Sarah Baumgartner, Alex Grendelmeier, Karin Feller, M. Lanz, M. Stuber
Die Population des Waldlaubsängers (Phylloscopus sibilatrix) ist hierzulande seit den 1990er-Jahren stark rückläufig. Aus manchen Regionen der Schweiz (z.B. Mittelland) ist der Brutvogel fast komplett verschwunden. Als Grundlage für ein Artenförderprojekt untersucht die Schweizerische Vogelwarte die Habitatansprüche dieser Art seit 2009. Die Frage, ob neben den natürlichen Standortfaktoren und der aktuellen Bewirtschaftung auch die historische Waldnutzung einen Einfluss auf die Entstehung von geeigneten Waldlaubsänger-Habitaten haben könnte, blieb bislang empirisch unbeantwortet. Dieser Frage sind wir nachgegangen, damit allenfalls gewonnene Erkenntnisse in Empfehlungen an die Forstwirtschaft fliessen können. Die vorliegende Studie rekonstruiert in einem interdisziplinären Projekt die forstliche Nutzungsgeschichte von ausgewählten Waldlaubsänger-Habitaten in den Kantonen Basel-Landschaft und Solothurn. Als historische Quellen dienten in erster Linie die Waldwirtschaftspläne. Dabei zeigte sich, dass sich diese Wälder aus Bewirtschaftungsformen der Altersklassenwälder entwickelt hatten. Die meisten dieser Areale waren im früheren 19. Jahrhundert kahl geschlagen worden. Anschliessend wurden die Wälder, die in den historischen Aufzeichnungen zumeist als sehr schlechtwüchsig bezeichnet wurden, bis heute kaum mehr genutzt. Aus den Ergebnissen leiten sich Empfehlungen für die Förderung des Waldlaubsängers und weiterer syntoper Arten ab. Kurzfristig sollen bereits vom Waldlaubsänger besiedelte Flächen temporär bis zu ihrer natürlichen Auflichtung oder komplett aus der Nutzung genommen werden. Längerfristig ist eine Förderung auf trockenen, wenig wüchsigen Waldgesellschaften mit damit einhergehender Strauchschichtarmut besonders effizient. In der Schweiz besiedelt der Waldlaubsänger die Optimalphase und ältere Stadien des Altersklassenwaldes ohne Durchforstung der Baumschicht auf mehreren Hektaren. Deshalb sollten zu Altersklassenwald führende Verjüngungs- und Bewirtschaftungsmethoden bei der Waldplanung trotz Klimawandel weiterhin berücksichtig werden. Auf einen flächendeckenden Dauerwald ist zu verzichten.
{"title":"Wälder für Waldlaubsänger: Bewirtschaftungs-geschichte seit dem 19. Jahrhundert und daraus abgeleitete Förderempfehlungen","authors":"Sarah Baumgartner, Alex Grendelmeier, Karin Feller, M. Lanz, M. Stuber","doi":"10.3188/szf.2024.0124","DOIUrl":"https://doi.org/10.3188/szf.2024.0124","url":null,"abstract":"\u0000 Die Population des Waldlaubsängers (Phylloscopus sibilatrix) ist hierzulande seit den 1990er-Jahren stark rückläufig. Aus manchen Regionen der Schweiz (z.B. Mittelland) ist der Brutvogel fast komplett verschwunden. Als Grundlage für ein Artenförderprojekt untersucht die Schweizerische Vogelwarte die Habitatansprüche dieser Art seit 2009. Die Frage, ob neben den natürlichen Standortfaktoren und der aktuellen Bewirtschaftung auch die historische Waldnutzung einen Einfluss auf die Entstehung von geeigneten Waldlaubsänger-Habitaten haben könnte, blieb bislang empirisch unbeantwortet. Dieser Frage sind wir nachgegangen, damit allenfalls gewonnene Erkenntnisse in Empfehlungen an die Forstwirtschaft fliessen können. Die vorliegende Studie rekonstruiert in einem interdisziplinären Projekt die forstliche Nutzungsgeschichte von ausgewählten Waldlaubsänger-Habitaten in den Kantonen Basel-Landschaft und Solothurn. Als historische Quellen dienten in erster Linie die Waldwirtschaftspläne. Dabei zeigte sich, dass sich diese Wälder aus Bewirtschaftungsformen der Altersklassenwälder entwickelt hatten. Die meisten dieser Areale waren im früheren 19. Jahrhundert kahl geschlagen worden. Anschliessend wurden die Wälder, die in den historischen Aufzeichnungen zumeist als sehr schlechtwüchsig bezeichnet wurden, bis heute kaum mehr genutzt. Aus den Ergebnissen leiten sich Empfehlungen für die Förderung des Waldlaubsängers und weiterer syntoper Arten ab. Kurzfristig sollen bereits vom Waldlaubsänger besiedelte Flächen temporär bis zu ihrer natürlichen Auflichtung oder komplett aus der Nutzung genommen werden. Längerfristig ist eine Förderung auf trockenen, wenig wüchsigen Waldgesellschaften mit damit einhergehender Strauchschichtarmut besonders effizient. In der Schweiz besiedelt der Waldlaubsänger die Optimalphase und ältere Stadien des Altersklassenwaldes ohne Durchforstung der Baumschicht auf mehreren Hektaren. Deshalb sollten zu Altersklassenwald führende Verjüngungs- und Bewirtschaftungsmethoden bei der Waldplanung trotz Klimawandel weiterhin berücksichtig werden. Auf einen flächendeckenden Dauerwald ist zu verzichten.","PeriodicalId":38630,"journal":{"name":"Schweizerische Zeitschrift fur Forstwesen","volume":"65 s8","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-05-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"141038820","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
P. Nikolova, B. A. Leuch, M. Frehner, T. Wohlgemuth, P. Brang
Bei der Waldbewirtschaftung geht es darum, gewünschte Leistungen mit möglichst wirksamen und kostengünstigen Eingriffen bereitzustellen. Von besonderer Bedeutung sind dabei Eingriffe, die über den Erfolg der Waldverjüngung bestimmen. Entsprechend wird die Verjüngung bei der Planung und Kontrolle von waldbaulichen Eingriffen, in der Waldplanung wie auch in der Jagdplanung regelmässig beurteilt. Allerdings sind Erfassung und Beurteilung der Verjüngung mit einigen Herausforderungen verbunden. In diesem Beitrag stellen wir fünf Indikatoren für die Beurteilung der Verjüngungssituation vor: die Verjüngungsdichte, der Verjüngungsdeckungsgrad, die Distanz zwischen Verjüngungsansätzen, der Flächenanteil ohne Verjüngung sowie die Verjüngungsfläche. Wir diskutieren ihre Eigenschaften und zeigen ihren Einsatzbereich in der Praxis auf. Die verschiedenen Indikatoren unterscheiden sich insbesondere darin, ob sie mithilfe von Messungen oder von Schätzungen erfasst werden, was Folgen für den Erhebungsaufwand und die Reproduzierbarkeit hat. Bei der Planung und Kontrolle von waldbaulichen Eingriffen ist in vielen Fällen eine gutachtliche Beurteilung der Verjüngung durch okulare Schätzung ausreichend. Wo die Verjüngungssituation jedoch unklar ist oder kontrovers beurteilt wird, werden gemessene Daten benötigt. Für den auf Messwerten beruhenden Indikator Verjüngungsdichte sind die Zielvorstellungen (Sollwerte, Bandbreiten) erst noch zu konsolidieren.
{"title":"Indikatoren der Waldverjüngung und ihre Anwendungsbereiche","authors":"P. Nikolova, B. A. Leuch, M. Frehner, T. Wohlgemuth, P. Brang","doi":"10.3188/szf.2024.0108","DOIUrl":"https://doi.org/10.3188/szf.2024.0108","url":null,"abstract":"\u0000 Bei der Waldbewirtschaftung geht es darum, gewünschte Leistungen mit möglichst wirksamen und kostengünstigen Eingriffen bereitzustellen. Von besonderer Bedeutung sind dabei Eingriffe, die über den Erfolg der Waldverjüngung bestimmen. Entsprechend wird die Verjüngung bei der Planung und Kontrolle von waldbaulichen Eingriffen, in der Waldplanung wie auch in der Jagdplanung regelmässig beurteilt. Allerdings sind Erfassung und Beurteilung der Verjüngung mit einigen Herausforderungen verbunden. In diesem Beitrag stellen wir fünf Indikatoren für die Beurteilung der Verjüngungssituation vor: die Verjüngungsdichte, der Verjüngungsdeckungsgrad, die Distanz zwischen Verjüngungsansätzen, der Flächenanteil ohne Verjüngung sowie die Verjüngungsfläche. Wir diskutieren ihre Eigenschaften und zeigen ihren Einsatzbereich in der Praxis auf. Die verschiedenen Indikatoren unterscheiden sich insbesondere darin, ob sie mithilfe von Messungen oder von Schätzungen erfasst werden, was Folgen für den Erhebungsaufwand und die Reproduzierbarkeit hat. Bei der Planung und Kontrolle von waldbaulichen Eingriffen ist in vielen Fällen eine gutachtliche Beurteilung der Verjüngung durch okulare Schätzung ausreichend. Wo die Verjüngungssituation jedoch unklar ist oder kontrovers beurteilt wird, werden gemessene Daten benötigt. Für den auf Messwerten beruhenden Indikator Verjüngungsdichte sind die Zielvorstellungen (Sollwerte, Bandbreiten) erst noch zu konsolidieren.","PeriodicalId":38630,"journal":{"name":"Schweizerische Zeitschrift fur Forstwesen","volume":"19 1","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-05-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"141043898","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Der Fachkräftemangel fordert auch die Waldwirtschaft heraus. Im Rahmen eines Projekts der Organisation der Arbeitswelt Wald Schweiz werden Vorschläge präsentiert, wie dem Fachkräftemangel entgegenwirkt werden kann. Ein Fokus liegt auf der Gewinnung und Bindung von qualifizierten Arbeitskräften. Körperliche Belastung, niedrige Löhne und unattraktive Bedingungen führen zu einer Abwanderung von erfahrenen Waldarbeiterinnen und Waldarbeitern. Massnahmen zur Verbesserung der Anstellungsbedingungen, der Arbeitsbedingungen, der Personalentwicklung, der Modernisierung der Betriebsstrukturen und der Weiterentwicklung von Aus- und Weiterbildungen werden vorgeschlagen. Ein koordinierter Effort ist erforderlich, um sicherzustellen, dass genügend Fachkräfte die Arbeiten im Wald in den kommenden Jahren durchführen können.
技术工人短缺也是林业面临的一个挑战。作为瑞士森林工作环境组织(Swiss Forest Working Environment Organisation)项目的一部分,该组织正在就如何解决技术工人短缺问题提出建议。其中一个重点是吸引和留住合格的劳动力。体力劳动、低工资和缺乏吸引力的工作条件导致有经验的林业工人外流。建议采取措施改善就业条件、工作条件、人员发展、业务结构现代化以及进一步发展培训和继续教育。需要协调努力,确保未来几年有足够的熟练劳动力从事林业工作。
{"title":"Waldberufe im Wandel: Strategien gegen den Fachkräftemangel","authors":"Daniel Landolt, Rolf Dürig","doi":"10.3188/szf.2024.0140","DOIUrl":"https://doi.org/10.3188/szf.2024.0140","url":null,"abstract":"Der Fachkräftemangel fordert auch die Waldwirtschaft heraus. Im Rahmen eines Projekts der Organisation der Arbeitswelt Wald Schweiz werden Vorschläge präsentiert, wie dem Fachkräftemangel entgegenwirkt werden kann. Ein Fokus liegt auf der Gewinnung und Bindung von qualifizierten Arbeitskräften. Körperliche Belastung, niedrige Löhne und unattraktive Bedingungen führen zu einer Abwanderung von erfahrenen Waldarbeiterinnen und Waldarbeitern. Massnahmen zur Verbesserung der Anstellungsbedingungen, der Arbeitsbedingungen, der Personalentwicklung, der Modernisierung der Betriebsstrukturen und der Weiterentwicklung von Aus- und Weiterbildungen werden vorgeschlagen. Ein koordinierter Effort ist erforderlich, um sicherzustellen, dass genügend Fachkräfte die Arbeiten im Wald in den kommenden Jahren durchführen können.","PeriodicalId":38630,"journal":{"name":"Schweizerische Zeitschrift fur Forstwesen","volume":"12 3","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-05-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"141033517","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Der Fachkräftemangel ist in der Forstbranche allgegenwärtig. Im Kanton St. Gallen fehlt es vor allem an Försterinnen und Förstern, aber auch an Forstwarten. Allein in den nächsten Jahren werden im Kanton mehr als ein Dutzend Förster pensioniert. Im Rahmen des Projektes «Fachkräftemangel im Forst» wurden Massnahmen identifiziert, um den Fachkräftemangel mittel- und langfristig zu entschärfen.
{"title":"Den Fachkräftemangel gemeinsam bewältigen","authors":"Raphael Lüchinger","doi":"10.3188/szf.2024.0148","DOIUrl":"https://doi.org/10.3188/szf.2024.0148","url":null,"abstract":"Der Fachkräftemangel ist in der Forstbranche allgegenwärtig. Im Kanton St. Gallen fehlt es vor allem an Försterinnen und Förstern, aber auch an Forstwarten. Allein in den nächsten Jahren werden im Kanton mehr als ein Dutzend Förster pensioniert. Im Rahmen des Projektes «Fachkräftemangel im Forst» wurden Massnahmen identifiziert, um den Fachkräftemangel mittel- und langfristig zu entschärfen.","PeriodicalId":38630,"journal":{"name":"Schweizerische Zeitschrift fur Forstwesen","volume":"17 2","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-05-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"141055274","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Cristina Haldemann, A. Rudow, P. Bonfils, Andrea De Boni, Gabor Reiss, K. Streit, S. Studhalter, Christian Rellstab
Genetische Vielfalt ist Grundvoraussetzung dafür, dass sich Arten an sich ändernde Umweltbedingungen wie den Klimawandel anpassen und gegenüber extremen Umweltereignissen resilient sind. Bei der künstlichen Verjüngung zukunftsfähiger Baumbestände sollte deshalb genetisch vielfältiges Vermehrungsgut (Saat- und Pflanzgut) verwendet werden. Die Beerntung von Saatgut erfolgt heute jedoch aus Effizienz- und Kostengründen häufig opportunistisch und nicht mit dem Ziel, eine hohe genetische Vielfalt zu erreichen. Die Anpassungsfähigkeit des gesammelten Saatguts könnte dadurch eingeschränkt sein. Mit molekulargenetischen Analysen von 216 (potenziellen) Mutterbäumen und 1037 Eicheln untersuchten wir in je einem Samenerntebestand für Stielund Traubeneiche, wie sich die Samenerntestrategie auf die neutrale, nicht fitness-relevante genetische Vielfalt des Saatguts auswirkt. Unsere Resultate zeigen, dass die genetische Vielfalt des Saatguts vor allem von der Anzahl Mutterbäume und Eicheln pro Mutterbaum abhängt. Bereits 100 Eicheln reichten, um fast die gesamte genetische Vielfalt aller Eicheln eines Mutterbaumes zu sammeln, was mit der gängigen Samenerntepraxis gegeben ist. Um 75–95% der totalen genetischen Vielfalt eines Samenerntebestandes zu erreichen, waren 19–43 Mutterbäume notwendig – also deutlich mehr als in der Praxis üblich. Die Samenernte in verschiedenen Sektoren (Waldabschnitten) und die Vermeidung von nahe gelegenen Halbgeschwistern hatten hingegen einen geringen Einfluss. Zusammenfassend sollte sich die Samenernte also auf eine möglichst hohe Anzahl Mutterbäume fokussieren, was bei den Eichen mit kleinem finanziellem Aufwand möglich ist. Wegen der Anpassung an kleinräumige Standorteigenschaften würde sich die Samenernte in mehreren Sektoren aber wohl lohnen, wenn sich diese hinsichtlich ihrer ökologischen Eigenschaften unterscheiden. Diese Erkenntnisse unterstreichen die Notwendigkeit von praktischen Hinweisen und Richtlinien zur Optimierung der Samenernte. Zudem sind sie eine nützliche Grundlage für die strategische Planung von Baumschulen und tragen zur Anpassungsfähigkeit unserer Baumarten und zur Resilienz des zukünftigen Waldes bei.
{"title":"Einfluss der Erntestrategie auf die genetische Vielfalt des Saatguts bei Eichen","authors":"Cristina Haldemann, A. Rudow, P. Bonfils, Andrea De Boni, Gabor Reiss, K. Streit, S. Studhalter, Christian Rellstab","doi":"10.3188/szf.2024.0116","DOIUrl":"https://doi.org/10.3188/szf.2024.0116","url":null,"abstract":"\u0000 Genetische Vielfalt ist Grundvoraussetzung dafür, dass sich Arten an sich ändernde Umweltbedingungen wie den Klimawandel anpassen und gegenüber extremen Umweltereignissen resilient sind. Bei der künstlichen Verjüngung zukunftsfähiger Baumbestände sollte deshalb genetisch vielfältiges Vermehrungsgut (Saat- und Pflanzgut) verwendet werden. Die Beerntung von Saatgut erfolgt heute jedoch aus Effizienz- und Kostengründen häufig opportunistisch und nicht mit dem Ziel, eine hohe genetische Vielfalt zu erreichen. Die Anpassungsfähigkeit des gesammelten Saatguts könnte dadurch eingeschränkt sein. Mit molekulargenetischen Analysen von 216 (potenziellen) Mutterbäumen und 1037 Eicheln untersuchten wir in je einem Samenerntebestand für Stielund Traubeneiche, wie sich die Samenerntestrategie auf die neutrale, nicht fitness-relevante genetische Vielfalt des Saatguts auswirkt. Unsere Resultate zeigen, dass die genetische Vielfalt des Saatguts vor allem von der Anzahl Mutterbäume und Eicheln pro Mutterbaum abhängt. Bereits 100 Eicheln reichten, um fast die gesamte genetische Vielfalt aller Eicheln eines Mutterbaumes zu sammeln, was mit der gängigen Samenerntepraxis gegeben ist. Um 75–95% der totalen genetischen Vielfalt eines Samenerntebestandes zu erreichen, waren 19–43 Mutterbäume notwendig – also deutlich mehr als in der Praxis üblich. Die Samenernte in verschiedenen Sektoren (Waldabschnitten) und die Vermeidung von nahe gelegenen Halbgeschwistern hatten hingegen einen geringen Einfluss. Zusammenfassend sollte sich die Samenernte also auf eine möglichst hohe Anzahl Mutterbäume fokussieren, was bei den Eichen mit kleinem finanziellem Aufwand möglich ist. Wegen der Anpassung an kleinräumige Standorteigenschaften würde sich die Samenernte in mehreren Sektoren aber wohl lohnen, wenn sich diese hinsichtlich ihrer ökologischen Eigenschaften unterscheiden. Diese Erkenntnisse unterstreichen die Notwendigkeit von praktischen Hinweisen und Richtlinien zur Optimierung der Samenernte. Zudem sind sie eine nützliche Grundlage für die strategische Planung von Baumschulen und tragen zur Anpassungsfähigkeit unserer Baumarten und zur Resilienz des zukünftigen Waldes bei.","PeriodicalId":38630,"journal":{"name":"Schweizerische Zeitschrift fur Forstwesen","volume":"38 5","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-05-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"141033483","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Dans le cadre de la Convention collective de travail de l’économie forestière valaisanne (CCT) et de réflexions pour l’instauration d’une retraite anticipée, Forêt Valais a par deux fois fait un recensement des employés forestiers du canton en 2010 et en 2019. Il en ressortait que l’âge médian des forestiers bÛcherons en 2010 n’était que de 29 ans. La retraite anticipée n’était donc pas une priorité et des mesures pour prolonger la durée de la carrière en forêt ont été prises. La CCT définit un cadre pour les conditions d’engagement et fixe des salaires minimaux. De plus, des négociations annuelles sur des augmentations minimales des salaires réels ont été conduites dès 2011. Les entreprises et les triages ont diversifié leurs services, ce qui permet d’employer plus de personnes à l’année et d’offrir des tâches moins pénibles. Un programme en faveur de la santé des travailleurs a été mis en place avec la clinique de réadaptation de la Suva. Ce programme comprend des cours de sensibilisation, du coaching en entreprise pour l’échauffement et étirement ainsi que des bilans médicosportifs. Finalement, des soutiens à fonds perdu sont alloués aux formations certifiantes.
{"title":"Evolution du nombre de personnes au sein du personnel forestier valaisan","authors":"Christina Giesch","doi":"10.3188/szf.2024.0142","DOIUrl":"https://doi.org/10.3188/szf.2024.0142","url":null,"abstract":"Dans le cadre de la Convention collective de travail de l’économie forestière valaisanne (CCT) et de réflexions pour l’instauration d’une retraite anticipée, Forêt Valais a par deux fois fait un recensement des employés forestiers du canton en 2010 et en 2019. Il en ressortait que l’âge médian des forestiers bÛcherons en 2010 n’était que de 29 ans. La retraite anticipée n’était donc pas une priorité et des mesures pour prolonger la durée de la carrière en forêt ont été prises. La CCT définit un cadre pour les conditions d’engagement et fixe des salaires minimaux. De plus, des négociations annuelles sur des augmentations minimales des salaires réels ont été conduites dès 2011. Les entreprises et les triages ont diversifié leurs services, ce qui permet d’employer plus de personnes à l’année et d’offrir des tâches moins pénibles. Un programme en faveur de la santé des travailleurs a été mis en place avec la clinique de réadaptation de la Suva. Ce programme comprend des cours de sensibilisation, du coaching en entreprise pour l’échauffement et étirement ainsi que des bilans médicosportifs. Finalement, des soutiens à fonds perdu sont alloués aux formations certifiantes.","PeriodicalId":38630,"journal":{"name":"Schweizerische Zeitschrift fur Forstwesen","volume":"24 2","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-05-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"141050875","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Raphael Neukom, Christian Huggel, Veruska Muccione, Luca Plozza, Nadine Salzmann
Risiken für die Gesellschaft, die aufgrund einer Kombination von meteorologischen Extremereignissen ausgelöst und durch Prozesskaskaden verstärkt werden, sind schwierig zu analysieren und noch kaum erforscht, insbesondere auch im Kontext von Klimaanpassung. In diesem Beitrag stellen wir die Ergebnisse einer Fallstudie vor, deren Ziel es war, Wissenslücken und «blinde Flecken» in Bezug auf kombinierte Klimarisiken zu schliessen. In einer semiquantitativen Analyse wurde als Ausgangslage die Kumulation von zwei aufeinanderfolgenden sehr trockenen und warmen Jahreszeiten angenommen und die möglichen Auswirkungen auf den Schutzwald im Misox (GR) untersucht. In einer umfangreichen Befragung schätzten 29 Fachpersonen aus Praxis, Forschung und Verwaltung die Wahrscheinlichkeit für einen Verlust der Schutzfunktion in verschiedenen Gefährdungsszenarien ein. Die Ergebnisse zeigen, dass einzelne Gefahren, die durch das Extremereignis ausgelöst werden können (z.B. Trockenheit, Borkenkäferbefall, Sturm), die Schutzfunktion des Waldes wahrscheinlich nicht beeinträchtigen. In Szenarien, in denen Gefahren kombiniert auftreten, erwarten die meisten Fachpersonen zumindest einen teilweisen Verlust der Schutzfunktion. Sie favorisieren Massnahmen, welche die Waldstruktur durch Verbesserung der Verjüngung stärken, insbesondere eine Reduktion des Wildbestandes. Um die Widerstandsfähigkeit der alpinen Schutzwälder gegenüber dem Klimawandel zu gewährleisten, ist es von entscheidender Bedeutung, dass Anpassungsplanung und Präventionsmassnahmen das Risiko kombinierter Extremereignisse und der damit verbundenen Gefahren berücksichtigen, welche die Wälder durch kumulative und kaskadenartige Effekte bedrohen können.
{"title":"Auswirkungen eines kombinierten meteorologischen Extremereignisses auf den Schutzwald","authors":"Raphael Neukom, Christian Huggel, Veruska Muccione, Luca Plozza, Nadine Salzmann","doi":"10.3188/szf.2024.0072","DOIUrl":"https://doi.org/10.3188/szf.2024.0072","url":null,"abstract":"\u0000 Risiken für die Gesellschaft, die aufgrund einer Kombination von meteorologischen Extremereignissen ausgelöst und durch Prozesskaskaden verstärkt werden, sind schwierig zu analysieren und noch kaum erforscht, insbesondere auch im Kontext von Klimaanpassung. In diesem Beitrag stellen wir die Ergebnisse einer Fallstudie vor, deren Ziel es war, Wissenslücken und «blinde Flecken» in Bezug auf kombinierte Klimarisiken zu schliessen. In einer semiquantitativen Analyse wurde als Ausgangslage die Kumulation von zwei aufeinanderfolgenden sehr trockenen und warmen Jahreszeiten angenommen und die möglichen Auswirkungen auf den Schutzwald im Misox (GR) untersucht. In einer umfangreichen Befragung schätzten 29 Fachpersonen aus Praxis, Forschung und Verwaltung die Wahrscheinlichkeit für einen Verlust der Schutzfunktion in verschiedenen Gefährdungsszenarien ein. Die Ergebnisse zeigen, dass einzelne Gefahren, die durch das Extremereignis ausgelöst werden können (z.B. Trockenheit, Borkenkäferbefall, Sturm), die Schutzfunktion des Waldes wahrscheinlich nicht beeinträchtigen. In Szenarien, in denen Gefahren kombiniert auftreten, erwarten die meisten Fachpersonen zumindest einen teilweisen Verlust der Schutzfunktion. Sie favorisieren Massnahmen, welche die Waldstruktur durch Verbesserung der Verjüngung stärken, insbesondere eine Reduktion des Wildbestandes. Um die Widerstandsfähigkeit der alpinen Schutzwälder gegenüber dem Klimawandel zu gewährleisten, ist es von entscheidender Bedeutung, dass Anpassungsplanung und Präventionsmassnahmen das Risiko kombinierter Extremereignisse und der damit verbundenen Gefahren berücksichtigen, welche die Wälder durch kumulative und kaskadenartige Effekte bedrohen können.","PeriodicalId":38630,"journal":{"name":"Schweizerische Zeitschrift fur Forstwesen","volume":"16 6","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-03-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"140087542","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Jerylee Wilkes-Allemann, S. Bühler, Fritz Kleinschroth
An einer Tagung des Schweizer Netzwerks für Urban Forestry (ArboCityNet) betonten die Teilnehmenden die Bedeutung der Integration von Bäumen und Wäldern in die Baukultur. Damit könne die Qualität der städtischen Freiräume erhalten und verbessert sowie ökologische Vorteile genutzt werden. Eine ganzheitliche Zusammenarbeit, die Einbindung der Gesellschaft und eine gemeinsame Sprache sind entscheidend für eine nachhaltige Entwicklung und für die Schaffung grüner und lebenswerter Städte in der Schweiz.
{"title":"Urban Forestry als Teil der Baukultur: Utopie oder Realität?","authors":"Jerylee Wilkes-Allemann, S. Bühler, Fritz Kleinschroth","doi":"10.3188/szf.2024.0084","DOIUrl":"https://doi.org/10.3188/szf.2024.0084","url":null,"abstract":"An einer Tagung des Schweizer Netzwerks für Urban Forestry (ArboCityNet) betonten die Teilnehmenden die Bedeutung der Integration von Bäumen und Wäldern in die Baukultur. Damit könne die Qualität der städtischen Freiräume erhalten und verbessert sowie ökologische Vorteile genutzt werden. Eine ganzheitliche Zusammenarbeit, die Einbindung der Gesellschaft und eine gemeinsame Sprache sind entscheidend für eine nachhaltige Entwicklung und für die Schaffung grüner und lebenswerter Städte in der Schweiz.","PeriodicalId":38630,"journal":{"name":"Schweizerische Zeitschrift fur Forstwesen","volume":"29 27","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-03-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"140082793","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
B. A. Leuch, Meinrad Abegg, Daniel Scherrer, M. Frehner, Stéphane Losey
Im Rahmen des Projektes NaiS-LFI wurden in den Jahren 2014–2019 die Vegetationshöhenstufen und die Standorttypen auf den zugänglichen Waldprobeflächen des Schweizerischen Landesforstinventars (LFI) bestimmt. Dies geschah in der Systematik der Wegleitung «Nachhaltigkeit und Erfolgskontrolle im Schutzwald» (NaiS). So bietet sich die Möglichkeit zu analysieren, wie hoch die Übereinstimmung des Outputs der bislang im LFI verwendeten Definitionen und Modelle mit den auf den Probeflächen bestimmten NaiS-Vegetationshöhenstufen und -Vegetationseinheiten (= Gruppen von Standorttypen) ist. Bei den Vegetationshöhenstufen betrug die Übereinstimmung 76%. Bei den Vegetationseinheiten war sie mit 36% wesentlich geringer. Die NaiS-Vegetationshöhenstufen und -Vegetationseinheiten sind seit Juni 2023 als Klassifizierungsmerkmale in der LFI-Ergebnisabfrage im Internet verfügbar. Zudem werden in den Ableitungen, die sich auf Vegetationshöhenstufen oder Vegetationseinheiten stützen (z.B. zur Bestimmung der Naturnähe des Nadelholzanteils), neu die NaiS-Angaben verwendet.
{"title":"Vegetationshöhenstufen und Standorttypen im LFI: bisherige und neue Angaben im Vergleich","authors":"B. A. Leuch, Meinrad Abegg, Daniel Scherrer, M. Frehner, Stéphane Losey","doi":"10.3188/szf.2024.0064","DOIUrl":"https://doi.org/10.3188/szf.2024.0064","url":null,"abstract":"\u0000 Im Rahmen des Projektes NaiS-LFI wurden in den Jahren 2014–2019 die Vegetationshöhenstufen und die Standorttypen auf den zugänglichen Waldprobeflächen des Schweizerischen Landesforstinventars (LFI) bestimmt. Dies geschah in der Systematik der Wegleitung «Nachhaltigkeit und Erfolgskontrolle im Schutzwald» (NaiS). So bietet sich die Möglichkeit zu analysieren, wie hoch die Übereinstimmung des Outputs der bislang im LFI verwendeten Definitionen und Modelle mit den auf den Probeflächen bestimmten NaiS-Vegetationshöhenstufen und -Vegetationseinheiten (= Gruppen von Standorttypen) ist. Bei den Vegetationshöhenstufen betrug die Übereinstimmung 76%. Bei den Vegetationseinheiten war sie mit 36% wesentlich geringer. Die NaiS-Vegetationshöhenstufen und -Vegetationseinheiten sind seit Juni 2023 als Klassifizierungsmerkmale in der LFI-Ergebnisabfrage im Internet verfügbar. Zudem werden in den Ableitungen, die sich auf Vegetationshöhenstufen oder Vegetationseinheiten stützen (z.B. zur Bestimmung der Naturnähe des Nadelholzanteils), neu die NaiS-Angaben verwendet.","PeriodicalId":38630,"journal":{"name":"Schweizerische Zeitschrift fur Forstwesen","volume":"63 21","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-03-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"140085528","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
F. Pettersson, Ladina Steinegger, Eva Lieberherr, Veronika Schick, M. Stuber
Das Management natürlicher Ressourcen wie Gewässer und Wälder unterliegt unterschiedlichen ökologischen, ökonomischen und sozialen Interessen. Die Herausforderung besteht darin, diese Interessen ganzheitlich aufeinander abzustimmen. In einer Fallstudie im Alptal (SZ) untersuchten wir die Triebkräfte, die das Gewässermanagement beeinflussen, und den Grad der Integration der verschiedenen Interessen zwischen 1848 und 2021. Bestimmten lange lokale Triebkräfte wie Naturkatastrophen das Gewässermanagement, nahmen Vorgaben im Kanton Schwyz mit der Zeit stetig zu. Damit entstand dort eine integrale Wasserwirtschaft. Dies führte umgekehrt beim lokalen Gewässermanagement im Alptal zu einer Desintegration auf Kosten der Wuhrkorporation.
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