Mindfulness-based interventions (MBI) represent a central pillar of the third wave of Cognitive Behavioral Therapy. In recent years, MBI have been implemented in treating patients with psychotic disorders, and their efficacy has been evaluated in a small number of randomized-controlled trials (RCTs). This narrative review presents the current state of research on the efficacy and effectiveness, as well as central aspects of the clinical applications of MBI in the treatment of patients with schizophrenia and primary psychotic disorders. Current meta-analyses show different results but concur that in comparison to controls with treatment-as-usual (TAU) and in Pre-Post-Analyses, MBI show promising results in reducing the, in regards to pharmacotherapy, difficult to treat negative (g = 0.56 and g = 0.75) and positive symptoms (g = 0.19 and g = 0.32) with effect sizes between small and large. In addition, MBI can lead to positive effects on depressive and anxiety symptoms (g = 0.20 and g = 0.43) and contribute to a long-term reduction in re-hospitalization rates 12 months post-discharge and a shortening of the duration of inpatient treatment. In contrast to psychotherapy research from the UK, Australia, and Hong Kong, the scientific evaluation and implementation of mindfulness-based treatment options in the entire German-speaking area are still in the early stages.
{"title":"Mindfulness-Based Interventions in People with Psychotic Disorders: An Overview of the State of Research Concerning Efficacy and Implications for Clinical Practice","authors":"K. Böge, Daniel Catena, E. Hahn","doi":"10.1159/000524534","DOIUrl":"https://doi.org/10.1159/000524534","url":null,"abstract":"Mindfulness-based interventions (MBI) represent a central pillar of the third wave of Cognitive Behavioral Therapy. In recent years, MBI have been implemented in treating patients with psychotic disorders, and their efficacy has been evaluated in a small number of randomized-controlled trials (RCTs). This narrative review presents the current state of research on the efficacy and effectiveness, as well as central aspects of the clinical applications of MBI in the treatment of patients with schizophrenia and primary psychotic disorders. Current meta-analyses show different results but concur that in comparison to controls with treatment-as-usual (TAU) and in Pre-Post-Analyses, MBI show promising results in reducing the, in regards to pharmacotherapy, difficult to treat negative (g = 0.56 and g = 0.75) and positive symptoms (g = 0.19 and g = 0.32) with effect sizes between small and large. In addition, MBI can lead to positive effects on depressive and anxiety symptoms (g = 0.20 and g = 0.43) and contribute to a long-term reduction in re-hospitalization rates 12 months post-discharge and a shortening of the duration of inpatient treatment. In contrast to psychotherapy research from the UK, Australia, and Hong Kong, the scientific evaluation and implementation of mindfulness-based treatment options in the entire German-speaking area are still in the early stages.","PeriodicalId":49386,"journal":{"name":"Verhaltenstherapie","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":0.6,"publicationDate":"2022-06-24","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"87143956","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"医学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Alle drei Kardinalsymptome der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) beschreiben die mangelnde Verhaltenswirksamkeit vorausgehender Umweltreize. Daher benötigen betroffene Kinder mehr und nachdrücklichere Verhaltenshinweise der sozialen Umwelt und erhöhen elterliches Stresserleben. Zwar manifestieren sich Selbststeuerungsdefizite und Elternstress situations- bzw. anforderungsabhängig mit intra-individueller Variabilität. Gängige Maße von Verhaltensauffälligkeit und Elternstress zielen aber auf generalisierte Eindrücke. Forschungsrationale: Zur Erfassung intra-individueller Auffälligkeits- und Belastungsunterschiede liegt ein Familiensituationsinventar mit Ratingskalen vor. Es handelt sich um eine deutschsprachige und eng am Original ausgerichtete Adaptation des Home Situation Questionnaire (HSQ) mit ergänzter Elternbelastungsskala. Aus der untersuchungsbedürftigen Frage nach faktorieller Validität ergibt sich das Forschungsrationale für eine explorative Faktorenanalyse. Methode: In der Gesamtstichprobe waren Eltern von Kindern mit (m. = 204, w. = 33; Mittelwert = 8,6 J.) und ohne gesicherte ADHS (m. = 206, w.= 155; Mittelwert = 7,6 J.) eingeschlossen. Sie sollten 16 Familiensituationen auf das Ausmaß kindlicher Verhaltensauffälligkeiten und ihrer damit verbundenen Belastung hin beurteilen. In der klinischen Stichprobe wurde die externe Validität der ermittelten Faktorenstruktur korrelationsanalytisch anhand dreier etablierter Skalen überprüft. Ergebnisse: Beide HSQ-Skalen teilen eine Zweifaktorenstruktur mit zufriedenstellender Varianzaufklärung (56,02–60,38%) und akzeptabler externer und diskriminanter Validität. „Häusliche Aufgabenerledigung“ (Faktor 2) unterscheidet stärker als „soziales Auftreten“ (Faktor 1) zwischen Kindern mit und ohne ADHS. Diskussion: „Häusliche Aufgabenerledigung“ beinhaltet Verhalten in regelmäßig wiederkehrenden Familiensituationen und erfordert Regel- bzw. Instruktionsbefolgung. Mit ADHS diagnostizierte Kinder befolgen geltende Regeln selten von sich aus (beispielsweise mit Selbstinstruktionen). Bei der mit Verhaltensauffälligkeiten assoziierten Elternbelastung in Familiensituationen handelt es sich daher eher um Regulation Load statt Mental Load.
{"title":"Struktur von kindlicher Verhaltensauffälligkeit und assoziierter Elternbelastung in Familiensituationen","authors":"Morena Lauth, Mariella Panagl, G. Lauth","doi":"10.1159/000524786","DOIUrl":"https://doi.org/10.1159/000524786","url":null,"abstract":"Alle drei Kardinalsymptome der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) beschreiben die mangelnde Verhaltenswirksamkeit vorausgehender Umweltreize. Daher benötigen betroffene Kinder mehr und nachdrücklichere Verhaltenshinweise der sozialen Umwelt und erhöhen elterliches Stresserleben. Zwar manifestieren sich Selbststeuerungsdefizite und Elternstress situations- bzw. anforderungsabhängig mit intra-individueller Variabilität. Gängige Maße von Verhaltensauffälligkeit und Elternstress zielen aber auf generalisierte Eindrücke. Forschungsrationale: Zur Erfassung intra-individueller Auffälligkeits- und Belastungsunterschiede liegt ein Familiensituationsinventar mit Ratingskalen vor. Es handelt sich um eine deutschsprachige und eng am Original ausgerichtete Adaptation des Home Situation Questionnaire (HSQ) mit ergänzter Elternbelastungsskala. Aus der untersuchungsbedürftigen Frage nach faktorieller Validität ergibt sich das Forschungsrationale für eine explorative Faktorenanalyse. Methode: In der Gesamtstichprobe waren Eltern von Kindern mit (m. = 204, w. = 33; Mittelwert = 8,6 J.) und ohne gesicherte ADHS (m. = 206, w.= 155; Mittelwert = 7,6 J.) eingeschlossen. Sie sollten 16 Familiensituationen auf das Ausmaß kindlicher Verhaltensauffälligkeiten und ihrer damit verbundenen Belastung hin beurteilen. In der klinischen Stichprobe wurde die externe Validität der ermittelten Faktorenstruktur korrelationsanalytisch anhand dreier etablierter Skalen überprüft. Ergebnisse: Beide HSQ-Skalen teilen eine Zweifaktorenstruktur mit zufriedenstellender Varianzaufklärung (56,02–60,38%) und akzeptabler externer und diskriminanter Validität. „Häusliche Aufgabenerledigung“ (Faktor 2) unterscheidet stärker als „soziales Auftreten“ (Faktor 1) zwischen Kindern mit und ohne ADHS. Diskussion: „Häusliche Aufgabenerledigung“ beinhaltet Verhalten in regelmäßig wiederkehrenden Familiensituationen und erfordert Regel- bzw. Instruktionsbefolgung. Mit ADHS diagnostizierte Kinder befolgen geltende Regeln selten von sich aus (beispielsweise mit Selbstinstruktionen). Bei der mit Verhaltensauffälligkeiten assoziierten Elternbelastung in Familiensituationen handelt es sich daher eher um Regulation Load statt Mental Load.","PeriodicalId":49386,"journal":{"name":"Verhaltenstherapie","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":0.6,"publicationDate":"2022-06-10","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"81240423","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"医学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Kognitive Modelle der Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) gehen davon aus, dass eine dysfunktionale Informationsverarbeitung in den Bereichen Aufmerksamkeit, Interpretation, Bewertung und Gedächtnis einen wichtigen Faktor für das Auftreten und die Aufrechterhaltung der PTBS darstellt. Parallel zeigen verschiedenste Entwicklungen in der klinisch-experimentellen Forschung, dass es möglich sein könnte, solche kognitiven Verzerrungen mithilfe von Cognitive Bias Modification (CBM)-Trainings zu modifizieren. In diesem Beitrag geben wir einen narrativen Überblick über die CBM-Forschung im Kontext von Trauma und PTBS, im experimentellen sowie klinisch-angewandten Bereich. Zudem werden Herausforderungen und neue Forschungslinien für die CBM-Forschung im Kontext der PTBS vorgestellt und diskutiert.
{"title":"Cognitive Bias Modification bei Symptomen der Posttraumatischen Belastungsstörung","authors":"Marcella L. Woud, C. Wittekind, Felix Würtz","doi":"10.1159/000524709","DOIUrl":"https://doi.org/10.1159/000524709","url":null,"abstract":"Kognitive Modelle der Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) gehen davon aus, dass eine dysfunktionale Informationsverarbeitung in den Bereichen Aufmerksamkeit, Interpretation, Bewertung und Gedächtnis einen wichtigen Faktor für das Auftreten und die Aufrechterhaltung der PTBS darstellt. Parallel zeigen verschiedenste Entwicklungen in der klinisch-experimentellen Forschung, dass es möglich sein könnte, solche kognitiven Verzerrungen mithilfe von Cognitive Bias Modification (CBM)-Trainings zu modifizieren. In diesem Beitrag geben wir einen narrativen Überblick über die CBM-Forschung im Kontext von Trauma und PTBS, im experimentellen sowie klinisch-angewandten Bereich. Zudem werden Herausforderungen und neue Forschungslinien für die CBM-Forschung im Kontext der PTBS vorgestellt und diskutiert.","PeriodicalId":49386,"journal":{"name":"Verhaltenstherapie","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":0.6,"publicationDate":"2022-06-07","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"73755318","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"医学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Ziel: Diese Arbeit gibt einen Überblick über bisherige wissenschaftliche Empfehlungen zur Implementierung der blended therapy, d.h. der Kombination von Therapien in Präsenz und via digitaler Medien. Die Empfehlungen umfassen die Themen: (1) wahrgenommene Barrieren von Psychotherapeut*innen, (2) Format der blended therapy und (3) Indikationen für Patient*innen. In diesem Rahmen werden Faktoren aufgezeigt, die Akteur*innen im Gesundheitssystem als Orientierung dienen können, welche Determinanten bei der Implementierung in die Routineversorgung zu berücksichtigen sind. Methodik: Die systematische Suche erfolgte in den Datenbanken PsycArticles, PsycInfo, PSYNDEX und PubMed. Ergebnisse: Die Publikationen umfassen vier quantitative, neun qualitative sowie drei Mixed-Methods-Studien. Die bisherigen Arbeiten kommen zu dem Ergebnis, dass Psychotherapeut*innen frühzeitig in den Implementierungsprozess einbezogen und langfristige supportive Maßnahmen für die Umstrukturierung der bisherigen Arbeitsroutine geschaffen werden sollten. Das Format der blended therapy sollte nicht standardisiert angewandt, sondern vielmehr individuell an die Patient*innen angepasst werden. Hinsichtlich möglicher Indikationen werden verschiedene Einflussfaktoren der Patient*innen diskutiert, die bisher jedoch nur unzureichend untersucht wurden. Diskussion: Bisherige Studien weisen größtenteils homogene Charakteristika und Ergebnisse auf. Forschungslücken bestehen hinsichtlich der Frage, inwieweit sich die Ergebnisse auf andere Therapieschulen, Berufsgruppen und Störungsbilder übertragen lassen. Schlussfolgerung: Das Review veranschaulicht, dass es wichtiger Vorarbeit hinsichtlich der Anwendungsunterstützung für Psychotherapeut*innen sowie weiterer Forschungsaktivität bedarf, um die Implementierung von blended therapy im Sinne einer möglichen Verbesserung der psychotherapeutischen Versorgung voranzutreiben.
{"title":"Das Beste aus zwei Welten: Eine systematische Übersicht zu Faktoren der Implementierung einer “Blended Therapy” (Gemischte Therapie) in der Psychotherapeutischen Routineversorgung","authors":"Mayra Dech, Julia Klawohn, N. Romanczuk-Seiferth","doi":"10.1159/000524332","DOIUrl":"https://doi.org/10.1159/000524332","url":null,"abstract":"Ziel: Diese Arbeit gibt einen Überblick über bisherige wissenschaftliche Empfehlungen zur Implementierung der blended therapy, d.h. der Kombination von Therapien in Präsenz und via digitaler Medien. Die Empfehlungen umfassen die Themen: (1) wahrgenommene Barrieren von Psychotherapeut*innen, (2) Format der blended therapy und (3) Indikationen für Patient*innen. In diesem Rahmen werden Faktoren aufgezeigt, die Akteur*innen im Gesundheitssystem als Orientierung dienen können, welche Determinanten bei der Implementierung in die Routineversorgung zu berücksichtigen sind. Methodik: Die systematische Suche erfolgte in den Datenbanken PsycArticles, PsycInfo, PSYNDEX und PubMed. Ergebnisse: Die Publikationen umfassen vier quantitative, neun qualitative sowie drei Mixed-Methods-Studien. Die bisherigen Arbeiten kommen zu dem Ergebnis, dass Psychotherapeut*innen frühzeitig in den Implementierungsprozess einbezogen und langfristige supportive Maßnahmen für die Umstrukturierung der bisherigen Arbeitsroutine geschaffen werden sollten. Das Format der blended therapy sollte nicht standardisiert angewandt, sondern vielmehr individuell an die Patient*innen angepasst werden. Hinsichtlich möglicher Indikationen werden verschiedene Einflussfaktoren der Patient*innen diskutiert, die bisher jedoch nur unzureichend untersucht wurden. Diskussion: Bisherige Studien weisen größtenteils homogene Charakteristika und Ergebnisse auf. Forschungslücken bestehen hinsichtlich der Frage, inwieweit sich die Ergebnisse auf andere Therapieschulen, Berufsgruppen und Störungsbilder übertragen lassen. Schlussfolgerung: Das Review veranschaulicht, dass es wichtiger Vorarbeit hinsichtlich der Anwendungsunterstützung für Psychotherapeut*innen sowie weiterer Forschungsaktivität bedarf, um die Implementierung von blended therapy im Sinne einer möglichen Verbesserung der psychotherapeutischen Versorgung voranzutreiben.","PeriodicalId":49386,"journal":{"name":"Verhaltenstherapie","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":0.6,"publicationDate":"2022-06-03","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"75558783","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"医学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Theoretischer Hintergrund: In den aktuellen Modellen zur Entwicklung und Aufrechterhaltung von Adipositas bei Kindern und Jugendlichen wird familiären Faktoren eine bedeutsame Rolle zugeschrieben. Die Einbeziehung der Eltern im Rahmen einer Therapie sollte daher zur Optimierung von Therapieeffekten beitragen. Fragestellung: In der vorliegenden Studie soll daher geprüft werden, ob eine verhaltenstherapeutisch orientierte Familientherapie, innerhalb derer systemische Elemente zur Modifikation der familiären Kommunikations- und Interaktionsmuster eingesetzt werden, bessere Therapieeffekte erbringt als eine verhaltenstherapeutisch orientierte multimodale Gruppentherapie, in deren Rahmen die Eltern lediglich ausführlich über Ziele und Inhalte der Behandlung aufgeklärt werden. Methode: Es wurde eine Therapievergleichsstudie mit 71 adipösen Kindern durchgeführt, von denen 32 einer multimodalen Gruppentherapie und 39 einer Familientherapie zugewiesen wurden. Beide Therapiebedingungen umfassten jeweils neun Sitzungen innerhalb von drei Monaten. Gemessen wurden sowohl anthropometrische als auch psychologische Kriteriumsvariablen jeweils vor und nach der Therapie. Ergebnisse: Kinder mit Adipositas, die im Rahmen einer verhaltenstherapeutisch orientierten Gruppentherapie behandelt wurden, zeigten nach Beendigung der Therapie eine signifikante Reduktion Ihres Körpergewichts und ihres Körperfettanteils. Ihre durchschnittliche tägliche Kalorienaufnahme war signifikant niedriger als vor Beginn der Therapie. Die wahrgenommene Ängstlichkeit hatte abgenommen, das Selbstwertgefühl zugenommen. Eine als Vergleich durchgeführte systemisch orientierte psychologische Therapie erwies sich nicht als effektiver, weder im Hinblick auf anthropometrische noch auf psychologische Kriteriumsmaße. Diskussion: Die Ergebnisse der Studie sprechen nicht unbedingt gegen die Einbeziehung familiärer Interaktionsmuster bei der Therapie von Kindern mit Adipositas, sondern müssen im Hinblick auf studienimmanente Beschränkungen interpretiert werden, die eine Aufdeckung differenzieller Therapieeffekte möglicherweise verhindert haben.
{"title":"Wirksamkeit einer Familientherapie im Vergleich zu einer verhaltenstherapeutisch orientierten Gruppentherapie bei Kindern mit Adipositas","authors":"R. Laessle, S. Lehrke","doi":"10.1159/000524673","DOIUrl":"https://doi.org/10.1159/000524673","url":null,"abstract":"Theoretischer Hintergrund: In den aktuellen Modellen zur Entwicklung und Aufrechterhaltung von Adipositas bei Kindern und Jugendlichen wird familiären Faktoren eine bedeutsame Rolle zugeschrieben. Die Einbeziehung der Eltern im Rahmen einer Therapie sollte daher zur Optimierung von Therapieeffekten beitragen. Fragestellung: In der vorliegenden Studie soll daher geprüft werden, ob eine verhaltenstherapeutisch orientierte Familientherapie, innerhalb derer systemische Elemente zur Modifikation der familiären Kommunikations- und Interaktionsmuster eingesetzt werden, bessere Therapieeffekte erbringt als eine verhaltenstherapeutisch orientierte multimodale Gruppentherapie, in deren Rahmen die Eltern lediglich ausführlich über Ziele und Inhalte der Behandlung aufgeklärt werden. Methode: Es wurde eine Therapievergleichsstudie mit 71 adipösen Kindern durchgeführt, von denen 32 einer multimodalen Gruppentherapie und 39 einer Familientherapie zugewiesen wurden. Beide Therapiebedingungen umfassten jeweils neun Sitzungen innerhalb von drei Monaten. Gemessen wurden sowohl anthropometrische als auch psychologische Kriteriumsvariablen jeweils vor und nach der Therapie. Ergebnisse: Kinder mit Adipositas, die im Rahmen einer verhaltenstherapeutisch orientierten Gruppentherapie behandelt wurden, zeigten nach Beendigung der Therapie eine signifikante Reduktion Ihres Körpergewichts und ihres Körperfettanteils. Ihre durchschnittliche tägliche Kalorienaufnahme war signifikant niedriger als vor Beginn der Therapie. Die wahrgenommene Ängstlichkeit hatte abgenommen, das Selbstwertgefühl zugenommen. Eine als Vergleich durchgeführte systemisch orientierte psychologische Therapie erwies sich nicht als effektiver, weder im Hinblick auf anthropometrische noch auf psychologische Kriteriumsmaße. Diskussion: Die Ergebnisse der Studie sprechen nicht unbedingt gegen die Einbeziehung familiärer Interaktionsmuster bei der Therapie von Kindern mit Adipositas, sondern müssen im Hinblick auf studienimmanente Beschränkungen interpretiert werden, die eine Aufdeckung differenzieller Therapieeffekte möglicherweise verhindert haben.","PeriodicalId":49386,"journal":{"name":"Verhaltenstherapie","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":0.6,"publicationDate":"2022-05-20","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"88721480","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"医学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Geflüchtete machen im Zusammenhang mit ihrer Flucht häufig traumatische Erfahrungen und weisen deutlich erhöhte Prävalenzraten für die posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) und andere psychische Störungen auf. Optimismus zeigte in vielfältigen anderen Kontexten eine protektive Wirkung auf die psychische Gesundheit. Die vorliegende Studie untersucht im Rahmen eines querschnittlichen Designs, ob auch bei Geflüchteten Zusammenhänge zwischen Optimismus, Pessimismus und der Symptomatik der PTBS bestehen. Anhand einer Stichprobe von Geflüchteten (N = 554), die zum Zeitpunkt der Befragung (2017–2018) erst seit Kurzem in Deutschland waren, wurden Zusammenhänge zwischen (a) Optimismus, Pessimismus und dem Schweregrad der PTBS-Symptomatik und (b) Optimismus, Pessimismus und der Ausprägung der Symptomatik in den verschiedenen Symptomclustern der PTBS untersucht. Optimismus und Pessimismus wurden mit dem Life Orientation Test-Revised (LOT-R) erfasst, PTBS-Symptomatik mit der Posttraumatic Stress Disorder Checklist for DSM-5 (PCL-5). Zusätzlich wurden fluchtbezogene und soziodemographische Variablen erhoben. Optimismus war negativ mit der Gesamtsymptomatik der PTBS sowie der Symptomatik in den Clustern Intrusionen, Negative Kognition und Stimmung sowie Hyperarousal assoziiert. Umgekehrt zeigte Pessimismus positive Zusammenhänge mit diesen vier Variablen. Weder Optimismus noch Pessimismus waren signifikant mit dem Cluster Vermeidung assoziiert. Die Ergebnisse können als vorsichtiger Hinweis darauf interpretiert werden, dass Optimismus zu Resilienz bei Geflüchteten beiträgt.
{"title":"Zusammenhänge zwischen Optimismus, Pessimismus und PTBS-Symptomatik bei seit Kurzem in Deutschland lebenden Geflüchteten","authors":"Charlotte Papke, H. Glaesmer, Yuriy Nesterko","doi":"10.1159/000524520","DOIUrl":"https://doi.org/10.1159/000524520","url":null,"abstract":"Geflüchtete machen im Zusammenhang mit ihrer Flucht häufig traumatische Erfahrungen und weisen deutlich erhöhte Prävalenzraten für die posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) und andere psychische Störungen auf. Optimismus zeigte in vielfältigen anderen Kontexten eine protektive Wirkung auf die psychische Gesundheit. Die vorliegende Studie untersucht im Rahmen eines querschnittlichen Designs, ob auch bei Geflüchteten Zusammenhänge zwischen Optimismus, Pessimismus und der Symptomatik der PTBS bestehen. Anhand einer Stichprobe von Geflüchteten (N = 554), die zum Zeitpunkt der Befragung (2017–2018) erst seit Kurzem in Deutschland waren, wurden Zusammenhänge zwischen (a) Optimismus, Pessimismus und dem Schweregrad der PTBS-Symptomatik und (b) Optimismus, Pessimismus und der Ausprägung der Symptomatik in den verschiedenen Symptomclustern der PTBS untersucht. Optimismus und Pessimismus wurden mit dem Life Orientation Test-Revised (LOT-R) erfasst, PTBS-Symptomatik mit der Posttraumatic Stress Disorder Checklist for DSM-5 (PCL-5). Zusätzlich wurden fluchtbezogene und soziodemographische Variablen erhoben. Optimismus war negativ mit der Gesamtsymptomatik der PTBS sowie der Symptomatik in den Clustern Intrusionen, Negative Kognition und Stimmung sowie Hyperarousal assoziiert. Umgekehrt zeigte Pessimismus positive Zusammenhänge mit diesen vier Variablen. Weder Optimismus noch Pessimismus waren signifikant mit dem Cluster Vermeidung assoziiert. Die Ergebnisse können als vorsichtiger Hinweis darauf interpretiert werden, dass Optimismus zu Resilienz bei Geflüchteten beiträgt.","PeriodicalId":49386,"journal":{"name":"Verhaltenstherapie","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":0.6,"publicationDate":"2022-05-13","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"75493586","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"医学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Background: There is initial evidence for the efficacy of heart rate variability biofeedback (HRV-BF) in depression, anxiety disorders, and functional somatic syndromes. In somatic symptom disorder (SSD), evidence is lacking. The aim of this study was to describe a newly developed HRV-BF brief intervention and to analyze HRV changes, and to examine the applicability and acceptance in SSD. Methods: We analyzed the data of the subsample of a pilot randomized controlled trial (22 subjects with SSD) who received HRV-BF over 4 sessions. We assessed HRV (SDNN: standard deviation of the NN interval, RMSSD: root mean square of successive differences between NN interval, LF: low frequency) and the subjective evaluation and acceptance of the intervention. Results: HRV analyses within therapy sessions showed that individuals learned to increase their HRV significantly during biofeedback sessions and were able to maintain it during self-regulation periods without feedback (SDNN, RMSSD, LF: 5.7 ≤ Ft ≤ 11.1). Moreover, HRV improved across sessions (SDNN). The majority of participants rated the intervention very positively (e.g., satisfaction, improvement in mood and physical well-being). Conclusions: HRV-BF can be learned within 4 sessions and shows positive effects in patients with SSD. Adding HRV-BF to existing treatments, e.g., psychotherapy, seems promising.
{"title":"Presentation and Evaluation of a Manual for Heart Rate Variability Biofeedback in Somatic Symptom Disorder","authors":"L. Klewinghaus, Alexandra Martin","doi":"10.1159/000522419","DOIUrl":"https://doi.org/10.1159/000522419","url":null,"abstract":"Background: There is initial evidence for the efficacy of heart rate variability biofeedback (HRV-BF) in depression, anxiety disorders, and functional somatic syndromes. In somatic symptom disorder (SSD), evidence is lacking. The aim of this study was to describe a newly developed HRV-BF brief intervention and to analyze HRV changes, and to examine the applicability and acceptance in SSD. Methods: We analyzed the data of the subsample of a pilot randomized controlled trial (22 subjects with SSD) who received HRV-BF over 4 sessions. We assessed HRV (SDNN: standard deviation of the NN interval, RMSSD: root mean square of successive differences between NN interval, LF: low frequency) and the subjective evaluation and acceptance of the intervention. Results: HRV analyses within therapy sessions showed that individuals learned to increase their HRV significantly during biofeedback sessions and were able to maintain it during self-regulation periods without feedback (SDNN, RMSSD, LF: 5.7 ≤ Ft ≤ 11.1). Moreover, HRV improved across sessions (SDNN). The majority of participants rated the intervention very positively (e.g., satisfaction, improvement in mood and physical well-being). Conclusions: HRV-BF can be learned within 4 sessions and shows positive effects in patients with SSD. Adding HRV-BF to existing treatments, e.g., psychotherapy, seems promising.","PeriodicalId":49386,"journal":{"name":"Verhaltenstherapie","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":0.6,"publicationDate":"2022-05-02","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"82002816","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"医学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Achtsamkeitsbasierte Interventionen (AI) stellen mittlerweile eine zentrale Säule der dritten Welle der Kognitiven Verhaltenstherapie dar. In den letzten Jahren wurden AI bei Patient*innen mit psychotischen Störungen implementiert und deren Wirksamkeit im Rahmen von einer kleineren Anzahl von randomisiert-kontrollierten Studien (RCTs) gezeigt. Der vorliegende narrative Übersichtsartikel stellt den aktuellen Stand der Forschung zur Effektivität, sowie zentrale Aspekte der klinischen Anwendungen von AI bei der Behandlung von Patient*innen mit Schizophrenien und primären psychotischen Störungen dar. Aus aktuellen Metaanalysen lässt sich trotz der Heterogenität der Studienergebnisse schlussfolgern, dass AI im Rahmen von RCTs des Vergleichs einer Kontrollgruppe mit einer gewöhnlichen zumeist psychopharmakologischen Behandlung (treatment-as-usual, TAU) und in Prä-Post-Intervention Analysen zu einer Verbesserung der oft schwer zu behandelnden Negativsymptomatik (g = 0,56 und g = 0,75) oder Positivsymptomatik (g = 0,19 und g = 0,32) mit leichten bis großen Effektstärken führen können. Weiterhin wurden auch positive Effekte auf depressive und ängstliche Symptome (g = 0,20 und g = 0,43), sowie eine Reduktion der Rehospitalisierungsraten 12 Monate nach Entlassung und eine Verkürzung der stationären Behandlungsdauer beobachtet. Im Gegensatz zur Therapieforschung aus dem Vereinigten Königreich, Australien oder Hong Kong befinden sich die wissenschaftliche Evaluation und Implementierung von achtsamkeitsbasierten Behandlungsmöglichkeiten im gesamten deutschsprachigen Raum noch in einem frühen Stadium.
如今,认知主义干预(AI)是认知行为疗法第三波的核心。近年来,AI (AI)在患者中实施了有身心障碍的内部测试,并在更少的随机随机试验(rct)中展现了其效果。本篇叙事简介介绍了目前关于有效性的研究现状以及AI在治疗有精神分裂症及主要精神障碍者的临床应用的关键。从当前尽管Metaanalysen多元性的研究结论:AI的RCTs比较方的范围内用普通对照组含量psychopharmakologischen治疗(treatment-as-usual露水)和Prä-Post-Intervention分析改善往往很难负责治疗Negativsymptomatik (g = 0,56和g =定为)或Positivsymptomatik (g = 0,19 g = 0.32)和轻武器等可能导致大Effektstärken .此外,抑郁症和恐惧的积极影响(g = 0.20; g = 0.43),住院治疗年限在退出后12个月下降。不同于英国、澳大利亚和香港的治疗研究,在整个欧洲大陆地区对八点疗法的评估和实施还处于早期阶段。
{"title":"Achtsamkeitsbasierte Interventionen für Menschen mit psychotischen Störungen: Ein Überblick über den Forschungsstand zur Wirksamkeit und Implikationen für die klinische Praxis","authors":"Kerem Böge, Daniel Catena, E. Hahn","doi":"10.1159/000523900","DOIUrl":"https://doi.org/10.1159/000523900","url":null,"abstract":"Achtsamkeitsbasierte Interventionen (AI) stellen mittlerweile eine zentrale Säule der dritten Welle der Kognitiven Verhaltenstherapie dar. In den letzten Jahren wurden AI bei Patient*innen mit psychotischen Störungen implementiert und deren Wirksamkeit im Rahmen von einer kleineren Anzahl von randomisiert-kontrollierten Studien (RCTs) gezeigt. Der vorliegende narrative Übersichtsartikel stellt den aktuellen Stand der Forschung zur Effektivität, sowie zentrale Aspekte der klinischen Anwendungen von AI bei der Behandlung von Patient*innen mit Schizophrenien und primären psychotischen Störungen dar. Aus aktuellen Metaanalysen lässt sich trotz der Heterogenität der Studienergebnisse schlussfolgern, dass AI im Rahmen von RCTs des Vergleichs einer Kontrollgruppe mit einer gewöhnlichen zumeist psychopharmakologischen Behandlung (treatment-as-usual, TAU) und in Prä-Post-Intervention Analysen zu einer Verbesserung der oft schwer zu behandelnden Negativsymptomatik (g = 0,56 und g = 0,75) oder Positivsymptomatik (g = 0,19 und g = 0,32) mit leichten bis großen Effektstärken führen können. Weiterhin wurden auch positive Effekte auf depressive und ängstliche Symptome (g = 0,20 und g = 0,43), sowie eine Reduktion der Rehospitalisierungsraten 12 Monate nach Entlassung und eine Verkürzung der stationären Behandlungsdauer beobachtet. Im Gegensatz zur Therapieforschung aus dem Vereinigten Königreich, Australien oder Hong Kong befinden sich die wissenschaftliche Evaluation und Implementierung von achtsamkeitsbasierten Behandlungsmöglichkeiten im gesamten deutschsprachigen Raum noch in einem frühen Stadium.","PeriodicalId":49386,"journal":{"name":"Verhaltenstherapie","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":0.6,"publicationDate":"2022-04-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"82253871","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"医学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Mitteilungen der Verbände / Information by Behavior Therapy Associations","authors":"","doi":"10.1159/000521873","DOIUrl":"https://doi.org/10.1159/000521873","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":49386,"journal":{"name":"Verhaltenstherapie","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":0.6,"publicationDate":"2022-04-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"76128623","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"医学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
T. Forkmann, Sarah Schwitzky, Lena Plein, D. Rath, T. Teismann, Inken Höller
Hintergrund: Angesichts des angenommenen Einflusses interpersonaler Hoffnungslosigkeit für die Entstehung aktiver Suizidgedanken, wie von der Interpersonalen Theorie Suizidalen Verhaltens [Joiner. Why people die by suicide. 2005] postuliert, zielt diese Studie darauf ab, erstmals eine deutsche Version der Interpersonalen Hoffnungslosigkeitsskala [IHS; Tucker et al. Psychiatry Res. 2018;259:427–32], die IHS-d, vorzustellen und psychometrisch zu überprüfen. Material und Methoden: N = 437 Teilnehmende (75.1% weiblich) zwischen 18 und 71 Jahren (M = 29.75, SD = 11.25) nahmen an einer querschnittlichen Online-Studie teil. Die Faktorstruktur der IHS-d wurde mittels konfirmatorischer Faktorenanalyse überprüft. Zusätzlich wurden Konstruktvalidität und Reliabilität evaluiert. Ergebnis: Es ergab sich eine signifikant bessere Datenpassung für ein 2-Faktor-Modell als für das 1-Faktor-Modell. Die identifizierten Subskalen (Interpersonale Hoffnungslosigkeit hinsichtlich perceived burdensomeness und hinsichtlich thwarted belongingness) erzielten hohe Faktorladungen ≥0.75; Inter-Item-Korrelationen, r ≥ 0.60, Item-Skala-Korrelationen, rit ≥ 0.71 und interne Konsistenzen, αPB = 0.93; αTB = 0.92. Diskussion: Die postulierte einfaktorielle Struktur der englischen Version konnte für die IHS-d nicht reproduziert werden. Die beiden identifizierten Subskalen zeigten jedoch gute psychometrische Eigenschaften. Schlussfolgerung: Der Einsatz der IHS-d erweitert die Möglichkeiten der Messung des wichtigen Konstrukts Hoffnungslosigkeit und kann daher die Suizidrisikoabschätzung sinnvoll ergänzen.
{"title":"Die deutsche Version der Interpersonal Hopelessness Scale (IHS)","authors":"T. Forkmann, Sarah Schwitzky, Lena Plein, D. Rath, T. Teismann, Inken Höller","doi":"10.1159/000522304","DOIUrl":"https://doi.org/10.1159/000522304","url":null,"abstract":"Hintergrund: Angesichts des angenommenen Einflusses interpersonaler Hoffnungslosigkeit für die Entstehung aktiver Suizidgedanken, wie von der Interpersonalen Theorie Suizidalen Verhaltens [Joiner. Why people die by suicide. 2005] postuliert, zielt diese Studie darauf ab, erstmals eine deutsche Version der Interpersonalen Hoffnungslosigkeitsskala [IHS; Tucker et al. Psychiatry Res. 2018;259:427–32], die IHS-d, vorzustellen und psychometrisch zu überprüfen. Material und Methoden: N = 437 Teilnehmende (75.1% weiblich) zwischen 18 und 71 Jahren (M = 29.75, SD = 11.25) nahmen an einer querschnittlichen Online-Studie teil. Die Faktorstruktur der IHS-d wurde mittels konfirmatorischer Faktorenanalyse überprüft. Zusätzlich wurden Konstruktvalidität und Reliabilität evaluiert. Ergebnis: Es ergab sich eine signifikant bessere Datenpassung für ein 2-Faktor-Modell als für das 1-Faktor-Modell. Die identifizierten Subskalen (Interpersonale Hoffnungslosigkeit hinsichtlich perceived burdensomeness und hinsichtlich thwarted belongingness) erzielten hohe Faktorladungen ≥0.75; Inter-Item-Korrelationen, r ≥ 0.60, Item-Skala-Korrelationen, rit ≥ 0.71 und interne Konsistenzen, αPB = 0.93; αTB = 0.92. Diskussion: Die postulierte einfaktorielle Struktur der englischen Version konnte für die IHS-d nicht reproduziert werden. Die beiden identifizierten Subskalen zeigten jedoch gute psychometrische Eigenschaften. Schlussfolgerung: Der Einsatz der IHS-d erweitert die Möglichkeiten der Messung des wichtigen Konstrukts Hoffnungslosigkeit und kann daher die Suizidrisikoabschätzung sinnvoll ergänzen.","PeriodicalId":49386,"journal":{"name":"Verhaltenstherapie","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":0.6,"publicationDate":"2022-03-23","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"88076348","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"医学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}