{"title":"Vitamin D – Die Heilkraft des Sonnenvitamins","authors":"U. Gröber, Michael F. Holick","doi":"10.1055/a-1207-4076","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1207-4076","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":354600,"journal":{"name":"Zeitschrift für Orthomolekulare Medizin","volume":"16 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2020-07-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"131038302","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Zusammenfassung Die vorgestellte Studie zeigt bei Leistungssportlern auf breiter Basis eine grenzwertige oder unzureichende Versorgung mit Mikronährstoffen. Mit Ausnahme von Folsäure und Vitamin B12 sind jugendliche Sportler dabei stets signifikant schlechter versorgt als die erwachsenen Athleten. Als ursächliche Faktoren werden v. a. der erhöhte Bedarf im Wachstum sowie eine kohlenhydratbetonte Ernährung der Jugendlichen diskutiert. Die durchschnittlich bessere Versorgung von A-Nationalspielern wird auf eine vom Verband gesteuerte Nährstoffsupplementierung zurückgeführt. Die Versorgung insb. mit Vitamin D, aber auch mit Coenzym Q10 und Vitamin B1 korreliert mit der Häufigkeit muskulärer Verletzungen, unter denen 73 % der untersuchten Spitzensportler leiden. Ein Zusammenhang zwischen der Nährstoffversorgung und den Parametern Infektanfälligkeit, Müdigkeit und Schlafstörungen war weniger deutlich bzw. nicht feststellbar.
{"title":"Mikronährstoffversorgung im Leistungssport","authors":"K. Erpenbach, W. Mayer, U. Hoffmann, Stefan Mücke","doi":"10.1055/a-1199-7066","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1199-7066","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Die vorgestellte Studie zeigt bei Leistungssportlern auf breiter Basis eine grenzwertige oder unzureichende Versorgung mit Mikronährstoffen. Mit Ausnahme von Folsäure und Vitamin B12 sind jugendliche Sportler dabei stets signifikant schlechter versorgt als die erwachsenen Athleten. Als ursächliche Faktoren werden v. a. der erhöhte Bedarf im Wachstum sowie eine kohlenhydratbetonte Ernährung der Jugendlichen diskutiert. Die durchschnittlich bessere Versorgung von A-Nationalspielern wird auf eine vom Verband gesteuerte Nährstoffsupplementierung zurückgeführt. Die Versorgung insb. mit Vitamin D, aber auch mit Coenzym Q10 und Vitamin B1 korreliert mit der Häufigkeit muskulärer Verletzungen, unter denen 73 % der untersuchten Spitzensportler leiden. Ein Zusammenhang zwischen der Nährstoffversorgung und den Parametern Infektanfälligkeit, Müdigkeit und Schlafstörungen war weniger deutlich bzw. nicht feststellbar.","PeriodicalId":354600,"journal":{"name":"Zeitschrift für Orthomolekulare Medizin","volume":"56 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2020-07-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"133830601","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
In einer randomisierten placebokontrollierten Studie wurde der Einfluss einer Aminosäurekombination aus L-Glycin (6 g/d) und/ oder L-Tryptophan (0,4 g/d) auf den Harnsäurespiegel und die Harnsäureclearance bei gesunden jungen Männern (Alter: 20– 64) mit milder Hyperurikämie (Harnsäureexkretion<0,48mg/kg/h) untersucht. Dabei erhielten die Probanden ein purinhaltiges Getränk und begleitend entweder ein Placebo, Tryptophan (0,4 g/d), Glycin (6 g/ d) oder eine Kombination beider Aminosäuren. Die Kombination aus L-Glycin mit LTryptophan reduzierte signifikant die erhöhten Harnsäurekonzentrationen nach der Aufnahme von Purinen. L-Glycin alleine oder die Kombination mit L-Tryptophan steigerte signifikant die Harnsäureexkretion. Als Ursache wird eine gesteigerte Harnsäureclearance aufgrund einer Erhöhung des pH-Werts im Urin diskutiert, der bekanntlich die Wasserlöslichkeit der Harnsäure verbessert (▶Abb.1).
{"title":"Einfluss von L-Glycin und L-Tryptophan auf die Harnsäurespiegel","authors":"U. Gröber, Literatur","doi":"10.1055/a-1137-8460","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1137-8460","url":null,"abstract":"In einer randomisierten placebokontrollierten Studie wurde der Einfluss einer Aminosäurekombination aus L-Glycin (6 g/d) und/ oder L-Tryptophan (0,4 g/d) auf den Harnsäurespiegel und die Harnsäureclearance bei gesunden jungen Männern (Alter: 20– 64) mit milder Hyperurikämie (Harnsäureexkretion<0,48mg/kg/h) untersucht. Dabei erhielten die Probanden ein purinhaltiges Getränk und begleitend entweder ein Placebo, Tryptophan (0,4 g/d), Glycin (6 g/ d) oder eine Kombination beider Aminosäuren. Die Kombination aus L-Glycin mit LTryptophan reduzierte signifikant die erhöhten Harnsäurekonzentrationen nach der Aufnahme von Purinen. L-Glycin alleine oder die Kombination mit L-Tryptophan steigerte signifikant die Harnsäureexkretion. Als Ursache wird eine gesteigerte Harnsäureclearance aufgrund einer Erhöhung des pH-Werts im Urin diskutiert, der bekanntlich die Wasserlöslichkeit der Harnsäure verbessert (▶Abb.1).","PeriodicalId":354600,"journal":{"name":"Zeitschrift für Orthomolekulare Medizin","volume":"105 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2020-04-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"124090617","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Zusammenfassung Vorgestellt wird eine aktuelle Studie zur Versorgung von Leistungssportlern mit Mikronährstoffen. Analysiert wurden dabei Wechselbeziehungen zwischen dem Nährstoffstatus und den Beschwerden Müdigkeit, Schlafstörungen, Infektanfälligkeit und Muskelverletzungen. Bei den 111 teilnehmenden Athleten verschiedener Sportarten zeigten sich teilweise gravierende Mängel an essenziellen Mikronährstoffen. Jugendliche Elitesportler sind mit Ausnahme von Folsäure schlechter versorgt als die Erwachsenen. Signifikant waren die Zusammenhänge zwischen der Versorgung mit Vitamin D, Coenzym Q10 und Vitamin B1mit der Häufigkeit muskulärer Verletzungen, während Auswirkungen auf Infekte, Schlafstörungen und Müdigkeit weniger deutlich waren.
{"title":"Mikronährstoffversorgung im Leistungssport","authors":"K. Erpenbach, W. Mayer, U. Hoffmann, Stefan Mücke","doi":"10.1055/a-1137-5979","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1137-5979","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Vorgestellt wird eine aktuelle Studie zur Versorgung von Leistungssportlern mit Mikronährstoffen. Analysiert wurden dabei Wechselbeziehungen zwischen dem Nährstoffstatus und den Beschwerden Müdigkeit, Schlafstörungen, Infektanfälligkeit und Muskelverletzungen. Bei den 111 teilnehmenden Athleten verschiedener Sportarten zeigten sich teilweise gravierende Mängel an essenziellen Mikronährstoffen. Jugendliche Elitesportler sind mit Ausnahme von Folsäure schlechter versorgt als die Erwachsenen. Signifikant waren die Zusammenhänge zwischen der Versorgung mit Vitamin D, Coenzym Q10 und Vitamin B1mit der Häufigkeit muskulärer Verletzungen, während Auswirkungen auf Infekte, Schlafstörungen und Müdigkeit weniger deutlich waren.","PeriodicalId":354600,"journal":{"name":"Zeitschrift für Orthomolekulare Medizin","volume":"49 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2020-04-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"134275746","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Zusammenfassung Zink ist ein essenzielles Spurenelement mit vielfältigen biologischen Wirkungen. Die Leber ist das Hauptorgan des Zinkstoffwechsels und nimmt eine zentrale Stellung bei der Erhaltung der Zinkhomöostase des Körpers ein. Es bestehen enge Wechselbeziehungen zwischen der Leber und Zink. Während ein Zinkmangel zu einer Verschlechterung zahlreicher Leberfunktionen führen kann, finden sich bei Lebererkrankungen Zinkmangelzustände, die zu einer Beeinträchtigung verschiedener Leberfunktionen beitragen. Ein Zinkmangel ist weniger von der Genese, als viel mehr von der Schwere der Leberschädigung – Fibrose oder Zirrhose mit oder ohne portaler bzw. metabolischer Dekompensation – und dem Auftreten von Komplikationen (Aszites, hepatische Enzepalopathie, hepatozelluläres Karzinom, Infektionen) abhängig. Bei Nachweis eines Zinkmangels ist bei jeder Lebererkrankung eine gezielte Zinksubstitution unter Laborkontrolle angezeigt.
{"title":"Zink und Lebererkrankungen","authors":"K. Grüngreiff, Thomas Gottstein","doi":"10.1055/a-1137-8551","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1137-8551","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Zink ist ein essenzielles Spurenelement mit vielfältigen biologischen Wirkungen. Die Leber ist das Hauptorgan des Zinkstoffwechsels und nimmt eine zentrale Stellung bei der Erhaltung der Zinkhomöostase des Körpers ein. Es bestehen enge Wechselbeziehungen zwischen der Leber und Zink. Während ein Zinkmangel zu einer Verschlechterung zahlreicher Leberfunktionen führen kann, finden sich bei Lebererkrankungen Zinkmangelzustände, die zu einer Beeinträchtigung verschiedener Leberfunktionen beitragen. Ein Zinkmangel ist weniger von der Genese, als viel mehr von der Schwere der Leberschädigung – Fibrose oder Zirrhose mit oder ohne portaler bzw. metabolischer Dekompensation – und dem Auftreten von Komplikationen (Aszites, hepatische Enzepalopathie, hepatozelluläres Karzinom, Infektionen) abhängig. Bei Nachweis eines Zinkmangels ist bei jeder Lebererkrankung eine gezielte Zinksubstitution unter Laborkontrolle angezeigt.","PeriodicalId":354600,"journal":{"name":"Zeitschrift für Orthomolekulare Medizin","volume":"51 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2020-04-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"131910010","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Vom 1.–3. November 2019 fand im Rahmen der Medizinischen Woche in BadenBaden erstmalig der von Dr. med. HansPeter Friedrichsen initiierte und geleitete Fachkongress für Ernährung, Nährstoffe und Prävention statt, der in Kooperation mit dem Thieme-Verlag veranstaltet wurde. Das interessante Vortragsprogramm und hochkarätige Referenten stießen auf sehr großes Interesse, sodass an den 3 Tagen insges. mehr als 600 Zuhörer an diesem neuen Kongress teilnahmen. Hier stellen wir einige der Vorträge in jeweils kurzer Zusammenfassung vor.
{"title":"Fachkongress für Ernährung, Nährstoffe und Prävention","authors":"H. Friedrichsen","doi":"10.1055/a-1137-8422","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1137-8422","url":null,"abstract":"Vom 1.–3. November 2019 fand im Rahmen der Medizinischen Woche in BadenBaden erstmalig der von Dr. med. HansPeter Friedrichsen initiierte und geleitete Fachkongress für Ernährung, Nährstoffe und Prävention statt, der in Kooperation mit dem Thieme-Verlag veranstaltet wurde. Das interessante Vortragsprogramm und hochkarätige Referenten stießen auf sehr großes Interesse, sodass an den 3 Tagen insges. mehr als 600 Zuhörer an diesem neuen Kongress teilnahmen. Hier stellen wir einige der Vorträge in jeweils kurzer Zusammenfassung vor.","PeriodicalId":354600,"journal":{"name":"Zeitschrift für Orthomolekulare Medizin","volume":"26 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2020-04-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"125487711","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Zusammenfassung Vitamin D wird für den Knochenstoffwechsel und die Funktion fast aller Zellen und Organe sowie für Bildung und Funktion der Mitochondrien benötigt. Zahlreiche Gene des Menschen stehen unter Kontrolle von 1,25(OH)2 D. Laut ODIN-Studie herrscht in Europa ein pandemischer Mangel: Vitamin-D-Spiegel, die noch nicht einmal für die normale Kalziumverwertung aus der Nahrung oder die gesunde Knochenmineralisierung ausreichen, sind weit verbreitet. Ein Vitamin-D-Status von 40–60 ng/ml bzw. 100–150 nmol/l gilt als optimal für die Vorbeugung degenerativer Erkrankungen und Infektionskrankheiten. Auf eine adäquate Versorgung ist u. a. zu achten in Schwangerschaft und Stillzeit, bei viralen Atemwegserkrankungen wie Influenza und Corona, bei Allergien, kardiovaskulären Erkrankungen, Diabetes mellitus, entzündlichen Darmerkrankungen, Krebs und Multiple Sklerose.
{"title":"Vitamin D: Vom Sonnenvitamin zum Sonnenhormon","authors":"U. Gröber","doi":"10.1055/a-1137-7034","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1137-7034","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Vitamin D wird für den Knochenstoffwechsel und die Funktion fast aller Zellen und Organe sowie für Bildung und Funktion der Mitochondrien benötigt. Zahlreiche Gene des Menschen stehen unter Kontrolle von 1,25(OH)2 D. Laut ODIN-Studie herrscht in Europa ein pandemischer Mangel: Vitamin-D-Spiegel, die noch nicht einmal für die normale Kalziumverwertung aus der Nahrung oder die gesunde Knochenmineralisierung ausreichen, sind weit verbreitet. Ein Vitamin-D-Status von 40–60 ng/ml bzw. 100–150 nmol/l gilt als optimal für die Vorbeugung degenerativer Erkrankungen und Infektionskrankheiten. Auf eine adäquate Versorgung ist u. a. zu achten in Schwangerschaft und Stillzeit, bei viralen Atemwegserkrankungen wie Influenza und Corona, bei Allergien, kardiovaskulären Erkrankungen, Diabetes mellitus, entzündlichen Darmerkrankungen, Krebs und Multiple Sklerose.","PeriodicalId":354600,"journal":{"name":"Zeitschrift für Orthomolekulare Medizin","volume":"8 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2020-04-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"131447787","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind immer noch die häufigste Todesursache in Deutschland, gefolgt von bösartigen Tumorerkrankungen. Mit 18,5Mrd. Tagesdosen machten Herz-Kreislauf-Medikamente in 2013 fast die Hälfte aller Arzneimittelverordnungen aus (Statistisches Bundesamt). Der stetige Anstieg der Herzinfarktrate in den USA nach dem 2. Weltkrieg löste bei den verantwortlichen Politikern in den 1950er-Jahren den „War against Heart Attack“ aus. Man wollte den Herzinfarkt wie eine infektiöse Epidemie bekämpfen und suchte einen entsprechenden Auslöser, den man im Fett und insb. im Cholesterin sah. Die 7 Countries Study von Ancel Keys, die Framingham Heart Study und die MRFIT Study werden auch heute noch als wissenschaftlicher Beleg für die ursächlichen Zusammenhänge zwischen gesättigten Fetten /Cholesterin und Arteriosklerose /Herzinfarkt angeführt, obwohl die Daten dieser Studien diese ursächlichen Zusammenhänge bei genauerer Betrachtung gar nicht belegen. So konnte Anderson 1987 zeigen, dass eine jährliche Reduktion des Cholesterinspiegels innerhalb von 18 Jahren die kardiovaskuläre Mortalität um 14% erhöht. Obwohl große Metaanalysen mit mehr als 150 000 Patienten gezeigt haben, dass die Einnahme von cholesterinsenkenden Statinen zwar die LDL-Spiegel senkt, aber das absolute Risiko für die kardiovaskuläre Mortalität nur um 1% bzw. um 1 Ereignis pro 1428 Personenjahre reduziert, gilt die Cholesterinsenkung immer noch als wesentlicher präventiver Ansatz zur Senkung des Herzinfarktrisikos. In den letzten Jahren haben sich die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse in Bezug auf die Auslöser, die Pathomechanismen und die Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen immer stärker durchgesetzt. Heute gilt bei unabhängigen Wissenschaftlern und aufgeklärten Ärzten v. a. der übermäßige Genuss von Zucker und einfachen Kohlenhydraten als wesentliche Ursache für die entzündlichen Prozesse, die neben vielen anderen chronischen Gesundheitsstörungen auch den kardiovaskulären Erkrankungen zugrunde liegen.
{"title":"Kongressbericht Mikronährstoff-Symposium","authors":"","doi":"10.1055/a-1056-8586","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1056-8586","url":null,"abstract":"Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind immer noch die häufigste Todesursache in Deutschland, gefolgt von bösartigen Tumorerkrankungen. Mit 18,5Mrd. Tagesdosen machten Herz-Kreislauf-Medikamente in 2013 fast die Hälfte aller Arzneimittelverordnungen aus (Statistisches Bundesamt). Der stetige Anstieg der Herzinfarktrate in den USA nach dem 2. Weltkrieg löste bei den verantwortlichen Politikern in den 1950er-Jahren den „War against Heart Attack“ aus. Man wollte den Herzinfarkt wie eine infektiöse Epidemie bekämpfen und suchte einen entsprechenden Auslöser, den man im Fett und insb. im Cholesterin sah. Die 7 Countries Study von Ancel Keys, die Framingham Heart Study und die MRFIT Study werden auch heute noch als wissenschaftlicher Beleg für die ursächlichen Zusammenhänge zwischen gesättigten Fetten /Cholesterin und Arteriosklerose /Herzinfarkt angeführt, obwohl die Daten dieser Studien diese ursächlichen Zusammenhänge bei genauerer Betrachtung gar nicht belegen. So konnte Anderson 1987 zeigen, dass eine jährliche Reduktion des Cholesterinspiegels innerhalb von 18 Jahren die kardiovaskuläre Mortalität um 14% erhöht. Obwohl große Metaanalysen mit mehr als 150 000 Patienten gezeigt haben, dass die Einnahme von cholesterinsenkenden Statinen zwar die LDL-Spiegel senkt, aber das absolute Risiko für die kardiovaskuläre Mortalität nur um 1% bzw. um 1 Ereignis pro 1428 Personenjahre reduziert, gilt die Cholesterinsenkung immer noch als wesentlicher präventiver Ansatz zur Senkung des Herzinfarktrisikos. In den letzten Jahren haben sich die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse in Bezug auf die Auslöser, die Pathomechanismen und die Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen immer stärker durchgesetzt. Heute gilt bei unabhängigen Wissenschaftlern und aufgeklärten Ärzten v. a. der übermäßige Genuss von Zucker und einfachen Kohlenhydraten als wesentliche Ursache für die entzündlichen Prozesse, die neben vielen anderen chronischen Gesundheitsstörungen auch den kardiovaskulären Erkrankungen zugrunde liegen.","PeriodicalId":354600,"journal":{"name":"Zeitschrift für Orthomolekulare Medizin","volume":"74 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2019-12-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"131901727","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Raimund von Helden, William B. Grant, Meis Moukayed, B. Becker
Zusammenfassung Die Ursache der Sarkoidose ist bislang unbekannt. Vitamin D ist zur Behandlung der Erkrankung kontraindiziert. Wir fragen daher, was Sarkoidose verursacht und warum Vitamin D für die Betroffenen gefährlich sein kann und schlagen eine gegenteilige Hypothese vor: Sarkoidose ist ein physiologischer Prozess der Krebsabwehr, der Vitamin D als Substrat benötigt. Zur Prüfung der Hypothese haben wir anhand einer Literaturrecherche zahlreiche Fallberichte über Sarkoidose und Krebs gefunden sowie Fälle von Krebsmimikry durch Sarkoidose. Mehrere Berichte beschreiben Spontanheilungen der Krebserkrankung bei gleichzeitigem Auftreten einer Sarkoidose. Im Zusammenhang mit den Granulomen der Sarkoidose bilden Monozyten den Ort der Vitamin-D-Freisetzung. Darüber hinaus kann aktives Vitamin D Krebszellen mithilfe der Vitamin-D-Rezeptoren des Zellkerns kontrollieren. Dass Granulome „nicht verkäsend“ sind, wird als Resorption von humanen Molekülen der Krebszellen erklärt. Der Umstand, dass in den Granulomen der Sarkoidose meist Krebszellen fehlen, wird als Ergebnis einer gut funktionierenden Sarkoidose interpretiert. Wir betrachten die typische Synthese von aktivem Vitamin D in den Sarkoidose-Monozyten als Krebsabwehr. Die Hypothese muss durch weitere Untersuchungen untermauert werden.
{"title":"Ist die Sarkoidose eine durch Vitamin D getriggerte Krebsabwehr?","authors":"Raimund von Helden, William B. Grant, Meis Moukayed, B. Becker","doi":"10.1055/a-1056-9982","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1056-9982","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Die Ursache der Sarkoidose ist bislang unbekannt. Vitamin D ist zur Behandlung der Erkrankung kontraindiziert. Wir fragen daher, was Sarkoidose verursacht und warum Vitamin D für die Betroffenen gefährlich sein kann und schlagen eine gegenteilige Hypothese vor: Sarkoidose ist ein physiologischer Prozess der Krebsabwehr, der Vitamin D als Substrat benötigt. Zur Prüfung der Hypothese haben wir anhand einer Literaturrecherche zahlreiche Fallberichte über Sarkoidose und Krebs gefunden sowie Fälle von Krebsmimikry durch Sarkoidose. Mehrere Berichte beschreiben Spontanheilungen der Krebserkrankung bei gleichzeitigem Auftreten einer Sarkoidose. Im Zusammenhang mit den Granulomen der Sarkoidose bilden Monozyten den Ort der Vitamin-D-Freisetzung. Darüber hinaus kann aktives Vitamin D Krebszellen mithilfe der Vitamin-D-Rezeptoren des Zellkerns kontrollieren. Dass Granulome „nicht verkäsend“ sind, wird als Resorption von humanen Molekülen der Krebszellen erklärt. Der Umstand, dass in den Granulomen der Sarkoidose meist Krebszellen fehlen, wird als Ergebnis einer gut funktionierenden Sarkoidose interpretiert. Wir betrachten die typische Synthese von aktivem Vitamin D in den Sarkoidose-Monozyten als Krebsabwehr. Die Hypothese muss durch weitere Untersuchungen untermauert werden.","PeriodicalId":354600,"journal":{"name":"Zeitschrift für Orthomolekulare Medizin","volume":"89 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2019-12-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"132341183","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}