Im Rahmen der systematischen Parodontitistherapie können adjuvante Behandlungsmaßnahmen herangezogen werden, um das Therapieergebnis sowohl kurzals auch langfristig zu beeinflussen. Bei den energieübertragenden Systemen sind vor allem direkte Laserbestrahlungen oder auch über Photosensibilisatoren vermittelte Wirkungen zu nennen, die in den verschiedenen Therapieabschnitten Anwendung finden. Dabei können, in Abhängigkeit von Laserwellenlängen und Energieeinstellungen, verschiedene Wirkungen wie die Desinfektion der parodontalen Tasche, die Entfernung von Gewebe oder auch die Biostimulation zur Förderung von Heilungsmechanismen erreicht werden. Wichtig für einen erfolgversprechenden Einsatz solcher Systeme sind dabei sowohl das korrekte Verständnis über die Wirkmechanismen als auch eine strikte Einhaltung der vorgesehenen Arbeitsparameter.
{"title":"Laser in der adjuvanten Parodontitistherapie und -prävention","authors":"Andreas Braun, J. Wenzler","doi":"10.1055/a-1472-4537","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1472-4537","url":null,"abstract":"Im Rahmen der systematischen Parodontitistherapie können adjuvante Behandlungsmaßnahmen herangezogen werden, um das Therapieergebnis sowohl kurzals auch langfristig zu beeinflussen. Bei den energieübertragenden Systemen sind vor allem direkte Laserbestrahlungen oder auch über Photosensibilisatoren vermittelte Wirkungen zu nennen, die in den verschiedenen Therapieabschnitten Anwendung finden. Dabei können, in Abhängigkeit von Laserwellenlängen und Energieeinstellungen, verschiedene Wirkungen wie die Desinfektion der parodontalen Tasche, die Entfernung von Gewebe oder auch die Biostimulation zur Förderung von Heilungsmechanismen erreicht werden. Wichtig für einen erfolgversprechenden Einsatz solcher Systeme sind dabei sowohl das korrekte Verständnis über die Wirkmechanismen als auch eine strikte Einhaltung der vorgesehenen Arbeitsparameter.","PeriodicalId":76881,"journal":{"name":"ZWR","volume":"5 1","pages":"204 - 209"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2021-05-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"57819770","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Die Erhaltung des Hartund Weichgewebes nach einer Extraktion stellt eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Sofortimplantation dar [1]. Das von Benno Syfrig im Jahr 2003 entwickelte Benex-Extraktionsystem (ZEPF Medizintechnik, SeitingenOberflacht, Deutschland) erlaubt eine schonende Zahnextraktion. Bei dem System handelt es sich um eine vertikale Extraktionsmethode. Dabei wird entlang der Längsachse der Wurzel über eine axiale Zugkraft eine Extraktion ohne Dehnung des Alveolarknochens ermöglicht. Das umgebende Hartund Weichgewebe wird geschont (▶Abb. 1).
{"title":"Gewebeschonende Entfernung von Frontzähnen mit dem Benex-Stabextraktor","authors":"Eleftherios Grizas","doi":"10.1055/A-1452-0650","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/A-1452-0650","url":null,"abstract":"Die Erhaltung des Hartund Weichgewebes nach einer Extraktion stellt eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Sofortimplantation dar [1]. Das von Benno Syfrig im Jahr 2003 entwickelte Benex-Extraktionsystem (ZEPF Medizintechnik, SeitingenOberflacht, Deutschland) erlaubt eine schonende Zahnextraktion. Bei dem System handelt es sich um eine vertikale Extraktionsmethode. Dabei wird entlang der Längsachse der Wurzel über eine axiale Zugkraft eine Extraktion ohne Dehnung des Alveolarknochens ermöglicht. Das umgebende Hartund Weichgewebe wird geschont (▶Abb. 1).","PeriodicalId":76881,"journal":{"name":"ZWR","volume":"130 1","pages":"229 - 230"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2021-05-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"48839500","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Das Besondere am Dentalimplantat ist, dass es sich hier um ein transkutanes Implantat handelt. Somit ist seine Funktion und Langlebigkeit an verschiedene Faktoren geknüpft, zum einen an die mechanische Stabilität als Pfeiler einer Krone bis hin zur Suprakonstruktion, zum anderen an die biologische Verträglichkeit, die im Bereich der Schleimhautmanschette von ganz besonderer Bedeutung ist. Dazu gehört die richtige Auswahl der Materialien, die durch das Wurzelimplantat getragen werden sollen, und, damit einhergehend, Fragen zur Materialverträglichkeit, aber auch der Gestaltung und Dimensionierung, um die im Patientenmund auftretenden Belastungen „optimal“ auffangen zu können. Dies wird in ▶ Abb. 1 noch einmal verdeutlicht.
{"title":"Werkstoffkombinationen in der Implantatversorgung – Grenzen und Möglichkeiten","authors":"W. Müller, Sascha Kipping, Andreas Schwitalla","doi":"10.1055/a-1401-8208","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1401-8208","url":null,"abstract":"Das Besondere am Dentalimplantat ist, dass es sich hier um ein transkutanes Implantat handelt. Somit ist seine Funktion und Langlebigkeit an verschiedene Faktoren geknüpft, zum einen an die mechanische Stabilität als Pfeiler einer Krone bis hin zur Suprakonstruktion, zum anderen an die biologische Verträglichkeit, die im Bereich der Schleimhautmanschette von ganz besonderer Bedeutung ist. Dazu gehört die richtige Auswahl der Materialien, die durch das Wurzelimplantat getragen werden sollen, und, damit einhergehend, Fragen zur Materialverträglichkeit, aber auch der Gestaltung und Dimensionierung, um die im Patientenmund auftretenden Belastungen „optimal“ auffangen zu können. Dies wird in ▶ Abb. 1 noch einmal verdeutlicht.","PeriodicalId":76881,"journal":{"name":"ZWR","volume":"130 1","pages":"153 - 159"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2021-04-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1055/a-1401-8208","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"47458959","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Edelmann C, Schnutenhaus S. Navigation in der... ZWR – Das De timal und vorhersagbar zu erreichen [2]. Bei der Planung der Implantatpositionen müssen verschiedene Gesichtspunkte gleichermaßen beachtet und bewertet werden. So sind in der Planung zum Beispiel die Knochensituation [3], die Weichgewebssituation [4] der interimplantäre Abstand [5] oder die Lage des Zementspalts [6] zu berücksichtigen. Der Langzeiterfolg einer Implantatversorgung wird dementsprechend von multiplen Faktoren bestimmt [7].
{"title":"Navigation in der dentalen Implantologie","authors":"C. Edelmann, S. Schnutenhaus","doi":"10.1055/a-1424-7856","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1424-7856","url":null,"abstract":"Edelmann C, Schnutenhaus S. Navigation in der... ZWR – Das De timal und vorhersagbar zu erreichen [2]. Bei der Planung der Implantatpositionen müssen verschiedene Gesichtspunkte gleichermaßen beachtet und bewertet werden. So sind in der Planung zum Beispiel die Knochensituation [3], die Weichgewebssituation [4] der interimplantäre Abstand [5] oder die Lage des Zementspalts [6] zu berücksichtigen. Der Langzeiterfolg einer Implantatversorgung wird dementsprechend von multiplen Faktoren bestimmt [7].","PeriodicalId":76881,"journal":{"name":"ZWR","volume":"130 1","pages":"160 - 167"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2021-04-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1055/a-1424-7856","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"57819260","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
J. Neugebauer, Frank Kistler, S. Kistler, M. Scheer, Günter Dhom, J. Zöller
Neugeb Durch die zunehmende Akzeptanz der enossalen Implantate erwarten auch Patienten mit verschiedenen Vorerkrankungen die Durchführung einer Implantattherapie. Um mögliche perioperative internistische Komplikationen oder Risikofaktoren für das Ausbleiben einer Osseointegration auszuschließen, sollten, neben der Medikation, besonders der Konsum von Psychopharmaka und die Schwere der Krankheiten als Teil der Anamnese zur patientenspezifischen Planung abgeklärt werden. Damit das perioperative Risiko gering und das angestrebte Ergebnis langzeitstabil ist, haben sich minimalinvasive Verfahren bei internistisch eingeschränkten Patienten bewährt.
{"title":"Minimalinvasive Implantattherapie unter Berücksichtigung der Medikation","authors":"J. Neugebauer, Frank Kistler, S. Kistler, M. Scheer, Günter Dhom, J. Zöller","doi":"10.1055/a-1391-8142","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1391-8142","url":null,"abstract":"Neugeb Durch die zunehmende Akzeptanz der enossalen Implantate erwarten auch Patienten mit verschiedenen Vorerkrankungen die Durchführung einer Implantattherapie. Um mögliche perioperative internistische Komplikationen oder Risikofaktoren für das Ausbleiben einer Osseointegration auszuschließen, sollten, neben der Medikation, besonders der Konsum von Psychopharmaka und die Schwere der Krankheiten als Teil der Anamnese zur patientenspezifischen Planung abgeklärt werden. Damit das perioperative Risiko gering und das angestrebte Ergebnis langzeitstabil ist, haben sich minimalinvasive Verfahren bei internistisch eingeschränkten Patienten bewährt.","PeriodicalId":76881,"journal":{"name":"ZWR","volume":"4 1","pages":"143 - 152"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2021-04-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1055/a-1391-8142","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"57819338","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Eine Freilegung mit Stanze ist wenig empfehlenswert, da Weichgewebe, insbesondere keratinisierte Gingiva, verloren geht. Mit einer H-förmigen Schnittführung kann das Weichgewebe unter Belassen der Papillen nach vestibulär/oral verlagert werden. Durch die Mobilisierung des Lappens bis zur Implantatschulter wird der Erfolg der Augmentation und die Osseointegration des Implantates durch Tasten mit einer Parodontalsonde eingeschätzt.
{"title":"Implantatfreilegung","authors":"C. Prechtl","doi":"10.1055/a-1391-8152","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1391-8152","url":null,"abstract":"Eine Freilegung mit Stanze ist wenig empfehlenswert, da Weichgewebe, insbesondere keratinisierte Gingiva, verloren geht. Mit einer H-förmigen Schnittführung kann das Weichgewebe unter Belassen der Papillen nach vestibulär/oral verlagert werden. Durch die Mobilisierung des Lappens bis zur Implantatschulter wird der Erfolg der Augmentation und die Osseointegration des Implantates durch Tasten mit einer Parodontalsonde eingeschätzt.","PeriodicalId":76881,"journal":{"name":"ZWR","volume":"130 1","pages":"173 - 174"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2021-04-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"57819358","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Einer soliden OP-Planung geht immer die sorgfältige Analyse voraus, bei der nicht nur der Alveolarfortsatz, der Kieferkörper und die angrenzenden knöchernen Strukturen betrachtet, sondern radiologische Befundunterlagen und ggf. auch Modelle zur Feststellung der Implantatposition metrisch vermessen werden. Hierfür fällt in der GOZ die Abrechnungsziffer 9000 1‐mal je Kiefer an. Verwenden Sie unterstützend eine Röntgenmessschablone, dürfen Sie die anfallenden Materialund Laborkosten gesondert in Rechnung stellen. Vergessen Sie dabei nicht das verwendete Abformmaterial. Die eigentliche Verwendung der genannten Schablone ist jedoch Leistungsinhalt der GOZ Nr. 9000 und kann nicht zusätzlich in Ansatz gebracht werden. Fertigen Sie außerdem auch intraund/oder extraorale Fotoaufnahmen an, die diagnostischen oder therapeutischen Zwecken dienen, so können Sie hierfür eine Analogleistung nach § 6 Abs. 1 der GOZ definieren. Zwei Besonderheiten zur GOZ 9000 möchte ich Ihnen ans Herz legen: 1. Die implantatbezogene Analyse nach GOZ 9000 ist auch dann abrechenbar, wenn sie ergibt, dass eine Implantation nicht möglich ist oder der Patient diese etwa aus Kostengründen ablehnt. 2. Wird die Analyse bei einer zweizeitig geplanten Operation nach dem 1. Behandlungsabschnitt erneut notwendig, kann sie wiederholt abgerechnet werden.
{"title":"Die Abrechnung der optimalen Therapie bei Zahnverlust","authors":"S. Rauh","doi":"10.1055/A-1424-8248","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/A-1424-8248","url":null,"abstract":"Einer soliden OP-Planung geht immer die sorgfältige Analyse voraus, bei der nicht nur der Alveolarfortsatz, der Kieferkörper und die angrenzenden knöchernen Strukturen betrachtet, sondern radiologische Befundunterlagen und ggf. auch Modelle zur Feststellung der Implantatposition metrisch vermessen werden. Hierfür fällt in der GOZ die Abrechnungsziffer 9000 1‐mal je Kiefer an. Verwenden Sie unterstützend eine Röntgenmessschablone, dürfen Sie die anfallenden Materialund Laborkosten gesondert in Rechnung stellen. Vergessen Sie dabei nicht das verwendete Abformmaterial. Die eigentliche Verwendung der genannten Schablone ist jedoch Leistungsinhalt der GOZ Nr. 9000 und kann nicht zusätzlich in Ansatz gebracht werden. Fertigen Sie außerdem auch intraund/oder extraorale Fotoaufnahmen an, die diagnostischen oder therapeutischen Zwecken dienen, so können Sie hierfür eine Analogleistung nach § 6 Abs. 1 der GOZ definieren. Zwei Besonderheiten zur GOZ 9000 möchte ich Ihnen ans Herz legen: 1. Die implantatbezogene Analyse nach GOZ 9000 ist auch dann abrechenbar, wenn sie ergibt, dass eine Implantation nicht möglich ist oder der Patient diese etwa aus Kostengründen ablehnt. 2. Wird die Analyse bei einer zweizeitig geplanten Operation nach dem 1. Behandlungsabschnitt erneut notwendig, kann sie wiederholt abgerechnet werden.","PeriodicalId":76881,"journal":{"name":"ZWR","volume":"130 1","pages":"176 - 177"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2021-04-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1055/A-1424-8248","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"57819281","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
In einem nach DIN EN/ISO IEC 17025:2018 akkreditierten Prüflabor wurden insgesamt 100 steril verpackte Implantate im Rasterelektronenmikroskop auf Rückstände untersucht. Insgesamt waren in der untersuchten Kohorte 14 Implantate aus Zirkondioxid gefertigt, die übrigen 86 bestanden aus Titan oder Titanlegierungen. Anders als in vielen universitären Einrichtungen wird in akkreditierten Laboratorien die exakte Durchführung der Partikelanalysen nach DIN ISO 22309:2015, d.h. die Elementbestimmung mittels energiedispersiver Röntgenspektroskopie – EDX/EDS, in regelmäßigen externen Audits von einer unabhängigen Akkreditierungsstelle überprüft. Für die Studie wurden die Implantate in einer partikelfreien Umgebung (Reinraum Klasse 5 nach DIN EN ISO 14644-1) entpackt und anschließend im gleichen Reinraum gescannt, um jegliche laborseitige Verunreinigung der Prüfmuster auszuschließen. Der Aufwand für die Analysen steril verpackter Implantate auf werksseitige Verunreinigungen war somit erheblich. Er erklärt sich aber aus der Tatsache, dass die CleanImplant Foundation – eine Non-Profit-Organisation, die sich mit ihren Quality-Assessment-Studien seit vielen Jahren für die Sauberkeit von Medizinprodukten einsetzt – bereits mehrere Klageandrohungen von Implantatherstellern erhalten hat. Um das Projekt vor ungerechtfertigten Angriffen zu schützen, sind nachweisbare Objektivität sowie größtmögliche Validität und Reliabilität der Implantatanalysen unabdingbare Voraussetzungen. Grund der Hersteller für die Ankündigung rechtlicher Schritte im Falle einer Veröffentlichung unerwünschter Analyseergebnisse war stets der Umstand, dass sich die vorab mitgeteilten Ergebnisse der analysierten Implantatmuster nicht mit den Prospektaussagen bzw. dem Qualitätsversprechen der Hersteller deckten. Auch aus diesem Grund fehlen im vorliegenden Beitrag Angaben zu den jeweiligen Herstellern und zur Typbezeichnung der auffällig verunreinigten Implantate. Die Zwischenergebnisse der aktuellen Studie geben Anlass
{"title":"Keramikimplantate unter der Lupe – ist Weiß das neue Grau?","authors":"D. Duddeck","doi":"10.1055/a-1424-7873","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-1424-7873","url":null,"abstract":"In einem nach DIN EN/ISO IEC 17025:2018 akkreditierten Prüflabor wurden insgesamt 100 steril verpackte Implantate im Rasterelektronenmikroskop auf Rückstände untersucht. Insgesamt waren in der untersuchten Kohorte 14 Implantate aus Zirkondioxid gefertigt, die übrigen 86 bestanden aus Titan oder Titanlegierungen. Anders als in vielen universitären Einrichtungen wird in akkreditierten Laboratorien die exakte Durchführung der Partikelanalysen nach DIN ISO 22309:2015, d.h. die Elementbestimmung mittels energiedispersiver Röntgenspektroskopie – EDX/EDS, in regelmäßigen externen Audits von einer unabhängigen Akkreditierungsstelle überprüft. Für die Studie wurden die Implantate in einer partikelfreien Umgebung (Reinraum Klasse 5 nach DIN EN ISO 14644-1) entpackt und anschließend im gleichen Reinraum gescannt, um jegliche laborseitige Verunreinigung der Prüfmuster auszuschließen. Der Aufwand für die Analysen steril verpackter Implantate auf werksseitige Verunreinigungen war somit erheblich. Er erklärt sich aber aus der Tatsache, dass die CleanImplant Foundation – eine Non-Profit-Organisation, die sich mit ihren Quality-Assessment-Studien seit vielen Jahren für die Sauberkeit von Medizinprodukten einsetzt – bereits mehrere Klageandrohungen von Implantatherstellern erhalten hat. Um das Projekt vor ungerechtfertigten Angriffen zu schützen, sind nachweisbare Objektivität sowie größtmögliche Validität und Reliabilität der Implantatanalysen unabdingbare Voraussetzungen. Grund der Hersteller für die Ankündigung rechtlicher Schritte im Falle einer Veröffentlichung unerwünschter Analyseergebnisse war stets der Umstand, dass sich die vorab mitgeteilten Ergebnisse der analysierten Implantatmuster nicht mit den Prospektaussagen bzw. dem Qualitätsversprechen der Hersteller deckten. Auch aus diesem Grund fehlen im vorliegenden Beitrag Angaben zu den jeweiligen Herstellern und zur Typbezeichnung der auffällig verunreinigten Implantate. Die Zwischenergebnisse der aktuellen Studie geben Anlass","PeriodicalId":76881,"journal":{"name":"ZWR","volume":"130 1","pages":"168 - 172"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2021-04-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1055/a-1424-7873","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"57819268","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}