Katharina Bockhoff, W. Ellermeier, Therese Rohrbach, S. Hertel, Simone Bruder
Mit dem Ziel, die Suizidpravention an Schulen zu verbessern, wurden Lehrkrafte und Schulsozialarbeiter*innen als Gatekeeper ausgebildet. Wahrend bisherige Studien zeigen, dass Gatekeeper-Trainings regelmasig zu einer Zunahme suizidbezogenen Wissens fuhren, ist noch nicht erwiesen, wie dieses theoretische Wissen in handlungsbezogenes Wissen umgesetzt werden kann und ob es sich auch auf das Verhalten auswirkt. Deshalb wurden N=150 Lehrkrafte und in Schulen beratend Tatige zufallig einer Wartelisten-Kontrollgruppe oder einer Trainingsgruppe (12 Stunden) zugewiesen. Handlungsbezogenes Wissen wurde anhand der Reaktionen auf eine fiktive Situation gemessen. Die Anzahl gefuhrter Gesprache wurde vor und nach der Intervention erfasst. Die Teilnehmenden verfugten nach der Gatekeeper-Fortbildung nicht nur uber signifikant mehr suizid-bezogenes Wissen, sondern schnitten auch in ihrem handlungsbezogenen Wissen besser ab als die Kontrollgruppe. Vor allem aber initiierten sie signifikant mehr Krisengesprache. Unsere Ergebnisse zeigen, dass sich durch ein intensives, aktives Uben betonendes und langerdauerndes Training nicht nur das suizidbezogene Wissen zukunftiger Gatekeeper, sondern auch das reale Krisenmanagement verbessern lasst.
{"title":"Empirische Arbeit: Gatekeeper in Schulen: Ergebnisse eines Suizidpräventionsprogramms","authors":"Katharina Bockhoff, W. Ellermeier, Therese Rohrbach, S. Hertel, Simone Bruder","doi":"10.2378/peu2021.art16d","DOIUrl":"https://doi.org/10.2378/peu2021.art16d","url":null,"abstract":"Mit dem Ziel, die Suizidpravention an Schulen zu verbessern, wurden Lehrkrafte und Schulsozialarbeiter*innen als Gatekeeper ausgebildet. Wahrend bisherige Studien zeigen, dass Gatekeeper-Trainings regelmasig zu einer Zunahme suizidbezogenen Wissens fuhren, ist noch nicht erwiesen, wie dieses theoretische Wissen in handlungsbezogenes Wissen umgesetzt werden kann und ob es sich auch auf das Verhalten auswirkt. Deshalb wurden N=150 Lehrkrafte und in Schulen beratend Tatige zufallig einer Wartelisten-Kontrollgruppe oder einer Trainingsgruppe (12 Stunden) zugewiesen. Handlungsbezogenes Wissen wurde anhand der Reaktionen auf eine fiktive Situation gemessen. Die Anzahl gefuhrter Gesprache wurde vor und nach der Intervention erfasst. Die Teilnehmenden verfugten nach der Gatekeeper-Fortbildung nicht nur uber signifikant mehr suizid-bezogenes Wissen, sondern schnitten auch in ihrem handlungsbezogenen Wissen besser ab als die Kontrollgruppe. Vor allem aber initiierten sie signifikant mehr Krisengesprache. Unsere Ergebnisse zeigen, dass sich durch ein intensives, aktives Uben betonendes und langerdauerndes Training nicht nur das suizidbezogene Wissen zukunftiger Gatekeeper, sondern auch das reale Krisenmanagement verbessern lasst.","PeriodicalId":44398,"journal":{"name":"Psychologie in Erziehung Und Unterricht","volume":" ","pages":""},"PeriodicalIF":0.6,"publicationDate":"2021-07-16","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"43397258","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"心理学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Klassenfuhrung ist als Kernbestandteil des Professionswissens von Lehrkraften anzusehen (Voss, Kunina-Habenicht, Hoehne & Kunter, 2015). In Trainings zur Klassenfuhrung wurden nonverbale Klassenfuhrungskomponenten bisher selten fokussiert, obwohl erste – vorwiegend explorative – Studien auf ihre besondere Relevanz fur gelingende Klassenfuhrung hindeuten (u.a. Kosinar, 2012a). Anhand eines Pra-Post-Designs mit zwei quasi-experimentellen Gruppen (N=40 Masterstudierende im Lehramtsstudium) wurde in der vorliegenden Studie untersucht, inwieweit Wissen um nonverbale Klassenfuhrung mittels inszenierter Videovignetten vermittelt werden kann. Daruber hinaus wurde untersucht, ob der Lernerfolg gesteigert werden kann, wenn in der ersten von zwei Prasentationen einer jeden Videovignette die Tonspur ausgeschaltet bleibt, um – durch Reduktion des unattended-speech-Effekts (Salame & Baddeley, 1982) – besser auf die non-vokale nonverbale Kommunikationsebene fokussieren zu konnen. Die Ergebnisse zeigen einen Anstieg des nonverbalen Klassenfuhrungswissens, nicht aber des allgemeinen Klassenfuhrungswissens. Das Ausschalten der Tonspur konnte den Effekt jedoch nicht steigern.
{"title":"Empirische Arbeit: Erwerb von Wissen über nonverbale Komponenten der Klassenführung mittels inszenierter Videovignetten","authors":"Julia Bönte, Gerlinde Lenske, D. Leutner","doi":"10.2378/peu2021.art13d","DOIUrl":"https://doi.org/10.2378/peu2021.art13d","url":null,"abstract":"Klassenfuhrung ist als Kernbestandteil des Professionswissens von Lehrkraften anzusehen (Voss, Kunina-Habenicht, Hoehne & Kunter, 2015). In Trainings zur Klassenfuhrung wurden nonverbale Klassenfuhrungskomponenten bisher selten fokussiert, obwohl erste – vorwiegend explorative – Studien auf ihre besondere Relevanz fur gelingende Klassenfuhrung hindeuten (u.a. Kosinar, 2012a). Anhand eines Pra-Post-Designs mit zwei quasi-experimentellen Gruppen (N=40 Masterstudierende im Lehramtsstudium) wurde in der vorliegenden Studie untersucht, inwieweit Wissen um nonverbale Klassenfuhrung mittels inszenierter Videovignetten vermittelt werden kann. Daruber hinaus wurde untersucht, ob der Lernerfolg gesteigert werden kann, wenn in der ersten von zwei Prasentationen einer jeden Videovignette die Tonspur ausgeschaltet bleibt, um – durch Reduktion des unattended-speech-Effekts (Salame & Baddeley, 1982) – besser auf die non-vokale nonverbale Kommunikationsebene fokussieren zu konnen. Die Ergebnisse zeigen einen Anstieg des nonverbalen Klassenfuhrungswissens, nicht aber des allgemeinen Klassenfuhrungswissens. Das Ausschalten der Tonspur konnte den Effekt jedoch nicht steigern.","PeriodicalId":44398,"journal":{"name":"Psychologie in Erziehung Und Unterricht","volume":" ","pages":""},"PeriodicalIF":0.6,"publicationDate":"2021-06-21","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"44751145","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"心理学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Nina Zeuch, Elmar Souvignier, Ronja Kütner, Stephan Dutke
Umgang mit Heterogenitat im schulischen Kontext ist eine zentrale Herausforderung fur Lehrkrafte. Durch die Bund-Lander-Forderrichtlinie „Qualitatsoffensive Lehrerbildung“ (QLB) des BMBF (2018) wurde der Umgang mit Heterogenitat von Schulerinnen und Schulern zu einem zentralen Bereich der Lehrkraftebildung. Eine ihrer Aufgaben sollte sein, angehenden Lehrkraften die Entwicklung gunstiger Einstellungen und hoher Selbstwirksamkeit fur den Umgang mit Heterogenitat zu ermoglichen. Hierzu wurden im Rahmen der QLB an der Universitat Munster in den Fachdidaktiken und Bildungswissenschaften gemeinsam Lehrkonzepte zum Umgang mit Heterogenitat entwickelt und erprobt. Anhand einer Evaluationsstudie mit N=1322 Studierenden aus funf Semestern zeigen sich uber einen Interventionszeitraum von einem Semester Veranderungen hinsichtlich heterogenitatsbezogener Einstellungen und Selbstwirksamkeit. Diese Veranderungen fallen bezuglich der Selbstwirksamkeit signifikant hoher aus, wenn Studierende eine Lehrveranstaltung aus dem Kontext der QLB besucht haben. Die Ergebnisse werden hinsichtlich ihrer wissenschaftlichen und praktischen Relevanz diskutiert und ihre Konsequenzen fur die zweite Phase des QLB-Projekts werden aufgezeigt.
{"title":"Empirische Arbeit: Heterogenitätsbezogene Einstellungen und Selbstwirksamkeit von Lehramtsstudierenden fördern: Das Projekt „Dealing with Diversity“ an der WWU Münster","authors":"Nina Zeuch, Elmar Souvignier, Ronja Kütner, Stephan Dutke","doi":"10.2378/peu2021.art14d","DOIUrl":"https://doi.org/10.2378/peu2021.art14d","url":null,"abstract":"Umgang mit Heterogenitat im schulischen Kontext ist eine zentrale Herausforderung fur Lehrkrafte. Durch die Bund-Lander-Forderrichtlinie „Qualitatsoffensive Lehrerbildung“ (QLB) des BMBF (2018) wurde der Umgang mit Heterogenitat von Schulerinnen und Schulern zu einem zentralen Bereich der Lehrkraftebildung. Eine ihrer Aufgaben sollte sein, angehenden Lehrkraften die Entwicklung gunstiger Einstellungen und hoher Selbstwirksamkeit fur den Umgang mit Heterogenitat zu ermoglichen. Hierzu wurden im Rahmen der QLB an der Universitat Munster in den Fachdidaktiken und Bildungswissenschaften gemeinsam Lehrkonzepte zum Umgang mit Heterogenitat entwickelt und erprobt. Anhand einer Evaluationsstudie mit N=1322 Studierenden aus funf Semestern zeigen sich uber einen Interventionszeitraum von einem Semester Veranderungen hinsichtlich heterogenitatsbezogener Einstellungen und Selbstwirksamkeit. Diese Veranderungen fallen bezuglich der Selbstwirksamkeit signifikant hoher aus, wenn Studierende eine Lehrveranstaltung aus dem Kontext der QLB besucht haben. Die Ergebnisse werden hinsichtlich ihrer wissenschaftlichen und praktischen Relevanz diskutiert und ihre Konsequenzen fur die zweite Phase des QLB-Projekts werden aufgezeigt.","PeriodicalId":44398,"journal":{"name":"Psychologie in Erziehung Und Unterricht","volume":" ","pages":""},"PeriodicalIF":0.6,"publicationDate":"2021-06-21","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"45724733","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"心理学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Fur die Studieneingangs- und -verlaufsberatung von grosem Interesse ist die Frage, welche individuellen Eingangsvoraussetzungen geeignet sind, um den Studienerfolg im Lehramt vorherzusagen. In der vorliegenden Studie wurden ein variablen- und ein personenzentriertes Vorgehen mit Studierenden des Lehramts fur weiterfuhrende Schulen realisiert. Erfasst wurden individuelle Eingangsvoraussetzungen zu Studienbeginn (Abiturnote, Personlichkeit, Berufswahlmotive), die mit subjektiven Erfolgsmerkmalen (Studienzufriedenheit, Belastungserleben, Lehrkrafteselbstwirksamkeit) sowie der Note im ersten Staatsexamen in Zusammenhang gebracht wurden. In Regressionsanalysen sagte die Abiturnote die Note im ersten Staatsexamen vorher, fur die anderen Kriterien war sie jedoch nicht von Bedeutung. Subjektive Erfolgsmerkmale werden besser durch individuelle Voraussetzungen vorhergesagt. Mithilfe einer latenten Profilanalyse anhand der Eingangsmerkmale wurden drei Gruppen identifiziert, darunter eine mit eher ungunstigen Eingangsvoraussetzungen, die sich im Belastungserleben und der Lehrkrafteselbstwirksamkeit negativ von den anderen beiden Gruppen unterschied. Die Ergebnisse werden in Hinblick auf Studienberatung und Forderung von Lehramtsstudierenden diskutiert.
{"title":"Empirische Arbeit: Eingangsmerkmale und Studienerfolg von Lehramtsstudierenden","authors":"A. Biermann, J. Karbach, F. Spinath, R. Brünken","doi":"10.2378/peu2021.art11d","DOIUrl":"https://doi.org/10.2378/peu2021.art11d","url":null,"abstract":"Fur die Studieneingangs- und -verlaufsberatung von grosem Interesse ist die Frage, welche individuellen Eingangsvoraussetzungen geeignet sind, um den Studienerfolg im Lehramt vorherzusagen. In der vorliegenden Studie wurden ein variablen- und ein personenzentriertes Vorgehen mit Studierenden des Lehramts fur weiterfuhrende Schulen realisiert. Erfasst wurden individuelle Eingangsvoraussetzungen zu Studienbeginn (Abiturnote, Personlichkeit, Berufswahlmotive), die mit subjektiven Erfolgsmerkmalen (Studienzufriedenheit, Belastungserleben, Lehrkrafteselbstwirksamkeit) sowie der Note im ersten Staatsexamen in Zusammenhang gebracht wurden. In Regressionsanalysen sagte die Abiturnote die Note im ersten Staatsexamen vorher, fur die anderen Kriterien war sie jedoch nicht von Bedeutung. Subjektive Erfolgsmerkmale werden besser durch individuelle Voraussetzungen vorhergesagt. Mithilfe einer latenten Profilanalyse anhand der Eingangsmerkmale wurden drei Gruppen identifiziert, darunter eine mit eher ungunstigen Eingangsvoraussetzungen, die sich im Belastungserleben und der Lehrkrafteselbstwirksamkeit negativ von den anderen beiden Gruppen unterschied. Die Ergebnisse werden in Hinblick auf Studienberatung und Forderung von Lehramtsstudierenden diskutiert.","PeriodicalId":44398,"journal":{"name":"Psychologie in Erziehung Und Unterricht","volume":" ","pages":""},"PeriodicalIF":0.6,"publicationDate":"2021-06-21","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"47008961","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"心理学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
R. Schneider, Sarah Schwabe, Julia Ruby, Jörn R. Sparfeldt
Zentrales Ziel universitarer Lehre im Lehramtsstudium ist ein Kompetenzerwerb. Der Forschungsfrage zum Kompetenzerwerb in einem bildungswissenschaftlichen Diagnostik-Seminar wurde mit einem Feldexperiment mit zeitversetzter Intervention und drei Messzeitpunkten nachgegangen. In vier Parallelseminaren (N=78) erfolgte eine Zufallszuweisung der Studierenden zu Gruppe 1 mit Intervention zwischen T1 und T2 sowie Gruppe 2 mit Intervention zwischen T2 und T3. Die standardisierte Intervention zu „geschlossenen Aufgabenformaten“ umfasste zwei Seminarsitzungen a 90 Minuten mit wechselnden Phasen der Vermittlung theoretischen Wissens und der Wissensanwendung (Aufgabenkonstruktion). Zwischen T1 und T2 zeigte Gruppe 1 einen deutlicheren Kompetenzaufbau (Wissen/Anwenden d=1.69/2.73) als Gruppe 2 (Wissen/Anwenden d=0.41/0.54). Der Kompetenzzuwachs von T2 zu T3 war in Gruppe 2 (Wissen/Anwenden d=2.55/3.22) groser als in Gruppe 1 (Wissen/Anwenden d=0.94/1.51). Zu Semesteranfang und -ende differierten die Kompetenzauspragungen beider Gruppen nicht. Implikationen fur die Hochschullehre und deren Evaluation anhand von Kompetenzzuwachsen in Leistungstests werden diskutiert.
{"title":"Empirische Arbeit: Wo gelehrt wird, wird auch gelernt? Kompetenzaufbau in einem Diagnostikseminar im Lehramtsstudium","authors":"R. Schneider, Sarah Schwabe, Julia Ruby, Jörn R. Sparfeldt","doi":"10.2378/peu2021.art12d","DOIUrl":"https://doi.org/10.2378/peu2021.art12d","url":null,"abstract":"Zentrales Ziel universitarer Lehre im Lehramtsstudium ist ein Kompetenzerwerb. Der Forschungsfrage zum Kompetenzerwerb in einem bildungswissenschaftlichen Diagnostik-Seminar wurde mit einem Feldexperiment mit zeitversetzter Intervention und drei Messzeitpunkten nachgegangen. In vier Parallelseminaren (N=78) erfolgte eine Zufallszuweisung der Studierenden zu Gruppe 1 mit Intervention zwischen T1 und T2 sowie Gruppe 2 mit Intervention zwischen T2 und T3. Die standardisierte Intervention zu „geschlossenen Aufgabenformaten“ umfasste zwei Seminarsitzungen a 90 Minuten mit wechselnden Phasen der Vermittlung theoretischen Wissens und der Wissensanwendung (Aufgabenkonstruktion). Zwischen T1 und T2 zeigte Gruppe 1 einen deutlicheren Kompetenzaufbau (Wissen/Anwenden d=1.69/2.73) als Gruppe 2 (Wissen/Anwenden d=0.41/0.54). Der Kompetenzzuwachs von T2 zu T3 war in Gruppe 2 (Wissen/Anwenden d=2.55/3.22) groser als in Gruppe 1 (Wissen/Anwenden d=0.94/1.51). Zu Semesteranfang und -ende differierten die Kompetenzauspragungen beider Gruppen nicht. Implikationen fur die Hochschullehre und deren Evaluation anhand von Kompetenzzuwachsen in Leistungstests werden diskutiert.","PeriodicalId":44398,"journal":{"name":"Psychologie in Erziehung Und Unterricht","volume":" ","pages":""},"PeriodicalIF":0.6,"publicationDate":"2021-06-21","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"44430732","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"心理学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Auf der (Dauer-)Baustelle Lehrerbildung ist die Psychologie eines der zentralen Gewerke, das inhaltlich wie methodisch wichtige Beitrage zu einer gelingenden Lehrerbildung leistet. Die Psychologie (vgl. im Uberblick z.B. Imhof, 2020; Urhahne, Dresel & Fischer, 2019; vgl. auch das Psychologie-Rahmencurriculum der Kommission „Psychologie in Lehramtsstudiengangen“ der Deutschen Gesellschaft fur Psychologie (DGPs), 2020) entfaltet in den Lehramtsstudiengangen eine enorme und haufig unterschatzte Breitenwirkung; vielfaltige Bezuge bestehen beispielsweise zu den vier Kompetenzbereichen der KMK-Standards fur die Lehrerbildung (KMK, 2019): Bildungswissenschaften – Unterrichten, Erziehen, Beurteilen und Innovieren. [...]
{"title":"Editorial: Professionelle Entwicklung im Lehramtsstudium. Einführung in das Themenheft „Psychologische Perspektiven in der Qualitätsoffensive Lehrerbildung (QLB)“","authors":"B. Drechsel, B. Kracke, Jörn R. Sparfeldt","doi":"10.2378/peu2021.art10d","DOIUrl":"https://doi.org/10.2378/peu2021.art10d","url":null,"abstract":"Auf der (Dauer-)Baustelle Lehrerbildung ist die Psychologie eines der zentralen Gewerke, das inhaltlich wie methodisch wichtige Beitrage zu einer gelingenden Lehrerbildung leistet. Die Psychologie (vgl. im Uberblick z.B. Imhof, 2020; Urhahne, Dresel & Fischer, 2019; vgl. auch das Psychologie-Rahmencurriculum der Kommission „Psychologie in Lehramtsstudiengangen“ der Deutschen Gesellschaft fur Psychologie (DGPs), 2020) entfaltet in den Lehramtsstudiengangen eine enorme und haufig unterschatzte Breitenwirkung; vielfaltige Bezuge bestehen beispielsweise zu den vier Kompetenzbereichen der KMK-Standards fur die Lehrerbildung (KMK, 2019): Bildungswissenschaften – Unterrichten, Erziehen, Beurteilen und Innovieren. [...]","PeriodicalId":44398,"journal":{"name":"Psychologie in Erziehung Und Unterricht","volume":" ","pages":""},"PeriodicalIF":0.6,"publicationDate":"2021-06-21","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"47524234","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"心理学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Empirische Arbeit: „Paul ist nicht so gut in Deutsch“. Geschlechtsdifferenzielle Benotung im Fach Deutsch – eine Sekundäranalyse der Daten des IQB-Bildungstrends 2015","authors":"C. Rüdiger, Malte Jansen, Camilla Rjosk","doi":"10.2378/PEU2021.ART08D","DOIUrl":"https://doi.org/10.2378/PEU2021.ART08D","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":44398,"journal":{"name":"Psychologie in Erziehung Und Unterricht","volume":" ","pages":""},"PeriodicalIF":0.6,"publicationDate":"2021-05-04","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"47293501","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"心理学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Jennifer Paetsch, Daniel Mann, D. Mehler, B. Drechsel
In der vorliegenden Studie werden sechs verschiedene Facetten des professionellen Rollenverstandnisses zum Beruf der Lehrkraft im Verlauf des Studiums anhand eines Mehrkohortendesigns an 1319 Lehramtsstudierenden untersucht. Die Befragten schatzten alle Rollen (Wissensvermittler/-vermittlerin, Mediator/Mediatorin fur selbststandige Lernprozesse, Erzieher/Erzieherin, Helfer/Helferin, Berater/Beraterin, Beurteiler/Beurteilerin) durchschnittlich als wichtig bis sehr wichtig ein. Ein Vergleich von Studierenden zu Beginn und am Ende des Studiums unter Berucksichtigung des Geschlechts und der Schulform zeigte fur Mediator/Mediatorin und Beurteiler/Beurteilerin signifikant hohere Zustimmungen am Ende des Studiums. Mittels latenter Profilanalyse konnten drei Subgruppen von Studierenden identifiziert werden, die sich im Niveau der Zustimmung zu allen Rollenfacetten voneinander unterscheiden. Im anschliesenden Gruppenvergleich konnten fur Studiendauer und Anzahl der Pflichtpraktika keine signifikanten Unterschiede zwischen den Profilen nachgewiesen werden. Effekte zeigten sich fur Geschlecht, studierte Schulform sowie fur zusatzliche praktische Erfahrungen und deren Reflexion.
{"title":"Empirische Arbeit: Das professionelle Rollenverständnis von Lehramtsstudierenden im Verlauf des Studiums: Ein personenzentrierter Ansatz","authors":"Jennifer Paetsch, Daniel Mann, D. Mehler, B. Drechsel","doi":"10.2378/PEU2021.ART09D","DOIUrl":"https://doi.org/10.2378/PEU2021.ART09D","url":null,"abstract":"In der vorliegenden Studie werden sechs verschiedene Facetten des professionellen Rollenverstandnisses zum Beruf der Lehrkraft im Verlauf des Studiums anhand eines Mehrkohortendesigns an 1319 Lehramtsstudierenden untersucht. Die Befragten schatzten alle Rollen (Wissensvermittler/-vermittlerin, Mediator/Mediatorin fur selbststandige Lernprozesse, Erzieher/Erzieherin, Helfer/Helferin, Berater/Beraterin, Beurteiler/Beurteilerin) durchschnittlich als wichtig bis sehr wichtig ein. Ein Vergleich von Studierenden zu Beginn und am Ende des Studiums unter Berucksichtigung des Geschlechts und der Schulform zeigte fur Mediator/Mediatorin und Beurteiler/Beurteilerin signifikant hohere Zustimmungen am Ende des Studiums. Mittels latenter Profilanalyse konnten drei Subgruppen von Studierenden identifiziert werden, die sich im Niveau der Zustimmung zu allen Rollenfacetten voneinander unterscheiden. Im anschliesenden Gruppenvergleich konnten fur Studiendauer und Anzahl der Pflichtpraktika keine signifikanten Unterschiede zwischen den Profilen nachgewiesen werden. Effekte zeigten sich fur Geschlecht, studierte Schulform sowie fur zusatzliche praktische Erfahrungen und deren Reflexion.","PeriodicalId":44398,"journal":{"name":"Psychologie in Erziehung Und Unterricht","volume":" ","pages":""},"PeriodicalIF":0.6,"publicationDate":"2021-05-04","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"43242363","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"心理学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Zusammenfassung: Fur die Konstruktion eines Fragebogens zur Messung der Selbstwirksamkeit beim Unterrichten in sprachlich heterogenen Klassen wurden in einer Pilotstudie Items zu den beiden individuellen Dimensionen „Unterrichten“ und „Diagnostizieren“ und zur „generellen Lehrerselbstwirksamkeit“ entwickelt. In einer Hauptstudie mit N=1375 Lehramtsstudierenden wurden die psychometrischen Merkmale der Dimensionalitat, Reliabilitat, Messinvarianz und Konstruktvaliditat des neu entwickelten Instruments untersucht. In Zusammenhangsanalysen fanden sich erste Belege, dass sowohl die Nutzung auseruniversitarer Lerngelegenheiten zur sprachlichen Heterogenitat mit einer hoheren Selbstwirksamkeit zusammenhangt als auch ein hoheres studiengangspezifisches curriculares Angebot. Allerding waren diese Zusammenhange wegen der erst einsetzenden Reformmasnahmen zur sprachlichen Heterogenitat nur von geringer Effektstarke.
{"title":"Empirische Arbeit: Konstruktion eines Fragebogens zur Messung der Selbstwirksamkeit angehender Lehrpersonen im Hinblick auf das Unterrichten in sprachlich heterogenen Klassen","authors":"J. Doll, I. Stangen","doi":"10.2378/PEU2021.ART07D","DOIUrl":"https://doi.org/10.2378/PEU2021.ART07D","url":null,"abstract":"Zusammenfassung: Fur die Konstruktion eines Fragebogens zur Messung der Selbstwirksamkeit beim Unterrichten in sprachlich heterogenen Klassen wurden in einer Pilotstudie Items zu den beiden individuellen Dimensionen „Unterrichten“ und „Diagnostizieren“ und zur „generellen Lehrerselbstwirksamkeit“ entwickelt. In einer Hauptstudie mit N=1375 Lehramtsstudierenden wurden die psychometrischen Merkmale der Dimensionalitat, Reliabilitat, Messinvarianz und Konstruktvaliditat des neu entwickelten Instruments untersucht. In Zusammenhangsanalysen fanden sich erste Belege, dass sowohl die Nutzung auseruniversitarer Lerngelegenheiten zur sprachlichen Heterogenitat mit einer hoheren Selbstwirksamkeit zusammenhangt als auch ein hoheres studiengangspezifisches curriculares Angebot. Allerding waren diese Zusammenhange wegen der erst einsetzenden Reformmasnahmen zur sprachlichen Heterogenitat nur von geringer Effektstarke.","PeriodicalId":44398,"journal":{"name":"Psychologie in Erziehung Und Unterricht","volume":"68 1","pages":"135-150"},"PeriodicalIF":0.6,"publicationDate":"2021-03-19","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"43350269","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"心理学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Lukas Frei, M. Schüpbach, Benjamin von Allmen, W. Nieuwenboom
Zusammenfassung: Kann die Nutzung von auserunterrichtlichen Bildungs- und Betreuungsangeboten dazu beitragen, externalisierendes Verhalten zu reduzieren? Die bisherige Forschung zeigt widerspruchliche Befunde und ruckt damit mogliche Moderatoren in den Vordergrund. Anhand einer Stichprobe von 1596 Schulerinnen und Schulern aus 113 Klassen und 52 offenen Tagesschulen in der Deutschschweiz untersucht dieser Beitrag die Entwicklung von externalisierendem Verhalten bei Schulerinnen und Schulern mit oder ohne Nutzung des Tagesschulangebots. Dabei wird berucksichtigt, dass sich Tagesschulangebote sowohl in der jeweils vorhandenen Auspragung des externalisierenden Verhaltens der Gleichaltrigen als auch in der Interaktionsqualitat mit dem Betreuungspersonal unterscheiden. Mehrebenenanalysen zeigen insgesamt eine Abnahme von externalisierendem Verhalten zwischen Ende erste und Ende zweite Jahrgangsstufe, die allerdings durch eine Nutzung des Tagesschulangebots abgeschwacht wird. Weitere Analysen liefern Hinweise, dass das externalisierende Verhalten der Gleichaltrigen und die Interaktionsqualitat mit dem Betreuungspersonal eine moderierende Rolle spielen.
{"title":"Empirische Arbeit: Außerunterrichtliche Bildungs- und Betreuungsangebote als Mittel gegen externalisierendes Verhalten? Die Bedeutung der Gleichaltrigen und des Betreuungspersonals an Deutschschweizer Tagesschulen","authors":"Lukas Frei, M. Schüpbach, Benjamin von Allmen, W. Nieuwenboom","doi":"10.2378/PEU2021.ART06D","DOIUrl":"https://doi.org/10.2378/PEU2021.ART06D","url":null,"abstract":"Zusammenfassung: Kann die Nutzung von auserunterrichtlichen Bildungs- und Betreuungsangeboten dazu beitragen, externalisierendes Verhalten zu reduzieren? Die bisherige Forschung zeigt widerspruchliche Befunde und ruckt damit mogliche Moderatoren in den Vordergrund. Anhand einer Stichprobe von 1596 Schulerinnen und Schulern aus 113 Klassen und 52 offenen Tagesschulen in der Deutschschweiz untersucht dieser Beitrag die Entwicklung von externalisierendem Verhalten bei Schulerinnen und Schulern mit oder ohne Nutzung des Tagesschulangebots. Dabei wird berucksichtigt, dass sich Tagesschulangebote sowohl in der jeweils vorhandenen Auspragung des externalisierenden Verhaltens der Gleichaltrigen als auch in der Interaktionsqualitat mit dem Betreuungspersonal unterscheiden. Mehrebenenanalysen zeigen insgesamt eine Abnahme von externalisierendem Verhalten zwischen Ende erste und Ende zweite Jahrgangsstufe, die allerdings durch eine Nutzung des Tagesschulangebots abgeschwacht wird. Weitere Analysen liefern Hinweise, dass das externalisierende Verhalten der Gleichaltrigen und die Interaktionsqualitat mit dem Betreuungspersonal eine moderierende Rolle spielen.","PeriodicalId":44398,"journal":{"name":"Psychologie in Erziehung Und Unterricht","volume":"68 1","pages":"117-134"},"PeriodicalIF":0.6,"publicationDate":"2021-03-19","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"49349976","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"心理学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}