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BIOS – Zeitschrift für Biographieforschung, Oral History und Lebensverlaufsanalysen最新文献

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„Pogromdepp“ und „Salonantisemit“. Adolf Bartels und Houston Stewart Chamberlain: Zwei Varianten des völkischen Antisemitismus im Kontext von Bürgerlichkeit und Bildungskultur "大屠杀白痴 "和 "沙龙反犹主义者"。阿道夫-巴特尔斯和休斯顿-斯图尔特-张伯伦:资产阶级和教育文化背景下民族反犹主义的两种变体
Thomas Gräfe
Glaubt man zeitgenössischen Beobachter/-innen und Historiker/-innen, gab es im Kaiserreich und in der Weimarer Republik zwei Spielarten des Antisemitismus: einen Standards bürgerlicher Respektabilität unterschreitenden Radau-Antisemitismus und einen bürgerlichen Antisemitismus, der gemäßigter auftrat und auch im Bildungsbürgertum akzeptiert wurde. Am Beispiel der völkischen Weltanschauungsproduzenten Adolf Bartels und Houston Stewart Chamberlain wird hinterfragt, ob und inwiefern diese Unterscheidung haltbar ist. Es stellt sich heraus, dass zwischen dem „Radauantisemiten“ Bartels und dem „Salonantisemiten“ Chamberlain keine substanziellen weltanschaulichen Differenzen bestanden, während sich beide in der Verfügbarkeit über kulturelles Kapital sowie im anvisierten und erreichbaren Zielpublikum durchaus unterschieden. Folglich müssen Radauantisemitismus und bürgerlicher Antisemitismus eher als sozialgeschichtliche denn als ideengeschichtliche Kategorien aufgefasst und nicht als Gegenbegriffe, sondern in ihrer Interaktion untersucht werden.
如果当代观察家和历史学家相信的话,那么在德意志帝国和魏玛共和国存在着两种反犹主义:一种是低于资产阶级体面标准的激进反犹主义,另一种是较为温和并为受过教育的中产阶级所接受的资产阶级反犹主义。本研究以阿道夫-巴特尔斯(Adolf Bartels)和休斯顿-斯图尔特-张伯伦(Houston Stewart Chamberlain)为例,探讨了这种区分是否站得住脚以及站得住脚的程度。事实证明,"拉道反犹主义者 "巴特尔斯和 "沙拉纳反犹主义者 "张伯伦在意识形态上并无本质区别,但二者在文化资本的可用性、目标受众和能够接触到的受众方面存在差异。因此,必须将拉达反犹主义和资产阶级反犹主义理解为社会历史范畴而非意识形态历史范畴,并从它们之间的相互作用而非对立概念进行分析。
{"title":"„Pogromdepp“ und „Salonantisemit“. Adolf Bartels und Houston Stewart Chamberlain: Zwei Varianten des völkischen Antisemitismus im Kontext von Bürgerlichkeit und Bildungskultur","authors":"Thomas Gräfe","doi":"10.3224/bios.v35i2.05","DOIUrl":"https://doi.org/10.3224/bios.v35i2.05","url":null,"abstract":"Glaubt man zeitgenössischen Beobachter/-innen und Historiker/-innen, gab es im Kaiserreich und in der Weimarer Republik zwei Spielarten des Antisemitismus: einen Standards bürgerlicher Respektabilität unterschreitenden Radau-Antisemitismus und einen bürgerlichen Antisemitismus, der gemäßigter auftrat und auch im Bildungsbürgertum akzeptiert wurde. Am Beispiel der völkischen Weltanschauungsproduzenten Adolf Bartels und Houston Stewart Chamberlain wird hinterfragt, ob und inwiefern diese Unterscheidung haltbar ist. Es stellt sich heraus, dass zwischen dem „Radauantisemiten“ Bartels und dem „Salonantisemiten“ Chamberlain keine substanziellen weltanschaulichen Differenzen bestanden, während sich beide in der Verfügbarkeit über kulturelles Kapital sowie im anvisierten und erreichbaren Zielpublikum durchaus unterschieden. Folglich müssen Radauantisemitismus und bürgerlicher Antisemitismus eher als sozialgeschichtliche denn als ideengeschichtliche Kategorien aufgefasst und nicht als Gegenbegriffe, sondern in ihrer Interaktion untersucht werden.","PeriodicalId":197030,"journal":{"name":"BIOS – Zeitschrift für Biographieforschung, Oral History und Lebensverlaufsanalysen","volume":"9 47","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-05-17","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"140962338","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
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Oral History zwischen Aufarbeitung und Empowerment. Einführung in den Schwerpunkt 介于重新评价和赋权之间的口述历史。重点介绍
Linde Apel, Almut Leh
{"title":"Oral History zwischen Aufarbeitung und Empowerment. Einführung in den Schwerpunkt","authors":"Linde Apel, Almut Leh","doi":"10.3224/bios.v35i2.01","DOIUrl":"https://doi.org/10.3224/bios.v35i2.01","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":197030,"journal":{"name":"BIOS – Zeitschrift für Biographieforschung, Oral History und Lebensverlaufsanalysen","volume":"48 34","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-05-17","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"140965718","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
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Chancen und Grenzen der automatisierten Erkennung von Emotionen und Sentiments in Zeitzeugeninterviews. Ergebnisbericht eines interdisziplinären KI-Forschungsprojekts 目击者访谈中情绪和情感自动识别的机遇与局限。跨学科人工智能研究项目成果报告
Nike Höfer, Michael Gref, Jana Beinlich, S. Zimmermann, Markus Würz, Ruth Rosenberger
Historikerinnen und Historiker der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland und Informatiker des Fraunhofer Instituts für Intelligente Analyse- und Informationssysteme haben zwei Jahre lang in einem interdisziplinären Forschungsprojekt einen Softwareprototypen entwickelt, der mit Hilfe von Verfahren Künstlicher Intelligenz in audiovisuellen Zeitzeugeninterviews wahrnehmbare Emotionen und wertende Meinungsäußerungen (Sentiment) erkennt. Das Projekt wurde im Zeitraum 2020 bis 2022 finanziell gefördert im Rahmen der KI-Strategie der Bundesregierung. Der Beitrag thematisiert das Forschungsdesign, dessen Operationalisierung sowie daraus ersichtliche Chancen und (derzeitige) Grenzen der automatisierten Analyse von Zeitzeugeninterviews im Kontext der softwareunterstützten Erschließung von (musealen) Sammlungen.
德国联邦历史博物馆基金会(Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland Foundation)的历史学家和弗劳恩霍夫智能分析与信息系统研究所(Fraunhofer Institute for Intelligent Analysis and Information Systems)的计算机科学家花了两年时间,在一个跨学科研究项目中开发出了一个软件原型,该软件使用人工智能方法来识别与当代证人的视听访谈中可感知的情绪和评价性意见表达(情感)。作为德国政府人工智能战略的一部分,该项目在 2020 年至 2022 年期间获得了资助。文章讨论了在软件支持的(博物馆)藏品索引编制背景下对目击者访谈进行自动分析的研究设计、可操作性以及由此带来的机遇和(当前的)局限性。
{"title":"Chancen und Grenzen der automatisierten Erkennung von Emotionen und Sentiments in Zeitzeugeninterviews. Ergebnisbericht eines interdisziplinären KI-Forschungsprojekts","authors":"Nike Höfer, Michael Gref, Jana Beinlich, S. Zimmermann, Markus Würz, Ruth Rosenberger","doi":"10.3224/bios.v35i2.07","DOIUrl":"https://doi.org/10.3224/bios.v35i2.07","url":null,"abstract":"Historikerinnen und Historiker der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland und Informatiker des Fraunhofer Instituts für Intelligente Analyse- und Informationssysteme haben zwei Jahre lang in einem interdisziplinären Forschungsprojekt einen Softwareprototypen entwickelt, der mit Hilfe von Verfahren Künstlicher Intelligenz in audiovisuellen Zeitzeugeninterviews wahrnehmbare Emotionen und wertende Meinungsäußerungen (Sentiment) erkennt. Das Projekt wurde im Zeitraum 2020 bis 2022 finanziell gefördert im Rahmen der KI-Strategie der Bundesregierung. Der Beitrag thematisiert das Forschungsdesign, dessen Operationalisierung sowie daraus ersichtliche Chancen und (derzeitige) Grenzen der automatisierten Analyse von Zeitzeugeninterviews im Kontext der softwareunterstützten Erschließung von (musealen) Sammlungen.","PeriodicalId":197030,"journal":{"name":"BIOS – Zeitschrift für Biographieforschung, Oral History und Lebensverlaufsanalysen","volume":"6 7","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-05-17","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"140963788","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
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Colonia Dignidad von heute aus erzählt. Ein chilenisch-deutsches Oral History-Archiv als vielstimmiger Resonanzraum 从今天的视角讲述 "尊严殖民地"。作为复调共鸣室的智利-德国口述历史档案
D. Wein
Das Projekt „Colonia Dignidad. Ein chilenisch-deutsche Oral History-Archiv“ ist einerseits geprägt von seinem erinnerungspolitischen Entstehungskontext und ist andererseits selbst zum Akteur in der Aufarbeitung der Geschichte der Colonia Dignidad geworden. Diese Entwicklung zeichnet der Artikel nach, indem er zunächst die einzelnen Betroffenengruppen und ihr Verhältnis zueinander sowie zu dem multiperspektivischen Oral History-Projekt umreißt. Anschließend werden Aspekte des Projektverlaufes reflektiert, der Umgang mit der Vielstimmigkeit der Erfahrungsgruppen auf der Archivplattform erläutert sowie der Frage nachgegangen, was das lebensgeschichtliche Erzählen zur Selbstbemächtigung unterschiedlicher Betroffener beitragen kann.
智利-德国口述历史档案 "项目的特点是一方面具有政治纪念意义,另一方面其本身也是重新评价科洛尼亚-迪吉达历史的参与者。智利-德国口述历史档案 "项目的特点是一方面具有纪念的政治背景,另一方面其本身已成为重新评价科洛尼亚-达格尼达历史的参与者。文章首先概述了受影响的各个群体及其相互之间的关系以及与多视角口述历史项目的关系,从而追溯了这一发展过程。然后,文章对项目进程的各个方面进行了反思,解释了档案平台如何处理经历群体的多重性,并探讨了生活故事叙事能够为不同受影响者的自我赋权做出何种贡献的问题。
{"title":"Colonia Dignidad von heute aus erzählt. Ein chilenisch-deutsches Oral History-Archiv als vielstimmiger Resonanzraum","authors":"D. Wein","doi":"10.3224/bios.v35i2.02","DOIUrl":"https://doi.org/10.3224/bios.v35i2.02","url":null,"abstract":"Das Projekt „Colonia Dignidad. Ein chilenisch-deutsche Oral History-Archiv“ ist einerseits geprägt von seinem erinnerungspolitischen Entstehungskontext und ist andererseits selbst zum Akteur in der Aufarbeitung der Geschichte der Colonia Dignidad geworden. Diese Entwicklung zeichnet der Artikel nach, indem er zunächst die einzelnen Betroffenengruppen und ihr Verhältnis zueinander sowie zu dem multiperspektivischen Oral History-Projekt umreißt. Anschließend werden Aspekte des Projektverlaufes reflektiert, der Umgang mit der Vielstimmigkeit der Erfahrungsgruppen auf der Archivplattform erläutert sowie der Frage nachgegangen, was das lebensgeschichtliche Erzählen zur Selbstbemächtigung unterschiedlicher Betroffener beitragen kann.","PeriodicalId":197030,"journal":{"name":"BIOS – Zeitschrift für Biographieforschung, Oral History und Lebensverlaufsanalysen","volume":"1 10","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-05-17","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"140964130","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
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Verliebt und verachtet. „Deutschenmädchen“ und „Lebensbornkinder“ im kollektiven Gedächtnis Norwegens 爱与鄙视。挪威集体记忆中的 "德国女孩 "和 "Lebensborn 儿童"
Lisa Gmeiner
Der Aufsatz untersucht die komplexen Interaktionen zwischen Erinnerungskultur, kollektivem Gedächtnis und der Tabuisierung bestimmter historischer Ereignisse am Beispiel von „Deutschenmädchen“ und „Deutschenkindern“ in Norwegen in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg. Das kollektive Gedächtnis fungiert als kulturelles Konstrukt, das die Art und Weise beeinflusst, wie Gesellschaften historische Ereignisse interpretieren und weitergeben. Die Autorin analysiert die Erinnerungskultur in Norwegen und ihre Auswirkungen auf die Darstellung der „Deutschenmädchen und „Deutschenkinder“, die während des Krieges in Norwegen lebten, unter Berücksichtigung der skandinavischen Forschung zum Thema. Die Tabuisierung bestimmter Aspekte wird als wichtiger Faktor betrachtet, der die Entwicklung des kollektiven Gedächtnisses beeinflusst. Die vorliegende Untersuchung nutzt eine interdisziplinäre Methodik, die museale Verarbeitung, literarische Werke, filmische Darstellungen und zeitgenössische Medien wie Videogames einschließt. Durch die Analyse dieser vielfältigen Quellen wird ein umfassendes Bild von der Interaktion zwischen Erinnerungskultur, kollektivem Gedächtnis und der Behandlung von „Deutschenmädchen“ und „Deutschenkindern“ während und nach dem Zweiten Weltkrieg in Norwegen gezeichnet. Die Ergebnisse des Aufsatzes zeigen ebenfalls einen Wandel in der Wahrnehmung einerseits der Frauen und Kinder durch die Bevölkerung Norwegens und andererseits der eigenen Rolle der Bevölkerung im Verhältnis zu diesen. Es lässt sich schlussfolgern, dass der negative Umgang mit „Deutschenmädchen“ und deren Kindern intensiv im kollektiven Gedächtnis verhandelt wird und sich überdies in einem „floating gap“ befindet, da die Phase der Ritualisierung noch aussteht.
文章以第二次世界大战后挪威的 "德国女孩 "和 "德国儿童 "为例,探讨了纪念文化、集体记忆和对某些历史事件的禁忌之间的复杂互动关系。集体记忆作为一种文化建构,影响着社会解读和传承历史事件的方式。作者分析了挪威的记忆文化及其对战争期间生活在挪威的 "德国女孩 "和 "德国儿童 "形象的影响,并参考了斯堪的纳维亚半岛对这一主题的研究。某些方面的禁忌被视为影响集体记忆发展的一个重要因素。本研究采用跨学科方法,包括博物馆处理、文学作品、电影表述和视频游戏等当代媒体。通过分析这些不同的资料来源,我们可以全面了解挪威在第二次世界大战期间和之后的纪念文化、集体记忆以及 "德国女孩 "和 "德国儿童 "待遇之间的互动关系。文章的结果还表明,一方面挪威民众对妇女和儿童的看法发生了变化,另一方面民众自身在妇女和儿童问题上所扮演的角色也发生了变化。可以得出的结论是,"德国女孩 "及其子女所受到的负面待遇在集体记忆中得到了集中处理,而且还处于 "浮动缺口 "中,因为仪式化阶段仍未结束。
{"title":"Verliebt und verachtet. „Deutschenmädchen“ und „Lebensbornkinder“ im kollektiven Gedächtnis Norwegens","authors":"Lisa Gmeiner","doi":"10.3224/bios.v35i2.06","DOIUrl":"https://doi.org/10.3224/bios.v35i2.06","url":null,"abstract":"Der Aufsatz untersucht die komplexen Interaktionen zwischen Erinnerungskultur, kollektivem Gedächtnis und der Tabuisierung bestimmter historischer Ereignisse am Beispiel von „Deutschenmädchen“ und „Deutschenkindern“ in Norwegen in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg. Das kollektive Gedächtnis fungiert als kulturelles Konstrukt, das die Art und Weise beeinflusst, wie Gesellschaften historische Ereignisse interpretieren und weitergeben. Die Autorin analysiert die Erinnerungskultur in Norwegen und ihre Auswirkungen auf die Darstellung der „Deutschenmädchen und „Deutschenkinder“, die während des Krieges in Norwegen lebten, unter Berücksichtigung der skandinavischen Forschung zum Thema. Die Tabuisierung bestimmter Aspekte wird als wichtiger Faktor betrachtet, der die Entwicklung des kollektiven Gedächtnisses beeinflusst. Die vorliegende Untersuchung nutzt eine interdisziplinäre Methodik, die museale Verarbeitung, literarische Werke, filmische Darstellungen und zeitgenössische Medien wie Videogames einschließt. Durch die Analyse dieser vielfältigen Quellen wird ein umfassendes Bild von der Interaktion zwischen Erinnerungskultur, kollektivem Gedächtnis und der Behandlung von „Deutschenmädchen“ und „Deutschenkindern“ während und nach dem Zweiten Weltkrieg in Norwegen gezeichnet. Die Ergebnisse des Aufsatzes zeigen ebenfalls einen Wandel in der Wahrnehmung einerseits der Frauen und Kinder durch die Bevölkerung Norwegens und andererseits der eigenen Rolle der Bevölkerung im Verhältnis zu diesen. Es lässt sich schlussfolgern, dass der negative Umgang mit „Deutschenmädchen“ und deren Kindern intensiv im kollektiven Gedächtnis verhandelt wird und sich überdies in einem „floating gap“ befindet, da die Phase der Ritualisierung noch aussteht.","PeriodicalId":197030,"journal":{"name":"BIOS – Zeitschrift für Biographieforschung, Oral History und Lebensverlaufsanalysen","volume":"3 2","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-05-17","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"140962261","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
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Erzählen und Aufarbeiten? Eine kritische Reflexion über narrative Interviews in Forschungen zu sexualisierter Gewalt im kirchlichen Kontext 叙述与接受?对教会背景下性暴力研究中叙事访谈的批判性反思
Sebastian Justke, J. Sigl
Der Artikel thematisiert Herausforderungen qualitativer Forschung im Kontext sexualisierter Gewalt, insbesondere bei der Erhebung von narrativen Interviews und den damit verbundenen Erwartungen auf Seiten der Wissenschaftler:innen und der Interviewpartner:innen. Grundlage der Analyse stellen die in einem Forschungsprojekt zu sexualisierter Gewalt in den evangelischen Kirchen in Deutschland erhobenen narrativen Interviews mit Betroffenen sexualisierter Gewalt dar, welche zwischen 2021 und 2023 von den Autor:innen des Beitrags geführt wurden. Anhand der Analyse des Materials und der Reflexion der Interviewsituationen greift der Artikel die unterschiedlichen Erwartungshaltungen und Perspektiven auf die Forschung auf und fragt nach ihrer Bedeutung für den Forschungsprozess. Ausgelotet dabei wird der Möglichkeitsraum für Empowerment der Betroffenen durch die Wissenschaftler:innen. Im Ergebnis wird ein Spannungsfeld konstatiert, das durch Forschung, Aufarbeitung und den impliziten Wunsch nach Empowerment der Betroffenen definiert wird.
文章探讨了在性暴力背景下进行定性研究的挑战,尤其是在进行叙事访谈时,以及研究人员和受访者的相关期望。作为德国新教教堂性暴力研究项目的一部分,本文作者在 2021 年至 2023 年期间对性暴力受害者进行了叙事性访谈,并在此基础上进行了分析。通过对材料的分析和对访谈情况的反思,文章讨论了对研究的不同期望和观点,并探讨了它们对研究过程的意义。文章探讨了受研究人员影响者的赋权范围。因此,文章确定了一个由研究、重新评估和受影响者赋权的隐含愿望所界定的紧张领域。
{"title":"Erzählen und Aufarbeiten? Eine kritische Reflexion über narrative Interviews in Forschungen zu sexualisierter Gewalt im kirchlichen Kontext","authors":"Sebastian Justke, J. Sigl","doi":"10.3224/bios.v35i2.03","DOIUrl":"https://doi.org/10.3224/bios.v35i2.03","url":null,"abstract":"Der Artikel thematisiert Herausforderungen qualitativer Forschung im Kontext sexualisierter Gewalt, insbesondere bei der Erhebung von narrativen Interviews und den damit verbundenen Erwartungen auf Seiten der Wissenschaftler:innen und der Interviewpartner:innen. Grundlage der Analyse stellen die in einem Forschungsprojekt zu sexualisierter Gewalt in den evangelischen Kirchen in Deutschland erhobenen narrativen Interviews mit Betroffenen sexualisierter Gewalt dar, welche zwischen 2021 und 2023 von den Autor:innen des Beitrags geführt wurden. Anhand der Analyse des Materials und der Reflexion der Interviewsituationen greift der Artikel die unterschiedlichen Erwartungshaltungen und Perspektiven auf die Forschung auf und fragt nach ihrer Bedeutung für den Forschungsprozess. Ausgelotet dabei wird der Möglichkeitsraum für Empowerment der Betroffenen durch die Wissenschaftler:innen. Im Ergebnis wird ein Spannungsfeld konstatiert, das durch Forschung, Aufarbeitung und den impliziten Wunsch nach Empowerment der Betroffenen definiert wird.","PeriodicalId":197030,"journal":{"name":"BIOS – Zeitschrift für Biographieforschung, Oral History und Lebensverlaufsanalysen","volume":"6 6","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-05-17","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"140962702","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
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Tornisterkinder. Österreichische Identität im Wandel von der Monarchie zur Republik Tornisterkinder.从君主制向共和制过渡中的奥地利特征
T. Scheer
Die lange zurückreichende imperiale Prägung Österreichs führte zu einer starken Binnenmigration der nach Sprache, Ethnie und Religion so diversen Bevölkerung. Imperiale Autoritäten blickten oftmals auf eine wiederkehrende berufliche Migration, die dazu führte, dass die Ehefrau einer anderen Nationalität entstammte und die Kinder in den unterschiedlichsten Gegenden zur Welt kamen und zur Schule gingen. Dies traf nicht nur, aber insbesondere auf die Militärangehörigen zu, weshalb sie es auch waren, denen der Begriff Tornisterkind in erster Linie zugeschrieben wurde. Dieser Beitrag zeigt am Begriff „Tornisterkind“, wie sehr imperiale Biographien durch kollektive Diskurse geformt wurden, wie diese Diskurse das Bild von Imperium mitgestalteten und wie gleichzeitig verschiedene Bezugsrahmen miteinander konkurrierten. Zu diesen Bezugsrahmen zählten „Nation“ und „Imperium“, vorangegangene Epochen ebenso wie zeitgenössische politische Verhältnisse und Wunschvorstellungen für die Zukunft. Auch die Rolle des Militärs wandelte sich mehrmals im Laufe des in diesem Beitrag untersuchten Zeitraums von mehr als einhundert Jahren. Die Quellenanalyse ergab vor diesem Hintergrund folgende Periodisierung der Begriffsentwicklung: das „Vormärz-Tornisterkind“ (bis 1867), das „Ausgleichs-Tornisterkind“ (1867-1918) und das „Umbruchs-Tornisterkind“ (ab 1918).
奥地利长期受到帝国主义的影响,这导致在语言、种族和宗教方面如此多样化的人口在国内大量迁移。帝国当局经常看到反复出现的职业移民,这意味着妻子的国籍不同,孩子在不同地区出生和上学。这不仅适用于军事人员,尤其是军人,因此 "托尼斯特人 "一词主要是指他们。本文使用 "Tornisterkind "一词来说明帝国传记是如何被集体话语塑造的,这些话语是如何帮助塑造帝国形象的,以及不同的参照系是如何同时相互竞争的。这些参照系包括 "民族 "和 "帝国"、过去的时代以及当代的政治条件和对未来的渴望。在本文所分析的一百多年间,军队的角色也发生了多次变化。在此背景下,通过对资料的分析,对该术语的发展时期进行了如下划分:"Vormärz-Tornisterkind"(直至 1867 年)、"Ausgleichs-Tornisterkind"(1867-1918 年)和 "Umbruchs-Tornisterkind"(自 1918 年起)。
{"title":"Tornisterkinder. Österreichische Identität im Wandel von der Monarchie zur Republik","authors":"T. Scheer","doi":"10.3224/bios.v35i1.04","DOIUrl":"https://doi.org/10.3224/bios.v35i1.04","url":null,"abstract":"Die lange zurückreichende imperiale Prägung Österreichs führte zu einer starken Binnenmigration der nach Sprache, Ethnie und Religion so diversen Bevölkerung. Imperiale Autoritäten blickten oftmals auf eine wiederkehrende berufliche Migration, die dazu führte, dass die Ehefrau einer anderen Nationalität entstammte und die Kinder in den unterschiedlichsten Gegenden zur Welt kamen und zur Schule gingen. Dies traf nicht nur, aber insbesondere auf die Militärangehörigen zu, weshalb sie es auch waren, denen der Begriff Tornisterkind in erster Linie zugeschrieben wurde. Dieser Beitrag zeigt am Begriff „Tornisterkind“, wie sehr imperiale Biographien durch kollektive Diskurse geformt wurden, wie diese Diskurse das Bild von Imperium mitgestalteten und wie gleichzeitig verschiedene Bezugsrahmen miteinander konkurrierten. Zu diesen Bezugsrahmen zählten „Nation“ und „Imperium“, vorangegangene Epochen ebenso wie zeitgenössische politische Verhältnisse und Wunschvorstellungen für die Zukunft. Auch die Rolle des Militärs wandelte sich mehrmals im Laufe des in diesem Beitrag untersuchten Zeitraums von mehr als einhundert Jahren. Die Quellenanalyse ergab vor diesem Hintergrund folgende Periodisierung der Begriffsentwicklung: das „Vormärz-Tornisterkind“ (bis 1867), das „Ausgleichs-Tornisterkind“ (1867-1918) und das „Umbruchs-Tornisterkind“ (ab 1918).","PeriodicalId":197030,"journal":{"name":"BIOS – Zeitschrift für Biographieforschung, Oral History und Lebensverlaufsanalysen","volume":"31 4","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-02-08","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"139851461","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
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Tornisterkinder. Österreichische Identität im Wandel von der Monarchie zur Republik Tornisterkinder.从君主制向共和制过渡中的奥地利特征
T. Scheer
Die lange zurückreichende imperiale Prägung Österreichs führte zu einer starken Binnenmigration der nach Sprache, Ethnie und Religion so diversen Bevölkerung. Imperiale Autoritäten blickten oftmals auf eine wiederkehrende berufliche Migration, die dazu führte, dass die Ehefrau einer anderen Nationalität entstammte und die Kinder in den unterschiedlichsten Gegenden zur Welt kamen und zur Schule gingen. Dies traf nicht nur, aber insbesondere auf die Militärangehörigen zu, weshalb sie es auch waren, denen der Begriff Tornisterkind in erster Linie zugeschrieben wurde. Dieser Beitrag zeigt am Begriff „Tornisterkind“, wie sehr imperiale Biographien durch kollektive Diskurse geformt wurden, wie diese Diskurse das Bild von Imperium mitgestalteten und wie gleichzeitig verschiedene Bezugsrahmen miteinander konkurrierten. Zu diesen Bezugsrahmen zählten „Nation“ und „Imperium“, vorangegangene Epochen ebenso wie zeitgenössische politische Verhältnisse und Wunschvorstellungen für die Zukunft. Auch die Rolle des Militärs wandelte sich mehrmals im Laufe des in diesem Beitrag untersuchten Zeitraums von mehr als einhundert Jahren. Die Quellenanalyse ergab vor diesem Hintergrund folgende Periodisierung der Begriffsentwicklung: das „Vormärz-Tornisterkind“ (bis 1867), das „Ausgleichs-Tornisterkind“ (1867-1918) und das „Umbruchs-Tornisterkind“ (ab 1918).
奥地利长期受到帝国主义的影响,这导致在语言、种族和宗教方面如此多样化的人口在国内大量迁移。帝国当局经常看到反复出现的职业移民,这意味着妻子的国籍不同,孩子在不同地区出生和上学。这不仅适用于军事人员,尤其是军人,因此 "托尼斯特人 "一词主要是指他们。本文使用 "Tornisterkind "一词来说明帝国传记是如何被集体话语塑造的,这些话语是如何帮助塑造帝国形象的,以及不同的参照系是如何同时相互竞争的。这些参照系包括 "民族 "和 "帝国"、过去的时代以及当代的政治条件和对未来的渴望。在本文所分析的一百多年间,军队的角色也发生了多次变化。在此背景下,通过对资料的分析,对该术语的发展时期进行了如下划分:"Vormärz-Tornisterkind"(直至 1867 年)、"Ausgleichs-Tornisterkind"(1867-1918 年)和 "Umbruchs-Tornisterkind"(自 1918 年起)。
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Erkenntnisse aus der digitalen Auswertung der „Listen ziviler Dienstränge“ aus dem späten Zarenreich 对沙皇帝国晚期 "文职官员名单 "的数字分析结果
Benedikt Tondera
Ein hohes Maß an beruflicher Mobilität gilt als ein Merkmal professioneller Eliten – in zeitgenössischen Gesellschaften ebenso wie in den Großreichen des 19. Jahrhunderts. Die vorliegende Untersuchung nimmt dieses Phänomen am Beispiel der hohen Beamtenschaft im Russländischen Reich genauer unter die Lupe. Denn aus den überlieferten Autobiographien der ranghöchsten Staatsdiener der zarischen Autokratie geht hervor, dass diese ihre häufigen und weiträumigen Ortswechsel keineswegs nur als Privileg, sondern auch als Last empfanden. Das Klagen über eine als Zwang empfundene Mobilität zeichnet dabei insbesondere jene Beamten aus, die einen Großteil ihrer Laufbahn weit entfernt von Peterburg an den Peripherien des Zarenreichs ableisteten. Vor diesem Hintergrund nutzt der vorliegende Beitrag das Visualisierungstool nodegoat, welches besonders dafür geeignet ist, biographische Ortswechsel im zeitlichen Verlauf darzustellen. Mithilfe von nodegoat lassen sich die kollektiven Bewegungsmuster verschiedener Beamtenkohorten miteinander vergleichen. Einerseits werden hierfür diejenigen Beamten zusammengefasst, die einen Großteil ihrer Karriere in Moskau und Petersburg absolvierten und eine Art „Elite innerhalb der Elite“ darstellten; andererseits jene, die hauptsächlich in den polnischen Gebieten des Zarenreichs aktiv waren. Auf diese Weise soll untersucht werden, welches Mobilitätsregime bei den an der Peripherie eingesetzten Beamten ein Gefühl der Überforderung erzeugte und wie sich räumliche Hierarchien auf Rotationsmuster im russländischen Verwaltungsapparat auswirkten.
无论是在当代社会还是在 19 世纪的大帝国,高度的职业流动性都被视为职业精英的特征。本研究以俄罗斯帝国的高级公务员为例,对这一现象进行了深入探讨。现存的沙皇专制时代最高级别公务员的自传显示,他们认为频繁的长途调动不仅是一种特权,也是一种负担。那些在远离彼得堡的沙皇帝国周边地区度过了大部分职业生涯的公务员尤其抱怨流动性被视为一种束缚。在此背景下,本文使用了可视化工具 nodegoat,该工具特别适合描述传记中地点随时间的变化。在 nodegoat 的帮助下,不同公务员群体的集体迁移模式可以相互比较。一方面,对那些大部分职业生涯都在莫斯科和圣彼得堡度过,代表着一种 "精英中的精英 "的公务员进行总结;另一方面,对那些主要活跃在沙皇帝国波兰领土上的公务员进行总结。通过这种方式,我们将研究哪种流动制度会使部署在外围地区的公务员感到要求过高,以及空间等级制度如何影响俄罗斯行政机构的轮换模式。
{"title":"Erkenntnisse aus der digitalen Auswertung der „Listen ziviler Dienstränge“ aus dem späten Zarenreich","authors":"Benedikt Tondera","doi":"10.3224/bios.v35i1.07","DOIUrl":"https://doi.org/10.3224/bios.v35i1.07","url":null,"abstract":"Ein hohes Maß an beruflicher Mobilität gilt als ein Merkmal professioneller Eliten – in zeitgenössischen Gesellschaften ebenso wie in den Großreichen des 19. Jahrhunderts. Die vorliegende Untersuchung nimmt dieses Phänomen am Beispiel der hohen Beamtenschaft im Russländischen Reich genauer unter die Lupe. Denn aus den überlieferten Autobiographien der ranghöchsten Staatsdiener der zarischen Autokratie geht hervor, dass diese ihre häufigen und weiträumigen Ortswechsel keineswegs nur als Privileg, sondern auch als Last empfanden. Das Klagen über eine als Zwang empfundene Mobilität zeichnet dabei insbesondere jene Beamten aus, die einen Großteil ihrer Laufbahn weit entfernt von Peterburg an den Peripherien des Zarenreichs ableisteten. Vor diesem Hintergrund nutzt der vorliegende Beitrag das Visualisierungstool nodegoat, welches besonders dafür geeignet ist, biographische Ortswechsel im zeitlichen Verlauf darzustellen. Mithilfe von nodegoat lassen sich die kollektiven Bewegungsmuster verschiedener Beamtenkohorten miteinander vergleichen. Einerseits werden hierfür diejenigen Beamten zusammengefasst, die einen Großteil ihrer Karriere in Moskau und Petersburg absolvierten und eine Art „Elite innerhalb der Elite“ darstellten; andererseits jene, die hauptsächlich in den polnischen Gebieten des Zarenreichs aktiv waren. Auf diese Weise soll untersucht werden, welches Mobilitätsregime bei den an der Peripherie eingesetzten Beamten ein Gefühl der Überforderung erzeugte und wie sich räumliche Hierarchien auf Rotationsmuster im russländischen Verwaltungsapparat auswirkten.","PeriodicalId":197030,"journal":{"name":"BIOS – Zeitschrift für Biographieforschung, Oral History und Lebensverlaufsanalysen","volume":" 1","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-02-08","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"139792576","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
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Identitäten quantifizieren. Nichtmuslime in der spätosmanischen Beamtenschaft 量化身份。奥斯曼帝国晚期公务员中的非穆斯林
Abdulhamit Kırmızı
Mit Fokus auf den Staatsdienst von Nichtmuslimen liefert dieser Beitrag eine quantitative prosopographische Studie über die osmanische Beamtenschaft im 19. Jahrhundert. Die Anstellung nichtmuslimischer Beamter in der Zentral- und Provinzverwaltung war eines der eigentümlichsten Merkmale der expandierenden modernen osmanischen Bürokratie. Muslime, Christen und Juden teilten einen Geist der Kollegialität in einem multikonfessionellen Arbeitsumfeld. Sie waren in den Diensten eines Staates, der auf anderen als ethnischen oder nationalen Grundlagen aufbaute. Der derzeit vorwiegende Fokus auf monolithische Identitäten macht es allerdings schwer, die vergangene soziale Realität dieser Beamten eines Reiches mit multivalenten Identitäten zu studieren. Anderseits wurde die Rolle von Christen und Juden in der osmanischen Verwaltung bislang nicht gründlich unter Einbezug von quantitativen Methoden und Archivmaterialien geprüft und blieb daher nur anekdotischer Natur. Aber wie hoch waren ihre Anzahl und ihr Prozentsatz? Wie hoch waren die jeweiligen Anteile der armenischen, griechischen und jüdischen Beamten? Welche Konfession hatte unter ihnen die Mehrheit? Aus welchen sozialen Schichten kamen sie, und wo haben sie ihre Karriere in der Bürokratie begonnen? Vor dem Hintergrund dieser Fragen nimmt diese Untersuchung nichtmuslimische Beamte in der Gesamtheit mit quantitativen Methoden in den Blick. Hauptquelle sind die Osmanischen Personalregister, die zwischen 1879 und 1914 in 201 Bänden Akten von etwa 50.000 Personen enthalten. Sie sind nützlich, um Muster und Trends innerhalb des Beamtentums zu erkennen, und vermitteln durch eine quantitative Analyse Einblick in den historischen Kontext, in dem die Beamten lebten.
本文以非穆斯林公务员制度为重点,对 19 世纪奥斯曼帝国的公务员制度进行了定量的前传学研究。在中央和省级行政机构中雇用非穆斯林公务员是不断扩大的现代奥斯曼官僚机构最独特的特征之一。在一个多宗教的工作环境中,穆斯林、基督徒和犹太人共享一种共事精神。他们为建立在种族或民族之外的国家服务。然而,当前对单一身份的普遍关注使得研究这些具有多重身份的帝国官员过去的社会现实变得困难。另一方面,基督徒和犹太人在奥斯曼帝国行政机构中的作用尚未通过定量方法和档案材料得到彻底分析,因此仍然是传闻。但他们的人数和比例是多少?亚美尼亚、希腊和犹太公务员的比例分别是多少?哪个教派在其中占多数?他们来自哪些社会阶层?在这些问题的背景下,本研究采用定量方法对非穆斯林公务员整体进行了分析。主要资料来源是《奥斯曼人事登记册》,其中包含 201 卷 1879 年至 1914 年期间约 50,000 人的记录。这些资料有助于识别公务员制度的模式和趋势,并通过定量分析深入了解公务员所处的历史背景。
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BIOS – Zeitschrift für Biographieforschung, Oral History und Lebensverlaufsanalysen
全部 Acc. Chem. Res. ACS Applied Bio Materials ACS Appl. Electron. Mater. ACS Appl. Energy Mater. ACS Appl. Mater. Interfaces ACS Appl. Nano Mater. ACS Appl. Polym. Mater. ACS BIOMATER-SCI ENG ACS Catal. ACS Cent. Sci. ACS Chem. Biol. ACS Chemical Health & Safety ACS Chem. Neurosci. ACS Comb. Sci. ACS Earth Space Chem. ACS Energy Lett. ACS Infect. Dis. ACS Macro Lett. ACS Mater. Lett. ACS Med. Chem. Lett. ACS Nano ACS Omega ACS Photonics ACS Sens. ACS Sustainable Chem. Eng. ACS Synth. Biol. Anal. Chem. BIOCHEMISTRY-US Bioconjugate Chem. BIOMACROMOLECULES Chem. Res. Toxicol. Chem. Rev. Chem. Mater. CRYST GROWTH DES ENERG FUEL Environ. Sci. Technol. Environ. Sci. Technol. Lett. Eur. J. Inorg. Chem. IND ENG CHEM RES Inorg. Chem. J. Agric. Food. Chem. J. Chem. Eng. Data J. Chem. Educ. J. Chem. Inf. Model. J. Chem. Theory Comput. J. Med. Chem. J. Nat. Prod. J PROTEOME RES J. Am. Chem. Soc. LANGMUIR MACROMOLECULES Mol. Pharmaceutics Nano Lett. Org. Lett. ORG PROCESS RES DEV ORGANOMETALLICS J. Org. Chem. J. Phys. Chem. J. Phys. Chem. A J. Phys. Chem. B J. Phys. Chem. C J. Phys. Chem. Lett. Analyst Anal. Methods Biomater. Sci. Catal. Sci. Technol. Chem. Commun. Chem. Soc. Rev. CHEM EDUC RES PRACT CRYSTENGCOMM Dalton Trans. Energy Environ. Sci. ENVIRON SCI-NANO ENVIRON SCI-PROC IMP ENVIRON SCI-WAT RES Faraday Discuss. Food Funct. Green Chem. Inorg. Chem. Front. Integr. Biol. J. Anal. At. Spectrom. J. Mater. Chem. A J. Mater. Chem. B J. Mater. Chem. C Lab Chip Mater. Chem. Front. Mater. Horiz. MEDCHEMCOMM Metallomics Mol. Biosyst. Mol. Syst. Des. Eng. Nanoscale Nanoscale Horiz. Nat. Prod. Rep. New J. Chem. Org. Biomol. Chem. Org. Chem. Front. PHOTOCH PHOTOBIO SCI PCCP Polym. Chem.
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