Die längerfristige Einnahme von Protonenpumpeninhibitoren (PPI) ist mit zahlreichen Risiken verbunden, daher ist der Einsatz der Säureblocker möglichst auf max. 8 Wochen zu begrenzen. Aufgrund der verringerten Magensäureproduktion unter PPI siedeln sich vermehrt pathogene Bakterien im Gastrointestinaltrakt an, es kommt zu verminderter Resorption und Utilisation von Mikronährstoffen wie Magnesium, Kalzium, Zink, Eisen und Vitamin B12. Eine Reihe von miteinander vernetzten Pathomechanismen erhöht das Osteoporose- bzw. Frakturrisiko deutlich. Erste Studien weisen darauf hin, dass die dauerhafte Blockade der Magensäure das Risiko für eine Infektion mit SARS-CoV-2 als auch die Schwere des Krankheitsverlaufs steigert. Die Verabreichung von PPI im 1. Trimenon der Schwangerschaft scheint nicht mit einem teratogenen Risiko verbunden zu sein, im Gegensatz zur Einnahme in den 4 Wochen vor der Konzeption. Die Einnahme während der Gravidität erhöht das Risiko für kindliches Asthma und Allergien.
{"title":"Protonenpumpenhemmer (PPI): Mikronährstoff-Räuber mit\u0000 nachhaltigen Nebenwirkungen (Teil 1)","authors":"U. Gröber","doi":"10.1055/a-1743-6980","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1743-6980","url":null,"abstract":"Die längerfristige Einnahme von Protonenpumpeninhibitoren (PPI) ist mit\u0000 zahlreichen Risiken verbunden, daher ist der Einsatz der Säureblocker\u0000 möglichst auf max. 8 Wochen zu begrenzen. Aufgrund der verringerten\u0000 Magensäureproduktion unter PPI siedeln sich vermehrt pathogene Bakterien\u0000 im Gastrointestinaltrakt an, es kommt zu verminderter Resorption und Utilisation\u0000 von Mikronährstoffen wie Magnesium, Kalzium, Zink, Eisen und Vitamin\u0000 B12. Eine Reihe von miteinander vernetzten Pathomechanismen\u0000 erhöht das Osteoporose- bzw. Frakturrisiko deutlich. Erste Studien\u0000 weisen darauf hin, dass die dauerhafte Blockade der Magensäure das\u0000 Risiko für eine Infektion mit SARS-CoV-2 als auch die Schwere des\u0000 Krankheitsverlaufs steigert. Die Verabreichung von PPI im 1. Trimenon der\u0000 Schwangerschaft scheint nicht mit einem teratogenen Risiko verbunden zu sein, im\u0000 Gegensatz zur Einnahme in den 4 Wochen vor der Konzeption. Die Einnahme\u0000 während der Gravidität erhöht das Risiko für\u0000 kindliches Asthma und Allergien.","PeriodicalId":354600,"journal":{"name":"Zeitschrift für Orthomolekulare Medizin","volume":"32 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2022-03-28","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"128652409","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}