FUR SEMIOTIK","volume":" ","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2018-10-31","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"43714196","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"社会学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2018-10-31DOI: 10.14464/ZSEM.V36I3-4.409
Elena Tatievskaya
In seinem Aufbau kritisiert Carnap Gätschenbergers Vorstellung von der Unmöglichkeit einer reinen Sprache des „Gegebenen“. Für Carnap ist das Gegebene ein Gegenstand und die Erkenntnis die Konstruktion („Konstitution“) der Gegenstände aus dem Gegebenen. Der Begriff des Gegebenen ist entscheidend auch für die als Alternative zur traditionellen Erkenntniskritik formulierte semiotische Theorie Gätschenbergers. Gätschenberger betrachtet das Gegebene oder jedes einzelne Erlebnis als natürliches Symbol, das einen Gegenstand setzt. Der Gegenstand kann durch die Wirkungen des Erlebnisses und insbesondere Handlungen, die das Erlebnis auslöst, identifiziert werden. Das Gegebene kann sich dank seiner symbolischen Natur auf jeden möglichen Gegenstandsbereich beziehen und fungiert als Fundament der Erkenntnis. Gätschenberger glaubt, dass sich diese Eigenschaften des Gegebenen vor allem in dessen „demonstrierender“ Funktion in Bezug auf Satzsysteme zeigen. Ich behaupte, dass diese Annahme problematisch ist und dass Gätschenbergers Auffassung des Gegebenen als Symbol sie nicht rechtfertigt. Carnaps Begriff des Gegebenen kann als eine Lösung dieses und einiger anderer Probleme der Theorie Gätschenbergers angesehen werden.
{"title":"Gätschenberger über das „Gegebene“ und Carnaps „Aufbau“","authors":"Elena Tatievskaya","doi":"10.14464/ZSEM.V36I3-4.409","DOIUrl":"https://doi.org/10.14464/ZSEM.V36I3-4.409","url":null,"abstract":"In seinem Aufbau kritisiert Carnap Gätschenbergers Vorstellung von der Unmöglichkeit einer reinen Sprache des „Gegebenen“. Für Carnap ist das Gegebene ein Gegenstand und die Erkenntnis die Konstruktion („Konstitution“) der Gegenstände aus dem Gegebenen. Der Begriff des Gegebenen ist entscheidend auch für die als Alternative zur traditionellen Erkenntniskritik formulierte semiotische Theorie Gätschenbergers. Gätschenberger betrachtet das Gegebene oder jedes einzelne Erlebnis als natürliches Symbol, das einen Gegenstand setzt. Der Gegenstand kann durch die Wirkungen des Erlebnisses und insbesondere Handlungen, die das Erlebnis auslöst, identifiziert werden. Das Gegebene kann sich dank seiner symbolischen Natur auf jeden möglichen Gegenstandsbereich beziehen und fungiert als Fundament der Erkenntnis. Gätschenberger glaubt, dass sich diese Eigenschaften des Gegebenen vor allem in dessen „demonstrierender“ Funktion in Bezug auf Satzsysteme zeigen. Ich behaupte, dass diese Annahme problematisch ist und dass Gätschenbergers Auffassung des Gegebenen als Symbol sie nicht rechtfertigt. Carnaps Begriff des Gegebenen kann als eine Lösung dieses und einiger anderer Probleme der Theorie Gätschenbergers angesehen werden.","PeriodicalId":53195,"journal":{"name":"ZEITSCHRIFT FUR SEMIOTIK","volume":" ","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2018-10-31","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"44311442","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"社会学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2018-10-31DOI: 10.14464/ZSEM.V36I3-4.402
Ulf Harendarski, Anne Reichold
Einführung in das Themenheft „Kommunikation, Inferentialismus und Semiotik – Robert B. Brandoms Expressive Vernunft“.
《传播、推理与符号学——罗伯特·B·布兰登的表达理性》一书简介。
{"title":"Zeichen und Verantwortung","authors":"Ulf Harendarski, Anne Reichold","doi":"10.14464/ZSEM.V36I3-4.402","DOIUrl":"https://doi.org/10.14464/ZSEM.V36I3-4.402","url":null,"abstract":"Einführung in das Themenheft „Kommunikation, Inferentialismus und Semiotik – Robert B. Brandoms Expressive Vernunft“.","PeriodicalId":53195,"journal":{"name":"ZEITSCHRIFT FUR SEMIOTIK","volume":" ","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2018-10-31","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"49668084","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"社会学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2018-08-03DOI: 10.14464/ZSEM.V37I3-4.382
K. Ott
Der Artikel liefert einen Beitrag zur Lösung des Inklusionsproblems der Umweltethik. Ausgehend von einer diskursethischen Rahmenkonzeption wird „Kommunikationsfähigkeit“ als Kriterium direkter moralischer Brücksichtigungswürdigkeit eingeführt. Es werden im Anschluss an einige Beispiele für Kommunikation in der außermenschlichen Natur vier Kommunikationsebenen unterschieden, von denen zwei in der außermenschlichen Natur vorkommen und zwei humanspezisch sind (in Sprechakten eine Sprache sprechen, Diskurs). Die Ebene der lautlichen und lautgestischen Kommunikation wird als moralisch relevant ausgewiesen. Zuletzt erfolgt ein Vergleich der drei in sich unterschiedlich definierbaren Kriterien „Empfindungsfähigkeit“, „Interesse“ und „Kommunikationsfähigkeit“. Dieser Vergleich zeigt parallele Strukturen auf und führt zu einem Vorschlag zum Umgang mit dem Inklusionsproblem.
{"title":"Kommunikation, Sprache und das Inklusionsproblem der Umweltethik","authors":"K. Ott","doi":"10.14464/ZSEM.V37I3-4.382","DOIUrl":"https://doi.org/10.14464/ZSEM.V37I3-4.382","url":null,"abstract":"Der Artikel liefert einen Beitrag zur Lösung des Inklusionsproblems der Umweltethik. Ausgehend von einer diskursethischen Rahmenkonzeption wird „Kommunikationsfähigkeit“ als Kriterium direkter moralischer Brücksichtigungswürdigkeit eingeführt. Es werden im Anschluss an einige Beispiele für Kommunikation in der außermenschlichen Natur vier Kommunikationsebenen unterschieden, von denen zwei in der außermenschlichen Natur vorkommen und zwei humanspezisch sind (in Sprechakten eine Sprache sprechen, Diskurs). Die Ebene der lautlichen und lautgestischen Kommunikation wird als moralisch relevant ausgewiesen. Zuletzt erfolgt ein Vergleich der drei in sich unterschiedlich definierbaren Kriterien „Empfindungsfähigkeit“, „Interesse“ und „Kommunikationsfähigkeit“. Dieser Vergleich zeigt parallele Strukturen auf und führt zu einem Vorschlag zum Umgang mit dem Inklusionsproblem.","PeriodicalId":53195,"journal":{"name":"ZEITSCHRIFT FUR SEMIOTIK","volume":" ","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2018-08-03","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"42247127","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"社会学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2018-08-03DOI: 10.14464/zsem.v37i3-4.368
Andreas Weber
In this essay I will explore the possibility of an objective ecological ethics. To do this, I follow the embodied ethos of relationships: meaningful expression and mutual sharing occuring in living organisms and systems. Living beings on various levels of identity (cellular selves, individuals, and ecosystems) strive toward increased aliveness. They are self-healing, and generate meaningful relationships, all without the need or interference of human ethical thinking. Ecosystems tend toward complexity and organisms tend to avoid their own destruction. Both tendencies create “natural values” – values not extractable into abstraction, yet nonetheless fundamentally embodied in the actions of living beings and living systems. An ethics based on these principles (or insights) is inclusive in that it can be conceived as a sort of “poetic objectivity”. Here the ethically good is the increase in “aliveness”, which can be shared by other beings, and which is only possible as “being through the other”. Aliveness is ineffable and cannot be extracted analytically. Hence it is objective only in a poetic sense that can be shared through participation. An ethics of poetic objectivity leaves room to negotiate individual relationships and narratives while providing goodness as an encompassing context tuning into the degree of sharing and mutual inspiration to be more alive. The natural values generated by sharing transformative relationships produce the whole of nature as an “ethical commons”. Its principles can be instructive in reorganising human exchange on ethical and economical levels.
{"title":"Poetic Objectivity","authors":"Andreas Weber","doi":"10.14464/zsem.v37i3-4.368","DOIUrl":"https://doi.org/10.14464/zsem.v37i3-4.368","url":null,"abstract":"In this essay I will explore the possibility of an objective ecological ethics. To do this, I follow the embodied ethos of relationships: meaningful expression and mutual sharing occuring in living organisms and systems. Living beings on various levels of identity (cellular selves, individuals, and ecosystems) strive toward increased aliveness. They are self-healing, and generate meaningful relationships, all without the need or interference of human ethical thinking. Ecosystems tend toward complexity and organisms tend to avoid their own destruction. Both tendencies create “natural values” – values not extractable into abstraction, yet nonetheless fundamentally embodied in the actions of living beings and living systems. An ethics based on these principles (or insights) is inclusive in that it can be conceived as a sort of “poetic objectivity”. Here the ethically good is the increase in “aliveness”, which can be shared by other beings, and which is only possible as “being through the other”. Aliveness is ineffable and cannot be extracted analytically. Hence it is objective only in a poetic sense that can be shared through participation. An ethics of poetic objectivity leaves room to negotiate individual relationships and narratives while providing goodness as an encompassing context tuning into the degree of sharing and mutual inspiration to be more alive. The natural values generated by sharing transformative relationships produce the whole of nature as an “ethical commons”. Its principles can be instructive in reorganising human exchange on ethical and economical levels.","PeriodicalId":53195,"journal":{"name":"ZEITSCHRIFT FUR SEMIOTIK","volume":" ","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2018-08-03","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"49517948","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"社会学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}