In Grillparzers Trauerspiel Sappho geht es um die Liebesbeziehungen zwischen Sappho und Phaon sowie Phaon und Melitta. Der Autor nützt jedoch relativ wenig den einschlägigen Wortschatz, sondern drückt die intensiven Emotionen mehr durch Syntax und Metrum sowie durch Gesten und Gegenstände aus. Bereits am Anfang verwenden Sappho und Phaon das Wort „lieben“ unterschiedlich, was auf das tragische Ende vorausdeutet.
{"title":"Reden und Schweigen über Gefühle in Grillparzers \"Sappho\"","authors":"S. P. Scheichl","doi":"10.26881/sgg.2021.44.13","DOIUrl":"https://doi.org/10.26881/sgg.2021.44.13","url":null,"abstract":"In Grillparzers Trauerspiel Sappho geht es um die Liebesbeziehungen zwischen Sappho und Phaon sowie Phaon und Melitta. Der Autor nützt jedoch relativ wenig den einschlägigen Wortschatz, sondern drückt die intensiven Emotionen mehr durch Syntax und Metrum sowie durch Gesten und Gegenstände aus. Bereits am Anfang verwenden Sappho und Phaon das Wort „lieben“ unterschiedlich, was auf das tragische Ende vorausdeutet.","PeriodicalId":186633,"journal":{"name":"Studia Germanica Gedanensia","volume":"23 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2021-10-12","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"133431853","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Die forschungsleitenden Positionen zum Verhaltnis von Literatur und Religion im 17. und 18. Jahrhundert sind sich in der Uberzeugung einig, die Entstehung der Literatur an die Erklarungskraft des Modells ‚Sakularisierung‘ ruckzubinden. Sakularisierung ermoglicht eine hohe Differenzierungsleistung der religiosen Kommunikation selbst. In dieser Differenzierungsleistung stellt sie als Eigenleistung des religiosen Systems eine gunstige Umweltbedingung der Literatur dar.
{"title":"Pietistische Kommunikation. Konzepte der Sozialität bei Spener, Francke und Zinzendorf","authors":"M. Steinmayr","doi":"10.26881/sgg.2021.44.02","DOIUrl":"https://doi.org/10.26881/sgg.2021.44.02","url":null,"abstract":"Die forschungsleitenden Positionen zum Verhaltnis von Literatur und Religion im 17. und 18. Jahrhundert sind sich in der Uberzeugung einig, die Entstehung der Literatur an die Erklarungskraft des Modells ‚Sakularisierung‘ ruckzubinden. Sakularisierung ermoglicht eine hohe Differenzierungsleistung der religiosen Kommunikation selbst. In dieser Differenzierungsleistung stellt sie als Eigenleistung des religiosen Systems eine gunstige Umweltbedingung der Literatur dar.","PeriodicalId":186633,"journal":{"name":"Studia Germanica Gedanensia","volume":"158 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2021-10-12","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"115179758","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Der Beitrag untersucht die Verbindung von wirkungsasthetischen und theaterkritischen Diskursen. Begriffe wie Illusion oder Leidenschaft beschreiben in der zweiten Halfte des 18. Jahrhunderts sowohl Wirkungsziele einer anthropologischen Asthetik als auch Effekte, die als psychisch und sozial gefahrdend qualifiziert werden. Im Fokus steht die Thematisierung affektiver Wirkungen des Theaters bzw. der Kunst allgemein in ihrem heilsamen Potential durch Johann Georg Sulzer sowie die Theaterkritik Jean-Jacques Rousseaus, gegen die sich Sulzer dezidiert wendet. Ausgehend vom Konzept der ‚dunklen Vorstellungen‘ postuliert Sulzer, dass nur starke Empfindungen, nicht aber die Vernunft den Menschen sittlich und seelisch beeinflussen konnen. Vielmehr liefern extreme oder pathologische seelische Zustande ein Modell fur Kunstproduktion und -wirkung.
{"title":"Die schönen Künste als ‚Gesundheitsmittel‘ oder tödliches Gift. Empfindungsästhetik und Theaterkritik bei Sulzer und Rousseau","authors":"Susanne Düwell","doi":"10.26881/sgg.2021.44.01","DOIUrl":"https://doi.org/10.26881/sgg.2021.44.01","url":null,"abstract":"Der Beitrag untersucht die Verbindung von wirkungsasthetischen und theaterkritischen Diskursen. Begriffe wie Illusion oder Leidenschaft beschreiben in der zweiten Halfte des 18. Jahrhunderts sowohl Wirkungsziele einer anthropologischen Asthetik als auch Effekte, die als psychisch und sozial gefahrdend qualifiziert werden. Im Fokus steht die Thematisierung affektiver Wirkungen des Theaters bzw. der Kunst allgemein in ihrem heilsamen Potential durch Johann Georg Sulzer sowie die Theaterkritik Jean-Jacques Rousseaus, gegen die sich Sulzer dezidiert wendet. Ausgehend vom Konzept der ‚dunklen Vorstellungen‘ postuliert Sulzer, dass nur starke Empfindungen, nicht aber die Vernunft den Menschen sittlich und seelisch beeinflussen konnen. Vielmehr liefern extreme oder pathologische seelische Zustande ein Modell fur Kunstproduktion und -wirkung.","PeriodicalId":186633,"journal":{"name":"Studia Germanica Gedanensia","volume":"103 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2021-10-12","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"121240437","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
In seiner Novelle Die Reisenden problematisiert Ludwig Tieck nicht nur den ‚Wahnsinn‘ an sich und seine zeitgenössische Wahrnehmung, sondern auch die Beziehung zwischen Narren und Gesellschaft. Dies gelingt ihm einerseits durch das heterogene Ensemble der Irrenhausinsassen, andererseits durch die Konzentration auf die ‚krankhafte Romantik‘ Raimunds. Während ersteres vor allem dazu dient, die Grenze zwischen ‚gesund‘ und ‚krank‘ aufzulösen und damit Gesellschaftskritik zu üben, wird Raimunds Weg zurück in die Natur in seinem Heilungspotential geschildert.
{"title":"Wahnsinnige Welt, romantische Regeneration. Beobachtungen zum Narrentum in Ludwig Tiecks \"Die Reisenden\"","authors":"M. Berger","doi":"10.26881/sgg.2021.44.09","DOIUrl":"https://doi.org/10.26881/sgg.2021.44.09","url":null,"abstract":"In seiner Novelle Die Reisenden problematisiert Ludwig Tieck nicht nur den ‚Wahnsinn‘ an sich und seine zeitgenössische Wahrnehmung, sondern auch die Beziehung zwischen Narren und Gesellschaft. Dies gelingt ihm einerseits durch das heterogene Ensemble der Irrenhausinsassen, andererseits durch die Konzentration auf die ‚krankhafte Romantik‘ Raimunds. Während ersteres vor allem dazu dient, die Grenze zwischen ‚gesund‘ und ‚krank‘ aufzulösen und damit Gesellschaftskritik zu üben, wird Raimunds Weg zurück in die Natur in seinem Heilungspotential geschildert.","PeriodicalId":186633,"journal":{"name":"Studia Germanica Gedanensia","volume":"27 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2021-10-12","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"121466932","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Dieser Beitrag widmet sich der Rolle der Musik in E. T. A. Hoffmanns Die Automate (1814) aus dem Erzählzyklus Die Serapions-Brüder (1819-1821). Der Gegensatz ‚innen/außen‘ innerhalb des romantischen Diskurses über das ‚Gemüt‘ erhält dabei besondere Aufmerksamkeit. Die Musik fungiert in Hoffmanns Text als Gefühlsausdruck und ‚Gemütherregungskunst‘ (Novalis) und folgt damit dem ‚serapiontischen Prinzip‘. Zugleich wird durch Teile der Handlung die Innerlichkeit von Gefühl und Musik infrage gestellt, indem deren äußere Aspekte inszeniert werden, die den Gesetzen einer seelenlosen Mechanik zu gehorchen scheinen.
{"title":"Zwischen Innen- und Außenwelt: Musik als ‚Gemütherregungskunst‘ in E. T. A. Hoffmanns \"Die Automate\"","authors":"Claudia Mueller-Greene","doi":"10.26881/sgg.2021.44.12","DOIUrl":"https://doi.org/10.26881/sgg.2021.44.12","url":null,"abstract":"Dieser Beitrag widmet sich der Rolle der Musik in E. T. A. Hoffmanns Die Automate (1814) aus dem Erzählzyklus Die Serapions-Brüder (1819-1821). Der Gegensatz ‚innen/außen‘ innerhalb des romantischen Diskurses über das ‚Gemüt‘ erhält dabei besondere Aufmerksamkeit. Die Musik fungiert in Hoffmanns Text als Gefühlsausdruck und ‚Gemütherregungskunst‘ (Novalis) und folgt damit dem ‚serapiontischen Prinzip‘. Zugleich wird durch Teile der Handlung die Innerlichkeit von Gefühl und Musik infrage gestellt, indem deren äußere Aspekte inszeniert werden, die den Gesetzen einer seelenlosen Mechanik zu gehorchen scheinen.","PeriodicalId":186633,"journal":{"name":"Studia Germanica Gedanensia","volume":"5 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2021-10-12","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"125260435","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Was passiert eigentlich in Goethes Roman Die Wahlverwandtschaften? Was passiert, wenn die Individuen von unbewussten Prozessen wie denjenigen, die sich in der Metapher der chemischen Affinitäten verstecken, überwältigt werden? Der vorliegende Beitrag möchte sich mit diesen Fragen aus tiefenpsychologischer Perspektive befassen und aufzeigen, dass Goethe in seinem Roman sich sehr nah an einem Konzept des Unbewussten und der Psyche positioniert, wie es Carl Gustav Jung etwa hundert Jahre später konzipiert hat. Die Individuen, die als Gefangene einer rigiden Lebenseinstellung unbewusst (blind) wählen, sind nicht imstande wahre Entscheidungen zu treffen und für sie bleibt das Leben letzten Endes ein Rätsel.
{"title":"Wer blind wählet – Eine Jungsche Lektüre von Goethes \"Die Wahlverwandtschaften\"","authors":"Giulia Ferro Milone","doi":"10.26881/sgg.2021.44.07","DOIUrl":"https://doi.org/10.26881/sgg.2021.44.07","url":null,"abstract":"Was passiert eigentlich in Goethes Roman Die Wahlverwandtschaften? Was passiert, wenn die Individuen von unbewussten Prozessen wie denjenigen, die sich in der Metapher der chemischen Affinitäten verstecken, überwältigt werden? Der vorliegende Beitrag möchte sich mit diesen Fragen aus tiefenpsychologischer Perspektive befassen und aufzeigen, dass Goethe in seinem Roman sich sehr nah an einem Konzept des Unbewussten und der Psyche positioniert, wie es Carl Gustav Jung etwa hundert Jahre später konzipiert hat. Die Individuen, die als Gefangene einer rigiden Lebenseinstellung unbewusst (blind) wählen, sind nicht imstande wahre Entscheidungen zu treffen und für sie bleibt das Leben letzten Endes ein Rätsel.","PeriodicalId":186633,"journal":{"name":"Studia Germanica Gedanensia","volume":"18 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2021-10-12","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"133469649","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Der Beitrag beschaftigt sich ausgehend von Goethes Die Leiden des jungen Werthers mit dem Gefuhl der Gluckseligkeit in der Literatur der Aufklarung und Empfindsamkeit am Beispiel von Sophie von La Roches Die Geschichte des Fräuleins von Sternheim und damit dem unmittelbaren Vorfeld der Zeit um 1800. Unter Ruckgriff auf eudaimonie-Konzeptionen der Antike und der Fruhen Neuzeit sollen die Gluckseligkeit bzw. literarische Darstellungen, die als Medium der Erkundung und Herstellung menschlicher Gluckseligkeit – und damit auch der Annaherung an die Innenwelt des Menschen – fungieren, analysiert und vorgestellt werden. Die These ist, dass im Lichte einer verstarkt der ‚gluckseligen Innerlichkeit’ der Protagonist*innen zugewandten literaturwissenschaftlichen Untersuchung neue Erkenntnisse uber die Literaturepoche Empfindsamkeit und damit auch das angestrebte Gefuhlsleben der Zeit vor 1800 zutage treten.
{"title":"Empfindsam glückselig – Zur Bedeutung der Glückseligkeit in der Epoche der Empfindsamkeit am Beispiel von Sophie von La Roches \"Geschichte des Fräuleins von Sternheim\"","authors":"Theresia Dingelmaier","doi":"10.26881/sgg.2021.44.05","DOIUrl":"https://doi.org/10.26881/sgg.2021.44.05","url":null,"abstract":"Der Beitrag beschaftigt sich ausgehend von Goethes Die Leiden des jungen Werthers mit dem Gefuhl der Gluckseligkeit in der Literatur der Aufklarung und Empfindsamkeit am Beispiel von Sophie von La Roches Die Geschichte des Fräuleins von Sternheim und damit dem unmittelbaren Vorfeld der Zeit um 1800. Unter Ruckgriff auf eudaimonie-Konzeptionen der Antike und der Fruhen Neuzeit sollen die Gluckseligkeit bzw. literarische Darstellungen, die als Medium der Erkundung und Herstellung menschlicher Gluckseligkeit – und damit auch der Annaherung an die Innenwelt des Menschen – fungieren, analysiert und vorgestellt werden. Die These ist, dass im Lichte einer verstarkt der ‚gluckseligen Innerlichkeit’ der Protagonist*innen zugewandten literaturwissenschaftlichen Untersuchung neue Erkenntnisse uber die Literaturepoche Empfindsamkeit und damit auch das angestrebte Gefuhlsleben der Zeit vor 1800 zutage treten.","PeriodicalId":186633,"journal":{"name":"Studia Germanica Gedanensia","volume":"23 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2021-10-12","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"114154385","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
In Christoph Martin Wielands Geschichte des Agathon (Erste Fassung 1766/67) durchlauft der Protagonist einen inneren Reifeprozess, wobei das Verhaltnis innerlicher Erkenntnis im Wechselspiel mit der Objektwelt im Zentrum steht. Der nachfolgende Artikel bringt den Werdegang in Zusammenhang mit der philosophischen Debatte zwischen Idealismus und Realismus sowie der versuchten Versohnung beider Positionen durch Immanuel Kant. Auf dieser Grundlage sollen Agathons zwischenmenschliche Begegnungen von Pytia bis Danae uberpruft wie auch als Gradmesser seiner inneren Reifung betrachtet werden.
{"title":"Zum Verhältnis von Geist und Gegenstand als Gradmesser einer inneren Entwicklung in Wielands \"Geschichte des Agathon\"","authors":"Timo Janca","doi":"10.26881/sgg.2021.44.04","DOIUrl":"https://doi.org/10.26881/sgg.2021.44.04","url":null,"abstract":"In Christoph Martin Wielands Geschichte des Agathon (Erste Fassung 1766/67) durchlauft der Protagonist einen inneren Reifeprozess, wobei das Verhaltnis innerlicher Erkenntnis im Wechselspiel mit der Objektwelt im Zentrum steht. Der nachfolgende Artikel bringt den Werdegang in Zusammenhang mit der philosophischen Debatte zwischen Idealismus und Realismus sowie der versuchten Versohnung beider Positionen durch Immanuel Kant. Auf dieser Grundlage sollen Agathons zwischenmenschliche Begegnungen von Pytia bis Danae uberpruft wie auch als Gradmesser seiner inneren Reifung betrachtet werden.","PeriodicalId":186633,"journal":{"name":"Studia Germanica Gedanensia","volume":"15 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2021-10-12","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"121521496","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Der vorliegende Beitrag untersucht die therapeutische Funktionalisierung des Briefwechsels zwischen Friedrich Schlegel und Christine von Stransky. Im Medium Brief werden auf Grundlage einer als ‚Seelenverwandtschaft‘ verstandenen Verbundenheit intime Empfindungen sowie Sorgen und Nöte ausgetauscht. Im Artikel wird erläutert, wie Schlegel die ihn bedrängenden Sorgen und Probleme bewältigt, indem er ihnen in der Mitteilung an seine Briefpartnerin eine sprachliche Form gibt.
{"title":"Briefe für die Seele. Der Brief als Therapeutikum am Beispiel der Briefe Friedrich Schlegels an Christine von Stransky","authors":"Tim Porzer","doi":"10.26881/sgg.2021.44.10","DOIUrl":"https://doi.org/10.26881/sgg.2021.44.10","url":null,"abstract":"Der vorliegende Beitrag untersucht die therapeutische Funktionalisierung des Briefwechsels zwischen Friedrich Schlegel und Christine von Stransky. Im Medium Brief werden auf Grundlage einer als ‚Seelenverwandtschaft‘ verstandenen Verbundenheit intime Empfindungen sowie Sorgen und Nöte ausgetauscht. Im Artikel wird erläutert, wie Schlegel die ihn bedrängenden Sorgen und Probleme bewältigt, indem er ihnen in der Mitteilung an seine Briefpartnerin eine sprachliche Form gibt.","PeriodicalId":186633,"journal":{"name":"Studia Germanica Gedanensia","volume":"239 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2021-10-12","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"129661088","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Der vorliegende Aufsatz untersucht den ersten Teil des Romans Anton Reiser (1785–1790) von Karl Philipp Moritz in Bezug auf den Melancholie- und Körperdiskurs in ihrem Zusammenhang mit dem Bücherwahn, der hier nicht als Ursache des Scheiterns, sondern als Selbsttherapie und Bekämpfungsmittel der Melancholie in der Kindheit betrachtet wird. Im Vordergrund stehen die ersten Kinderjahre Anton Reisers und seine frühen Textlektüren. Im Beitrag wird der Frage nachgegangen, ob die Bücherlektüre als intertextuell verankerter Autotherapieversuch und Kompensation von Bedürfnissen angesehen werden kann. Dabei werden die Methoden des Umgangs mit eigener Emotionalität im Roman überprüft.
{"title":"Inszenierte Kindheit. Selbsttherapien und Körperdiskurs im Roman \"Anton Reiser\" von Karl Philipp Moritz","authors":"Agnieszka K. Haas","doi":"10.26881/sgg.2021.44.06","DOIUrl":"https://doi.org/10.26881/sgg.2021.44.06","url":null,"abstract":"Der vorliegende Aufsatz untersucht den ersten Teil des Romans Anton Reiser (1785–1790) von Karl Philipp Moritz in Bezug auf den Melancholie- und Körperdiskurs in ihrem Zusammenhang mit dem Bücherwahn, der hier nicht als Ursache des Scheiterns, sondern als Selbsttherapie und Bekämpfungsmittel der Melancholie in der Kindheit betrachtet wird. Im Vordergrund stehen die ersten Kinderjahre Anton Reisers und seine frühen Textlektüren. Im Beitrag wird der Frage nachgegangen, ob die Bücherlektüre als intertextuell verankerter Autotherapieversuch und Kompensation von Bedürfnissen angesehen werden kann. Dabei werden die Methoden des Umgangs mit eigener Emotionalität im Roman überprüft.","PeriodicalId":186633,"journal":{"name":"Studia Germanica Gedanensia","volume":"130 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2021-10-12","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"116047803","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}