Kaum zu glauben, dass jemand, der heute als Vater der modernen Chirurgie gilt, selbst nie Medizin studiert hatte. Der französische Bader Ambroise Paré machte sich vor allem einen Namen in der Wundarznei und behandelte Kriegsverletzte in 20 Feldzügen gegen Spanien. Er entwickelte künstliche Vorderzähne aus Knochen, Obturatoren zum Kaschieren von Gaumendefekten, künstliche Nasen oder eiserne Korsetts gegen Rückgratverkrümmungen. Aufsehenerregend waren besonders seine Ligaturen von Arterien nach Amputationen oder die Verpflanzung von künstlichen Harnröhren aus Elfenbein für Männer, die ihren Penis im Kampf verloren hatten. Paré diente als Militärarzt und Leibarzt unter 4 französischen Königen und wurde trotz heftigen Widerstandes der Medizinischen Fakultät in Paris letztendlich doch von bedeutenden Ärzten anerkannt und geehrt.
{"title":"Der Handwerker auf dem Schlachtfeld – Ambroise Paré (um 1510–20.12.1590)","authors":"Christian Hardinghaus","doi":"10.1055/s-0042-106215","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/s-0042-106215","url":null,"abstract":"Kaum zu glauben, dass jemand, der heute als Vater der modernen Chirurgie gilt, selbst nie Medizin studiert hatte. Der französische Bader Ambroise Paré machte sich vor allem einen Namen in der Wundarznei und behandelte Kriegsverletzte in 20 Feldzügen gegen Spanien. Er entwickelte künstliche Vorderzähne aus Knochen, Obturatoren zum Kaschieren von Gaumendefekten, künstliche Nasen oder eiserne Korsetts gegen Rückgratverkrümmungen. Aufsehenerregend waren besonders seine Ligaturen von Arterien nach Amputationen oder die Verpflanzung von künstlichen Harnröhren aus Elfenbein für Männer, die ihren Penis im Kampf verloren hatten. Paré diente als Militärarzt und Leibarzt unter 4 französischen Königen und wurde trotz heftigen Widerstandes der Medizinischen Fakultät in Paris letztendlich doch von bedeutenden Ärzten anerkannt und geehrt.","PeriodicalId":101734,"journal":{"name":"Klinikarzt – Medizin im Krankenhaus","volume":"4 2 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2016-04-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"125691196","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Nach den aktuellen Leitlinien kardiologischer und neurologischer Fachgesellschaften werden die neuen oralen Antikoagulanzien gegenüber Vitamin-K-Antagonisten bevorzugt empfohlen. Die aktuellen Registerdaten bestätigen die in den Zulassungsstudien gewonnenen Daten einer gegenüber Vitamin-K-Antagonisten höheren Sicherheit und mindestens vergleichbaren Effektivität. Differenzialtherapeutische Vergleiche zwischen den 4 NOAKs sind bei unterschiedlichen Patientenkollektiven in den Zulassungsstudien nur bedingt zulässig. Differenzialtherapeutisch kommen für die Verordnung der NOAKs Aspekte, wie die renale Elimination bei eingeschränkter Nierenfunktion, Einmal- oder Zweimalgabe, Verfügbarkeit eines Antidots, vorbestehende gastrointestinale Blutungsanamnese und persönliche Erfahrungswerte in Betracht.
{"title":"Antikoagulation beim Vorhofflimmern – Aktuelle Studien, Register und „Real-Life“-Daten","authors":"M. Leschke","doi":"10.1055/s-0042-103650","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/s-0042-103650","url":null,"abstract":"Nach den aktuellen Leitlinien kardiologischer und neurologischer Fachgesellschaften werden die neuen oralen Antikoagulanzien gegenüber Vitamin-K-Antagonisten bevorzugt empfohlen. Die aktuellen Registerdaten bestätigen die in den Zulassungsstudien gewonnenen Daten einer gegenüber Vitamin-K-Antagonisten höheren Sicherheit und mindestens vergleichbaren Effektivität. Differenzialtherapeutische Vergleiche zwischen den 4 NOAKs sind bei unterschiedlichen Patientenkollektiven in den Zulassungsstudien nur bedingt zulässig. Differenzialtherapeutisch kommen für die Verordnung der NOAKs Aspekte, wie die renale Elimination bei eingeschränkter Nierenfunktion, Einmal- oder Zweimalgabe, Verfügbarkeit eines Antidots, vorbestehende gastrointestinale Blutungsanamnese und persönliche Erfahrungswerte in Betracht.","PeriodicalId":101734,"journal":{"name":"Klinikarzt – Medizin im Krankenhaus","volume":"18 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2016-04-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"121613028","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Das Plattenepithelkarzinom (PEK) der Haut zählt zu den häufigsten Krebsarten in der kaukasischen Population und macht 20 % der Hauttumoren aus. Die Diagnose basiert auf der klinischen Untersuchung. Eine Exzision und histologische Sicherung ist in allen klinisch verdächtigen Läsionen erforderlich, um eine prognostische Einschätzung und korrekte Behandlung zu ermöglichen. Die Therapie der ersten Wahl ist die vollständige Exzision mit histologischer Schnittrandkontrolle. Bei Tumoren mit Infiltration tiefer Strukturen sollten CT/MRT-Untersuchungen durchgeführt werden, um die genaue Ausdehnung des Tumors zu ermitteln. Eine Sentinel-Lymphknotenbiopsie (SLNB) wird bei Plattenepithelkarzinomen > 6 mm Tumordicke angewandt, derzeit liegt aber noch keine klare Evidenz bezüglich der prognostischen und therapeutischen Aussagekraft vor. Bei befallenem Lymphknoten wird eine regionäre Lymphknotendissection empfohlen. Die Radiatio kann eine Alternative zur Chirurgie bei inoperablen Plattenepithelkarzinomen oder als adjuvante Therapie darstellen. Im fernmetastasierten Stadium können verschiedene Chemotherapeutika eingesetzt werden, jedoch existiert derzeit kein Standardregime. Für die Nachsorge gibt es ebenfalls kein standardisiertes Schema. Diese sollte sich an dem jeweiligen Risiko für Rezidive bzw. der Entwicklung von weiteren Tumoren orientieren.
{"title":"Das kutane Plattenepithelkarzinom – Frühzeitige Diagnose und Therapie sind entscheidend","authors":"U. Leiter, C. Garbe","doi":"10.1055/s-0042-105308","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/s-0042-105308","url":null,"abstract":"Das Plattenepithelkarzinom (PEK) der Haut zählt zu den häufigsten Krebsarten in der kaukasischen Population und macht 20 % der Hauttumoren aus. Die Diagnose basiert auf der klinischen Untersuchung. Eine Exzision und histologische Sicherung ist in allen klinisch verdächtigen Läsionen erforderlich, um eine prognostische Einschätzung und korrekte Behandlung zu ermöglichen. Die Therapie der ersten Wahl ist die vollständige Exzision mit histologischer Schnittrandkontrolle. Bei Tumoren mit Infiltration tiefer Strukturen sollten CT/MRT-Untersuchungen durchgeführt werden, um die genaue Ausdehnung des Tumors zu ermitteln. Eine Sentinel-Lymphknotenbiopsie (SLNB) wird bei Plattenepithelkarzinomen > 6 mm Tumordicke angewandt, derzeit liegt aber noch keine klare Evidenz bezüglich der prognostischen und therapeutischen Aussagekraft vor. Bei befallenem Lymphknoten wird eine regionäre Lymphknotendissection empfohlen. Die Radiatio kann eine Alternative zur Chirurgie bei inoperablen Plattenepithelkarzinomen oder als adjuvante Therapie darstellen. Im fernmetastasierten Stadium können verschiedene Chemotherapeutika eingesetzt werden, jedoch existiert derzeit kein Standardregime. Für die Nachsorge gibt es ebenfalls kein standardisiertes Schema. Diese sollte sich an dem jeweiligen Risiko für Rezidive bzw. der Entwicklung von weiteren Tumoren orientieren.","PeriodicalId":101734,"journal":{"name":"Klinikarzt – Medizin im Krankenhaus","volume":"69 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2016-04-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"129293255","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Obwohl er in seinem Vertrag als „leitender Angestellter“ bezeichnet wird, konnte sich ein Chefarzt mit seiner Klage gegen eine Änderungskündigung durchsetzen, weil keine Zustimmung der Mitarbeitervertretung vorlag.
尽管其合同称其为“高级雇员”,但一名高级医师由于没有得到职员认可而成功地控告其解雇。
{"title":"Chefarzt klagt erfolgreich gegen Änderungskündigung – Nicht jeder Chefarzt ist zwingend leitender Angestellter","authors":"I. Häser","doi":"10.1055/s-0042-106216","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/s-0042-106216","url":null,"abstract":"Obwohl er in seinem Vertrag als „leitender Angestellter“ bezeichnet wird, konnte sich ein Chefarzt mit seiner Klage gegen eine Änderungskündigung durchsetzen, weil keine Zustimmung der Mitarbeitervertretung vorlag.","PeriodicalId":101734,"journal":{"name":"Klinikarzt – Medizin im Krankenhaus","volume":"136 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2016-04-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"123257195","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Unser Verständnis der molekulargenetischen Grundlagen der Tumorentstehung beim Melanom hat sich in den letzten Jahren grundlegend weiterentwickelt. Dadurch entstand ein Umdenken auch bezüglich der Therapie des metastasierten malignen Melanoms. Statt der klassischen zytotoxischen Chemotherapien halten nun individualisierte Therapien Einzug in der Therapieentscheidung. Einerseits stehen uns moderne Immuntherapien zur Verfügung, andererseits auch sogenannte „targeted“ Therapien mit „small molecules“, die sich spezifisch gegen Mutationen in den Signalwegen des Melanoms richten. Diese neuen Therapiestrategien zeigen im Vergleich zur klassischen Chemotherapie ein hohes Therapieansprechen. Da in den nächsten Jahren die zielgerichteten Therapien und Immuntherapien beim Melanom sicher auch weiter an Relevanz zunehmen werden, wird eine gezielte molekulare Diagnostik für eine Melanomklassifikation unabdingbar sein. Ferner ermöglicht die molekulare Diagnostik durch komparative genomische Hybridisierung (CGH) und Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (FISH) eine Abgrenzung von Melanomen gegenüber histopathologischen Melanomsimulatoren (z. B. atypische Spitznävi). In dieser Arbeit wird eine Übersicht über die gängigen Methoden und Anwendungsmöglichkeiten der molekularen Diagnostik bei melanozytären Tumoren gegeben.
{"title":"Molekulare Diagnostik bei melanozytären Tumoren – Methoden und Anwendungen für eine gezielte Melanomklassifikation","authors":"V. Beck, J. Bauer","doi":"10.1055/s-0042-105398","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/s-0042-105398","url":null,"abstract":"Unser Verständnis der molekulargenetischen Grundlagen der Tumorentstehung beim Melanom hat sich in den letzten Jahren grundlegend weiterentwickelt. Dadurch entstand ein Umdenken auch bezüglich der Therapie des metastasierten malignen Melanoms. Statt der klassischen zytotoxischen Chemotherapien halten nun individualisierte Therapien Einzug in der Therapieentscheidung. Einerseits stehen uns moderne Immuntherapien zur Verfügung, andererseits auch sogenannte „targeted“ Therapien mit „small molecules“, die sich spezifisch gegen Mutationen in den Signalwegen des Melanoms richten. Diese neuen Therapiestrategien zeigen im Vergleich zur klassischen Chemotherapie ein hohes Therapieansprechen. Da in den nächsten Jahren die zielgerichteten Therapien und Immuntherapien beim Melanom sicher auch weiter an Relevanz zunehmen werden, wird eine gezielte molekulare Diagnostik für eine Melanomklassifikation unabdingbar sein. Ferner ermöglicht die molekulare Diagnostik durch komparative genomische Hybridisierung (CGH) und Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (FISH) eine Abgrenzung von Melanomen gegenüber histopathologischen Melanomsimulatoren (z. B. atypische Spitznävi). In dieser Arbeit wird eine Übersicht über die gängigen Methoden und Anwendungsmöglichkeiten der molekularen Diagnostik bei melanozytären Tumoren gegeben.","PeriodicalId":101734,"journal":{"name":"Klinikarzt – Medizin im Krankenhaus","volume":"25 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2016-04-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"114778121","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Primär kutane Lymphome sind definiert als heterogene Gruppe lymphoproliferativer Neoplasien, die sich in der Haut entwickeln und mindestens 6 Monate auf die Haut beschränkt bleiben. Je nach Subtyp des primär kutanen Lymphoms unterscheiden sie sich in Prognose und Symptomatik stark. Insbesondere die korrespondierenden nodalen Lymphome weisen oft einen deutlich schlechteren Krankheitsverlauf auf. Die T-Zell-Lymphome stellen mit drei Viertel aller primär kutanen Lymphome die größte Gruppe. Die kutanen B-Zell-Lymphome machen etwa 25 % aus. Eine exakte Diagnose ist aufgrund der Heterogenität der Gruppe zur Festlegung des Prozederes sehr wichtig. Hierfür ist die Korrelation des klinischen Bildes mit Histologie, Immunhistologie und eventuell auch molekularbiologischen Untersuchungen notwendig. Ebenso elementar ist es, einen systemischen Befall und eine sekundär kutane Lymphommanifestation eines extrakutanen Lymphoms auszuschließen. Dies geschieht durch entsprechende Staging-Untersuchungen. Therapeutisch erfolgt abhängig vom Lymphomtyp eine stadiengerechte Therapie. Bei niedrig malignen kutanen B-Zell-Lymphomen können lokale Verfahren wie Exzision oder Radiatio kurativ eingesetzt werden. Bei frühen T-Zell-Lymphomen, speziell der Mykosis fungoides, wird die Erkrankung durch Phototherapie häufig über Jahrzehnte kontrolliert. Bis auf wenige Ausnahmen erfordern primär kutane Lymphome keine aggressiven Chemotherapien. Diese sollten nur wenn unbedingt nötig eingesetzt werden, da nach aggressiver Chemotherapie vor allem bei der Mykosis fungoides häufig eine rasche Progression der Erkrankung beobachtet wird.
{"title":"Kutane Lymphome – Diagnose, Klassifikation, Prognose und therapeutische Optionen","authors":"A. Scheu, F. Eberle, A. Yazdi","doi":"10.1055/s-0042-105315","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/s-0042-105315","url":null,"abstract":"Primär kutane Lymphome sind definiert als heterogene Gruppe lymphoproliferativer Neoplasien, die sich in der Haut entwickeln und mindestens 6 Monate auf die Haut beschränkt bleiben. Je nach Subtyp des primär kutanen Lymphoms unterscheiden sie sich in Prognose und Symptomatik stark. Insbesondere die korrespondierenden nodalen Lymphome weisen oft einen deutlich schlechteren Krankheitsverlauf auf. Die T-Zell-Lymphome stellen mit drei Viertel aller primär kutanen Lymphome die größte Gruppe. Die kutanen B-Zell-Lymphome machen etwa 25 % aus. Eine exakte Diagnose ist aufgrund der Heterogenität der Gruppe zur Festlegung des Prozederes sehr wichtig. Hierfür ist die Korrelation des klinischen Bildes mit Histologie, Immunhistologie und eventuell auch molekularbiologischen Untersuchungen notwendig. Ebenso elementar ist es, einen systemischen Befall und eine sekundär kutane Lymphommanifestation eines extrakutanen Lymphoms auszuschließen. Dies geschieht durch entsprechende Staging-Untersuchungen. Therapeutisch erfolgt abhängig vom Lymphomtyp eine stadiengerechte Therapie. Bei niedrig malignen kutanen B-Zell-Lymphomen können lokale Verfahren wie Exzision oder Radiatio kurativ eingesetzt werden. Bei frühen T-Zell-Lymphomen, speziell der Mykosis fungoides, wird die Erkrankung durch Phototherapie häufig über Jahrzehnte kontrolliert. Bis auf wenige Ausnahmen erfordern primär kutane Lymphome keine aggressiven Chemotherapien. Diese sollten nur wenn unbedingt nötig eingesetzt werden, da nach aggressiver Chemotherapie vor allem bei der Mykosis fungoides häufig eine rasche Progression der Erkrankung beobachtet wird.","PeriodicalId":101734,"journal":{"name":"Klinikarzt – Medizin im Krankenhaus","volume":"24 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2016-04-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"116974393","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Noch bis vor wenigen Jahren galt das metastasierte Melanom als therapierefraktärer Tumor. Die aktuellen Zulassungen der Kombination aus BRAF- und MEK-Inhibitoren sowie der PD-1-Checkpointinhibitoren erweitern das therapeutische Portfolio der Dermatoonkologie für Patienten mit fortgeschrittenem Melanom deutlich. Für die Kombinationstherapien aus BRAF- und MEK-Inhibitoren werden mittlerweile objektive Ansprechraten von bis zu 70 % mit einem medianen Überleben von rund 28 Monaten angegeben. Durch die Therapie mit CTLA-4-Inhibitoren scheinen zudem rund 20 % der Patienten ein Langzeitüberleben zu erreichen. Mit der Verfügbarkeit der PD-1-Inhibitoren erhofft man sich, diesen Anteil der Patienten noch erhöhen zu können. Aktuell liegt das 2-Jahres-Überleben bei rund 40 %. In Zukunft müssen klinische Studien klären, in welcher Sequenz, Kombination und Dauer die einzelnen Substanzen zum Einsatz kommen müssen, um das entscheidende Ziel für den Patienten zu erreichen: Eine Heilung oder zumindest der Übergang in eine langfristige, kontrollierte Erkrankung.
{"title":"Aktuelle Systemtherapie des metastasierten malignen Melanoms – Zielgerichtete Therapien und Immuntherapie als vielversprechende Optionen","authors":"T. Eigentler, U. Leiter","doi":"10.1055/s-0042-105416","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/s-0042-105416","url":null,"abstract":"Noch bis vor wenigen Jahren galt das metastasierte Melanom als therapierefraktärer Tumor. Die aktuellen Zulassungen der Kombination aus BRAF- und MEK-Inhibitoren sowie der PD-1-Checkpointinhibitoren erweitern das therapeutische Portfolio der Dermatoonkologie für Patienten mit fortgeschrittenem Melanom deutlich. Für die Kombinationstherapien aus BRAF- und MEK-Inhibitoren werden mittlerweile objektive Ansprechraten von bis zu 70 % mit einem medianen Überleben von rund 28 Monaten angegeben. Durch die Therapie mit CTLA-4-Inhibitoren scheinen zudem rund 20 % der Patienten ein Langzeitüberleben zu erreichen. Mit der Verfügbarkeit der PD-1-Inhibitoren erhofft man sich, diesen Anteil der Patienten noch erhöhen zu können. Aktuell liegt das 2-Jahres-Überleben bei rund 40 %. In Zukunft müssen klinische Studien klären, in welcher Sequenz, Kombination und Dauer die einzelnen Substanzen zum Einsatz kommen müssen, um das entscheidende Ziel für den Patienten zu erreichen: Eine Heilung oder zumindest der Übergang in eine langfristige, kontrollierte Erkrankung.","PeriodicalId":101734,"journal":{"name":"Klinikarzt – Medizin im Krankenhaus","volume":"4 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2016-04-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"128885757","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
ESUS (embolischer Schlaganfall unbekannter Quelle) ist ein potenziell bedeutsames neues Konstrukt des kryptogenen Schlaganfalls. Die pathophysiologische Hypothese nimmt Embolien durch fibrinreiche Thromben aus unterschiedlicher Quelle als ESUS-Ursache an. Demzufolge wird vermutet, dass eine sekundärprophylaktische Therapie mit oraler Antikoagulation effektiver ist als mit Thrombozytenaggregationshemmung. Klasse-I-Evidenz zur ESUS-Sekundärprophylaxe fehlt aktuell jedoch noch. 3 Phase-III-Studien (RE-SPECT ESUS, NAVIGATE ESUS, ATTICUS) klären derzeit diese für die neuro-kardio-vaskuläre Medizin grundlegend wichtige Frage. Mit ersten Daten ist 2018 zu rechnen.
{"title":"Embolischer Schlaganfall unbekannter Quelle (ESUS) – Diagnostik und aktuelle klinische Studien","authors":"U. Ziemann","doi":"10.1055/s-0042-103208","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/s-0042-103208","url":null,"abstract":"ESUS (embolischer Schlaganfall unbekannter Quelle) ist ein potenziell bedeutsames neues Konstrukt des kryptogenen Schlaganfalls. Die pathophysiologische Hypothese nimmt Embolien durch fibrinreiche Thromben aus unterschiedlicher Quelle als ESUS-Ursache an. Demzufolge wird vermutet, dass eine sekundärprophylaktische Therapie mit oraler Antikoagulation effektiver ist als mit Thrombozytenaggregationshemmung. Klasse-I-Evidenz zur ESUS-Sekundärprophylaxe fehlt aktuell jedoch noch. 3 Phase-III-Studien (RE-SPECT ESUS, NAVIGATE ESUS, ATTICUS) klären derzeit diese für die neuro-kardio-vaskuläre Medizin grundlegend wichtige Frage. Mit ersten Daten ist 2018 zu rechnen.","PeriodicalId":101734,"journal":{"name":"Klinikarzt – Medizin im Krankenhaus","volume":"1 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2016-04-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"131515045","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}