Pub Date : 2018-05-20DOI: 10.36900/suburban.v6i1.341
Jenny Künkel
Der Beitrag diskutiert die Debatten, die der Sammelband Beisreflexe aufbrachte. Er verweist einerseits auf gefahrliche Nahen zum Diskurs der Rechten, die sich die Beisreflexe-Autor*innen insbesondere durch ihren Schulterschluss mit der Zeitschrift EMMA einhandelten. Andererseits greift er den Impetus von Beisrefexe auf, Machtverhaltnisse auch unter linken Aktivist*innen und gesellschaftlich Marginalisierten systematisch zu analysieren. Anhand des Buches Schwule Sichtbarkeiten (Cetin/Vos 2016) zeigt er, wie Wissenschaftler*innen, diese ohnehin oft in der offentlichen Kritik stehenden Gruppen z.T. vor weiterer Kritik „verschonen“ und stattdessen Machtverhaltnisse einseitig im Feld der Privilegierten beschreiben. Er problematisiert, dass dies die hegemonialen, in diesem Fall rassistischen, Kritiken „wahrer“ erscheinen lasst, da alternative Erklarungsangebote ausbleiben.
{"title":"Machtverhältnisse überall analysieren","authors":"Jenny Künkel","doi":"10.36900/suburban.v6i1.341","DOIUrl":"https://doi.org/10.36900/suburban.v6i1.341","url":null,"abstract":"Der Beitrag diskutiert die Debatten, die der Sammelband Beisreflexe aufbrachte. Er verweist einerseits auf gefahrliche Nahen zum Diskurs der Rechten, die sich die Beisreflexe-Autor*innen insbesondere durch ihren Schulterschluss mit der Zeitschrift EMMA einhandelten. Andererseits greift er den Impetus von Beisrefexe auf, Machtverhaltnisse auch unter linken Aktivist*innen und gesellschaftlich Marginalisierten systematisch zu analysieren. Anhand des Buches Schwule Sichtbarkeiten (Cetin/Vos 2016) zeigt er, wie Wissenschaftler*innen, diese ohnehin oft in der offentlichen Kritik stehenden Gruppen z.T. vor weiterer Kritik „verschonen“ und stattdessen Machtverhaltnisse einseitig im Feld der Privilegierten beschreiben. Er problematisiert, dass dies die hegemonialen, in diesem Fall rassistischen, Kritiken „wahrer“ erscheinen lasst, da alternative Erklarungsangebote ausbleiben.","PeriodicalId":52201,"journal":{"name":"sub\\urban","volume":"6 1","pages":"105-118"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2018-05-20","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"74706059","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2017-06-21DOI: 10.36900/SUBURBAN.V5I1/2.272
S. Bauriedl, A. Strüver
Welche Bedeutung hat eine zunehmend digitale Vernetzung fur (europaische) Stadte und ihre Bewohner_innen? Die aktuelle kritische „Smart City“-Forschung versucht diese Frage fur unterschiedliche Aspekte der Stadtpolitik zu beantworten. Sie betrachtet Smart City als Marketingetikett wettbewerbsorientierter Stadtregierungen, als Dienstleistungsprodukt von IT-Konzernen und als Eingangstor zur deregulierten Vernetzung digitaler Daten. Dieser Beitrag setzt sich systematisch mit der Verwobenheit dieser Aspekte auseinander, mit einem Fokus auf erstens digital vernetzte Infrastrukturen kommunaler Daseinsvorsorge und zweitens auf vernetzte Interaktions- und Kommunikationstechnologien in der Alltagspraxis. Dabei wird die diskursive, die strukturelle und die subjektive Ebene von Optimierungsversprechen, Selbststeuerung und Ermachtigung diskutiert. Diese Betrachtung zeigt Stadte als Orte spontaner, ungeplanter und widerstandiger Interaktionen, die gleichzeitig an Effizienz-, Kontroll-, Optimierungs- und Wettbewerbsidealen ausgerichtet sind.
{"title":"Smarte Städte. Digitalisierte urbane Infrastrukturen und ihre Subjekte als Themenfeld kritischer Stadtforschung","authors":"S. Bauriedl, A. Strüver","doi":"10.36900/SUBURBAN.V5I1/2.272","DOIUrl":"https://doi.org/10.36900/SUBURBAN.V5I1/2.272","url":null,"abstract":"Welche Bedeutung hat eine zunehmend digitale Vernetzung fur (europaische) Stadte und ihre Bewohner_innen? Die aktuelle kritische „Smart City“-Forschung versucht diese Frage fur unterschiedliche Aspekte der Stadtpolitik zu beantworten. Sie betrachtet Smart City als Marketingetikett wettbewerbsorientierter Stadtregierungen, als Dienstleistungsprodukt von IT-Konzernen und als Eingangstor zur deregulierten Vernetzung digitaler Daten. Dieser Beitrag setzt sich systematisch mit der Verwobenheit dieser Aspekte auseinander, mit einem Fokus auf erstens digital vernetzte Infrastrukturen kommunaler Daseinsvorsorge und zweitens auf vernetzte Interaktions- und Kommunikationstechnologien in der Alltagspraxis. Dabei wird die diskursive, die strukturelle und die subjektive Ebene von Optimierungsversprechen, Selbststeuerung und Ermachtigung diskutiert. Diese Betrachtung zeigt Stadte als Orte spontaner, ungeplanter und widerstandiger Interaktionen, die gleichzeitig an Effizienz-, Kontroll-, Optimierungs- und Wettbewerbsidealen ausgerichtet sind.","PeriodicalId":52201,"journal":{"name":"sub\\urban","volume":"22 1","pages":"87-104"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2017-06-21","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"81578851","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2017-06-21DOI: 10.36900/SUBURBAN.V5I1/2.294
L. Meier
Ebenso wie Pierre Bourdieu ist sein Schuler Loic Wacquant einer der selten gewordenen Intellektuellen, die ihre Profession, die Soziologie, nutzen um soziale Ungleichheiten und gesellschaftliche Machtverhaltnisse nicht nur zu analysieren, sondern auch versuchen, damit auf offentliche Debatten zu einzuwirken. Daher ist Wacquants Aufsatz nicht nur als eine interessante Diskussion der Frage, ob Bourdieus Werk in der Stadtsoziologie angemessen und korrekt verwendet werde, zu verstehen. Der in dem Text formulierte Appell, Bourdieus Arbeit auch innerhalb der Stadtsoziologie starker anzuwenden, ist – vor dem Hintergrund zunehmender sozialer Ungleichheit, Armut, Marginalisierung und einem Aufschwung des Rechtspopulismus – eine Forderung nach einer soziologischen Betrachtung dieser Probleme in der Stadt. Was kann nun also das Werk von Pierre Bourdieu zur Analyse der heutigen sozialen Probleme in der Stadt in Deutschland beitragen?
{"title":"Ortseffekte oder Bourdieu und die Ausrufung des Ghettos. Kommentar zu Loïc Wacquants „Mit Bourdieu in die Stadt“","authors":"L. Meier","doi":"10.36900/SUBURBAN.V5I1/2.294","DOIUrl":"https://doi.org/10.36900/SUBURBAN.V5I1/2.294","url":null,"abstract":"Ebenso wie Pierre Bourdieu ist sein Schuler Loic Wacquant einer der selten gewordenen Intellektuellen, die ihre Profession, die Soziologie, nutzen um soziale Ungleichheiten und gesellschaftliche Machtverhaltnisse nicht nur zu analysieren, sondern auch versuchen, damit auf offentliche Debatten zu einzuwirken. Daher ist Wacquants Aufsatz nicht nur als eine interessante Diskussion der Frage, ob Bourdieus Werk in der Stadtsoziologie angemessen und korrekt verwendet werde, zu verstehen. Der in dem Text formulierte Appell, Bourdieus Arbeit auch innerhalb der Stadtsoziologie starker anzuwenden, ist – vor dem Hintergrund zunehmender sozialer Ungleichheit, Armut, Marginalisierung und einem Aufschwung des Rechtspopulismus – eine Forderung nach einer soziologischen Betrachtung dieser Probleme in der Stadt. Was kann nun also das Werk von Pierre Bourdieu zur Analyse der heutigen sozialen Probleme in der Stadt in Deutschland beitragen?","PeriodicalId":52201,"journal":{"name":"sub\\urban","volume":"229 1","pages":"215-220"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2017-06-21","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"77601382","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2016-11-28DOI: 10.36900/SUBURBAN.V4I2/3.245
Cécile Gintrac
Das Ziel dieses Artikels ist es, die kritische Stadtgeographie anhand drei zeitgenossischer Gruppen zu analysieren, die fur sich beanspruchen, zu dieser zu gehoren: die GESP (Grupo de Estudos sobre Sao Paulo) in Brasilien, die Kritische Geographie Berlin in Deutschland und das internationale Netzwerk INURA (International Network for Urban Research and Action). Die Methode ist angeregt durch die Science Studies und beinhaltet die Analyse dessen, was getan wird ebenso wie eine Analyse der theoretischen Inhalte, die dabei produziert werden. Aus dieser Sicht existieren Ideen nur, insofern sie von diesen Gruppen getragen, umgesetzt und verbreitet werden. Mithilfe des gesammelten Datenmaterials wird es moglich, kritische Stadtgeographie zu definieren und die Geopolitik dieser spezifischen Wissensproduktion zu beschreiben.
本条的目的是非洲的严重Stadtgeographie用三个zeitgenossischer群体分析为了邀功gehoren就此:打开GESP (Grupo de Estudos sobre巴西圣保罗),批评国家地理在德国柏林国际网络与INURA Urban文化研究国际网络”(Action) .这两种解决方案都由科学研究人员予以启发,包括对所做的工作以及对产生的理论内容所作的分析。按照这种观点,只有想法存在于这些群体之中,它们才会被实践和传播开来。利用收集到的数据,可以定义关键城市地理,描述具体知识产出的地缘政治。
{"title":"Kritische Stadtgeographie – ein Archipel epistemischer Gemeinschaften","authors":"Cécile Gintrac","doi":"10.36900/SUBURBAN.V4I2/3.245","DOIUrl":"https://doi.org/10.36900/SUBURBAN.V4I2/3.245","url":null,"abstract":"Das Ziel dieses Artikels ist es, die kritische Stadtgeographie anhand drei zeitgenossischer Gruppen zu analysieren, die fur sich beanspruchen, zu dieser zu gehoren: die GESP (Grupo de Estudos sobre Sao Paulo) in Brasilien, die Kritische Geographie Berlin in Deutschland und das internationale Netzwerk INURA (International Network for Urban Research and Action). Die Methode ist angeregt durch die Science Studies und beinhaltet die Analyse dessen, was getan wird ebenso wie eine Analyse der theoretischen Inhalte, die dabei produziert werden. Aus dieser Sicht existieren Ideen nur, insofern sie von diesen Gruppen getragen, umgesetzt und verbreitet werden. Mithilfe des gesammelten Datenmaterials wird es moglich, kritische Stadtgeographie zu definieren und die Geopolitik dieser spezifischen Wissensproduktion zu beschreiben.","PeriodicalId":52201,"journal":{"name":"sub\\urban","volume":"36 1","pages":"59-82"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2016-11-28","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"75185425","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2015-11-17DOI: 10.36900/SUBURBAN.V3I3.207
Ceren Türkmen
Wahrend die neoliberale Stadtentwicklungspolitik den Ausverkauf von Stadtteilen wie Kreuzberg und Neukolln in Berlin vorantreibt und sowohl das stadtische Bild, die Nachbarschaften in den betroffenen Stadtteilen als auch die sozialen Beziehungen innerhalb der Kieze sich neu zusammensetzen, hat sich auf der politischen Ebene von unten unter dem gemeinsamen politischen Nenner der sozialen Stadt ebenso viel bewegt. Es sind schon lange nicht mehr nur klassische Nachbarschaftsvereine in Stadtteilquartierburos, alteingesessene Initiativen oder klassische linke politische Gruppen, die sich an den Protesten um eine soziale Stadt beteiligen oder Wohnungen gegen Zwangsraumungen verteidigen.
{"title":"The Fabric of Communities in Struggle. Moralische Ökonomie, Alltagswissen & Migration in den Kämpfen um die soziale Stadt","authors":"Ceren Türkmen","doi":"10.36900/SUBURBAN.V3I3.207","DOIUrl":"https://doi.org/10.36900/SUBURBAN.V3I3.207","url":null,"abstract":"Wahrend die neoliberale Stadtentwicklungspolitik den Ausverkauf von Stadtteilen wie Kreuzberg und Neukolln in Berlin vorantreibt und sowohl das stadtische Bild, die Nachbarschaften in den betroffenen Stadtteilen als auch die sozialen Beziehungen innerhalb der Kieze sich neu zusammensetzen, hat sich auf der politischen Ebene von unten unter dem gemeinsamen politischen Nenner der sozialen Stadt ebenso viel bewegt. Es sind schon lange nicht mehr nur klassische Nachbarschaftsvereine in Stadtteilquartierburos, alteingesessene Initiativen oder klassische linke politische Gruppen, die sich an den Protesten um eine soziale Stadt beteiligen oder Wohnungen gegen Zwangsraumungen verteidigen.","PeriodicalId":52201,"journal":{"name":"sub\\urban","volume":"22 1","pages":"125-136"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2015-11-17","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"90757551","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2015-08-14DOI: 10.36900/SUBURBAN.V3I2.200
M. Birkholz
Der Text folgt in essayistischer Form einem Spaziergang durch das politische Zentrum Brasilias in Brasilien. Die Konzentration liegt auf der Gestaltung des Bodens. Wie ist die Planhauptstadt „vom Reisbrett“ in der Horizontalen gestaltet? Wie sehen reprasentative Platze einer Stadt aus, die vor allem fur Autos gebaut worden ist? Der forschende Blick liegt auf dem erlebten Ist-Zustand und wird assoziativ mit Ergebnissen der Forschungsarbeit aus Deutschland reflektiert. „Machtiger Boden“ entstand als Satellit zur aktuellen Forschung der Autorin im Rahmen eines Aufenthalts in Brasilien.
{"title":"Mächtiger Boden. Essay über den Versuch, einen Staatsapparat zu erlaufen","authors":"M. Birkholz","doi":"10.36900/SUBURBAN.V3I2.200","DOIUrl":"https://doi.org/10.36900/SUBURBAN.V3I2.200","url":null,"abstract":"Der Text folgt in essayistischer Form einem Spaziergang durch das politische Zentrum Brasilias in Brasilien. Die Konzentration liegt auf der Gestaltung des Bodens. Wie ist die Planhauptstadt „vom Reisbrett“ in der Horizontalen gestaltet? Wie sehen reprasentative Platze einer Stadt aus, die vor allem fur Autos gebaut worden ist? Der forschende Blick liegt auf dem erlebten Ist-Zustand und wird assoziativ mit Ergebnissen der Forschungsarbeit aus Deutschland reflektiert. „Machtiger Boden“ entstand als Satellit zur aktuellen Forschung der Autorin im Rahmen eines Aufenthalts in Brasilien.","PeriodicalId":52201,"journal":{"name":"sub\\urban","volume":"81 1","pages":"141-154"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2015-08-14","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"83408542","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2015-08-14DOI: 10.36900/SUBURBAN.V3I2.192
Jonas König
Zwischen Okonomie, Emotionen und Raum besteht ein Dreiecksverhaltnis, das sich in den letzten Jahrzehnten zunehmend zugunsten der Okonomie verschiebt. Das unternehmerische Marketing hat Gefuhlsraume entdeckt – entweder indem es neue inszeniert oder bestehende okkupiert. Beide Entwicklungen reagieren auf die Kritik am Stadtebau der (Post-)Moderne auf; sie tragen dazu bei, dass die Produktion von Stadt in starkerem Mase bewusst darauf abzielt, bestimmte Emotionen hervorzurufen. Dieser Wandel wird anhand von Beispielen aus Warschau und Hamburg illustriert.
{"title":"Schwindel-Gefühle. Die Ökonomisierung von Emotionen und Stadtraum. Ausblicke auf Hamburg und Warschau","authors":"Jonas König","doi":"10.36900/SUBURBAN.V3I2.192","DOIUrl":"https://doi.org/10.36900/SUBURBAN.V3I2.192","url":null,"abstract":"Zwischen Okonomie, Emotionen und Raum besteht ein Dreiecksverhaltnis, das sich in den letzten Jahrzehnten zunehmend zugunsten der Okonomie verschiebt. Das unternehmerische Marketing hat Gefuhlsraume entdeckt – entweder indem es neue inszeniert oder bestehende okkupiert. Beide Entwicklungen reagieren auf die Kritik am Stadtebau der (Post-)Moderne auf; sie tragen dazu bei, dass die Produktion von Stadt in starkerem Mase bewusst darauf abzielt, bestimmte Emotionen hervorzurufen. Dieser Wandel wird anhand von Beispielen aus Warschau und Hamburg illustriert.","PeriodicalId":52201,"journal":{"name":"sub\\urban","volume":"80 1","pages":"165-172"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2015-08-14","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"90403535","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2015-04-10DOI: 10.36900/SUBURBAN.V3I1.181
Eric Macé
Die Terroranschlage im Namen von Al Kaida im Januar 2015 in Frankreich konnen als ein postkoloniales Drama gedeutet werden: ein Drama zunachst im Sinne des Schocks, den die Gewalt und der Schmerz ausgelost haben, aber auch aus einem analytischen Blickwinkel, im Gegensatz zum Begriff der Tragodie. Wahrend die Tragodie den Determinismus auf der Grundlage gottlicher, ideologischer oder materialistischer Mechanismen entfaltet, wird das Drama als Ergebnis einer Bundel kontingenter Beziehungen, Handlungen und Erfahrungen gedacht, die auch nicht zu diesem Ausgang hatten fuhren konnen. Somit ladt uns diese dramatische Dimension dazu ein, uber die „relationale Konstruktion“ dieser Art von Ereignissen nachzudenken.
{"title":"Terroranschläge in Frankreich seit 1995: ein postkoloniales Drama","authors":"Eric Macé","doi":"10.36900/SUBURBAN.V3I1.181","DOIUrl":"https://doi.org/10.36900/SUBURBAN.V3I1.181","url":null,"abstract":"Die Terroranschlage im Namen von Al Kaida im Januar 2015 in Frankreich konnen als ein postkoloniales Drama gedeutet werden: ein Drama zunachst im Sinne des Schocks, den die Gewalt und der Schmerz ausgelost haben, aber auch aus einem analytischen Blickwinkel, im Gegensatz zum Begriff der Tragodie. Wahrend die Tragodie den Determinismus auf der Grundlage gottlicher, ideologischer oder materialistischer Mechanismen entfaltet, wird das Drama als Ergebnis einer Bundel kontingenter Beziehungen, Handlungen und Erfahrungen gedacht, die auch nicht zu diesem Ausgang hatten fuhren konnen. Somit ladt uns diese dramatische Dimension dazu ein, uber die „relationale Konstruktion“ dieser Art von Ereignissen nachzudenken.","PeriodicalId":52201,"journal":{"name":"sub\\urban","volume":"31 1","pages":"129-134"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2015-04-10","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"76273717","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2015-04-10DOI: 10.36900/SUBURBAN.V3I1.176
Jinthana Haritaworn
Die Kritik von Stephan Lanz an einer deutschen Stadtforschung, die die Kolonialitat nordwesteuropaischer Stadte wie Berlin umgeht und an entwicklungsparadigmatischen Vorstellungen von ‚Moderne‘ und ‚Tradition‘ festhalt, ist willkommen und an der Zeit. Tatsachlich haben deutsche Stadtforscher_innen einen erheblichen Nachholbedarf in Forschungsfeldern wie Postkolonialitat und Dekolonialitat, environmental justice und Rassismus und Raum (...)
{"title":"Über die (Un-)Möglichkeit, die Beziehung zwischen Kolonialität, Urbanität und Sexualität zu thematisieren. Kommentar zu Stephan Lanz’ „Über (Un-) Möglichkeiten, hiesige Stadtforschung zu postkolonialisieren“","authors":"Jinthana Haritaworn","doi":"10.36900/SUBURBAN.V3I1.176","DOIUrl":"https://doi.org/10.36900/SUBURBAN.V3I1.176","url":null,"abstract":"Die Kritik von Stephan Lanz an einer deutschen Stadtforschung, die die Kolonialitat nordwesteuropaischer Stadte wie Berlin umgeht und an entwicklungsparadigmatischen Vorstellungen von ‚Moderne‘ und ‚Tradition‘ festhalt, ist willkommen und an der Zeit. Tatsachlich haben deutsche Stadtforscher_innen einen erheblichen Nachholbedarf in Forschungsfeldern wie Postkolonialitat und Dekolonialitat, environmental justice und Rassismus und Raum (...)","PeriodicalId":52201,"journal":{"name":"sub\\urban","volume":"39 1","pages":"111-118"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2015-04-10","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"90898382","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2015-04-10DOI: 10.36900/SUBURBAN.V3I1.166
Jenny Künkel
Der Beitrag eruiert das Potenzial der Forschung uber urban policy mobilities (UPM) fur die Analyse stadtischer Neoliberalisierung. Das Konzept UPM erfullt eine wertvolle Scharnierfunktion, indem es zwischen Prozessen globaler Restrukturierung und lokalen Politikexperimenten vermittelt. Aufgrund der Kombination marxistischer und poststrukturalistischer Theorien ist der Ansatz besonders gut geeignet, nicht nur Verfestigungen vermachteter sozialer Verhaltnisse, sondern auch Bruche in hegemonialen Konstellationen einzufangen. Damit erfasst er die Kooptierung antineoliberaler Prozesse ebenso wie Ansatze fur gesellschaftliche Alternativen. Allerdings nutzt UPM die bisherige Transferforschung vorrangig als Abgrenzungsfolie. Der Ansatz konnte davon profitieren, insbesondere Erkenntnisse zu informellen Politiken sowie zu Zusammenhangen von Macht/Wissen und Politik aus feministischer Staatstheorie, postkolonialer Wissenstransferforschung und den governmentality studies systematischer zu integrieren.
{"title":"Urban policy mobilities versus policy transfer. Potenziale für die Analyse der Neuordnung","authors":"Jenny Künkel","doi":"10.36900/SUBURBAN.V3I1.166","DOIUrl":"https://doi.org/10.36900/SUBURBAN.V3I1.166","url":null,"abstract":"Der Beitrag eruiert das Potenzial der Forschung uber urban policy mobilities (UPM) fur die Analyse stadtischer Neoliberalisierung. Das Konzept UPM erfullt eine wertvolle Scharnierfunktion, indem es zwischen Prozessen globaler Restrukturierung und lokalen Politikexperimenten vermittelt. Aufgrund der Kombination marxistischer und poststrukturalistischer Theorien ist der Ansatz besonders gut geeignet, nicht nur Verfestigungen vermachteter sozialer Verhaltnisse, sondern auch Bruche in hegemonialen Konstellationen einzufangen. Damit erfasst er die Kooptierung antineoliberaler Prozesse ebenso wie Ansatze fur gesellschaftliche Alternativen. Allerdings nutzt UPM die bisherige Transferforschung vorrangig als Abgrenzungsfolie. Der Ansatz konnte davon profitieren, insbesondere Erkenntnisse zu informellen Politiken sowie zu Zusammenhangen von Macht/Wissen und Politik aus feministischer Staatstheorie, postkolonialer Wissenstransferforschung und den governmentality studies systematischer zu integrieren.","PeriodicalId":52201,"journal":{"name":"sub\\urban","volume":"11 1","pages":"7-24"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2015-04-10","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"74677827","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}