Pub Date : 2016-12-15DOI: 10.11588/AK.2011.2.34547
Leif Hansen, Elke Böhr
Auf einem Acker in der Gemarkung Westhofen wurde in den 1970er-Jahren das Fragment einer um 500 v. Chr. in Athen hergestellten Trinkschale aufgelesen. Im ersten Teil des Beitrags wird der Forschungsstand zur Archaologie der Eisenzeit um Westhofen zusammengefasst und neue Prospektionen vorgestellt, die belegen, dass die attische Scherbe ehemals aus einem Siedlungskontext stammt. Der zweite Teil des Beitrags widmet sich der Datierung des Fragments und der Darstellung, die sich zu einem Symposion-Innenbild einer fruhen rotfigurigen Schale erganzen lasst.
{"title":"Ein seltener Fund aus Westhofen (Lkr. Alzey-Worms): Fragment einer attischen Trinkschale","authors":"Leif Hansen, Elke Böhr","doi":"10.11588/AK.2011.2.34547","DOIUrl":"https://doi.org/10.11588/AK.2011.2.34547","url":null,"abstract":"Auf einem Acker in der Gemarkung Westhofen wurde in den 1970er-Jahren das Fragment einer um 500 v. Chr. in Athen hergestellten Trinkschale aufgelesen. Im ersten Teil des Beitrags wird der Forschungsstand zur Archaologie der Eisenzeit um Westhofen zusammengefasst und neue Prospektionen vorgestellt, die belegen, dass die attische Scherbe ehemals aus einem Siedlungskontext stammt. Der zweite Teil des Beitrags widmet sich der Datierung des Fragments und der Darstellung, die sich zu einem Symposion-Innenbild einer fruhen rotfigurigen Schale erganzen lasst.","PeriodicalId":44872,"journal":{"name":"Archaologisches Korrespondenzblatt","volume":"3 1","pages":"213-230"},"PeriodicalIF":0.2,"publicationDate":"2016-12-15","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"80693499","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"历史学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2016-12-15DOI: 10.11588/AK.2011.1.28495
R. Lauwerier, J. Deeben
Untersuchungen an einigen spatpalaolithischen Federmesser-Fundplatzen (besonders Doetinchem und Wierden) aus der niederlandischen Sandregion haben erstmals grosere Mengen verbrannter Tierknochen ergeben. Trotz der geringen Identifizierbarkeit der zumeist ganzlich weis calzinierten kleinen Tierreste und der offenen Frage ihrer Reprasentativitat haben die hier vorgestellten Ergebnisse doch grosere Relevanz fur unsere Region. Demnach nutzten die Menschen der Federmesser-Gruppen Elch, Pferd, Wildschwein, Hase, Biber und verschiedene Fische (Hecht, Lachs, Karpfen). Belege fur primare Zerlegungsreste aus Doetinchem zeigen, dass dieser Platz der Zerlegung von Saugern und Fischen diente. Einige Knochen- und wenige Geweihreste konnten auf ihre artifizielle Zurichtung verweisen. Insgesamt erlauben die Tierreste die Rekonstruktion einer weitgehend geschlossenen Bewaldung mit groseren offenen Flachen sowie stehender bzw. schwach fliesender Gewasser zur allerodzeitlichen Besiedlung der Region.
{"title":"Burnt animal remains from Federmesser sites in the Netherlands","authors":"R. Lauwerier, J. Deeben","doi":"10.11588/AK.2011.1.28495","DOIUrl":"https://doi.org/10.11588/AK.2011.1.28495","url":null,"abstract":"Untersuchungen an einigen spatpalaolithischen Federmesser-Fundplatzen (besonders Doetinchem und Wierden) aus der niederlandischen Sandregion haben erstmals grosere Mengen verbrannter Tierknochen ergeben. Trotz der geringen Identifizierbarkeit der zumeist ganzlich weis calzinierten kleinen Tierreste und der offenen Frage ihrer Reprasentativitat haben die hier vorgestellten Ergebnisse doch grosere Relevanz fur unsere Region. Demnach nutzten die Menschen der Federmesser-Gruppen Elch, Pferd, Wildschwein, Hase, Biber und verschiedene Fische (Hecht, Lachs, Karpfen). Belege fur primare Zerlegungsreste aus Doetinchem zeigen, dass dieser Platz der Zerlegung von Saugern und Fischen diente. Einige Knochen- und wenige Geweihreste konnten auf ihre artifizielle Zurichtung verweisen. Insgesamt erlauben die Tierreste die Rekonstruktion einer weitgehend geschlossenen Bewaldung mit groseren offenen Flachen sowie stehender bzw. schwach fliesender Gewasser zur allerodzeitlichen Besiedlung der Region.","PeriodicalId":44872,"journal":{"name":"Archaologisches Korrespondenzblatt","volume":"21 1","pages":"1-20"},"PeriodicalIF":0.2,"publicationDate":"2016-12-15","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"91233328","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"历史学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2016-12-14DOI: 10.11588/AK.2015.1.34520
Peter Trebsche
Erstmals wurde fur das urnenfelderzeitliche Kupferbergbaugebiet Prein – Prigglitz – Sieding – Kulmberg (Bez. Neunkirchen) eine Serie von 14C-Proben gemessen, um Daten zur absoluten Chronologie zu erhalten. Bislang wurde vermutet, dass in dieser Gegend hauptsachlich wahrend der Stufe Ha A Kupfer gewonnen wurde. Aus unterschiedlichen Grunden gelang es nur fur vier Fundstellen geeignete Proben zu erhalten. Die mehrphasige Bergbausiedlung von Prigglitz-Gasteil begann demnach im Zeitraum 1063-961 BC und endete 957-857 BC, wahrend eine Probe des Schmelzplatzes Prein P III in die Zeit 926-841 BC datiert (jeweils 1σ-Wahrscheinlichkeit). Diese Ergebnisse sind deutlich junger als die traditionelle Datierung in die Stufe Ha A, weshalb auch die relativchronologische Einordnung der aussagekraftigen Bronzefunde diskutiert wird. Daruber hinaus lieferte die Probenserie vereinzelt Hinweise auf hoch- und spatmittelalterliche Nutzung der urnenfelderzeitlichen Fundstellen.
人们第一次来到铜矿区普里格里茨锡丁库姆贝格(柏林)。通过测量14c样本,得到了绝对的年序数据。迄今为止,学者认为这是该区被污染最大的河流“猎铜区”由于各种原因,只有在四个地方才有适当的样本。内1063-961的mehrphasige Bergbausiedlung Prigglitz-Gasteil的开始,BC和结束957-857 BC到别处去玩的样本Schmelzplatzes Prein P III在时间926-841日期BC(分别是σ-Wahrscheinlichkeit) .这些发现比传统的金字塔遗迹尚早得多。因此,作者也讨论了进行意义深远的青铜发现的相对年代记录。达多,样品也表现出一些善意和启程的天体残骸
{"title":"Zur Absolutdatierung der urnenfelderzeitlichen Kupfergewinnung im südöstlichen Niederösterreich","authors":"Peter Trebsche","doi":"10.11588/AK.2015.1.34520","DOIUrl":"https://doi.org/10.11588/AK.2015.1.34520","url":null,"abstract":"Erstmals wurde fur das urnenfelderzeitliche Kupferbergbaugebiet Prein – Prigglitz – Sieding – Kulmberg (Bez. Neunkirchen) eine Serie von 14C-Proben gemessen, um Daten zur absoluten Chronologie zu erhalten. Bislang wurde vermutet, dass in dieser Gegend hauptsachlich wahrend der Stufe Ha A Kupfer gewonnen wurde. Aus unterschiedlichen Grunden gelang es nur fur vier Fundstellen geeignete Proben zu erhalten. Die mehrphasige Bergbausiedlung von Prigglitz-Gasteil begann demnach im Zeitraum 1063-961 BC und endete 957-857 BC, wahrend eine Probe des Schmelzplatzes Prein P III in die Zeit 926-841 BC datiert (jeweils 1σ-Wahrscheinlichkeit). Diese Ergebnisse sind deutlich junger als die traditionelle Datierung in die Stufe Ha A, weshalb auch die relativchronologische Einordnung der aussagekraftigen Bronzefunde diskutiert wird. Daruber hinaus lieferte die Probenserie vereinzelt Hinweise auf hoch- und spatmittelalterliche Nutzung der urnenfelderzeitlichen Fundstellen.","PeriodicalId":44872,"journal":{"name":"Archaologisches Korrespondenzblatt","volume":"32 1","pages":"41-60"},"PeriodicalIF":0.2,"publicationDate":"2016-12-14","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"75260039","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"历史学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2016-12-14DOI: 10.11588/AK.2015.1.34519
Peter Balthasar
Der Oberflachenfundplatz Ahlendorf nimmt seit etwa 60 Jahren eine wichtige Stellung im mitteldeutschen Magdalenien ein. Gut 4000 Steinartefakte wurden hier geborgen. Charakteristisch ist eine klingen- und lamellenbasierte Grundproduktion, wie sie fur das Magdalenien typisch ist. Dies wird sowohl durch die Grundformnutzung als auch durch die Kerne belegt. Die Artefakte geben Hinweise auf die primare Verwendung der direkten weichen Schlagtechnik. Eine eindeutige Zuordnung sowohl zur Nebraer Gruppe als auch zum Inventartyp Saaleck ist nicht moglich. Stattdessen erscheint das Inventar mehr wie eine Vermischung beider Gruppen. Spatere und fruhere Einordnungen sind nach aktuellem Kenntnisstand ganzlich auszuschliesen. Sowohl die Zwischenstellung des Inventars als auch eine auffallige Grosenselektion bei den Artefakten machen weitere Forschung zu dem Fundplatz notig.
{"title":"Die steinzeitlichen Oberflächenfunde von Ahlendorf (Saale-Holzland-Kreis)","authors":"Peter Balthasar","doi":"10.11588/AK.2015.1.34519","DOIUrl":"https://doi.org/10.11588/AK.2015.1.34519","url":null,"abstract":"Der Oberflachenfundplatz Ahlendorf nimmt seit etwa 60 Jahren eine wichtige Stellung im mitteldeutschen Magdalenien ein. Gut 4000 Steinartefakte wurden hier geborgen. Charakteristisch ist eine klingen- und lamellenbasierte Grundproduktion, wie sie fur das Magdalenien typisch ist. Dies wird sowohl durch die Grundformnutzung als auch durch die Kerne belegt. Die Artefakte geben Hinweise auf die primare Verwendung der direkten weichen Schlagtechnik. Eine eindeutige Zuordnung sowohl zur Nebraer Gruppe als auch zum Inventartyp Saaleck ist nicht moglich. Stattdessen erscheint das Inventar mehr wie eine Vermischung beider Gruppen. Spatere und fruhere Einordnungen sind nach aktuellem Kenntnisstand ganzlich auszuschliesen. Sowohl die Zwischenstellung des Inventars als auch eine auffallige Grosenselektion bei den Artefakten machen weitere Forschung zu dem Fundplatz notig.","PeriodicalId":44872,"journal":{"name":"Archaologisches Korrespondenzblatt","volume":"68 1","pages":"1-20"},"PeriodicalIF":0.2,"publicationDate":"2016-12-14","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"86539216","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"历史学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2016-12-14DOI: 10.11588/AK.2015.2.34524
C. Bock, Sandra Friedow, Vincent Haburaj, V. Neubeck, C. Pasda, Rolanda Roa Romero, Dirk Vokler, Julian Weiss
Die Ergebnisse der ersten, im Jahr 1932 durchgefuhrten Ausgrabung werden vorgestellt und zusammen mit denen der 1957-1967 erfolgten Grosgrabung diskutiert. Die radiometrischen Daten und die Steingeratetypologie legen eine mehrfache Begehung der Lokalitat zumindest von GS-2a bis GI-1e nahe. Analog zu anderen Fundplatzen fuhrte die Nutzung von Feuer zu grosflachigen Streuungen von Gesteinen. Die Entstehung der in beiden Ausgrabungen nachgewiesenen Hohlformen bleibt unklar: Der magdalenienzeitliche Fundhorizont erfuhr vermutlich noch im Pleistozan periglaziale und bioturbate Storungen, im darauffolgenden Holozan neben Abtragung vor allem starke kolluviale Bedeckung. In der Spatbronzezeit erfolgten intensive Eingriffe ins Liegende durch Anlage eines Urnengraberfelds, in der Neuzeit Storungen durch Baumbewuchs und Raubgraber.
{"title":"Der Magdalénien-Fundplatz Oelknitz (Saale-Holzland-Kreis) – die Ausgrabung von 1932","authors":"C. Bock, Sandra Friedow, Vincent Haburaj, V. Neubeck, C. Pasda, Rolanda Roa Romero, Dirk Vokler, Julian Weiss","doi":"10.11588/AK.2015.2.34524","DOIUrl":"https://doi.org/10.11588/AK.2015.2.34524","url":null,"abstract":"Die Ergebnisse der ersten, im Jahr 1932 durchgefuhrten Ausgrabung werden vorgestellt und zusammen mit denen der 1957-1967 erfolgten Grosgrabung diskutiert. Die radiometrischen Daten und die Steingeratetypologie legen eine mehrfache Begehung der Lokalitat zumindest von GS-2a bis GI-1e nahe. Analog zu anderen Fundplatzen fuhrte die Nutzung von Feuer zu grosflachigen Streuungen von Gesteinen. Die Entstehung der in beiden Ausgrabungen nachgewiesenen Hohlformen bleibt unklar: Der magdalenienzeitliche Fundhorizont erfuhr vermutlich noch im Pleistozan periglaziale und bioturbate Storungen, im darauffolgenden Holozan neben Abtragung vor allem starke kolluviale Bedeckung. In der Spatbronzezeit erfolgten intensive Eingriffe ins Liegende durch Anlage eines Urnengraberfelds, in der Neuzeit Storungen durch Baumbewuchs und Raubgraber.","PeriodicalId":44872,"journal":{"name":"Archaologisches Korrespondenzblatt","volume":"3 1","pages":"141-159"},"PeriodicalIF":0.2,"publicationDate":"2016-12-14","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"82846051","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"历史学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2016-12-14DOI: 10.11588/AK.2015.2.34527
P. Guihard
Falschmunzer bei der Arbeit. Uberlegungen zu einigen Tongussformen des 3. Jahrhunderts n. Chr. aus dem Bestand des Musee de Normandie in Caen Die vier Munzgussformen aus Ton der Sammlung L. Gosselin im Musee de Normandie dienten dazu, Denare der Zeit des Caracalla und Elagabal zu giesen. Die Analyse des Herstellungsverfahrens zeigt, dass das Nachgiesen ein Arbeitsvorgang war, der ein fundiertes Wissen uber die Arbeitstechniken von Topfern und Metallgiesern erforderte. Aber nach den Funden ist der Einsatz von mehreren Personen mit unterschiedlichen Kompetenzen nicht unbedingt Voraussetzung. Vor allem scheint das Nachgiesen als eine bescheidene Aktivitat mal in Metall-, mal in Hinterhofwerkstatten ausgeubt worden zu sein. Diese archaologisch gut dokumentierten Befundsituationen konnten tatsachlich auf eine alleinige Produktion von nachgegossenen Falschmunzen als Nebentatigkeit von Bronzehandwerkern schliesen lassen. Eventuell wurde diese Arbeit in den Hinterhof verlagert bzw. an weitere Personen im Umfeld ubertragen. In jedem Fall ist das Nachgiesen von Munzen eine Aktivitat im stadtischen Umfeld, eine kleine betrugerische Tatigkeit, die so nahe wie moglich an den Konsumenten stattfand: in Stadten, wo die Herstellung von Falschmunzen die besten Aussichten hatte, ein vom Geldverkehr gepragtes Alltagsleben moglichst gut auszunutzen.
{"title":"Les faux-monnayeurs au travail. Réflexions à partir de quelques moules en terre cuite du 3e siècle apr. J.-C. conservés au Musée de Normandie à Caen","authors":"P. Guihard","doi":"10.11588/AK.2015.2.34527","DOIUrl":"https://doi.org/10.11588/AK.2015.2.34527","url":null,"abstract":"Falschmunzer bei der Arbeit. Uberlegungen zu einigen Tongussformen des 3. Jahrhunderts n. Chr. aus dem Bestand des Musee de Normandie in Caen Die vier Munzgussformen aus Ton der Sammlung L. Gosselin im Musee de Normandie dienten dazu, Denare der Zeit des Caracalla und Elagabal zu giesen. Die Analyse des Herstellungsverfahrens zeigt, dass das Nachgiesen ein Arbeitsvorgang war, der ein fundiertes Wissen uber die Arbeitstechniken von Topfern und Metallgiesern erforderte. Aber nach den Funden ist der Einsatz von mehreren Personen mit unterschiedlichen Kompetenzen nicht unbedingt Voraussetzung. Vor allem scheint das Nachgiesen als eine bescheidene Aktivitat mal in Metall-, mal in Hinterhofwerkstatten ausgeubt worden zu sein. Diese archaologisch gut dokumentierten Befundsituationen konnten tatsachlich auf eine alleinige Produktion von nachgegossenen Falschmunzen als Nebentatigkeit von Bronzehandwerkern schliesen lassen. Eventuell wurde diese Arbeit in den Hinterhof verlagert bzw. an weitere Personen im Umfeld ubertragen. In jedem Fall ist das Nachgiesen von Munzen eine Aktivitat im stadtischen Umfeld, eine kleine betrugerische Tatigkeit, die so nahe wie moglich an den Konsumenten stattfand: in Stadten, wo die Herstellung von Falschmunzen die besten Aussichten hatte, ein vom Geldverkehr gepragtes Alltagsleben moglichst gut auszunutzen.","PeriodicalId":44872,"journal":{"name":"Archaologisches Korrespondenzblatt","volume":"40 1","pages":"263-282"},"PeriodicalIF":0.2,"publicationDate":"2016-12-14","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"90380033","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"历史学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2016-02-18DOI: 10.11588/ak.2014.2.28110
B. Ludowici
Der Beitrag informiert uber Einzelergebnisse der Auswertung der Grabungen von 1959 bis 1965 auf dem Magdeburger Domplatz zu der damals dort von E. Nickel erfassten und als Befestigungsbau Karls des Grosen angesprochenen »Doppelgrabenanlage«. R. Kuhn hat diese Befestigungsgraben 2005 der Volkerwanderungszeit zugewiesen und ihren Bau im Kontext einer mutmaslichen »sachsischen Besetzung des Magdeburger Raumes« im 6. Jahrhundert vermutet. Auf der Grundlage einer eingehend quellenkritischen Reflektion seiner Datierungsargumente und einer Reihe neu datierter Befunde aus der Nickelschen Altgrabung wird erlautert, dass eine solche historische Einordnung der Graben allein durch den archaologischen Befund nicht abgesichert werden kann.
{"title":"Magdeburg vor 805 – ein Schauplatz der »frühen sächsischen Besetzung des Magdeburger Raumes«?","authors":"B. Ludowici","doi":"10.11588/ak.2014.2.28110","DOIUrl":"https://doi.org/10.11588/ak.2014.2.28110","url":null,"abstract":"Der Beitrag informiert uber Einzelergebnisse der Auswertung der Grabungen von 1959 bis 1965 auf dem Magdeburger Domplatz zu der damals dort von E. Nickel erfassten und als Befestigungsbau Karls des Grosen angesprochenen »Doppelgrabenanlage«. R. Kuhn hat diese Befestigungsgraben 2005 der Volkerwanderungszeit zugewiesen und ihren Bau im Kontext einer mutmaslichen »sachsischen Besetzung des Magdeburger Raumes« im 6. Jahrhundert vermutet. Auf der Grundlage einer eingehend quellenkritischen Reflektion seiner Datierungsargumente und einer Reihe neu datierter Befunde aus der Nickelschen Altgrabung wird erlautert, dass eine solche historische Einordnung der Graben allein durch den archaologischen Befund nicht abgesichert werden kann.","PeriodicalId":44872,"journal":{"name":"Archaologisches Korrespondenzblatt","volume":"366 1","pages":"277-291"},"PeriodicalIF":0.2,"publicationDate":"2016-02-18","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"75543770","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"历史学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2016-02-18DOI: 10.11588/ak.2014.2.28108
B. Pferdehirt
Der Aufsatz stellt das Fragment eines Militardiploms vor, das sich heute im Besitz des RGZM befindet. Es handelt sich dabei um eine Burgerrechtskonstitution von Domitian aus dem Spatjahr 88, spatestens Fruhjahr 89 fur Auxiliar- und Flottensoldaten, die in Thrakien stationiert waren. Sowohl die im Diplom genannte cohors I milliaria Ituraeorum als auch eine thrakische Flotte waren bisher jeweils nur durch eine Inschrift bekannt. Beide tauchen hier erstmals in einem offiziellen romischen Dokument auf. Zugleich stellt die Konstitution nicht nur den gegenwartig altesten Erlass fur Thrakien dar, sondern auch den ersten, durch den Angehorige von Heer und Flotte gemeinsam privilegiert wurden.
{"title":"Eine Bürgerrechtsurkunde für einen Soldaten in Thrakien aus domitianischer Zeit","authors":"B. Pferdehirt","doi":"10.11588/ak.2014.2.28108","DOIUrl":"https://doi.org/10.11588/ak.2014.2.28108","url":null,"abstract":"Der Aufsatz stellt das Fragment eines Militardiploms vor, das sich heute im Besitz des RGZM befindet. Es handelt sich dabei um eine Burgerrechtskonstitution von Domitian aus dem Spatjahr 88, spatestens Fruhjahr 89 fur Auxiliar- und Flottensoldaten, die in Thrakien stationiert waren. Sowohl die im Diplom genannte cohors I milliaria Ituraeorum als auch eine thrakische Flotte waren bisher jeweils nur durch eine Inschrift bekannt. Beide tauchen hier erstmals in einem offiziellen romischen Dokument auf. Zugleich stellt die Konstitution nicht nur den gegenwartig altesten Erlass fur Thrakien dar, sondern auch den ersten, durch den Angehorige von Heer und Flotte gemeinsam privilegiert wurden.","PeriodicalId":44872,"journal":{"name":"Archaologisches Korrespondenzblatt","volume":"44 1","pages":"259-265"},"PeriodicalIF":0.2,"publicationDate":"2016-02-18","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"73609686","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"历史学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2016-02-18DOI: 10.11588/ak.2010.2.28076
Jutta Zerres
Bei einer Grabungskampagne im Jahr 1979 im Archaologischen Park Xanten beim so genannten Hafentempel (Insula 37) der Colonia Ulpia Traiana wurde ein aus Bein gefertigter Augapfel eines bronzenen oder steinernen Bildnisses geborgen. Der Fundkontext wurde nicht genau beobachtet. Das Objekt ist im Vergleich zu Augapfeln von Bronzebildnissen aus der Zeit der mittleren Republik und der Romischen Kaiserzeit sehr einfach gestaltet. Anhand dieses stilistischen Merkmals kann es ins spate 1. oder fruhe 2. Jahrhundert datiert werden. Es handelt sich um einen der seltenen Nachweise qualitatvoller Bildwerke aus dem Gebiet der trajanischen Colonia und ihrer Vorgangersiedlung.
{"title":"Aus den Augen verloren – ein bemerkenswerter Beinfund aus dem Gebiet der Colonia Ulpia Traiana (Xanten)","authors":"Jutta Zerres","doi":"10.11588/ak.2010.2.28076","DOIUrl":"https://doi.org/10.11588/ak.2010.2.28076","url":null,"abstract":"Bei einer Grabungskampagne im Jahr 1979 im Archaologischen Park Xanten beim so genannten Hafentempel (Insula 37) der Colonia Ulpia Traiana wurde ein aus Bein gefertigter Augapfel eines bronzenen oder steinernen Bildnisses geborgen. Der Fundkontext wurde nicht genau beobachtet. Das Objekt ist im Vergleich zu Augapfeln von Bronzebildnissen aus der Zeit der mittleren Republik und der Romischen Kaiserzeit sehr einfach gestaltet. Anhand dieses stilistischen Merkmals kann es ins spate 1. oder fruhe 2. Jahrhundert datiert werden. Es handelt sich um einen der seltenen Nachweise qualitatvoller Bildwerke aus dem Gebiet der trajanischen Colonia und ihrer Vorgangersiedlung.","PeriodicalId":44872,"journal":{"name":"Archaologisches Korrespondenzblatt","volume":"41 1","pages":"243-249"},"PeriodicalIF":0.2,"publicationDate":"2016-02-18","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"81531505","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"历史学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2016-02-18DOI: 10.11588/AK.2010.3.28091
P. Špehar
In Viminacium, der Hauptstadt der Provinz Obermosiens, wurde neben den Uberresten der Befestigung, weiteren Gebauden, einem System von Wasserleitungen (Aquadukten) und mehreren Graberfeldern auch eine bedeutende Zahl an Kleinfunden entdeckt. Wahrend Erdarbeiten im Lager wurde ein Hortfund ausgegraben, der eine Vielfalt an Bronze - gegenstanden enthielt, die aus Gegenstanden zum Filtrieren des Weins, einer Schale, einer Ollampe, einer Kuhglocke sowie einem Gegenstand unbekannter Funktion bestanden. Der Hortfund kann der Epoche von der Mitte des 2. Jahrhunderts bis zur Mitte des 3. Jahrhunderts zugewiesen werden.
{"title":"A hoard of Roman bronze items from Viminacium","authors":"P. Špehar","doi":"10.11588/AK.2010.3.28091","DOIUrl":"https://doi.org/10.11588/AK.2010.3.28091","url":null,"abstract":"In Viminacium, der Hauptstadt der Provinz Obermosiens, wurde neben den Uberresten der Befestigung, weiteren Gebauden, einem System von Wasserleitungen (Aquadukten) und mehreren Graberfeldern auch eine bedeutende Zahl an Kleinfunden entdeckt. Wahrend Erdarbeiten im Lager wurde ein Hortfund ausgegraben, der eine Vielfalt an Bronze - gegenstanden enthielt, die aus Gegenstanden zum Filtrieren des Weins, einer Schale, einer Ollampe, einer Kuhglocke sowie einem Gegenstand unbekannter Funktion bestanden. Der Hortfund kann der Epoche von der Mitte des 2. Jahrhunderts bis zur Mitte des 3. Jahrhunderts zugewiesen werden.","PeriodicalId":44872,"journal":{"name":"Archaologisches Korrespondenzblatt","volume":"15 1","pages":"425-439"},"PeriodicalIF":0.2,"publicationDate":"2016-02-18","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"75235547","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"历史学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}