In Deutschland versterben jährlich etwa 70 000 – 100 000 Menschen an einem plötzlichen Herztod (PHT). Der PHT ist nicht durch einzelne Faktoren bedingt, sondern als multifaktorielles Geschehen zu verstehen. In etwa 50 % der Fälle ist der plötzliche Herztod die Erstmanifestation einer Herzkrankheit. Der plötzliche Herztod wird in etwa 90 % durch ventrikuläre Tachyarrhythmien hervorgerufen, während bradykarde Rhythmusstörungen nur in etwa 5–10% zum plötzlichen Herztod führen. Eine sichere Risikoidentifikation von Patienten, die hinsichtlich eines plötzlichen Herztods gefährdet sind, ist bisher nicht gelungen. Die schnelle Defibrillation ist die beste Maßnahme, Kammerflimmern zu terminieren. Die Verfügbarkeit automatisierter externer Defibrillatoren (AED) deshalb unerlässlich an Plätzen mit vielen Menschen. Es ist inzwischen unbestritten, dass die Defibrillation durch Laien mithilfe von AED zu einer wesentlichen Verbesserung der Überlebensrate von Patienten mit Kammerflimmern führt. Es scheint sinnvoll, neben Maßnahmen zur Kardiokompression auch die Therapie mit dem AED bereits in Schulen, auch bei Kindern und Jugendlichen, vorzustellen und zu trainieren. Die AED-Therapie „zu Hause“ hat sich nicht bewährt und steigert die Überlebensrate nicht.
{"title":"Der automatisierte externe Defibrillator in der Notfall- und Rettungsmedizin","authors":"H. Trappe","doi":"10.1055/s-0042-109037","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/s-0042-109037","url":null,"abstract":"In Deutschland versterben jährlich etwa 70 000 – 100 000 Menschen an einem plötzlichen Herztod (PHT). Der PHT ist nicht durch einzelne Faktoren bedingt, sondern als multifaktorielles Geschehen zu verstehen. In etwa 50 % der Fälle ist der plötzliche Herztod die Erstmanifestation einer Herzkrankheit. Der plötzliche Herztod wird in etwa 90 % durch ventrikuläre Tachyarrhythmien hervorgerufen, während bradykarde Rhythmusstörungen nur in etwa 5–10% zum plötzlichen Herztod führen. Eine sichere Risikoidentifikation von Patienten, die hinsichtlich eines plötzlichen Herztods gefährdet sind, ist bisher nicht gelungen. Die schnelle Defibrillation ist die beste Maßnahme, Kammerflimmern zu terminieren. Die Verfügbarkeit automatisierter externer Defibrillatoren (AED) deshalb unerlässlich an Plätzen mit vielen Menschen. Es ist inzwischen unbestritten, dass die Defibrillation durch Laien mithilfe von AED zu einer wesentlichen Verbesserung der Überlebensrate von Patienten mit Kammerflimmern führt. Es scheint sinnvoll, neben Maßnahmen zur Kardiokompression auch die Therapie mit dem AED bereits in Schulen, auch bei Kindern und Jugendlichen, vorzustellen und zu trainieren. Die AED-Therapie „zu Hause“ hat sich nicht bewährt und steigert die Überlebensrate nicht.","PeriodicalId":101734,"journal":{"name":"Klinikarzt – Medizin im Krankenhaus","volume":"20 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2016-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"125849010","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Notfall- und Rettungsmedizin: Was ist neu, was ist wichtig?","authors":"H. Trappe","doi":"10.1055/S-0042-108280","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/S-0042-108280","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":101734,"journal":{"name":"Klinikarzt – Medizin im Krankenhaus","volume":"42 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2016-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"126696079","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Notfallalarmierung im Krankenhaus","authors":"Hanno Heeskens","doi":"10.1055/S-0042-109826","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/S-0042-109826","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":101734,"journal":{"name":"Klinikarzt – Medizin im Krankenhaus","volume":"66 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2016-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"130495018","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Die Leitlinien zur Reanimation wurden 2003 geändert, da 2002 zwei Studien eine Prognoseverbesserung von außerhalb einer Klink reanimierten, komatösen Patienten nach Wiederherstellung eines Kreislaufs nach Kammerflimmern durch eine therapeutische milde Hypothermie erzielen konnten. Die Empfehlung, eine milde Hypothermie für 12–24 h nach Erreichen eines spontanen Kreislaufs als Therapie einzusetzen, wurde unabhängig vom vorliegenden Herzrhythmus und dem Ort der Reanimation ausgesprochen. Eine größere, 2013 veröffentliche Studie behandelte komatöse Patienten nach Herz-Kreislauf-Stillstand über mindestens 24 h mit einer Körpertemperatur von 33° C oder36° C. Beide Körpertemperaturen führten zu vergleichbaren Überlebensraten und neurologischen Erholungen. Nach Durchführung einer systematischen Literaturrecherche wird aktuell von ILCOR (International Liaison Committee on Resuscitation) empfohlen, komatöse Patienten nach erfolgreicher Reanimation unabhängig vom initialen Herzrhythmus und unabhängig vom Ort der Reanimation für mindestens 24 h nach Wiederherstellung des Kreislaufs im Rahmen eines Ziel-Temperatur-Managements auf eine Körpertemperatur von 32–36° C einzustellen.
{"title":"Stellenwert der Hypothermie bei reanimierten Patienten","authors":"H. Klein","doi":"10.1055/S-0042-108283","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/S-0042-108283","url":null,"abstract":"Die Leitlinien zur Reanimation wurden 2003 geändert, da 2002 zwei Studien eine Prognoseverbesserung von außerhalb einer Klink reanimierten, komatösen Patienten nach Wiederherstellung eines Kreislaufs nach Kammerflimmern durch eine therapeutische milde Hypothermie erzielen konnten. Die Empfehlung, eine milde Hypothermie für 12–24 h nach Erreichen eines spontanen Kreislaufs als Therapie einzusetzen, wurde unabhängig vom vorliegenden Herzrhythmus und dem Ort der Reanimation ausgesprochen. Eine größere, 2013 veröffentliche Studie behandelte komatöse Patienten nach Herz-Kreislauf-Stillstand über mindestens 24 h mit einer Körpertemperatur von 33° C oder36° C. Beide Körpertemperaturen führten zu vergleichbaren Überlebensraten und neurologischen Erholungen. Nach Durchführung einer systematischen Literaturrecherche wird aktuell von ILCOR (International Liaison Committee on Resuscitation) empfohlen, komatöse Patienten nach erfolgreicher Reanimation unabhängig vom initialen Herzrhythmus und unabhängig vom Ort der Reanimation für mindestens 24 h nach Wiederherstellung des Kreislaufs im Rahmen eines Ziel-Temperatur-Managements auf eine Körpertemperatur von 32–36° C einzustellen.","PeriodicalId":101734,"journal":{"name":"Klinikarzt – Medizin im Krankenhaus","volume":"15 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2016-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"115469504","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Zentrale Venenkatheter immer unter Sichtkontrolle legen","authors":"","doi":"10.1055/s-0042-111022","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/s-0042-111022","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":101734,"journal":{"name":"Klinikarzt – Medizin im Krankenhaus","volume":"24 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2016-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"126564024","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Probleme und Komplikationen bei ICD-Patienten können sowohl durch eine Verschlechterung der kardialen Grunderkrankung mit Auftreten von Tachyarrythmien, die vom ICD-System adäquat als auch inadäquat therapiert werden, als auch durch eine Funktionsstörung einschließlich Infektion des ICD-Systems bedingt sein. Für eine effiziente Diagnostik und Therapie sind ein EKG und Permanentmagnet als Notfallausrüstung essentiell. Zudem ist ein zeitnaher Zugriff auf das implantierte Device mittels eines herstellerspezifischen Programmiergeräts erforderlich. Zur Identifizierung des implantierten Gerätes kann eine zusätzliche Röntgen-Thorax-Aufnahme helfen
{"title":"Probleme und Komplikationen bei Defibrillator-Patienten","authors":"K. Heinroth","doi":"10.1055/s-0042-109038","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/s-0042-109038","url":null,"abstract":"Probleme und Komplikationen bei ICD-Patienten können sowohl durch eine Verschlechterung der kardialen Grunderkrankung mit Auftreten von Tachyarrythmien, die vom ICD-System adäquat als auch inadäquat therapiert werden, als auch durch eine Funktionsstörung einschließlich Infektion des ICD-Systems bedingt sein. Für eine effiziente Diagnostik und Therapie sind ein EKG und Permanentmagnet als Notfallausrüstung essentiell. Zudem ist ein zeitnaher Zugriff auf das implantierte Device mittels eines herstellerspezifischen Programmiergeräts erforderlich. Zur Identifizierung des implantierten Gerätes kann eine zusätzliche Röntgen-Thorax-Aufnahme helfen","PeriodicalId":101734,"journal":{"name":"Klinikarzt – Medizin im Krankenhaus","volume":"43 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2016-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"126649098","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}