Pub Date : 2019-05-22DOI: 10.5771/0342-300X-2019-3-168
Klaus Dörre
Der Beitrag beschäftigt sich mit rechtspopulistischen Orientierungen, wie sie unter gewerkschaftlich organisierten Arbeitern verbreitet sind. Anhand empirischer Studien beleuchtet er einen Modus kollektiver Abwertungen, der jenen Problemrohstoff erzeugt, den die radikale Rechte nutzt, um die soziale Frage mit eigenen Inhalten zu besetzen. Er rekonstruiert die Tiefengeschichte aktiver Gewerkschafter und Betriebsräte, die offen mit der Af D oder noch weiter rechtsstehenden Organisationen sympathisieren. Lohnabhängige im Osten empfinden sich häufig einer besonderen Klasse zugehörig, die durch kollektive Abwertung entsteht. Diese Abwertungslogik zu durchbrechen kann zum Ansatzpunkt gewerkschaftlicher Gegenstrategien werden.
{"title":"„Land zurück !“ Arbeiter, Abwertung, AfD","authors":"Klaus Dörre","doi":"10.5771/0342-300X-2019-3-168","DOIUrl":"https://doi.org/10.5771/0342-300X-2019-3-168","url":null,"abstract":"Der Beitrag beschäftigt sich mit rechtspopulistischen Orientierungen, wie sie unter gewerkschaftlich organisierten Arbeitern verbreitet sind. Anhand empirischer Studien beleuchtet er einen Modus kollektiver Abwertungen, der jenen Problemrohstoff erzeugt, den die radikale Rechte nutzt, um die soziale Frage mit eigenen Inhalten zu besetzen. Er rekonstruiert die Tiefengeschichte aktiver Gewerkschafter und Betriebsräte, die offen mit der Af D oder noch weiter rechtsstehenden Organisationen sympathisieren. Lohnabhängige im Osten empfinden sich häufig einer besonderen Klasse zugehörig, die durch kollektive Abwertung entsteht. Diese Abwertungslogik zu durchbrechen kann zum Ansatzpunkt gewerkschaftlicher Gegenstrategien werden.","PeriodicalId":255082,"journal":{"name":"WSI-Mitteilungen","volume":"76 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2019-05-22","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"127594511","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 1900-01-01DOI: 10.5771/0342-300x-2023-2-141
Alexander Bendel, Indira Dupuis, Thomas Haipeter
{"title":"Doppelte Transformation und industrielle Beziehungen in energieintensiven Betrieben","authors":"Alexander Bendel, Indira Dupuis, Thomas Haipeter","doi":"10.5771/0342-300x-2023-2-141","DOIUrl":"https://doi.org/10.5771/0342-300x-2023-2-141","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":255082,"journal":{"name":"WSI-Mitteilungen","volume":"80 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"116876293","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 1900-01-01DOI: 10.5771/0342-300x-2023-3-159
M. Behrens, Thorsten Schulten
Der andauernde Rückgang der Tarifbindung stellt eine große Herausforderung für die deutschen Arbeitsbeziehungen dar, deren Folgen für die Gesellschaft als Ganze kaum zu überschätzen sind. In der politischen Debatte kursiert mittlerweile eine Reihe von Vorschlägen zur Stabilisierung der Tarifbeziehungen, die in diesem Beitrag vorgestellt und kritisch diskutiert werden. So zielt eine Vielzahl dieser Strategieansätze auf die Stärkung der Mitgliederbasis der Tarifparteien. Im Vordergrund stehen rechtspolitische Maßnahmen zur Verstärkung von Anreizen für den Beitritt zu bzw. den Verbleib in Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden. Ein weiterer Strategieansatz beschäftigt sich mit direkten Vorgaben, die beispielsweise in Gestalt von Tariftreueklauseln oder Allgemeinverbindlicherklärungen die Geltung von Tarifverträgen stützen oder erzwingen. Wie die Analyse zeigt, besteht bei beiden Strategieansätzen kein grundsätzlicher Widerspruch zwischen staatlicher Intervention und Tarifautonomie, denn ohne die Stützung durch den Staat wird die Bereitstellung eines funktionsfähigen Tarifsystems kaum mehr gelingen.
{"title":"Das Verhältnis von Staat und Tarifautonomie","authors":"M. Behrens, Thorsten Schulten","doi":"10.5771/0342-300x-2023-3-159","DOIUrl":"https://doi.org/10.5771/0342-300x-2023-3-159","url":null,"abstract":"Der andauernde Rückgang der Tarifbindung stellt eine große Herausforderung für die deutschen Arbeitsbeziehungen dar, deren Folgen für die Gesellschaft als Ganze kaum zu überschätzen sind. In der politischen Debatte kursiert mittlerweile eine Reihe von Vorschlägen zur Stabilisierung der Tarifbeziehungen, die in diesem Beitrag vorgestellt und kritisch diskutiert werden. So zielt eine Vielzahl dieser Strategieansätze auf die Stärkung der Mitgliederbasis der Tarifparteien. Im Vordergrund stehen rechtspolitische Maßnahmen zur Verstärkung von Anreizen für den Beitritt zu bzw. den Verbleib in Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden. Ein weiterer Strategieansatz beschäftigt sich mit direkten Vorgaben, die beispielsweise in Gestalt von Tariftreueklauseln oder Allgemeinverbindlicherklärungen die Geltung von Tarifverträgen stützen oder erzwingen. Wie die Analyse zeigt, besteht bei beiden Strategieansätzen kein grundsätzlicher Widerspruch zwischen staatlicher Intervention und Tarifautonomie, denn ohne die Stützung durch den Staat wird die Bereitstellung eines funktionsfähigen Tarifsystems kaum mehr gelingen.","PeriodicalId":255082,"journal":{"name":"WSI-Mitteilungen","volume":"55 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"127094697","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 1900-01-01DOI: 10.5771/0342-300x-2022-1-75
Sonja Blum
{"title":"Interessen von Familien und Kindern in der Corona-Pandemie","authors":"Sonja Blum","doi":"10.5771/0342-300x-2022-1-75","DOIUrl":"https://doi.org/10.5771/0342-300x-2022-1-75","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":255082,"journal":{"name":"WSI-Mitteilungen","volume":"30 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"125977259","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 1900-01-01DOI: 10.5771/0342-300x-2020-5-374
Kai Lindemann
Das Prinzip Solidarität ist die DNA der Gewerkschaften. Sie ist ihr Geschäftsmodell. Zählte man das Wort unter den Mai-Motti des DGB, würde es vermutlich an der Spitze liegen. Interessenpolitisch geht es in der Arbeitswelt nur gemeinsam, ob im Kampf für höhere Löhne oder in der Unterstützung kranker, alter, behinderter oder junger Kolleginnen und Kollegen. Das schafft Gemeinschaft, Kultur und Identität. Und das unterscheidet gewerkschaftliche Solidarität von anderen Definitionen und Deutungen solidarischer Muster wie der christlichen Nächstenliebe, der autokratischen Kameradschaft oder der bürgerlichen Philanthropie. Gewerkschaftliche Solidarität kommt im Kollektiv zur Geltung. Sie begründet die kollektive Identität der Kolleginnen und Kollegen trotz aller individuellen, selbst politischen Unterschiede. Deshalb ist das Prinzip der Einheitsgewerkschaft für uns in Deutschland eine so wichtige Grundlage für Solidarität : Weil nicht nur in der Tarifpolitik Zusammenhalt gefordert ist, auch gegen politische Gefahren können sich die Gewerkschaften nur als Einheit wirksam wehren. Das ist die Lehre aus dem Faschismus. Solidarität wurde dadurch zu einem universellen Grundwert der Gewerkschaften. Zwei Dimensionen hat die solidarische Politik der Gewerkschaften :
{"title":"Solidarität ist das humanistische Fundament der Arbeitswelt","authors":"Kai Lindemann","doi":"10.5771/0342-300x-2020-5-374","DOIUrl":"https://doi.org/10.5771/0342-300x-2020-5-374","url":null,"abstract":"Das Prinzip Solidarität ist die DNA der Gewerkschaften. Sie ist ihr Geschäftsmodell. Zählte man das Wort unter den Mai-Motti des DGB, würde es vermutlich an der Spitze liegen. Interessenpolitisch geht es in der Arbeitswelt nur gemeinsam, ob im Kampf für höhere Löhne oder in der Unterstützung kranker, alter, behinderter oder junger Kolleginnen und Kollegen. Das schafft Gemeinschaft, Kultur und Identität. Und das unterscheidet gewerkschaftliche Solidarität von anderen Definitionen und Deutungen solidarischer Muster wie der christlichen Nächstenliebe, der autokratischen Kameradschaft oder der bürgerlichen Philanthropie. Gewerkschaftliche Solidarität kommt im Kollektiv zur Geltung. Sie begründet die kollektive Identität der Kolleginnen und Kollegen trotz aller individuellen, selbst politischen Unterschiede. Deshalb ist das Prinzip der Einheitsgewerkschaft für uns in Deutschland eine so wichtige Grundlage für Solidarität : Weil nicht nur in der Tarifpolitik Zusammenhalt gefordert ist, auch gegen politische Gefahren können sich die Gewerkschaften nur als Einheit wirksam wehren. Das ist die Lehre aus dem Faschismus. Solidarität wurde dadurch zu einem universellen Grundwert der Gewerkschaften. Zwei Dimensionen hat die solidarische Politik der Gewerkschaften :","PeriodicalId":255082,"journal":{"name":"WSI-Mitteilungen","volume":"29 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"126172687","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 1900-01-01DOI: 10.5771/0342-300x-2023-2-146
Jennie Auffenberg
{"title":"Bedarf statt Ökonomie: Die Reform der Krankenhausversorgung braucht mehr Mut","authors":"Jennie Auffenberg","doi":"10.5771/0342-300x-2023-2-146","DOIUrl":"https://doi.org/10.5771/0342-300x-2023-2-146","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":255082,"journal":{"name":"WSI-Mitteilungen","volume":"71 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"125413810","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 1900-01-01DOI: 10.5771/0342-300x-2023-1-27
Philipp B. Donath, Andreas Engelmann
Der Beitrag definiert zunächst häufig vorkommende Begriffe für neuere Formen dezentraler Arbeit wie Homeoffice, Telearbeit, mobile Arbeit und auch Remote Work und stellt die grundlegenden rechtlichen Vorgaben für den Arbeits- und Gesundheitsschutz in diesem Bereich dar. Die Autoren zeigen auf, dass in diesem Bereich unterschiedlich gestufte Pflichten für die Arbeitgebenden bestehen können. Sodann analysieren und systematisieren sie die Instrumente der betrieblichen Mitbestimmung beim Arbeits- und Gesundheitsschutz für mobile Arbeit und untersuchen, inwieweit ein auf die Betriebsstätte ausgerichtetes Rechtssystem auf digitale, ortsungebundene mobile Arbeit anwendbar und übertragbar ist. Die Autoren kommen dabei zu dem Schluss, dass die verschiedenen Instrumente betrieblicher Mitbestimmung zu einem zeitgemäßen, ganzheitlichen Arbeits- und Gesundheitsschutz zusammengefasst werden können, wenn sie miteinander kombiniert und konsequent genutzt werden. Schließlich weisen sie darauf hin, dass es eine Notwendigkeit gibt, die bestehenden Mitbestimmungsrechte durch tarifvertragliche und staatliche Regelungen zu flankieren. Anregungen könnten hier gegebenenfalls neuere gesetzliche Regelungen aus Portugal liefern.
{"title":"Arbeitsschutz und Mitbestimmung für die digitale Arbeitswelt. Regelungsmöglichkeiten und Regelungsbedarfe einer dezentraleren Arbeit","authors":"Philipp B. Donath, Andreas Engelmann","doi":"10.5771/0342-300x-2023-1-27","DOIUrl":"https://doi.org/10.5771/0342-300x-2023-1-27","url":null,"abstract":"Der Beitrag definiert zunächst häufig vorkommende Begriffe für neuere Formen dezentraler Arbeit wie Homeoffice, Telearbeit, mobile Arbeit und auch Remote Work und stellt die grundlegenden rechtlichen Vorgaben für den Arbeits- und Gesundheitsschutz in diesem Bereich dar. Die Autoren zeigen auf, dass in diesem Bereich unterschiedlich gestufte Pflichten für die Arbeitgebenden bestehen können. Sodann analysieren und systematisieren sie die Instrumente der betrieblichen Mitbestimmung beim Arbeits- und Gesundheitsschutz für mobile Arbeit und untersuchen, inwieweit ein auf die Betriebsstätte ausgerichtetes Rechtssystem auf digitale, ortsungebundene mobile Arbeit anwendbar und übertragbar ist. Die Autoren kommen dabei zu dem Schluss, dass die verschiedenen Instrumente betrieblicher Mitbestimmung zu einem zeitgemäßen, ganzheitlichen Arbeits- und Gesundheitsschutz zusammengefasst werden können, wenn sie miteinander kombiniert und konsequent genutzt werden. Schließlich weisen sie darauf hin, dass es eine Notwendigkeit gibt, die bestehenden Mitbestimmungsrechte durch tarifvertragliche und staatliche Regelungen zu flankieren. Anregungen könnten hier gegebenenfalls neuere gesetzliche Regelungen aus Portugal liefern.","PeriodicalId":255082,"journal":{"name":"WSI-Mitteilungen","volume":"32 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"128207424","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 1900-01-01DOI: 10.5771/0342-300x-2023-3-194
F. Blank
Der Beitrag behandelt tarifliche Regelungen zur sozialen Sicherung der Beschäftigten. Er gibt einen Überblick über die Thematik und stellt anhand von zwei Fallbeispielen das Zusammenspiel von Tarifsystem und staatlicher Regulierung dar. Beleuchtet werden das Kurzarbeitergeld und die betriebliche Altersversorgung, die beide in der Vergangenheit Gegenstand von neuen Tarifabschlüssen oder Anpassungen bestehender Tarifverträge waren, bei gleichzeitigen Reformen des rechtlichen Rahmens. Darauf aufbauend argumentiert der Autor, dass das deutsche System der Tarifsozialpolitik auf Probleme stößt, da staatliche Regulierungen die Bemühungen der Tarifparteien zwar rahmen und fördern sollen, sie aber nicht erzwingen. Angesichts von geringem oder unklarem Nutzen für die Tarifparteien ist die Tarifsozialpolitik damit durch eine hohe Selektivität bei relativ geringer Reichweite geprägt.
{"title":"Tarifsozialpolitik – zwischen Tarifautonomie und sozialpolitischem Auftrag","authors":"F. Blank","doi":"10.5771/0342-300x-2023-3-194","DOIUrl":"https://doi.org/10.5771/0342-300x-2023-3-194","url":null,"abstract":"Der Beitrag behandelt tarifliche Regelungen zur sozialen Sicherung der Beschäftigten. Er gibt einen Überblick über die Thematik und stellt anhand von zwei Fallbeispielen das Zusammenspiel von Tarifsystem und staatlicher Regulierung dar. Beleuchtet werden das Kurzarbeitergeld und die betriebliche Altersversorgung, die beide in der Vergangenheit Gegenstand von neuen Tarifabschlüssen oder Anpassungen bestehender Tarifverträge waren, bei gleichzeitigen Reformen des rechtlichen Rahmens. Darauf aufbauend argumentiert der Autor, dass das deutsche System der Tarifsozialpolitik auf Probleme stößt, da staatliche Regulierungen die Bemühungen der Tarifparteien zwar rahmen und fördern sollen, sie aber nicht erzwingen. Angesichts von geringem oder unklarem Nutzen für die Tarifparteien ist die Tarifsozialpolitik damit durch eine hohe Selektivität bei relativ geringer Reichweite geprägt.","PeriodicalId":255082,"journal":{"name":"WSI-Mitteilungen","volume":"163 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"128454546","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}