Zusammenfassung Osteoporotische Wirbelkörperfrakturen werden trotz ihrer Häufigkeit meist unterschätzt mit teils gravierenden Folgen für den Patienten. Im Sinne der Aufrechterhaltung der Lebensqualität, Mobilität und zur Vermeidung eines komplikationsträchtigen Verlaufes ist eine suffiziente Behandlung essenziell. Fester Bestandteil ist dabei heutzutage die Zementaugmentierung des betroffenen Wirbelkörpers. Allerdings zeigt sich unabhängig von der Behandlungsmodalität ein drei- bis fünffach erhöhtes Risiko für Anschlussfrakturen mit konsekutiver Kyphosierung im Segment. Ursächlich hierfür sind behandlungsbedingte Veränderungen der Biomechanik, welche mit einer Mehrbelastung der angrenzenden Grund- und Deckplatten einhergehen. Zur Reduktion der Frakturrate ist der Nutzen einer prophylaktischen Augmentierung der angrenzenden Wirbelkörper weiterhin Gegenstand der Diskussion.
{"title":"Prophylaktische Zementaugmentation zur Frakturprophylaxe und Vermeidung von Anschlusskyphosen – Sinn oder Unsinn?","authors":"Max J. Scheyerer, Cornelius Jacobs","doi":"10.1055/a-1926-0858","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1926-0858","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Osteoporotische Wirbelkörperfrakturen werden trotz ihrer Häufigkeit meist unterschätzt mit teils gravierenden Folgen für den Patienten. Im Sinne der Aufrechterhaltung der Lebensqualität, Mobilität und zur Vermeidung eines komplikationsträchtigen Verlaufes ist eine suffiziente Behandlung essenziell. Fester Bestandteil ist dabei heutzutage die Zementaugmentierung des betroffenen Wirbelkörpers. Allerdings zeigt sich unabhängig von der Behandlungsmodalität ein drei- bis fünffach erhöhtes Risiko für Anschlussfrakturen mit konsekutiver Kyphosierung im Segment. Ursächlich hierfür sind behandlungsbedingte Veränderungen der Biomechanik, welche mit einer Mehrbelastung der angrenzenden Grund- und Deckplatten einhergehen. Zur Reduktion der Frakturrate ist der Nutzen einer prophylaktischen Augmentierung der angrenzenden Wirbelkörper weiterhin Gegenstand der Diskussion.","PeriodicalId":235996,"journal":{"name":"Die Wirbelsäule","volume":"181 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-10-24","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"135266238","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Zusammenfassung Einleitung Pathologische Knochenmorphologie und Frakturen, sei es durch osteoporotische Veränderungen oder bösartige Prozesse, erfordern besonders stabile, im Idealfall auch minimalinvasive Osteosyntheseverfahren. Die additive Nutzung von Knochenzement hat hier Vor- aber auch Nachteile. Ziel dieses Literaturreviews ist es daher, die führenden Indikationen sowie Vor- und Nachteile für die Zementapplikation am Becken näher zu beleuchten. Material und Methoden Es wurde eine PubMed-Recherche mit Fokus auf die Suchbegriffe „cement, pelvic“ durchgeführt (648 Einträge) und die für die vorliegende Fragestellung besonders relevanten Artikel wurden ausgewertet. Ergebnisse und Diskussion Die aktuelle Literatur setzt sich im Wesentlichen mit folgenden 4 Themenfeldern auseinander: Zementoplastie, Zementaugmentation sakroiliakaler Schrauben bzw. iliakaler Schrauben und perkutane Fixierung durch interne zementierte Schraube. Es zeigt sich – bei strenger Indikationsstellung – eine weitgehend zuverlässige, sichere und zumeist minimalinvasive Anwendbarkeit von Zement bei o. g. Techniken, die eine niedrige Komplikationsrate aufweisen.
{"title":"Zement am Becken: Wohl oder Wehe?","authors":"Hans-Georg Palm, Johannes Groh, Mario Perl","doi":"10.1055/a-1926-0888","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1926-0888","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Einleitung Pathologische Knochenmorphologie und Frakturen, sei es durch osteoporotische Veränderungen oder bösartige Prozesse, erfordern besonders stabile, im Idealfall auch minimalinvasive Osteosyntheseverfahren. Die additive Nutzung von Knochenzement hat hier Vor- aber auch Nachteile. Ziel dieses Literaturreviews ist es daher, die führenden Indikationen sowie Vor- und Nachteile für die Zementapplikation am Becken näher zu beleuchten. Material und Methoden Es wurde eine PubMed-Recherche mit Fokus auf die Suchbegriffe „cement, pelvic“ durchgeführt (648 Einträge) und die für die vorliegende Fragestellung besonders relevanten Artikel wurden ausgewertet. Ergebnisse und Diskussion Die aktuelle Literatur setzt sich im Wesentlichen mit folgenden 4 Themenfeldern auseinander: Zementoplastie, Zementaugmentation sakroiliakaler Schrauben bzw. iliakaler Schrauben und perkutane Fixierung durch interne zementierte Schraube. Es zeigt sich – bei strenger Indikationsstellung – eine weitgehend zuverlässige, sichere und zumeist minimalinvasive Anwendbarkeit von Zement bei o. g. Techniken, die eine niedrige Komplikationsrate aufweisen.","PeriodicalId":235996,"journal":{"name":"Die Wirbelsäule","volume":"46 4","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-10-24","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"135265816","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Friederike Schömig, Maximilian Müllner, Matthias Pumberger
Zusammenfassung Die Herausforderungen durch Osteoporose-assoziierte spinale Pathologien nehmen insbesondere aufgrund der steigenden Zahl betroffener Patient:innen zu. Der Einsatz von Knochenzement ist inzwischen essenzieller Bestandteil in der Versorgung dieses herausfordernden Patientenkollektivs und wird in der Behandlung sowohl von pathologischen sowie traumatischen Frakturen als auch vereinzelt bei degenerativen Erkrankungen eingesetzt. Nichtsdestotrotz ist er bis heute mit einem hohen Komplikationsrisiko assoziiert: neben den häufig asymptomatischen, jedoch teilweise auch lebensbedrohlichen Zementleckagen führt die Zementaugmentation zu biomechanischen Veränderungen der Wirbelsäule, welche den behandelnden Operateur:innen in der präoperativen Planung und intraoperativen Umsetzung zwingend bewusst sein müssen. Gleichzeitig ist die Anwendung spezifischer Strategien zur Vermeidung dieser Komplikationen essenziell.
{"title":"Komplikationsmanagement im Rahmen von Zementaugmentation an der Wirbelsäule","authors":"Friederike Schömig, Maximilian Müllner, Matthias Pumberger","doi":"10.1055/a-1926-0718","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1926-0718","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Die Herausforderungen durch Osteoporose-assoziierte spinale Pathologien nehmen insbesondere aufgrund der steigenden Zahl betroffener Patient:innen zu. Der Einsatz von Knochenzement ist inzwischen essenzieller Bestandteil in der Versorgung dieses herausfordernden Patientenkollektivs und wird in der Behandlung sowohl von pathologischen sowie traumatischen Frakturen als auch vereinzelt bei degenerativen Erkrankungen eingesetzt. Nichtsdestotrotz ist er bis heute mit einem hohen Komplikationsrisiko assoziiert: neben den häufig asymptomatischen, jedoch teilweise auch lebensbedrohlichen Zementleckagen führt die Zementaugmentation zu biomechanischen Veränderungen der Wirbelsäule, welche den behandelnden Operateur:innen in der präoperativen Planung und intraoperativen Umsetzung zwingend bewusst sein müssen. Gleichzeitig ist die Anwendung spezifischer Strategien zur Vermeidung dieser Komplikationen essenziell.","PeriodicalId":235996,"journal":{"name":"Die Wirbelsäule","volume":"51 3","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-10-24","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"135265814","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Viele Menschen informieren sich bei medizinischen Problemen im Internet. Der Chatbot „ChatGPT“, ein Software-basierter Kommunikationsroboter, spielt dabei zunehmend eine Rolle. ChatGPT ist ein textbasiertes Dialogsystem auf der Basis künstlicher Intelligenz, dessen Antworten kaum von durch Menschen erstellten Texten zu unterscheiden sind. Wie gut beantwortet das Programm häufig gestellte Fragen zum Thema „totaler Hüftgelenkersatz?“
{"title":"Totaler Hüftgelenkersatz: Wie gut beantwortet ChatGPT Patientenfragen?","authors":"","doi":"10.1055/a-1993-8781","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1993-8781","url":null,"abstract":"Viele Menschen informieren sich bei medizinischen Problemen im Internet. Der Chatbot „ChatGPT“, ein Software-basierter Kommunikationsroboter, spielt dabei zunehmend eine Rolle. ChatGPT ist ein textbasiertes Dialogsystem auf der Basis künstlicher Intelligenz, dessen Antworten kaum von durch Menschen erstellten Texten zu unterscheiden sind. Wie gut beantwortet das Programm häufig gestellte Fragen zum Thema „totaler Hüftgelenkersatz?“","PeriodicalId":235996,"journal":{"name":"Die Wirbelsäule","volume":"10 10","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-10-24","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"135265976","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Eine chirurgische Therapieoption bei degenerativer lumbaler Spondylolisthese und Spinalkanalstenose stellt die Dekompression in Kombination mit einem Versteifungseingriff dar. Dies führt jedoch zu einem Verlust der segmentalen Beweglichkeit, was die angrenzenden Ebenen belastet. Bietet ein neuartiges, die Beweglichkeit erhaltendes System zum posterioren lumbalen Facettengelenkersatz Vorteile gegenüber dieser traditionellen Technik?
{"title":"Posteriorer lumbaler Facettengelenkersatz bei Spondylolisthese","authors":"","doi":"10.1055/a-1993-8737","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1993-8737","url":null,"abstract":"Eine chirurgische Therapieoption bei degenerativer lumbaler Spondylolisthese und Spinalkanalstenose stellt die Dekompression in Kombination mit einem Versteifungseingriff dar. Dies führt jedoch zu einem Verlust der segmentalen Beweglichkeit, was die angrenzenden Ebenen belastet. Bietet ein neuartiges, die Beweglichkeit erhaltendes System zum posterioren lumbalen Facettengelenkersatz Vorteile gegenüber dieser traditionellen Technik?","PeriodicalId":235996,"journal":{"name":"Die Wirbelsäule","volume":"10 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-10-24","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"135266390","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Liebe Mitglieder der DWG, liebe Mitglieder der Österreichischen Gesellschaft für Wirbelsäulenchirurgie, liebe Kolleginnen und Kollegen,
好了,各位同志…各位奥地利脊椎外科协会的成员
{"title":"Zement und dessen Bedeutung in der Wirbelsäulenchirurgie: Wohl oder Wehe?","authors":"Thomas R. Blattert","doi":"10.1055/a-1993-8592","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1993-8592","url":null,"abstract":"Liebe Mitglieder der DWG, liebe Mitglieder der Österreichischen Gesellschaft für Wirbelsäulenchirurgie, liebe Kolleginnen und Kollegen,","PeriodicalId":235996,"journal":{"name":"Die Wirbelsäule","volume":"84 10","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-10-24","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"135266393","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
die diesjährige DWG-Jahrestagung in Stuttgart unter der Leitung unseres Präsidenten Professor Markus Arand erwartet Sie mit einem spannenden und vielseitigen Programm rund um die Wirbelsäule.
由总统马马斯·阿兰德教授领导的今年的斯图加特dwg年会将涉及一批有趣而多轨道的活动。
{"title":"Bericht der Programmkommission der DWG","authors":"Christoph-Eckhard Heyde","doi":"10.1055/a-2165-7950","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2165-7950","url":null,"abstract":"die diesjährige DWG-Jahrestagung in Stuttgart unter der Leitung unseres Präsidenten Professor Markus Arand erwartet Sie mit einem spannenden und vielseitigen Programm rund um die Wirbelsäule.","PeriodicalId":235996,"journal":{"name":"Die Wirbelsäule","volume":"16 8","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-10-24","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"135266108","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Alexander Hammer, Jonas Streikus, Oleksandr Zolotoverkh, Klaus John Schnake
Zusammenfassung Kombinierte koronare und sagittale Dysbalancen erfordern teils sehr aufwändige operative Lösungen mittels kombinierter Osteotomieformen und Zugängen unterschiedlicher Invasivität, oftmals einhergehend mit einer hohen Begleitmorbidität. Wir zeigen den Fall einer kombinierten koronaren und sagittalen Dysbalance einer bereits voroperierten 67-jährigen Patientin mit einer schweren translationalen Gefügestörung in Höhe LWK1/2, welche vor allem für die koronare Dysbalance verantwortlich war und die operative Hauptherausforderung darstellte. Gelöst wurde diese kombinierte Dysbalance mit translationaler Gefügestörung mittels einer mehrzeitigen dorso-ventralen Korrektur. In erster operativer Sitzung erfolgte ein ALIF-Interponat LWK 4-SWK 1 und eine asymmetrische Osteotomie LWK 1/2. Danach wurde eine dorsale Implantatentfernung und Neuinstrumentierung von BWK 3 – S2-Ala-Ilium sowie Laminektomie LWK 1 durchgeführt. In der abschließenden Sitzung wurden eine Pedikelsubtraktion sowie eine manuelle Translation und Lordosierung in Höhe LWK 1/2 durchgeführt. Hierbei gelang die Korrektur mit Hilfe eines joystickartigen Systems mit einem Konstrukt aus Doppelkopfschrauben, zu Henkeln gebogenen Stäben und Stabfasszangen. Die vorgestellte Technik kann zur Korrektur ausgeprägter koronarer Fehlstellungen in Betracht gezogen werden.
{"title":"Die interessante Technik – Koronare Translation mittels ventro-dorsaler Osteotomie und Korrekturspondylodese bei fixierter, koronarer und sagittaler Dysbalance","authors":"Alexander Hammer, Jonas Streikus, Oleksandr Zolotoverkh, Klaus John Schnake","doi":"10.1055/a-2082-8826","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2082-8826","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Kombinierte koronare und sagittale Dysbalancen erfordern teils sehr aufwändige operative Lösungen mittels kombinierter Osteotomieformen und Zugängen unterschiedlicher Invasivität, oftmals einhergehend mit einer hohen Begleitmorbidität. Wir zeigen den Fall einer kombinierten koronaren und sagittalen Dysbalance einer bereits voroperierten 67-jährigen Patientin mit einer schweren translationalen Gefügestörung in Höhe LWK1/2, welche vor allem für die koronare Dysbalance verantwortlich war und die operative Hauptherausforderung darstellte. Gelöst wurde diese kombinierte Dysbalance mit translationaler Gefügestörung mittels einer mehrzeitigen dorso-ventralen Korrektur. In erster operativer Sitzung erfolgte ein ALIF-Interponat LWK 4-SWK 1 und eine asymmetrische Osteotomie LWK 1/2. Danach wurde eine dorsale Implantatentfernung und Neuinstrumentierung von BWK 3 – S2-Ala-Ilium sowie Laminektomie LWK 1 durchgeführt. In der abschließenden Sitzung wurden eine Pedikelsubtraktion sowie eine manuelle Translation und Lordosierung in Höhe LWK 1/2 durchgeführt. Hierbei gelang die Korrektur mit Hilfe eines joystickartigen Systems mit einem Konstrukt aus Doppelkopfschrauben, zu Henkeln gebogenen Stäben und Stabfasszangen. Die vorgestellte Technik kann zur Korrektur ausgeprägter koronarer Fehlstellungen in Betracht gezogen werden.","PeriodicalId":235996,"journal":{"name":"Die Wirbelsäule","volume":"46 5","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-10-24","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"135266523","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Zusammenfassung Die Wirbelsäule ist nach Leber und Lunge einer der wichtigsten Manifestationsorte für metastasierende Tumor-Erkrankungen. Metastasen der Wirbelsäule können zu Schmerzen, neurologischen Ausfällen und eingeschränkter Lebensqualität führen. Die Augmentation der befallenen Wirbelkörper mit Knochenzement hat sich als wirksame Behandlungsoption zur Schmerzbehandlung, Stabilisierung und Verbesserung der funktionellen Ergebnisse bei Patienten erwiesen. Weitere Anwendungen von Knochenzement in der Tumorchirurgie der Wirbelsäule sind die Augmentation von Pedikelschrauben und der Wirbelkörperersatz, selten auch bei der operativen Behandlung von Primärtumoren. Ziel dieser Übersichtsarbeit ist es, einen umfassenden Überblick über die aktuelle Evidenz zur Verwendung von Knochenzement in der Tumorchirurgie der Wirbelsäule zu geben, einschließlich Indikationen, Techniken, Ergebnissen und potenziellen Komplikationen.
{"title":"Stellenwert der Zementaugmentation in der Tumorchirurgie der Wirbelsäule","authors":"Georg Osterhoff, Christoph-Eckhard Heyde","doi":"10.1055/a-1926-0873","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1926-0873","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Die Wirbelsäule ist nach Leber und Lunge einer der wichtigsten Manifestationsorte für metastasierende Tumor-Erkrankungen. Metastasen der Wirbelsäule können zu Schmerzen, neurologischen Ausfällen und eingeschränkter Lebensqualität führen. Die Augmentation der befallenen Wirbelkörper mit Knochenzement hat sich als wirksame Behandlungsoption zur Schmerzbehandlung, Stabilisierung und Verbesserung der funktionellen Ergebnisse bei Patienten erwiesen. Weitere Anwendungen von Knochenzement in der Tumorchirurgie der Wirbelsäule sind die Augmentation von Pedikelschrauben und der Wirbelkörperersatz, selten auch bei der operativen Behandlung von Primärtumoren. Ziel dieser Übersichtsarbeit ist es, einen umfassenden Überblick über die aktuelle Evidenz zur Verwendung von Knochenzement in der Tumorchirurgie der Wirbelsäule zu geben, einschließlich Indikationen, Techniken, Ergebnissen und potenziellen Komplikationen.","PeriodicalId":235996,"journal":{"name":"Die Wirbelsäule","volume":"34 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-10-24","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"135266107","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Zusammenfassung Die Zementaugmentation von Pedikelschrauben kann den Schraubenhalt im osteoporotischen Knochen relevant und signifikant verbessern. Die Zementaugmentation ist jedoch mit Zementaustritten und relevanten Komplikationen verbunden. Ziel muss es daher sein, die Zementaugmentation so effizient wie möglich einzusetzen. So ist es bei einer langstreckigen dorsalen Versorgung ausreichend, nur die biomechanisch am stärksten belasteten kranialen und kaudalen Pedikelschraubenpaare zu augmentieren. Dies geht in biomechanischen Tests ohne Stabilitätsverlust einher. Zudem konnte bisher keine höhere klinische Misserfolgsrate im Vergleich zur Versorgung mit Zementaugmentation aller Pedikelschrauben nachgewiesen werden. Die limitierte Zementaugmentation bietet somit eine gute Versorgungsalternative mit Reduktion der Zementmenge und damit geringerem Komplikationsrisiko bei gleicher Stabilität. Ziel dieses Übersichtsartikels ist es, die Hintergründe der limitierten Zementierung aufzuzeigen und zu beschreiben.
{"title":"Limitierte Zementierung bei langstreckiger dorsaler Versorgung","authors":"Ulrich Josef Albert Spiegl","doi":"10.1055/a-1926-0833","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1926-0833","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Die Zementaugmentation von Pedikelschrauben kann den Schraubenhalt im osteoporotischen Knochen relevant und signifikant verbessern. Die Zementaugmentation ist jedoch mit Zementaustritten und relevanten Komplikationen verbunden. Ziel muss es daher sein, die Zementaugmentation so effizient wie möglich einzusetzen. So ist es bei einer langstreckigen dorsalen Versorgung ausreichend, nur die biomechanisch am stärksten belasteten kranialen und kaudalen Pedikelschraubenpaare zu augmentieren. Dies geht in biomechanischen Tests ohne Stabilitätsverlust einher. Zudem konnte bisher keine höhere klinische Misserfolgsrate im Vergleich zur Versorgung mit Zementaugmentation aller Pedikelschrauben nachgewiesen werden. Die limitierte Zementaugmentation bietet somit eine gute Versorgungsalternative mit Reduktion der Zementmenge und damit geringerem Komplikationsrisiko bei gleicher Stabilität. Ziel dieses Übersichtsartikels ist es, die Hintergründe der limitierten Zementierung aufzuzeigen und zu beschreiben.","PeriodicalId":235996,"journal":{"name":"Die Wirbelsäule","volume":"1 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-10-24","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"135266116","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}