Eigenwillig, aufregend, in mehrfacher Hinsicht viel-seitig, außergewöhnlich: Die Komposition der einzelnen Teilstücke „Vom Lärmen des Begehrens“ und die Untertitel sind es, die bereits im Überfliegen des Inhaltsverzeichnisses bei mir zu diesem ersten Eindruck führen.
{"title":"Vom Lärmen des Begehrens. Psychoanalyse und lesbische Sexualität","authors":"Monika Gsell","doi":"10.1055/a-1825-0591","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1825-0591","url":null,"abstract":"Eigenwillig, aufregend, in mehrfacher Hinsicht viel-seitig, außergewöhnlich: Die Komposition der einzelnen Teilstücke „Vom Lärmen des Begehrens“ und die Untertitel sind es, die bereits im Überfliegen des Inhaltsverzeichnisses bei mir zu diesem ersten Eindruck führen.","PeriodicalId":44203,"journal":{"name":"Zeitschrift Fur Sexualforschung","volume":" ","pages":""},"PeriodicalIF":0.6,"publicationDate":"2022-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"41890171","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"心理学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Einleitung Im Kontext von Trans gewinnen Fragen zur Reproduktion seit etwa zwei Jahrzehnten zunehmend an Bedeutung. Dabei geht es um Kinderwunsch und Fertilitätserhalt sowie um Schwangerschaft, Geburt und Elternschaft. Einflussreich sind hier jedoch nicht nur die reproduktionsmedizinischen Möglichkeiten, sondern auch die repronormativ geprägten Barrieren, die trans und nicht-cis Personen in unserer Gesellschaft daran hindern, ihren Kinderwunsch zu realisieren oder dies zumindest erheblich erschweren. Forschungsziele Der vorliegende Beitrag fragt daher aus interdisziplinärer Perspektive nach den Möglichkeiten und Grenzen der Reproduktion bei trans Personen. Methoden Zunächst werden der Begriff der Repronormativität eingeführt und das Konzept der reproduktiven Gerechtigkeit elaboriert. Diese konzeptuelle Analyse wird ergänzt um eine narrative Literaturübersicht, die interdisziplinäre Perspektiven berücksichtigt: Juristische und reproduktionsmedizinische sowie psychologische und soziologische Beiträge gehen ein. Ergebnisse Wir zeigen, wie repronormative Vorstellungen und gesetzliche Regelungen nicht-cis Personen in ihren reproduktiven Möglichkeiten einschränken und diskriminieren. Anknüpfend an den empirischen Forschungsstand zur Reproduktion bei trans Personen werden die praktischen Möglichkeiten der Fertilitätsprotektion im Kontext von Trans vorgestellt. Schlussfolgerung Auf Grundlage der Befunde argumentieren wir dafür, dass trans Person mit den gleichen reproduktiven Rechten ausgestattet werden wie cis Personen. Insgesamt soll eine öffentliche Diskussion zu Repronormativität und reproduktiver Gerechtigkeit gefördert werden, die Reproduktion nachhaltig für queere Menschen öffnet und erleichtert.
{"title":"Repronormativität und reproduktive Gerechtigkeit – eine interdisziplinäre Analyse zur Fortpflanzung im Kontext von Trans","authors":"T. Nieder, F. Schneider, R. Bauer","doi":"10.1055/a-1801-7471","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1801-7471","url":null,"abstract":"\u0000 Einleitung Im Kontext von Trans gewinnen Fragen zur Reproduktion seit etwa zwei Jahrzehnten zunehmend an Bedeutung. Dabei geht es um Kinderwunsch und Fertilitätserhalt sowie um Schwangerschaft, Geburt und Elternschaft. Einflussreich sind hier jedoch nicht nur die reproduktionsmedizinischen Möglichkeiten, sondern auch die repronormativ geprägten Barrieren, die trans und nicht-cis Personen in unserer Gesellschaft daran hindern, ihren Kinderwunsch zu realisieren oder dies zumindest erheblich erschweren.\u0000 Forschungsziele Der vorliegende Beitrag fragt daher aus interdisziplinärer Perspektive nach den Möglichkeiten und Grenzen der Reproduktion bei trans Personen.\u0000 Methoden Zunächst werden der Begriff der Repronormativität eingeführt und das Konzept der reproduktiven Gerechtigkeit elaboriert. Diese konzeptuelle Analyse wird ergänzt um eine narrative Literaturübersicht, die interdisziplinäre Perspektiven berücksichtigt: Juristische und reproduktionsmedizinische sowie psychologische und soziologische Beiträge gehen ein.\u0000 Ergebnisse Wir zeigen, wie repronormative Vorstellungen und gesetzliche Regelungen nicht-cis Personen in ihren reproduktiven Möglichkeiten einschränken und diskriminieren. Anknüpfend an den empirischen Forschungsstand zur Reproduktion bei trans Personen werden die praktischen Möglichkeiten der Fertilitätsprotektion im Kontext von Trans vorgestellt.\u0000 Schlussfolgerung Auf Grundlage der Befunde argumentieren wir dafür, dass trans Person mit den gleichen reproduktiven Rechten ausgestattet werden wie cis Personen. Insgesamt soll eine öffentliche Diskussion zu Repronormativität und reproduktiver Gerechtigkeit gefördert werden, die Reproduktion nachhaltig für queere Menschen öffnet und erleichtert.","PeriodicalId":44203,"journal":{"name":"Zeitschrift Fur Sexualforschung","volume":" ","pages":""},"PeriodicalIF":0.6,"publicationDate":"2022-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"41695914","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"心理学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Dieser Praxisbeitrag stellt den Slow-Sex-Ansatz vor. Slow Sex meint einen entschleunigten, entspannten und achtsamen sexuellen Kontakt, der keine besonderen Anstrengungen erfordert: Man muss keine Erregung mitbringen, keine neuen Techniken meistern und keine Orgasmen erreichen. Das klingt vielleicht zunächst etwas langweilig. Slow-Sex-Erfahrene berichten jedoch von ausgesprochen belebenden, beglückenden und verbindenden Begegnungen – und von spirituellen Erfahrungen.
{"title":"Slow Sex: Ein Ansatz für entschleunigte und achtsame Sinnlichkeit","authors":"N. Döring","doi":"10.1055/a-1832-5525","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1832-5525","url":null,"abstract":"Dieser Praxisbeitrag stellt den Slow-Sex-Ansatz vor. Slow Sex meint einen entschleunigten, entspannten und achtsamen sexuellen Kontakt, der keine besonderen Anstrengungen erfordert: Man muss keine Erregung mitbringen, keine neuen Techniken meistern und keine Orgasmen erreichen. Das klingt vielleicht zunächst etwas langweilig. Slow-Sex-Erfahrene berichten jedoch von ausgesprochen belebenden, beglückenden und verbindenden Begegnungen – und von spirituellen Erfahrungen.","PeriodicalId":44203,"journal":{"name":"Zeitschrift Fur Sexualforschung","volume":" ","pages":""},"PeriodicalIF":0.6,"publicationDate":"2022-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"42715861","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"心理学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
In seiner Arbeit als Paartherapeut mit meist heterosexuellen Paaren unterschiedlicher Altersgruppen wird der Autor immer wieder mit sexuellen Problemen konfrontiert. Oft geht es dabei um die geringere Lust oder Unlust der einen Seite und den damit verbundenen Frust auf der anderen Seite. Um nicht in einer unglücklichen Dynamik von Erwartung und Zurückweisung stecken zu bleiben und neue Türen zu öffnen, plädiert der Autor für eine neue Wertschätzung der Selbstbefriedigung.
{"title":"Selbstbefriedigung wertschätzen!","authors":"M. Schönherr","doi":"10.1055/a-1801-6024","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1801-6024","url":null,"abstract":"In seiner Arbeit als Paartherapeut mit meist heterosexuellen Paaren unterschiedlicher Altersgruppen wird der Autor immer wieder mit sexuellen Problemen konfrontiert. Oft geht es dabei um die geringere Lust oder Unlust der einen Seite und den damit verbundenen Frust auf der anderen Seite. Um nicht in einer unglücklichen Dynamik von Erwartung und Zurückweisung stecken zu bleiben und neue Türen zu öffnen, plädiert der Autor für eine neue Wertschätzung der Selbstbefriedigung.","PeriodicalId":44203,"journal":{"name":"Zeitschrift Fur Sexualforschung","volume":" ","pages":""},"PeriodicalIF":0.6,"publicationDate":"2022-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"45431206","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"心理学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Einleitung Seit den 1960er-Jahren wird in Wissenschaft, Frauenbewegung und breiter Öffentlichkeit darüber diskutiert, dass und warum Frauen beim Heterosex seltener Orgasmen erleben als Männer und ob und wie man diesen Gender Orgasm Gap schließen kann. Im Rahmen eines bio-psycho-sozialen Verständnisses von Sexualität werden Gender Orgasm Gaps theoretisch sehr unterschiedlich erklärt. Forschungsziele Ziel des vorliegenden Forschungsüberblicks ist es, die bisherigen empirischen Befunde zur Größe des Gender Orgasm Gap zu berichten sowie die vorgeschlagenen Praxismaßnahmen zu seiner Überwindung zu präsentieren und kritisch zu diskutieren. Methoden Im Zuge einer systematischen Literaturrecherche wurden n = 20 empirische Publikationen zum Gender Orgasm Gap und zusätzlich n = 16 wissenschaftliche Originalarbeiten zu seinem Abbau identifiziert und kodiert (1982–2021). Ergebnisse Die eingeschlossenen Umfragen basieren auf Angaben von N = 49 940 Frauen und N = 48 329 Männern und zeigen, dass typischerweise 30 % bis 60 % der befragten Frauen berichten, beim Heterosex zum Orgasmus zu kommen, im Unterschied zu 70 % bis 100 % der Männer. Je nach Rahmenbedingungen des Heterosex schwankt die Größe des Gender Orgasm Gap zwischen –20 % und –72 % zuungunsten der Frauen. Die vorliegenden zehn bevölkerungsrepräsentativen Umfragen ergeben einen gewichteten mittleren Gender Orgasm Gap von –30 % [95 %iges Konfidenzintervall: –31 %; –30 %]. Die in der bisherigen Fachliteratur vorgeschlagenen Maßnahmen zum Schließen dieser Orgasmus-Lücke beziehen sich auf personale Faktoren, Beziehungsfaktoren, sexuelle Interaktionsfaktoren und gesellschaftliche Faktoren: Frauen wird empfohlen, den eigenen Orgasmus bewusster anzustreben und in der Beziehung offener über sexuelle Wünsche zu sprechen. Zudem wird Frauen und Männern geraten, mehr direkte klitorale Stimulation in den Heterosex zu integrieren und Orgasmen von Frauen gesellschaftlich zu demarginalisieren. Schlussfolgerung Aus dem bisherigen Forschungsstand leitet sich die Notwendigkeit ab, Fragen rund um den Gender Orgasm Gap weiterhin in Wissenschaft und Praxis zu bearbeiten. Angesichts der begrenzten Erfolge der letzten Dekaden scheint es jedoch auch geboten, die bisher verfolgten Ansätze im „Kampf um Orgasmus-Gerechtigkeit“ kritisch zu hinterfragen.
{"title":"Der Gender Orgasm Gap. Ein kritischer Forschungsüberblick zu Geschlechterdifferenzen in der Orgasmus-Häufigkeit beim Heterosex","authors":"N. Döring, M. Mohseni","doi":"10.1055/a-1832-4771","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1832-4771","url":null,"abstract":"\u0000 Einleitung Seit den 1960er-Jahren wird in Wissenschaft, Frauenbewegung und breiter Öffentlichkeit darüber diskutiert, dass und warum Frauen beim Heterosex seltener Orgasmen erleben als Männer und ob und wie man diesen Gender Orgasm Gap schließen kann. Im Rahmen eines bio-psycho-sozialen Verständnisses von Sexualität werden Gender Orgasm Gaps theoretisch sehr unterschiedlich erklärt.\u0000 Forschungsziele Ziel des vorliegenden Forschungsüberblicks ist es, die bisherigen empirischen Befunde zur Größe des Gender Orgasm Gap zu berichten sowie die vorgeschlagenen Praxismaßnahmen zu seiner Überwindung zu präsentieren und kritisch zu diskutieren.\u0000 Methoden Im Zuge einer systematischen Literaturrecherche wurden n = 20 empirische Publikationen zum Gender Orgasm Gap und zusätzlich n = 16 wissenschaftliche Originalarbeiten zu seinem Abbau identifiziert und kodiert (1982–2021).\u0000 Ergebnisse Die eingeschlossenen Umfragen basieren auf Angaben von N = 49 940 Frauen und N = 48 329 Männern und zeigen, dass typischerweise 30 % bis 60 % der befragten Frauen berichten, beim Heterosex zum Orgasmus zu kommen, im Unterschied zu 70 % bis 100 % der Männer. Je nach Rahmenbedingungen des Heterosex schwankt die Größe des Gender Orgasm Gap zwischen –20 % und –72 % zuungunsten der Frauen. Die vorliegenden zehn bevölkerungsrepräsentativen Umfragen ergeben einen gewichteten mittleren Gender Orgasm Gap von –30 % [95 %iges Konfidenzintervall: –31 %; –30 %]. Die in der bisherigen Fachliteratur vorgeschlagenen Maßnahmen zum Schließen dieser Orgasmus-Lücke beziehen sich auf personale Faktoren, Beziehungsfaktoren, sexuelle Interaktionsfaktoren und gesellschaftliche Faktoren: Frauen wird empfohlen, den eigenen Orgasmus bewusster anzustreben und in der Beziehung offener über sexuelle Wünsche zu sprechen. Zudem wird Frauen und Männern geraten, mehr direkte klitorale Stimulation in den Heterosex zu integrieren und Orgasmen von Frauen gesellschaftlich zu demarginalisieren.\u0000 Schlussfolgerung Aus dem bisherigen Forschungsstand leitet sich die Notwendigkeit ab, Fragen rund um den Gender Orgasm Gap weiterhin in Wissenschaft und Praxis zu bearbeiten. Angesichts der begrenzten Erfolge der letzten Dekaden scheint es jedoch auch geboten, die bisher verfolgten Ansätze im „Kampf um Orgasmus-Gerechtigkeit“ kritisch zu hinterfragen.","PeriodicalId":44203,"journal":{"name":"Zeitschrift Fur Sexualforschung","volume":" ","pages":""},"PeriodicalIF":0.6,"publicationDate":"2022-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"43764235","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"心理学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Professorin Dr. Ellen Laan starb am 22. Januar 2022 in Amsterdam im Alter von 59 Jahren. Sie hinterlässt zwei Töchter und ihren Partner.
Ellen Laan教授于22日去世。2022年1月在阿姆斯特丹,享年59岁。她留下了两个女儿和她的伴侣。
{"title":"Ellen Laan (3. April 1962 – 22. Januar 2022)","authors":"V. Klein","doi":"10.1055/a-1832-5694","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1832-5694","url":null,"abstract":"Professorin Dr. Ellen Laan starb am 22. Januar 2022 in Amsterdam im Alter von 59 Jahren. Sie hinterlässt zwei Töchter und ihren Partner.","PeriodicalId":44203,"journal":{"name":"Zeitschrift Fur Sexualforschung","volume":" ","pages":""},"PeriodicalIF":0.6,"publicationDate":"2022-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"48821952","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"心理学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Die postoperativen Manipulationen durch Dehnen, Bougierungen bzw. vaginale Dilatationen an einer kindlichen Vagina sind ein schwerwiegender Eingriff, der zu lang anhaltenden psychischen und körperlichen Schäden führt. Sie können zu iatrogenen Traumatisierungen der Sexualität von Kindern durch Ärzt*innen und/oder Eltern führen. Im Operationsverfahren kann man einzeitige und zweizeitige Vorgehensweisen unterscheiden, die in ihren Auswirkungen diskutiert werden. Durch das Gesetz im § 1631e BGB und die ergänzenden Bemerkungen in der Begründung des Gesetzes sind sowohl bei einzeitig als auch bei zweizeitig geplanten Operationen Dilatationen im Kindesalter ausgeschlossen. Sofern Familiengerichte eingeschaltet werden, sollten einzeitige Operationen einer Neovagina expressis verbis untersagt werden. In der Praxis wird sich zeigen, ob das gesetzliche Verbot für Kinder, also bis zur Vollendung des 18. Lebensjahrs, in jedem Einzelfall durchgesetzt wird oder ob Familiengerichte den Wunsch von älteren einsichts- und urteilsfähigen Mädchen nach einem chirurgischen Eingriff akzeptieren, sofern diese die Rekonstruktion der Vagina und die nachfolgenden langfristigen Dilatationen nach reiflicher Überlegung ertragen bzw. erleiden wollen. Noch ist die Praxis der Familiengerichte nicht zu beurteilen.
{"title":"Vaginale postoperative Dilatation im Kindesalter","authors":"Jörg Woweries","doi":"10.1055/a-1744-4363","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1744-4363","url":null,"abstract":"Die postoperativen Manipulationen durch Dehnen, Bougierungen bzw. vaginale Dilatationen an einer kindlichen Vagina sind ein schwerwiegender Eingriff, der zu lang anhaltenden psychischen und körperlichen Schäden führt. Sie können zu iatrogenen Traumatisierungen der Sexualität von Kindern durch Ärzt*innen und/oder Eltern führen. Im Operationsverfahren kann man einzeitige und zweizeitige Vorgehensweisen unterscheiden, die in ihren Auswirkungen diskutiert werden. Durch das Gesetz im § 1631e BGB und die ergänzenden Bemerkungen in der Begründung des Gesetzes sind sowohl bei einzeitig als auch bei zweizeitig geplanten Operationen Dilatationen im Kindesalter ausgeschlossen. Sofern Familiengerichte eingeschaltet werden, sollten einzeitige Operationen einer Neovagina expressis verbis untersagt werden. In der Praxis wird sich zeigen, ob das gesetzliche Verbot für Kinder, also bis zur Vollendung des 18. Lebensjahrs, in jedem Einzelfall durchgesetzt wird oder ob Familiengerichte den Wunsch von älteren einsichts- und urteilsfähigen Mädchen nach einem chirurgischen Eingriff akzeptieren, sofern diese die Rekonstruktion der Vagina und die nachfolgenden langfristigen Dilatationen nach reiflicher Überlegung ertragen bzw. erleiden wollen. Noch ist die Praxis der Familiengerichte nicht zu beurteilen.","PeriodicalId":44203,"journal":{"name":"Zeitschrift Fur Sexualforschung","volume":"1 1","pages":""},"PeriodicalIF":0.6,"publicationDate":"2022-03-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"41395458","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"心理学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
I. Goldstein, A. Clayton, A. Goldstein, N. Noel, Kim, S. Kingsberg
Textbook of Female Sexual Function and Dysfunction offers a multi-disciplinary, biopsychosocial approach and provides guidance for the safe and effective diagnosis and treatment of various sexual health issues. With contributions from an international panel of experts, the text provides the scientific basis of the clinical recommendations for dealing with problems of sexual, desire, arousal, orgasm and pain.
{"title":"Textbook of Female Sexual Function and Dysfunction. Diagnosis and Treatment","authors":"I. Goldstein, A. Clayton, A. Goldstein, N. Noel, Kim, S. Kingsberg","doi":"10.1055/a-1747-2447","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1747-2447","url":null,"abstract":"Textbook of Female Sexual Function and Dysfunction offers a multi-disciplinary, biopsychosocial approach and provides guidance for the safe and effective diagnosis and treatment of various sexual health issues. With contributions from an international panel of experts, the text provides the scientific basis of the clinical recommendations for dealing with problems of sexual, desire, arousal, orgasm and pain.","PeriodicalId":44203,"journal":{"name":"Zeitschrift Fur Sexualforschung","volume":" ","pages":""},"PeriodicalIF":0.6,"publicationDate":"2022-03-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"45169101","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"心理学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Ausschreibung des Promotionspreises der DGfS","authors":"","doi":"10.1055/a-1744-4508","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1744-4508","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":44203,"journal":{"name":"Zeitschrift Fur Sexualforschung","volume":" ","pages":""},"PeriodicalIF":0.6,"publicationDate":"2022-03-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"45587711","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"心理学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Der Beitrag reflektiert die Entstehungssituation des Begriffs Sexuelle Bildung und betont seine Genese aus der Praxis heraus.
本文对“性教育”一词的产生进行了反思,并从实践中强调其产生。
{"title":"Bildung meint Transformation und Transgression","authors":"Karlheinz Valtl","doi":"10.1055/a-1744-4419","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1744-4419","url":null,"abstract":"Der Beitrag reflektiert die Entstehungssituation des Begriffs Sexuelle Bildung und betont seine Genese aus der Praxis heraus.","PeriodicalId":44203,"journal":{"name":"Zeitschrift Fur Sexualforschung","volume":" ","pages":""},"PeriodicalIF":0.6,"publicationDate":"2022-03-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"44703470","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"心理学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}