In diesem Aufsatz geht es um drei aktuelle Herausforderungen fur die „Internationalisierung“ der Geschlechterforschung. Zunachst werden bestehende Strukturen und deren Potentiale zur Forderung der wissenschaftlichen Kommunikation und der Forschungsaktivitaten in der Geschlechterforschung untersucht. Dabei werden zwei Beispiele vorgestellt: einerseits eine disziplinar ausgerichtete internationale Organisation, andererseits ein bi-nationaler Zusammenschluss. Danach wird die Komplexitat der hegemonialen Funktion der englischen Sprache fur wissenschaftliches Publizieren sowie die Bedeutung von Sprache fur wissenschaftliches Denken und Formulieren uberhaupt behandelt. Drittens werden Herangehensweisen in der universitaren Ausbildung betrachtet, die darauf zielen, das Verstandnis von Studierenden fur internationale Perspektiven und Identitaten durch kollaborative, elektronisch gestutzte Lehre zu fordern. Die Grundlage fur die Auseinandersetzung mit diesen drei Schwerpunkten sind Beispiele aus der geographischen Fachdisziplin, in der dem Thema „Raum“ besondere Aufmerksamkeit gewidmet wird, sowie die nachhaltigen Erfahrungen der Autorinnen mit internationaler Zusammenarbeit.
{"title":"Bridges and Barriers: Some Cartographies of “International” Practice in Gender Studies","authors":"J. Monk, M. Garcia-Ramon","doi":"10.15461/14","DOIUrl":"https://doi.org/10.15461/14","url":null,"abstract":"In diesem Aufsatz geht es um drei aktuelle Herausforderungen fur die „Internationalisierung“ der Geschlechterforschung. Zunachst werden bestehende Strukturen und deren Potentiale zur Forderung der wissenschaftlichen Kommunikation und der Forschungsaktivitaten in der Geschlechterforschung untersucht. Dabei werden zwei Beispiele vorgestellt: einerseits eine disziplinar ausgerichtete internationale Organisation, andererseits ein bi-nationaler Zusammenschluss. Danach wird die Komplexitat der hegemonialen Funktion der englischen Sprache fur wissenschaftliches Publizieren sowie die Bedeutung von Sprache fur wissenschaftliches Denken und Formulieren uberhaupt behandelt. Drittens werden Herangehensweisen in der universitaren Ausbildung betrachtet, die darauf zielen, das Verstandnis von Studierenden fur internationale Perspektiven und Identitaten durch kollaborative, elektronisch gestutzte Lehre zu fordern. Die Grundlage fur die Auseinandersetzung mit diesen drei Schwerpunkten sind Beispiele aus der geographischen Fachdisziplin, in der dem Thema „Raum“ besondere Aufmerksamkeit gewidmet wird, sowie die nachhaltigen Erfahrungen der Autorinnen mit internationaler Zusammenarbeit.","PeriodicalId":127871,"journal":{"name":"QJB: Querelles. Jahrbuch für Frauen- und Geschlechterforschung","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2013-03-19","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"123585911","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
In Lateinamerika existiert bis heute keine tiefgreifende Auseinandersetzung mit dem Intersektionalitatskonzept, und es gibt wenig Interesse an der in den internationalen Kreisen der Gender Studies mittlerweile globalen Rezeption des Themas. Wie ist zu erklaren, dass in Lateinamerika trotz der ansonsten intensiven Zirkulation internationaler Paradigmen und Ideen gerade dieses Konzept nicht diskutiert wird? Um sich einer Antwort auf diese Frage anzunahern, wird im Folgenden untersucht, auf welche Art und Weise bestimmte Konzepte durch ihre globale Zirkulation einen hegemonialen Charakter angenommen haben. Auf dieser Grundlage wird versucht zu klaren, warum einige Konzepte eine grundlegende referentielle Bedeutung fur Debatten diverser Kontexte bekommen haben und andere ganzlich ausen vor bleiben.
{"title":"Intersektionalität und Gender Studies in Lateinamerika","authors":"Martha Zapata Galindo","doi":"10.15461/7","DOIUrl":"https://doi.org/10.15461/7","url":null,"abstract":"In Lateinamerika existiert bis heute keine tiefgreifende Auseinandersetzung mit dem Intersektionalitatskonzept, und es gibt wenig Interesse an der in den internationalen Kreisen der Gender Studies mittlerweile globalen Rezeption des Themas. Wie ist zu erklaren, dass in Lateinamerika trotz der ansonsten intensiven Zirkulation internationaler Paradigmen und Ideen gerade dieses Konzept nicht diskutiert wird? Um sich einer Antwort auf diese Frage anzunahern, wird im Folgenden untersucht, auf welche Art und Weise bestimmte Konzepte durch ihre globale Zirkulation einen hegemonialen Charakter angenommen haben. Auf dieser Grundlage wird versucht zu klaren, warum einige Konzepte eine grundlegende referentielle Bedeutung fur Debatten diverser Kontexte bekommen haben und andere ganzlich ausen vor bleiben.","PeriodicalId":127871,"journal":{"name":"QJB: Querelles. Jahrbuch für Frauen- und Geschlechterforschung","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2013-02-18","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"126917858","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Obwohl der Prozess der Internationalisierung die politischen Moglichkeiten fur die Geschlechterforschung erweitert hat, gehen die Debatten daruber, wie Internationalisierung aufgefasst werden soll, nicht weit genug. In diesem Beitrat wird das hierarische Denken analysiert, das das zeitgenossische Verstandnis von Internationalisierung grundiert, und es werden – unter Bezug auf postkoloniale und feministische Theorien – Vorschlage fur alternative Auffassungen entwickelt.
{"title":"The Colonial Tendencies of Internationalisation","authors":"M. Gilmartin","doi":"10.15461/11","DOIUrl":"https://doi.org/10.15461/11","url":null,"abstract":"Obwohl der Prozess der Internationalisierung die politischen Moglichkeiten fur die Geschlechterforschung erweitert hat, gehen die Debatten daruber, wie Internationalisierung aufgefasst werden soll, nicht weit genug. In diesem Beitrat wird das hierarische Denken analysiert, das das zeitgenossische Verstandnis von Internationalisierung grundiert, und es werden – unter Bezug auf postkoloniale und feministische Theorien – Vorschlage fur alternative Auffassungen entwickelt.","PeriodicalId":127871,"journal":{"name":"QJB: Querelles. Jahrbuch für Frauen- und Geschlechterforschung","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2013-02-18","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"124385720","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Dieser Artikel enthalt einen feministischen Beitrag zur zeitgenossischen Kosmopolitismus-Theorie. Es wird dargelegt, dass ein feministischer Kosmopolitismus eine wichtige kritische Perspektive beinhaltet, die den sozialen Aktivitaten von Frauen eine weltburgerlich ausgerichtete ethische Basis ermoglicht. Die erkenntnistheoretischen Differenzen, die zwischen feministischen Autor/-innen haufig bestehen, fuhren jedoch zu verengten Problemdefinitionen; dies zeigt sich besonders in Fragestellungen, die sowohl die lebensweltlichen Erfahrungen von Frauen ausschliesen als auch die sozialen Machtbeziehungen, die die Bedingungen weiblicher Solidaritat bestimmen, ignorieren. Auf der Grundlage eines Vergleichs der kosmopolitischen Ausfuhrungen von Kristeva und Nussbaum mit kosmofeministischen Diskussionen wird ein multiperspektivisch-kosmopolitischer Ansatz entwickelt. Als Ausgangspunkt liegt diesem multiperspektivischen Kosmopolitismus das Konzept der Menschenrechte (Benhabib) zugrunde; es wird erganzt durch die feministische Ethik der Fursorge und Trauer (Butler).
{"title":"A Wandering Paradigm, or Is Cosmopolitanism Good for Women?","authors":"Ksenija Vidmar-Horvat","doi":"10.15461/3","DOIUrl":"https://doi.org/10.15461/3","url":null,"abstract":"Dieser Artikel enthalt einen feministischen Beitrag zur zeitgenossischen Kosmopolitismus-Theorie. Es wird dargelegt, dass ein feministischer Kosmopolitismus eine wichtige kritische Perspektive beinhaltet, die den sozialen Aktivitaten von Frauen eine weltburgerlich ausgerichtete ethische Basis ermoglicht. Die erkenntnistheoretischen Differenzen, die zwischen feministischen Autor/-innen haufig bestehen, fuhren jedoch zu verengten Problemdefinitionen; dies zeigt sich besonders in Fragestellungen, die sowohl die lebensweltlichen Erfahrungen von Frauen ausschliesen als auch die sozialen Machtbeziehungen, die die Bedingungen weiblicher Solidaritat bestimmen, ignorieren. Auf der Grundlage eines Vergleichs der kosmopolitischen Ausfuhrungen von Kristeva und Nussbaum mit kosmofeministischen Diskussionen wird ein multiperspektivisch-kosmopolitischer Ansatz entwickelt. Als Ausgangspunkt liegt diesem multiperspektivischen Kosmopolitismus das Konzept der Menschenrechte (Benhabib) zugrunde; es wird erganzt durch die feministische Ethik der Fursorge und Trauer (Butler).","PeriodicalId":127871,"journal":{"name":"QJB: Querelles. Jahrbuch für Frauen- und Geschlechterforschung","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2013-01-28","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"130126319","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
In diesem Beitrag wird das Potential des Konzepts „Diaspora“ fur eine feministische Methodologie diskutiert. Die Uberlegungen gehen von der Beobachtung aus, dass die Mehrheit der Geschlechter- und Intersektionalitatsforschung in Deutschland innerhalb eines nationalen Rahmens arbeitet. Entsprechend fehlt ihr das Bewusstsein von den globalen Verknupfungen und der konstitutiven Bedeutung von Migration fur die europaischen Gesellschaften seit den Zeiten von Kolonisation und Sklavenhandel. Es gibt deshalb innerhalb der Geschlechterforschung eine Tendenz, Differenzen zu essentialisieren, obwohl das erklarte Ziel die Analyse sozialer Ungleichheiten ist. Nach einem kursorischen Uberblickt uber die Konzepte, die Gesellschaft aus der Perspektive der Bewegung und Diasporisierung betrachten – wie Edouard Glissant’s ‚creolisation‘, Paul Gilroy’s ‚black Atlantic‘ ebenso wie Peter Linebaugh’s und Markus Rediker’s ‚red Atlantic‘ – werden in diesem Artikel drei feministische Ansatze aus den 1980er und 1990er Jahren wieder aufgegriffen, die Elemente von dem, was als diasporische feministische Methode bezeichnet werden kann, enthalten: Es handelt sich um Angela Davis’ analytische Methode der Perspektivitat, Avtar Brahs Auffassung vom ‚diaspora space‘ und Gloria Anzalduas ‚border thinking‘. Im letzten Abschnitt des Beitrags wird gezeigt, wie diese konzeptionellen Instrumente zu einem besseren Verstandnis interdependenter und globalisierter sozialer Ungleichheiten beitragen, indem sie Gender- und Intersektionalitatsstudien um die Diaspora-Perspektive erweitern.
{"title":"Thinking Beyond the Categories: On the Diasporisation of Gender Studies","authors":"S. Kron, Birgit zur Nieden","doi":"10.15461/1","DOIUrl":"https://doi.org/10.15461/1","url":null,"abstract":"In diesem Beitrag wird das Potential des Konzepts „Diaspora“ fur eine feministische Methodologie diskutiert. Die Uberlegungen gehen von der Beobachtung aus, dass die Mehrheit der Geschlechter- und Intersektionalitatsforschung in Deutschland innerhalb eines nationalen Rahmens arbeitet. Entsprechend fehlt ihr das Bewusstsein von den globalen Verknupfungen und der konstitutiven Bedeutung von Migration fur die europaischen Gesellschaften seit den Zeiten von Kolonisation und Sklavenhandel. Es gibt deshalb innerhalb der Geschlechterforschung eine Tendenz, Differenzen zu essentialisieren, obwohl das erklarte Ziel die Analyse sozialer Ungleichheiten ist. Nach einem kursorischen Uberblickt uber die Konzepte, die Gesellschaft aus der Perspektive der Bewegung und Diasporisierung betrachten – wie Edouard Glissant’s ‚creolisation‘, Paul Gilroy’s ‚black Atlantic‘ ebenso wie Peter Linebaugh’s und Markus Rediker’s ‚red Atlantic‘ – werden in diesem Artikel drei feministische Ansatze aus den 1980er und 1990er Jahren wieder aufgegriffen, die Elemente von dem, was als diasporische feministische Methode bezeichnet werden kann, enthalten: Es handelt sich um Angela Davis’ analytische Methode der Perspektivitat, Avtar Brahs Auffassung vom ‚diaspora space‘ und Gloria Anzalduas ‚border thinking‘. Im letzten Abschnitt des Beitrags wird gezeigt, wie diese konzeptionellen Instrumente zu einem besseren Verstandnis interdependenter und globalisierter sozialer Ungleichheiten beitragen, indem sie Gender- und Intersektionalitatsstudien um die Diaspora-Perspektive erweitern.","PeriodicalId":127871,"journal":{"name":"QJB: Querelles. Jahrbuch für Frauen- und Geschlechterforschung","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2013-01-28","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"125387289","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}