Pub Date : 2023-07-01DOI: 10.1026/0033-3042/a000629
Free AccessTBS-DTK-RezensionPFK 9 – 14: Persönlichkeitsfragebogen für Kinder zwischen 9 und 14 Jahren (5. Aufl.)Published Online:July 27, 2023https://doi.org/10.1026/0033-3042/a000629PDF ToolsAdd to favoritesDownload CitationsTrack Citations ShareShare onFacebookTwitterLinkedInReddit SectionsMoreWiebke Bleidorn, Universität Zürich, SchweizNaemi Brandt, Universität Hamburg, DeutschlandBeschreibung des Tests und seiner diagnostischen ZielsetzungZiel des „PFK 9 – 14“ ist die Erfassung von Persönlichkeitsmerkmalen bei Kindern zwischen neun und 14 Jahren.Mit 180 Items werden 15 Primärfaktoren in drei Äußerungsbereichen der Persönlichkeit erfasst: Verhaltensstile (48 Items), Motive (72 Items), und Aspekte des Selbstbilds (60 Items). Den 15 Primärfaktoren übergeordnet wurden folgende vier Sekundärfaktoren ermittelt: „Derb-draufgängerische Ich-Durchsetzung“, „Emotionalität“, „Aktives Engagement“ und „Selbstgenügsame Isolierung“.Einsatzmöglichkeiten des Verfahrens sehen die Autoren in der Grundlagenforschung, in der schulpsychologischen Diagnostik, in der klinischen und der forensisch-psychologischen Diagnostik (bei der Früherkennung und Diagnosestellung) sowie auch in der Evaluation eingesetzter Maßnahmen im pädagogischen oder therapeutischen Kontext.Für die fünfte Auflage wurde der „PFK 9 – 14“ an einer Stichprobe von 3.229 Schülerinnen und Schülern neu normiert. Es liegen normierte Testwerte differenziert nach Alter, Geschlecht und Schulform vor. Die Autoren präsentieren neue Ergebnisse zur Konstruktvalidität und zur Zuverlässigkeit der Primär- und Sekundärfaktoren. Es wurden keine inhaltlichen Änderungen der Testskalen vorgenommen.Bewertung des Informationsgehalts der VerfahrenshinweiseIn den Verfahrenshinweisen werden die nach dem DTK-Testinformationsstandard notwendigen Informationen zur Bewertung der Objektivität, Zuverlässigkeit und Gültigkeit des Verfahrens weitestgehend gegeben. Es fehlt jedoch eine Übersicht dazu, an welcher Stelle im Manual die Informationen zu finden sind.Aufgrund der Umfänglichkeit des Manuals wäre eine Bündelung von Kerninformationen zur schnellen Beurteilung des Verfahrens gerade für eine praxisnahe Anwendung wünschenswert.Theoretische Grundlagen als Ausgangspunkt der TestkonstruktionDer „PFK 9 – 14“ zielt auf eine möglichst breite und differenzierte Erfassung der kindlichen Persönlichkeit ab, wobei Persönlichkeitszüge als generalisierte, konsistente und relativ zeitstabile Erlebens- und Verhaltenscharakteristika verstanden werden.Drei grundlegende psychologische Positionen bilden die theoretische Basis der drei Äußerungsbereiche: Verhaltensstile (behavioristisch-lernpsychologische Perspektive), Motive (psychodynamische Perspektive), und Selbstbild (kognitionspsychologische Perspektive).Die Primär- und Sekundärfaktoren werden inhaltlich detailliert dargestellt und in Zusammenhang mit ausgewählten Persönlichkeitsskalen und Außenkriterien beschrieben. Eine stärkere Einbettung der Primär- und Sekundärfaktoren in neuere Befund
{"title":"TBS-DTK-Rezension","authors":"","doi":"10.1026/0033-3042/a000629","DOIUrl":"https://doi.org/10.1026/0033-3042/a000629","url":null,"abstract":"Free AccessTBS-DTK-RezensionPFK 9 – 14: Persönlichkeitsfragebogen für Kinder zwischen 9 und 14 Jahren (5. Aufl.)Published Online:July 27, 2023https://doi.org/10.1026/0033-3042/a000629PDF ToolsAdd to favoritesDownload CitationsTrack Citations ShareShare onFacebookTwitterLinkedInReddit SectionsMoreWiebke Bleidorn, Universität Zürich, SchweizNaemi Brandt, Universität Hamburg, DeutschlandBeschreibung des Tests und seiner diagnostischen ZielsetzungZiel des „PFK 9 – 14“ ist die Erfassung von Persönlichkeitsmerkmalen bei Kindern zwischen neun und 14 Jahren.Mit 180 Items werden 15 Primärfaktoren in drei Äußerungsbereichen der Persönlichkeit erfasst: Verhaltensstile (48 Items), Motive (72 Items), und Aspekte des Selbstbilds (60 Items). Den 15 Primärfaktoren übergeordnet wurden folgende vier Sekundärfaktoren ermittelt: „Derb-draufgängerische Ich-Durchsetzung“, „Emotionalität“, „Aktives Engagement“ und „Selbstgenügsame Isolierung“.Einsatzmöglichkeiten des Verfahrens sehen die Autoren in der Grundlagenforschung, in der schulpsychologischen Diagnostik, in der klinischen und der forensisch-psychologischen Diagnostik (bei der Früherkennung und Diagnosestellung) sowie auch in der Evaluation eingesetzter Maßnahmen im pädagogischen oder therapeutischen Kontext.Für die fünfte Auflage wurde der „PFK 9 – 14“ an einer Stichprobe von 3.229 Schülerinnen und Schülern neu normiert. Es liegen normierte Testwerte differenziert nach Alter, Geschlecht und Schulform vor. Die Autoren präsentieren neue Ergebnisse zur Konstruktvalidität und zur Zuverlässigkeit der Primär- und Sekundärfaktoren. Es wurden keine inhaltlichen Änderungen der Testskalen vorgenommen.Bewertung des Informationsgehalts der VerfahrenshinweiseIn den Verfahrenshinweisen werden die nach dem DTK-Testinformationsstandard notwendigen Informationen zur Bewertung der Objektivität, Zuverlässigkeit und Gültigkeit des Verfahrens weitestgehend gegeben. Es fehlt jedoch eine Übersicht dazu, an welcher Stelle im Manual die Informationen zu finden sind.Aufgrund der Umfänglichkeit des Manuals wäre eine Bündelung von Kerninformationen zur schnellen Beurteilung des Verfahrens gerade für eine praxisnahe Anwendung wünschenswert.Theoretische Grundlagen als Ausgangspunkt der TestkonstruktionDer „PFK 9 – 14“ zielt auf eine möglichst breite und differenzierte Erfassung der kindlichen Persönlichkeit ab, wobei Persönlichkeitszüge als generalisierte, konsistente und relativ zeitstabile Erlebens- und Verhaltenscharakteristika verstanden werden.Drei grundlegende psychologische Positionen bilden die theoretische Basis der drei Äußerungsbereiche: Verhaltensstile (behavioristisch-lernpsychologische Perspektive), Motive (psychodynamische Perspektive), und Selbstbild (kognitionspsychologische Perspektive).Die Primär- und Sekundärfaktoren werden inhaltlich detailliert dargestellt und in Zusammenhang mit ausgewählten Persönlichkeitsskalen und Außenkriterien beschrieben. Eine stärkere Einbettung der Primär- und Sekundärfaktoren in neuere Befund","PeriodicalId":51866,"journal":{"name":"Psychologische Rundschau","volume":"83 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-07-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"134951207","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"心理学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2023-07-01DOI: 10.1026/0033-3042/a000637
Cornelia Niessen, K. G. Melchers, Sandra Ohly, D. Fay, L. Handke, und Marcel Kern
{"title":"Fachgruppe Arbeits-, Organisations- und Witschaftspsychologie","authors":"Cornelia Niessen, K. G. Melchers, Sandra Ohly, D. Fay, L. Handke, und Marcel Kern","doi":"10.1026/0033-3042/a000637","DOIUrl":"https://doi.org/10.1026/0033-3042/a000637","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":51866,"journal":{"name":"Psychologische Rundschau","volume":" ","pages":""},"PeriodicalIF":1.2,"publicationDate":"2023-07-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"44262648","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"心理学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2023-07-01DOI: 10.1026/0033-3042/a000631
W. Stroebe, F. Strack
{"title":"Kommentare zu Gärtner, A. et al. (2023). Empfehlungen zur Bewertung wissenschaftlicher Leistungen bei Berufungsverfahren in der Psychologie","authors":"W. Stroebe, F. Strack","doi":"10.1026/0033-3042/a000631","DOIUrl":"https://doi.org/10.1026/0033-3042/a000631","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":51866,"journal":{"name":"Psychologische Rundschau","volume":" ","pages":""},"PeriodicalIF":1.2,"publicationDate":"2023-07-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"41782504","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"心理学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2023-07-01DOI: 10.1026/0033-3042/a000638
Tuulia M. Ortner, Andreas Kretzschmar, John F. Rauthmann, Ana N. Tibubos
{"title":"Fachgruppe Differentielle Psychologie, Persönlichkeitspsychologie und psychologische Diagnostik","authors":"Tuulia M. Ortner, Andreas Kretzschmar, John F. Rauthmann, Ana N. Tibubos","doi":"10.1026/0033-3042/a000638","DOIUrl":"https://doi.org/10.1026/0033-3042/a000638","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":51866,"journal":{"name":"Psychologische Rundschau","volume":" ","pages":""},"PeriodicalIF":1.2,"publicationDate":"2023-07-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"47971181","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"心理学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2023-07-01DOI: 10.1026/0033-3042/a000641
Jens Lange, Juliane Degner, Ilka H. Gleibs, Eva Jonas
Free AccessFachgruppe SozialpsychologieFaires und valides Shortlisting in Phase 1Jens Lange, Juliane Degner, Ilka H. Gleibs, and Eva JonasJens LangeDr. Jens Lange, Institut für Psychologie, Universität Hamburg, Von-Melle-Park 5, 20146 Hamburg, Deutschland, [email protected]Institut für Psychologie, Universität Hamburg, DeutschlandSearch for more papers by this author, Juliane DegnerInstitut für Psychologie, Universität Hamburg, DeutschlandSearch for more papers by this author, Ilka H. GleibsDepartment of Psychological and Behavioural Science, London School of Economics, Great BritainSearch for more papers by this author, and Eva JonasFachbereich Psychologie, Paris-Lodron Universität Salzburg, ÖsterreichSearch for more papers by this authorPublished Online:July 27, 2023https://doi.org/10.1026/0033-3042/a000641PDF ToolsAdd to favoritesDownload CitationsTrack Citations ShareShare onFacebookTwitterLinkedInReddit SectionsMoreDie Unterzeichnung von CoARA (https://coara.eu/) und DORA (https://sfdora.org) waren wichtige Bekenntnisse der DGPs zur Sicherstellung fairer und valider Berufungsverfahren. Um dieses Bekenntnis mit Leben zu füllen, erarbeiteten Gärtner, Leising und Schönbrodt (2023) aufbauend auf zentralen vorherigen Beiträgen (Gärtner, Leising & Schönbrodt, 2022; Schönbrodt et al., 2022) einen konkreten Vorschlag, wie Forschungsleistungen von Bewerber_innen in Berufungsverfahren beurteilt werden können. Wir stimmen zu, dass dieser Schritt von zentraler Bedeutung ist.Der Unterschied zu jetzigen Berufungsverfahren liegt primär in Phase 1, in der Bewerber_innen anhand konkreter Kriterien für qualitativ hochwertige Forschung quantitativ eingeschätzt werden. Laut Vorschlag sollen nur Bewerber_innen, die eine Mindest-Schwelle von Punkten überschreiten, für eine nähere Begutachtung in Phase 2 ausgewählt werden; ein Shortlisting. Phase 2 unterscheidet sich dagegen wenig von bisherigen Berufungsverfahren nach dem typischen Vorsingen. Die Fairness und Validität zukünftiger Berufungsverfahren hängt folglich entscheidend von der Ausgestaltung von Phase 1 ab.Wir stimmen mit Gärtner et al. (2023) überein, dass ein multidimensionales Punktesystem zur Bewertung der Forschungsqualität in Phase 1 dem jetzigen System gegenüber zu bevorzugen ist und halten das vorgeschlagene multidimensionale Punktesystem (Gärtner et al., 2022) für sehr gelungen. Allerdings sehen wir weitere Wege, Phase 1 sowohl fairer als auch valider zu gestalten. Im Folgenden gehen wir auf diese Wege näher ein.Erhöhung der FairnessGärtner et al. (2022) stellen konkrete Kriterien und Gewichtungsmöglichkeiten zur Bewertung von Publikationen, Datensätzen und Software vor, die Kommissionen unmittelbar verwenden können. Darüber hinaus bleibt es einer Berufungskommission freigestellt, dieses Punktesystem für sich zu ändern. Zu diesem Prozess möchten wir drei Vorschläge machen, die die Fairness des Punktesystems erhöhen können.Erstens, die Kriterien sollten von der Berufungskommission spätestens mit de
{"title":"<b>Fachgruppe Sozialpsychologie</b>","authors":"Jens Lange, Juliane Degner, Ilka H. Gleibs, Eva Jonas","doi":"10.1026/0033-3042/a000641","DOIUrl":"https://doi.org/10.1026/0033-3042/a000641","url":null,"abstract":"Free AccessFachgruppe SozialpsychologieFaires und valides Shortlisting in Phase 1Jens Lange, Juliane Degner, Ilka H. Gleibs, and Eva JonasJens LangeDr. Jens Lange, Institut für Psychologie, Universität Hamburg, Von-Melle-Park 5, 20146 Hamburg, Deutschland, [email protected]Institut für Psychologie, Universität Hamburg, DeutschlandSearch for more papers by this author, Juliane DegnerInstitut für Psychologie, Universität Hamburg, DeutschlandSearch for more papers by this author, Ilka H. GleibsDepartment of Psychological and Behavioural Science, London School of Economics, Great BritainSearch for more papers by this author, and Eva JonasFachbereich Psychologie, Paris-Lodron Universität Salzburg, ÖsterreichSearch for more papers by this authorPublished Online:July 27, 2023https://doi.org/10.1026/0033-3042/a000641PDF ToolsAdd to favoritesDownload CitationsTrack Citations ShareShare onFacebookTwitterLinkedInReddit SectionsMoreDie Unterzeichnung von CoARA (https://coara.eu/) und DORA (https://sfdora.org) waren wichtige Bekenntnisse der DGPs zur Sicherstellung fairer und valider Berufungsverfahren. Um dieses Bekenntnis mit Leben zu füllen, erarbeiteten Gärtner, Leising und Schönbrodt (2023) aufbauend auf zentralen vorherigen Beiträgen (Gärtner, Leising & Schönbrodt, 2022; Schönbrodt et al., 2022) einen konkreten Vorschlag, wie Forschungsleistungen von Bewerber_innen in Berufungsverfahren beurteilt werden können. Wir stimmen zu, dass dieser Schritt von zentraler Bedeutung ist.Der Unterschied zu jetzigen Berufungsverfahren liegt primär in Phase 1, in der Bewerber_innen anhand konkreter Kriterien für qualitativ hochwertige Forschung quantitativ eingeschätzt werden. Laut Vorschlag sollen nur Bewerber_innen, die eine Mindest-Schwelle von Punkten überschreiten, für eine nähere Begutachtung in Phase 2 ausgewählt werden; ein Shortlisting. Phase 2 unterscheidet sich dagegen wenig von bisherigen Berufungsverfahren nach dem typischen Vorsingen. Die Fairness und Validität zukünftiger Berufungsverfahren hängt folglich entscheidend von der Ausgestaltung von Phase 1 ab.Wir stimmen mit Gärtner et al. (2023) überein, dass ein multidimensionales Punktesystem zur Bewertung der Forschungsqualität in Phase 1 dem jetzigen System gegenüber zu bevorzugen ist und halten das vorgeschlagene multidimensionale Punktesystem (Gärtner et al., 2022) für sehr gelungen. Allerdings sehen wir weitere Wege, Phase 1 sowohl fairer als auch valider zu gestalten. Im Folgenden gehen wir auf diese Wege näher ein.Erhöhung der FairnessGärtner et al. (2022) stellen konkrete Kriterien und Gewichtungsmöglichkeiten zur Bewertung von Publikationen, Datensätzen und Software vor, die Kommissionen unmittelbar verwenden können. Darüber hinaus bleibt es einer Berufungskommission freigestellt, dieses Punktesystem für sich zu ändern. Zu diesem Prozess möchten wir drei Vorschläge machen, die die Fairness des Punktesystems erhöhen können.Erstens, die Kriterien sollten von der Berufungskommission spätestens mit de","PeriodicalId":51866,"journal":{"name":"Psychologische Rundschau","volume":"101 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-07-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"134951206","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"心理学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2023-06-16DOI: 10.1026/0033-3042/a000632
Carolyn Nelles, Sylke Langenbeck, Dirk Lubbe, Bettina Doering, Elisa Flach, Christian Götz, Barbara Hinding, J. Lindenmeyer
Zusammenfassung: Hintergrund: Die neue psychotherapeutische Approbationsordnung sieht erstmals eine anwendungsorientierte Parcoursprüfung vor, in der die therapeutische Handlungskompetenz im Umgang mit Simulationspersonen in fünf Stationen jeweils à 20 Minuten geprüft wird. Fragestellung: Die Pilotstudie, die in Kooperation mit dem IMPP durchgeführt wurde, diente der explorativen Untersuchung des Aufwands, des Schwierigkeitsgrades sowie der Durchführbarkeit und Reliabilität der neuartigen Prüfungsform innerhalb der psychotherapeutischen Ausbildung. Methode: Es wurden zwei Parcours mit jeweils fünf Stationen online mit 39 Studierenden am Ende des dritten Semesters des Masterstudiengangs „Klinische Psychologie und Psychotherapie“ entsprechend der Vorgaben der neuen Approbationsordnung durchgeführt. In jeder Station wurde die therapeutische Handlungskompetenz durch zwei Prüfende anhand vorgegebener Bewertungsbögen bepunktet. Als Bestehensgrenze wurde eine Prüfungsleistung von mindesten 60 % der maximalen Punktzahl in jeder einzelnen Station festgelegt. Die Beurteilungsübereinstimmung innerhalb der einzelnen Stationen wurde mittels Intraklassen-Korrelation (ICC) ermittelt. Für den Gesamtwert der Prüfungsleistung wurden die interne Konsistenz mittels Cronbach’s Alpha sowie der Generalizability-Koeffizient ( G) bestimmt. Ergebnisse: Die 39 geprüften Studierenden erreichten im Mittel 346.29 Punkte ( SD = ± 46.77) von maximal 500 Punkten. Die Durchfallquote betrug damit 59 %. Die Interrater-Reliabilität in den einzelnen Stationen variierte zwischen .091 und .733. In den meisten Stationen war sie befriedigend. Die interne Konsistenz des Gesamturteils betrug α = .85. Der Generalizability-Koeffizient lag für die gesamte Prüfung bei G = .81. Der Gesamtaufwand der Prüfungsdurchführung innerhalb der Hochschule wurde anhand von benötigten Arbeitsstunden bemessen und lag bei ca. 680 Stunden. Diskussion: Es zeigten sich erste Hinweise auf die Qualität der neuen Prüfungsform. Insbesondere war die vorhandene Varianz in den Bewertungen im Wesentlichen auf die Leistung der Studierenden zurückzuführen. Gemeinsam mit den Werten zur internen Konsistenz und zur Prüfenden-Übereinstimmung kann dies als Anzeichen für eine vorhandene Objektivität / Reliabilität der beiden Parcours – im Rahmen der Pilotierung an diesem Standort – gedeutet werden. Die hohe Durchfallquote erfordert weitergehende Untersuchungen. Des Weiteren wäre eine Reduzierung des hohen Aufwandes der Prüfung in dieser Form wünschenswert. Limitationen der Untersuchung sind insbesondere in der geringen, nicht repräsentativen Stichprobengröße zu sehen.
{"title":"Shows How!","authors":"Carolyn Nelles, Sylke Langenbeck, Dirk Lubbe, Bettina Doering, Elisa Flach, Christian Götz, Barbara Hinding, J. Lindenmeyer","doi":"10.1026/0033-3042/a000632","DOIUrl":"https://doi.org/10.1026/0033-3042/a000632","url":null,"abstract":"Zusammenfassung: Hintergrund: Die neue psychotherapeutische Approbationsordnung sieht erstmals eine anwendungsorientierte Parcoursprüfung vor, in der die therapeutische Handlungskompetenz im Umgang mit Simulationspersonen in fünf Stationen jeweils à 20 Minuten geprüft wird. Fragestellung: Die Pilotstudie, die in Kooperation mit dem IMPP durchgeführt wurde, diente der explorativen Untersuchung des Aufwands, des Schwierigkeitsgrades sowie der Durchführbarkeit und Reliabilität der neuartigen Prüfungsform innerhalb der psychotherapeutischen Ausbildung. Methode: Es wurden zwei Parcours mit jeweils fünf Stationen online mit 39 Studierenden am Ende des dritten Semesters des Masterstudiengangs „Klinische Psychologie und Psychotherapie“ entsprechend der Vorgaben der neuen Approbationsordnung durchgeführt. In jeder Station wurde die therapeutische Handlungskompetenz durch zwei Prüfende anhand vorgegebener Bewertungsbögen bepunktet. Als Bestehensgrenze wurde eine Prüfungsleistung von mindesten 60 % der maximalen Punktzahl in jeder einzelnen Station festgelegt. Die Beurteilungsübereinstimmung innerhalb der einzelnen Stationen wurde mittels Intraklassen-Korrelation (ICC) ermittelt. Für den Gesamtwert der Prüfungsleistung wurden die interne Konsistenz mittels Cronbach’s Alpha sowie der Generalizability-Koeffizient ( G) bestimmt. Ergebnisse: Die 39 geprüften Studierenden erreichten im Mittel 346.29 Punkte ( SD = ± 46.77) von maximal 500 Punkten. Die Durchfallquote betrug damit 59 %. Die Interrater-Reliabilität in den einzelnen Stationen variierte zwischen .091 und .733. In den meisten Stationen war sie befriedigend. Die interne Konsistenz des Gesamturteils betrug α = .85. Der Generalizability-Koeffizient lag für die gesamte Prüfung bei G = .81. Der Gesamtaufwand der Prüfungsdurchführung innerhalb der Hochschule wurde anhand von benötigten Arbeitsstunden bemessen und lag bei ca. 680 Stunden. Diskussion: Es zeigten sich erste Hinweise auf die Qualität der neuen Prüfungsform. Insbesondere war die vorhandene Varianz in den Bewertungen im Wesentlichen auf die Leistung der Studierenden zurückzuführen. Gemeinsam mit den Werten zur internen Konsistenz und zur Prüfenden-Übereinstimmung kann dies als Anzeichen für eine vorhandene Objektivität / Reliabilität der beiden Parcours – im Rahmen der Pilotierung an diesem Standort – gedeutet werden. Die hohe Durchfallquote erfordert weitergehende Untersuchungen. Des Weiteren wäre eine Reduzierung des hohen Aufwandes der Prüfung in dieser Form wünschenswert. Limitationen der Untersuchung sind insbesondere in der geringen, nicht repräsentativen Stichprobengröße zu sehen.","PeriodicalId":51866,"journal":{"name":"Psychologische Rundschau","volume":" ","pages":""},"PeriodicalIF":1.2,"publicationDate":"2023-06-16","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"45667126","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"心理学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2023-04-28DOI: 10.1026/0033-3042/a000628
K. Horstmann, Andra Biesok, Katja Witte, Henrik R. Godmann, Karla Fliedner, Lisa Wilm, Larissa Doran, M. Ziegler
Zusammenfassung: Das Studium der Psychologie ist in Deutschland äußerst beliebt. Aufgrund begrenzt verfügbarer Studienplätze ist eine Auswahl der Bewerber_innen notwendig. Zur Selektion geeigneter Bewerber_innen wurde bisher vorwiegend die Note der Hochschulzugangsberechtigung verwendet. Dies ist seit einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts von 2017 nicht mehr zulässig. Das Land Berlin erteilte daher den Auftrag zur Entwicklung eines Studierfähigkeitstests für das Fach Psychologie. Aufbauend auf einer ausführlichen Anforderungsanalyse wurde der Berliner Studierfähigkeitstest – Psychologie zur Erfassung studienfachbezogener Studierfähigkeit entwickelt und an zwei Konstruktionsstichproben revidiert. Die Messwerte des BSF-P zeigen gute Reliabilität und Validität und können zur Auswahl von Studierenden verwendet werden. Der Einsatz des Verfahrens erlaubt zudem eine faire Auswahl von Bewerber_innen und führt langfristig zu einer diverseren Studierendenschaft im Fach Psychologie.
{"title":"Berliner Studierfähigkeitstest – Psychologie (BSF-P)","authors":"K. Horstmann, Andra Biesok, Katja Witte, Henrik R. Godmann, Karla Fliedner, Lisa Wilm, Larissa Doran, M. Ziegler","doi":"10.1026/0033-3042/a000628","DOIUrl":"https://doi.org/10.1026/0033-3042/a000628","url":null,"abstract":"Zusammenfassung: Das Studium der Psychologie ist in Deutschland äußerst beliebt. Aufgrund begrenzt verfügbarer Studienplätze ist eine Auswahl der Bewerber_innen notwendig. Zur Selektion geeigneter Bewerber_innen wurde bisher vorwiegend die Note der Hochschulzugangsberechtigung verwendet. Dies ist seit einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts von 2017 nicht mehr zulässig. Das Land Berlin erteilte daher den Auftrag zur Entwicklung eines Studierfähigkeitstests für das Fach Psychologie. Aufbauend auf einer ausführlichen Anforderungsanalyse wurde der Berliner Studierfähigkeitstest – Psychologie zur Erfassung studienfachbezogener Studierfähigkeit entwickelt und an zwei Konstruktionsstichproben revidiert. Die Messwerte des BSF-P zeigen gute Reliabilität und Validität und können zur Auswahl von Studierenden verwendet werden. Der Einsatz des Verfahrens erlaubt zudem eine faire Auswahl von Bewerber_innen und führt langfristig zu einer diverseren Studierendenschaft im Fach Psychologie.","PeriodicalId":51866,"journal":{"name":"Psychologische Rundschau","volume":" ","pages":""},"PeriodicalIF":1.2,"publicationDate":"2023-04-28","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"47324050","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"心理学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2023-04-28DOI: 10.1026/0033-3042/a000627
Miriam Arnold, Miriam Schilbach, Thomas Rigotti
Zusammenfassung: Die psychologische Resilienz gegenüber Stressoren ist ein in der Forschung viel bedachtes Thema, dem sich verschiedene Fachgebiete der Psychologie widmen. Verschiedene Konzeptionen beziehen sich auf unterschiedliche Merkmale, die Resilienz beschreiben können. Dies führt zu einer Vielzahl an Definitionen, welche alle unter dem Schlagwort ‚Resilienz‘ zusammenfinden. In dem vorliegenden Positionspapier stellen wir drei verschiedene Paradigmen dar – Resilienz als eine Kapazität, als Outcome und als Prozess. Traditionell liegt der Fokus der Forschung zu Resilienz auf der Resilienzkapazität. Wir zeigen zusätzlich aktuelle Ansätze auf, wie Resilienz als Outcome und Prozess untersucht werden kann. Die Vor- und Nachteile der jeweiligen Ansätze werden diskutiert. Wir postulieren, dass ein tiefgreifendes Verständnis für Resilienz nur durch das Zusammenführen und Berücksichtigen der drei Perspektiven möglich ist und stellen Beispiele, in denen dies umgesetzt wurde sowie ein integratives Rahmenmodell dar. Schließlich gehen wir auf aktuell offene Fragen oder selten berücksichtigte Aspekte der Resilienzforschung ein.
{"title":"Paradigmen der psychologischen Resilienzforschung","authors":"Miriam Arnold, Miriam Schilbach, Thomas Rigotti","doi":"10.1026/0033-3042/a000627","DOIUrl":"https://doi.org/10.1026/0033-3042/a000627","url":null,"abstract":"Zusammenfassung: Die psychologische Resilienz gegenüber Stressoren ist ein in der Forschung viel bedachtes Thema, dem sich verschiedene Fachgebiete der Psychologie widmen. Verschiedene Konzeptionen beziehen sich auf unterschiedliche Merkmale, die Resilienz beschreiben können. Dies führt zu einer Vielzahl an Definitionen, welche alle unter dem Schlagwort ‚Resilienz‘ zusammenfinden. In dem vorliegenden Positionspapier stellen wir drei verschiedene Paradigmen dar – Resilienz als eine Kapazität, als Outcome und als Prozess. Traditionell liegt der Fokus der Forschung zu Resilienz auf der Resilienzkapazität. Wir zeigen zusätzlich aktuelle Ansätze auf, wie Resilienz als Outcome und Prozess untersucht werden kann. Die Vor- und Nachteile der jeweiligen Ansätze werden diskutiert. Wir postulieren, dass ein tiefgreifendes Verständnis für Resilienz nur durch das Zusammenführen und Berücksichtigen der drei Perspektiven möglich ist und stellen Beispiele, in denen dies umgesetzt wurde sowie ein integratives Rahmenmodell dar. Schließlich gehen wir auf aktuell offene Fragen oder selten berücksichtigte Aspekte der Resilienzforschung ein.","PeriodicalId":51866,"journal":{"name":"Psychologische Rundschau","volume":" ","pages":""},"PeriodicalIF":1.2,"publicationDate":"2023-04-28","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"47462857","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"心理学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}