Pub Date : 2024-03-02DOI: 10.32387/prokla.v54i214.2103
Jakob Graf
Der Beitrag verbindet aktuelle Diskussionen um soziale Reproduktion mit einer Diskussion zu den »Überflüssigen«. Theorien der sozialen Reproduktion gehen tendenziell davon aus, dass kapitalistische Produktion und soziale Reproduktion über Lohnarbeit funktional vermittelt sind. Dagegen konstatieren Publikationen über die surplus society, dass große Teile der Weltbevölkerung nach wie vor kaum mittels kapitalistischer Lohnarbeit in den globalen Kapitalismus integriert sind. Diese Diagnose belege ich datenbasiert und vertrete die These, dass wir für ein Verständnis der Konflikte um soziale Reproduktion im Globalen Süden die Rolle des bedarfsökonomischen Sektors, öffentlicher Güter und sozialer Infrastrukturen in den Blick nehmen müssen.
{"title":"soziale Reproduktion im Süden","authors":"Jakob Graf","doi":"10.32387/prokla.v54i214.2103","DOIUrl":"https://doi.org/10.32387/prokla.v54i214.2103","url":null,"abstract":"Der Beitrag verbindet aktuelle Diskussionen um soziale Reproduktion mit einer Diskussion zu den »Überflüssigen«. Theorien der sozialen Reproduktion gehen tendenziell davon aus, dass kapitalistische Produktion und soziale Reproduktion über Lohnarbeit funktional vermittelt sind. Dagegen konstatieren Publikationen über die surplus society, dass große Teile der Weltbevölkerung nach wie vor kaum mittels kapitalistischer Lohnarbeit in den globalen Kapitalismus integriert sind. Diese Diagnose belege ich datenbasiert und vertrete die These, dass wir für ein Verständnis der Konflikte um soziale Reproduktion im Globalen Süden die Rolle des bedarfsökonomischen Sektors, öffentlicher Güter und sozialer Infrastrukturen in den Blick nehmen müssen.","PeriodicalId":158793,"journal":{"name":"PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft","volume":"31 36","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-03-02","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"140081543","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2024-03-02DOI: 10.32387/prokla.v54i214.2097
Judith Derndorfer, Tamara Premrov, Jana Schultheiss, Eva Six, Daniel Witzani-Haim
Feministische Ökonomie analysiert die unterschiedlichen Lebensrealitäten aller Menschen und unterbreitet Vorschläge für eine wohlstandsorientierte Wirtschaftspolitik. Damit bietet sie auch in den aktuellen Vielfachkrisen brauchbare gesellschaftspolitische Lösungen, die in der Mainstream-Ökonomie häufig zu kurz kommen. Dennoch hat sie weder an Universitäten noch in der Politikberatung durchschlagenden Erfolg. In diesem Artikel erläutern wir nach einer kurzen Definition von Feministischer Ökonomie, warum die Volkswirtschaftslehre nach wie vor eine frauenfeindliche Disziplin ist, wie sich die Feministische Ökonomie in Österreich entwickelt hat und wie eine feministische Perspektive auf Wirtschaftspolitik gelingen kann.
{"title":"Vielfältige Feministische Ökonomie","authors":"Judith Derndorfer, Tamara Premrov, Jana Schultheiss, Eva Six, Daniel Witzani-Haim","doi":"10.32387/prokla.v54i214.2097","DOIUrl":"https://doi.org/10.32387/prokla.v54i214.2097","url":null,"abstract":"Feministische Ökonomie analysiert die unterschiedlichen Lebensrealitäten aller Menschen und unterbreitet Vorschläge für eine wohlstandsorientierte Wirtschaftspolitik. Damit bietet sie auch in den aktuellen Vielfachkrisen brauchbare gesellschaftspolitische Lösungen, die in der Mainstream-Ökonomie häufig zu kurz kommen. Dennoch hat sie weder an Universitäten noch in der Politikberatung durchschlagenden Erfolg. In diesem Artikel erläutern wir nach einer kurzen Definition von Feministischer Ökonomie, warum die Volkswirtschaftslehre nach wie vor eine frauenfeindliche Disziplin ist, wie sich die Feministische Ökonomie in Österreich entwickelt hat und wie eine feministische Perspektive auf Wirtschaftspolitik gelingen kann.","PeriodicalId":158793,"journal":{"name":"PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft","volume":"21 17","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-03-02","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"140082204","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2024-03-02DOI: 10.32387/prokla.v54i214.2106
Tine Haubner
Mit dem Wandel der gesellschaftlichen Bedingungen für die soziale Reproduktion müssen marxistisch-feministische Theorien Sozialer Reproduktion ihr theoretisches Instrumentarium aktualisieren und erweitern. Dies gilt umso mehr, als zentrale reproduktionstheoretische Begriffe und Perspektiven stark vom Entstehungskontext des fordistischen Reproduktionsmodells der 1970er-Jahre geprägt sind. Dabei ist einerseits an alten Stärken festzuhalten und andererseits sind begrifflich-analytische Engführungen zu überdenken und aufzugeben. Der Beitrag kritisiert den Produktivitätsfunktionalismus und die Abwesenheit der Kategorie des Raums, adressiert damit zwei Leerstellen im reproduktionstheoretischen Denken und unterbreitet Vorschläge zu deren Bearbeitung.
{"title":"Soziale Reproduktion jenseits des Produktivitätsfunktionalismus","authors":"Tine Haubner","doi":"10.32387/prokla.v54i214.2106","DOIUrl":"https://doi.org/10.32387/prokla.v54i214.2106","url":null,"abstract":"Mit dem Wandel der gesellschaftlichen Bedingungen für die soziale Reproduktion müssen marxistisch-feministische Theorien Sozialer Reproduktion ihr theoretisches Instrumentarium aktualisieren und erweitern. Dies gilt umso mehr, als zentrale reproduktionstheoretische Begriffe und Perspektiven stark vom Entstehungskontext des fordistischen Reproduktionsmodells der 1970er-Jahre geprägt sind. Dabei ist einerseits an alten Stärken festzuhalten und andererseits sind begrifflich-analytische Engführungen zu überdenken und aufzugeben. Der Beitrag kritisiert den Produktivitätsfunktionalismus und die Abwesenheit der Kategorie des Raums, adressiert damit zwei Leerstellen im reproduktionstheoretischen Denken und unterbreitet Vorschläge zu deren Bearbeitung.","PeriodicalId":158793,"journal":{"name":"PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft","volume":"3 3","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-03-02","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"140081901","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2024-03-02DOI: 10.32387/prokla.v54i214.2098
Stefanie Hürtgen
Der Beitrag unterstreicht die transnationale Perspektive im politökonomischen Denken von Maria Mies, Veronika Bennholdt-Thomsen und Claudia von Werlhof. Die sogenannten Bielefelderinnen konzipieren das Ökonomische zuvorderst als Praxis der Arbeit, des Tätigseins. Von hier aus argumentieren sie gegen herrschende Nord-Süd-Spaltungen und für die Dezentrierung des Nordens. In ihrer auf Subsistenz ausgerichteten Alternative allerdings produzieren sie selbst sozialräumliche Essenzialismen. Es geht ihnen um Ausstieg aus der Lohnarbeit, nicht um deren Überwindung. Wie auch weite Teile der Ökologiebewegung unterschreiten die Bielefelderinnen so die Auseinandersetzung um das gesellschaftliche Ganze der Arbeit.
文章强调了玛丽亚-密斯(Maria Mies)、维罗妮卡-本霍尔德特-汤姆森(Veronika Bennholdt-Thomsen)和克劳迪娅-冯-维尔霍夫(Claudia von Werlhof)政治经济思想中的跨国视角。这些所谓的比勒费尔德女性首先将经济概念化为工作实践和积极行动。从这一点出发,她们反对普遍存在的南北分化,支持北方的非中心化。然而,在她们以生存为导向的另一种选择中,她们自己也产生了社会空间本质论。他们关注的是离开雇佣劳动,而不是克服雇佣劳动。因此,与生态运动中的大部分人一样,比勒费尔德妇女削弱了关于劳动的社会整体性的辩论。
{"title":"Die Peripherie als Avantgarde","authors":"Stefanie Hürtgen","doi":"10.32387/prokla.v54i214.2098","DOIUrl":"https://doi.org/10.32387/prokla.v54i214.2098","url":null,"abstract":"Der Beitrag unterstreicht die transnationale Perspektive im politökonomischen Denken von Maria Mies, Veronika Bennholdt-Thomsen und Claudia von Werlhof. Die sogenannten Bielefelderinnen konzipieren das Ökonomische zuvorderst als Praxis der Arbeit, des Tätigseins. Von hier aus argumentieren sie gegen herrschende Nord-Süd-Spaltungen und für die Dezentrierung des Nordens. In ihrer auf Subsistenz ausgerichteten Alternative allerdings produzieren sie selbst sozialräumliche Essenzialismen. Es geht ihnen um Ausstieg aus der Lohnarbeit, nicht um deren Überwindung. Wie auch weite Teile der Ökologiebewegung unterschreiten die Bielefelderinnen so die Auseinandersetzung um das gesellschaftliche Ganze der Arbeit.","PeriodicalId":158793,"journal":{"name":"PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft","volume":"50 2","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-03-02","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"140082650","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2024-03-02DOI: 10.32387/prokla.v54i214.2102
Anne Engelhardt
In dem Beitrag wird vorgeschlagen, die Konzepte des Metabolismus der sozialen Reproduktion und des metabolischen Risses sowie eine materialistische Konzeption des arbeitenden Köpers in die soziale Reproduktionstheorie zu integrieren. Konkret werden die zeitlichen und räumlichen Konflikte der Arbeiter*innen in der brasilianischen und portugiesischen Flugindustrie um Arbeitsschutz und körperliche Unversehrtheit in den Blick genommen. Mit dieser empiriegeleiteten Analyse wird ein Begriff von Ausbeutung vorgeschlagen, der diese nicht auf die Werttheorie reduziert, aber auch nicht davon trennt.
{"title":"Turbulenzen in der Flugindustrie","authors":"Anne Engelhardt","doi":"10.32387/prokla.v54i214.2102","DOIUrl":"https://doi.org/10.32387/prokla.v54i214.2102","url":null,"abstract":"In dem Beitrag wird vorgeschlagen, die Konzepte des Metabolismus der sozialen Reproduktion und des metabolischen Risses sowie eine materialistische Konzeption des arbeitenden Köpers in die soziale Reproduktionstheorie zu integrieren. Konkret werden die zeitlichen und räumlichen Konflikte der Arbeiter*innen in der brasilianischen und portugiesischen Flugindustrie um Arbeitsschutz und körperliche Unversehrtheit in den Blick genommen. Mit dieser empiriegeleiteten Analyse wird ein Begriff von Ausbeutung vorgeschlagen, der diese nicht auf die Werttheorie reduziert, aber auch nicht davon trennt.","PeriodicalId":158793,"journal":{"name":"PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft","volume":"27 15","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-03-02","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"140081440","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2024-03-02DOI: 10.32387/prokla.v54i214.2107
I. Herb, S. Uhlmann
Die Social Reproduction Theory (SRT) ist aktuell eine der virulentesten materialistisch-feministischen Strömungen. Vor dem Hintergrund kritischer Rezeptionen in Deutschland diskutieren wir drei Annahmen der SRT, die zeigen, dass sie eine vielversprechende ganzheitliche Theorie kapitalistischer Gesellschaften ist: Erstens ist nicht »Frauenarbeit« analytischer Ausgangspunkt, sondern die »soziale Reproduktion«. Zweitens konzeptualisiert die SRT reproduktive Arbeit, die nicht direkt zur Mehrwertproduktion beiträgt, als unproduktiv. Drittens wird Unterdrückung als strukturell mit der kapitalistischen Produktion verbunden begriffen. Diese Annahmen gehen mit strategischen Konsequenzen einher, die wir abschließend in Bezug auf Klassenkämpfe exemplarisch diskutieren.
{"title":"Zum Widerspruch zwischen Akkumulation und der Reproduktion von Leben","authors":"I. Herb, S. Uhlmann","doi":"10.32387/prokla.v54i214.2107","DOIUrl":"https://doi.org/10.32387/prokla.v54i214.2107","url":null,"abstract":"Die Social Reproduction Theory (SRT) ist aktuell eine der virulentesten materialistisch-feministischen Strömungen. Vor dem Hintergrund kritischer Rezeptionen in Deutschland diskutieren wir drei Annahmen der SRT, die zeigen, dass sie eine vielversprechende ganzheitliche Theorie kapitalistischer Gesellschaften ist: Erstens ist nicht »Frauenarbeit« analytischer Ausgangspunkt, sondern die »soziale Reproduktion«. Zweitens konzeptualisiert die SRT reproduktive Arbeit, die nicht direkt zur Mehrwertproduktion beiträgt, als unproduktiv. Drittens wird Unterdrückung als strukturell mit der kapitalistischen Produktion verbunden begriffen. Diese Annahmen gehen mit strategischen Konsequenzen einher, die wir abschließend in Bezug auf Klassenkämpfe exemplarisch diskutieren.","PeriodicalId":158793,"journal":{"name":"PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft","volume":"7 7","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-03-02","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"140082157","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2024-03-02DOI: 10.32387/prokla.v54i214.2101
Michaela Doutch
Um Lebenswirklichkeiten und Alltagskämpfe von Arbeiter*innen in globalen Produktionsprozessen begreifen zu können, muss die theoretische Grundlage die kapitalistische Realität der Arbeiter*innen gänzlich erfassen. Globale Produktionsnetzwerke (GPNs) wie die Bekleidungsindustrie müssen als Globale (Re-)Produktionsnetzwerke (GRPNs) neu konzeptualisiert werden, um die geschlechtsspezifische und rassifizierte Seite sozialer Reproduktionsprozesse systematisch in eine Analyse um globale Produktionen miteinzubeziehen. Einer feministischen Labour Geography-Perspektive auf GRPNs folgend, zeigt ein partizipatives Forschungsprojekt mit Bekleidungsarbeiter*innen in Kambodscha, dass diese in stark verwobene räumliche Prozesse der (Re-)Produktion eingebettet sind, die stets in Bezug zueinander betrachtet werden müssen.
{"title":"Globale (Re-)Produktionsnetzwerke aus feministischer Labour-Geography-Perspektive","authors":"Michaela Doutch","doi":"10.32387/prokla.v54i214.2101","DOIUrl":"https://doi.org/10.32387/prokla.v54i214.2101","url":null,"abstract":"Um Lebenswirklichkeiten und Alltagskämpfe von Arbeiter*innen in globalen Produktionsprozessen begreifen zu können, muss die theoretische Grundlage die kapitalistische Realität der Arbeiter*innen gänzlich erfassen. Globale Produktionsnetzwerke (GPNs) wie die Bekleidungsindustrie müssen als Globale (Re-)Produktionsnetzwerke (GRPNs) neu konzeptualisiert werden, um die geschlechtsspezifische und rassifizierte Seite sozialer Reproduktionsprozesse systematisch in eine Analyse um globale Produktionen miteinzubeziehen. Einer feministischen Labour Geography-Perspektive auf GRPNs folgend, zeigt ein partizipatives Forschungsprojekt mit Bekleidungsarbeiter*innen in Kambodscha, dass diese in stark verwobene räumliche Prozesse der (Re-)Produktion eingebettet sind, die stets in Bezug zueinander betrachtet werden müssen.","PeriodicalId":158793,"journal":{"name":"PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft","volume":"5 4","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-03-02","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"140082176","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2024-03-02DOI: 10.32387/prokla.v54i214.2094
Anne Engelhardt, Jakob Graf, Dorothea Schmidt, Sandra Sieron, Jenny Simon
Feminist debates on the connection between patriarchy and capitalism have significantly shifted in recent years. Ten years ago we diagnosed the contradiction that, on the one hand, feminist and anti-feminist struggles and debates were intensifying, but at the same time the social theory tools used to analyse them were predominantly characterised by more culturalist or post-structuralist approaches and liberal feminisms. At the time, we criticised that the connection between gender and the capitalist mode of production was often overlooked. Today, the situation is different. It was not only in the context of the COVID-19 pandemic that it became clear that the critical social inequality in the distribution of reproductive and care work must be understood as an integral part of social crisis dynamics. In this context, PROKLA 214 aims to contribute to clarifying the understanding and critique of economics within feminist thought.
{"title":"Editorial: Feminist Economic Critique","authors":"Anne Engelhardt, Jakob Graf, Dorothea Schmidt, Sandra Sieron, Jenny Simon","doi":"10.32387/prokla.v54i214.2094","DOIUrl":"https://doi.org/10.32387/prokla.v54i214.2094","url":null,"abstract":"Feminist debates on the connection between patriarchy and capitalism have significantly shifted in recent years. Ten years ago we diagnosed the contradiction that, on the one hand, feminist and anti-feminist struggles and debates were intensifying, but at the same time the social theory tools used to analyse them were predominantly characterised by more culturalist or post-structuralist approaches and liberal feminisms. At the time, we criticised that the connection between gender and the capitalist mode of production was often overlooked. Today, the situation is different. It was not only in the context of the COVID-19 pandemic that it became clear that the critical social inequality in the distribution of reproductive and care work must be understood as an integral part of social crisis dynamics. In this context, PROKLA 214 aims to contribute to clarifying the understanding and critique of economics within feminist thought.","PeriodicalId":158793,"journal":{"name":"PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft","volume":"41 13","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-03-02","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"140082740","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2023-12-04DOI: 10.32387/prokla.v53i213.2057
Nikolai Huke
Basierend auf einer Kritik an sozialen Ausschließungsmechanismen der linken Szene sind in den letzten Jahren an vielen Orten Organisationsversuche entstanden, die darauf abzielen, Szenegrenzen zu überschreiten, indem sie konkrete Alltagsprobleme anstelle politischer Einstellungen zum Ausgangspunkt ihre Politik machen. Der Artikel zeigt, dass in den Initiativen ein spezifischer, sorgebasierter Modus politischer Praxis entsteht, der etablierte Handlungsroutinen der linken Szene infrage stellt.
{"title":"Politisches Engagement, das Sorge(n) trägt","authors":"Nikolai Huke","doi":"10.32387/prokla.v53i213.2057","DOIUrl":"https://doi.org/10.32387/prokla.v53i213.2057","url":null,"abstract":"Basierend auf einer Kritik an sozialen Ausschließungsmechanismen der linken Szene sind in den letzten Jahren an vielen Orten Organisationsversuche entstanden, die darauf abzielen, Szenegrenzen zu überschreiten, indem sie konkrete Alltagsprobleme anstelle politischer Einstellungen zum Ausgangspunkt ihre Politik machen. Der Artikel zeigt, dass in den Initiativen ein spezifischer, sorgebasierter Modus politischer Praxis entsteht, der etablierte Handlungsroutinen der linken Szene infrage stellt.","PeriodicalId":158793,"journal":{"name":"PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft","volume":"16 1","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-12-04","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"138603292","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2023-12-04DOI: 10.32387/prokla.v53i213.2079
H. Sander
In dem Beitrag wird argumentiert, dass sich im sozial-ökologischen Transformationskonflikt um die Bearbeitung der Vielfachkrise vier Hegemonieprojekte in der deutschen Gesellschaft herausgebildet haben, die sich auf die Gestaltung der gesellschaftlichen Naturverhältnisse auswirken. Anknüpfend an die Analyse sozial-ökologischer Mentalitätstypen von Dennis Eversberg wird mithilfe einer Historisch-materialistischen Politikanalyse beleuchtet, welches Potenzial die Hegemonieprojekte in verschiedenen Klassenfraktionen und im integralen Staat haben. Dabei wird gezeigt, dass ein grüner Kapitalismus trotz vieler Widersprüche die größten Chancen hat, sich als neues hegemoniales Projekt durchzusetzen.
{"title":"Zum Potenzial eines grünen Kapitalismus","authors":"H. Sander","doi":"10.32387/prokla.v53i213.2079","DOIUrl":"https://doi.org/10.32387/prokla.v53i213.2079","url":null,"abstract":"In dem Beitrag wird argumentiert, dass sich im sozial-ökologischen Transformationskonflikt um die Bearbeitung der Vielfachkrise vier Hegemonieprojekte in der deutschen Gesellschaft herausgebildet haben, die sich auf die Gestaltung der gesellschaftlichen Naturverhältnisse auswirken. Anknüpfend an die Analyse sozial-ökologischer Mentalitätstypen von Dennis Eversberg wird mithilfe einer Historisch-materialistischen Politikanalyse beleuchtet, welches Potenzial die Hegemonieprojekte in verschiedenen Klassenfraktionen und im integralen Staat haben. Dabei wird gezeigt, dass ein grüner Kapitalismus trotz vieler Widersprüche die größten Chancen hat, sich als neues hegemoniales Projekt durchzusetzen.","PeriodicalId":158793,"journal":{"name":"PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft","volume":"69 23","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-12-04","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"138604836","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}