Pub Date : 2023-09-04DOI: 10.32387/prokla.v53i212.2075
Daniel Menning
Zwanzig Jahre nach dem Scheitern der IG Metall in der Tarifrunde 2003 um die Angleichung der wöchentlichen Arbeitszeit auf 35 Stunden im Osten lohnt es sich, einen Blick auf den Arbeitskampf in der ostdeutschen Metall- und Elektroindustrie zurückzuwerfen und nach den Gründen für dessen Niederlage zu fragen. Der Artikel widmet sich der Frage der Revitalisierung der Arbeitsangleichungsforderung nach der historischen Niederlage und setzt sich damit auseinander, wie die IG Metall im Osten tarifpolitisch handlungsfähig geworden ist und letztlich ein Tarifergebnis zum Einstieg in die 35-Stunden-Woche erzielten konnte.
{"title":"20 Jahre Kampf um die Angleichung der Arbeitszeit im Osten","authors":"Daniel Menning","doi":"10.32387/prokla.v53i212.2075","DOIUrl":"https://doi.org/10.32387/prokla.v53i212.2075","url":null,"abstract":"Zwanzig Jahre nach dem Scheitern der IG Metall in der Tarifrunde 2003 um die Angleichung der wöchentlichen Arbeitszeit auf 35 Stunden im Osten lohnt es sich, einen Blick auf den Arbeitskampf in der ostdeutschen Metall- und Elektroindustrie zurückzuwerfen und nach den Gründen für dessen Niederlage zu fragen. Der Artikel widmet sich der Frage der Revitalisierung der Arbeitsangleichungsforderung nach der historischen Niederlage und setzt sich damit auseinander, wie die IG Metall im Osten tarifpolitisch handlungsfähig geworden ist und letztlich ein Tarifergebnis zum Einstieg in die 35-Stunden-Woche erzielten konnte.","PeriodicalId":158793,"journal":{"name":"PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft","volume":"20 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-09-04","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"133806105","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2023-09-04DOI: 10.32387/prokla.v53i212.2076
C. Stutz
Politische Mitbestimmung, feministischer Sozialismus und auf keinen Fall zurück an den Herd: Die Forderungen der kurzen Frauenbewegung der DDR wurden rasant von den historischen Entwicklungen eingeholt. Es wurde doch ein Staat ohne sie gemacht: die vereinigte demokratisch-kapitalistische Bundesrepublik. Der Beitrag befasst sich mit einer Rekonstruktion (post-)sozialistischer emanzipatorischer Visionen und Praktiken der kurzen Frauenbewegung der DDR sowie der späteren ostdeutschen Frauenbewegung als »widerständiges feministisches Erbe« (Lembke 2022).
{"title":"Wenn nach der Revolution der Staat ohne dich gemacht wird","authors":"C. Stutz","doi":"10.32387/prokla.v53i212.2076","DOIUrl":"https://doi.org/10.32387/prokla.v53i212.2076","url":null,"abstract":"Politische Mitbestimmung, feministischer Sozialismus und auf keinen Fall zurück an den Herd: Die Forderungen der kurzen Frauenbewegung der DDR wurden rasant von den historischen Entwicklungen eingeholt. Es wurde doch ein Staat ohne sie gemacht: die vereinigte demokratisch-kapitalistische Bundesrepublik. Der Beitrag befasst sich mit einer Rekonstruktion (post-)sozialistischer emanzipatorischer Visionen und Praktiken der kurzen Frauenbewegung der DDR sowie der späteren ostdeutschen Frauenbewegung als »widerständiges feministisches Erbe« (Lembke 2022).","PeriodicalId":158793,"journal":{"name":"PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft","volume":"129 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-09-04","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"132590338","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2023-09-04DOI: 10.32387/prokla.v53i212.2062
Susann Bischof, Sarah Hinz, Alexander Machke, M. Schütt
Die Entwicklung des östlichen Teils der Bundesrepublik ist zuletzt vor allem dann in den Fokus der gesellschaftlichen Aufmerksamkeit gerückt, wenn neurechte Akteure wie die AfD, Compact oder PEGIDA hegemoniale Ansprüche vertreten und dabei Traditionslinien von 1989 bis heute konstruieren. Die Besonderheiten Ostdeutschlands gehen aber über die politische Dimension hinaus, die aktuell oft im Vordergrund medialer Aufmerksamkeit steht. Entsprechend nähert sich dieses Heft Ostdeutschland aus polit-ökonomischen, historischen und feministischen Perspektiven. Den Hintergrund dafür bilden die wirtschaftlichen Entwicklungen nach dem Ende der DDR, schließlich wurde hier ein Industriestaat – mit Sonderstellung seines Agrarsektors – abgewickelt. Vor diesem Hintergrund beleuchtet das Heft die Entwicklung von Arbeit und Wirtschaft in Ostdeutschland, wobei Eigentumsverhältnisse, Arbeitszeitkämpfe und Mitbestimmung ebenso wie der Wandel der Sorgearbeit und die Transformation im Zuge des Kohleausstiegs im Fokus stehen.
{"title":"Editorial: Perspektiven auf Ostdeutschland","authors":"Susann Bischof, Sarah Hinz, Alexander Machke, M. Schütt","doi":"10.32387/prokla.v53i212.2062","DOIUrl":"https://doi.org/10.32387/prokla.v53i212.2062","url":null,"abstract":"Die Entwicklung des östlichen Teils der Bundesrepublik ist zuletzt vor allem dann in den Fokus der gesellschaftlichen Aufmerksamkeit gerückt, wenn neurechte Akteure wie die AfD, Compact oder PEGIDA hegemoniale Ansprüche vertreten und dabei Traditionslinien von 1989 bis heute konstruieren. Die Besonderheiten Ostdeutschlands gehen aber über die politische Dimension hinaus, die aktuell oft im Vordergrund medialer Aufmerksamkeit steht. Entsprechend nähert sich dieses Heft Ostdeutschland aus polit-ökonomischen, historischen und feministischen Perspektiven. Den Hintergrund dafür bilden die wirtschaftlichen Entwicklungen nach dem Ende der DDR, schließlich wurde hier ein Industriestaat – mit Sonderstellung seines Agrarsektors – abgewickelt. Vor diesem Hintergrund beleuchtet das Heft die Entwicklung von Arbeit und Wirtschaft in Ostdeutschland, wobei Eigentumsverhältnisse, Arbeitszeitkämpfe und Mitbestimmung ebenso wie der Wandel der Sorgearbeit und die Transformation im Zuge des Kohleausstiegs im Fokus stehen.","PeriodicalId":158793,"journal":{"name":"PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft","volume":"104 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-09-04","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"124009061","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2023-09-04DOI: 10.32387/prokla.v53i212.2066
Marlen Borchardt
Die Veränderung der Geschlechterverhältnisse im Zuge der Transformation Ostdeutschlands ab 1989/90 wurde in der Forschung bisher wenig beleuchtet. Dabei stellt die öffentliche Kinderbetreuung für die Regulation der Geschlechterverhältnisse einen konstitutiven Bereich in der Gesellschaft dar. Der Artikel untersucht am Beispiel des Freistaats Sachsen die Transformation der ostdeutschen Kinderbetreuung im Verlauf der 1990er-Jahre und legt dar, inwieweit diese durch einen Prozess der Re-Familialisierung der Kleinkindbetreuung sowie der Kommunalisierung der Kindertagesstätten gekennzeichnet war. Beide Prozesse gemeinsam führten dazu, dass das öffentliche Angebot an Kinderbetreuung rationalisiert wurde und die Versorgungsstrukturen weitgehend abgebaut wurden.
{"title":"Die Re-Familialisierung und Kommunalisierung der öffentlichen Kinderbetreuung in Sachsen in den 1990er-Jahren","authors":"Marlen Borchardt","doi":"10.32387/prokla.v53i212.2066","DOIUrl":"https://doi.org/10.32387/prokla.v53i212.2066","url":null,"abstract":"Die Veränderung der Geschlechterverhältnisse im Zuge der Transformation Ostdeutschlands ab 1989/90 wurde in der Forschung bisher wenig beleuchtet. Dabei stellt die öffentliche Kinderbetreuung für die Regulation der Geschlechterverhältnisse einen konstitutiven Bereich in der Gesellschaft dar. Der Artikel untersucht am Beispiel des Freistaats Sachsen die Transformation der ostdeutschen Kinderbetreuung im Verlauf der 1990er-Jahre und legt dar, inwieweit diese durch einen Prozess der Re-Familialisierung der Kleinkindbetreuung sowie der Kommunalisierung der Kindertagesstätten gekennzeichnet war. Beide Prozesse gemeinsam führten dazu, dass das öffentliche Angebot an Kinderbetreuung rationalisiert wurde und die Versorgungsstrukturen weitgehend abgebaut wurden.","PeriodicalId":158793,"journal":{"name":"PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft","volume":"26 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-09-04","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"126937198","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2023-09-04DOI: 10.32387/prokla.v53i212.2063
U. Busch
Auch 33 Jahre nach der deutschen Einheit gibt es zwischen Ost und West Diskrepanzen in den Lebensverhältnissen, insbesondere bei Höhe und Verteilung der privaten Vermögen. Die Unterschiede sind historisch begründet, aber auch Folge der Eigentumstransformation sowie der Einkommens- und Vermögenspolitik im Vereinigungsprozess selbst. Der Vermögensvorsprung des Westens resultiert aus der erfolgreichen wirtschaftlichen Entwicklung der Bundesrepublik seit 1949. Aber auch aus der Restitutions- und Veräußerungspolitik der Treuhandanstalt, die bei der Privatisierung des DDR-Volkseigentums Westdeutsche begünstigte und Ostdeutsche benachteiligte. Es gibt gegenwärtig kaum Anhaltspunkte dafür, dass sich die Diskrepanz in den Vermögensverhältnissen verringert, eher im Gegenteil.
{"title":"Langfristige Folgen der Eigentumstransformation in Ostdeutschland","authors":"U. Busch","doi":"10.32387/prokla.v53i212.2063","DOIUrl":"https://doi.org/10.32387/prokla.v53i212.2063","url":null,"abstract":"Auch 33 Jahre nach der deutschen Einheit gibt es zwischen Ost und West Diskrepanzen in den Lebensverhältnissen, insbesondere bei Höhe und Verteilung der privaten Vermögen. Die Unterschiede sind historisch begründet, aber auch Folge der Eigentumstransformation sowie der Einkommens- und Vermögenspolitik im Vereinigungsprozess selbst. Der Vermögensvorsprung des Westens resultiert aus der erfolgreichen wirtschaftlichen Entwicklung der Bundesrepublik seit 1949. Aber auch aus der Restitutions- und Veräußerungspolitik der Treuhandanstalt, die bei der Privatisierung des DDR-Volkseigentums Westdeutsche begünstigte und Ostdeutsche benachteiligte. Es gibt gegenwärtig kaum Anhaltspunkte dafür, dass sich die Diskrepanz in den Vermögensverhältnissen verringert, eher im Gegenteil.","PeriodicalId":158793,"journal":{"name":"PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft","volume":"25 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-09-04","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"126852551","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2023-09-04DOI: 10.32387/prokla.v53i212.2071
Virginia Kimey Pflücke, H. Jacobsen
Der Artikel fragt nach den geschlechtsspezifischen Aspekten des Strukturwandels in der Lausitz. Anhand der Entwicklung des Braunkohlebergbaus werden die Auswirkungen des postsozialistischen Übergangs auf Frauen auf dem Arbeitsmarkt herausgearbeitet. Die Kohleindustrie beschäftigte in der DDR viele weibliche Arbeitskräfte; nach der Wende waren diese im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen stärker von Arbeitslosigkeit betroffen. In den 1990er-Jahren verließen viele junge Frauen die Region, was jedoch nicht zur Intensivierung der Gleichstellungspolitik führte. Im Gegenteil herrscht bis heute ein starker Industrialismus vor und die geschlechtsspezifische Dimension des Kohleausstiegs droht ein zweites Mal vergessen zu werden.
{"title":"Keine Zukunft ohne Kohle?","authors":"Virginia Kimey Pflücke, H. Jacobsen","doi":"10.32387/prokla.v53i212.2071","DOIUrl":"https://doi.org/10.32387/prokla.v53i212.2071","url":null,"abstract":"Der Artikel fragt nach den geschlechtsspezifischen Aspekten des Strukturwandels in der Lausitz. Anhand der Entwicklung des Braunkohlebergbaus werden die Auswirkungen des postsozialistischen Übergangs auf Frauen auf dem Arbeitsmarkt herausgearbeitet. Die Kohleindustrie beschäftigte in der DDR viele weibliche Arbeitskräfte; nach der Wende waren diese im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen stärker von Arbeitslosigkeit betroffen. In den 1990er-Jahren verließen viele junge Frauen die Region, was jedoch nicht zur Intensivierung der Gleichstellungspolitik führte. Im Gegenteil herrscht bis heute ein starker Industrialismus vor und die geschlechtsspezifische Dimension des Kohleausstiegs droht ein zweites Mal vergessen zu werden.","PeriodicalId":158793,"journal":{"name":"PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft","volume":"26 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-09-04","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"116245433","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2023-09-04DOI: 10.32387/prokla.v53i212.2052
Friederike Maier, D. Schmidt
Gundula Ludwig vertritt in ihrem Artikel in der PROKLA 209 die These, kapitalistische Gesellschaften seien notwendigerweise heteronormativ-androzentrisch geprägt. Dem würde eine vergeschlechtlichte und heteronormative Architektur des Staates entsprechen, denn nur so könnten sich diese Gesellschaften reproduzieren. Wir halten den Zusammenhang zwischen Vergeschlechtlichung und Kapitalismus dagegen für kontingent. Dies untersuchen wir für den Bereich der Erwerbsarbeit und der Arbeitsteilung am Beispiel von Deutschland und fragen, welche Veränderungen es in den letzten Jahrzehnten hierbei in Bezug auf Geschlechterverhältnisse gegeben hat, inwiefern aber auch traditionelle Stereotypisierungen, herkömmliche Strukturen und institutionelle Blockierungen erhalten geblieben sind.
{"title":"Geschlechterverhältnisse und Erwerbstätigkeit","authors":"Friederike Maier, D. Schmidt","doi":"10.32387/prokla.v53i212.2052","DOIUrl":"https://doi.org/10.32387/prokla.v53i212.2052","url":null,"abstract":"Gundula Ludwig vertritt in ihrem Artikel in der PROKLA 209 die These, kapitalistische Gesellschaften seien notwendigerweise heteronormativ-androzentrisch geprägt. Dem würde eine vergeschlechtlichte und heteronormative Architektur des Staates entsprechen, denn nur so könnten sich diese Gesellschaften reproduzieren. Wir halten den Zusammenhang zwischen Vergeschlechtlichung und Kapitalismus dagegen für kontingent. Dies untersuchen wir für den Bereich der Erwerbsarbeit und der Arbeitsteilung am Beispiel von Deutschland und fragen, welche Veränderungen es in den letzten Jahrzehnten hierbei in Bezug auf Geschlechterverhältnisse gegeben hat, inwiefern aber auch traditionelle Stereotypisierungen, herkömmliche Strukturen und institutionelle Blockierungen erhalten geblieben sind.","PeriodicalId":158793,"journal":{"name":"PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft","volume":"125 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-09-04","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"121422826","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2023-09-04DOI: 10.32387/prokla.v53i212.2064
Ingrid Artus, Andreas Fischer, Tobias Gellenthien, J. Holland, Michael Whittall
Auch 30 Jahre nach der »Wende« sind die Mitbestimmungskulturen in Ostdeutschland noch immer heterogener, prekärer und weniger gewerkschaftlich verankert als in westdeutschen Betrieben. Die empirisch vorfindbaren Muster variieren dabei stark – zwischen Konsolidierung, krisenhaftem Wandel sowie kontinuierlicher Erosion. Im vorliegenden Beitrag zeigen wir anhand von sechs Betrieben der ostdeutschen Metall- und Elektroindustrie, wie diese drei verschiedenen Muster und die ihnen entsprechenden Gestaltungsräume der Betriebsräte von betrieblichen Entwicklungspfaden abhängen und beeinflusst werden.
{"title":"Ostdeutsche Mitbestimmung revisited","authors":"Ingrid Artus, Andreas Fischer, Tobias Gellenthien, J. Holland, Michael Whittall","doi":"10.32387/prokla.v53i212.2064","DOIUrl":"https://doi.org/10.32387/prokla.v53i212.2064","url":null,"abstract":"Auch 30 Jahre nach der »Wende« sind die Mitbestimmungskulturen in Ostdeutschland noch immer heterogener, prekärer und weniger gewerkschaftlich verankert als in westdeutschen Betrieben. Die empirisch vorfindbaren Muster variieren dabei stark – zwischen Konsolidierung, krisenhaftem Wandel sowie kontinuierlicher Erosion. Im vorliegenden Beitrag zeigen wir anhand von sechs Betrieben der ostdeutschen Metall- und Elektroindustrie, wie diese drei verschiedenen Muster und die ihnen entsprechenden Gestaltungsräume der Betriebsräte von betrieblichen Entwicklungspfaden abhängen und beeinflusst werden.","PeriodicalId":158793,"journal":{"name":"PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft","volume":"13 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-09-04","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"121788208","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2023-05-29DOI: 10.32387/prokla.v53i211.2046
Ingrid Artus, A. Fischer, J. Holland, Michael Whittall
Der Artikel untersucht die Entwicklung der Tarifpolitik in der Metall- und Elektroindustrie in Thüringen und Sachsen. Ostdeutschland gilt gemeinhin als ein Terrain mit besonders ausgeprägten tariflichen Erosionstendenzen. Der Flächentarifvertrag befindet sich dort in der Krise. Wir bieten jedoch eine weniger pessimistische Perspektive an und skizzieren, wie die IG Metall erfolgreich für Haustarifverträge wirbt, um den Rückgang des tariflichen Deckungsgrads aufzuhalten; eine Strategie, die dazu beigetragen hat, die Zahl der Gewerkschaftsmitglieder und auch der tarifgebundenen Unternehmen zu stabilisieren. Dabei werden auch neue Strategien gewerkschaftlicher Organisation und Interessenvertretung entwickelt.
{"title":"Im Osten was Neues?","authors":"Ingrid Artus, A. Fischer, J. Holland, Michael Whittall","doi":"10.32387/prokla.v53i211.2046","DOIUrl":"https://doi.org/10.32387/prokla.v53i211.2046","url":null,"abstract":"Der Artikel untersucht die Entwicklung der Tarifpolitik in der Metall- und Elektroindustrie in Thüringen und Sachsen. Ostdeutschland gilt gemeinhin als ein Terrain mit besonders ausgeprägten tariflichen Erosionstendenzen. Der Flächentarifvertrag befindet sich dort in der Krise. Wir bieten jedoch eine weniger pessimistische Perspektive an und skizzieren, wie die IG Metall erfolgreich für Haustarifverträge wirbt, um den Rückgang des tariflichen Deckungsgrads aufzuhalten; eine Strategie, die dazu beigetragen hat, die Zahl der Gewerkschaftsmitglieder und auch der tarifgebundenen Unternehmen zu stabilisieren. Dabei werden auch neue Strategien gewerkschaftlicher Organisation und Interessenvertretung entwickelt.","PeriodicalId":158793,"journal":{"name":"PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft","volume":"47 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-05-29","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"124401974","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2023-05-29DOI: 10.32387/prokla.v53i211.2043
D. Mader
Soziologische Untersuchungen von Macht und Herrschaft im Kapitalismus sollten die anonymen Zwänge der Kapitallogik berücksichtigen und können insofern von Søren Maus Marx-Rekonstruktion profitieren. Zugleich gilt es aber, Vereinseitigungen und begriffliche Entdifferenzierungen einer reinen Strukturperspektive zu vermeiden. Mein Beitrag zeigt, warum ein adäquates Verständnis von Macht eine komplementäre Akteursperspektive braucht und wie diese mit einer Strukturperspektive verknüpft werden kann. Entscheidend hierfür ist neben einer präzisen Bestimmung der Begriffe von Macht und Herrschaft die systematische Einbeziehung von Handlungsfähigkeit und sozialer Interaktion.
{"title":"Herrschaft und Handlungsfähigkeit im Kapitalismus","authors":"D. Mader","doi":"10.32387/prokla.v53i211.2043","DOIUrl":"https://doi.org/10.32387/prokla.v53i211.2043","url":null,"abstract":"Soziologische Untersuchungen von Macht und Herrschaft im Kapitalismus sollten die anonymen Zwänge der Kapitallogik berücksichtigen und können insofern von Søren Maus Marx-Rekonstruktion profitieren. Zugleich gilt es aber, Vereinseitigungen und begriffliche Entdifferenzierungen einer reinen Strukturperspektive zu vermeiden. Mein Beitrag zeigt, warum ein adäquates Verständnis von Macht eine komplementäre Akteursperspektive braucht und wie diese mit einer Strukturperspektive verknüpft werden kann. Entscheidend hierfür ist neben einer präzisen Bestimmung der Begriffe von Macht und Herrschaft die systematische Einbeziehung von Handlungsfähigkeit und sozialer Interaktion.","PeriodicalId":158793,"journal":{"name":"PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft","volume":"157 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-05-29","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"134453631","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}