Die weitere Herabsetzung der Zielblutdruckwerte und das Konzept der Risikostratifikation stellten einen bedeutenden Wandel in der Hypertonie-Behandlung dar, der durch die Einfuhrung neuer medikamentoser Therapiemoglichkeiten gefordert wurde. Analysen zum aktuellen Stand der Fruherkennung, Behandlung und Kontrolle von Hypertonikern in Deutschland lassen jedoch erkennen, dass die Anpassung und Optimierung der Bluthochdruckbehandlung in weiten Teilen der Bevolkerung nicht Schritt gehalten hat mit dem Wissenszuwachs und den neuen medikamentosen Therapieoptionen. Zu den weitgehend bekannten Ursachen fur den ungenugenden Behandlungserfolg der arteriellen Hypertonie gehoren die mangelhafte Therapie- und Einnahmetreue, haufige Praparatewechsel und die fehlende Wahrnehmung nichtmedikamentoser Masnahmen zur Blutdrucksenkung. Die Diskussion um den differenzialtherapeutischen und pharmakookonomischen Stellenwert einzelner Antihypertensiva-Klassen halt an. Die Kernaussage aller aktuellen Therapieempfehlungen und Studien bleibt zweifellos, dass die Blutdrucksenkung an sich, unabhangig vom eingesetzten Antihypertensivum, den entscheidenden Nutzen bezuglich der kardiovaskularen und Gesamtmortalitat bringt. Die wissenschaftliche Datenlage, wonach einzelne Arzneistoffgruppen spezielle organoprotektive Eigenschaften aufweisen, hat sich verbreitert. Je nach Hypertonie-Schweregrad und Gesamtrisiko wird initial auch eine primare Kombinationstherapie empfohlen. Eine systematische Dokumentation des Arzneimittelgebrauchs und – soweit moglich – klinisch-physiologischer Parameter bilden die Voraussetzung fur ein professionelles Monitoring der Arzneimittelanwendung und Therapieverlaufskontrolle im Rahmen einer interdisziplinaren Betreuung durch Arzte und Apotheker. Apotheker konnen durch eine fachkundige und patientenorientierte Arzneimittelinformation und Beratung einen wichtigen Beitrag zur fruhzeitigen Erkennung, Losung und Vermeidung Arzneimittel- und Therapie-bezogener Probleme leisten. Der Apotheker kann durch eine apothekengestutzte Kontrolle der Blutdruckwerte, des Korpergewichts sowie durch ein Monitoring dem behandelnden Arzt und Patienten zusatzliche Hinweise fur eine sichere und wirksame Therapie mit Antihypertensiva sowie individuelle Losungsmoglichkeiten bei Arzneimittel- und Therapie-bezogenen Problemen anbieten.
{"title":"[Pharmaceutical counseling of patients with hypertension].","authors":"Ralf Goebel","doi":"10.1002/pauz.201200481","DOIUrl":"https://doi.org/10.1002/pauz.201200481","url":null,"abstract":"Die weitere Herabsetzung der Zielblutdruckwerte und das Konzept der Risikostratifikation stellten einen bedeutenden Wandel in der Hypertonie-Behandlung dar, der durch die Einfuhrung neuer medikamentoser Therapiemoglichkeiten gefordert wurde. Analysen zum aktuellen Stand der Fruherkennung, Behandlung und Kontrolle von Hypertonikern in Deutschland lassen jedoch erkennen, dass die Anpassung und Optimierung der Bluthochdruckbehandlung in weiten Teilen der Bevolkerung nicht Schritt gehalten hat mit dem Wissenszuwachs und den neuen medikamentosen Therapieoptionen. \u0000 \u0000 \u0000 \u0000Zu den weitgehend bekannten Ursachen fur den ungenugenden Behandlungserfolg der arteriellen Hypertonie gehoren die mangelhafte Therapie- und Einnahmetreue, haufige Praparatewechsel und die fehlende Wahrnehmung nichtmedikamentoser Masnahmen zur Blutdrucksenkung. \u0000 \u0000 \u0000 \u0000Die Diskussion um den differenzialtherapeutischen und pharmakookonomischen Stellenwert einzelner Antihypertensiva-Klassen halt an. Die Kernaussage aller aktuellen Therapieempfehlungen und Studien bleibt zweifellos, dass die Blutdrucksenkung an sich, unabhangig vom eingesetzten Antihypertensivum, den entscheidenden Nutzen bezuglich der kardiovaskularen und Gesamtmortalitat bringt. Die wissenschaftliche Datenlage, wonach einzelne Arzneistoffgruppen spezielle organoprotektive Eigenschaften aufweisen, hat sich verbreitert. Je nach Hypertonie-Schweregrad und Gesamtrisiko wird initial auch eine primare Kombinationstherapie empfohlen. \u0000 \u0000 \u0000 \u0000Eine systematische Dokumentation des Arzneimittelgebrauchs und – soweit moglich – klinisch-physiologischer Parameter bilden die Voraussetzung fur ein professionelles Monitoring der Arzneimittelanwendung und Therapieverlaufskontrolle im Rahmen einer interdisziplinaren Betreuung durch Arzte und Apotheker. \u0000 \u0000 \u0000 \u0000Apotheker konnen durch eine fachkundige und patientenorientierte Arzneimittelinformation und Beratung einen wichtigen Beitrag zur fruhzeitigen Erkennung, Losung und Vermeidung Arzneimittel- und Therapie-bezogener Probleme leisten. Der Apotheker kann durch eine apothekengestutzte Kontrolle der Blutdruckwerte, des Korpergewichts sowie durch ein Monitoring dem behandelnden Arzt und Patienten zusatzliche Hinweise fur eine sichere und wirksame Therapie mit Antihypertensiva sowie individuelle Losungsmoglichkeiten bei Arzneimittel- und Therapie-bezogenen Problemen anbieten.","PeriodicalId":19878,"journal":{"name":"Pharmazie in Unserer Zeit","volume":"41 4","pages":"332-42"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2012-07-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1002/pauz.201200481","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"30739140","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Kochrezepte bei Krebs","authors":"I. Zündorf","doi":"10.1002/PAUZ.201290077","DOIUrl":"https://doi.org/10.1002/PAUZ.201290077","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":19878,"journal":{"name":"Pharmazie in Unserer Zeit","volume":"9 1","pages":"363-363"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2012-07-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"85335214","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Apotheken haben eine Schlusselrolle fur den Schutz des Patienten vor Arzneimittelrisiken und die Sicherstellung einer bestmoglichen Arzneimittelanwendung. Dieser Verantwortung konnen die Beratenden nur durch eine strukturierte pharmazeutische Beratung gerecht werden. Diese ist keine neutrale Informationsvermittlung, sondern muss unter Berucksichtigung der Gesamtsituation des Patienten individuell masgeschneidert werden. Es geht dabei also um Patientenorientierung und nicht um Produktorientierung. Pharmazeutische Beratung bedeutet, Verantwortung zu ubernehmen und kompetente Entscheidungen zu treffen. Die Systematik einer Pharmazeutischen Beratung baut auf der Trias “Fragen → Entscheiden → Informieren” auf und wird in den Leitlinien der Bundesapothekerkammer abgebildet.
{"title":"[Pharmaceutical consultation: the patient is the center].","authors":"Karin Berger, Nina Griese","doi":"10.1002/pauz.201200475","DOIUrl":"https://doi.org/10.1002/pauz.201200475","url":null,"abstract":"Apotheken haben eine Schlusselrolle fur den Schutz des Patienten vor Arzneimittelrisiken und die Sicherstellung einer bestmoglichen Arzneimittelanwendung. Dieser Verantwortung konnen die Beratenden nur durch eine strukturierte pharmazeutische Beratung gerecht werden. Diese ist keine neutrale Informationsvermittlung, sondern muss unter Berucksichtigung der Gesamtsituation des Patienten individuell masgeschneidert werden. Es geht dabei also um Patientenorientierung und nicht um Produktorientierung. Pharmazeutische Beratung bedeutet, Verantwortung zu ubernehmen und kompetente Entscheidungen zu treffen. Die Systematik einer Pharmazeutischen Beratung baut auf der Trias “Fragen → Entscheiden → Informieren” auf und wird in den Leitlinien der Bundesapothekerkammer abgebildet.","PeriodicalId":19878,"journal":{"name":"Pharmazie in Unserer Zeit","volume":"41 4","pages":"276-82"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2012-07-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1002/pauz.201200475","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"30739239","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"[Care of people with diabetes in the pharmacy].","authors":"Uta Müller","doi":"10.1002/pauz.201200479","DOIUrl":"https://doi.org/10.1002/pauz.201200479","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":19878,"journal":{"name":"Pharmazie in Unserer Zeit","volume":"41 4","pages":"313-22"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2012-07-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1002/pauz.201200479","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"30739138","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Theo Dingermann, Manfred Schubert-Zsilavecz, Martin Schulz
{"title":"[Editorial: Pharmazie in unserer Zeit 4/2012].","authors":"Theo Dingermann, Manfred Schubert-Zsilavecz, Martin Schulz","doi":"10.1002/pauz.201290064","DOIUrl":"https://doi.org/10.1002/pauz.201290064","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":19878,"journal":{"name":"Pharmazie in Unserer Zeit","volume":"41 4","pages":"267"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2012-07-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1002/pauz.201290064","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"30732149","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Die richtige Anwendung eines Arzneimittels ist eine wichtige Voraussetzung fur eine optimale Wirkung. Zusatzlich soll das Vertrauen des Patienten in das Arzneimittel gestarkt werden. Dies geschieht vor allem dadurch, dass die Vorteile des Arzneimittels wie langjahrige Erfahrung, gute Vertraglichkeit und sichere Wirkung benannt werden konnen. Einige Antibiotika konnen aufgrund dieser Eigenschaften sogar von der Wiege bis ins hohere Alter eingesetzt werden. Die Beratung umfasst Hinweise zur Einnahme mit der geeigneten Flussigkeit, zum vorgeschriebenen Einnahmeintervall und zur Einnahmedauer, zur Beeintrachtigung der Wirkung hormoneller Kontrazeptiva, zur gleichzeitigen Einnahme anderer Arzneimittel und zur Anfertigung und Verabreichung von Trockensaften. Spezifische Anwendungshinweise zu den eingesetzten Antibiotika runden ein gutes Beratungsgesprach ab. Dazu zahlen Angaben zur Dosierung, Einnahmezeitpunkt bezuglich der Mahlzeit, Umgang mit haufigen unerwunschten Wirkungen, mogliche Beeintrachtigungen der Reaktionsfahigkeit und Warnung vor intensiver Sonnenbestrahlung. Antibiotika haben entscheidend dazu beigetragen, dass sich die durchschnittliche Lebenserwartung signifikant erhohte. Der Apotheker muss sich als “Anwalt” des Arzneimittels fur die Verteidigung dieser manchmal in der offentlichen Meinung zu Unrecht angegriffenen Arzneimittelgruppe nachhaltig einsetzen und dem Patienten laiengerecht sowohl Anwendung als auch Wirkung erlautern.
{"title":"[Advice with the first prescription of antibiotics].","authors":"Hiltrud von der Gathen","doi":"10.1002/pauz.201200476","DOIUrl":"https://doi.org/10.1002/pauz.201200476","url":null,"abstract":"Die richtige Anwendung eines Arzneimittels ist eine wichtige Voraussetzung fur eine optimale Wirkung. Zusatzlich soll das Vertrauen des Patienten in das Arzneimittel gestarkt werden. Dies geschieht vor allem dadurch, dass die Vorteile des Arzneimittels wie langjahrige Erfahrung, gute Vertraglichkeit und sichere Wirkung benannt werden konnen. Einige Antibiotika konnen aufgrund dieser Eigenschaften sogar von der Wiege bis ins hohere Alter eingesetzt werden. \u0000 \u0000Die Beratung umfasst Hinweise zur Einnahme mit der geeigneten Flussigkeit, zum vorgeschriebenen Einnahmeintervall und zur Einnahmedauer, zur Beeintrachtigung der Wirkung hormoneller Kontrazeptiva, zur gleichzeitigen Einnahme anderer Arzneimittel und zur Anfertigung und Verabreichung von Trockensaften. \u0000 \u0000Spezifische Anwendungshinweise zu den eingesetzten Antibiotika runden ein gutes Beratungsgesprach ab. Dazu zahlen Angaben zur Dosierung, Einnahmezeitpunkt bezuglich der Mahlzeit, Umgang mit haufigen unerwunschten Wirkungen, mogliche Beeintrachtigungen der Reaktionsfahigkeit und Warnung vor intensiver Sonnenbestrahlung. \u0000 \u0000Antibiotika haben entscheidend dazu beigetragen, dass sich die durchschnittliche Lebenserwartung signifikant erhohte. Der Apotheker muss sich als “Anwalt” des Arzneimittels fur die Verteidigung dieser manchmal in der offentlichen Meinung zu Unrecht angegriffenen Arzneimittelgruppe nachhaltig einsetzen und dem Patienten laiengerecht sowohl Anwendung als auch Wirkung erlautern.","PeriodicalId":19878,"journal":{"name":"Pharmazie in Unserer Zeit","volume":"41 4","pages":"283-93"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2012-07-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1002/pauz.201200476","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"30739240","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Herzinsuffizienz ist eine der häufigsten internistischen Erkrankungen mit geschätzt 2,7 Mio. Betroffenen in Deutschland [1]. Die Prävalenz der Herzinsuffizienz steigt mit zunehmendem Alter und liegt bei über 80-Jährigen bei ungefähr 10 % [2, 3]. 2009 war Herzinsuffizienz (nach chronisch ischämischer Herzkrankheit und akutem Myokardinfarkt) die dritthäufigste Todesursache und der häufigste Grund für einen stationären Krankenhausaufenthalt in Deutschland [4]. Von einer Herzinsuffizienz wird gesprochen, wenn das Herz nicht mehr in der Lage ist, den Körper mit ausreichend Blut und damit mit Sauerstoff zu versorgen [2]. Dabei können die linke Herzhälfte (Linksherzinsuffizienz), die rechte Herzhälfte (Rechtsherzinsuffizienz) oder beide Herzhälften (globale Herzinsuffizienz) betroffen sein. Bei der Linksherzinsuffizienz kann das Herz nicht mehr ausreichend Blut in den Kreislauf pumpen. Wohingegen sich bei der Rechtsherzinsuffizienz das Blut vor dem Herzen staut. Die nationale Versorgungsleitlinie (NVL) „Chronische Herzinsuffizienz“ gibt Empfehlungen zur Behandlung von Patienten mit Linksund Globalherzinsuffizienz [2]. Die isolierte Rechtsherzinsuffizienz, die meist die Folge einer chronischen bronchopulmonalen Erkrankung ist, erfordert ein grundsätzlich anderes therapeutisches Vorgehen, auf das im Weiteren nicht eingegangen wird. Des Weiteren kann zwischen einer systolischen und diastolischen Herzinsuffizienz und damit nach der Ursache der funktionellen Störung des Herzens unterschieden werden. Bei einer systolischen Herzinsuffizienz ist eine krankhaft verminderte Pumpfunktion und damit eine reduzierte Ejektionsfraktion (EF) die Ursache; bei einer diastolischen Herzinsuffizienz wird die Unterversorgung durch eine gestörte Füllung des Herzens verursacht. Die Symptome der Herzinsuffizienz können bei den Betroffenen ganz unterschiedlich sein, je nachdem welche Art von Herzinsuffizienz im Einzelfall vorliegt. Die drei häufigsten Symptome sind • Luftnot (Dyspnoe), • Müdigkeit (Erschöpfung/Leistungsminderung) und • Flüssigkeitsretention. Frühe Anzeichen einer Herzinsuffizienz sind allgemeine Müdigkeit, verminderte Belastbarkeit und schnelle Ermüdung bei körperlicher Arbeit. Die Herzinsuffizienz führt zur Flüssigkeitsretention im Körper, bei der Linksherzinsuffizienz in der Lunge und bei der globalen Herzinsuffizienz zusätzlich in den Beinen (Beinödeme) und im Bauchraum (Aszites). Das Leitsymptom der Linksherzinsuffizienz ist die Dyspnoe zunächst bei körperlicher Belastung (Belastungsdyspnoe), im fortgeschrittenen Stadium auch in Ruhe (Ruhedyspnoe). Die Luftnot verschlechtert sich oft nach dem Hinlegen, was in schweren Fällen, insbesondere nachts, zu bedrohlichen Anfällen von Atemnot und Husten führen kann. Schließlich kann es zum kardialen Lungenödem mit schwerster Luftnot und Austritt von Flüssigkeit in die Alveolen kommen, er-
{"title":"[Care of patients with heart failure].","authors":"Nina Griese, Susanne G Schorr, Martin Schulz","doi":"10.1002/pauz.201200482","DOIUrl":"https://doi.org/10.1002/pauz.201200482","url":null,"abstract":"Herzinsuffizienz ist eine der häufigsten internistischen Erkrankungen mit geschätzt 2,7 Mio. Betroffenen in Deutschland [1]. Die Prävalenz der Herzinsuffizienz steigt mit zunehmendem Alter und liegt bei über 80-Jährigen bei ungefähr 10 % [2, 3]. 2009 war Herzinsuffizienz (nach chronisch ischämischer Herzkrankheit und akutem Myokardinfarkt) die dritthäufigste Todesursache und der häufigste Grund für einen stationären Krankenhausaufenthalt in Deutschland [4]. Von einer Herzinsuffizienz wird gesprochen, wenn das Herz nicht mehr in der Lage ist, den Körper mit ausreichend Blut und damit mit Sauerstoff zu versorgen [2]. Dabei können die linke Herzhälfte (Linksherzinsuffizienz), die rechte Herzhälfte (Rechtsherzinsuffizienz) oder beide Herzhälften (globale Herzinsuffizienz) betroffen sein. Bei der Linksherzinsuffizienz kann das Herz nicht mehr ausreichend Blut in den Kreislauf pumpen. Wohingegen sich bei der Rechtsherzinsuffizienz das Blut vor dem Herzen staut. Die nationale Versorgungsleitlinie (NVL) „Chronische Herzinsuffizienz“ gibt Empfehlungen zur Behandlung von Patienten mit Linksund Globalherzinsuffizienz [2]. Die isolierte Rechtsherzinsuffizienz, die meist die Folge einer chronischen bronchopulmonalen Erkrankung ist, erfordert ein grundsätzlich anderes therapeutisches Vorgehen, auf das im Weiteren nicht eingegangen wird. Des Weiteren kann zwischen einer systolischen und diastolischen Herzinsuffizienz und damit nach der Ursache der funktionellen Störung des Herzens unterschieden werden. Bei einer systolischen Herzinsuffizienz ist eine krankhaft verminderte Pumpfunktion und damit eine reduzierte Ejektionsfraktion (EF) die Ursache; bei einer diastolischen Herzinsuffizienz wird die Unterversorgung durch eine gestörte Füllung des Herzens verursacht. Die Symptome der Herzinsuffizienz können bei den Betroffenen ganz unterschiedlich sein, je nachdem welche Art von Herzinsuffizienz im Einzelfall vorliegt. Die drei häufigsten Symptome sind • Luftnot (Dyspnoe), • Müdigkeit (Erschöpfung/Leistungsminderung) und • Flüssigkeitsretention. Frühe Anzeichen einer Herzinsuffizienz sind allgemeine Müdigkeit, verminderte Belastbarkeit und schnelle Ermüdung bei körperlicher Arbeit. Die Herzinsuffizienz führt zur Flüssigkeitsretention im Körper, bei der Linksherzinsuffizienz in der Lunge und bei der globalen Herzinsuffizienz zusätzlich in den Beinen (Beinödeme) und im Bauchraum (Aszites). Das Leitsymptom der Linksherzinsuffizienz ist die Dyspnoe zunächst bei körperlicher Belastung (Belastungsdyspnoe), im fortgeschrittenen Stadium auch in Ruhe (Ruhedyspnoe). Die Luftnot verschlechtert sich oft nach dem Hinlegen, was in schweren Fällen, insbesondere nachts, zu bedrohlichen Anfällen von Atemnot und Husten führen kann. Schließlich kann es zum kardialen Lungenödem mit schwerster Luftnot und Austritt von Flüssigkeit in die Alveolen kommen, er-","PeriodicalId":19878,"journal":{"name":"Pharmazie in Unserer Zeit","volume":"41 4","pages":"343-9"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2012-07-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1002/pauz.201200482","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"30739141","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Eine Studie aus dem Jahr 2011 enthullt einen weiteren Baustein im insgesamt vielschichtigen Wirkmechanismus von Paracetamol, der moglicherweise Ausgangspunkt von Analgetika mit neuem Wirkmechanismus sein konnte.
{"title":"[Mechanism of action of paracetamol--further contribution to discovery].","authors":"Matthias Gabler, Manfred Schubert-Zsilavecz","doi":"10.1002/pauz.201290068","DOIUrl":"https://doi.org/10.1002/pauz.201290068","url":null,"abstract":"Eine Studie aus dem Jahr 2011 enthullt einen weiteren Baustein im insgesamt vielschichtigen Wirkmechanismus von Paracetamol, der moglicherweise Ausgangspunkt von Analgetika mit neuem Wirkmechanismus sein konnte.","PeriodicalId":19878,"journal":{"name":"Pharmazie in Unserer Zeit","volume":"41 4","pages":"272-4"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2012-07-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1002/pauz.201290068","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"30739238","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}