Pub Date : 2014-01-30DOI: 10.15203/OZP.213.VOL44ISS1
Stephan Schlögl, Axel Maireder
Der Beitrag nimmt die Struktur der osterreichischen politischen Twittersphare in einer Clusteranalyse der Accountverknupfungen zwischen den NutzerInnen in den Blick. Diese zeigt 13 grosere Communities, die als (Teil-)Offentlichkeit im Sinne themenspezifischer verdichteter Kommunikationsraume verstanden werden konnen. Auf Basis netzwerkanalytische Merkmale und einer qualitativen Analyse der Nutzerbeschreibungen konnen acht politisch kategorisierbare und zwei regional verwurzelte Offentlichkeiten identifiziert werden, die an der Peripherie des Netzwerks positioniert sind. Im Zentrum stehen dagegen ein Medien-Cluster und eine Community mit zivilgesellschaftlichen Akteuren, die beide Vermittlungsfunktionen fur die politischen Cluster einzunehmen scheinen. Die Ergebnisse dieser Analyse werden vor dem Hintergrund der osterreichischen Parteienlandschaft diskutiert und mit Blick auf die Frage nach der Veranderung politischer Kommunikationsprozesse durch Soziale Onlinenetzwerke interpretiert.
{"title":"Struktur politischer Öffentlichkeiten auf Twitter am Beispiel österreichischer Innenpolitik","authors":"Stephan Schlögl, Axel Maireder","doi":"10.15203/OZP.213.VOL44ISS1","DOIUrl":"https://doi.org/10.15203/OZP.213.VOL44ISS1","url":null,"abstract":"Der Beitrag nimmt die Struktur der osterreichischen politischen Twittersphare in einer Clusteranalyse der Accountverknupfungen zwischen den NutzerInnen in den Blick. Diese zeigt 13 grosere Communities, die als (Teil-)Offentlichkeit im Sinne themenspezifischer verdichteter Kommunikationsraume verstanden werden konnen. Auf Basis netzwerkanalytische Merkmale und einer qualitativen Analyse der Nutzerbeschreibungen konnen acht politisch kategorisierbare und zwei regional verwurzelte Offentlichkeiten identifiziert werden, die an der Peripherie des Netzwerks positioniert sind. Im Zentrum stehen dagegen ein Medien-Cluster und eine Community mit zivilgesellschaftlichen Akteuren, die beide Vermittlungsfunktionen fur die politischen Cluster einzunehmen scheinen. Die Ergebnisse dieser Analyse werden vor dem Hintergrund der osterreichischen Parteienlandschaft diskutiert und mit Blick auf die Frage nach der Veranderung politischer Kommunikationsprozesse durch Soziale Onlinenetzwerke interpretiert.","PeriodicalId":41922,"journal":{"name":"Austrian Journal of Political Science","volume":"48 1","pages":"16-31"},"PeriodicalIF":0.9,"publicationDate":"2014-01-30","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"87877915","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"社会学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2014-01-08DOI: 10.15203/OZP.211.VOL43ISS1
Markus Wissen
In den vergangenen Jahren haben sich die Anzeichen dafür gemehrt, dass sich die Gesellschaften sowohl des Globalen Nordens als auch des Globalen Südens in einem Prozess der „großen Transformation“ befinden. Mit diesem Begriff hatte vor 70 Jahren Karl Polanyi den Übergang von der vorindustriellen zur Industriegesellschaft beschrieben (Polanyi 1995 [1944]). Heute wird auf den Transformationsbegriff oder verwandte Begriffe Bezug genommen, um die Herausforderungen zu skizzieren, mit denen sich (nicht nur) die Industriegesellschaft angesichts der tendenziellen Erschöpfung wichtiger Ressourcen und der ökologischen Krise (Klimawandel, Biodiversitätsverlust etc.) konfrontiert sieht. International haben Dokumente wie der Green-Economy-Report des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP 2011), das Millennium Ecosystem Assessment (2005) oder das Konzept der „planetary boundaries“ (Rockström et al. 2009) zur Transformationsdebatte beigetragen. Im deutschen Sprachraum unterstrich der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen in einem viel beachteten Gutachten die Notwendigkeit eines „Gesellschaftsvertrags für eine Große Transformation“ (WBGU 2011), der deutsche Bundestag setzte sich im Rahmen einer Enquete-Kommission drei Jahre lang mit den herkömmlichen Vorstellungen von „Wachstum, Wohlstand und Lebensqualität“ sowie mit möglichen Alternativen auseinander (Deutscher Bundestag 2013), und das Institut für Soziale Ökologie in Wien hat in zahlreichen Veröffentlichungen auf die strukturelle Erschöpfung des industriegesellschaftlichen Metabolismus hingewiesen, der einen Übergang zu einem anderen „sozio-metabolischen Regime“ unausweichlich mache (Fischer-Kowalski 2011; Haberl et al. 2011; Hausknost 2013). Nicht zuletzt sind in diesem Zusammenhang auch die jüngsten energieund rohstoffpolitischen Debatten zu nennen. Diese haben angesichts der Reaktorkatastrophe von Fukushima im März 2011, des zu erwartenden oder bereits überschrittenen Höhepunkts der Ölförderung („peak oil“; siehe hierzu Zittel 2011), der tendenziellen Verknappung sogenannter „kritischer Rohstoffe“ (Europäische Kommission 2011) sowie der Problematik der Produktion von Agrartreibstoffen, der Extraktion von Öl aus nicht-konventionellen Quellen (Tiefsee, Ölsand) und der Förderung von Gas aus tiefliegenden Gesteinsschichten („fracking“) Aufwind erhalten. Mit der deutschen Energiewende, dem Ökostromgesetz in Österreich und den Kontroversen um Großvorhaben wie transkontinentalen Gas-Pipelines oder dem Wüstenstromprojekt Desertec sind diese Fragen längst in die staatlich-politischen Arenen vorgedrungen. Insgesamt ließe sich also von einer Repolitisierung der ökologischen Krise sprechen. Zwar steckt die explizite Umweltpolitik, die nach der großen UN-Konferenz über Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro national wie international an Bedeutung gewonnen hatte, in einer tiefen Krise – sichtbar etwa an dem Verfehlen des Kyoto-Ziels in Österreich und der Schwierigkeit, si
{"title":"Ökologische Krise und „große Transformation“. Einführung in den Themenschwerpunkt","authors":"Markus Wissen","doi":"10.15203/OZP.211.VOL43ISS1","DOIUrl":"https://doi.org/10.15203/OZP.211.VOL43ISS1","url":null,"abstract":"In den vergangenen Jahren haben sich die Anzeichen dafür gemehrt, dass sich die Gesellschaften sowohl des Globalen Nordens als auch des Globalen Südens in einem Prozess der „großen Transformation“ befinden. Mit diesem Begriff hatte vor 70 Jahren Karl Polanyi den Übergang von der vorindustriellen zur Industriegesellschaft beschrieben (Polanyi 1995 [1944]). Heute wird auf den Transformationsbegriff oder verwandte Begriffe Bezug genommen, um die Herausforderungen zu skizzieren, mit denen sich (nicht nur) die Industriegesellschaft angesichts der tendenziellen Erschöpfung wichtiger Ressourcen und der ökologischen Krise (Klimawandel, Biodiversitätsverlust etc.) konfrontiert sieht. International haben Dokumente wie der Green-Economy-Report des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP 2011), das Millennium Ecosystem Assessment (2005) oder das Konzept der „planetary boundaries“ (Rockström et al. 2009) zur Transformationsdebatte beigetragen. Im deutschen Sprachraum unterstrich der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen in einem viel beachteten Gutachten die Notwendigkeit eines „Gesellschaftsvertrags für eine Große Transformation“ (WBGU 2011), der deutsche Bundestag setzte sich im Rahmen einer Enquete-Kommission drei Jahre lang mit den herkömmlichen Vorstellungen von „Wachstum, Wohlstand und Lebensqualität“ sowie mit möglichen Alternativen auseinander (Deutscher Bundestag 2013), und das Institut für Soziale Ökologie in Wien hat in zahlreichen Veröffentlichungen auf die strukturelle Erschöpfung des industriegesellschaftlichen Metabolismus hingewiesen, der einen Übergang zu einem anderen „sozio-metabolischen Regime“ unausweichlich mache (Fischer-Kowalski 2011; Haberl et al. 2011; Hausknost 2013). Nicht zuletzt sind in diesem Zusammenhang auch die jüngsten energieund rohstoffpolitischen Debatten zu nennen. Diese haben angesichts der Reaktorkatastrophe von Fukushima im März 2011, des zu erwartenden oder bereits überschrittenen Höhepunkts der Ölförderung („peak oil“; siehe hierzu Zittel 2011), der tendenziellen Verknappung sogenannter „kritischer Rohstoffe“ (Europäische Kommission 2011) sowie der Problematik der Produktion von Agrartreibstoffen, der Extraktion von Öl aus nicht-konventionellen Quellen (Tiefsee, Ölsand) und der Förderung von Gas aus tiefliegenden Gesteinsschichten („fracking“) Aufwind erhalten. Mit der deutschen Energiewende, dem Ökostromgesetz in Österreich und den Kontroversen um Großvorhaben wie transkontinentalen Gas-Pipelines oder dem Wüstenstromprojekt Desertec sind diese Fragen längst in die staatlich-politischen Arenen vorgedrungen. Insgesamt ließe sich also von einer Repolitisierung der ökologischen Krise sprechen. Zwar steckt die explizite Umweltpolitik, die nach der großen UN-Konferenz über Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro national wie international an Bedeutung gewonnen hatte, in einer tiefen Krise – sichtbar etwa an dem Verfehlen des Kyoto-Ziels in Österreich und der Schwierigkeit, si","PeriodicalId":41922,"journal":{"name":"Austrian Journal of Political Science","volume":"21 1","pages":"49-54"},"PeriodicalIF":0.9,"publicationDate":"2014-01-08","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"87423779","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"社会学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2013-12-18DOI: 10.15203/OZP.107.VOL42ISS4
David Johann, Christian Glantschnigg
Daruber, wie viele und welche BurgerInnen bei osterreichischen Nationalratswahlen „richtig“, (d.h. ihren Interessen und Uberzeugungen entsprechend) gewahlt haben, ist wenig bekannt. Der vorliegende Artikel mochte diese Lucke schliesen. Untersucht wird, wie es um „richtiges Wahlen“ bei der Nationalratswahl 2008 bestellt war und welche Einflussfaktoren „richtiges Wahlverhalten“ bedingten. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Frage, welche Rolle das individuelle Mediennutzungsverhaltens bzw. die rezipierte Medienberichterstattung fur „richtige Wahlentscheidungen“ spielten. Es zeigt sich, dass sich Medienkonsum nicht generell positiv auf „richtige Wahlentscheidungen“ auswirkt. Wahrend der Konsum von TV-Nachrichtensendungen insgesamt tendenziell „richtige Wahlentscheidungen“ begunstigt, scheint der Konsum bestimmter Tageszeitungen wie der Kronen Zeitung „richtige Wahlentscheidungen“ zu hemmen. Die Befunde weisen somit auch darauf hin, dass in zukunftiger Forschung mit Blick auf die Qualitat der angebotenen Informationen zu politischen Sachfragen nach Unterschieden zwischen verschiedenen Medien gesucht werden sollte.
{"title":"„Correct Voting“ bei der Nationalratswahl 2008","authors":"David Johann, Christian Glantschnigg","doi":"10.15203/OZP.107.VOL42ISS4","DOIUrl":"https://doi.org/10.15203/OZP.107.VOL42ISS4","url":null,"abstract":"Daruber, wie viele und welche BurgerInnen bei osterreichischen Nationalratswahlen „richtig“, (d.h. ihren Interessen und Uberzeugungen entsprechend) gewahlt haben, ist wenig bekannt. Der vorliegende Artikel mochte diese Lucke schliesen. Untersucht wird, wie es um „richtiges Wahlen“ bei der Nationalratswahl 2008 bestellt war und welche Einflussfaktoren „richtiges Wahlverhalten“ bedingten. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Frage, welche Rolle das individuelle Mediennutzungsverhaltens bzw. die rezipierte Medienberichterstattung fur „richtige Wahlentscheidungen“ spielten. Es zeigt sich, dass sich Medienkonsum nicht generell positiv auf „richtige Wahlentscheidungen“ auswirkt. Wahrend der Konsum von TV-Nachrichtensendungen insgesamt tendenziell „richtige Wahlentscheidungen“ begunstigt, scheint der Konsum bestimmter Tageszeitungen wie der Kronen Zeitung „richtige Wahlentscheidungen“ zu hemmen. Die Befunde weisen somit auch darauf hin, dass in zukunftiger Forschung mit Blick auf die Qualitat der angebotenen Informationen zu politischen Sachfragen nach Unterschieden zwischen verschiedenen Medien gesucht werden sollte.","PeriodicalId":41922,"journal":{"name":"Austrian Journal of Political Science","volume":"12 1","pages":"373-390"},"PeriodicalIF":0.9,"publicationDate":"2013-12-18","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"83511158","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"社会学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2013-12-18DOI: 10.15203/OZP.75.VOL43ISS1
K. Dietz, Bettina Engels
Konflikte um Natur erlangen in der Politikwissenschaft zunehmend Bedeutung. Bestehende analytische Zugange weisen jedoch einige Schwachen auf. Wir widmen uns zunachst der Umweltkonfliktforschung. Dieser fehlt, so unser Argument, ein theoretisches Verstandnis des Gesellschaft-Natur-Verhaltnisses, was eine an gesellschaftliche Strukturen ruckgebundene Analyse von Konflikten um Natur verhindert. Eine politisch-okologische Perspektive ermoglicht zwar eine solche Analyse, allerdings bleibt ihr Konfliktbegriff oft vage. Der Beitrag entwickelt hiervon ausgehend eine gesellschafts- und konflikttheoretisch angeleitete Perspektive, mit der es gelingt, das Verhaltnis von Natur und Konflikt begrifflich zu fassen, theoretisch zu verankern und empirisch zu analysieren.
{"title":"Immer (mehr) Ärger wegen der Natur? – Für eine gesellschafts- und konflikttheoretische Analyse von Konflikten um Natur","authors":"K. Dietz, Bettina Engels","doi":"10.15203/OZP.75.VOL43ISS1","DOIUrl":"https://doi.org/10.15203/OZP.75.VOL43ISS1","url":null,"abstract":"Konflikte um Natur erlangen in der Politikwissenschaft zunehmend Bedeutung. Bestehende analytische Zugange weisen jedoch einige Schwachen auf. Wir widmen uns zunachst der Umweltkonfliktforschung. Dieser fehlt, so unser Argument, ein theoretisches Verstandnis des Gesellschaft-Natur-Verhaltnisses, was eine an gesellschaftliche Strukturen ruckgebundene Analyse von Konflikten um Natur verhindert. Eine politisch-okologische Perspektive ermoglicht zwar eine solche Analyse, allerdings bleibt ihr Konfliktbegriff oft vage. Der Beitrag entwickelt hiervon ausgehend eine gesellschafts- und konflikttheoretisch angeleitete Perspektive, mit der es gelingt, das Verhaltnis von Natur und Konflikt begrifflich zu fassen, theoretisch zu verankern und empirisch zu analysieren.","PeriodicalId":41922,"journal":{"name":"Austrian Journal of Political Science","volume":"105 1","pages":"73-89"},"PeriodicalIF":0.9,"publicationDate":"2013-12-18","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"85382915","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"社会学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2013-12-18DOI: 10.15203/OZP.116.VOL43ISS1
A. Mayer
1972 wurden erstmals „Die Grenzen des Wachstums“ modelliert. Der vorliegende Artikel fasst aktuelle wissenschaftliche Literatur zusammen, die verschiedene Aspekte des globalen Ressourcenverbrauchs analysiert: Die Veranderung in der globalen Arbeitsteilung und eine zunehmend aufwendigere Extraktion von Ressourcen sind aktuelle Zuspitzungen, wodurch Quellen und Senken gesellschaftlichen Stoffwechsels zunehmend belastet, Rohstoffpreise ansteigen und okonomisches Wachstum verlangsamt werden. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen deuten darauf hin, dass das 1972 als „standard run“ betitelte Szenario am ehesten den realen Entwicklungen bis heute entspricht. Dieses Szenario mundet in der Mitte des 21. Jahrhunderts in einem Zusammenbruch der Industrieproduktion und einem Kollaps des Bevolkerungssystems. Der Uberblick macht also auch deutlich, dass bisherige Versuche eines Gegensteuerns in Richtung eines nachhaltigeren Umgangs mit Ressourcen nur wenig erfolgreich waren, und stellt zuletzt die Frage nach angemesseneren politischen Masnahmen.
{"title":"Vierzig Jahre globaler Ressourcenverbrauch: Ein Überblick aktueller Debatten","authors":"A. Mayer","doi":"10.15203/OZP.116.VOL43ISS1","DOIUrl":"https://doi.org/10.15203/OZP.116.VOL43ISS1","url":null,"abstract":"1972 wurden erstmals „Die Grenzen des Wachstums“ modelliert. Der vorliegende Artikel fasst aktuelle wissenschaftliche Literatur zusammen, die verschiedene Aspekte des globalen Ressourcenverbrauchs analysiert: Die Veranderung in der globalen Arbeitsteilung und eine zunehmend aufwendigere Extraktion von Ressourcen sind aktuelle Zuspitzungen, wodurch Quellen und Senken gesellschaftlichen Stoffwechsels zunehmend belastet, Rohstoffpreise ansteigen und okonomisches Wachstum verlangsamt werden. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen deuten darauf hin, dass das 1972 als „standard run“ betitelte Szenario am ehesten den realen Entwicklungen bis heute entspricht. Dieses Szenario mundet in der Mitte des 21. Jahrhunderts in einem Zusammenbruch der Industrieproduktion und einem Kollaps des Bevolkerungssystems. Der Uberblick macht also auch deutlich, dass bisherige Versuche eines Gegensteuerns in Richtung eines nachhaltigeren Umgangs mit Ressourcen nur wenig erfolgreich waren, und stellt zuletzt die Frage nach angemesseneren politischen Masnahmen.","PeriodicalId":41922,"journal":{"name":"Austrian Journal of Political Science","volume":"8 1","pages":"55-72"},"PeriodicalIF":0.9,"publicationDate":"2013-12-18","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"87544018","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"社会学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2013-12-18DOI: 10.15203/OZP.127.VOL42ISS4
Franz Marquart
Obwohl rechtspopulistische Parteien mittlerweile in vielen Staaten Westeuropas eine wichtige Rolle spielen, existieren bislang nur wenige Studien, die sich mit den Inhalten ihrer Werbekommunikation auseinandersetzen. Das Plakat als dominantes Wahlkampfmedium verdient in diesem Kontext besondere Beachtung und wird in der vorliegenden Studie erstmals einer Langzeitanalyse unterzogen, die die Themenstrukturen und populistischen Inhalte von Wahlplakaten der Freiheitlichen Partei Osterreichs (FPO) in den Blick nimmt. Es zeigt sich, dass die als dominierend wahrgenommenen auslanderfeindlichen Themen und Angriffe der vergangenen Jahre die Ausnahme und den vorlaufigen Hohepunkt einer Entwicklung markieren, deren Ende bis dato nicht abzusehen ist. Mogliche Folgen und Implikationen werden unter anderem vor dem Hintergrund von Befunden aus Wirkungsstudien zu Einstellungen gegenuber Migranten diskutiert.
{"title":"Rechtspopulismus im Wandel. Wahlplakate der FPÖ von 1978-2008","authors":"Franz Marquart","doi":"10.15203/OZP.127.VOL42ISS4","DOIUrl":"https://doi.org/10.15203/OZP.127.VOL42ISS4","url":null,"abstract":"Obwohl rechtspopulistische Parteien mittlerweile in vielen Staaten Westeuropas eine wichtige Rolle spielen, existieren bislang nur wenige Studien, die sich mit den Inhalten ihrer Werbekommunikation auseinandersetzen. Das Plakat als dominantes Wahlkampfmedium verdient in diesem Kontext besondere Beachtung und wird in der vorliegenden Studie erstmals einer Langzeitanalyse unterzogen, die die Themenstrukturen und populistischen Inhalte von Wahlplakaten der Freiheitlichen Partei Osterreichs (FPO) in den Blick nimmt. Es zeigt sich, dass die als dominierend wahrgenommenen auslanderfeindlichen Themen und Angriffe der vergangenen Jahre die Ausnahme und den vorlaufigen Hohepunkt einer Entwicklung markieren, deren Ende bis dato nicht abzusehen ist. Mogliche Folgen und Implikationen werden unter anderem vor dem Hintergrund von Befunden aus Wirkungsstudien zu Einstellungen gegenuber Migranten diskutiert.","PeriodicalId":41922,"journal":{"name":"Austrian Journal of Political Science","volume":"6 1","pages":"353-371"},"PeriodicalIF":0.9,"publicationDate":"2013-12-18","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"76427192","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"社会学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2013-12-18DOI: 10.15203/OZP.131.VOL42ISS4
R. Fleiner
Der Begriff des Verfassungspatriotismus ist immer wieder Gegenstand kontroverser Diskussionen. Jungere Beitrage rekurrieren dabei wieder vermehrt auf Sternbergers Begriff von Verfassungspatriotismus, wobei eine detaillierte Aufarbeitung des Konzeptes bislang fehlt. In dieser Arbeit wird daher unter Berucksichtigung seiner Erfahrung des Nationalsozialismus eine dreidimensionale Konzeptualisierung des Verfassungspatriotismus in eine kognitive, eine emotive und eine agitive Dimension vorgeschlagen. Diese drei Dimensionen konstituieren ein demokratisches Handlungskonzept, das Emotionalitat und Rationalitat verbindet und in dieser Hinsicht anschlussfahig in der aktuellen Politikwissenschaft ist.
{"title":"Die drei Dimensionen des Verfassungspatriotismus - Sternberger Revisited","authors":"R. Fleiner","doi":"10.15203/OZP.131.VOL42ISS4","DOIUrl":"https://doi.org/10.15203/OZP.131.VOL42ISS4","url":null,"abstract":"Der Begriff des Verfassungspatriotismus ist immer wieder Gegenstand kontroverser Diskussionen. Jungere Beitrage rekurrieren dabei wieder vermehrt auf Sternbergers Begriff von Verfassungspatriotismus, wobei eine detaillierte Aufarbeitung des Konzeptes bislang fehlt. In dieser Arbeit wird daher unter Berucksichtigung seiner Erfahrung des Nationalsozialismus eine dreidimensionale Konzeptualisierung des Verfassungspatriotismus in eine kognitive, eine emotive und eine agitive Dimension vorgeschlagen. Diese drei Dimensionen konstituieren ein demokratisches Handlungskonzept, das Emotionalitat und Rationalitat verbindet und in dieser Hinsicht anschlussfahig in der aktuellen Politikwissenschaft ist.","PeriodicalId":41922,"journal":{"name":"Austrian Journal of Political Science","volume":"10 1","pages":"407-424"},"PeriodicalIF":0.9,"publicationDate":"2013-12-18","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"78711158","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"社会学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2013-12-18DOI: 10.15203/OZP.129.VOL42ISS4
Ulrich Brand
This paper outlines contours of a historical-materialist policy analysis through a double critique. First, historical-materialist approaches all too often conceptualize policies in a functionalist way as “outcomes” of predominant social relations, especially of class relations. The contingencies and own logics of policy processes are often downplayed. However, the (non-)correspondence between societal reproduction and policies needs to be conceptualized. It is proposed to understand the state as a “knowledge apparatus” which constantly organizes or even produces knowledge about objects of steering, societal and political problems, and the possibilities of how to deal with problems. Secondly, policy analysis has a simplified understanding of the state due to its state theoretical deficit. From a perspective of critical state and hegemony theory, the state is understood as a sectoralized social relation with power-shaped selectivities and is embedded in more or less hegemonic societal relations.
{"title":"State, context and correspondence. Contours of a historical-materialist policy analysis","authors":"Ulrich Brand","doi":"10.15203/OZP.129.VOL42ISS4","DOIUrl":"https://doi.org/10.15203/OZP.129.VOL42ISS4","url":null,"abstract":"This paper outlines contours of a historical-materialist policy analysis through a double critique. First, historical-materialist approaches all too often conceptualize policies in a functionalist way as “outcomes” of predominant social relations, especially of class relations. The contingencies and own logics of policy processes are often downplayed. However, the (non-)correspondence between societal reproduction and policies needs to be conceptualized. It is proposed to understand the state as a “knowledge apparatus” which constantly organizes or even produces knowledge about objects of steering, societal and political problems, and the possibilities of how to deal with problems. Secondly, policy analysis has a simplified understanding of the state due to its state theoretical deficit. From a perspective of critical state and hegemony theory, the state is understood as a sectoralized social relation with power-shaped selectivities and is embedded in more or less hegemonic societal relations.","PeriodicalId":41922,"journal":{"name":"Austrian Journal of Political Science","volume":"37 1","pages":"425-442"},"PeriodicalIF":0.9,"publicationDate":"2013-12-18","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"90655696","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"社会学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2013-12-18DOI: 10.15203/OZP.99.VOL42ISS4
V. Havlík, Aneta Pinková
The paper analyses the system of public funding of political parties in the Czech Republic. The first part of the paper presents an overview of the laws governing political party funding in a wider socioeconomic context. The second part of the paper presents empirical analyses of party funding, focusing primarily on the role that state funding plays in the overall political party income structure. Specific attention is paid to the differences between parliamentary and non-parliamentary political parties. The overall findings suggest that the system of state financing in the Czech Republic does not promote equality and inclusivity within the party system. On the contrary, the significant disproportion of funds available and allocated to parliamentary parties seems to promote and solidify the status quo.
{"title":"Electoral Legislation Reforms, State Funding and Political Parties in the Czech Republic: a Sign of the Cartelization of Party Politics?","authors":"V. Havlík, Aneta Pinková","doi":"10.15203/OZP.99.VOL42ISS4","DOIUrl":"https://doi.org/10.15203/OZP.99.VOL42ISS4","url":null,"abstract":"The paper analyses the system of public funding of political parties in the Czech Republic. The first part of the paper presents an overview of the laws governing political party funding in a wider socioeconomic context. The second part of the paper presents empirical analyses of party funding, focusing primarily on the role that state funding plays in the overall political party income structure. Specific attention is paid to the differences between parliamentary and non-parliamentary political parties. The overall findings suggest that the system of state financing in the Czech Republic does not promote equality and inclusivity within the party system. On the contrary, the significant disproportion of funds available and allocated to parliamentary parties seems to promote and solidify the status quo.","PeriodicalId":41922,"journal":{"name":"Austrian Journal of Political Science","volume":"10 1","pages":"391-406"},"PeriodicalIF":0.9,"publicationDate":"2013-12-18","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"91250063","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"社会学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2013-12-18DOI: 10.15203/OZP.76.VOL43ISS1
Michael Jonas, B. Littig, Otto Penz
In der Diskussion uber wunschenswerte gesellschaftliche Entwicklungen ist nachhaltiger Konsum zu einem zentralen Schlagwort avanciert. Diesem aktuellen Nachhaltigkeitsdiskurs zufolge konnen Veranderungen des individuellen Konsumverhaltens positiv auf die Ausgestaltung von Produktionsbedingungen und Handelsbeziehungen einwirken. Am Beispiel von Fairtrade gehen wir der Uberzeugungskraft dieser Annahme nach. Die Analyse des Fairtrade-Feldes und der dazugehorigen Programmatik sowie des Konsums von Fairtrade-Produkten fuhren uns dazu, eine pessimistischere Sichtweise zu entwickeln. Der Konsum von Fairtrade-Produkten ist demnach weniger Ausdruck von Nachhaltigkeit, denn Beleg fur einen gesellschaftlichen Wandel Richtung lifestyle politics und die Okonomisierung moralisierter Markte.
{"title":"Kaufen für eine nachhaltige Welt? Das Beispiel Fairtrade","authors":"Michael Jonas, B. Littig, Otto Penz","doi":"10.15203/OZP.76.VOL43ISS1","DOIUrl":"https://doi.org/10.15203/OZP.76.VOL43ISS1","url":null,"abstract":"In der Diskussion uber wunschenswerte gesellschaftliche Entwicklungen ist nachhaltiger Konsum zu einem zentralen Schlagwort avanciert. Diesem aktuellen Nachhaltigkeitsdiskurs zufolge konnen Veranderungen des individuellen Konsumverhaltens positiv auf die Ausgestaltung von Produktionsbedingungen und Handelsbeziehungen einwirken. Am Beispiel von Fairtrade gehen wir der Uberzeugungskraft dieser Annahme nach. Die Analyse des Fairtrade-Feldes und der dazugehorigen Programmatik sowie des Konsums von Fairtrade-Produkten fuhren uns dazu, eine pessimistischere Sichtweise zu entwickeln. Der Konsum von Fairtrade-Produkten ist demnach weniger Ausdruck von Nachhaltigkeit, denn Beleg fur einen gesellschaftlichen Wandel Richtung lifestyle politics und die Okonomisierung moralisierter Markte.","PeriodicalId":41922,"journal":{"name":"Austrian Journal of Political Science","volume":"17 1","pages":"91-109"},"PeriodicalIF":0.9,"publicationDate":"2013-12-18","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"84171750","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"社会学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}