Empirische Forschung ist immer ein Akt sozialer Interaktion und Kommunikation, bei dem das Verhältnis zwischen Befragenden und Befragten maßgeblich zu deren Erfolg oder Misserfolg beiträgt. Selbst wenn in der empirischen Kulturmanagementforschung standardisierte Erhebungsinstrumente eingesetzt werden, bauen diese daher auch auf zielgruppenspezifischen Besonderheiten auf. Aber mit welchen empirischen Methoden können verschiedene Zielgruppen innerhalb und außerhalb von Kultureinrichtungen gewinnbringend beforscht werden? Was sind theoretische und praktische Herausforderung in der empirischen Forschung verschiedener Zielgruppen? Wie können diese Zielgruppen erfolgreich in die Konzeption und Umsetzung ihrer eigenen Evaluation eingebunden werden? Gibt es Praxisbeispiele aus der Besucherforschung, die belegen, dass sich mit gezielter Fragestellung und geschickter Methodenauswahl auch bei schwierig zu evaluierenden Zielgruppen viel mit wenig erreichen lässt? Rund 25 Expert_innen aus Wissenschaft und kulturmanagerialer Praxis kamen im 2. Workshop der Arbeitsgemeinschaft Methoden der empirischen (Kulturnutzer-)Forschung Mitte Februar in Berlin in den Räumlichkeiten der Macromedia Hochschule zusammen, um sich über diese Fragen auszutauschen. Im ersten Beitrag des Workshops ging Thomas Renz (Universität Hildesheim) der Frage nach, wie theoretische Überlegungen zur NichtBesucherforschung empirische Methodenentscheidungen beeinflussen und zeigte Beispiele mit episodischen Interviews und kreativen Zugängen in der Datenerhebung. Als elementar wichtigen ersten Schritt bevor Nicht-Besucherforschung überhaupt stattfinden kann, stellte Renz heraus, dass zunächst klar vorab definiert werden müsse, was unter einem ‚Nicht-Besucher‘ verstanden werde. Handle es sich um Personen, die tatsächlich nie Kulturangebote jedweder Art besuchen, seien deutlich
{"title":"What difference does it make","authors":"Vera Allmanritter, T. Renz","doi":"10.14361/ZKMM-2017-0210","DOIUrl":"https://doi.org/10.14361/ZKMM-2017-0210","url":null,"abstract":"Empirische Forschung ist immer ein Akt sozialer Interaktion und Kommunikation, bei dem das Verhältnis zwischen Befragenden und Befragten maßgeblich zu deren Erfolg oder Misserfolg beiträgt. Selbst wenn in der empirischen Kulturmanagementforschung standardisierte Erhebungsinstrumente eingesetzt werden, bauen diese daher auch auf zielgruppenspezifischen Besonderheiten auf. Aber mit welchen empirischen Methoden können verschiedene Zielgruppen innerhalb und außerhalb von Kultureinrichtungen gewinnbringend beforscht werden? Was sind theoretische und praktische Herausforderung in der empirischen Forschung verschiedener Zielgruppen? Wie können diese Zielgruppen erfolgreich in die Konzeption und Umsetzung ihrer eigenen Evaluation eingebunden werden? Gibt es Praxisbeispiele aus der Besucherforschung, die belegen, dass sich mit gezielter Fragestellung und geschickter Methodenauswahl auch bei schwierig zu evaluierenden Zielgruppen viel mit wenig erreichen lässt? Rund 25 Expert_innen aus Wissenschaft und kulturmanagerialer Praxis kamen im 2. Workshop der Arbeitsgemeinschaft Methoden der empirischen (Kulturnutzer-)Forschung Mitte Februar in Berlin in den Räumlichkeiten der Macromedia Hochschule zusammen, um sich über diese Fragen auszutauschen. Im ersten Beitrag des Workshops ging Thomas Renz (Universität Hildesheim) der Frage nach, wie theoretische Überlegungen zur NichtBesucherforschung empirische Methodenentscheidungen beeinflussen und zeigte Beispiele mit episodischen Interviews und kreativen Zugängen in der Datenerhebung. Als elementar wichtigen ersten Schritt bevor Nicht-Besucherforschung überhaupt stattfinden kann, stellte Renz heraus, dass zunächst klar vorab definiert werden müsse, was unter einem ‚Nicht-Besucher‘ verstanden werde. Handle es sich um Personen, die tatsächlich nie Kulturangebote jedweder Art besuchen, seien deutlich","PeriodicalId":414783,"journal":{"name":"Zeitschrift für Kulturmanagement","volume":"45 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2017-10-26","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"115962111","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Am Beispiel der Evaluation eines Tanzfestivals wird gezeigt, dass unter bestimmten methodologischen Voraussetzungen Evaluationen auch eine moderatorische bzw. mediatorische Funktion haben können – und dies häufig bereits im Verlauf der Evaluation. Dies hat besondere Relevanz, wenn verschiedene Auftraggeber und komplexe Stakeholderarrangements sowie latente Interessenkonflikte vorliegen, was im Feld der öffentlich geförderten Kultur nicht selten der Fall ist. Solche mediative Begleitarbeit während des Evaluationsprozesses kann dazu beitragen, die Umsetzbarkeit der abgegebenen Handlungsempfehlungen erheblich zu steigern: Evaluationen werden dadurch vermehrt als Medium der organisationalen Selbsterkenntnis und Chance für Entwicklung, denn als repressive Kontrolle erlebt. Der Fokus liegt im vorliegenden Fall daher auf dem qualitativen Forschungsdesign der Interviews, die mit allen relevanten Stakeholdern der komplexen institutionellen und politischen Trägerschaftsstruktur des Tanzfestivals geführt wurden. Angelehnt am Verständnis der vierten Generation von Evaluationen, die das Involvement der Beteiligten und die dialogischen Aspekte betont, wurden die Inter views nach der Grounded-Theorie-Methodologie durchgeführt. Dieses Vorgehen setzte einen dialogischen Prozess in Gang, in dessen Folge die Reflexion der eigenen Positionen und ein vermehrtes Verständnis für die Argumentation von anderen zu einer gegenseitigen Annäherung und zur Auflösung von Interessenkonflikten führten. Die mittels einer offenen Kodierung ausgewerteten Interviews erlaubten die Konstruktion von fünf Spannungsfeldern, die als Grundlage zur Ableitung von Handlungsempfehlungen dienten. Für die Theorie und Praxis der (Kultur-)Evaluation zeigt sich, dass die gewählte Verknüpfung der Stakeholder-Analyse mit dem Grounded-Theory-Ansatz für den Interviewteil einen Mediationsprozess ermöglichte, dessen Ergebnisse für die Relevanz einer Evaluation von großer Bedeutung sind. Damit wird auch evident, dass zusätzlich zu den vier traditionellen Grundfunktionen von Evaluationen (Erkenntnis, Kontrolle, Entwicklung, Legitimation) Moderation bzw. Mediation eine weitere funktionale Option darstellen, die bewusst und gezielt eingesetzt, die Akzeptanz und Umsetzungswahrscheinlichkeit von Evaluationsergebnissen deutlich erhöhen kann.
{"title":"Evaluation als moderatorische und mediatorische Intervention am Beispiel eines Tanzfestivals","authors":"Leticia Labaronne, A. Raschèr","doi":"10.14361/zkmm-2017-0206","DOIUrl":"https://doi.org/10.14361/zkmm-2017-0206","url":null,"abstract":"Am Beispiel der Evaluation eines Tanzfestivals wird gezeigt, dass unter bestimmten methodologischen Voraussetzungen Evaluationen auch eine moderatorische bzw. mediatorische Funktion haben können – und dies häufig bereits im Verlauf der Evaluation. Dies hat besondere Relevanz, wenn verschiedene Auftraggeber und komplexe Stakeholderarrangements sowie latente Interessenkonflikte vorliegen, was im Feld der öffentlich geförderten Kultur nicht selten der Fall ist. Solche mediative Begleitarbeit während des Evaluationsprozesses kann dazu beitragen, die Umsetzbarkeit der abgegebenen Handlungsempfehlungen erheblich zu steigern: Evaluationen werden dadurch vermehrt als Medium der organisationalen Selbsterkenntnis und Chance für Entwicklung, denn als repressive Kontrolle erlebt. Der Fokus liegt im vorliegenden Fall daher auf dem qualitativen Forschungsdesign der Interviews, die mit allen relevanten Stakeholdern der komplexen institutionellen und politischen Trägerschaftsstruktur des Tanzfestivals geführt wurden. Angelehnt am Verständnis der vierten Generation von Evaluationen, die das Involvement der Beteiligten und die dialogischen Aspekte betont, wurden die Inter views nach der Grounded-Theorie-Methodologie durchgeführt. Dieses Vorgehen setzte einen dialogischen Prozess in Gang, in dessen Folge die Reflexion der eigenen Positionen und ein vermehrtes Verständnis für die Argumentation von anderen zu einer gegenseitigen Annäherung und zur Auflösung von Interessenkonflikten führten. Die mittels einer offenen Kodierung ausgewerteten Interviews erlaubten die Konstruktion von fünf Spannungsfeldern, die als Grundlage zur Ableitung von Handlungsempfehlungen dienten. Für die Theorie und Praxis der (Kultur-)Evaluation zeigt sich, dass die gewählte Verknüpfung der Stakeholder-Analyse mit dem Grounded-Theory-Ansatz für den Interviewteil einen Mediationsprozess ermöglichte, dessen Ergebnisse für die Relevanz einer Evaluation von großer Bedeutung sind. Damit wird auch evident, dass zusätzlich zu den vier traditionellen Grundfunktionen von Evaluationen (Erkenntnis, Kontrolle, Entwicklung, Legitimation) Moderation bzw. Mediation eine weitere funktionale Option darstellen, die bewusst und gezielt eingesetzt, die Akzeptanz und Umsetzungswahrscheinlichkeit von Evaluationsergebnissen deutlich erhöhen kann.","PeriodicalId":414783,"journal":{"name":"Zeitschrift für Kulturmanagement","volume":"13 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2017-10-26","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"114883624","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Die Fallstudie untersucht, wie öffentlich (mit-)finanzierte Kultureinrichtungen in Kanton und Stadt Zürich auf die zunehmende Popularität von Bewegtbildinhalten eingestellt sind und diese im Rahmen ihrer externen Kommunikation einsetzen. Ziel der Untersuchung war es, einen Überblick über den Einsatz von Bewegtbild bei den Einrichtungen zu gewinnen. Um Informationen über die zugrunde liegenden Zielsetzungen und Vorgehensweisen sowie das Potenzial dieser Art Kommunikation zu gewinnen, wur den eine Online-Befragung, Interviews sowie eine ergänzende Dokumentenanalyse durchgeführt. Dabei zeigte sich, dass die Konzeption des Videocontents bei der Mehrheit der Einrichtungen implizit aus dem künstlerischen Angebot abgeleitet wird. Ambitionierte Ziele wie Markenprofilierung und Geschäftsmodellinnovation setzen dagegen explizite Konzepte als Steuerungsinstrument voraus. Zudem zeigt sich, dass Wissen über das Zielpublikum und dessen Mediennutzungsverhalten dazu beitragen, die Reichweite und Interaktionsraten von Bewegtbild-Content zu erhöhen.
{"title":"Moving pictures moving audiences?","authors":"C. Holst, M. Zimper","doi":"10.14361/zkmm-2017-0207","DOIUrl":"https://doi.org/10.14361/zkmm-2017-0207","url":null,"abstract":"Die Fallstudie untersucht, wie öffentlich (mit-)finanzierte Kultureinrichtungen in Kanton und Stadt Zürich auf die zunehmende Popularität von Bewegtbildinhalten eingestellt sind und diese im Rahmen ihrer externen Kommunikation einsetzen. Ziel der Untersuchung war es, einen Überblick über den Einsatz von Bewegtbild bei den Einrichtungen zu gewinnen. Um Informationen über die zugrunde liegenden Zielsetzungen und Vorgehensweisen sowie das Potenzial dieser Art Kommunikation zu gewinnen, wur den eine Online-Befragung, Interviews sowie eine ergänzende Dokumentenanalyse durchgeführt. Dabei zeigte sich, dass die Konzeption des Videocontents bei der Mehrheit der Einrichtungen implizit aus dem künstlerischen Angebot abgeleitet wird. Ambitionierte Ziele wie Markenprofilierung und Geschäftsmodellinnovation setzen dagegen explizite Konzepte als Steuerungsinstrument voraus. Zudem zeigt sich, dass Wissen über das Zielpublikum und dessen Mediennutzungsverhalten dazu beitragen, die Reichweite und Interaktionsraten von Bewegtbild-Content zu erhöhen.","PeriodicalId":414783,"journal":{"name":"Zeitschrift für Kulturmanagement","volume":"18 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2017-10-26","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"123085717","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Journal Review","authors":"E. Bishop, L. Fink","doi":"10.14361/zkmm-2017-0208","DOIUrl":"https://doi.org/10.14361/zkmm-2017-0208","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":414783,"journal":{"name":"Zeitschrift für Kulturmanagement","volume":"25 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2017-10-26","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"130587831","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
A. Hoffmann, Astrid Kurzeja-Christinck, Jutta Schmidt, P. Schmidt
Die Fallstudie aus dem Bucerius Kunst Forum Hamburg zeigt, wie sich Evaluation in Museen und Ausstellungshäusern als Instrument des strategischen Managements und der Planung von Ausstellungsund Veranstaltungsprogrammen einsetzen lässt. Eine Evaluation des Ausstellungsprogramms im Jahr 2013 hatte gezeigt, dass insbesondere junge (Erst-)Besucher und Besucher mit geringerer Museumsaffinität im Ausstellungshaus unterrepräsentiert waren. Veränderungen des Ausstellungsprogramms, ein neues Corporate Design und eine Verstärkung der Social-Media-Aktivitäten sollten dazu beitragen, die Publikumsstruktur zu verändern. Eine erneute Untersuchung des Ausstellungsprogramms im Jahr 2016 evaluierte die Wirkung dieser Maßnahmen und zugleich das umfangreiche gattungsübergreifende Veranstaltungsprogramm des Ausstellungshauses. Untersucht wurde im Rahmen der korrespondierenden Evaluationen auch, welche Zielgruppen sich mit interdisziplinären Veranstaltungsprogrammen generell ansprechen und mit welchen Veranstaltungsformaten sich neue und junge Besucher gewinnen lassen. Darüber stand die Frage, welche Rolle Kooperationen in diesem Zusammenhang spielen, im Mittelpunkt. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Publikumsstruktur zwischen 2013 und 2016 verändert hat: Die gewünschten Zielgruppen wurden besser erreicht. Die Evaluation des Veranstaltungsprogramms gibt Hinweise auf Veranstaltungsformate und Kooperationspartner, die ebenfalls in diese Richtung wirken.
{"title":"Mit interdisziplinären Veranstaltungsprogrammen neue und junge Besucher für Museen und Ausstellungshäuser gewinnen","authors":"A. Hoffmann, Astrid Kurzeja-Christinck, Jutta Schmidt, P. Schmidt","doi":"10.14361/zkmm-2017-0205","DOIUrl":"https://doi.org/10.14361/zkmm-2017-0205","url":null,"abstract":"Die Fallstudie aus dem Bucerius Kunst Forum Hamburg zeigt, wie sich Evaluation in Museen und Ausstellungshäusern als Instrument des strategischen Managements und der Planung von Ausstellungsund Veranstaltungsprogrammen einsetzen lässt. Eine Evaluation des Ausstellungsprogramms im Jahr 2013 hatte gezeigt, dass insbesondere junge (Erst-)Besucher und Besucher mit geringerer Museumsaffinität im Ausstellungshaus unterrepräsentiert waren. Veränderungen des Ausstellungsprogramms, ein neues Corporate Design und eine Verstärkung der Social-Media-Aktivitäten sollten dazu beitragen, die Publikumsstruktur zu verändern. Eine erneute Untersuchung des Ausstellungsprogramms im Jahr 2016 evaluierte die Wirkung dieser Maßnahmen und zugleich das umfangreiche gattungsübergreifende Veranstaltungsprogramm des Ausstellungshauses. Untersucht wurde im Rahmen der korrespondierenden Evaluationen auch, welche Zielgruppen sich mit interdisziplinären Veranstaltungsprogrammen generell ansprechen und mit welchen Veranstaltungsformaten sich neue und junge Besucher gewinnen lassen. Darüber stand die Frage, welche Rolle Kooperationen in diesem Zusammenhang spielen, im Mittelpunkt. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Publikumsstruktur zwischen 2013 und 2016 verändert hat: Die gewünschten Zielgruppen wurden besser erreicht. Die Evaluation des Veranstaltungsprogramms gibt Hinweise auf Veranstaltungsformate und Kooperationspartner, die ebenfalls in diese Richtung wirken.","PeriodicalId":414783,"journal":{"name":"Zeitschrift für Kulturmanagement","volume":"41 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2017-10-26","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"115994692","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Der Autor schlägt unter dem Begriff der Qualitativen Performance ein neues Modell zur Untersuchung und Bewertung der Arbeit von öffentlichen Theatern vor. Im Rahmen einer quantitativen Untersuchung aller Stadttheater entwickelt er vier neue Indikatoren, die die Grundlage für den ersten Teil – einen quantitativen, auf die wirtschaftliche Leistung ausgerichteten Performance-Index – bilden. Hierzu gehören Mitarbeitereffizienz, Ressourcen-Aufwand, Reichweite und Einspielquote. Der quantitative Index wird durch zwei weitere Messungen ergänzt, mit denen die strukturelle und die künstlerische Performance untersucht und ermittelt werden können. Stellt man alle drei Indizes zusammen, kann man schließlich die Qualitative Performance ermitteln, die Auskunft gibt über die Gesamtleistungsfähigkeit eines Theaters, die man mit der Performance anderer Theater vergleichen kann. Damit ist zugleich der erste Versuch verbunden, die künstlerische Leistung eines Theaters mittels komplexer Hilfsindikatoren zu bewerten.
{"title":"Die qualitative Performance des Theaters","authors":"Thomas Schmidt","doi":"10.14361/zkmm-2017-0204","DOIUrl":"https://doi.org/10.14361/zkmm-2017-0204","url":null,"abstract":"Der Autor schlägt unter dem Begriff der Qualitativen Performance ein neues Modell zur Untersuchung und Bewertung der Arbeit von öffentlichen Theatern vor. Im Rahmen einer quantitativen Untersuchung aller Stadttheater entwickelt er vier neue Indikatoren, die die Grundlage für den ersten Teil – einen quantitativen, auf die wirtschaftliche Leistung ausgerichteten Performance-Index – bilden. Hierzu gehören Mitarbeitereffizienz, Ressourcen-Aufwand, Reichweite und Einspielquote. Der quantitative Index wird durch zwei weitere Messungen ergänzt, mit denen die strukturelle und die künstlerische Performance untersucht und ermittelt werden können. Stellt man alle drei Indizes zusammen, kann man schließlich die Qualitative Performance ermitteln, die Auskunft gibt über die Gesamtleistungsfähigkeit eines Theaters, die man mit der Performance anderer Theater vergleichen kann. Damit ist zugleich der erste Versuch verbunden, die künstlerische Leistung eines Theaters mittels komplexer Hilfsindikatoren zu bewerten.","PeriodicalId":414783,"journal":{"name":"Zeitschrift für Kulturmanagement","volume":"46 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2017-10-26","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"127377457","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Im vorliegenden Beitrag wird der Ansatz eines wirkungsorientierten Qualitätsmanagements vorgestellt und erörtert. Dabei wird zunächst das betriebswirtschaftliche Verständnis von Qualitätsmanagements hergeleitet und anhand theoretisch-konzeptioneller Grundüberlegungen mit dem kreativen Kontext und der Frage der Leistungserstellung von Kulturorganisationen verknüpft. Anschließend wird ein Modell für ein wirkungsorientiertes Qualitätsmanagement (Theatre Quality Frame) vorgestellt, welches an einem Schweizer Theater als Pilotprojekt entwickelt wurde und aktuell eingesetzt wird. Das Modell kombiniert eine Prozesslandkarte, die alle Theaterprozesse enthält mit einem Performance-Monitor, welcher als Messinstrument der Organisationsziele dient. Das Theatre Quality Frame ist kompatibel mit den internationalen Qualitätsmanagementstandards nach ISO 9001. Abschließend wird der vorgestellte Ansatz des wirkungsorientierten Qualitätsmanagements aus praktischer und organisationstheoretischer Perspektive diskutiert.
{"title":"Wirkung und Qualität kombiniert","authors":"D. betzler","doi":"10.14361/zkmm-2017-0104","DOIUrl":"https://doi.org/10.14361/zkmm-2017-0104","url":null,"abstract":"Im vorliegenden Beitrag wird der Ansatz eines wirkungsorientierten Qualitätsmanagements vorgestellt und erörtert. Dabei wird zunächst das betriebswirtschaftliche Verständnis von Qualitätsmanagements hergeleitet und anhand theoretisch-konzeptioneller Grundüberlegungen mit dem kreativen Kontext und der Frage der Leistungserstellung von Kulturorganisationen verknüpft. Anschließend wird ein Modell für ein wirkungsorientiertes Qualitätsmanagement (Theatre Quality Frame) vorgestellt, welches an einem Schweizer Theater als Pilotprojekt entwickelt wurde und aktuell eingesetzt wird. Das Modell kombiniert eine Prozesslandkarte, die alle Theaterprozesse enthält mit einem Performance-Monitor, welcher als Messinstrument der Organisationsziele dient. Das Theatre Quality Frame ist kompatibel mit den internationalen Qualitätsmanagementstandards nach ISO 9001. Abschließend wird der vorgestellte Ansatz des wirkungsorientierten Qualitätsmanagements aus praktischer und organisationstheoretischer Perspektive diskutiert.","PeriodicalId":414783,"journal":{"name":"Zeitschrift für Kulturmanagement","volume":"31 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2017-05-24","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"127587204","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Neuen Ansätzen im Public Management folgend ist die Schaffung von Gemeinwohlwert (public value) erst gegeben, wenn damit verbundene Aktivitäten zu einer entsprechenden Bewertung auf der individuell-psychologischen Ebene führen. Im Rahmen der hier vorgestellten ‚Means-end-Evaluation‘ werden jene Personen zum Maßstab für das Handeln öffentlicher Institutionen, die einen unmittelbaren Wert aus kulturellen Projekten oder Objekten ziehen: die Zuschauer, Zuhörer, Leser oder Besucher. Am Beispiel des Swiss Science Center Technorama wird gezeigt, wie mittels einer Laddering-Analyse die mit einer Einrichtung und ihren Angeboten assoziierten Wertvorstellungen aufgedeckt werden können. Die auf diesem Wege gewonnenen Erkenntnisse können sowohl zur Bewertung und gegebenenfalls Legitimation öffentlich geförderter Leistungsprogramme dienen als auch zur publikumsorientierten Weiterentwicklung von kulturellen Angeboten und Vermittlungsprogrammen.
{"title":"Means-end-Evaluation am Beispiel des Technorama","authors":"H. Kaul, Roy Schedler","doi":"10.14361/zkmm-2017-0108","DOIUrl":"https://doi.org/10.14361/zkmm-2017-0108","url":null,"abstract":"Neuen Ansätzen im Public Management folgend ist die Schaffung von Gemeinwohlwert (public value) erst gegeben, wenn damit verbundene Aktivitäten zu einer entsprechenden Bewertung auf der individuell-psychologischen Ebene führen. Im Rahmen der hier vorgestellten ‚Means-end-Evaluation‘ werden jene Personen zum Maßstab für das Handeln öffentlicher Institutionen, die einen unmittelbaren Wert aus kulturellen Projekten oder Objekten ziehen: die Zuschauer, Zuhörer, Leser oder Besucher. Am Beispiel des Swiss Science Center Technorama wird gezeigt, wie mittels einer Laddering-Analyse die mit einer Einrichtung und ihren Angeboten assoziierten Wertvorstellungen aufgedeckt werden können. Die auf diesem Wege gewonnenen Erkenntnisse können sowohl zur Bewertung und gegebenenfalls Legitimation öffentlich geförderter Leistungsprogramme dienen als auch zur publikumsorientierten Weiterentwicklung von kulturellen Angeboten und Vermittlungsprogrammen.","PeriodicalId":414783,"journal":{"name":"Zeitschrift für Kulturmanagement","volume":"13 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2017-05-24","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"126758241","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Seit dem Aufkommen des New Public Management werden als Steuerungsinstrument der Kulturpolitik regelmäßig Evaluationen eingesetzt. Die Glaubwürdigkeit des damit einhergehenden, impliziten Versprechens für sachliche, evidenzbasierte Entscheidungsprozesse bekommt jedoch Risse, sobald man Einsicht in das Zustandekommen und den interessensgelenkten Einsatz von Evaluationsstudien gewinnt. Wie ist nun dem epistemischen Geltungsanspruch von Evaluationsergebnissen zu begegnen? Und worauf sollte man achten, um die Qualität von Evaluationsstudien zu gewährleisten? Es reicht nicht aus, die Erfüllung von formalen Kriterien wie Wissenschaftlichkeit (Methodik und Systematik bei der Datenerhebung und -auswertung), Nachvollziehbarkeit (begründete Auswahl der Indikatoren, begründete Schlussfolgerung) und Transparenz (Offenlegung des Evaluationsverfahrens und der zugrundeliegenden Motive) einzufordern. Daher widmet sich der Aufsatz dem Umgang mit grundsätzlichen Problemen, Ambivalenzen und Unwägbarkeiten, die im Zuge jeder Evaluationsstudie auftauchen. Ziel ist es, eine höhere Reflexivität über die inhärente Ambiguität und Fragilität von Evaluationsprozessen zu erreichen.
{"title":"Evaluation im kulturpolitischen Wirkungsbereich","authors":"Tasos Zembylas","doi":"10.14361/zkmm-2017-0102","DOIUrl":"https://doi.org/10.14361/zkmm-2017-0102","url":null,"abstract":"Seit dem Aufkommen des New Public Management werden als Steuerungsinstrument der Kulturpolitik regelmäßig Evaluationen eingesetzt. Die Glaubwürdigkeit des damit einhergehenden, impliziten Versprechens für sachliche, evidenzbasierte Entscheidungsprozesse bekommt jedoch Risse, sobald man Einsicht in das Zustandekommen und den interessensgelenkten Einsatz von Evaluationsstudien gewinnt. Wie ist nun dem epistemischen Geltungsanspruch von Evaluationsergebnissen zu begegnen? Und worauf sollte man achten, um die Qualität von Evaluationsstudien zu gewährleisten? Es reicht nicht aus, die Erfüllung von formalen Kriterien wie Wissenschaftlichkeit (Methodik und Systematik bei der Datenerhebung und -auswertung), Nachvollziehbarkeit (begründete Auswahl der Indikatoren, begründete Schlussfolgerung) und Transparenz (Offenlegung des Evaluationsverfahrens und der zugrundeliegenden Motive) einzufordern. Daher widmet sich der Aufsatz dem Umgang mit grundsätzlichen Problemen, Ambivalenzen und Unwägbarkeiten, die im Zuge jeder Evaluationsstudie auftauchen. Ziel ist es, eine höhere Reflexivität über die inhärente Ambiguität und Fragilität von Evaluationsprozessen zu erreichen.","PeriodicalId":414783,"journal":{"name":"Zeitschrift für Kulturmanagement","volume":"31 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2017-05-24","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"130685319","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
wie etwa im Orchester – streng hierarchisch aufgebaut ist. Gespannt darf man sicherlich auf die Reaktionen des Theater-‚Systems‘ sein. Dürften die Vorschläge zur organisationsinternen Reform in Ansätzen noch auf Zustimmung seitens der Betroffenen treffen, so werden die gleichwohl überlegenswerten Vorschläge zum Umbau der gesamten Theaterlandschaft sicherlich auf massive Ablehnung stoßen. Dies ist vor allem dem Umstand geschuldet, dass hier erstmalig Erfolg bzw. Misserfolge quantifizierend angesprochen werden und – ein durchaus erfrischender Tabubruch – konkrete Namen genannt werden. Allein dies lohnt die Lektüre.
{"title":"Wolfgang Ullrich: Siegerkunst. Neuer Adel, teure Lust. Berlin (Wagenbach) 2016, 150 Seiten","authors":"M. Hutter","doi":"10.14361/ZKMM-2017-0114","DOIUrl":"https://doi.org/10.14361/ZKMM-2017-0114","url":null,"abstract":"wie etwa im Orchester – streng hierarchisch aufgebaut ist. Gespannt darf man sicherlich auf die Reaktionen des Theater-‚Systems‘ sein. Dürften die Vorschläge zur organisationsinternen Reform in Ansätzen noch auf Zustimmung seitens der Betroffenen treffen, so werden die gleichwohl überlegenswerten Vorschläge zum Umbau der gesamten Theaterlandschaft sicherlich auf massive Ablehnung stoßen. Dies ist vor allem dem Umstand geschuldet, dass hier erstmalig Erfolg bzw. Misserfolge quantifizierend angesprochen werden und – ein durchaus erfrischender Tabubruch – konkrete Namen genannt werden. Allein dies lohnt die Lektüre.","PeriodicalId":414783,"journal":{"name":"Zeitschrift für Kulturmanagement","volume":"37 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2017-05-24","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"126731037","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}