Zusammenfassung Der Beitrag unternimmt es, das Konzept der Mündigkeit historisch herzuleiten und zu zeigen, wie es im Ideal des „mündigen Athleten“ weiterwirkt. Ausgehend von begriffsgeschichtlichen Spuren wird durch eine konkrete Fallanalyse gezeigt, dass das Ideal für Sportler und Sportlerinnen problematische Konsequenzen zeitigt. Um diesen zu begegnen, wird ein erweitertes Verständnis von Mündigkeit entwickelt, welches im Wesentlichen eine Mündigkeit gegen sich selbst fordert. Es kommt der Mensch als Person in den Fokus, die sich mit heteronomen Einflüssen wie Gefühlen auseinanderzusetzen hat. Die Verteidigung des Konzepts erfolgt durch Aufzeigen theoretischer Reperspektivierungen, wobei zugleich auf neue theoretische Probleme hingewiesen wird. Insgesamt zeigt sich so die Relevanz anthropologischer Reflexionen für sportspezifische Fragestellungen.
{"title":"Mündigkeit als Hybris? Über implizite Anthropologie und das Ideal des „mündigen Athleten“","authors":"S. Kluck","doi":"10.1515/sug-2024-2010","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/sug-2024-2010","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Der Beitrag unternimmt es, das Konzept der Mündigkeit historisch herzuleiten und zu zeigen, wie es im Ideal des „mündigen Athleten“ weiterwirkt. Ausgehend von begriffsgeschichtlichen Spuren wird durch eine konkrete Fallanalyse gezeigt, dass das Ideal für Sportler und Sportlerinnen problematische Konsequenzen zeitigt. Um diesen zu begegnen, wird ein erweitertes Verständnis von Mündigkeit entwickelt, welches im Wesentlichen eine Mündigkeit gegen sich selbst fordert. Es kommt der Mensch als Person in den Fokus, die sich mit heteronomen Einflüssen wie Gefühlen auseinanderzusetzen hat. Die Verteidigung des Konzepts erfolgt durch Aufzeigen theoretischer Reperspektivierungen, wobei zugleich auf neue theoretische Probleme hingewiesen wird. Insgesamt zeigt sich so die Relevanz anthropologischer Reflexionen für sportspezifische Fragestellungen.","PeriodicalId":52379,"journal":{"name":"Sport und Gesellschaft","volume":"89 6","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-07-03","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"141682640","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Der vorliegende Beitrag untersucht den Zusammenhang zwischen der sozialen Herkunft, der Sportpartizipation und dem potentiellen Bildungserfolg in Form von Bildungsaspirationen bezüglich des Übergangs in die Sekundarstufe I von Grundschulkindern in Deutschland. Dazu werden Daten von insgesamt 1.860 Befragten der World Vision Kinderstudie 2018 im Sinne einer Sekundäranalyse mit Hilfe der binär-logistischen Regressionsanalyse ausgewertet. Zunächst zeigt sich, dass die Wahrscheinlichkeit eines häufigen allgemeinen Sporttreibens stark von der finanziellen Situation der Herkunftsfamilie geprägt ist. Diese beeinflusst auch die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind in einem Sportverein aktiv ist, welche zudem auch bei einem hohen Bildungsabschluss der Eltern erhöht ist. Weiterhin ist es ein bemerkenswerter Befund, dass ein häufiges Sporttreiben auch unter Kontrolle der schulischen Leistung und der sozialen Herkunft die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass ein Kind eine Aspiration für das Gymnasium statt für eine andere Schulform aufweist.
本文分析了德国小学生升入初中时的社会背景、体育运动参与情况和以教育愿望为形式的潜在教育成功之间的关系。为此,本文采用二元逻辑回归分析法,在二次分析的意义上,分析了《2018 年世界宣明会儿童研究》(World Vision Children's Study 2018)中共计 1860 名受访者的数据。首先,研究表明,经常参加一般体育活动的概率受到原生家庭经济状况的强烈影响。这也会影响孩子参加体育俱乐部活动的概率,如果父母受教育程度较高,这种概率也会增加。此外,一个显著的发现是,即使在控制了学习成绩和社会背景的情况下,经常参加体育活动也会增加孩子向往文法学校而不是其他类型学校的可能性。
{"title":"Soziale Herkunft, Sportengagement und Bildungsaspirationen von Grundschulkindern","authors":"S. Gehrmann","doi":"10.1515/sug-2024-2007","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/sug-2024-2007","url":null,"abstract":"\u0000 Der vorliegende Beitrag untersucht den Zusammenhang zwischen der sozialen Herkunft, der Sportpartizipation und dem potentiellen Bildungserfolg in Form von Bildungsaspirationen bezüglich des Übergangs in die Sekundarstufe I von Grundschulkindern in Deutschland. Dazu werden Daten von insgesamt 1.860 Befragten der World Vision Kinderstudie 2018 im Sinne einer Sekundäranalyse mit Hilfe der binär-logistischen Regressionsanalyse ausgewertet. Zunächst zeigt sich, dass die Wahrscheinlichkeit eines häufigen allgemeinen Sporttreibens stark von der finanziellen Situation der Herkunftsfamilie geprägt ist. Diese beeinflusst auch die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind in einem Sportverein aktiv ist, welche zudem auch bei einem hohen Bildungsabschluss der Eltern erhöht ist. Weiterhin ist es ein bemerkenswerter Befund, dass ein häufiges Sporttreiben auch unter Kontrolle der schulischen Leistung und der sozialen Herkunft die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass ein Kind eine Aspiration für das Gymnasium statt für eine andere Schulform aufweist.","PeriodicalId":52379,"journal":{"name":"Sport und Gesellschaft","volume":" 19","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-05-09","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"140997487","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Dominik Edelhoff, Christian A. Hübner, Fabian Muhsal, C. Theis
{"title":"„Skaten und Klugschei$en“ – Wissenschaftliche Perspektiven auf das Skateboarding. Bericht zur 15. Jahrestagung der dvs-Kommission „Sport und Raum“ in Dortmund, 05.–07.10.2023","authors":"Dominik Edelhoff, Christian A. Hübner, Fabian Muhsal, C. Theis","doi":"10.1515/sug-2024-2004","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/sug-2024-2004","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":52379,"journal":{"name":"Sport und Gesellschaft","volume":"155 ","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-04-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"140772451","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Gegenwärtige Facetten und Kontinuitäten antisemitischer Diskriminierung im Sport","authors":"Lasse Müller","doi":"10.1515/sug-2024-2003","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/sug-2024-2003","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":52379,"journal":{"name":"Sport und Gesellschaft","volume":"200 ","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-04-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"140758694","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
In vorliegendem Artikel gehen wir der Frage nach, wie Rhythmus als basierendes Element von Interaktion fungiert. Die Sportsoziologie ist ein besonders geeigneter Rahmen für solch eine Forschung. Denn insofern sie als Disziplin sowohl mit der allgemeinen Soziologie wie auch mit anderen sportwissenschaftlichen Disziplinen benachbart ist, bietet sie einen einzigartigen Zugang zur Beforschung spezifischer Rhythmusphänomene im Sport. Empirisch gehen wir dieser Frage am Fall des professionellen Boxsports nach. Mittels ethnomethodologischer/konversationsanalytischer Videoanalyse analysieren wir zwei kurze Videosequenzen aus Wettkampf und Wettkampfvorbereitung. Wir fragen, welche Rolle körperliche Rhythmisierungen in Boxer-Trainer-Interaktionen während des Kampfes und in Rundenpausen zukommt – und wie es den Beteiligten gelingt oder misslingt, diese Rhythmisierungen herzustellen und aufrechtzuerhalten.
{"title":"Wie ist Rhythmus an Interaktion beteiligt? Sportsoziologische Potenziale einer ethnomethodologisch-empirischen Rhythmusforschung","authors":"M. Staack, Ulrich v. Wedelstaedt","doi":"10.1515/sug-2024-2006","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/sug-2024-2006","url":null,"abstract":"\u0000 In vorliegendem Artikel gehen wir der Frage nach, wie Rhythmus als basierendes Element von Interaktion fungiert. Die Sportsoziologie ist ein besonders geeigneter Rahmen für solch eine Forschung. Denn insofern sie als Disziplin sowohl mit der allgemeinen Soziologie wie auch mit anderen sportwissenschaftlichen Disziplinen benachbart ist, bietet sie einen einzigartigen Zugang zur Beforschung spezifischer Rhythmusphänomene im Sport. Empirisch gehen wir dieser Frage am Fall des professionellen Boxsports nach. Mittels ethnomethodologischer/konversationsanalytischer Videoanalyse analysieren wir zwei kurze Videosequenzen aus Wettkampf und Wettkampfvorbereitung. Wir fragen, welche Rolle körperliche Rhythmisierungen in Boxer-Trainer-Interaktionen während des Kampfes und in Rundenpausen zukommt – und wie es den Beteiligten gelingt oder misslingt, diese Rhythmisierungen herzustellen und aufrechtzuerhalten.","PeriodicalId":52379,"journal":{"name":"Sport und Gesellschaft","volume":" 34","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-03-23","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"140210523","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Kim Olmesdahl, Jan Haut, Lasse Müller, Christopher Heim
Ehrenamtliches Engagement im Sportverein bietet viele Lern- und Entwicklungschancen. So kann es auch die (Sozial-)Integration von Menschen mit Migrationshintergrund (MmMH) unterstützten. Diese sind allerdings in ehrenamtlichen Positionen seit Jahren unterrepräsentiert. Der vorliegende Beitrag analysiert mit Bezug auf die zugrunde liegenden Lernprozesse, welche Entwicklungs- und Integrationspotentiale für MmMH im ehrenamtlichen Engagement gesehen und von den Engagierten angestrebt werden. Die leitfadengestützten Interviews (N=10) sowie die Gruppendiskussion (N=5) weisen zwar auf Bedingungen hin, die den Weg ins Ehrenamt für MmMH erschweren und die besagte Unterrepräsentanz begründen. Sie bestätigen aber auch, dass im ehrenamtlichen Engagement viele alltagsrelevante Kompetenzen erworben werden können. Sportvereine könnten diesen Mehrwert proaktiver kommunizieren, um mehr MmMH den Zugang zum Ehrenamt und zu den damit verbundenen Möglichkeiten des Kompetenzgewinns zu eröffnen.
{"title":"(Integrations-)Chancen durch Kompetenzerwerb im Sportverein – eine Perspektive auf ehrenamtliches Engagement von Menschen mit Migrationshintergrund","authors":"Kim Olmesdahl, Jan Haut, Lasse Müller, Christopher Heim","doi":"10.1515/sug-2024-2002","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/sug-2024-2002","url":null,"abstract":"\u0000 Ehrenamtliches Engagement im Sportverein bietet viele Lern- und Entwicklungschancen. So kann es auch die (Sozial-)Integration von Menschen mit Migrationshintergrund (MmMH) unterstützten. Diese sind allerdings in ehrenamtlichen Positionen seit Jahren unterrepräsentiert. Der vorliegende Beitrag analysiert mit Bezug auf die zugrunde liegenden Lernprozesse, welche Entwicklungs- und Integrationspotentiale für MmMH im ehrenamtlichen Engagement gesehen und von den Engagierten angestrebt werden. Die leitfadengestützten Interviews (N=10) sowie die Gruppendiskussion (N=5) weisen zwar auf Bedingungen hin, die den Weg ins Ehrenamt für MmMH erschweren und die besagte Unterrepräsentanz begründen. Sie bestätigen aber auch, dass im ehrenamtlichen Engagement viele alltagsrelevante Kompetenzen erworben werden können. Sportvereine könnten diesen Mehrwert proaktiver kommunizieren, um mehr MmMH den Zugang zum Ehrenamt und zu den damit verbundenen Möglichkeiten des Kompetenzgewinns zu eröffnen.","PeriodicalId":52379,"journal":{"name":"Sport und Gesellschaft","volume":"68 42","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-02-14","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"139778661","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Kim Olmesdahl, Jan Haut, Lasse Müller, Christopher Heim
Ehrenamtliches Engagement im Sportverein bietet viele Lern- und Entwicklungschancen. So kann es auch die (Sozial-)Integration von Menschen mit Migrationshintergrund (MmMH) unterstützten. Diese sind allerdings in ehrenamtlichen Positionen seit Jahren unterrepräsentiert. Der vorliegende Beitrag analysiert mit Bezug auf die zugrunde liegenden Lernprozesse, welche Entwicklungs- und Integrationspotentiale für MmMH im ehrenamtlichen Engagement gesehen und von den Engagierten angestrebt werden. Die leitfadengestützten Interviews (N=10) sowie die Gruppendiskussion (N=5) weisen zwar auf Bedingungen hin, die den Weg ins Ehrenamt für MmMH erschweren und die besagte Unterrepräsentanz begründen. Sie bestätigen aber auch, dass im ehrenamtlichen Engagement viele alltagsrelevante Kompetenzen erworben werden können. Sportvereine könnten diesen Mehrwert proaktiver kommunizieren, um mehr MmMH den Zugang zum Ehrenamt und zu den damit verbundenen Möglichkeiten des Kompetenzgewinns zu eröffnen.
{"title":"(Integrations-)Chancen durch Kompetenzerwerb im Sportverein – eine Perspektive auf ehrenamtliches Engagement von Menschen mit Migrationshintergrund","authors":"Kim Olmesdahl, Jan Haut, Lasse Müller, Christopher Heim","doi":"10.1515/sug-2024-2002","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/sug-2024-2002","url":null,"abstract":"\u0000 Ehrenamtliches Engagement im Sportverein bietet viele Lern- und Entwicklungschancen. So kann es auch die (Sozial-)Integration von Menschen mit Migrationshintergrund (MmMH) unterstützten. Diese sind allerdings in ehrenamtlichen Positionen seit Jahren unterrepräsentiert. Der vorliegende Beitrag analysiert mit Bezug auf die zugrunde liegenden Lernprozesse, welche Entwicklungs- und Integrationspotentiale für MmMH im ehrenamtlichen Engagement gesehen und von den Engagierten angestrebt werden. Die leitfadengestützten Interviews (N=10) sowie die Gruppendiskussion (N=5) weisen zwar auf Bedingungen hin, die den Weg ins Ehrenamt für MmMH erschweren und die besagte Unterrepräsentanz begründen. Sie bestätigen aber auch, dass im ehrenamtlichen Engagement viele alltagsrelevante Kompetenzen erworben werden können. Sportvereine könnten diesen Mehrwert proaktiver kommunizieren, um mehr MmMH den Zugang zum Ehrenamt und zu den damit verbundenen Möglichkeiten des Kompetenzgewinns zu eröffnen.","PeriodicalId":52379,"journal":{"name":"Sport und Gesellschaft","volume":"7 6","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-02-14","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"139838340","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Anschließend an die aktuelle Debatte über Ziele und Formen der Spitzensportförderung in Deutschland geht der vorliegende Beitrag auf der Basis systemtheoretischer Überlegungen der Frage nach, wie sich der Spitzensport erfolgreich steuern lässt. Dabei wird erstens dargelegt, dass Steuerung – systemtheoretisch betrachtet – nur als dezentrale Kontextsteuerung möglich erscheint. Zweitens wird die aktuelle Zielstellung der Förderung von „Medaillenpotenzial“ reflektiert, um daran anschließend einen Vorschlag für die Neuausrichtung dieser Zielstellung zu präsentieren, die auf die Lösung von Inklusionsproblemen der Athleten- und Trainerrolle über den Aufbau von Systemvertrauen gerichtet ist. Drittens wird die Konstellation der Steuerungsakteure in Form relevanter Organisationen nachgezeichnet, bevor darauf aufbauend viertens die Angemessenheit von Steuerungsformen im Kontext relevanter Interorganisationsbeziehungen reflektiert wird. Der Beitrag schließt mit konkreten Handlungsempfehlungen für die zukünftige Steuerung des Spitzensports in Deutschland.
{"title":"Erfolgreiche Spitzensportförderung?","authors":"Carmen Borggrefe, Klaus Cachay, Konstantin Werner","doi":"10.1515/sug-2024-2001","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/sug-2024-2001","url":null,"abstract":"\u0000 Anschließend an die aktuelle Debatte über Ziele und Formen der Spitzensportförderung in Deutschland geht der vorliegende Beitrag auf der Basis systemtheoretischer Überlegungen der Frage nach, wie sich der Spitzensport erfolgreich steuern lässt. Dabei wird erstens dargelegt, dass Steuerung – systemtheoretisch betrachtet – nur als dezentrale Kontextsteuerung möglich erscheint. Zweitens wird die aktuelle Zielstellung der Förderung von „Medaillenpotenzial“ reflektiert, um daran anschließend einen Vorschlag für die Neuausrichtung dieser Zielstellung zu präsentieren, die auf die Lösung von Inklusionsproblemen der Athleten- und Trainerrolle über den Aufbau von Systemvertrauen gerichtet ist. Drittens wird die Konstellation der Steuerungsakteure in Form relevanter Organisationen nachgezeichnet, bevor darauf aufbauend viertens die Angemessenheit von Steuerungsformen im Kontext relevanter Interorganisationsbeziehungen reflektiert wird. Der Beitrag schließt mit konkreten Handlungsempfehlungen für die zukünftige Steuerung des Spitzensports in Deutschland.","PeriodicalId":52379,"journal":{"name":"Sport und Gesellschaft","volume":"31 8","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-02-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"139685036","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Zusammenfassung Onlinebörsen für Sportwetten verbinden auf den ersten Blick ganz getrennte Sphären: das Freizeitvergnügen von Sportkonsum und Glücksspiel mit der ernsten, angestrengten Ökonomie der Börse. Diese konzeptuelle Differenzierung ist ein Produkt des 19. Jahrhunderts, und durchaus fragil: geht es doch in beiden Bereichen gleichermaßen darum, Wetten abzuschließen. Die Verfahren und die Organisation der Wetten aber waren lange Zeit spezifisch für beide Sphären. Indem diese aus ihren Ursprungskontexten zunehmend entbettet und übertragbar werden, gerade auch im Zuge der Digitalisierung, tritt zum Ende des 20. Jahrhunderts immer klarer der identische formallogische Kern beider Welten zutage: die Verabredung von Zahlungsströmen in kompetitiver Referenz auf künftige Zustände eines Systems, d.h. die Vermarktlichung formalisierter, zu prognostizierender Zukunft.
{"title":"Die Börse und das Wettbüro: Differenz und Konvergenz im 19. und 20. Jahrhundert","authors":"Alexandra Engel","doi":"10.1515/sug-2023-0019","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/sug-2023-0019","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Onlinebörsen für Sportwetten verbinden auf den ersten Blick ganz getrennte Sphären: das Freizeitvergnügen von Sportkonsum und Glücksspiel mit der ernsten, angestrengten Ökonomie der Börse. Diese konzeptuelle Differenzierung ist ein Produkt des 19. Jahrhunderts, und durchaus fragil: geht es doch in beiden Bereichen gleichermaßen darum, Wetten abzuschließen. Die Verfahren und die Organisation der Wetten aber waren lange Zeit spezifisch für beide Sphären. Indem diese aus ihren Ursprungskontexten zunehmend entbettet und übertragbar werden, gerade auch im Zuge der Digitalisierung, tritt zum Ende des 20. Jahrhunderts immer klarer der identische formallogische Kern beider Welten zutage: die Verabredung von Zahlungsströmen in kompetitiver Referenz auf künftige Zustände eines Systems, d.h. die Vermarktlichung formalisierter, zu prognostizierender Zukunft.","PeriodicalId":52379,"journal":{"name":"Sport und Gesellschaft","volume":"1 4","pages":"281 - 306"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-12-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"138623285","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}