Pub Date : 2023-05-29DOI: 10.32387/prokla.v53i211.2032
H. Rackwitz
Der Beitrag diskutiert kritisch die Limitierungen der Bourdieuschen Klassenanalyse sozial-ökologischer Mentalitäten, die Dennis Eversberg in der PROKLA 210 vorgestellt hat. Es wird argumentiert, dass sein Ansatz den Vielschichtigkeiten und Widersprüchlichkeiten von Bewusstseinsformen nicht gerecht werden kann und analytisch auf der Zirkulationsebene verbleibt, während die Arbeits- und Betriebssphäre weitestgehend ausgeklammert wird. Diese Kritik schließt mit einem Plädoyer für eine ökosozialistische Klassenpolitik, die eine sozial-ökologisch transformative Politik statt von Einstellungsmustern und Positionen im sozialen Raum von einem Standpunkt der Arbeit her denkt.
{"title":"Probleme der sozial-ökologischen Klassenanalyse und die Grenzen des Umweltbewusstseins","authors":"H. Rackwitz","doi":"10.32387/prokla.v53i211.2032","DOIUrl":"https://doi.org/10.32387/prokla.v53i211.2032","url":null,"abstract":"Der Beitrag diskutiert kritisch die Limitierungen der Bourdieuschen Klassenanalyse sozial-ökologischer Mentalitäten, die Dennis Eversberg in der PROKLA 210 vorgestellt hat. Es wird argumentiert, dass sein Ansatz den Vielschichtigkeiten und Widersprüchlichkeiten von Bewusstseinsformen nicht gerecht werden kann und analytisch auf der Zirkulationsebene verbleibt, während die Arbeits- und Betriebssphäre weitestgehend ausgeklammert wird. Diese Kritik schließt mit einem Plädoyer für eine ökosozialistische Klassenpolitik, die eine sozial-ökologisch transformative Politik statt von Einstellungsmustern und Positionen im sozialen Raum von einem Standpunkt der Arbeit her denkt.","PeriodicalId":158793,"journal":{"name":"PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft","volume":"59 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-05-29","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"116587898","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2023-05-29DOI: 10.32387/prokla.v53i211.2047
A. Maschke
Der Beitrag untersucht die Bedeutung der Anhebung des Mindestlohns durch die Bundesregierung im Jahr 2022 anhand der Metallindustrie in Mecklenburg-Vorpommern. Dazu wird zunächst herausgearbeitet, dass diese im Vergleich zum übrigen Deutschland kaum reguliert ist und der neue Mindestlohn bisherige Tariflöhne übersteigt. Auf dieser Basis wird gezeigt, dass die Maßnahme der Regierung in der Region ein sozialpolitischer Erfolg werden kann. Hoffnungen auf eine Revitalisierung des Tarifsystems durch den Mindestlohn werden jedoch mit einem Verweis auf die fortdauernde Schwäche der Gewerkschaften und deren Ursachen zurückgewiesen.
{"title":"Die Bedeutung der Mindestlohnerhöhung auf 12 Euro für die Tarifautonomie","authors":"A. Maschke","doi":"10.32387/prokla.v53i211.2047","DOIUrl":"https://doi.org/10.32387/prokla.v53i211.2047","url":null,"abstract":"Der Beitrag untersucht die Bedeutung der Anhebung des Mindestlohns durch die Bundesregierung im Jahr 2022 anhand der Metallindustrie in Mecklenburg-Vorpommern. Dazu wird zunächst herausgearbeitet, dass diese im Vergleich zum übrigen Deutschland kaum reguliert ist und der neue Mindestlohn bisherige Tariflöhne übersteigt. Auf dieser Basis wird gezeigt, dass die Maßnahme der Regierung in der Region ein sozialpolitischer Erfolg werden kann. Hoffnungen auf eine Revitalisierung des Tarifsystems durch den Mindestlohn werden jedoch mit einem Verweis auf die fortdauernde Schwäche der Gewerkschaften und deren Ursachen zurückgewiesen.","PeriodicalId":158793,"journal":{"name":"PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft","volume":"3 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-05-29","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"125416786","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2023-05-29DOI: 10.32387/prokla.v53i211.2050
U. Brand, C. Görg
Joachim Hirsch leistete seit Ende der 1960er-Jahre wichtige Beiträge zur historisch-materialistischen Staats- und Gesellschaftstheorie und prägte den Begriff des »radikalen Reformismus«. Als Professor für Politikwissenschaft an der Goethe-Universität (1972-2003) und Redakteur der Zeitschrift links intervenierte er auch in gesellschaftspolitische Debatten. In dem Gespräch blickt er auf seine inhaltliche und praktische wissenschaftliche Arbeit in unterschiedlichen Phasen zurück und schätzt sie vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen ein. Das Gespräch erscheint anlässlich seines 85. Geburtstages.
{"title":"»Der Frankfurter Marxismus war immer anders.«","authors":"U. Brand, C. Görg","doi":"10.32387/prokla.v53i211.2050","DOIUrl":"https://doi.org/10.32387/prokla.v53i211.2050","url":null,"abstract":"Joachim Hirsch leistete seit Ende der 1960er-Jahre wichtige Beiträge zur historisch-materialistischen Staats- und Gesellschaftstheorie und prägte den Begriff des »radikalen Reformismus«. Als Professor für Politikwissenschaft an der Goethe-Universität (1972-2003) und Redakteur der Zeitschrift links intervenierte er auch in gesellschaftspolitische Debatten. In dem Gespräch blickt er auf seine inhaltliche und praktische wissenschaftliche Arbeit in unterschiedlichen Phasen zurück und schätzt sie vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen ein. Das Gespräch erscheint anlässlich seines 85. Geburtstages.","PeriodicalId":158793,"journal":{"name":"PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft","volume":"9 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-05-29","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"132450340","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2023-05-29DOI: 10.32387/prokla.v53i211.2059
M. Beckmann, R. Schmidt, Felix Syrovatka
Der Niedergang des deutschen Systems kollektiver Arbeitsbeziehungen ist ein altes und viel beschriebenes Phänomen. Spätestens seit den 1990er-Jahren hat sich im Zuge des neoliberalen Umbaus eine Abwärtsdynamik entfaltet, die bis heute anhält. Das Editorial untersucht dabei den allgemeinen Rückgang der Tarifbindung mit den sektoralen Unterschieden. Ein Blick in die Geschichte der Tarifautonomie fördert mehr zutage als das gängige Klischee einer heroischen Kampfzeit in der Prosperitätsphase der 1950er- bis 1970er-Jahre, der eine defensive Anpassungsphase unter Globalisierungsdruck gefolgt sei. So erweitert sich das Bild noch einmal, wenn man die gesamten ca. 150 Jahre Tarifgeschichte der deutschen Gewerkschaften in den Blick nimmt. Das Editorial zeigt auch die vielfältigen Ursachen für die sinkende Tarifbindung und die abnehmende Bedeutung des Flächentarifvertrags auf und beleuchtet die ambivalenten arbeitsrechtlichen Entwicklungen.
{"title":"Editorial: Tarifvertrag","authors":"M. Beckmann, R. Schmidt, Felix Syrovatka","doi":"10.32387/prokla.v53i211.2059","DOIUrl":"https://doi.org/10.32387/prokla.v53i211.2059","url":null,"abstract":"Der Niedergang des deutschen Systems kollektiver Arbeitsbeziehungen ist ein altes und viel beschriebenes Phänomen. Spätestens seit den 1990er-Jahren hat sich im Zuge des neoliberalen Umbaus eine Abwärtsdynamik entfaltet, die bis heute anhält. Das Editorial untersucht dabei den allgemeinen Rückgang der Tarifbindung mit den sektoralen Unterschieden. Ein Blick in die Geschichte der Tarifautonomie fördert mehr zutage als das gängige Klischee einer heroischen Kampfzeit in der Prosperitätsphase der 1950er- bis 1970er-Jahre, der eine defensive Anpassungsphase unter Globalisierungsdruck gefolgt sei. So erweitert sich das Bild noch einmal, wenn man die gesamten ca. 150 Jahre Tarifgeschichte der deutschen Gewerkschaften in den Blick nimmt. Das Editorial zeigt auch die vielfältigen Ursachen für die sinkende Tarifbindung und die abnehmende Bedeutung des Flächentarifvertrags auf und beleuchtet die ambivalenten arbeitsrechtlichen Entwicklungen.","PeriodicalId":158793,"journal":{"name":"PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft","volume":"63 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-05-29","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"134111272","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2023-05-29DOI: 10.32387/prokla.v53i211.2054
H. Wagner
Wie kann die Tarifbindung und damit die Durchsetzungs- und Gestaltungsmacht der Gewerkschaften wieder gestärkt werden? Orientiert an dieser Fragestellung werden in dem Beitrag am Beispiel der Arbeitszeitpolitik wichtige Entwicklungstendenzen und Herausforderungen der Tarifpolitik dargestellt. Der Kampf um Zeit, gleichermaßen als arbeits- und gesellschaftspolitisches Projekt angelegt, bietet noch unausgeschöpfte Bündnispotenziale, politisiert und steigert die Attraktivität der Gewerkschaften – und unterstützt damit die Mitgliedergewinnung und die Voraussetzung für Tarifbindung. Als emanzipatorisches Projekt eröffnet der Kampf um Zeit, um Zeitsouveränität und Arbeitszeitverkürzung, die Perspektive auf ein gutes Leben in und jenseits der Erwerbsarbeit und darüber hinaus auf eine bessere Gesellschaft.
{"title":"Gewerkschaftliche Kämpfe um (Regulations-)Macht und Zeit","authors":"H. Wagner","doi":"10.32387/prokla.v53i211.2054","DOIUrl":"https://doi.org/10.32387/prokla.v53i211.2054","url":null,"abstract":"Wie kann die Tarifbindung und damit die Durchsetzungs- und Gestaltungsmacht der Gewerkschaften wieder gestärkt werden? Orientiert an dieser Fragestellung werden in dem Beitrag am Beispiel der Arbeitszeitpolitik wichtige Entwicklungstendenzen und Herausforderungen der Tarifpolitik dargestellt. Der Kampf um Zeit, gleichermaßen als arbeits- und gesellschaftspolitisches Projekt angelegt, bietet noch unausgeschöpfte Bündnispotenziale, politisiert und steigert die Attraktivität der Gewerkschaften – und unterstützt damit die Mitgliedergewinnung und die Voraussetzung für Tarifbindung. Als emanzipatorisches Projekt eröffnet der Kampf um Zeit, um Zeitsouveränität und Arbeitszeitverkürzung, die Perspektive auf ein gutes Leben in und jenseits der Erwerbsarbeit und darüber hinaus auf eine bessere Gesellschaft.","PeriodicalId":158793,"journal":{"name":"PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft","volume":"62 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-05-29","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"124879073","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2023-05-29DOI: 10.32387/prokla.v53i211.2051
Janis Ewen
Bei plattformvermittelten Essenslieferdiensten sind die Arbeitenden mehrfach fragmentiert. Die digitalen Arbeitsmodelle und Kontrollkonzepte der Plattformen führen zur räumlichen, organisatorischen und sozialen Trennung der Fahrradkurier*innen. Dies stellt die interessenpolitische Mobilisierung in diesem Feld der Erwerbsarbeit vor besondere Herausforderungen. Der Beitrag betrachtet die plattformspezifischen Bedingungen des ersten Tarifkonflikts in der Branche und diskutiert mögliche Konfliktstrategien der Gewerkschaft.
{"title":"Schluss mit ausgeliefert?","authors":"Janis Ewen","doi":"10.32387/prokla.v53i211.2051","DOIUrl":"https://doi.org/10.32387/prokla.v53i211.2051","url":null,"abstract":"Bei plattformvermittelten Essenslieferdiensten sind die Arbeitenden mehrfach fragmentiert. Die digitalen Arbeitsmodelle und Kontrollkonzepte der Plattformen führen zur räumlichen, organisatorischen und sozialen Trennung der Fahrradkurier*innen. Dies stellt die interessenpolitische Mobilisierung in diesem Feld der Erwerbsarbeit vor besondere Herausforderungen. Der Beitrag betrachtet die plattformspezifischen Bedingungen des ersten Tarifkonflikts in der Branche und diskutiert mögliche Konfliktstrategien der Gewerkschaft.","PeriodicalId":158793,"journal":{"name":"PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft","volume":"39 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-05-29","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"132161819","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2023-05-29DOI: 10.32387/prokla.v53i211.2055
Marvin Ester, R. Koch
In diesem Beitrag stellen wir die Bedeutung einer psychoanalytisch-sozialpsychologischen Perspektive auf die Klimakrise für eine sozial-ökologische Transformationsstrategie heraus. Dabei fokussieren wir exemplarisch auf den Zusammenhang von Entfremdung, Ressentiment und Klimaangst, um den erkenntnisreichen Dialog zwischen kritischer Klimapsychologie einerseits und der ideengeschichtlichen Tradition der marxistischen Kapitalismuskritik andererseits her- und darzustellen.
{"title":"Für eine psychoanalytisch-sozialpsychologische Perspektive auf die Klimakrise","authors":"Marvin Ester, R. Koch","doi":"10.32387/prokla.v53i211.2055","DOIUrl":"https://doi.org/10.32387/prokla.v53i211.2055","url":null,"abstract":"In diesem Beitrag stellen wir die Bedeutung einer psychoanalytisch-sozialpsychologischen Perspektive auf die Klimakrise für eine sozial-ökologische Transformationsstrategie heraus. Dabei fokussieren wir exemplarisch auf den Zusammenhang von Entfremdung, Ressentiment und Klimaangst, um den erkenntnisreichen Dialog zwischen kritischer Klimapsychologie einerseits und der ideengeschichtlichen Tradition der marxistischen Kapitalismuskritik andererseits her- und darzustellen.","PeriodicalId":158793,"journal":{"name":"PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft","volume":"159 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-05-29","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"123278562","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2023-05-29DOI: 10.32387/prokla.v53i211.2048
F. Adler, U. Schachtschneider
Wir plädieren dafür, eine Reduktion des Wirtschaftsumfangs als eine linke Strategie sozial-ökologischer Transformation zu stärken. Der öko-modernisierende Weg, klimapolitisch entscheidende Ziele bis 2030 zu erreichen, wird wahrscheinlich scheitern. Umso dringlicher ist es, auch ohne immer weitergehenden Einsatz von finanziellen Ressourcen mit hohen Renditeerwartungen und Rebound-Effekten den ökologischen Fußabdruck des Globalen Nordens drastisch zu verringern. Dies wird auf heftige Widerstände treffen, weswegen die gesellschaftliche Linke heikle Fragen, blinde Flecken, Vorbehalte und Missverständnisse in Bezug auf eine sozial-ökologische Reduktion thematisieren sollte.
{"title":"Sozial-ökologische Reduktion – unverzichtbar für linke Transformationsstrategien","authors":"F. Adler, U. Schachtschneider","doi":"10.32387/prokla.v53i211.2048","DOIUrl":"https://doi.org/10.32387/prokla.v53i211.2048","url":null,"abstract":"Wir plädieren dafür, eine Reduktion des Wirtschaftsumfangs als eine linke Strategie sozial-ökologischer Transformation zu stärken. Der öko-modernisierende Weg, klimapolitisch entscheidende Ziele bis 2030 zu erreichen, wird wahrscheinlich scheitern. Umso dringlicher ist es, auch ohne immer weitergehenden Einsatz von finanziellen Ressourcen mit hohen Renditeerwartungen und Rebound-Effekten den ökologischen Fußabdruck des Globalen Nordens drastisch zu verringern. Dies wird auf heftige Widerstände treffen, weswegen die gesellschaftliche Linke heikle Fragen, blinde Flecken, Vorbehalte und Missverständnisse in Bezug auf eine sozial-ökologische Reduktion thematisieren sollte.","PeriodicalId":158793,"journal":{"name":"PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft","volume":"15 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-05-29","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"123002832","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2023-05-29DOI: 10.32387/prokla.v53i211.2058
Stefan Schoppengerd
Der Beitrag rekonstruiert die Perspektive der Environmental Labour Studies als dreifache Erweiterung des Arbeitsbegriffs: Subsistenzarbeit, Reproduktionsarbeit, Subjektverständnis. Beim Rückbezug auf Transformationskonflikte in der Industrie legt jede dieser drei Dimensionen bestimmte praktische Ansatzpunkte nahe (Externalisierungskritik, Arbeitszeitverkürzung, Gebrauchswertorientierung), die auf praktische Herausforderungen linker Transformationsstrategien verweisen. Zur Schärfung des analytischen Potenzials plädiert der Beitrag für eine Verknüpfung von Environmental Labour Studies mit der subjektorientierten Arbeits- und Industriesoziologie.
{"title":"Arbeit und sozial-ökologische Transformation","authors":"Stefan Schoppengerd","doi":"10.32387/prokla.v53i211.2058","DOIUrl":"https://doi.org/10.32387/prokla.v53i211.2058","url":null,"abstract":"Der Beitrag rekonstruiert die Perspektive der Environmental Labour Studies als dreifache Erweiterung des Arbeitsbegriffs: Subsistenzarbeit, Reproduktionsarbeit, Subjektverständnis. Beim Rückbezug auf Transformationskonflikte in der Industrie legt jede dieser drei Dimensionen bestimmte praktische Ansatzpunkte nahe (Externalisierungskritik, Arbeitszeitverkürzung, Gebrauchswertorientierung), die auf praktische Herausforderungen linker Transformationsstrategien verweisen. Zur Schärfung des analytischen Potenzials plädiert der Beitrag für eine Verknüpfung von Environmental Labour Studies mit der subjektorientierten Arbeits- und Industriesoziologie.","PeriodicalId":158793,"journal":{"name":"PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft","volume":"4 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-05-29","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"125898001","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2023-02-28DOI: 10.32387/prokla.v53i210.2031
J. Kaiser
Nur in der ökomarxistischen Theorie schien die Debatte rund um eine demokratische Konversion von Industriebetrieben hin zu ökologischer Produktion als Teil einer ökosozialistischen Strategie noch lebendig. Das änderte sich 2021, als zwei sehr unterschiedliche Konversionsbündnisse von Klimaaktivist*innen und von der Entlassung bedrohten Arbeiter*innen entstanden. Der Artikel beleuchtet, wie die Arbeiter *innen von Bosch in München Berg am Laim auf den Vorschlag linker Klimaaktivist*innen reagierten, für eine Konversion ihrer Fabrik zu kämpfen. Und er stellt dar, wie das Collettivo di Fabbrica GKN aus ihrem Kampf gegen die Schließung ihres Werkes eine italienweite Bewegung für eine ökologische Produktionsalternative in Campi Bisenzio machte.
{"title":"Rückkehr der Konversionsbewegung?","authors":"J. Kaiser","doi":"10.32387/prokla.v53i210.2031","DOIUrl":"https://doi.org/10.32387/prokla.v53i210.2031","url":null,"abstract":"Nur in der ökomarxistischen Theorie schien die Debatte rund um eine demokratische Konversion von Industriebetrieben hin zu ökologischer Produktion als Teil einer ökosozialistischen Strategie noch lebendig. Das änderte sich 2021, als zwei sehr unterschiedliche Konversionsbündnisse von Klimaaktivist*innen und von der Entlassung bedrohten Arbeiter*innen entstanden. Der Artikel beleuchtet, wie die Arbeiter *innen von Bosch in München Berg am Laim auf den Vorschlag linker Klimaaktivist*innen reagierten, für eine Konversion ihrer Fabrik zu kämpfen. Und er stellt dar, wie das Collettivo di Fabbrica GKN aus ihrem Kampf gegen die Schließung ihres Werkes eine italienweite Bewegung für eine ökologische Produktionsalternative in Campi Bisenzio machte.","PeriodicalId":158793,"journal":{"name":"PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft","volume":"88 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-02-28","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"129135869","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}