Pub Date : 2018-09-01DOI: 10.1024/1661-4747/A000362
Mona Céline Schwörer, D. Nitkowski, F. Petermann, U. Petermann
Zusammenfassung. Die ADHS-Symptomatik des Kindes hat Einfluss auf das psychosoziale Funktionsniveau der gesamten Familie. Studien zeigen eine erhöhte Belastung und Funktionsdefizite von Eltern mit Kindern mit ADHS-Symptomatik im Vergleich zur Kontrollgruppe. Es werden Eltern von Kindern mit ADHS (n = 26) im Vergleich zur Kontrollgruppe (n = 80) hinsichtlich ihrer Belastungsfaktoren (EBI) untersucht. Dabei werden komorbide Störungen wie aggressives Verhalten und internalisierende Probleme kontrolliert (SDQ). Unter Berücksichtigung des aggressiven Verhaltens und internalisierender Probleme unterscheiden sich Eltern von Kindern mit ADHS von Eltern der Kontrollgruppe nur in dem Faktor „Bindung“ signifikant voneinander (η2p = .04). Die in der Literatur beschriebenen elterlichen Belastungsfaktoren von Eltern mit Kindern mit ADHS scheinen vorwiegend dem oppositionell-aggressiven Verhalten, nicht der ADHS-Symptomatik zuzuschreiben zu sein.
{"title":"Kinder mit ADHS: Psychosoziale Belastungen bei Eltern","authors":"Mona Céline Schwörer, D. Nitkowski, F. Petermann, U. Petermann","doi":"10.1024/1661-4747/A000362","DOIUrl":"https://doi.org/10.1024/1661-4747/A000362","url":null,"abstract":"Zusammenfassung. Die ADHS-Symptomatik des Kindes hat Einfluss auf das psychosoziale Funktionsniveau der gesamten Familie. Studien zeigen eine erhöhte Belastung und Funktionsdefizite von Eltern mit Kindern mit ADHS-Symptomatik im Vergleich zur Kontrollgruppe. Es werden Eltern von Kindern mit ADHS (n = 26) im Vergleich zur Kontrollgruppe (n = 80) hinsichtlich ihrer Belastungsfaktoren (EBI) untersucht. Dabei werden komorbide Störungen wie aggressives Verhalten und internalisierende Probleme kontrolliert (SDQ). Unter Berücksichtigung des aggressiven Verhaltens und internalisierender Probleme unterscheiden sich Eltern von Kindern mit ADHS von Eltern der Kontrollgruppe nur in dem Faktor „Bindung“ signifikant voneinander (η2p = .04). Die in der Literatur beschriebenen elterlichen Belastungsfaktoren von Eltern mit Kindern mit ADHS scheinen vorwiegend dem oppositionell-aggressiven Verhalten, nicht der ADHS-Symptomatik zuzuschreiben zu sein.","PeriodicalId":44505,"journal":{"name":"Zeitschrift fur Psychiatrie Psychologie und Psychotherapie","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2018-09-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"47621317","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2018-09-01DOI: 10.1024/1661-4747/A000357
F. Petermann
{"title":"Vorschau auf die Jahre 2019 und 2020","authors":"F. Petermann","doi":"10.1024/1661-4747/A000357","DOIUrl":"https://doi.org/10.1024/1661-4747/A000357","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":44505,"journal":{"name":"Zeitschrift fur Psychiatrie Psychologie und Psychotherapie","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2018-09-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"43878327","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2018-09-01DOI: 10.1024/1661-4747/A000361
R. Schlack, Kristin Göbel, H. Hölling, F. Petermann, M. Romanos
Zusammenfassung. ADHS ist durch die Kernsymptome Unaufmerksamkeit, motorische Unruhe und Impulsivität gekennzeichnet. Die Diagnostik der ADHS ist aufwändig und kann nur klinisch erfolgen. Anhand der Verlaufsdaten aus zwei Erhebungszeitpunkten der KiGGS-Studie wird hier untersucht, (a) wie häufig Eltern eine für ihre zum Ersterhebungszeitpunkt (t0, 2003–2006) drei bis 11 Jahre alten Kinder berichtete ADHS-Lebenszeitprävalenz zum zweiten Erhebungszeitpunkt (t1, 2009–2012) erneut berichten und (b) wie häufig eine jemals durch einen Arzt oder Psychologen gestellte ADHS-Diagnose in einem Zeitraum von sechs Jahren erstmalig berichtet wird (Diagnose-Inzidenz). Dazu wurden ausgewählte kind- und umfeldbezogene Einflussfaktoren wie Geschlecht, Transition in eine andere Lebensphase, Rauchen und Alkoholkonsum der Mutter während der Schwangerschaft und Stillzeit, Familienstruktur und Sozialstatus sowie die psychopathologische Symptombelastung gemäß Strengths and Difficulties Questionnaire (SDQ) zu beiden Messzeitpunkten longitudinal untersucht. Im Ergebnis berichteten 57.4% der Eltern, die zum Ersterhebungszeitpunkt eine jemals gestellte ADHS-Diagnose berichtet hatten, diese nach sechs Jahren erneut. Multivariat betrug das Odds Ratio für einen stabilen Elternbericht der ADHS-Lebenszeitprävalenz für Jungen OR = 5.04, für Rauchen der Mutter in der Schwangerschaft OR = 2.84 für Peerprobleme OR = 1.30 und für Hyperaktivitätsprobleme OR = 1.21 zu t0. Die Diagnose-Inzidenz lag insgesamt bei 3.6%. Die Inzidenz war für Jungen dreimal so hoch wie für Mädchen und nahm mit steigendem Alter ab. Alle Prädiktoren mit Ausnahme des Alkoholkonsums der Mutter in der Schwangerschaft waren bivariat mit der Diagnose-Inzidenz signifikant assoziiert. Multivariat erwiesen sich jedoch nur männliches Geschlecht (OR = 2.89), die Transition in die Adoleszenz (OR = 0.38) sowie Verhaltens- (OR = 1.15) und Peerprobleme (OR = 1.46) zu t0 als signifikante Prädiktoren.
{"title":"Prädiktoren der Stabilität des Elternberichts über die ADHS-Lebenszeitprävalenz und Inzidenz der elternberichteten ADHS-Diagnose im Entwicklungsverlauf über sechs Jahre – Ergebnisse aus der KiGGS-Studie","authors":"R. Schlack, Kristin Göbel, H. Hölling, F. Petermann, M. Romanos","doi":"10.1024/1661-4747/A000361","DOIUrl":"https://doi.org/10.1024/1661-4747/A000361","url":null,"abstract":"Zusammenfassung. ADHS ist durch die Kernsymptome Unaufmerksamkeit, motorische Unruhe und Impulsivität gekennzeichnet. Die Diagnostik der ADHS ist aufwändig und kann nur klinisch erfolgen. Anhand der Verlaufsdaten aus zwei Erhebungszeitpunkten der KiGGS-Studie wird hier untersucht, (a) wie häufig Eltern eine für ihre zum Ersterhebungszeitpunkt (t0, 2003–2006) drei bis 11 Jahre alten Kinder berichtete ADHS-Lebenszeitprävalenz zum zweiten Erhebungszeitpunkt (t1, 2009–2012) erneut berichten und (b) wie häufig eine jemals durch einen Arzt oder Psychologen gestellte ADHS-Diagnose in einem Zeitraum von sechs Jahren erstmalig berichtet wird (Diagnose-Inzidenz). Dazu wurden ausgewählte kind- und umfeldbezogene Einflussfaktoren wie Geschlecht, Transition in eine andere Lebensphase, Rauchen und Alkoholkonsum der Mutter während der Schwangerschaft und Stillzeit, Familienstruktur und Sozialstatus sowie die psychopathologische Symptombelastung gemäß Strengths and Difficulties Questionnaire (SDQ) zu beiden Messzeitpunkten longitudinal untersucht. Im Ergebnis berichteten 57.4% der Eltern, die zum Ersterhebungszeitpunkt eine jemals gestellte ADHS-Diagnose berichtet hatten, diese nach sechs Jahren erneut. Multivariat betrug das Odds Ratio für einen stabilen Elternbericht der ADHS-Lebenszeitprävalenz für Jungen OR = 5.04, für Rauchen der Mutter in der Schwangerschaft OR = 2.84 für Peerprobleme OR = 1.30 und für Hyperaktivitätsprobleme OR = 1.21 zu t0. Die Diagnose-Inzidenz lag insgesamt bei 3.6%. Die Inzidenz war für Jungen dreimal so hoch wie für Mädchen und nahm mit steigendem Alter ab. Alle Prädiktoren mit Ausnahme des Alkoholkonsums der Mutter in der Schwangerschaft waren bivariat mit der Diagnose-Inzidenz signifikant assoziiert. Multivariat erwiesen sich jedoch nur männliches Geschlecht (OR = 2.89), die Transition in die Adoleszenz (OR = 0.38) sowie Verhaltens- (OR = 1.15) und Peerprobleme (OR = 1.46) zu t0 als signifikante Prädiktoren.","PeriodicalId":44505,"journal":{"name":"Zeitschrift fur Psychiatrie Psychologie und Psychotherapie","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2018-09-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"44636671","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2018-09-01DOI: 10.1024/1661-4747/A000358
F. Petermann, A. Philipsen
Zusammenfassung. Früher definierte man die ADHS als eine spezifische Erkrankung, die auf das Kindes- und Jugendalter begrenzt ist. Es ist seit mehr als einem Jahrzehnt durch epidemiologische Studien geklärt, dass bei mehr als der Hälfte der Betroffenen die ADHS auch im Erwachsenenalter fortbesteht. Heute hat sich die ADHS als psychische Erkrankung über die Lebensspanne etabliert. Es liegen gut überprüfte diagnostische Erhebungsverfahren für die unterschiedlichen Altersbereiche vor, in denen eine ADHS – teilweise in unterschiedlicher Symptomkonstellation – auftritt. Ebenso differenzieren sich pharmakologische und psychotherapeutische Ansätze zunehmend aus.
{"title":"ADHS über die Lebensspanne","authors":"F. Petermann, A. Philipsen","doi":"10.1024/1661-4747/A000358","DOIUrl":"https://doi.org/10.1024/1661-4747/A000358","url":null,"abstract":"Zusammenfassung. Früher definierte man die ADHS als eine spezifische Erkrankung, die auf das Kindes- und Jugendalter begrenzt ist. Es ist seit mehr als einem Jahrzehnt durch epidemiologische Studien geklärt, dass bei mehr als der Hälfte der Betroffenen die ADHS auch im Erwachsenenalter fortbesteht. Heute hat sich die ADHS als psychische Erkrankung über die Lebensspanne etabliert. Es liegen gut überprüfte diagnostische Erhebungsverfahren für die unterschiedlichen Altersbereiche vor, in denen eine ADHS – teilweise in unterschiedlicher Symptomkonstellation – auftritt. Ebenso differenzieren sich pharmakologische und psychotherapeutische Ansätze zunehmend aus.","PeriodicalId":44505,"journal":{"name":"Zeitschrift fur Psychiatrie Psychologie und Psychotherapie","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2018-09-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"42530219","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2018-09-01DOI: 10.1024/1661-4747/A000363
F. Petermann
{"title":"Trauma-Symptom-Checkliste für Kinder und Jugendliche","authors":"F. Petermann","doi":"10.1024/1661-4747/A000363","DOIUrl":"https://doi.org/10.1024/1661-4747/A000363","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":44505,"journal":{"name":"Zeitschrift fur Psychiatrie Psychologie und Psychotherapie","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2018-09-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"45502895","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2018-09-01DOI: 10.1024/1661-4747/A000359
Tilmann Reinelt, F. Petermann
Zusammenfassung. Defizite in Exekutivfunktionen und insbesondere in der Inhibitionsfähigkeit gelten verschiedenen Modellen zufolge als Kerndefizite einer Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS). Die Defizite sind sowohl auf einer Verhaltensebene als auch auf neurobiologischer Ebene belegt, finden aber bislang kaum Einzug in die klinische Diagnostik. Verschiedene Erhebungsverfahren werden vorgestellt und die Probleme im Bereich der klinischen Diagnostik skizziert. Viele Aufgaben messen nicht eine spezifische Exekutivfunktion, sondern umfassen immer auch andere kognitive Prozesse wie zum Beispiel Aufmerksamkeit oder Test- und Leistungsmotivation. Die Sensitivität vieler Aufgaben ist aufgrund der Heterogenität von ADHS durch verschiedene Entwicklungspfade oft nicht gewährleistet und Defizite in Exekutivfunktionen und der Inhibitionsfähigkeit sind auch nicht spezifisch für ADHS. Dennoch ist eine Diagnostik auffälliger Exekutivfunktionen und insbesondere von Defiziten in der Inhibitionsfähigkeit angebracht, da nur so Aussagen über zugrunde liegende Prozesse und Ursachen einer ADHS getroffen werden können, welche die Voraussetzung für gezielte Interventionen darstellen, wie zum Beispiel Inhibitionstrainings oder Neurofeedback.
{"title":"Zur Bedeutung auffälliger Exekutivfunktionen in der Diagnostik einer Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung","authors":"Tilmann Reinelt, F. Petermann","doi":"10.1024/1661-4747/A000359","DOIUrl":"https://doi.org/10.1024/1661-4747/A000359","url":null,"abstract":"Zusammenfassung. Defizite in Exekutivfunktionen und insbesondere in der Inhibitionsfähigkeit gelten verschiedenen Modellen zufolge als Kerndefizite einer Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS). Die Defizite sind sowohl auf einer Verhaltensebene als auch auf neurobiologischer Ebene belegt, finden aber bislang kaum Einzug in die klinische Diagnostik. Verschiedene Erhebungsverfahren werden vorgestellt und die Probleme im Bereich der klinischen Diagnostik skizziert. Viele Aufgaben messen nicht eine spezifische Exekutivfunktion, sondern umfassen immer auch andere kognitive Prozesse wie zum Beispiel Aufmerksamkeit oder Test- und Leistungsmotivation. Die Sensitivität vieler Aufgaben ist aufgrund der Heterogenität von ADHS durch verschiedene Entwicklungspfade oft nicht gewährleistet und Defizite in Exekutivfunktionen und der Inhibitionsfähigkeit sind auch nicht spezifisch für ADHS. Dennoch ist eine Diagnostik auffälliger Exekutivfunktionen und insbesondere von Defiziten in der Inhibitionsfähigkeit angebracht, da nur so Aussagen über zugrunde liegende Prozesse und Ursachen einer ADHS getroffen werden können, welche die Voraussetzung für gezielte Interventionen darstellen, wie zum Beispiel Inhibitionstrainings oder Neurofeedback.","PeriodicalId":44505,"journal":{"name":"Zeitschrift fur Psychiatrie Psychologie und Psychotherapie","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2018-09-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"49075722","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2018-06-01DOI: 10.1024/1661-4747/A000355
P. Herzberg, Swetlana Wildfang
Zusammenfassung. Die Rolle von Persönlichkeitseigenschaften für die Entstehung und Aufrechterhaltung von Essstörungen sowie der Einfluss auf den Therapieerfolg sind für einige Persönlichkeitsmerkmale (z.B. Neurotizismus) empirisch gesichert. Für andere Persönlichkeitseigenschaften ergibt sich kein einheitliches Bild von Zusammenhängen zu Essstörungssymptomen bzw. Persönlichkeitsunterschieden zwischen Personen mit und ohne einer Diagnose Essstörung. Die vorliegende Studie untersucht die Zusammenhänge von globalen (Big Five) und spezifischen Persönlichkeitsmerkmalen (z.B. Selbstwertgefühls) und Einstellungen zu typischen psychopathologischen Symptomen von Patienten mit Anorexia nervosa (AN) und Bulimia nervosa (BN). Im Gegensatz zu bisherigen Untersuchungsansätzen zu dieser Fragestellung werden die Zusammenhänge aus einer Netzwerkperspektive untersucht, die die Zentralität der Untersuchungsvariablen und deren Assoziationen in den Fokus rückt. Der Vergleich der Netzwerke von AN und BN Patienten zeigt, das Persönlichkeitsmerkmale für beide Patientengruppen generell relevant sind, es aber Unterschiede in den Netzwerkverbindungen gibt. Die Ergebnisse sprechen für die diagnostische Erfassung globaler und spezifischer Persönlichkeitsmerkmale bei Patienten mit AN und BN.
{"title":"Essstörungssymptome und Persönlichkeit: Implikationen für die Diagnostik aus einer Netzwerkperspektive","authors":"P. Herzberg, Swetlana Wildfang","doi":"10.1024/1661-4747/A000355","DOIUrl":"https://doi.org/10.1024/1661-4747/A000355","url":null,"abstract":"Zusammenfassung. Die Rolle von Persönlichkeitseigenschaften für die Entstehung und Aufrechterhaltung von Essstörungen sowie der Einfluss auf den Therapieerfolg sind für einige Persönlichkeitsmerkmale (z.B. Neurotizismus) empirisch gesichert. Für andere Persönlichkeitseigenschaften ergibt sich kein einheitliches Bild von Zusammenhängen zu Essstörungssymptomen bzw. Persönlichkeitsunterschieden zwischen Personen mit und ohne einer Diagnose Essstörung. Die vorliegende Studie untersucht die Zusammenhänge von globalen (Big Five) und spezifischen Persönlichkeitsmerkmalen (z.B. Selbstwertgefühls) und Einstellungen zu typischen psychopathologischen Symptomen von Patienten mit Anorexia nervosa (AN) und Bulimia nervosa (BN). Im Gegensatz zu bisherigen Untersuchungsansätzen zu dieser Fragestellung werden die Zusammenhänge aus einer Netzwerkperspektive untersucht, die die Zentralität der Untersuchungsvariablen und deren Assoziationen in den Fokus rückt. Der Vergleich der Netzwerke von AN und BN Patienten zeigt, das Persönlichkeitsmerkmale für beide Patientengruppen generell relevant sind, es aber Unterschiede in den Netzwerkverbindungen gibt. Die Ergebnisse sprechen für die diagnostische Erfassung globaler und spezifischer Persönlichkeitsmerkmale bei Patienten mit AN und BN.","PeriodicalId":44505,"journal":{"name":"Zeitschrift fur Psychiatrie Psychologie und Psychotherapie","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2018-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"47326501","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2018-06-01DOI: 10.1024/1661-4747/A000353
Ana N. Tibubos, Rüdiger Zwerenz, E. Brähler, M. Beutel
Zusammenfassung. Zunehmend wächst das Angebot evidenzbasierter psychotherapeutischer Online-Interventionen. Dies wirft die Frage auf, ob bestimmte Persönlichkeitsmerkmale Nutzung und Erfolg von onlinebasierten Interventionen beeinflussen. Erste Befunde liefern Hinweise, dass sich breite (z.B. Offenheit für neue Erfahrungen, Gewissenhaftigkeit) sowie spezifische Traits (z.B. Einstellung zu psychotherapeutischen Online-Interventionen) als relevante Prädiktoren erwiesen. Trotz der bislang limitierten Datenlage für differentielle Effekte bei klinischen Stichproben stellen Persönlichkeitsmerkmale für die vielen möglichen Varianten der Online-Psychotherapie bei verschiedenen Störungsbildern eine wichtige Grundlage für effektive, maßgeschneiderte Interventionen dar. Aus methodischer Sicht kann durch Einsatz multimodaler Diagnostik und Aggregation verschiedener Datenquellen, die in der Online-Psychotherapieforschung leicht umsetzbar sind, eine zuverlässige und valide Erfassung der Persönlichkeit und ihrer Facetten ermöglicht werden.
{"title":"Persönlichkeitsdiagnostik in der Online-Psychotherapieforschung","authors":"Ana N. Tibubos, Rüdiger Zwerenz, E. Brähler, M. Beutel","doi":"10.1024/1661-4747/A000353","DOIUrl":"https://doi.org/10.1024/1661-4747/A000353","url":null,"abstract":"Zusammenfassung. Zunehmend wächst das Angebot evidenzbasierter psychotherapeutischer Online-Interventionen. Dies wirft die Frage auf, ob bestimmte Persönlichkeitsmerkmale Nutzung und Erfolg von onlinebasierten Interventionen beeinflussen. Erste Befunde liefern Hinweise, dass sich breite (z.B. Offenheit für neue Erfahrungen, Gewissenhaftigkeit) sowie spezifische Traits (z.B. Einstellung zu psychotherapeutischen Online-Interventionen) als relevante Prädiktoren erwiesen. Trotz der bislang limitierten Datenlage für differentielle Effekte bei klinischen Stichproben stellen Persönlichkeitsmerkmale für die vielen möglichen Varianten der Online-Psychotherapie bei verschiedenen Störungsbildern eine wichtige Grundlage für effektive, maßgeschneiderte Interventionen dar. Aus methodischer Sicht kann durch Einsatz multimodaler Diagnostik und Aggregation verschiedener Datenquellen, die in der Online-Psychotherapieforschung leicht umsetzbar sind, eine zuverlässige und valide Erfassung der Persönlichkeit und ihrer Facetten ermöglicht werden.","PeriodicalId":44505,"journal":{"name":"Zeitschrift fur Psychiatrie Psychologie und Psychotherapie","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2018-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"48975033","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}