Pub Date : 2016-01-11DOI: 10.11588/AK.2013.3.21870
Katarzyna Czarnecka
Zur reichen Ausstattung des Grabes 17 aus dem Graberfeld Mojtyny der Bogaczewo-Kultur gehoren auch Eisengegenstande, deren Funktion nicht bekannt war. Diese Funde sollen hier als Teile eines provinzialromischen Schlosses einer Sklavenfessel identifiziert werden. Solche Vorhangeschlosser mit einem Bugel, in den man ein Kettenglied einlegen kann, sind aus zahlreichen romischen Militarlagern bekannt. Ein solches Set aus Vorhangeschloss und Schlussel wie das aus Mojtyny stellt einen ganz besonderen Fund dar, zumal er so weit von der romischen Grenze zutage kam. Die sehr seltenen Fesselfunde aus dem Barbaricum wurden mit Sklavenhandel verbunden, jedoch soll das Exemplar aus Mojtyny nicht als Beweis fur einen organisierten Sklavenhandel, sondern eher als eine Ausnahme unter den Importen betrachtet werden.
{"title":"Das Grab eines Sklavenhändlers? Zum Fund eines Vorhängeschlosses aus dem baltischen Gräberfeld von Mojtyny (pow. Mrągowski) in Masuren","authors":"Katarzyna Czarnecka","doi":"10.11588/AK.2013.3.21870","DOIUrl":"https://doi.org/10.11588/AK.2013.3.21870","url":null,"abstract":"Zur reichen Ausstattung des Grabes 17 aus dem Graberfeld Mojtyny der Bogaczewo-Kultur gehoren auch Eisengegenstande, deren Funktion nicht bekannt war. Diese Funde sollen hier als Teile eines provinzialromischen Schlosses einer Sklavenfessel identifiziert werden. Solche Vorhangeschlosser mit einem Bugel, in den man ein Kettenglied einlegen kann, sind aus zahlreichen romischen Militarlagern bekannt. Ein solches Set aus Vorhangeschloss und Schlussel wie das aus Mojtyny stellt einen ganz besonderen Fund dar, zumal er so weit von der romischen Grenze zutage kam. Die sehr seltenen Fesselfunde aus dem Barbaricum wurden mit Sklavenhandel verbunden, jedoch soll das Exemplar aus Mojtyny nicht als Beweis fur einen organisierten Sklavenhandel, sondern eher als eine Ausnahme unter den Importen betrachtet werden.","PeriodicalId":44872,"journal":{"name":"Archaologisches Korrespondenzblatt","volume":"5 1","pages":"397-407"},"PeriodicalIF":0.2,"publicationDate":"2016-01-11","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"90177989","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"历史学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2016-01-11DOI: 10.11588/AK.2013.1.24236
A. Pangerl
Die vorliegende Analyse der Portrats von Caracalla und Geta auf romischen Reichspragungen definiert neun Bildnistypen fur Caracalla und sieben fur den jungeren Bruder Geta, jeweils von ihrer Ernennung zum Caesar bis zu ihrer Ermordung. Diese erfullen die Kriterien offizieller Bildnistypen wie klare Unterscheidbarkeit, Uberlieferung in zahlreichen Kopien sowie zeitlich einzugrenzendes Auftreten. Die Analyse des Munzmaterials zeigt einen neuen Portrattyp des Caracalla als Caesar (Typ 1), mit kurzen glatten Haaren und kindlichen Gesichtszugen, und fur Geta einen neuen Portrattyp als Augustus (Typ 7), mit langem gegabelten Bart und deutlicher Ahnlichkeit zum Vater Septimius Severus. Wahrend zu Lebzeiten des Vaters die Portrats der beiden Bruder bis zur Austauschbarkeit angeglichen wurden, wurde dieser Geta Typ 7 wohl von Geta und seiner Partei gezielt im Machtkampf zwischen den Brudern eingesetzt
{"title":"Porträttypen des Caracalla und des Geta auf römischen Reichsprägungen – Definition eines neuen Caesartyps des Caracalla und eines neuen Augustustyps des Geta","authors":"A. Pangerl","doi":"10.11588/AK.2013.1.24236","DOIUrl":"https://doi.org/10.11588/AK.2013.1.24236","url":null,"abstract":"Die vorliegende Analyse der Portrats von Caracalla und Geta auf romischen Reichspragungen definiert neun Bildnistypen fur Caracalla und sieben fur den jungeren Bruder Geta, jeweils von ihrer Ernennung zum Caesar bis zu ihrer Ermordung. Diese erfullen die Kriterien offizieller Bildnistypen wie klare Unterscheidbarkeit, Uberlieferung in zahlreichen Kopien sowie zeitlich einzugrenzendes Auftreten. Die Analyse des Munzmaterials zeigt einen neuen Portrattyp des Caracalla als Caesar (Typ 1), mit kurzen glatten Haaren und kindlichen Gesichtszugen, und fur Geta einen neuen Portrattyp als Augustus (Typ 7), mit langem gegabelten Bart und deutlicher Ahnlichkeit zum Vater Septimius Severus. Wahrend zu Lebzeiten des Vaters die Portrats der beiden Bruder bis zur Austauschbarkeit angeglichen wurden, wurde dieser Geta Typ 7 wohl von Geta und seiner Partei gezielt im Machtkampf zwischen den Brudern eingesetzt","PeriodicalId":44872,"journal":{"name":"Archaologisches Korrespondenzblatt","volume":"16 1","pages":"99-116"},"PeriodicalIF":0.2,"publicationDate":"2016-01-11","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"78455792","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"历史学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2016-01-11DOI: 10.11588/AK.2013.1.21810
S. V. Schnurbein
Die Frage, ob die Besetzung des Hauptlagers von Haltern (Kr. Recklinghausen) 9 n.Chr. endete, ob es danach erneut bis 16 n. Chr. oder gar bis zu diesem Zeitpunkt kontinuierlich besetzt gewesen ist, wird zurzeit sehr unterschiedlich beurteilt. Die wichtigsten Befunde sind die Verbarrikadierungen des Sud- und des Osttors, eine fehlende durchgehende Zerstorungsschicht, die in einem Topferofen verscharrten Gefallenen und »Storungen« im Graberfeld. Zu letzteren wird nicht Stellung genommen, da die Befunde noch nicht im Detail veroffentlicht sind. Nach den originalen Ausgrabungsberichten sind die Befunde an den beiden Toren zu unterschiedlich, als dass sie gleichgesetzt werden konnten. Eine durchgehende Zerstorungsschicht ist bei dem lockeren Sandboden wegen der Erosion nicht zu erwarten, Brandschichten wurden in Gruben aber haufig beobachtet. Die Gefallenen im Topferofen sind nach der Interpretation des Ausgrabers mit Vorgangen unmittelbar nach der Varus-Niederlage in Verbindung gebracht worden. Fur den Nachweis einer Wiederbesetzung nach einer Zerstorung reichen die geringen Befunde keinesfalls aus.
{"title":"Zum Ende von Haltern","authors":"S. V. Schnurbein","doi":"10.11588/AK.2013.1.21810","DOIUrl":"https://doi.org/10.11588/AK.2013.1.21810","url":null,"abstract":"Die Frage, ob die Besetzung des Hauptlagers von Haltern (Kr. Recklinghausen) 9 n.Chr. endete, ob es danach erneut bis 16 n. Chr. oder gar bis zu diesem Zeitpunkt kontinuierlich besetzt gewesen ist, wird zurzeit sehr unterschiedlich beurteilt. Die wichtigsten Befunde sind die Verbarrikadierungen des Sud- und des Osttors, eine fehlende durchgehende Zerstorungsschicht, die in einem Topferofen verscharrten Gefallenen und »Storungen« im Graberfeld. Zu letzteren wird nicht Stellung genommen, da die Befunde noch nicht im Detail veroffentlicht sind. Nach den originalen Ausgrabungsberichten sind die Befunde an den beiden Toren zu unterschiedlich, als dass sie gleichgesetzt werden konnten. Eine durchgehende Zerstorungsschicht ist bei dem lockeren Sandboden wegen der Erosion nicht zu erwarten, Brandschichten wurden in Gruben aber haufig beobachtet. Die Gefallenen im Topferofen sind nach der Interpretation des Ausgrabers mit Vorgangen unmittelbar nach der Varus-Niederlage in Verbindung gebracht worden. Fur den Nachweis einer Wiederbesetzung nach einer Zerstorung reichen die geringen Befunde keinesfalls aus.","PeriodicalId":44872,"journal":{"name":"Archaologisches Korrespondenzblatt","volume":"4 1","pages":"91-98"},"PeriodicalIF":0.2,"publicationDate":"2016-01-11","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"80806753","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"历史学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2016-01-11DOI: 10.11588/AK.2013.3.21872
Constanze Höpken, Ryan Niemeijer
Bei den Ausgrabungen in den Nijmegener canabae wurden Reste von mindestens vier sogenannten Schornsteintopfen bzw. Lichthauschen gefunden. Es handelt sich um Fragmente eines lokal produzierten, gedrehten, runden Typus, der in Britannien und entlang des Rhein- und Donau-Limes verbreitet ist. Wegen fehlender Sekundar- und Gebrauchsspuren, die Hinweise auf die Funktion dieser Objekte geben konnten, sollen hier die Kontexte fur eine Interpretation ausgewertet werden. Sofern Informationen zu Lichthauschen-Fundkontexten bekannt sind, liegen diese in Heiligtumern, Badern, Landhausern und Werkstatten. In Nijmegen weisen die Fundkontexte auf eine Benutzung moglicherweise in Heiligtumern und in Badern im Zusammenhang mit einer Hypokaustanlage hin. Letztendlich ist weiterhin zu prufen, ob Lichthauschen als Anzeiger fur Bader und Heiligtumer zu werten sind.
{"title":"Lichthäuschenfragmente im Kontext: Funde aus den westlichen canabae legionis von Nijmegen (prov. Gelderland)","authors":"Constanze Höpken, Ryan Niemeijer","doi":"10.11588/AK.2013.3.21872","DOIUrl":"https://doi.org/10.11588/AK.2013.3.21872","url":null,"abstract":"Bei den Ausgrabungen in den Nijmegener canabae wurden Reste von mindestens vier sogenannten Schornsteintopfen bzw. Lichthauschen gefunden. Es handelt sich um Fragmente eines lokal produzierten, gedrehten, runden Typus, der in Britannien und entlang des Rhein- und Donau-Limes verbreitet ist. Wegen fehlender Sekundar- und Gebrauchsspuren, die Hinweise auf die Funktion dieser Objekte geben konnten, sollen hier die Kontexte fur eine Interpretation ausgewertet werden. Sofern Informationen zu Lichthauschen-Fundkontexten bekannt sind, liegen diese in Heiligtumern, Badern, Landhausern und Werkstatten. In Nijmegen weisen die Fundkontexte auf eine Benutzung moglicherweise in Heiligtumern und in Badern im Zusammenhang mit einer Hypokaustanlage hin. Letztendlich ist weiterhin zu prufen, ob Lichthauschen als Anzeiger fur Bader und Heiligtumer zu werten sind.","PeriodicalId":44872,"journal":{"name":"Archaologisches Korrespondenzblatt","volume":"26 1","pages":"365-375"},"PeriodicalIF":0.2,"publicationDate":"2016-01-11","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"77910844","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"历史学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2016-01-11DOI: 10.11588/AK.2013.4.21876
A. Lippert, G. Dembski
Am Sudsattel des Mallnitzer Tauern wurde vor Kurzem ein zweiter Munzopferplatz entdeckt. Die Munzen setzen sich aus 16 Obolen und einem As der romisch republikanischen Zeit zusammen. Die altesten Munzen gehoren hier einer fruhen Gruppe von Obolen mit einer Pragezeit um die Mitte des 2. Jahrhunderts v. Chr. an, wahrend die bisherigen Kleinsilbermunzen der anderen Munzopferstellen am Mallnitzer Tauern erst gegen Ende des 2. Jahrhunderts v. Chr. einsetzen. Die Munzen sind teils norischer, teils tauriskischer Herkunft, ein Obol stammt aus dem vindelikischen Gebiet nordlich der Alpen. Die besondere Bedeutung des Passes steht wahrscheinlich mit dem keltischen und romischen Abbau von Gold- und Silbererzen in der Region unmittelbar nordlich davon in einem engen Zusammenhang. Die hier geopferten Munzen belegen uberregionale wirtschaftliche Kontakte zwischen dem Sudostalpengebiet und dem heutigen Sudbayern.
{"title":"Ein weiterer keltischer Münzopferplatz am Mallnitzer Tauern (Salzburg/Kärnten)","authors":"A. Lippert, G. Dembski","doi":"10.11588/AK.2013.4.21876","DOIUrl":"https://doi.org/10.11588/AK.2013.4.21876","url":null,"abstract":"Am Sudsattel des Mallnitzer Tauern wurde vor Kurzem ein zweiter Munzopferplatz entdeckt. Die Munzen setzen sich aus 16 Obolen und einem As der romisch republikanischen Zeit zusammen. Die altesten Munzen gehoren hier einer fruhen Gruppe von Obolen mit einer Pragezeit um die Mitte des 2. Jahrhunderts v. Chr. an, wahrend die bisherigen Kleinsilbermunzen der anderen Munzopferstellen am Mallnitzer Tauern erst gegen Ende des 2. Jahrhunderts v. Chr. einsetzen. Die Munzen sind teils norischer, teils tauriskischer Herkunft, ein Obol stammt aus dem vindelikischen Gebiet nordlich der Alpen. Die besondere Bedeutung des Passes steht wahrscheinlich mit dem keltischen und romischen Abbau von Gold- und Silbererzen in der Region unmittelbar nordlich davon in einem engen Zusammenhang. Die hier geopferten Munzen belegen uberregionale wirtschaftliche Kontakte zwischen dem Sudostalpengebiet und dem heutigen Sudbayern.","PeriodicalId":44872,"journal":{"name":"Archaologisches Korrespondenzblatt","volume":"27 1","pages":"523-534"},"PeriodicalIF":0.2,"publicationDate":"2016-01-11","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"80809908","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"历史学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2016-01-11DOI: 10.11588/AK.2013.1.21811
Martin Ježek, J. Zavřel
Mithilfe eines Elektronenmikroskops haben die Autoren des vorliegenden Artikels Spuren eisenfreier Metalle – einschlieslich Edelmetalle – auf ausgewahlten Steinartefakten aus Grabern der awarischen und grosmahrischen Zeit (7.-10. Jh.) entdeckt. Die Funde, ursprunglich als Schleifsteine identifiziert, dienten eigentlich als Probiersteine – Werkzeuge, mit denen man die Beschaffenheit eines bestimmten Metalls untersucht. Die Autoren interpretieren Probiersteine in fruhmittelalterlichen Grabern als einen Hinweis auf den Zugang der bestatteten Person zu Edelmetallen. Zusatzlich zur Frage nach der sozialen Gliederung innerhalb der fruhmittelalterlichen Gesellschaft eroffnen die Probiersteine ein weites Feld fur die Archaometallurgie: Die chemische Mikroanalyse erlaubt die Bestimmung der Zusammensetzungen der Legierungen, welche im vorliegenden Aufsatz diskutiert werden.
{"title":"Touchstones in graves from the Avar and Great Moravian periods","authors":"Martin Ježek, J. Zavřel","doi":"10.11588/AK.2013.1.21811","DOIUrl":"https://doi.org/10.11588/AK.2013.1.21811","url":null,"abstract":"Mithilfe eines Elektronenmikroskops haben die Autoren des vorliegenden Artikels Spuren eisenfreier Metalle – einschlieslich Edelmetalle – auf ausgewahlten Steinartefakten aus Grabern der awarischen und grosmahrischen Zeit (7.-10. Jh.) entdeckt. Die Funde, ursprunglich als Schleifsteine identifiziert, dienten eigentlich als Probiersteine – Werkzeuge, mit denen man die Beschaffenheit eines bestimmten Metalls untersucht. Die Autoren interpretieren Probiersteine in fruhmittelalterlichen Grabern als einen Hinweis auf den Zugang der bestatteten Person zu Edelmetallen. Zusatzlich zur Frage nach der sozialen Gliederung innerhalb der fruhmittelalterlichen Gesellschaft eroffnen die Probiersteine ein weites Feld fur die Archaometallurgie: Die chemische Mikroanalyse erlaubt die Bestimmung der Zusammensetzungen der Legierungen, welche im vorliegenden Aufsatz diskutiert werden.","PeriodicalId":44872,"journal":{"name":"Archaologisches Korrespondenzblatt","volume":"37 1","pages":"117-129"},"PeriodicalIF":0.2,"publicationDate":"2016-01-11","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"81323825","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"历史学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2016-01-11DOI: 10.11588/ak.2013.4.21875
S. Heidenreich
Wahrend die fruheste Besiedlung der amerikanischen Kontinente nach wie vor Inhalt der Forschungsdebatte ist, so wird deren Ursprung zumeist in der als Beringia bezeichneten arktischen und subarktischen Region Nordamerikas und Nordostasiens gesucht. Intensive Forschungen der letzten Jahrzehnte – vor allem in Alaska – konnten die Kenntnis der fruhesten Besiedlung dieses Raumes erheblich erweitern. Der vorliegende Beitrag gibt einen reprasentativen Uberblick uber spatpleistozane Steingerateinventare Alaskas. Anstelle von kultur chronologischen Unterschieden erscheint funktionale Variabilitat mit einem variablen System technologischer Organisation eine plausiblere Erklarung fur die verschiedenartig zusammengesetzten Inventare zu sein. Die Frage nach dem Ausbreitungsweg der Erstbesiedlung Amerikas muss derweil weiter offenbleiben. Der archaologische Befund Beringias zeigt keine eindeutigen Verbindungen zum kontinentalen Nordamerika. Dies schmalert jedoch keinesfalls die Bedeutung der spatpleistozanen Funde Alaskas, insbesondere aufgrund ihrer Aussagekraft hinsichtlich der Besiedlung zuvor unbewohnter Gebiete durch pleistozane Jager und Sammler.
{"title":"Die frühesten Spuren menschlicher Besiedlung des arktischen und subarktischen Nordamerika: spätpleistozäne Fundstellen in Alaska","authors":"S. Heidenreich","doi":"10.11588/ak.2013.4.21875","DOIUrl":"https://doi.org/10.11588/ak.2013.4.21875","url":null,"abstract":"Wahrend die fruheste Besiedlung der amerikanischen Kontinente nach wie vor Inhalt der Forschungsdebatte ist, so wird deren Ursprung zumeist in der als Beringia bezeichneten arktischen und subarktischen Region Nordamerikas und Nordostasiens gesucht. Intensive Forschungen der letzten Jahrzehnte – vor allem in Alaska – konnten die Kenntnis der fruhesten Besiedlung dieses Raumes erheblich erweitern. Der vorliegende Beitrag gibt einen reprasentativen Uberblick uber spatpleistozane Steingerateinventare Alaskas. Anstelle von kultur chronologischen Unterschieden erscheint funktionale Variabilitat mit einem variablen System technologischer Organisation eine plausiblere Erklarung fur die verschiedenartig zusammengesetzten Inventare zu sein. Die Frage nach dem Ausbreitungsweg der Erstbesiedlung Amerikas muss derweil weiter offenbleiben. Der archaologische Befund Beringias zeigt keine eindeutigen Verbindungen zum kontinentalen Nordamerika. Dies schmalert jedoch keinesfalls die Bedeutung der spatpleistozanen Funde Alaskas, insbesondere aufgrund ihrer Aussagekraft hinsichtlich der Besiedlung zuvor unbewohnter Gebiete durch pleistozane Jager und Sammler.","PeriodicalId":44872,"journal":{"name":"Archaologisches Korrespondenzblatt","volume":"43 1","pages":"449-468"},"PeriodicalIF":0.2,"publicationDate":"2016-01-11","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"89137773","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"历史学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2016-01-11DOI: 10.11588/ak.2013.2.21862
C. Bock, Michael Genschow, M. Hellmich, Sylvia Köhler, Maximilian Mewes, Grit Otto, C. Pasda, Michaela Pollock, Rolanda Roa Romero, Casha Rüdel, Julian Weiss, Diana Zeiss
Grundlage der Arbeit ist die Vorstellung bisher unveroffentlichten Steinartefaktmaterials von der grosen Magdalenien- Fundstelle Saaleck (Burgenlandkreis, Sachsen-Anhalt). Hierzu werden die bisherigen zu dieser Freilandfundstelle publizierten Ergebnisse zusammengefasst und die mit der Arbeit erzielten Daten im Kontext der im letzten Jahrzehnt zum spaten Jungpalaolithikum Mitteldeutschlands erzielten Erkenntnisse prasentiert. Funktionale Unterschiede zu anderen Magdalenien-Fundstellen der Region lassen sich nicht fassen, allerdings zeichnen sich die Feuersteingerate von Saaleck durch eigenstandige Merkmale aus. Nach Abschluss einer Diskussion zur Archaostratigraphie des spaten Jungpalaolithikums und Spatpalaolithikums zwischen Weiser Elster, Saale und Unstrut wird vorgeschlagen, Saaleck junger als die Nebraer Gruppe des mitteldeutschen Magdaleniens zu datieren.
{"title":"Steinartefakte aus Saaleck und ihre Stellung im späten Jungpaläolithikum zwischen Weißer Elster, Saale und Unstrut","authors":"C. Bock, Michael Genschow, M. Hellmich, Sylvia Köhler, Maximilian Mewes, Grit Otto, C. Pasda, Michaela Pollock, Rolanda Roa Romero, Casha Rüdel, Julian Weiss, Diana Zeiss","doi":"10.11588/ak.2013.2.21862","DOIUrl":"https://doi.org/10.11588/ak.2013.2.21862","url":null,"abstract":"Grundlage der Arbeit ist die Vorstellung bisher unveroffentlichten Steinartefaktmaterials von der grosen Magdalenien- Fundstelle Saaleck (Burgenlandkreis, Sachsen-Anhalt). Hierzu werden die bisherigen zu dieser Freilandfundstelle publizierten Ergebnisse zusammengefasst und die mit der Arbeit erzielten Daten im Kontext der im letzten Jahrzehnt zum spaten Jungpalaolithikum Mitteldeutschlands erzielten Erkenntnisse prasentiert. Funktionale Unterschiede zu anderen Magdalenien-Fundstellen der Region lassen sich nicht fassen, allerdings zeichnen sich die Feuersteingerate von Saaleck durch eigenstandige Merkmale aus. Nach Abschluss einer Diskussion zur Archaostratigraphie des spaten Jungpalaolithikums und Spatpalaolithikums zwischen Weiser Elster, Saale und Unstrut wird vorgeschlagen, Saaleck junger als die Nebraer Gruppe des mitteldeutschen Magdaleniens zu datieren.","PeriodicalId":44872,"journal":{"name":"Archaologisches Korrespondenzblatt","volume":"23 1","pages":"141-158"},"PeriodicalIF":0.2,"publicationDate":"2016-01-11","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"84549021","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"历史学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2015-02-09DOI: 10.11588/AK.2012.3.18623
Radosław Liwoch, M. Müller-Wille
In den Jahren 1881-1882 grub der Krakauer Archaologe T. Ziemiecki zwei Doppelgraber unter Hugeln aus, die zu dem Graberfeld des umfangreichen Burgwall- und Siedlungskomplexes von Pidgirci (poln. Podhorce) in der westlichen Ukraine gehoren. Es handelt sich jeweils um eine Frauen- und eine Mannerbestattung mit reichen Beigaben, die zurzeit neu bearbeitet werden. Eingehender werden die Schwerter vom Typ S und Typ V (nach Petersen) sowie ihre Parallelen besprochen. Die Grabfunde weisen auf Mitglieder der furstlichen Gefolgschaft (Druschina) in der Zeit der Christianisierung um 1000 im sudwestlichen Randgebiet der Kiever Rus’. Damals hat sich vermutlich die polnisch-altrussische Grenze zwischen Bug und Weichsel ausgebildet, die nicht nur eine Trennzone zwischen den Herrschaftsterritorien der Piasten und Rurikiden sowie ihrer Nachfolger, sondern auch zwischen lateinischem und byzantinischem (orthodoxem) Christentum darstellte.
{"title":"»Druzhina« graves dating to the time around AD 1000 from Pìdgìrcì (western Ukraine)","authors":"Radosław Liwoch, M. Müller-Wille","doi":"10.11588/AK.2012.3.18623","DOIUrl":"https://doi.org/10.11588/AK.2012.3.18623","url":null,"abstract":"In den Jahren 1881-1882 grub der Krakauer Archaologe T. Ziemiecki zwei Doppelgraber unter Hugeln aus, die zu dem Graberfeld des umfangreichen Burgwall- und Siedlungskomplexes von Pidgirci (poln. Podhorce) in der westlichen Ukraine gehoren. Es handelt sich jeweils um eine Frauen- und eine Mannerbestattung mit reichen Beigaben, die zurzeit neu bearbeitet werden. Eingehender werden die Schwerter vom Typ S und Typ V (nach Petersen) sowie ihre Parallelen besprochen. Die Grabfunde weisen auf Mitglieder der furstlichen Gefolgschaft (Druschina) in der Zeit der Christianisierung um 1000 im sudwestlichen Randgebiet der Kiever Rus’. Damals hat sich vermutlich die polnisch-altrussische Grenze zwischen Bug und Weichsel ausgebildet, die nicht nur eine Trennzone zwischen den Herrschaftsterritorien der Piasten und Rurikiden sowie ihrer Nachfolger, sondern auch zwischen lateinischem und byzantinischem (orthodoxem) Christentum darstellte.","PeriodicalId":44872,"journal":{"name":"Archaologisches Korrespondenzblatt","volume":"7 1","pages":"421-438"},"PeriodicalIF":0.2,"publicationDate":"2015-02-09","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"89133455","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"历史学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2015-02-09DOI: 10.11588/ak.2012.2.18616
R. Schumann
In den Jahren 1956-1958 wurde vom Oberosterreichischen Landesmuseum in Traun bei Linz die erste hallstattzeitliche Siedlung in Oberosterreich ausgegraben. Auch wenn grose Teile des Fundmaterials und der Dokumentation die Zeit seit der Grabung nicht uberdauert haben, lassen sich zahlreiche Aussagen uber diese Siedlung machen. Anhand des erhaltenen Fundmaterials scheint sie vorrangig in der Stufe Ha C bestanden zu haben. Unter den Funden ist eine ein - deutig keramische Fremdform, die mit einem roten Blitzmotiv auf weisgrundigem Ton verziert wurde. Derartige Schusseln treten fast ausschlieslich im nordostbayerischen Raum auf. Anhand des Tons und der Formenkunde kann das Exemplar als eindeutiger Importfund angesprochen werden. Dieses Gefas belegt somit Kontakte entlang der Donau, die in der alteren Eisenzeit eine pragende Verkehrs- und Kommunikationsroute war.
{"title":"Ein nordostbayerisches Gefäß und weitere hallstattzeitliche Siedlungsfunde aus Traun (Oberösterreich)","authors":"R. Schumann","doi":"10.11588/ak.2012.2.18616","DOIUrl":"https://doi.org/10.11588/ak.2012.2.18616","url":null,"abstract":"In den Jahren 1956-1958 wurde vom Oberosterreichischen Landesmuseum in Traun bei Linz die erste hallstattzeitliche Siedlung in Oberosterreich ausgegraben. Auch wenn grose Teile des Fundmaterials und der Dokumentation die Zeit seit der Grabung nicht uberdauert haben, lassen sich zahlreiche Aussagen uber diese Siedlung machen. Anhand des erhaltenen Fundmaterials scheint sie vorrangig in der Stufe Ha C bestanden zu haben. Unter den Funden ist eine ein - deutig keramische Fremdform, die mit einem roten Blitzmotiv auf weisgrundigem Ton verziert wurde. Derartige Schusseln treten fast ausschlieslich im nordostbayerischen Raum auf. Anhand des Tons und der Formenkunde kann das Exemplar als eindeutiger Importfund angesprochen werden. Dieses Gefas belegt somit Kontakte entlang der Donau, die in der alteren Eisenzeit eine pragende Verkehrs- und Kommunikationsroute war.","PeriodicalId":44872,"journal":{"name":"Archaologisches Korrespondenzblatt","volume":"24 1","pages":"171-184"},"PeriodicalIF":0.2,"publicationDate":"2015-02-09","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"82960922","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"历史学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}