Pub Date : 2022-11-30DOI: 10.32387/prokla.v52i209.2025
Stephan Lessenich
In der gesellschaftlichen Auseinandersetzung über Identitätspolitik geht es um die Beziehung zwischen Etablierten und Außenseitern – und um die Verteidigung von als gefährdet wahrgenommenen Etablierten(vor)rechten. Die abwehrende Bearbeitung der Mobilisierung der Außenseiter nimmt dabei im Wesentlichen zwei Formen an: Während die einen die identitätspolitische Entpolitisierung der sozialen Frage beklagen, befürchten andere die Gefährdung des gesellschaftlichen Zusammenhalts oder aber das Ende der Meinungsfreiheit durch minderheitenpolitische Agitation. Der Artikel erläutert die verschiedenen Spielarten der Reaktion der Etablierten auf das Aufbegehren der Außenseiter.
{"title":"Wer hat Angst vor der »Identitätspolitik«?","authors":"Stephan Lessenich","doi":"10.32387/prokla.v52i209.2025","DOIUrl":"https://doi.org/10.32387/prokla.v52i209.2025","url":null,"abstract":"In der gesellschaftlichen Auseinandersetzung über Identitätspolitik geht es um die Beziehung zwischen Etablierten und Außenseitern – und um die Verteidigung von als gefährdet wahrgenommenen Etablierten(vor)rechten. Die abwehrende Bearbeitung der Mobilisierung der Außenseiter nimmt dabei im Wesentlichen zwei Formen an: Während die einen die identitätspolitische Entpolitisierung der sozialen Frage beklagen, befürchten andere die Gefährdung des gesellschaftlichen Zusammenhalts oder aber das Ende der Meinungsfreiheit durch minderheitenpolitische Agitation. Der Artikel erläutert die verschiedenen Spielarten der Reaktion der Etablierten auf das Aufbegehren der Außenseiter.","PeriodicalId":158793,"journal":{"name":"PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft","volume":"85 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2022-11-30","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"121776978","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2022-11-30DOI: 10.32387/prokla.v52i209.1985
Gundula Ludwig
Der Beitrag zeigt, dass es für die Staatstheorie produktiv ist, Antonio Gramscis Hegemonietheorie queer-feministisch entlang von drei Dimensionen weiterzudenken: Erstens, um die Stabilität des vergeschlechtlichten, heteronormativen Charakters des Staates zu begreifen; zweitens, um das Verhältnis von Staat und vergeschlechtlichten Subjekten zu erfassen; und drittens, um Geschlecht und Heteronormativität als staatliche Ressourcen in Krisen zu theorisieren. Ziel ist darzulegen, dass verkörperte, alltägliche Formen der Normalisierung und Naturalisierung von Geschlechterverhältnissen und sexuellen Lebensweisen die »robuste Struktur« des Staates bilden.
{"title":"Wo der Staat zu suchen ist","authors":"Gundula Ludwig","doi":"10.32387/prokla.v52i209.1985","DOIUrl":"https://doi.org/10.32387/prokla.v52i209.1985","url":null,"abstract":"Der Beitrag zeigt, dass es für die Staatstheorie produktiv ist, Antonio Gramscis Hegemonietheorie queer-feministisch entlang von drei Dimensionen weiterzudenken: Erstens, um die Stabilität des vergeschlechtlichten, heteronormativen Charakters des Staates zu begreifen; zweitens, um das Verhältnis von Staat und vergeschlechtlichten Subjekten zu erfassen; und drittens, um Geschlecht und Heteronormativität als staatliche Ressourcen in Krisen zu theorisieren. Ziel ist darzulegen, dass verkörperte, alltägliche Formen der Normalisierung und Naturalisierung von Geschlechterverhältnissen und sexuellen Lebensweisen die »robuste Struktur« des Staates bilden.","PeriodicalId":158793,"journal":{"name":"PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft","volume":"1 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2022-11-30","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"130276717","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2022-11-30DOI: 10.32387/prokla.v52i209.1958
Jan M. Gerken
Mit dem Aufbauplan »Next Generation EU« unternehme die EU einen Schritt hin zu einer genuinen Fiskalunion, so eine verbreitete Sichtweise. Erstmals gibt die EU eigene Anleihen in größerem Umfang aus und reicht einen Teil der Mittel als nicht-rückzahlbare Zuschüsse an die Mitgliedsstaaten weiter. Zusammen mit dem aktuell ausgesetzten Stabilitäts- und Wachstumspakt und den Diskussionen über seine Reform erscheinen diese Entwicklungen im Lichte der Strategie zur Bewältigung der Eurokrise als fiskalpolitische Zeitenwende. Allerdings vollzieht sich diese bislang lediglich auf der Oberfläche und passt sich in die langen Linien des durch die Eurokrise induzierten EU-Staatlichkeitsausbaus ein.
{"title":"Fiskalpolitische Zeitenwende in der Coronakrise?","authors":"Jan M. Gerken","doi":"10.32387/prokla.v52i209.1958","DOIUrl":"https://doi.org/10.32387/prokla.v52i209.1958","url":null,"abstract":"Mit dem Aufbauplan »Next Generation EU« unternehme die EU einen Schritt hin zu einer genuinen Fiskalunion, so eine verbreitete Sichtweise. Erstmals gibt die EU eigene Anleihen in größerem Umfang aus und reicht einen Teil der Mittel als nicht-rückzahlbare Zuschüsse an die Mitgliedsstaaten weiter. Zusammen mit dem aktuell ausgesetzten Stabilitäts- und Wachstumspakt und den Diskussionen über seine Reform erscheinen diese Entwicklungen im Lichte der Strategie zur Bewältigung der Eurokrise als fiskalpolitische Zeitenwende. Allerdings vollzieht sich diese bislang lediglich auf der Oberfläche und passt sich in die langen Linien des durch die Eurokrise induzierten EU-Staatlichkeitsausbaus ein.","PeriodicalId":158793,"journal":{"name":"PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft","volume":"67 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2022-11-30","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"128557397","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2022-11-30DOI: 10.32387/prokla.v52i209.2027
Prokla Redaktion
Die PROKLA beschäftigt sich seit dem ersten Jahrzehnt ihres Bestehens mit Krisen der Linken. Die derzeitige Krise ist jedoch vielfältiger und tiefer, neue Probleme sind hinzugetreten, ohne dass alte verschwunden wären. Die aktuelle Ausgabe widmet sich deshalb nicht allein der Krise der Partei DIE LINKE, sondern verortet diese im breiteren Kontext einer insgesamt krisenhaften und geschwächten gesellschaftlichen Linken. Gleichzeitig sollte eine Krisenanalyse nicht nur darauf abzielen, Pessimismus zu verbreiten, sondern auch bestehende Möglichkeiten und produktive Momente aufzeigen, die aus dieser hinausführen. Das Heft kann somit als Suchbewegung gelesen werden, die sich darum bemüht, unterschiedliche Konfliktlinien zu vermitteln und so mögliche Auswege aus der Krise zu skizzieren.
{"title":"Editorial: Die Linke zwischen Krise und Bewegung","authors":"Prokla Redaktion","doi":"10.32387/prokla.v52i209.2027","DOIUrl":"https://doi.org/10.32387/prokla.v52i209.2027","url":null,"abstract":"Die PROKLA beschäftigt sich seit dem ersten Jahrzehnt ihres Bestehens mit Krisen der Linken. Die derzeitige Krise ist jedoch vielfältiger und tiefer, neue Probleme sind hinzugetreten, ohne dass alte verschwunden wären. Die aktuelle Ausgabe widmet sich deshalb nicht allein der Krise der Partei DIE LINKE, sondern verortet diese im breiteren Kontext einer insgesamt krisenhaften und geschwächten gesellschaftlichen Linken. Gleichzeitig sollte eine Krisenanalyse nicht nur darauf abzielen, Pessimismus zu verbreiten, sondern auch bestehende Möglichkeiten und produktive Momente aufzeigen, die aus dieser hinausführen. Das Heft kann somit als Suchbewegung gelesen werden, die sich darum bemüht, unterschiedliche Konfliktlinien zu vermitteln und so mögliche Auswege aus der Krise zu skizzieren.","PeriodicalId":158793,"journal":{"name":"PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft","volume":"18 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2022-11-30","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"122190372","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2022-11-30DOI: 10.32387/prokla.v52i209.2020
Jens Warburg
Durch den Angriff auf die Ukraine wurde die NATO als Militärbündnis reaktiviert. Gleichzeitig wurde in der Bundesrepublik mit großem Konsens beschlossen, dass die Bundeswehr massiv aufrüsten wird. Der Artikel untersucht, auf welches Kriegsszenario sich die Bundesrepublik und ihre Verbündeten vorbereiten, und geht auch der Frage nach, welche Folgen die Aufrüstung für die Bundesrepublik haben könnte.
{"title":"»… darf’s ein bisschen mehr sein?«","authors":"Jens Warburg","doi":"10.32387/prokla.v52i209.2020","DOIUrl":"https://doi.org/10.32387/prokla.v52i209.2020","url":null,"abstract":"Durch den Angriff auf die Ukraine wurde die NATO als Militärbündnis reaktiviert. Gleichzeitig wurde in der Bundesrepublik mit großem Konsens beschlossen, dass die Bundeswehr massiv aufrüsten wird. Der Artikel untersucht, auf welches Kriegsszenario sich die Bundesrepublik und ihre Verbündeten vorbereiten, und geht auch der Frage nach, welche Folgen die Aufrüstung für die Bundesrepublik haben könnte.","PeriodicalId":158793,"journal":{"name":"PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft","volume":"5 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2022-11-30","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"128046432","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2022-11-30DOI: 10.32387/prokla.v52i209.2017
J. Graf
Chile ist in den vergangenen Jahren politisch deutlich nach links gerückt. Dies hat vor allem mit der Intensivierung einer Vielzahl von Protesten und sozialen Bewegungen in den 2010er-Jahren zu tun. Die soziale Rebellion Ende 2019 erschütterte das neoliberale Modell nachhaltig und verlieh einer Linken links der Sozialdemokratie starken Aufwind. Allerdings scheiterte zuletzt der maßgebliche politische Prozess, der eine neue Verfassung erarbeiten und diejenige der Militärdiktatur ersetzen sollte. Der vorliegende Artikel erörtert die Gründe für den Aufstieg der Linken in Chile sowie die Ursachen ihrer jüngeren Rückschläge.
{"title":"Erneuerung durch Protest","authors":"J. Graf","doi":"10.32387/prokla.v52i209.2017","DOIUrl":"https://doi.org/10.32387/prokla.v52i209.2017","url":null,"abstract":"Chile ist in den vergangenen Jahren politisch deutlich nach links gerückt. Dies hat vor allem mit der Intensivierung einer Vielzahl von Protesten und sozialen Bewegungen in den 2010er-Jahren zu tun. Die soziale Rebellion Ende 2019 erschütterte das neoliberale Modell nachhaltig und verlieh einer Linken links der Sozialdemokratie starken Aufwind. Allerdings scheiterte zuletzt der maßgebliche politische Prozess, der eine neue Verfassung erarbeiten und diejenige der Militärdiktatur ersetzen sollte. Der vorliegende Artikel erörtert die Gründe für den Aufstieg der Linken in Chile sowie die Ursachen ihrer jüngeren Rückschläge.","PeriodicalId":158793,"journal":{"name":"PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft","volume":"1 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2022-11-30","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"123742868","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2022-11-30DOI: 10.32387/prokla.v52i209.2021
Raul Zelik
Robert Michels stellte 1911 mit seinem »ehernen Gesetz der Oligarchie« die These auf, dass auch demokratisch-sozialistische Organisationen notwendigerweise Machtoligarchien herausbilden und sich von ihrem Programm und ihrer Mitgliederbasis entfremden. Ursprünglich für die SPD des frühen 20. Jahrhunderts entwickelt, ist die These in verschiedenen Kontexten seither immer wieder bestätigt worden. Anhand der neueren Entwicklung in der Partei DIE LINKE wird in dem Artikel erörtert, ob die von Michels beschriebenen Mechanismen auch heute noch greifen und durch welche Organisationsstrukturen ihnen entgegengewirkt werden könnte. Dabei werden die Ursachen der Krise der LINKEN aus einer Innenperspektive analysiert.
{"title":"Aufbruch und Krise der LINKEN","authors":"Raul Zelik","doi":"10.32387/prokla.v52i209.2021","DOIUrl":"https://doi.org/10.32387/prokla.v52i209.2021","url":null,"abstract":"Robert Michels stellte 1911 mit seinem »ehernen Gesetz der Oligarchie« die These auf, dass auch demokratisch-sozialistische Organisationen notwendigerweise Machtoligarchien herausbilden und sich von ihrem Programm und ihrer Mitgliederbasis entfremden. Ursprünglich für die SPD des frühen 20. Jahrhunderts entwickelt, ist die These in verschiedenen Kontexten seither immer wieder bestätigt worden. Anhand der neueren Entwicklung in der Partei DIE LINKE wird in dem Artikel erörtert, ob die von Michels beschriebenen Mechanismen auch heute noch greifen und durch welche Organisationsstrukturen ihnen entgegengewirkt werden könnte. Dabei werden die Ursachen der Krise der LINKEN aus einer Innenperspektive analysiert.","PeriodicalId":158793,"journal":{"name":"PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft","volume":"28 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2022-11-30","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"125944933","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2022-11-30DOI: 10.32387/prokla.v52i209.2026
Alex Demirović
Die Partei DIE LINKE ist das unwahrscheinliche Ergebnis des doppelten Protests gegen die Art der deutschen Wiedervereinigung und der neoliberalen Politik der rot-grünen Regierung zwischen 1998 und 2005. Ihre Funktion hat sich historisch geändert. Zahlreiche Widersprüche und Konflikte haben in der Vergangenheit ihre Politik bestimmt. Mit Blick auf eine neue Konjunktur der kapitalistischen Entwicklung muss sie ihre programmatischen Konzepte überdenken und sich personell anders aufstellen. Die Krise, in der Die LINKE als parlamentarische Partei steht, ist jedoch eine Herausforderung und verlangt strategische Antworten.
{"title":"Die Krise der Partei DIE LINKE","authors":"Alex Demirović","doi":"10.32387/prokla.v52i209.2026","DOIUrl":"https://doi.org/10.32387/prokla.v52i209.2026","url":null,"abstract":"Die Partei DIE LINKE ist das unwahrscheinliche Ergebnis des doppelten Protests gegen die Art der deutschen Wiedervereinigung und der neoliberalen Politik der rot-grünen Regierung zwischen 1998 und 2005. Ihre Funktion hat sich historisch geändert. Zahlreiche Widersprüche und Konflikte haben in der Vergangenheit ihre Politik bestimmt. Mit Blick auf eine neue Konjunktur der kapitalistischen Entwicklung muss sie ihre programmatischen Konzepte überdenken und sich personell anders aufstellen. Die Krise, in der Die LINKE als parlamentarische Partei steht, ist jedoch eine Herausforderung und verlangt strategische Antworten.","PeriodicalId":158793,"journal":{"name":"PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft","volume":"39 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2022-11-30","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"124562904","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2022-11-30DOI: 10.32387/prokla.v52i209.2022
Horst Kahrs
DIE LINKE hat sich in den vergangenen Jahren durch heftige innerparteiliche Auseinandersetzungen an den Rand politischer Bedeutungslosigkeit in den gegenwärtigen gesellschaftlichen Kämpfen manövriert. Ursache sind ungelöste Widersprüche ihrer Gründungsgeschichte als antineoliberale Sammlungsbewegung und eine unterbliebene Parteibildung mit klarer strategischer Orientierung. Ihre Wähler*innen verstanden die Wahlentscheidung eher als Protest und Korrektiv und weniger als Votum für eine eigenständige demokratisch-sozialistische Politik. Anhand der Wahlbewegungen wird argumentiert, dass DIE LINKE ihren Lebenszyklus vollendet hat, weil sie es nicht verstanden hat, ihre innerparteilichen Konflikte als Spiegelbilder gesellschaftlicher Konflikte politisch produktiv zu machen.
{"title":"DIE LINKE und ihre Wählerinnen und Wähler","authors":"Horst Kahrs","doi":"10.32387/prokla.v52i209.2022","DOIUrl":"https://doi.org/10.32387/prokla.v52i209.2022","url":null,"abstract":"DIE LINKE hat sich in den vergangenen Jahren durch heftige innerparteiliche Auseinandersetzungen an den Rand politischer Bedeutungslosigkeit in den gegenwärtigen gesellschaftlichen Kämpfen manövriert. Ursache sind ungelöste Widersprüche ihrer Gründungsgeschichte als antineoliberale Sammlungsbewegung und eine unterbliebene Parteibildung mit klarer strategischer Orientierung. Ihre Wähler*innen verstanden die Wahlentscheidung eher als Protest und Korrektiv und weniger als Votum für eine eigenständige demokratisch-sozialistische Politik. Anhand der Wahlbewegungen wird argumentiert, dass DIE LINKE ihren Lebenszyklus vollendet hat, weil sie es nicht verstanden hat, ihre innerparteilichen Konflikte als Spiegelbilder gesellschaftlicher Konflikte politisch produktiv zu machen.","PeriodicalId":158793,"journal":{"name":"PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft","volume":"25 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2022-11-30","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"125278180","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2022-11-30DOI: 10.32387/prokla.v52i209.2024
Niklas Stoll
Mit einem 2021 gewonnenen Volksentscheid hat die Initiative Deutsche Wohnen & Co. enteignen (DWE) die Vergesellschaftung großer Immobilienkonzerne in Berlin als realistische Option etabliert und damit Vergesellschaftung nach Jahrzehnten wieder auf die politische Tagesordnung gesetzt. Der Beitrag analysiert die Forderungen und demokratisch-partizipativen Konzepte von DWE, bettet sie in verschiedene gesellschaftspolitische Diskurse ein, arbeitet die enthaltene Transformationsstrategie heraus und beleuchtet die politischen Potenziale, aber auch praktischen Probleme und Fallstricke im Kontext der Berliner Landespolitik. Er fragt abschließend, wie fruchtbar der Ansatz für die gesellschaftliche Linke als Ganzes ist.
{"title":"Vergesellschaftung als Transformationsstrategie","authors":"Niklas Stoll","doi":"10.32387/prokla.v52i209.2024","DOIUrl":"https://doi.org/10.32387/prokla.v52i209.2024","url":null,"abstract":"Mit einem 2021 gewonnenen Volksentscheid hat die Initiative Deutsche Wohnen & Co. enteignen (DWE) die Vergesellschaftung großer Immobilienkonzerne in Berlin als realistische Option etabliert und damit Vergesellschaftung nach Jahrzehnten wieder auf die politische Tagesordnung gesetzt. Der Beitrag analysiert die Forderungen und demokratisch-partizipativen Konzepte von DWE, bettet sie in verschiedene gesellschaftspolitische Diskurse ein, arbeitet die enthaltene Transformationsstrategie heraus und beleuchtet die politischen Potenziale, aber auch praktischen Probleme und Fallstricke im Kontext der Berliner Landespolitik. Er fragt abschließend, wie fruchtbar der Ansatz für die gesellschaftliche Linke als Ganzes ist.","PeriodicalId":158793,"journal":{"name":"PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft","volume":"11 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2022-11-30","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"122165353","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}