Pub Date : 2023-02-28DOI: 10.32387/prokla.v53i210.2030
Tobias Kalt
Beim Ausstieg aus fossilen Energiesystemen kommt es häufig zu Konflikten. In Südafrika tritt die Konfliktlinie Arbeit versus Klima im Zuge der Konkurrenz zwischen fossilen und grünen Hegemonieprojekten zutage. Trotzdem versuchten Gewerkschaften und Klimabewegung schon früh, gemeinsame Strategien zu entwickeln. Nach einer Phase heftiger Konfrontation wurden diese zuletzt wieder aufgegriffen. Das Beispiel Südafrika zeigt, wie Transformationskonflikte zwar progressive Kräfte entlang der Konfliktlinie Arbeit versus Klima spalten, diese Konflikte aber auch Lernprozesse hervorrufen können. Unter günstigen Bedingungen tragen sie dazu bei, die Konfliktlinie zu überwinden und gegenhegemoniale Transformationsallianzen zu bilden.
{"title":"Zwischen Konfrontation und Kooperation","authors":"Tobias Kalt","doi":"10.32387/prokla.v53i210.2030","DOIUrl":"https://doi.org/10.32387/prokla.v53i210.2030","url":null,"abstract":"Beim Ausstieg aus fossilen Energiesystemen kommt es häufig zu Konflikten. In Südafrika tritt die Konfliktlinie Arbeit versus Klima im Zuge der Konkurrenz zwischen fossilen und grünen Hegemonieprojekten zutage. Trotzdem versuchten Gewerkschaften und Klimabewegung schon früh, gemeinsame Strategien zu entwickeln. Nach einer Phase heftiger Konfrontation wurden diese zuletzt wieder aufgegriffen. Das Beispiel Südafrika zeigt, wie Transformationskonflikte zwar progressive Kräfte entlang der Konfliktlinie Arbeit versus Klima spalten, diese Konflikte aber auch Lernprozesse hervorrufen können. Unter günstigen Bedingungen tragen sie dazu bei, die Konfliktlinie zu überwinden und gegenhegemoniale Transformationsallianzen zu bilden.","PeriodicalId":158793,"journal":{"name":"PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft","volume":"29 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-02-28","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"131842391","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2023-02-28DOI: 10.32387/prokla.v53i210.2040
Anne Tittor
Die Politiken, die derzeit die Dekarbonisierung vorantreiben, erzeugen zusätzliche Bedarfe an unterschiedlichsten Rohstoffen (etwa Lithium, Kupfer, seltene Erden, Biomasse) und benötigen perspektivisch sehr viel Energie. Da Energie überwiegend oder ausschließlich auf Grundlage erneuerbarer Energieträger erzeugt werden soll, die allesamt eine viel geringere Energiedichte haben als Kohle und Öl, geht damit ein immenser Landbedarf und eine Zunahme der Nutzungskonflikte einher. Um die durch Dekarbonisierungsprozesse bedingte Zunahme sozial-ökologischer (Transformations-)Konflikte im Globalen Süden zu fassen, wird in diesem Artikel das Konzept des »postfossilen Extraktivismus« vorgeschlagen.
{"title":"Postfossiler Extraktivismus?","authors":"Anne Tittor","doi":"10.32387/prokla.v53i210.2040","DOIUrl":"https://doi.org/10.32387/prokla.v53i210.2040","url":null,"abstract":"Die Politiken, die derzeit die Dekarbonisierung vorantreiben, erzeugen zusätzliche Bedarfe an unterschiedlichsten Rohstoffen (etwa Lithium, Kupfer, seltene Erden, Biomasse) und benötigen perspektivisch sehr viel Energie. Da Energie überwiegend oder ausschließlich auf Grundlage erneuerbarer Energieträger erzeugt werden soll, die allesamt eine viel geringere Energiedichte haben als Kohle und Öl, geht damit ein immenser Landbedarf und eine Zunahme der Nutzungskonflikte einher. Um die durch Dekarbonisierungsprozesse bedingte Zunahme sozial-ökologischer (Transformations-)Konflikte im Globalen Süden zu fassen, wird in diesem Artikel das Konzept des »postfossilen Extraktivismus« vorgeschlagen.","PeriodicalId":158793,"journal":{"name":"PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft","volume":"115 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-02-28","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"124809619","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2023-02-28DOI: 10.32387/prokla.v53i210.2039
J. Graf, Steffen Liebig, Kim Lucht, H. Rackwitz, Markus Wissen
Die vorliegende Ausgabe der PROKLA widmet sich sozialen Konflikten, in die sich der zunehmende ökologische Problemdruck übersetzt, und die mithin als sozial-ökologische Transformationskonflikte verstanden werden können. Die ökologische Krise ist dabei in der Regel nicht die unmittelbare Ursache von Transformationskonflikten. Entscheidend sind vielmehr spezifische Verarbeitungsweisen von Krisentendenzen und das sozial selektive Abwälzen von Krisenfolgen: Ökologische Verwerfungen und Reformanstrengungen treffen auf gesellschaftliche Widersprüche, Konfliktpotenziale oder bereits manifeste Konflikte, mit denen sie interagieren, sie verbinden sich mit ungleichen Klassen- und Geschlechterverhältnissen, rassistischen Diskriminierungen und neokolonialen Nord-Süd-Beziehungen und resultieren auf diese Weise in Transformationskonflikten. Die vielseitigen Strategien zur Überwindung oder Eindämmung der ökologischen Krisen beinhalten weit mehr als technologische Maßnahmen. Vielmehr erzeugen sie selbst bestimmte Belastungen, Umverteilungswirkungen, Risiken sowie auch Chancen und sind stark umkämpft.
{"title":"Editorial: Sozial-ökologische Transformationskonflikte und linke Strategien","authors":"J. Graf, Steffen Liebig, Kim Lucht, H. Rackwitz, Markus Wissen","doi":"10.32387/prokla.v53i210.2039","DOIUrl":"https://doi.org/10.32387/prokla.v53i210.2039","url":null,"abstract":"Die vorliegende Ausgabe der PROKLA widmet sich sozialen Konflikten, in die sich der zunehmende ökologische Problemdruck übersetzt, und die mithin als sozial-ökologische Transformationskonflikte verstanden werden können. Die ökologische Krise ist dabei in der Regel nicht die unmittelbare Ursache von Transformationskonflikten. Entscheidend sind vielmehr spezifische Verarbeitungsweisen von Krisentendenzen und das sozial selektive Abwälzen von Krisenfolgen: Ökologische Verwerfungen und Reformanstrengungen treffen auf gesellschaftliche Widersprüche, Konfliktpotenziale oder bereits manifeste Konflikte, mit denen sie interagieren, sie verbinden sich mit ungleichen Klassen- und Geschlechterverhältnissen, rassistischen Diskriminierungen und neokolonialen Nord-Süd-Beziehungen und resultieren auf diese Weise in Transformationskonflikten. \u0000Die vielseitigen Strategien zur Überwindung oder Eindämmung der ökologischen Krisen beinhalten weit mehr als technologische Maßnahmen. Vielmehr erzeugen sie selbst bestimmte Belastungen, Umverteilungswirkungen, Risiken sowie auch Chancen und sind stark umkämpft.","PeriodicalId":158793,"journal":{"name":"PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft","volume":"17 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-02-28","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"121339730","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2023-02-28DOI: 10.32387/prokla.v53i210.2034
Rosalie Arendt, Tobias Gralke, Lisa Vollmer
Die Wohnraumversorgung bedarf einer sozial-ökologischen Transformation. Der Beitrag analysiert anhand von energetischer Modernisierung und Wohnflächenverbrauch, wie soziale und ökologische Aspekte der Wohnungsfrage durch gesetzliche Regelungen zu institutionalisierten Zielkonflikten werden. Diese führen dazu, dass eine gemeinsame Artikulation von Zielen durch soziale und ökologische Akteur*innen erschwert wird – was im Interesse der Immobilienwirtschaft ist, die sonst von beiden Akteur*innen gemeinsam in die Pflicht genommen werden könnte. Allerdings bearbeiten diese Akteur*innen den Transformationskonflikt seit Kurzem gemeinsam und entwickeln erste Ansätze einer integrierten sozial-ökologischen Transformationsperspektive, die es um eine Durchsetzungsperspektive zu ergänzen gilt.
{"title":"Bezahlbar und klimagerecht wohnen?","authors":"Rosalie Arendt, Tobias Gralke, Lisa Vollmer","doi":"10.32387/prokla.v53i210.2034","DOIUrl":"https://doi.org/10.32387/prokla.v53i210.2034","url":null,"abstract":"Die Wohnraumversorgung bedarf einer sozial-ökologischen Transformation. Der Beitrag analysiert anhand von energetischer Modernisierung und Wohnflächenverbrauch, wie soziale und ökologische Aspekte der Wohnungsfrage durch gesetzliche Regelungen zu institutionalisierten Zielkonflikten werden. Diese führen dazu, dass eine gemeinsame Artikulation von Zielen durch soziale und ökologische Akteur*innen erschwert wird – was im Interesse der Immobilienwirtschaft ist, die sonst von beiden Akteur*innen gemeinsam in die Pflicht genommen werden könnte. Allerdings bearbeiten diese Akteur*innen den Transformationskonflikt seit Kurzem gemeinsam und entwickeln erste Ansätze einer integrierten sozial-ökologischen Transformationsperspektive, die es um eine Durchsetzungsperspektive zu ergänzen gilt.","PeriodicalId":158793,"journal":{"name":"PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft","volume":"161 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-02-28","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"127382643","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2023-02-28DOI: 10.32387/prokla.v53i210.2035
M. Heine, Hans-Otto Herr
Die globale ökologische Lage spitzt sich so zu, dass eine nur angebotsseitige Lösung unzureichend ist. Daher sollte das Wachstum durch eine Nachfragesteuerung in den Ländern des Globalen Nordens auf ein niedriges Niveau oder auf null gesteuert werden. Das ist nur möglich, wenn die Investitionen durch ein makroökonomisch gegebenes Kreditvolumen, staatliche Unternehmen zur Erfüllung öffentlicher Aufgaben und eine Veränderung der Eigentumsstruktur von Aktiengesellschaften gesteuert werden. Entsprechend wäre die Einkommens- und Vermögensverteilung anzupassen. Auch andere Bereiche bedürften tiefgreifender Reformen und Veränderungen, die im existierenden kapitalistischen System kaum vorstellbar sind.
{"title":"Nullwachstum","authors":"M. Heine, Hans-Otto Herr","doi":"10.32387/prokla.v53i210.2035","DOIUrl":"https://doi.org/10.32387/prokla.v53i210.2035","url":null,"abstract":"Die globale ökologische Lage spitzt sich so zu, dass eine nur angebotsseitige Lösung unzureichend ist. Daher sollte das Wachstum durch eine Nachfragesteuerung in den Ländern des Globalen Nordens auf ein niedriges Niveau oder auf null gesteuert werden. Das ist nur möglich, wenn die Investitionen durch ein makroökonomisch gegebenes Kreditvolumen, staatliche Unternehmen zur Erfüllung öffentlicher Aufgaben und eine Veränderung der Eigentumsstruktur von Aktiengesellschaften gesteuert werden. Entsprechend wäre die Einkommens- und Vermögensverteilung anzupassen. Auch andere Bereiche bedürften tiefgreifender Reformen und Veränderungen, die im existierenden kapitalistischen System kaum vorstellbar sind.","PeriodicalId":158793,"journal":{"name":"PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft","volume":"34 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-02-28","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"131667883","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2023-02-28DOI: 10.32387/prokla.v53i210.2037
Kim Lucht, Steffen Liebig
In gegenwärtigen Auseinandersetzungen um eine sozial-ökologische Transformation stehen sich Gewerkschaften und Klimabewegung zuweilen (vermeintlich) antagonistisch gegenüber. Die Kampagne #WirFahrenZusammen von ver.di und Fridays for Future im ÖPNV sucht hingegen nach Gemeinsamkeiten sowie verbindenden Elementen und stellt damit eine neuartige Allianz dar. Anhand qualitativer und quantitativer Daten untersucht der Beitrag strategische und lebensweltliche Herausforderungen, unterschiedliche Bewertungen und Zukunftsaussichten. Die gemeinsame Kampagne wird dabei als öko-soziale Allianz verstanden, die auf bestehende Transformationskonflikte im Mobilitätssektor reagiert.
{"title":"Sozial-ökologische Bündnisse als Antwort auf Transformationskonflikte?","authors":"Kim Lucht, Steffen Liebig","doi":"10.32387/prokla.v53i210.2037","DOIUrl":"https://doi.org/10.32387/prokla.v53i210.2037","url":null,"abstract":"In gegenwärtigen Auseinandersetzungen um eine sozial-ökologische Transformation stehen sich Gewerkschaften und Klimabewegung zuweilen (vermeintlich) antagonistisch gegenüber. Die Kampagne #WirFahrenZusammen von ver.di und Fridays for Future im ÖPNV sucht hingegen nach Gemeinsamkeiten sowie verbindenden Elementen und stellt damit eine neuartige Allianz dar. Anhand qualitativer und quantitativer Daten untersucht der Beitrag strategische und lebensweltliche Herausforderungen, unterschiedliche Bewertungen und Zukunftsaussichten. Die gemeinsame Kampagne wird dabei als öko-soziale Allianz verstanden, die auf bestehende Transformationskonflikte im Mobilitätssektor reagiert.","PeriodicalId":158793,"journal":{"name":"PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft","volume":"136 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-02-28","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"124458223","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2023-02-28DOI: 10.32387/prokla.v53i210.2042
C. Gerstetter
In den letzten Jahren wird vermehrt versucht, durch Klageverfahren Regierungen und Unternehmen zu ambitioniertem Klimaschutz zu zwingen. Der Artikel identifiziert vier Gründe für dieses Phänomen. Zudem wird diskutiert, inwieweit Hoffnung in Gerichtsverfahren als Motor sozial-ökologischer Transformationsprozesse gesetzt werden sollte. Kämpfe für eine sozial-ökologische Transformation brauchen eine Vielfalt taktischer Ansätze, um wirksam zu sein. In einigen Situationen sind Gerichtsverfahren eine gute Wahl.
{"title":"Gerichtsverfahren und die Kämpfe um eine sozial-ökologische Transformation","authors":"C. Gerstetter","doi":"10.32387/prokla.v53i210.2042","DOIUrl":"https://doi.org/10.32387/prokla.v53i210.2042","url":null,"abstract":"In den letzten Jahren wird vermehrt versucht, durch Klageverfahren Regierungen und Unternehmen zu ambitioniertem Klimaschutz zu zwingen. Der Artikel identifiziert vier Gründe für dieses Phänomen. Zudem wird diskutiert, inwieweit Hoffnung in Gerichtsverfahren als Motor sozial-ökologischer Transformationsprozesse gesetzt werden sollte. Kämpfe für eine sozial-ökologische Transformation brauchen eine Vielfalt taktischer Ansätze, um wirksam zu sein. In einigen Situationen sind Gerichtsverfahren eine gute Wahl.","PeriodicalId":158793,"journal":{"name":"PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft","volume":"1 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-02-28","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"128457822","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2023-02-28DOI: 10.32387/prokla.v53i210.2041
Lennart Michaelis, T. Rehfeldt, Genevieve Schreiber, Johanna Sittel
Qualifizierung ist Teil fast jeder Politik, die sich als Lösung für die sozial-ökologische Transformation präsentiert. Man hofft, die Konflikte zwischen ökologischen und sozialen Belangen so zu befrieden. Der Beitrag untersucht, wie sich das im Alltag der Thüringer Auto(zuliefer)industrie darstellt. Interviews zeigen, dass Qualifizierungskonzepte kaum zur Anwendung kommen. Weiterbildung ist umkämpft und findet nur ad hoc statt. Gründe dafür sind ökonomische Strukturdefizite, die Unplanbarkeit der Marktlage, und innerbetriebliche Spaltungslinien. Für eine Weiterbildungskultur bedarf es mehr Beteiligung der Beschäftigten bei der Entwicklung von Qualifikationsstrategien.
{"title":"Konfliktlinien in der Thüringer Auto(zuliefer)industrie","authors":"Lennart Michaelis, T. Rehfeldt, Genevieve Schreiber, Johanna Sittel","doi":"10.32387/prokla.v53i210.2041","DOIUrl":"https://doi.org/10.32387/prokla.v53i210.2041","url":null,"abstract":"Qualifizierung ist Teil fast jeder Politik, die sich als Lösung für die sozial-ökologische Transformation präsentiert. Man hofft, die Konflikte zwischen ökologischen und sozialen Belangen so zu befrieden. Der Beitrag untersucht, wie sich das im Alltag der Thüringer Auto(zuliefer)industrie darstellt. Interviews zeigen, dass Qualifizierungskonzepte kaum zur Anwendung kommen. Weiterbildung ist umkämpft und findet nur ad hoc statt. Gründe dafür sind ökonomische Strukturdefizite, die Unplanbarkeit der Marktlage, und innerbetriebliche Spaltungslinien. Für eine Weiterbildungskultur bedarf es mehr Beteiligung der Beschäftigten bei der Entwicklung von Qualifikationsstrategien.","PeriodicalId":158793,"journal":{"name":"PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft","volume":"12 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-02-28","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"116802802","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2023-02-28DOI: 10.32387/prokla.v53i210.2038
Dennis Eversberg
Der Beitrag begreift den sozial-ökologischen Transformationskonflikt im Singular, als Komplex vielfältiger Auseinandersetzungen um das Ob und Wie transformativer Bewältigung aktueller Krisen, und nutzt repräsentative Umfragedaten für eine empirische Deutung. Er unterscheidet drei »Lager« sozial-ökologischer Mentalitäten in der deutschen Bevölkerung und verortet sie in einem sozialökologisch erweiterten Bourdieuschen Sozialraum, um Anpassung, Verteilung und Externalisierung als drei Konfliktdimensionen mit je eigenen klassenstrukturellen Dynamiken aufzuzeigen. Eine stärkere Politisierung der Externalisierungsdimension, so das Fazit, wäre zentral für erneuerte linke Strategien.
{"title":"Anpassung, Verteilung, Externalisierung","authors":"Dennis Eversberg","doi":"10.32387/prokla.v53i210.2038","DOIUrl":"https://doi.org/10.32387/prokla.v53i210.2038","url":null,"abstract":"Der Beitrag begreift den sozial-ökologischen Transformationskonflikt im Singular, als Komplex vielfältiger Auseinandersetzungen um das Ob und Wie transformativer Bewältigung aktueller Krisen, und nutzt repräsentative Umfragedaten für eine empirische Deutung. Er unterscheidet drei »Lager« sozial-ökologischer Mentalitäten in der deutschen Bevölkerung und verortet sie in einem sozialökologisch erweiterten Bourdieuschen Sozialraum, um Anpassung, Verteilung und Externalisierung als drei Konfliktdimensionen mit je eigenen klassenstrukturellen Dynamiken aufzuzeigen. Eine stärkere Politisierung der Externalisierungsdimension, so das Fazit, wäre zentral für erneuerte linke Strategien.","PeriodicalId":158793,"journal":{"name":"PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft","volume":"15 12","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-02-28","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"114132115","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2022-11-30DOI: 10.32387/prokla.v52i209.2023
Felix Syrovatka
Ein europäischer Mindestlohn war eine langjährige Forderung der europäischen Linken. Nun hat die Europäische Union eine Richtlinie erlassen, die konkrete Kriterien für die Berechnung der nationalen Mindestlöhne aufstellt und darüber hinaus verschiedene Regelungen zur Stärkung der Tarifbindung und zum Schutz von Gewerkschaften beinhaltet. Vor dem Hintergrund der tiefen Legitimationskrise der EU und den geopolitischen Verschiebungen stellt die Mindestlohnrichtlinie eine elementare Kehrtwende in der EU-Arbeitspolitik dar, die sich in den letzten Jahrzehnten vor allem durch eine marktschaffende Stoßrichtung charakterisieren ließ.
{"title":"Abseits des neoliberalen Pfads","authors":"Felix Syrovatka","doi":"10.32387/prokla.v52i209.2023","DOIUrl":"https://doi.org/10.32387/prokla.v52i209.2023","url":null,"abstract":"Ein europäischer Mindestlohn war eine langjährige Forderung der europäischen Linken. Nun hat die Europäische Union eine Richtlinie erlassen, die konkrete Kriterien für die Berechnung der nationalen Mindestlöhne aufstellt und darüber hinaus verschiedene Regelungen zur Stärkung der Tarifbindung und zum Schutz von Gewerkschaften beinhaltet. Vor dem Hintergrund der tiefen Legitimationskrise der EU und den geopolitischen Verschiebungen stellt die Mindestlohnrichtlinie eine elementare Kehrtwende in der EU-Arbeitspolitik dar, die sich in den letzten Jahrzehnten vor allem durch eine marktschaffende Stoßrichtung charakterisieren ließ.","PeriodicalId":158793,"journal":{"name":"PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft","volume":"1 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2022-11-30","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"124089034","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}