Pub Date : 2020-06-25DOI: 10.1515/fabula-2020-0004
Tomasz Małyszek
Zusammenfassung Im zwanzigsten Jahrhundert war das Volksmärchen vor allem deshalb weiterhin eine sehr produktive Gattung, weil es sich im Medium des Films ausbreitete und sich damit zugleich auf aktuelle gesellschaftliche Diskurse bezog. Das geschah zunächst durch Trick- und Animationsfilme. Als Pionierin des Trickfilms war Lotte Reiniger diejenige Regisseurin, die das alte Ideal der Natur- und Volkspoesie kreativ transformiert und gesellschaftlich aktualisiert hat. Sie stilisierte Grimms Märchen zu autonomen Silhouettenfilmen. Ihr außerordentlicher Erfolg beendete eine Tradition, nach der das Märchen zuallererst von literarischer und erzählerischer Lebendigkeit der Kultur zeugte. Die Aktualisierung alter Stoffe gelang Reiniger einerseits vor dem Hintergrund des Mentalitätswandelns nach dem Ersten und nach dem Zweiten Weltkrieg, andererseits aufgrund neuer technischer Möglichkeiten.
{"title":"Grimms Volksmärchen in Lotte Reinigers filmkünstlerischer Arbeit","authors":"Tomasz Małyszek","doi":"10.1515/fabula-2020-0004","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/fabula-2020-0004","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Im zwanzigsten Jahrhundert war das Volksmärchen vor allem deshalb weiterhin eine sehr produktive Gattung, weil es sich im Medium des Films ausbreitete und sich damit zugleich auf aktuelle gesellschaftliche Diskurse bezog. Das geschah zunächst durch Trick- und Animationsfilme. Als Pionierin des Trickfilms war Lotte Reiniger diejenige Regisseurin, die das alte Ideal der Natur- und Volkspoesie kreativ transformiert und gesellschaftlich aktualisiert hat. Sie stilisierte Grimms Märchen zu autonomen Silhouettenfilmen. Ihr außerordentlicher Erfolg beendete eine Tradition, nach der das Märchen zuallererst von literarischer und erzählerischer Lebendigkeit der Kultur zeugte. Die Aktualisierung alter Stoffe gelang Reiniger einerseits vor dem Hintergrund des Mentalitätswandelns nach dem Ersten und nach dem Zweiten Weltkrieg, andererseits aufgrund neuer technischer Möglichkeiten.","PeriodicalId":42252,"journal":{"name":"FABULA","volume":"61 1","pages":"58 - 83"},"PeriodicalIF":0.2,"publicationDate":"2020-06-25","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1515/fabula-2020-0004","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"46107989","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"社会学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2020-06-25DOI: 10.1515/fabula-2020-0009
Katarzyna Grzywka
Zusammenfassung Das Ziel des vorliegenden Beitrages ist es, die Erscheinungsformen der Musik und ihre Funktionen in polnischen Volksmärchen aufzuzeigen. Das Untersuchungsmaterial besteht aus 113 eigentlichen Märchen aus Oskar Kolbergs Gesamtwerk (poln. Dzieła wszystkie Oskara Kolberga), der bisher vollständigsten Ausgabe der Regionalmonographien zur Volkskultur der einzelnen historischen Gebiete Polens vor den drei Teilungen des Landes in der zweiten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts. Diese einzigartige Publikation wird seit 1857 herausgegeben und wird 86 Bände umfassen.
本贡献的宗旨是要揭明波兰人民故事中音乐的表现及其作用。由113个当地童话故事组成。Dzieła wszystkie Oskara Kolberga)此前完全可靠Regionalmonographien以民间发行的个人历史波兰领土上三个Teilungen该国18世纪后半叶.自1857年以来,这本独特的出版物已出版,共86卷。
{"title":"Zu Erscheinungsformen und Funktionen der Musik in polnischen Volksmärchen","authors":"Katarzyna Grzywka","doi":"10.1515/fabula-2020-0009","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/fabula-2020-0009","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Das Ziel des vorliegenden Beitrages ist es, die Erscheinungsformen der Musik und ihre Funktionen in polnischen Volksmärchen aufzuzeigen. Das Untersuchungsmaterial besteht aus 113 eigentlichen Märchen aus Oskar Kolbergs Gesamtwerk (poln. Dzieła wszystkie Oskara Kolberga), der bisher vollständigsten Ausgabe der Regionalmonographien zur Volkskultur der einzelnen historischen Gebiete Polens vor den drei Teilungen des Landes in der zweiten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts. Diese einzigartige Publikation wird seit 1857 herausgegeben und wird 86 Bände umfassen.","PeriodicalId":42252,"journal":{"name":"FABULA","volume":"61 1","pages":"169 - 188"},"PeriodicalIF":0.2,"publicationDate":"2020-06-25","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1515/fabula-2020-0009","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"41674368","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"社会学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2020-06-25DOI: 10.1515/fabula-2020-0003
Hendrick Heimböckel
Zusammenfassung Die philologische Frage danach, welche Gattungen es gibt, welche Merkmale sie auszeichnen und wann sie entstehen, können von unterschiedlichen Perspektiven aus gestellt werden: Analysen textimmanenter Strukturen eröffnen einen Blick, der über einzelne Epochen hinausgeht, oder zeigen, wie sich verschiedene Gattungen verändern, einander annähern oder in Vergessenheit geraten. Hingegen ermöglichen Untersuchungen mit dem Fokus auf poetologische Aussagen, zeitgenössische Gattungsverständnisse zu rekonstruieren. In diesem Sinne konzentriert sich der Artikel auf Vorreden und Rahmenerzählungen romantischer Kindermärchen der 1810er und 1820er Jahre. An der Frage orientiert, wie Vorreden und Rahmenerzählungen von Kindermärchen der deutschsprachigen Romantik Einbildungskraft semantisieren, rekonstruiert der Aufsatz dreierlei: (1) die Bedeutung, die der Einbildungskraft im Kontext der Kinder- und Jugendliteratur in den 1810er und 1820er Jahren beigemessen wird, (2) die Konturen, die die Gattung des Kindermärchens anhand der Reflexionen auf Einbildungskraft annimmt, sowie (3) den Verlust des frühromantischen Absolutheitsanspruchs der Einbildungskraft in poetologischen Aussagen über das romantische Kindermärchen.
{"title":"„ich gelobe euch, weniger in fantastischem Übermut zu luxurieren, frömmer, kindlicher zu sein“","authors":"Hendrick Heimböckel","doi":"10.1515/fabula-2020-0003","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/fabula-2020-0003","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Die philologische Frage danach, welche Gattungen es gibt, welche Merkmale sie auszeichnen und wann sie entstehen, können von unterschiedlichen Perspektiven aus gestellt werden: Analysen textimmanenter Strukturen eröffnen einen Blick, der über einzelne Epochen hinausgeht, oder zeigen, wie sich verschiedene Gattungen verändern, einander annähern oder in Vergessenheit geraten. Hingegen ermöglichen Untersuchungen mit dem Fokus auf poetologische Aussagen, zeitgenössische Gattungsverständnisse zu rekonstruieren. In diesem Sinne konzentriert sich der Artikel auf Vorreden und Rahmenerzählungen romantischer Kindermärchen der 1810er und 1820er Jahre. An der Frage orientiert, wie Vorreden und Rahmenerzählungen von Kindermärchen der deutschsprachigen Romantik Einbildungskraft semantisieren, rekonstruiert der Aufsatz dreierlei: (1) die Bedeutung, die der Einbildungskraft im Kontext der Kinder- und Jugendliteratur in den 1810er und 1820er Jahren beigemessen wird, (2) die Konturen, die die Gattung des Kindermärchens anhand der Reflexionen auf Einbildungskraft annimmt, sowie (3) den Verlust des frühromantischen Absolutheitsanspruchs der Einbildungskraft in poetologischen Aussagen über das romantische Kindermärchen.","PeriodicalId":42252,"journal":{"name":"FABULA","volume":"61 1","pages":"26 - 57"},"PeriodicalIF":0.2,"publicationDate":"2020-06-25","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1515/fabula-2020-0003","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"43115829","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"社会学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2020-06-25DOI: 10.1515/fabula-2020-0005
Mirosław Ossowski
Zusammenfassung Der Aufsatz thematisiert den Einfluss der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm, aber auch der Märchen von Hans Christian Andersen auf das literarische und künstlerische Werk von Günter Grass. Die Analyse umfasst die stilistischen Mittel in Die Blechtrommel sowie die Rolle und die Präsenz der Märchenmotive in Der Butt, Die Rättin und Grimms Wörter sowie in anderen künstlerischen Arbeiten.
{"title":"Günter Grass und das romantische Märchen","authors":"Mirosław Ossowski","doi":"10.1515/fabula-2020-0005","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/fabula-2020-0005","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Der Aufsatz thematisiert den Einfluss der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm, aber auch der Märchen von Hans Christian Andersen auf das literarische und künstlerische Werk von Günter Grass. Die Analyse umfasst die stilistischen Mittel in Die Blechtrommel sowie die Rolle und die Präsenz der Märchenmotive in Der Butt, Die Rättin und Grimms Wörter sowie in anderen künstlerischen Arbeiten.","PeriodicalId":42252,"journal":{"name":"FABULA","volume":"61 1","pages":"84 - 99"},"PeriodicalIF":0.2,"publicationDate":"2020-06-25","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1515/fabula-2020-0005","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"49261132","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"社会学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2020-06-25DOI: 10.1515/fabula-2020-0006
Ewelina Kamińska-Ossowska
Zusammenfassung Der Beitrag untersucht Tankred Dorsts Umgang mit Märchenhaftem. Im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen folgende Aspekte: Dorsts Erwägungen über Marionetten und Marionettentheater; Stoffe, Motive und Figuren, die Dorst bekannten Märchen direkt entlehnt hat; die Verbindung der Artus-Welt-Mythen und -Figuren mit märchenhaften Elementen; Kindertheaterstücke. Dorsts Texte sind Variationen auf alte Geschichten. In Sinn- und Rätselbildern spiegeln sich die Grundmuster menschlichen Verhaltens und existentielle Wahrheiten wider. Ziel des Beitrags ist, die Rolle und Umsetzung des Märchenhaften sowie dessen Bezug zur gegenwärtigen Wirklichkeit in Dorsts Werken herauszuarbeiten.
{"title":"Zur Motivik des Märchenhaften im Werk von Tankred Dorst","authors":"Ewelina Kamińska-Ossowska","doi":"10.1515/fabula-2020-0006","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/fabula-2020-0006","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Der Beitrag untersucht Tankred Dorsts Umgang mit Märchenhaftem. Im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen folgende Aspekte: Dorsts Erwägungen über Marionetten und Marionettentheater; Stoffe, Motive und Figuren, die Dorst bekannten Märchen direkt entlehnt hat; die Verbindung der Artus-Welt-Mythen und -Figuren mit märchenhaften Elementen; Kindertheaterstücke. Dorsts Texte sind Variationen auf alte Geschichten. In Sinn- und Rätselbildern spiegeln sich die Grundmuster menschlichen Verhaltens und existentielle Wahrheiten wider. Ziel des Beitrags ist, die Rolle und Umsetzung des Märchenhaften sowie dessen Bezug zur gegenwärtigen Wirklichkeit in Dorsts Werken herauszuarbeiten.","PeriodicalId":42252,"journal":{"name":"FABULA","volume":"61 1","pages":"100 - 127"},"PeriodicalIF":0.2,"publicationDate":"2020-06-25","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1515/fabula-2020-0006","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"42881685","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"社会学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2020-06-25DOI: 10.1515/fabula-2020-0001
Katarzyna Grzywka
Die Wechselbeziehung zwischen Kunst und Märchen ist ein vielschichtiges und weitverzweigtes, komparatistisch orientiertes Forschungsfeld, das zu Projekten, Tagungen und Sammelbänden inspirierte und nach wie vor anregt. Verwiesen sei exemplarisch auf die im Jahre 2005 von Ursula Heindrichs und Heinz-Albert Heindrichs herausgegebene Veröffentlichung Das Märchen und die Künste. Forschungsbeiträge aus der Welt der Märchen. Auch die in den letzten Jahren erschienenen Bände zu Märchen im Allgemeinen enthalten Abhandlungen, die ausgewählte Aspekte der Korrespondenz zwischen Märchen und Kunst thematisieren. In der 2015 herausgebrachten zweibändigen Publikation Märchen, Mythen und Moderne. 200 Jahre „Kinderund Hausmärchen“ der Brüder Grimm zum Beispiel räumen die Herausgeber, Claudia Brinker-von der Heyde, Holger Ehrhardt, Hans-Heino Ewers und Annekatrin Inder, gerade solchen thematischen Komplexen wie Märchenillustration sowie Adaptionen und mediale Transformationen viel Platz ein. Das nicht nachlassende Forschungsinteresse an diesem Thema zeugt von seiner ununterbrochen präsenten Attraktivität, aber auch von seinem Wirkungspotenzial, das erlaubt, besonders im intermedialen Konnex, die Frage nach den Erscheinungsmöglichkeiten von Wechselbeziehungen zwischen Kunst und Märchen immer wieder neu aufzuwerfen. Auch wenn es als eine Generalisierung aufgefasst werden mag, lassen sich diese Wechselwirkungen zwei Hauptkategorien zuordnen, die ich 1. als Kunst in Märchen und 2. als Märchen in Kunst bezeichnen würde. Während die erste sich auf die Präsenz der Kunst und des Künstlerischen im Märchen bezieht und darauf hindeutet, dass sich die Kunst/das Künstlerische auf die Form und/oder den Inhalt des Märchens auswirkt, rekurriert die zweite auf den Einfluss des Märchens und des Märchenhaften auf die Form und/oder den Inhalt der Kunst beziehungsweise des Kunstwerkes und somit auch auf die Kunst, mit dem Märchenhaften in der Literatur umzugehen – auf Möglichkeiten, das Märchenhafte in den literarischen Text zu transportieren. Als ich über die vorstellbaren Themen der im vorliegenden Sonderheft der FABULA zu publizierenden Beiträge nachdachte, wurde mir klar, dass sich in diesem Zusammenhang sehr viele Fragen artikulieren lassen, auch solche, die
艺术和童话之间的相互关系是一个多层次、分支广泛的比较研究领域,激发并继续激发项目、会议和选集的灵感。应参考乌尔苏拉·海因里希和海因茨·阿尔伯特·海因里希于2005年出版的《Märchen und die Künste》出版物。童话世界的研究贡献。近年来出版的关于童话的书籍也包含了一些论文,这些论文涉及童话与艺术之间对应关系的某些方面。2015年出版两卷本《童话、神话与现代性》。200年“儿童与家庭童话”“例如,编辑Claudia Brinker von der Heyde、Holger Ehrhardt、Hans Heino Ewers和Annekatrin Inder为童话插图、改编和媒体转型等主题综合体提供了大量空间。它的影响潜力,这使得,尤其是在中间连接中,反复提出艺术和童话之间相互关系的出现可能性的问题。尽管这可能被视为一种概括,但这些交互可以分为两个主要类别,我称之为1。如童话中的艺术和2。就像艺术中的童话。第一个是指童话中艺术和艺术性的存在,表明艺术/艺术性影响童话的形式和/或内容,第二个是指神话和童话对艺术或艺术作品的形式和(或)内容的影响,从而也对艺术的影响,处理文学中的童话&论如何将童话融入文学文本。当我想到将在本期《FABULA》特刊上发表的文章中可以想象的主题时,我意识到在这种背景下可以阐述许多问题,包括:
{"title":"Editorial","authors":"Katarzyna Grzywka","doi":"10.1515/fabula-2020-0001","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/fabula-2020-0001","url":null,"abstract":"Die Wechselbeziehung zwischen Kunst und Märchen ist ein vielschichtiges und weitverzweigtes, komparatistisch orientiertes Forschungsfeld, das zu Projekten, Tagungen und Sammelbänden inspirierte und nach wie vor anregt. Verwiesen sei exemplarisch auf die im Jahre 2005 von Ursula Heindrichs und Heinz-Albert Heindrichs herausgegebene Veröffentlichung Das Märchen und die Künste. Forschungsbeiträge aus der Welt der Märchen. Auch die in den letzten Jahren erschienenen Bände zu Märchen im Allgemeinen enthalten Abhandlungen, die ausgewählte Aspekte der Korrespondenz zwischen Märchen und Kunst thematisieren. In der 2015 herausgebrachten zweibändigen Publikation Märchen, Mythen und Moderne. 200 Jahre „Kinderund Hausmärchen“ der Brüder Grimm zum Beispiel räumen die Herausgeber, Claudia Brinker-von der Heyde, Holger Ehrhardt, Hans-Heino Ewers und Annekatrin Inder, gerade solchen thematischen Komplexen wie Märchenillustration sowie Adaptionen und mediale Transformationen viel Platz ein. Das nicht nachlassende Forschungsinteresse an diesem Thema zeugt von seiner ununterbrochen präsenten Attraktivität, aber auch von seinem Wirkungspotenzial, das erlaubt, besonders im intermedialen Konnex, die Frage nach den Erscheinungsmöglichkeiten von Wechselbeziehungen zwischen Kunst und Märchen immer wieder neu aufzuwerfen. Auch wenn es als eine Generalisierung aufgefasst werden mag, lassen sich diese Wechselwirkungen zwei Hauptkategorien zuordnen, die ich 1. als Kunst in Märchen und 2. als Märchen in Kunst bezeichnen würde. Während die erste sich auf die Präsenz der Kunst und des Künstlerischen im Märchen bezieht und darauf hindeutet, dass sich die Kunst/das Künstlerische auf die Form und/oder den Inhalt des Märchens auswirkt, rekurriert die zweite auf den Einfluss des Märchens und des Märchenhaften auf die Form und/oder den Inhalt der Kunst beziehungsweise des Kunstwerkes und somit auch auf die Kunst, mit dem Märchenhaften in der Literatur umzugehen – auf Möglichkeiten, das Märchenhafte in den literarischen Text zu transportieren. Als ich über die vorstellbaren Themen der im vorliegenden Sonderheft der FABULA zu publizierenden Beiträge nachdachte, wurde mir klar, dass sich in diesem Zusammenhang sehr viele Fragen artikulieren lassen, auch solche, die","PeriodicalId":42252,"journal":{"name":"FABULA","volume":"61 1","pages":"1 - 8"},"PeriodicalIF":0.2,"publicationDate":"2020-06-25","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1515/fabula-2020-0001","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"42842303","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"社会学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2020-06-25DOI: 10.1515/fabula-2020-0007
I. Thomson
Abstract The story of the Pied Piper attracting rats and children away from the town of Hameln by playing music on a pipe is well known. Artists and writers inspired by the legendary magical qualities of the pipe have associated it with a variety of flutes, bagpipes, and whistles. However, scant academic attention has been paid to what kind of medieval pipe might actually have influenced this unusual story, nor indeed why a pipe, and not perhaps a string or brass instrument, was considered relevant. This essay examines the literature afresh, from musicological and cultural viewpoints.
{"title":"The Pied Piper’s pipe","authors":"I. Thomson","doi":"10.1515/fabula-2020-0007","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/fabula-2020-0007","url":null,"abstract":"Abstract The story of the Pied Piper attracting rats and children away from the town of Hameln by playing music on a pipe is well known. Artists and writers inspired by the legendary magical qualities of the pipe have associated it with a variety of flutes, bagpipes, and whistles. However, scant academic attention has been paid to what kind of medieval pipe might actually have influenced this unusual story, nor indeed why a pipe, and not perhaps a string or brass instrument, was considered relevant. This essay examines the literature afresh, from musicological and cultural viewpoints.","PeriodicalId":42252,"journal":{"name":"FABULA","volume":"61 1","pages":"128 - 137"},"PeriodicalIF":0.2,"publicationDate":"2020-06-25","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1515/fabula-2020-0007","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"47541771","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"社会学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2020-06-25DOI: 10.1515/fabula-2020-0010
Meret Fehlmann
Der von Trevor J. Blank und Lynne S. McNeill herausgegebene Band umfasst acht Beiträge, die über mehrere Jahre entstanden sind und teilweise an Treffen der American Folklore Society zwischen 2012 und 2015 präsentiert wurden, auch erschien ein Teil der Beiträge 2015 in einer Spezialausgabe der Zeitschrift Contemporary Legends und sind für den vorliegenden Band überarbeitet und aktualisiert worden. In ihrer Einleitung rollen Trevor J. Blank und Lynne S. McNeill die Geschichte von Slender Man, der im Juni 2009 im Internet das Licht der Welt erblickt hat, auf. Er ist eine creepypasta-Geschichte, damit sind kurze Horrorgeschichte gemeint, die übers Internet verbreitet werden (zusammengesetzt aus creepy und copy & paste). Slender Man gilt als das „best example of an intentionally created legend that has hit the right notes required to be believable“ (3). Verstärkt wurde seine Wirkung durch die Found-Footage-Filme von Marble Hornets, die im gleichen Jahr online gingen, weiter erschienen ab 2012 verschiedene Spiele mit diesem Charakter, traurige Berühmtheit erlangte er aber 2014 durch das Verbrechen in Waukesha, als zwei 12-jährige eine Klassenkameradin für Slender Man töten wollten, was ihnen fast gelang – das Opfer überlebte nur mit viel Glück die 19 Messerstiche. Wie Blank und McNeill festhalten, sehen viele Volkskundler*innen/Erzählforscher*innen in Slender Man Elemente, die eine Sage ausmachen. Bei Sagen geht es auch um Fragen von Wahrscheinlichkeit und um Glauben. In Bezug auf Slender Man wird teilweise von einem Mythos gesprochen. Zudem werden historische Vorläufer für die Figur gesucht, so der neu-fiktionale Großmann, der aus deutschen Sagen stammen soll. Slender Man ist „intentionally created as fiction“ (10). Blank und McNeill verweisen auf Fosters Konzept des folkloresque, der geschaffenen Folklore, die wieder in die Folklore als authentische Folklore integriert wird.1
{"title":"Blank, Trevor J./McNeill, Lynne S.: Slender Man is Coming. Creepypasta and Contemporary Legends on the Internet. Logan: Utah State University Press, 2018. 216 S.","authors":"Meret Fehlmann","doi":"10.1515/fabula-2020-0010","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/fabula-2020-0010","url":null,"abstract":"Der von Trevor J. Blank und Lynne S. McNeill herausgegebene Band umfasst acht Beiträge, die über mehrere Jahre entstanden sind und teilweise an Treffen der American Folklore Society zwischen 2012 und 2015 präsentiert wurden, auch erschien ein Teil der Beiträge 2015 in einer Spezialausgabe der Zeitschrift Contemporary Legends und sind für den vorliegenden Band überarbeitet und aktualisiert worden. In ihrer Einleitung rollen Trevor J. Blank und Lynne S. McNeill die Geschichte von Slender Man, der im Juni 2009 im Internet das Licht der Welt erblickt hat, auf. Er ist eine creepypasta-Geschichte, damit sind kurze Horrorgeschichte gemeint, die übers Internet verbreitet werden (zusammengesetzt aus creepy und copy & paste). Slender Man gilt als das „best example of an intentionally created legend that has hit the right notes required to be believable“ (3). Verstärkt wurde seine Wirkung durch die Found-Footage-Filme von Marble Hornets, die im gleichen Jahr online gingen, weiter erschienen ab 2012 verschiedene Spiele mit diesem Charakter, traurige Berühmtheit erlangte er aber 2014 durch das Verbrechen in Waukesha, als zwei 12-jährige eine Klassenkameradin für Slender Man töten wollten, was ihnen fast gelang – das Opfer überlebte nur mit viel Glück die 19 Messerstiche. Wie Blank und McNeill festhalten, sehen viele Volkskundler*innen/Erzählforscher*innen in Slender Man Elemente, die eine Sage ausmachen. Bei Sagen geht es auch um Fragen von Wahrscheinlichkeit und um Glauben. In Bezug auf Slender Man wird teilweise von einem Mythos gesprochen. Zudem werden historische Vorläufer für die Figur gesucht, so der neu-fiktionale Großmann, der aus deutschen Sagen stammen soll. Slender Man ist „intentionally created as fiction“ (10). Blank und McNeill verweisen auf Fosters Konzept des folkloresque, der geschaffenen Folklore, die wieder in die Folklore als authentische Folklore integriert wird.1","PeriodicalId":42252,"journal":{"name":"FABULA","volume":"61 1","pages":"189 - 216 - 219"},"PeriodicalIF":0.2,"publicationDate":"2020-06-25","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1515/fabula-2020-0010","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"48404636","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"社会学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2020-06-25DOI: 10.1515/fabula-2020-0002
Heinz Rölleke
Zusammenfassung Grimms Märchen von der Unke (KHM 105) wurde 1813 nach mündlicher Tradition in Hessen aufgezeichnet. Erst in der fünften KHM-Auflage von 1843 erhielt es seine endgültige allbekannte Gestalt. Die Textzusätze betonen die totemistischen Züge der Erzählung. Die erste Aufzeichnung macht durch einen Vergleich mit einem entlegenen Zeugnis aus dem Jahr 1626 deutlich, dass die alte Geschichte in der deutschen Tradition bis auf den Kern der Handlung geschrumpft war, so dass das Märchenwunder des gemeinsamen Mahls von Kind und Schlange inzwischen in Form eines realen Ereignisses erzählt wurde. Davon dürfte auch eine jüngst erschienene Parallelfassung ausgegangen sein, die auf eigenständiger, nicht durch die KHM beeinflusster schottischer Tradition basiert. Hier ist die Handlung realistisch und genau lokalisiert, die Figuren tragen individuelle Namen, der Zusammenhang zwischen dem Tod der Schlange und dem des Kindes wird nicht totemistisch, sondern kinderpsychologisch erklärt. Eine Synopse der Fassung Grimms und Williamsons gibt weitere interessante Aufschlüsse.
{"title":"„The Boy and the Snake“","authors":"Heinz Rölleke","doi":"10.1515/fabula-2020-0002","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/fabula-2020-0002","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Grimms Märchen von der Unke (KHM 105) wurde 1813 nach mündlicher Tradition in Hessen aufgezeichnet. Erst in der fünften KHM-Auflage von 1843 erhielt es seine endgültige allbekannte Gestalt. Die Textzusätze betonen die totemistischen Züge der Erzählung. Die erste Aufzeichnung macht durch einen Vergleich mit einem entlegenen Zeugnis aus dem Jahr 1626 deutlich, dass die alte Geschichte in der deutschen Tradition bis auf den Kern der Handlung geschrumpft war, so dass das Märchenwunder des gemeinsamen Mahls von Kind und Schlange inzwischen in Form eines realen Ereignisses erzählt wurde. Davon dürfte auch eine jüngst erschienene Parallelfassung ausgegangen sein, die auf eigenständiger, nicht durch die KHM beeinflusster schottischer Tradition basiert. Hier ist die Handlung realistisch und genau lokalisiert, die Figuren tragen individuelle Namen, der Zusammenhang zwischen dem Tod der Schlange und dem des Kindes wird nicht totemistisch, sondern kinderpsychologisch erklärt. Eine Synopse der Fassung Grimms und Williamsons gibt weitere interessante Aufschlüsse.","PeriodicalId":42252,"journal":{"name":"FABULA","volume":"61 1","pages":"25 - 9"},"PeriodicalIF":0.2,"publicationDate":"2020-06-25","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1515/fabula-2020-0002","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"43076218","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"社会学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}