Als Mobbing werden geplante Schikanen oder Anfeindungen gegen eine Person mindestens einmal pro Woche über 6 Monate mit dem Ziel des Ausstoßes aus dem Arbeitsverhältnis bezeichnet. Die Prävalenz liegt in Deutschland bei etwa 3 %, wobei Frauen häufiger betroffen sind als Männer. Die höchsten Prävalenzraten finden sich im Dienstleistungssektor sowie im Gesundheits-, Sozial- und Bildungswesen. Ätiopathogenetisch wird Mobbing als multifaktorieller Prozess mit individuellen und beruflich-gesellschaftlichen Faktoren aufgefasst, wobei nicht gelöste Konflikte und betriebliche Veränderungen im Vordergrund stehen. Mobbing ist primär zwar keine medizinische Diagnose, wird aber aufgrund der daraus resultierenden Gesundheitsfolgen immer bedeutsamer. Mobbing kann zur Entwicklung von funktionellen Syndromen, chronischen Schmerzen, Herz-Kreislauferkrankungen und psychischen Störungen beitragen. Ziel dieser Arbeit ist es, eine Übersicht über Häufigkeit, Erscheinungsformen und Erklärungsmodelle für Mobbing sowie Hinweise zur differenzialdiagnostischen Einordnung und zur Therapie zu geben.
{"title":"Mobbing am Arbeitsplatz – Erklärungsmodelle, Differenzialdiagnostik und resultierende Gesundheitsfolgen","authors":"V. Köllner, W. Söllner","doi":"10.1055/s-0041-111189","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/s-0041-111189","url":null,"abstract":"Als Mobbing werden geplante Schikanen oder Anfeindungen gegen eine Person mindestens einmal pro Woche über 6 Monate mit dem Ziel des Ausstoßes aus dem Arbeitsverhältnis bezeichnet. Die Prävalenz liegt in Deutschland bei etwa 3 %, wobei Frauen häufiger betroffen sind als Männer. Die höchsten Prävalenzraten finden sich im Dienstleistungssektor sowie im Gesundheits-, Sozial- und Bildungswesen. Ätiopathogenetisch wird Mobbing als multifaktorieller Prozess mit individuellen und beruflich-gesellschaftlichen Faktoren aufgefasst, wobei nicht gelöste Konflikte und betriebliche Veränderungen im Vordergrund stehen. Mobbing ist primär zwar keine medizinische Diagnose, wird aber aufgrund der daraus resultierenden Gesundheitsfolgen immer bedeutsamer. Mobbing kann zur Entwicklung von funktionellen Syndromen, chronischen Schmerzen, Herz-Kreislauferkrankungen und psychischen Störungen beitragen. Ziel dieser Arbeit ist es, eine Übersicht über Häufigkeit, Erscheinungsformen und Erklärungsmodelle für Mobbing sowie Hinweise zur differenzialdiagnostischen Einordnung und zur Therapie zu geben.","PeriodicalId":101734,"journal":{"name":"Klinikarzt – Medizin im Krankenhaus","volume":"1 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2016-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"126014493","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Vielleicht ist es nicht ganz gerecht, Hippokrates als den „Vater der Medizin“ zu beschreiben. Schließlich lässt sich ärztliche Praxis bereits auf das 3. Jahrtausend vor Christus datieren. Altägyptische Mediziner nähten und desinfizierten erfolgreich Wunden, schienten Beine und bauten Prothesen. Jedoch sei es für den Start dieser klinikarzt-Serie über berühmte Mediziner der Menschheitsgeschichte erlaubt, zunächst auch den ersten Klinikarzt vorzustellen. Einen jener Mediziner also, die in einem organisierten Krankenhaus lehrten und behandelten. Und der bedeutendste dieser frühen Klinikärzte war historisch unumstritten Hippokrates von Kos.
{"title":"Der erste Klinikarzt – Hippokrates von Kos (um 460–370 v. Chr.)","authors":"Christian Hardinghaus","doi":"10.1055/S-0041-111187","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/S-0041-111187","url":null,"abstract":"Vielleicht ist es nicht ganz gerecht, Hippokrates als den „Vater der Medizin“ zu beschreiben. Schließlich lässt sich ärztliche Praxis bereits auf das 3. Jahrtausend vor Christus datieren. Altägyptische Mediziner nähten und desinfizierten erfolgreich Wunden, schienten Beine und bauten Prothesen. Jedoch sei es für den Start dieser klinikarzt-Serie über berühmte Mediziner der Menschheitsgeschichte erlaubt, zunächst auch den ersten Klinikarzt vorzustellen. Einen jener Mediziner also, die in einem organisierten Krankenhaus lehrten und behandelten. Und der bedeutendste dieser frühen Klinikärzte war historisch unumstritten Hippokrates von Kos.","PeriodicalId":101734,"journal":{"name":"Klinikarzt – Medizin im Krankenhaus","volume":"12 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2016-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"133507011","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg zählt international zu den bedeutendsten Einrichtungen zur Erforschung von Krebsursachen, -risiken und –therapien. Die Kommunikation zwischen der Forschungseinrichtung mit seinen über 1000 Wissenschaftlern und der Öffentlichkeit läuft häufig über Wissenschaftsjournalisten. Da Gesundheitsthemen in der heutigen Wissensgesellschaft immer mehr an Bedeutung gewinnen, setzt sich das DKFZ auch für die Förderung des medizinjournalistischen Nachwuchses ein.
{"title":"Einblick in den Medizinjournalismus – Journalistenschüler besuchen die Einblick-Redaktion des DKFZ","authors":"Christian Hardinghaus","doi":"10.1055/S-0041-111170","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/S-0041-111170","url":null,"abstract":"Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg zählt international zu den bedeutendsten Einrichtungen zur Erforschung von Krebsursachen, -risiken und –therapien. Die Kommunikation zwischen der Forschungseinrichtung mit seinen über 1000 Wissenschaftlern und der Öffentlichkeit läuft häufig über Wissenschaftsjournalisten. Da Gesundheitsthemen in der heutigen Wissensgesellschaft immer mehr an Bedeutung gewinnen, setzt sich das DKFZ auch für die Förderung des medizinjournalistischen Nachwuchses ein.","PeriodicalId":101734,"journal":{"name":"Klinikarzt – Medizin im Krankenhaus","volume":"84 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2016-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"115440680","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
K. Ladwig, J. Ronel, J. Baumert, C. Bongarth, K. Lukaschek
Menschen sind in ihrer Arbeitsumgebung vielfältigen Belastungen ausgesetzt, die auch Gesundheitsrisiken einschließen. Zu den aversiven psychosozialen Arbeitsplatzbedingungen, die als KHK-Risikofaktoren qualifizieren, gehören Arbeitsstress, Arbeitsplatzunsicherheit, Arbeitsplatzverlust und Überforderung durch Mehrarbeit und Überstunden. Zu den zentralen psycho-neurophysiologischen Vermittlungswegen, über die aversive Stressbedingungen am Arbeitsplatz zu pathologischen Veränderungen im Körper führen, zählen das autonome, das endokrine und das immunologische System. Aversive Synergismen durch Akkumulation weiterer psychosozialer Risikofaktoren (wie andauernde familiäre Konflikte) sind wahrscheinlich. Psychosoziale berufliche Belastungsfaktoren sollten in die Anamnese berufstätiger Patienten einbezogen werden. Eine Therapie zielt auf eine Förderung von personalen Bewältigungsressourcen.
{"title":"Belastende psychosoziale Arbeitsplatzbedingungen – Risikofaktoren für inzidente Herz-Kreislauf-Erkrankungen","authors":"K. Ladwig, J. Ronel, J. Baumert, C. Bongarth, K. Lukaschek","doi":"10.1055/s-0041-111460","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/s-0041-111460","url":null,"abstract":"Menschen sind in ihrer Arbeitsumgebung vielfältigen Belastungen ausgesetzt, die auch Gesundheitsrisiken einschließen. Zu den aversiven psychosozialen Arbeitsplatzbedingungen, die als KHK-Risikofaktoren qualifizieren, gehören Arbeitsstress, Arbeitsplatzunsicherheit, Arbeitsplatzverlust und Überforderung durch Mehrarbeit und Überstunden. Zu den zentralen psycho-neurophysiologischen Vermittlungswegen, über die aversive Stressbedingungen am Arbeitsplatz zu pathologischen Veränderungen im Körper führen, zählen das autonome, das endokrine und das immunologische System. Aversive Synergismen durch Akkumulation weiterer psychosozialer Risikofaktoren (wie andauernde familiäre Konflikte) sind wahrscheinlich. Psychosoziale berufliche Belastungsfaktoren sollten in die Anamnese berufstätiger Patienten einbezogen werden. Eine Therapie zielt auf eine Förderung von personalen Bewältigungsressourcen.","PeriodicalId":101734,"journal":{"name":"Klinikarzt – Medizin im Krankenhaus","volume":"517 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2016-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"124183049","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Laut Gesundheitsreport der BKK von 2011 stehen die Fehlzeiten durch Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates mit 26,6 % nach wie vor an der Spitze, die psychosomatischen Erkrankungen liegen bei 12 %. Besorgniserregend ist jedoch deren Anstieg in den letzten 30 Jahren um das 3-Fache. Auffällig ist dabei der Anstieg von Depressionen, Schlafstörungen, Angststörungen und Burnout durch die ständige Arbeitsverdichtung mit gleichzeitiger Sorge um den Arbeitsplatz.
{"title":"Die Vagus-Meditation – Eine Chance gegen Stress und Burnout im Klinikalltag","authors":"Gerd Schnack","doi":"10.1055/S-0041-111564","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/S-0041-111564","url":null,"abstract":"Laut Gesundheitsreport der BKK von 2011 stehen die Fehlzeiten durch Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates mit 26,6 % nach wie vor an der Spitze, die psychosomatischen Erkrankungen liegen bei 12 %. Besorgniserregend ist jedoch deren Anstieg in den letzten 30 Jahren um das 3-Fache. Auffällig ist dabei der Anstieg von Depressionen, Schlafstörungen, Angststörungen und Burnout durch die ständige Arbeitsverdichtung mit gleichzeitiger Sorge um den Arbeitsplatz.","PeriodicalId":101734,"journal":{"name":"Klinikarzt – Medizin im Krankenhaus","volume":"21 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2016-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"125918907","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Der Suizid ist ein multifaktorielles Geschehen, zu dem auch aversive Bedingungen am Arbeitsplatz sowie eine hohe berufliche Belastung beitragen können. Im Allgemeinen geht man davon aus, dass Berufsgruppen mit leichtem Zugang zu Suizidmitteln (Medikamente, Waffen) einerseits und einem hohen Stressfaktor andererseits ein besonders hohes Risiko für Suizid haben. Insbesondere medizinische Berufe, waffentragende Berufe (Polizei, Militär), Banker sowie Land- und Forstwirte haben im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung ein erhöhtes Suizidrisiko. Suizidpräventionsprogramme am Arbeitsplatz bestehen hauptsächlich aus Ausbildung und Training des einzelnen Mitarbeiters wie auch der Führungsebene, um das Wissen über Suizid und dessen Risikofaktoren zu vertiefen, dem Unterstützen eines sozialen Netzwerkes unter den Angestellten, der Kooperation von internen und externen Ressourcen, z. B. durch enge Zusammenarbeit zwischen Betriebsärzten, Allgemeinärzten und/oder Spezialisten, Screening nach und Hilfsangebote für Risikopersonen sowie dem Erschweren des Zugangs zu Suizidmitteln. Es bedarf weiterer Forschung, um berufsspezifische Risikofaktoren zu verstehen und Programme zu entwickeln, die in die Arbeitswelt integriert werden könnten.
{"title":"Arbeitsplatz und Suizidrisiko – Möglichkeiten der Prävention","authors":"K. Lukaschek, J. Baumert, K. Ladwig","doi":"10.1055/s-0041-111557","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/s-0041-111557","url":null,"abstract":"Der Suizid ist ein multifaktorielles Geschehen, zu dem auch aversive Bedingungen am Arbeitsplatz sowie eine hohe berufliche Belastung beitragen können. Im Allgemeinen geht man davon aus, dass Berufsgruppen mit leichtem Zugang zu Suizidmitteln (Medikamente, Waffen) einerseits und einem hohen Stressfaktor andererseits ein besonders hohes Risiko für Suizid haben. Insbesondere medizinische Berufe, waffentragende Berufe (Polizei, Militär), Banker sowie Land- und Forstwirte haben im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung ein erhöhtes Suizidrisiko. Suizidpräventionsprogramme am Arbeitsplatz bestehen hauptsächlich aus Ausbildung und Training des einzelnen Mitarbeiters wie auch der Führungsebene, um das Wissen über Suizid und dessen Risikofaktoren zu vertiefen, dem Unterstützen eines sozialen Netzwerkes unter den Angestellten, der Kooperation von internen und externen Ressourcen, z. B. durch enge Zusammenarbeit zwischen Betriebsärzten, Allgemeinärzten und/oder Spezialisten, Screening nach und Hilfsangebote für Risikopersonen sowie dem Erschweren des Zugangs zu Suizidmitteln. Es bedarf weiterer Forschung, um berufsspezifische Risikofaktoren zu verstehen und Programme zu entwickeln, die in die Arbeitswelt integriert werden könnten.","PeriodicalId":101734,"journal":{"name":"Klinikarzt – Medizin im Krankenhaus","volume":"4 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2016-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"131791740","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Die akute Herzinsuffizienz (AHF) stellt eine akut lebensbedrohliche klinische Situation dar, die rasches Handeln erfordert, um die Entwicklung des Vollbildes eines kardiogenen Schocks mit Multiorganversagen zu verhindern. Neben kausalen Therapieansätzen, wie der koronaren Revaskularisation im akuten Myokardinfarkt, stehen etablierte intensivmedizinische Maßnahmen zur Aufrechterhaltung von suffizientem Kreislauf und Oxygenierung, in Verbindung mit kreislaufwirksamen Medikamenten sowie moderne Therapieansätze der extrakorporalen Kreislaufunterstützung zur Verfügung. Die hier aufgeführten Therapieanweisungen spiegeln die aktuellen Leitlinien zur Therapie der AHF wider und basieren zum großen Teil noch auf Expertenmeinungen, da hier im Gegensatz zur chronischen Herzinsuffizienz noch eine harte evidenzbasierte Datenlage geschaffen werden muss.
{"title":"Die akute Herzinsuffizienz – Rasches Handeln ist gefragt","authors":"V. Veulemans, R. Westenfeld","doi":"10.1055/s-0041-108701","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/s-0041-108701","url":null,"abstract":"Die akute Herzinsuffizienz (AHF) stellt eine akut lebensbedrohliche klinische Situation dar, die rasches Handeln erfordert, um die Entwicklung des Vollbildes eines kardiogenen Schocks mit Multiorganversagen zu verhindern. Neben kausalen Therapieansätzen, wie der koronaren Revaskularisation im akuten Myokardinfarkt, stehen etablierte intensivmedizinische Maßnahmen zur Aufrechterhaltung von suffizientem Kreislauf und Oxygenierung, in Verbindung mit kreislaufwirksamen Medikamenten sowie moderne Therapieansätze der extrakorporalen Kreislaufunterstützung zur Verfügung. Die hier aufgeführten Therapieanweisungen spiegeln die aktuellen Leitlinien zur Therapie der AHF wider und basieren zum großen Teil noch auf Expertenmeinungen, da hier im Gegensatz zur chronischen Herzinsuffizienz noch eine harte evidenzbasierte Datenlage geschaffen werden muss.","PeriodicalId":101734,"journal":{"name":"Klinikarzt – Medizin im Krankenhaus","volume":"21 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2015-12-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"122361546","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Der hypertensive Notfall wird nicht durch die absolute Blutdruckhöhe bestimmt, sondern durch die akuten klinischen Beschwerden als Ausdruck des hypertensiv bedingten Endorganschadens (zerebral, kardial, vaskulär, renal). Die hypertensive Enzephalopathie, der Schlaganfall und das akute Lungenödem sind die häufigsten organspezifischen hypertensiven Notfälle. Zur Linderung bzw. Terminierung der Beschwerden und Vermeidung einer progredienten Organschädigung ist die sofortige Blutdrucksenkung notwendig. Der Zielbereich der Blutdrucksenkung in dieser akuten Situation sowie das empfohlene medikamentöse Regime sind abhängig vom jeweilig führenden Endorganschaden. Eine zerebrale Minderperfusion und Schädigung durch eine zu starke Blutdrucksenkung muss unbedingt vermieden werden.
{"title":"Der hypertensive Notfall – Kriterien für eine optimale akute Blutdrucksenkung","authors":"P. Horn, V. Schulze","doi":"10.1055/s-0041-108530","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/s-0041-108530","url":null,"abstract":"Der hypertensive Notfall wird nicht durch die absolute Blutdruckhöhe bestimmt, sondern durch die akuten klinischen Beschwerden als Ausdruck des hypertensiv bedingten Endorganschadens (zerebral, kardial, vaskulär, renal). Die hypertensive Enzephalopathie, der Schlaganfall und das akute Lungenödem sind die häufigsten organspezifischen hypertensiven Notfälle. Zur Linderung bzw. Terminierung der Beschwerden und Vermeidung einer progredienten Organschädigung ist die sofortige Blutdrucksenkung notwendig. Der Zielbereich der Blutdrucksenkung in dieser akuten Situation sowie das empfohlene medikamentöse Regime sind abhängig vom jeweilig führenden Endorganschaden. Eine zerebrale Minderperfusion und Schädigung durch eine zu starke Blutdrucksenkung muss unbedingt vermieden werden.","PeriodicalId":101734,"journal":{"name":"Klinikarzt – Medizin im Krankenhaus","volume":"os-41 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2015-12-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"127872750","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}