Seit ein paar Monaten ist ChatGPT in aller Munde. Es wird befürchtet, dass Schüler/-innen und Studierende den Bot als einfach zu bedienende Hausaufgabenhilfe oder für ihre Abschlussarbeiten benutzen könnten; sogar (Sonntags-)Reden könnte man sich mittels Künstlicher Intelligenz schreiben lassen. Doch steht der Hype um das digitale Sprachmodell der kalifornischen Firma „OpenAI“ für eine neue Zeit. ChatGPT (in seiner Langfassung: Chatbot Generative Pre-trained Transformer) ist dabei kein Einzelgänger. Denn auch Alphabet mit dem Technologieunternehmen „Google“ agiert selbst massiv in diesem Forschungsfeld und hat ähnliche Tools über die Jahre mehrfach präsentiert; anders als OpenAI jedoch nie für die breite Öffentlichkeit freigegeben. Zwanzig neue Produkte aus dem Bereich „Künstliche Intelligenz“ (KI) befinden sich in deren Entwicklungs-Pipeline, darunter auch ein Pendant zu ChatGPT. Mit Med-PaLM2 wird es in diesem Zusammenhang sogar eine spezifische Variante für einen Einsatz in einem medizinischen Umfeld geben.
{"title":"AI First in der Medizin","authors":"","doi":"10.1055/a-2181-0272","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2181-0272","url":null,"abstract":"Seit ein paar Monaten ist ChatGPT in aller Munde. Es wird befürchtet, dass Schüler/-innen und Studierende den Bot als einfach zu bedienende Hausaufgabenhilfe oder für ihre Abschlussarbeiten benutzen könnten; sogar (Sonntags-)Reden könnte man sich mittels Künstlicher Intelligenz schreiben lassen. Doch steht der Hype um das digitale Sprachmodell der kalifornischen Firma „OpenAI“ für eine neue Zeit. ChatGPT (in seiner Langfassung: Chatbot Generative Pre-trained Transformer) ist dabei kein Einzelgänger. Denn auch Alphabet mit dem Technologieunternehmen „Google“ agiert selbst massiv in diesem Forschungsfeld und hat ähnliche Tools über die Jahre mehrfach präsentiert; anders als OpenAI jedoch nie für die breite Öffentlichkeit freigegeben. Zwanzig neue Produkte aus dem Bereich „Künstliche Intelligenz“ (KI) befinden sich in deren Entwicklungs-Pipeline, darunter auch ein Pendant zu ChatGPT. Mit Med-PaLM2 wird es in diesem Zusammenhang sogar eine spezifische Variante für einen Einsatz in einem medizinischen Umfeld geben.","PeriodicalId":264508,"journal":{"name":"TumorDiagnostik & Therapie","volume":"38 5","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-11-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"135514854","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Ein Forscherteam vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) hat eine neue und überraschende Funktion eines Membranproteins auf der Oberfläche von Krebszellen identifiziert: Es unterstützt und stabilisiert einen wichtigen „kostimulatorischen“ Faktor, der die Aktivierung von T-Zellen verstärkt, und verbessert so die Immunantwort gegen den Tumor.
{"title":"Protein auf Tumorzellen fördert Immunreaktion gegen Krebs","authors":"","doi":"10.1055/a-2174-1786","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2174-1786","url":null,"abstract":"Ein Forscherteam vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) hat eine neue und überraschende Funktion eines Membranproteins auf der Oberfläche von Krebszellen identifiziert: Es unterstützt und stabilisiert einen wichtigen „kostimulatorischen“ Faktor, der die Aktivierung von T-Zellen verstärkt, und verbessert so die Immunantwort gegen den Tumor.","PeriodicalId":264508,"journal":{"name":"TumorDiagnostik & Therapie","volume":"45 11","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-11-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"135514535","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Etwa 50 bis 60% der HER2-negativen Mammakarzinome exprimieren nur geringe Mengen HER2 (Immunhistochemie 1+ oder 2+ und In-situ-Hybridisierung negativ oder nicht amplifiziert). Diese Tumoren profitieren nicht von den etablierten, gegen HER2-gerichteten Therapien. Im August 2022 erlangte Fam-Trastuzumab Deruxtecan-nxki (DS-8201a, T-DXd) die Zulassung der US Food and Drug Administration (FDA) für das metastasierte, HER2-low Mammakarzinom.
都会产生阴性或不振荡。这些肿瘤无法从现有的伤害疗法中获益2022年8月,fam traxzuzub (ds8201a, t . dxd)通过美国食品药品管理局(FDA)的转寄许可
{"title":"Fam-Trastuzumab Deruxtecan-nxki beim metastasierten HER2-low-Mammakarzinom","authors":"","doi":"10.1055/a-2182-0730","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2182-0730","url":null,"abstract":"Etwa 50 bis 60% der HER2-negativen Mammakarzinome exprimieren nur geringe Mengen HER2 (Immunhistochemie 1+ oder 2+ und In-situ-Hybridisierung negativ oder nicht amplifiziert). Diese Tumoren profitieren nicht von den etablierten, gegen HER2-gerichteten Therapien. Im August 2022 erlangte Fam-Trastuzumab Deruxtecan-nxki (DS-8201a, T-DXd) die Zulassung der US Food and Drug Administration (FDA) für das metastasierte, HER2-low Mammakarzinom.","PeriodicalId":264508,"journal":{"name":"TumorDiagnostik & Therapie","volume":"45 10","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-11-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"135514536","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Christian Krauss, Steffen Wagner, Jens-Peter Klußmann, Jörn Pons-Kühnemann, Christoph Arens, Christine Langer, Claus Wittekindt
Zusammenfassung Hintergrund Speicheldrüsenkarzinome sind selten und heterogen. Über 20 Subtypen sind anerkannt und Risikofaktoren sind vielfältig. Ziel dieser Arbeit war die Bewertung des Subtyps und weiterer Risikofaktoren bei einem monozentrischen Kollektiv aus über vier Jahrzehnten. Material und Methoden 205 Fälle (Diagnosezeitraum 1972–2014) wurden retrospektiv erhoben und hinsichtlich der Verteilung von Risikofaktoren und deren Einfluss auf die Gesamtüberlebenszeit (overall survival, OS) statistisch ausgewertet. Ergebnisse 19/24 (79,2%) der in der WHO-Klassifikation gelisteten Subtypen kamen in der Kohorte selten vor (< 5%). Davon wurden 10/24 (41,7%) Subtypen nie diagnostiziert. Das Plattenepithelkarzinom (PEC), Adenokarzinom (AdenoCa), Azinuszellkarzinom (AzinusCa), Mukoepidermoidkarzinom (MEC) und adenoidzystische Karzinom (ACC) sind mit zusammen 145/205 (70,7%) die mit Abstand häufigsten Subtypen. Risikofaktoren sind in diesen Gruppen signifikant unterschiedlich vertreten (z.B. lymphogene Metastasierung und Differenzierungsgrad beim AdenoCa und Alter, T- und UICC-Stadium beim PEC). Das 5-Jahres-Gesamtüberleben aller Patienten war 66,9% und unterscheidet sich signifikant innerhalb der häufigsten Subtypen. Ein unabhängiger Einfluss auf das Gesamtüberleben war in der multivariaten Analyse feststellbar für das Alter der Patienten (p<0,001) sowie das T- (p=0,003) und N-Stadium (p=0,046). Schlussfolgerungen Die meisten Subtypen traten auch innerhalb von Jahrzehnten ausgesprochen selten oder gar nicht auf. Die häufigsten Diagnosen unterscheiden sich bezüglich der Risikofaktoren als auch hinsichtlich des OS, sodass 3 Risikogruppen gebildet werden können. Schlussfolgernd ist die Betrachtung von TNM alleine für die Prognoseabschätzung beim Speicheldrüsenkarzinom unzureichend.
{"title":"Speicheldrüsenkarzinome – Monozentrische Erfahrung zu Subtypen und deren Inzidenz über 42 Jahre","authors":"Christian Krauss, Steffen Wagner, Jens-Peter Klußmann, Jörn Pons-Kühnemann, Christoph Arens, Christine Langer, Claus Wittekindt","doi":"10.1055/a-2178-7420","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2178-7420","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Hintergrund Speicheldrüsenkarzinome sind selten und heterogen. Über 20 Subtypen sind anerkannt und Risikofaktoren sind vielfältig. Ziel dieser Arbeit war die Bewertung des Subtyps und weiterer Risikofaktoren bei einem monozentrischen Kollektiv aus über vier Jahrzehnten. Material und Methoden 205 Fälle (Diagnosezeitraum 1972–2014) wurden retrospektiv erhoben und hinsichtlich der Verteilung von Risikofaktoren und deren Einfluss auf die Gesamtüberlebenszeit (overall survival, OS) statistisch ausgewertet. Ergebnisse 19/24 (79,2%) der in der WHO-Klassifikation gelisteten Subtypen kamen in der Kohorte selten vor (< 5%). Davon wurden 10/24 (41,7%) Subtypen nie diagnostiziert. Das Plattenepithelkarzinom (PEC), Adenokarzinom (AdenoCa), Azinuszellkarzinom (AzinusCa), Mukoepidermoidkarzinom (MEC) und adenoidzystische Karzinom (ACC) sind mit zusammen 145/205 (70,7%) die mit Abstand häufigsten Subtypen. Risikofaktoren sind in diesen Gruppen signifikant unterschiedlich vertreten (z.B. lymphogene Metastasierung und Differenzierungsgrad beim AdenoCa und Alter, T- und UICC-Stadium beim PEC). Das 5-Jahres-Gesamtüberleben aller Patienten war 66,9% und unterscheidet sich signifikant innerhalb der häufigsten Subtypen. Ein unabhängiger Einfluss auf das Gesamtüberleben war in der multivariaten Analyse feststellbar für das Alter der Patienten (p<0,001) sowie das T- (p=0,003) und N-Stadium (p=0,046). Schlussfolgerungen Die meisten Subtypen traten auch innerhalb von Jahrzehnten ausgesprochen selten oder gar nicht auf. Die häufigsten Diagnosen unterscheiden sich bezüglich der Risikofaktoren als auch hinsichtlich des OS, sodass 3 Risikogruppen gebildet werden können. Schlussfolgernd ist die Betrachtung von TNM alleine für die Prognoseabschätzung beim Speicheldrüsenkarzinom unzureichend.","PeriodicalId":264508,"journal":{"name":"TumorDiagnostik & Therapie","volume":"31 2","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-11-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"135514626","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Für Patientinnen mit einem platinresistenten Ovarialkarzinom, also einem innerhalb von 6 Monaten nach der letzten Platindosis progredienten Tumor, stehen kaum wirksame und gleichzeitig gut verträgliche Chemotherapieoptionen zur Verfügung. Ob diese Frauen von Mirvetuximab Soravtansin, einem gegen den Folatrezeptor α gerichteten Antikörper-Wirkstoff-Konjugat, profitieren, untersuchte nun eine internationale Phase-II-Studie.
{"title":"Mirvetuximab Soravtansin beim platinresistenten Ovarialkarzinom","authors":"","doi":"10.1055/a-2182-0580","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2182-0580","url":null,"abstract":"Für Patientinnen mit einem platinresistenten Ovarialkarzinom, also einem innerhalb von 6 Monaten nach der letzten Platindosis progredienten Tumor, stehen kaum wirksame und gleichzeitig gut verträgliche Chemotherapieoptionen zur Verfügung. Ob diese Frauen von Mirvetuximab Soravtansin, einem gegen den Folatrezeptor α gerichteten Antikörper-Wirkstoff-Konjugat, profitieren, untersuchte nun eine internationale Phase-II-Studie.","PeriodicalId":264508,"journal":{"name":"TumorDiagnostik & Therapie","volume":"50 8","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-11-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"135514762","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Juliane Weilandt, Herbert Lebahn, Wiebke Ludwig-Peitsch
Zusammenfassung Hintergrund Immuncheckpoint-Inhibitoren (ICI), BRAF- und MEK-Inhibitoren haben die Prognose von Patienten mit metastasiertem malignem Melanom entscheidend verbessert. Nichtsdestotrotz spricht ein erheblicher Prozentsatz nicht oder nur vorübergehend auf diese modernen Therapien an. Insbesondere bei Patienten mit BRAF-Wildtyp-Melanom sind die Therapieoptionen nach Versagen von ICI limitiert. Kasuistik Eine 24-jährige Patientin stellte sich im Dezember 2015 mit einem akrolentiginösen malignen Melanom am linken Fußballen im Tumorstadium IIB (pT4a, pN0, cM0, Infiltrationstiefe 7,95 mm, BRAF-V600-Wildtyp) vor, das leitliniengerecht operativ versorgt und für 18 Monate adjuvant mit Interferon-alpha behandelt wurde. Nach Diagnose von zwei Lymphknotenmetastasen links inguinal und radikaler Lymphknotendissektion erhielt die Patientin für 12 Monate eine adjuvante Therapie mit Nivolumab. Nach einem 10-monatigen tumorfreien Intervall ohne Therapie erbrachte das Staging eine paraaortale Lymphknotenmetastase. Gemäß Tumorkonferenz-Beschluss wurde bei nunmehr vorliegendem Stadium IV eine Immunkombinationstherapie mit Nivolumab und Ipilimumab begonnen, die nach 2 Gaben aufgrund einer Autoimmunkolitis und -hepatitis Grad 3 beendet und auf eine Nivolumab-Monotherapie umgestellt wurde. Bei erneutem Tumorprogress auch nach Metastasenresektion und fehlender Möglichkeit einer Studienteilnahme wurde eine palliative Chemotherapie mit Dacarbazin 850 mg/m2 alle 3 Wochen eingeleitet. Hiermit ließ sich nach 4 Zyklen eine partielle Remission und nach 10 Zyklen eine Komplettremission erzielen, die nunmehr seit 10 Monaten ohne Therapie anhält. Diskussion Es gibt Hinweise darauf, dass die Effektivität einer Chemotherapie nach vorangegangener Immuncheckpoint-Inhibition höher ist als ohne diese Vortherapie, möglicherweise durch einen immunmodulatorischen Effekt der Chemotherapie, der synergistisch mit einer Immunaktivierung durch ICI wirkt. Bisher liegen nur wenige Studien zu dieser Therapiesequenz beim Melanom vor, bei denen es sich ausschließlich um retrospektive Analysen handelt. Diese weisen auf einen klinischen Nutzen der Therapiesequenz hin, wenngleich die Evidenz hierfür sehr gering ist. Die meisten Patienten, die nach einer Vortherapie mit ICI auf Dacarbazin oder andere Chemotherapien ansprechen, erreichen eine partielle Remission. Anhaltende Komplettremissionen wie bei unserer Patientin sind eine Rarität.
{"title":"Chemotherapie nach Progress unter Immuncheckpoint-Inhibition beim metastasierten malignen Melanom: Fallbericht und Literaturübersicht","authors":"Juliane Weilandt, Herbert Lebahn, Wiebke Ludwig-Peitsch","doi":"10.1055/a-2178-6146","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2178-6146","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Hintergrund Immuncheckpoint-Inhibitoren (ICI), BRAF- und MEK-Inhibitoren haben die Prognose von Patienten mit metastasiertem malignem Melanom entscheidend verbessert. Nichtsdestotrotz spricht ein erheblicher Prozentsatz nicht oder nur vorübergehend auf diese modernen Therapien an. Insbesondere bei Patienten mit BRAF-Wildtyp-Melanom sind die Therapieoptionen nach Versagen von ICI limitiert. Kasuistik Eine 24-jährige Patientin stellte sich im Dezember 2015 mit einem akrolentiginösen malignen Melanom am linken Fußballen im Tumorstadium IIB (pT4a, pN0, cM0, Infiltrationstiefe 7,95 mm, BRAF-V600-Wildtyp) vor, das leitliniengerecht operativ versorgt und für 18 Monate adjuvant mit Interferon-alpha behandelt wurde. Nach Diagnose von zwei Lymphknotenmetastasen links inguinal und radikaler Lymphknotendissektion erhielt die Patientin für 12 Monate eine adjuvante Therapie mit Nivolumab. Nach einem 10-monatigen tumorfreien Intervall ohne Therapie erbrachte das Staging eine paraaortale Lymphknotenmetastase. Gemäß Tumorkonferenz-Beschluss wurde bei nunmehr vorliegendem Stadium IV eine Immunkombinationstherapie mit Nivolumab und Ipilimumab begonnen, die nach 2 Gaben aufgrund einer Autoimmunkolitis und -hepatitis Grad 3 beendet und auf eine Nivolumab-Monotherapie umgestellt wurde. Bei erneutem Tumorprogress auch nach Metastasenresektion und fehlender Möglichkeit einer Studienteilnahme wurde eine palliative Chemotherapie mit Dacarbazin 850 mg/m2 alle 3 Wochen eingeleitet. Hiermit ließ sich nach 4 Zyklen eine partielle Remission und nach 10 Zyklen eine Komplettremission erzielen, die nunmehr seit 10 Monaten ohne Therapie anhält. Diskussion Es gibt Hinweise darauf, dass die Effektivität einer Chemotherapie nach vorangegangener Immuncheckpoint-Inhibition höher ist als ohne diese Vortherapie, möglicherweise durch einen immunmodulatorischen Effekt der Chemotherapie, der synergistisch mit einer Immunaktivierung durch ICI wirkt. Bisher liegen nur wenige Studien zu dieser Therapiesequenz beim Melanom vor, bei denen es sich ausschließlich um retrospektive Analysen handelt. Diese weisen auf einen klinischen Nutzen der Therapiesequenz hin, wenngleich die Evidenz hierfür sehr gering ist. Die meisten Patienten, die nach einer Vortherapie mit ICI auf Dacarbazin oder andere Chemotherapien ansprechen, erreichen eine partielle Remission. Anhaltende Komplettremissionen wie bei unserer Patientin sind eine Rarität.","PeriodicalId":264508,"journal":{"name":"TumorDiagnostik & Therapie","volume":"48 8","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-11-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"135514783","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Eine neue Studie zeigt das Potenzial künstlich erzeugter DNA-Strukturen, die mit Antikörpern bestückt werden und das Immunsystem gezielt gegen Krebszellen richten.
{"title":"Immuntherapie: Antikörperbausatz gegen Tumoren","authors":"","doi":"10.1055/a-2174-1758","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2174-1758","url":null,"abstract":"Eine neue Studie zeigt das Potenzial künstlich erzeugter DNA-Strukturen, die mit Antikörpern bestückt werden und das Immunsystem gezielt gegen Krebszellen richten.","PeriodicalId":264508,"journal":{"name":"TumorDiagnostik & Therapie","volume":"45 3","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-11-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"135514539","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Ob Patientinnen mit einem Mammakarzinom im Frühstadium eine systemische Therapie erhalten, hängt im Wesentlichen von ihrem individuellen Risikoprofil ab, wobei diesbezüglich die Tumorbiologie eine entscheidende Rolle spielt. Ein deutsches Forscherteam ging nun der Frage nach, inwiefern im klinischen Alltag das Alter der Betroffenen die Therapieentscheidung, das Behandlungsprotokoll und das Behandlungsergebnis beeinflusst.
{"title":"Mammakarzinom im Frühstadium: Alter beeinflusst die Chemotherapie-Entscheidung","authors":"","doi":"10.1055/a-2182-0237","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2182-0237","url":null,"abstract":"Ob Patientinnen mit einem Mammakarzinom im Frühstadium eine systemische Therapie erhalten, hängt im Wesentlichen von ihrem individuellen Risikoprofil ab, wobei diesbezüglich die Tumorbiologie eine entscheidende Rolle spielt. Ein deutsches Forscherteam ging nun der Frage nach, inwiefern im klinischen Alltag das Alter der Betroffenen die Therapieentscheidung, das Behandlungsprotokoll und das Behandlungsergebnis beeinflusst.","PeriodicalId":264508,"journal":{"name":"TumorDiagnostik & Therapie","volume":"53 12","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-11-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"135514727","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Die beschleunigte partielle Brustbestrahlung (engl. Accelerated Partial Breast Irradiation, APBI) stellt eine vielversprechende Alternative zur Ganzbrustbestrahlung nach brusterhaltender Mammakarzinomchirurgie dar: Sie verkürzt die Dauer der Bestrahlung und geht mit einer deutlich geringeren Strahlenbelastung für das Brustgewebe, die Haut, das Herz und die Lunge einher. Ein europäisches Forscherteam berichtet nun Langzeitergebnisse dieser Methode.
{"title":"Mammakarzinom: beschleunigte partielle Brustbestrahlung vs. Ganzbrustradiatio","authors":"","doi":"10.1055/a-2182-0514","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2182-0514","url":null,"abstract":"Die beschleunigte partielle Brustbestrahlung (engl. Accelerated Partial Breast Irradiation, APBI) stellt eine vielversprechende Alternative zur Ganzbrustbestrahlung nach brusterhaltender Mammakarzinomchirurgie dar: Sie verkürzt die Dauer der Bestrahlung und geht mit einer deutlich geringeren Strahlenbelastung für das Brustgewebe, die Haut, das Herz und die Lunge einher. Ein europäisches Forscherteam berichtet nun Langzeitergebnisse dieser Methode.","PeriodicalId":264508,"journal":{"name":"TumorDiagnostik & Therapie","volume":"48 4","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-11-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"135514515","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Forschende des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD), des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) und des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg haben an akuter lymphatischer Leukämie (ALL) erkrankte Erwachsene mit CAR-T-Zellen der dritten Generation behandelt. Ihre Studie stellt eine hohe Wirksamkeit bei schwachen Nebenwirkungen fest.
{"title":"Neue Perspektiven für Behandlung akuter lymphatischer Leukämie bei Erwachsenen","authors":"","doi":"10.1055/a-2174-1727","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2174-1727","url":null,"abstract":"Forschende des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD), des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) und des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg haben an akuter lymphatischer Leukämie (ALL) erkrankte Erwachsene mit CAR-T-Zellen der dritten Generation behandelt. Ihre Studie stellt eine hohe Wirksamkeit bei schwachen Nebenwirkungen fest.","PeriodicalId":264508,"journal":{"name":"TumorDiagnostik & Therapie","volume":"42 10","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-11-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"135515983","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}