Zusammenfassung In der Bundesrepublik Deutschland zielt die Verwendung staatlicher Mittel darauf ab, handlungsleitende sowie am Gemeinwohl orientierte Strukturen zu gewährleisten. Somit sieht sich auch die staatliche Förderung des Spitzensports einem Legitimationsdruck ausgesetzt, seinen Zweck für das Allgemeinwohl erklären zu müssen. Inhalt des vorliegenden Beitrags ist es, zunächst die Widersprüchlichkeit darzulegen, in die eine rein erfolgsorientierte Begründung des Spitzensports führt, um dann gerade die Perfektionierung etwas Nicht-Notwendigen als notwendige Vorbildfunktion für eine Zivilgesellschaft zu entfalten. Über die Akzeptanz der Nicht-Notwendigkeit setzt dies jedoch voraus, auch die Unverfügbarkeit als Wesen des Spitzensports anzunehmen. Somit führt die Legitimation des Spitzensports vielmehr zu einer hermeneutischen Herausforderung, das Einzigartige, was uns am meisten berührt, verständlich werden zu lassen, ohne es erklären zu müssen.
{"title":"Verschwendet euch! Die Nicht-Notwendigkeit des Spitzensports in ihrer gesellschaftlich notwendigen Vorbildfunktion verstehen","authors":"Timo Stiller","doi":"10.1515/sug-2023-0011","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/sug-2023-0011","url":null,"abstract":"Zusammenfassung In der Bundesrepublik Deutschland zielt die Verwendung staatlicher Mittel darauf ab, handlungsleitende sowie am Gemeinwohl orientierte Strukturen zu gewährleisten. Somit sieht sich auch die staatliche Förderung des Spitzensports einem Legitimationsdruck ausgesetzt, seinen Zweck für das Allgemeinwohl erklären zu müssen. Inhalt des vorliegenden Beitrags ist es, zunächst die Widersprüchlichkeit darzulegen, in die eine rein erfolgsorientierte Begründung des Spitzensports führt, um dann gerade die Perfektionierung etwas Nicht-Notwendigen als notwendige Vorbildfunktion für eine Zivilgesellschaft zu entfalten. Über die Akzeptanz der Nicht-Notwendigkeit setzt dies jedoch voraus, auch die Unverfügbarkeit als Wesen des Spitzensports anzunehmen. Somit führt die Legitimation des Spitzensports vielmehr zu einer hermeneutischen Herausforderung, das Einzigartige, was uns am meisten berührt, verständlich werden zu lassen, ohne es erklären zu müssen.","PeriodicalId":52379,"journal":{"name":"Sport und Gesellschaft","volume":"2 1","pages":"135 - 163"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-08-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"88224942","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Zusammenfassung Der Beitrag analysiert auf Basis akteurtheoretischer Konzepte und des Papierkorbmodells die Entstehung organisationaler Initiativen zur Einbindung von Menschen mit Migrationshintergrund in Fußballvereinen. Als empirische Grundlage dienen 32 Expert:inneninterviews im Rahmen von Fallstudien in 12 Schweizer Fußballvereinen, welche organisationale Initiativen ergriffen haben. Die Ergebnisse zeigen, dass viele Vereine auf Basis moralischer Überzeugungen auf externe Anfragen im Zusammenhang mit den Fluchtbewegungen ab 2015 reagieren und zunächst Fußballangebote und bei gewichtigen Herausforderungen in der Umsetzung teilweise weitere strukturelle Maßnahmen realisieren. In der Regel sind dabei einzelne Vorstandsmitglieder aktiv, welche das Thema meist in informellen Entscheidungsgelegenheiten verhandeln. Nicht immer werden die Interessen unbeteiligter Mitglieder dabei berücksichtigt. Das Papierkorbmodell erweist sich als geeigneter theoretisch-methodischer Analyserahmen zur Untersuchung organisationaler Prozesse im Kontext der Integration in Sportvereinen.
{"title":"Entstehung organisationaler Initiativen zur Integration von Menschen mit Migrationshintergrund in Schweizer Fußballvereinen","authors":"Matthias Buser, S. Nagel","doi":"10.1515/sug-2023-0012","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/sug-2023-0012","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Der Beitrag analysiert auf Basis akteurtheoretischer Konzepte und des Papierkorbmodells die Entstehung organisationaler Initiativen zur Einbindung von Menschen mit Migrationshintergrund in Fußballvereinen. Als empirische Grundlage dienen 32 Expert:inneninterviews im Rahmen von Fallstudien in 12 Schweizer Fußballvereinen, welche organisationale Initiativen ergriffen haben. Die Ergebnisse zeigen, dass viele Vereine auf Basis moralischer Überzeugungen auf externe Anfragen im Zusammenhang mit den Fluchtbewegungen ab 2015 reagieren und zunächst Fußballangebote und bei gewichtigen Herausforderungen in der Umsetzung teilweise weitere strukturelle Maßnahmen realisieren. In der Regel sind dabei einzelne Vorstandsmitglieder aktiv, welche das Thema meist in informellen Entscheidungsgelegenheiten verhandeln. Nicht immer werden die Interessen unbeteiligter Mitglieder dabei berücksichtigt. Das Papierkorbmodell erweist sich als geeigneter theoretisch-methodischer Analyserahmen zur Untersuchung organisationaler Prozesse im Kontext der Integration in Sportvereinen.","PeriodicalId":52379,"journal":{"name":"Sport und Gesellschaft","volume":"70 1 1","pages":"165 - 193"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-08-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"90717417","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Zusammenfassung Aus zeitgenössischer Sichtweise war der (bundes)deutsche WM-Erfolg von Bern 1954 ein gemeinschaftsbildendes emotionales Erlebnis, „das uns alle wie in einem Rausch mitriß und uns Stunden, Tage und alle Arbeit vergessen ließ“ (DIE WELT, 6.7.1954, S. 7). Beginnend in den 1990er Jahren und verstärkt seit den 2000er Jahren wurde der WM-Sieg von 1954 von Zeithistoriker*innen und in den meinungsbildenden Medien zeitpolitisch überhöht und legendenhaft zum „wahren Gründungsdatum“ der Bundesrepublik Deutschland stilisiert. Mit Hilfe der erinnerungskulturellen Theoriebildung von Jan und Aleida Assmann kann die Umdeutung des WM-Erfolges von 1954 vom alltagsweltlichen Nahhorizont im Kommunikativen Gedächtnis der Deutschen in den 1950er Jahren zum kulturellen Fernhorizont im Kulturellen Gedächtnis der Deutschen seit den 1990er Jahren plausibel nachvollzogen werden.
{"title":"Das „Wunder von Bern“ und die kollektive Erinnerung der Deutschen im Wandel der Zeit – zeitgenössisches Erleben, Erinnerungskultur und nationale Identitätsbildung","authors":"Andreas Luh","doi":"10.1515/sug-2023-0010","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/sug-2023-0010","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Aus zeitgenössischer Sichtweise war der (bundes)deutsche WM-Erfolg von Bern 1954 ein gemeinschaftsbildendes emotionales Erlebnis, „das uns alle wie in einem Rausch mitriß und uns Stunden, Tage und alle Arbeit vergessen ließ“ (DIE WELT, 6.7.1954, S. 7). Beginnend in den 1990er Jahren und verstärkt seit den 2000er Jahren wurde der WM-Sieg von 1954 von Zeithistoriker*innen und in den meinungsbildenden Medien zeitpolitisch überhöht und legendenhaft zum „wahren Gründungsdatum“ der Bundesrepublik Deutschland stilisiert. Mit Hilfe der erinnerungskulturellen Theoriebildung von Jan und Aleida Assmann kann die Umdeutung des WM-Erfolges von 1954 vom alltagsweltlichen Nahhorizont im Kommunikativen Gedächtnis der Deutschen in den 1950er Jahren zum kulturellen Fernhorizont im Kulturellen Gedächtnis der Deutschen seit den 1990er Jahren plausibel nachvollzogen werden.","PeriodicalId":52379,"journal":{"name":"Sport und Gesellschaft","volume":"73 1","pages":"101 - 134"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-08-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"81449531","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Zusammenfassung In der Bundesrepublik Deutschland zielt die Verwendung staatlicher Mittel darauf ab, handlungsleitende sowie am Gemeinwohl orientierte Strukturen zu gewährleisten. Somit sieht sich auch die staatliche Förderung des Spitzensports einem Legitimationsdruck ausgesetzt, seinen Zweck für das Allgemeinwohl erklären zu müssen. Inhalt des vorliegenden Beitrags ist es, zunächst die Widersprüchlichkeit darzulegen, in die eine rein erfolgsorientierte Begründung des Spitzensports führt, um dann gerade die Perfektionierung etwas Nicht-Notwendigen als notwendige Vorbildfunktion für eine Zivilgesellschaft zu entfalten. Über die Akzeptanz der Nicht-Notwendigkeit setzt dies jedoch voraus, auch die Unverfügbarkeit als Wesen des Spitzensports anzunehmen. Somit führt die Legitimation des Spitzensports vielmehr zu einer hermeneutischen Herausforderung, das Einzigartige, was uns am meisten berührt, verständlich werden zu lassen, ohne es erklären zu müssen.
{"title":"Verschwendet euch!","authors":"Timo Stiller","doi":"10.1515/sug-2023-0009","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/sug-2023-0009","url":null,"abstract":"Zusammenfassung In der Bundesrepublik Deutschland zielt die Verwendung staatlicher Mittel darauf ab, handlungsleitende sowie am Gemeinwohl orientierte Strukturen zu gewährleisten. Somit sieht sich auch die staatliche Förderung des Spitzensports einem Legitimationsdruck ausgesetzt, seinen Zweck für das Allgemeinwohl erklären zu müssen. Inhalt des vorliegenden Beitrags ist es, zunächst die Widersprüchlichkeit darzulegen, in die eine rein erfolgsorientierte Begründung des Spitzensports führt, um dann gerade die Perfektionierung etwas Nicht-Notwendigen als notwendige Vorbildfunktion für eine Zivilgesellschaft zu entfalten. Über die Akzeptanz der Nicht-Notwendigkeit setzt dies jedoch voraus, auch die Unverfügbarkeit als Wesen des Spitzensports anzunehmen. Somit führt die Legitimation des Spitzensports vielmehr zu einer hermeneutischen Herausforderung, das Einzigartige, was uns am meisten berührt, verständlich werden zu lassen, ohne es erklären zu müssen.","PeriodicalId":52379,"journal":{"name":"Sport und Gesellschaft","volume":"84 1","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-06-20","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"75906886","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Zusammenfassung Aus zeitgenössischer Sichtweise war der (bundes)deutsche WM-Erfolg von Bern 1954 ein gemeinschaftsbildendes emotionales Erlebnis, „das uns alle wie in einem Rausch mitriß und uns Stunden, Tage und alle Arbeit vergessen ließ“ (DIE WELT, 6.7.1954, S. 7). Beginnend in den 1990er Jahren und verstärkt seit den 2000er Jahren wurde der WM-Sieg von 1954 von Zeithistoriker*innen und in den meinungsbildenden Medien zeitpolitisch überhöht und legendenhaft zum „wahren Gründungsdatum“ der Bundesrepublik Deutschland stilisiert. Mit Hilfe der erinnerungskulturellen Theoriebildung von Jan und Aleida Assmann kann die Umdeutung des WM-Erfolges von 1954 vom alltagsweltlichen Nahhorizont im Kommunikativen Gedächtnis der Deutschen in den 1950er Jahren zum kulturellen Fernhorizont im Kulturellen Gedächtnis der Deutschen seit den 1990er Jahren plausibel nachvollzogen werden.
{"title":"Das „Wunder von Bern“ und die kollektive Erinnerung der Deutschen im Wandel der Zeit – zeitgenössisches Erleben, Erinnerungskultur und nationale Identitätsbildung","authors":"Andreas Luh","doi":"10.1515/sug-2023-0008","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/sug-2023-0008","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Aus zeitgenössischer Sichtweise war der (bundes)deutsche WM-Erfolg von Bern 1954 ein gemeinschaftsbildendes emotionales Erlebnis, „das uns alle wie in einem Rausch mitriß und uns Stunden, Tage und alle Arbeit vergessen ließ“ (DIE WELT, 6.7.1954, S. 7). Beginnend in den 1990er Jahren und verstärkt seit den 2000er Jahren wurde der WM-Sieg von 1954 von Zeithistoriker*innen und in den meinungsbildenden Medien zeitpolitisch überhöht und legendenhaft zum „wahren Gründungsdatum“ der Bundesrepublik Deutschland stilisiert. Mit Hilfe der erinnerungskulturellen Theoriebildung von Jan und Aleida Assmann kann die Umdeutung des WM-Erfolges von 1954 vom alltagsweltlichen Nahhorizont im Kommunikativen Gedächtnis der Deutschen in den 1950er Jahren zum kulturellen Fernhorizont im Kulturellen Gedächtnis der Deutschen seit den 1990er Jahren plausibel nachvollzogen werden.","PeriodicalId":52379,"journal":{"name":"Sport und Gesellschaft","volume":"21 1","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-05-16","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"73679386","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Die Inkorporation des eSports in das deutsche Rechtssystem","authors":"Sebastian Adloff, Thomas Adloff, A.-K. Adloff","doi":"10.1515/sug-2023-0006","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/sug-2023-0006","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":52379,"journal":{"name":"Sport und Gesellschaft","volume":"9 1","pages":"93 - 95"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-04-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"73683272","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Zusammenfassung Special Olympics (SO) bietet weltweit eine Vielzahl sportlicher Angebote für Menschen mit geistiger Behinderung an. Zahlreiche positive Errungenschaften im Kontext sportlicher Teilhabe durch SO sind durch Studien belegt und anerkannt. Gleichzeitig fehlt es bis dato an kritischen Analysen, die den Beitrag bzw. den Selbstanspruch von SO zur Entwicklung einer inklusiven Gesellschaft hinterfragen. Der Beitrag verfolgt das Ziel, dieses Forschungsdesiderat vor dem Hintergrund ableismkritischer Überlegungen zu diskutieren. Mithilfe einer Dokumentenanalyse werden dazu offizielle Dokumente von Special Olympics Deutschland (SOD) untersucht und Fähigkeitskonstruktionen innerhalb der SOD-Richtlinien analysiert. Die Kategorienbildung erfolgt anhand einer inhaltlich strukturierenden qualitativen Inhaltsanalyse mit deduktiv-induktiver Kategorienbildung mit den vier Hauptkategorien Startberechtigung, Klassifizierungssystem, Prinzip des Aufstiegs und Unified Sports®. Die Ergebnisse zeigen, dass sich v. a. im Kernelement von Special Olympics – dem Sportkonzept – Schlüsselmerkmale ableistischer Ordnungen finden lassen. Über das SO-Konzept wird körperliche Leistungsfähigkeit camoufliert und als entscheidendes Merkmal für gelingende Inklusion definiert. Weitere Forschung v. a. aus Sicht von Menschen mit Behinderung ist nötig, um das inklusive Potential von Special Olympics zu optimieren.
{"title":"Special Olympics als Wegbereiter einer inklusiven Gesellschaft? Eine ableismkritische Analyse","authors":"F. Oldörp, Christopher Mihajlovic, Martina Giese","doi":"10.1515/sug-2023-0003","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/sug-2023-0003","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Special Olympics (SO) bietet weltweit eine Vielzahl sportlicher Angebote für Menschen mit geistiger Behinderung an. Zahlreiche positive Errungenschaften im Kontext sportlicher Teilhabe durch SO sind durch Studien belegt und anerkannt. Gleichzeitig fehlt es bis dato an kritischen Analysen, die den Beitrag bzw. den Selbstanspruch von SO zur Entwicklung einer inklusiven Gesellschaft hinterfragen. Der Beitrag verfolgt das Ziel, dieses Forschungsdesiderat vor dem Hintergrund ableismkritischer Überlegungen zu diskutieren. Mithilfe einer Dokumentenanalyse werden dazu offizielle Dokumente von Special Olympics Deutschland (SOD) untersucht und Fähigkeitskonstruktionen innerhalb der SOD-Richtlinien analysiert. Die Kategorienbildung erfolgt anhand einer inhaltlich strukturierenden qualitativen Inhaltsanalyse mit deduktiv-induktiver Kategorienbildung mit den vier Hauptkategorien Startberechtigung, Klassifizierungssystem, Prinzip des Aufstiegs und Unified Sports®. Die Ergebnisse zeigen, dass sich v. a. im Kernelement von Special Olympics – dem Sportkonzept – Schlüsselmerkmale ableistischer Ordnungen finden lassen. Über das SO-Konzept wird körperliche Leistungsfähigkeit camoufliert und als entscheidendes Merkmal für gelingende Inklusion definiert. Weitere Forschung v. a. aus Sicht von Menschen mit Behinderung ist nötig, um das inklusive Potential von Special Olympics zu optimieren.","PeriodicalId":52379,"journal":{"name":"Sport und Gesellschaft","volume":"33 1","pages":"31 - 56"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-04-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"86131568","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Inklusion – Diversität – Geschlecht. Ein (un-)geklärtes Beziehungsgefüge in der Sportwissenschaft. Bericht zur 27. Jahrestagung der dvs-Kommission Geschlechter- und Diversitätsforschung an der Universität Leipzig, 24.-26. November 2022","authors":"Tanja Hackenbroich, Babette Kirchner","doi":"10.1515/sug-2023-0007","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/sug-2023-0007","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":52379,"journal":{"name":"Sport und Gesellschaft","volume":"1 1","pages":"97 - 99"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-04-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"80368945","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}