Pub Date : 2022-09-05DOI: 10.32387/prokla.v52i208.2012
Jenny Simon
Der Beitrag geht der Rolle des Staates im Prozess der Integration Chinas in die globalen Finanzbeziehungen nach. Mit Blick auf Währungsbeziehungen, internationale Organisationen sowie den chinesischen Kapitalexport wird analysiert, welchen Zielsetzungen und Strategien der chinesische Staat folgt. Dabei wird nicht nur deutlich, dass sich diese mit der Zeit verschieben – es also zu kurz greift, schlicht von einem starken Staat zu sprechen. Entgegen dem nationalstaatlichen Bias der Staatskapitalismus-Diskussion werden die Strategien auch wesentlich durch internationale Faktoren geprägt: Chinas untergeordnete Position auf dem Weltmarkt, aber auch verschiedene Krisenerfahrungen.
{"title":"Die Rolle des Staates in der Internationalisierung der chinesischen Finanzbeziehungen","authors":"Jenny Simon","doi":"10.32387/prokla.v52i208.2012","DOIUrl":"https://doi.org/10.32387/prokla.v52i208.2012","url":null,"abstract":"Der Beitrag geht der Rolle des Staates im Prozess der Integration Chinas in die globalen Finanzbeziehungen nach. Mit Blick auf Währungsbeziehungen, internationale Organisationen sowie den chinesischen Kapitalexport wird analysiert, welchen Zielsetzungen und Strategien der chinesische Staat folgt. Dabei wird nicht nur deutlich, dass sich diese mit der Zeit verschieben – es also zu kurz greift, schlicht von einem starken Staat zu sprechen. Entgegen dem nationalstaatlichen Bias der Staatskapitalismus-Diskussion werden die Strategien auch wesentlich durch internationale Faktoren geprägt: Chinas untergeordnete Position auf dem Weltmarkt, aber auch verschiedene Krisenerfahrungen.","PeriodicalId":158793,"journal":{"name":"PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft","volume":"41 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2022-09-05","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"116202490","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2022-09-05DOI: 10.32387/prokla.v52i208.2005
Nikolai Huke
Während Demokratie politische Gleichheit verspricht, ist sie real von Ungleichheit durchzogen. Je stärker Menschen gesellschaftlich marginalisiert sind, umso geringer ist tendenziell die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich aktiv an Wahlen oder zivilgesellschaftlichen Politikformen beteiligen. Auf der Grundlage empirischer Forschung zum Alltag von Geflüchteten zeigt der Artikel, dass Ohnmachtserfahrungen und die Erfahrung, nicht anspruchsberechtigt zu sein, für politische Nicht-Partizipation eine entscheidende Rolle spielen. Er erweitert damit bestehende politikwissenschaftliche Erklärungsmodelle politischer Ungleichheit um eine erfahrungs- und gesellschaftszentrierte Perspektive.
{"title":"»Ich habe nicht die Macht, das zu ändern.«","authors":"Nikolai Huke","doi":"10.32387/prokla.v52i208.2005","DOIUrl":"https://doi.org/10.32387/prokla.v52i208.2005","url":null,"abstract":"Während Demokratie politische Gleichheit verspricht, ist sie real von Ungleichheit durchzogen. Je stärker Menschen gesellschaftlich marginalisiert sind, umso geringer ist tendenziell die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich aktiv an Wahlen oder zivilgesellschaftlichen Politikformen beteiligen. Auf der Grundlage empirischer Forschung zum Alltag von Geflüchteten zeigt der Artikel, dass Ohnmachtserfahrungen und die Erfahrung, nicht anspruchsberechtigt zu sein, für politische Nicht-Partizipation eine entscheidende Rolle spielen. Er erweitert damit bestehende politikwissenschaftliche Erklärungsmodelle politischer Ungleichheit um eine erfahrungs- und gesellschaftszentrierte Perspektive.","PeriodicalId":158793,"journal":{"name":"PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft","volume":"8 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2022-09-05","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"128300990","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2022-09-05DOI: 10.32387/prokla.v52i208.2006
D. Schmidt
Die USA gelten als Paradefall einer marktliberalen Ökonomie, so etwa in der Theorie der Varieties of Capitalism und für eine bestimmte Phase auch in der Regulationstheorie. Inwieweit trifft dies auf den Militärisch-Industriellen Komplex (MIK) – die Verflechtung von Rüstungsindustrie, Militär und Staat – zu? Dies wird auf mehreren Ebenen untersucht: in Bezug auf seine Legitimierung, die Modalitäten der militärischen Beschaffung, die Praxis der Rüstungsexporte, den »Drehtür-Effekt« und die politischen Gegenbewegungen. Im Gegensatz zur Erzählung des Marktliberalismus sind hier Politik und Kapital auf eine Weise verwoben, die von jeher Anklänge an eine Form des Staatskapitalismus aufweist.
{"title":"Staatskapitalismus in den »marktliberalen« USA?","authors":"D. Schmidt","doi":"10.32387/prokla.v52i208.2006","DOIUrl":"https://doi.org/10.32387/prokla.v52i208.2006","url":null,"abstract":"Die USA gelten als Paradefall einer marktliberalen Ökonomie, so etwa in der Theorie der Varieties of Capitalism und für eine bestimmte Phase auch in der Regulationstheorie. Inwieweit trifft dies auf den Militärisch-Industriellen Komplex (MIK) – die Verflechtung von Rüstungsindustrie, Militär und Staat – zu? Dies wird auf mehreren Ebenen untersucht: in Bezug auf seine Legitimierung, die Modalitäten der militärischen Beschaffung, die Praxis der Rüstungsexporte, den »Drehtür-Effekt« und die politischen Gegenbewegungen. Im Gegensatz zur Erzählung des Marktliberalismus sind hier Politik und Kapital auf eine Weise verwoben, die von jeher Anklänge an eine Form des Staatskapitalismus aufweist.","PeriodicalId":158793,"journal":{"name":"PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft","volume":"6 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2022-09-05","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"129984657","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2022-09-05DOI: 10.32387/prokla.v52i208.2010
U. Ruppert
Im Zusammenhang des Krieges gegen die Ukraine wird feministische Außenpolitik auch in Deutschland zum Thema. Allerdings vernachlässigt die aktuelle Diskussion grundlegende feministische Kritik an der patriarchalen Grundierung internationaler Politik und der maskulinistischen Fundierung von Militarismus und Kriegsgewalt. Feministische Außenpolitik sollte insbesondere auf die Dichotomisierungen und Polarisierungen reagieren, über die Kriegsbereitschaft hergestellt wird und die zugleich ein Grundmuster anti-emanzipatorischer Entwicklungen aller Art bilden. Ansonsten wird es ihr kaum gelingen, auf die drängenden Fragen des (Welt-)Friedens angemessene Antworten zu finden.
{"title":"Ein bisschen Feminismus im Krieg?","authors":"U. Ruppert","doi":"10.32387/prokla.v52i208.2010","DOIUrl":"https://doi.org/10.32387/prokla.v52i208.2010","url":null,"abstract":"Im Zusammenhang des Krieges gegen die Ukraine wird feministische Außenpolitik auch in Deutschland zum Thema. Allerdings vernachlässigt die aktuelle Diskussion grundlegende feministische Kritik an der patriarchalen Grundierung internationaler Politik und der maskulinistischen Fundierung von Militarismus und Kriegsgewalt. Feministische Außenpolitik sollte insbesondere auf die Dichotomisierungen und Polarisierungen reagieren, über die Kriegsbereitschaft hergestellt wird und die zugleich ein Grundmuster anti-emanzipatorischer Entwicklungen aller Art bilden. Ansonsten wird es ihr kaum gelingen, auf die drängenden Fragen des (Welt-)Friedens angemessene Antworten zu finden.","PeriodicalId":158793,"journal":{"name":"PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft","volume":"7 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2022-09-05","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"125365392","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2022-09-05DOI: 10.32387/prokla.v52i208.2009
Uwe Hoering
Der Aufstieg Chinas fand in mehreren Phasen einer staatlich initiierten Integration in die globalisierte Weltwirtschaft statt, darunter die 2013 verkündete Belt and Road Initiative (BRI). Diese Expansion wird als Ausdruck staatlicher Allmacht und als Umsetzung eines imperialen Machtstrebens betrachtet. Damit werde zugleich Chinas erfolgreiches Entwicklungs- und Ordnungsmodell auf internationales Terrain übertragen. Doch die Bedingungen für die Umsetzung der BRI unterscheiden sich wesentlich von den Möglichkeiten des chinesischen Staates auf nationaler Ebene. Eine Analyse dieser Umsetzung und der Erfahrungen damit erlaubt Rückschlüsse auf die Internationalisierung des chinesischen Ordnungsmodells.
{"title":"Internationalisierung des chinesischen Ordnungsmodells?","authors":"Uwe Hoering","doi":"10.32387/prokla.v52i208.2009","DOIUrl":"https://doi.org/10.32387/prokla.v52i208.2009","url":null,"abstract":"Der Aufstieg Chinas fand in mehreren Phasen einer staatlich initiierten Integration in die globalisierte Weltwirtschaft statt, darunter die 2013 verkündete Belt and Road Initiative (BRI). Diese Expansion wird als Ausdruck staatlicher Allmacht und als Umsetzung eines imperialen Machtstrebens betrachtet. Damit werde zugleich Chinas erfolgreiches Entwicklungs- und Ordnungsmodell auf internationales Terrain übertragen. Doch die Bedingungen für die Umsetzung der BRI unterscheiden sich wesentlich von den Möglichkeiten des chinesischen Staates auf nationaler Ebene. Eine Analyse dieser Umsetzung und der Erfahrungen damit erlaubt Rückschlüsse auf die Internationalisierung des chinesischen Ordnungsmodells.","PeriodicalId":158793,"journal":{"name":"PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft","volume":"22 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2022-09-05","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"117221079","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2022-09-05DOI: 10.32387/prokla.v52i208.2011
John Kannankulam
Innerhalb der jüngeren Debatte um einen aufkommenden Staatskapitalismus als neuer Variante des Kapitalismus wird selbstkritisch darauf verwiesen, dass eine Verbindung zur materialistischen Staatstheorie fehlt. Davon ausgehend rekapituliert der Artikel einige Argumente aus der sogenannten Staatsableitungsdebatte, greift auch auf Nicos Poulantzas’ Unterscheidung zwischen Normal- und Ausnahmestaat zurück, um Fragen auszuloten, die für die empirische Forschung von Belang sein könnten.
{"title":"Staatskapitalismus?","authors":"John Kannankulam","doi":"10.32387/prokla.v52i208.2011","DOIUrl":"https://doi.org/10.32387/prokla.v52i208.2011","url":null,"abstract":"Innerhalb der jüngeren Debatte um einen aufkommenden Staatskapitalismus als neuer Variante des Kapitalismus wird selbstkritisch darauf verwiesen, dass eine Verbindung zur materialistischen Staatstheorie fehlt. Davon ausgehend rekapituliert der Artikel einige Argumente aus der sogenannten Staatsableitungsdebatte, greift auch auf Nicos Poulantzas’ Unterscheidung zwischen Normal- und Ausnahmestaat zurück, um Fragen auszuloten, die für die empirische Forschung von Belang sein könnten.","PeriodicalId":158793,"journal":{"name":"PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft","volume":"19 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2022-09-05","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"133218477","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2022-09-05DOI: 10.32387/prokla.v52i208.2008
Ewgeniy Kasakow
Die linke Opposition in Russland ist in der Kriegsfrage gespalten. Der Artikel konzentriert sich auf diejenigen linken Akteure, die sich gegen die Entscheidung Putins stellten, die Ukraine militärisch anzugreifen. Auffällig sind die Unterschiede zu der Situation 2014. Es gibt kaum noch Hoffnungen auf revolutionäre Entwicklungen im benachbarten Staat und umso mehr Ängste.
{"title":"Zwischen den Fronten","authors":"Ewgeniy Kasakow","doi":"10.32387/prokla.v52i208.2008","DOIUrl":"https://doi.org/10.32387/prokla.v52i208.2008","url":null,"abstract":"Die linke Opposition in Russland ist in der Kriegsfrage gespalten. Der Artikel konzentriert sich auf diejenigen linken Akteure, die sich gegen die Entscheidung Putins stellten, die Ukraine militärisch anzugreifen. Auffällig sind die Unterschiede zu der Situation 2014. Es gibt kaum noch Hoffnungen auf revolutionäre Entwicklungen im benachbarten Staat und umso mehr Ängste.\u0000 ","PeriodicalId":158793,"journal":{"name":"PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft","volume":"51 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2022-09-05","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"126623330","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2022-09-05DOI: 10.32387/prokla.v52i208.2013
Bue Rübner Hansen, Dorothea Schmidt (Übersetzung)
Der Artikel kritisiert die strategischen Schriften von Andreas Malm, die symptomatisch für das breitere Dilemmata gegenwärtiger radikaler Klimapolitik sind. Malms katastrophistische Perspektive und Methode gibt uns eine Klimapolitik vor, die auf Ausnahmezuständen und heroischen Aktionen aufbaut. Diese handlungsorientierte Perspektive stützt sich auf ihre eigenen Bedingungen in Prozessen der Klassenbildung und des Aufbaus von Massenbewegungen, theoretisiert diese aber nicht. Eine Klimapolitik, die auf Vorstellungen von wissenschaftlicher Notwendigkeit und politischer Gerechtigkeit aufbaut, bleibt unvollständig ohne Strategien zum Aufbau von Macht, die von neuen Bedürfnissen und einer Transformation von Wünschen ausgehen.
{"title":"Zwischen Sabotage und Staatsmacht","authors":"Bue Rübner Hansen, Dorothea Schmidt (Übersetzung)","doi":"10.32387/prokla.v52i208.2013","DOIUrl":"https://doi.org/10.32387/prokla.v52i208.2013","url":null,"abstract":"Der Artikel kritisiert die strategischen Schriften von Andreas Malm, die symptomatisch für das breitere Dilemmata gegenwärtiger radikaler Klimapolitik sind. Malms katastrophistische Perspektive und Methode gibt uns eine Klimapolitik vor, die auf Ausnahmezuständen und heroischen Aktionen aufbaut. Diese handlungsorientierte Perspektive stützt sich auf ihre eigenen Bedingungen in Prozessen der Klassenbildung und des Aufbaus von Massenbewegungen, theoretisiert diese aber nicht. Eine Klimapolitik, die auf Vorstellungen von wissenschaftlicher Notwendigkeit und politischer Gerechtigkeit aufbaut, bleibt unvollständig ohne Strategien zum Aufbau von Macht, die von neuen Bedürfnissen und einer Transformation von Wünschen ausgehen.","PeriodicalId":158793,"journal":{"name":"PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft","volume":"5 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2022-09-05","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"115600158","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2022-09-05DOI: 10.32387/prokla.v52i208.2014
Prokla Redaktion
Der Begriff »Staatskapitalismus« erlebt seit dem Ausbruch der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise 2007 eine Renaissance. Nachdem der Bedeutungsgewinn der chinesischen Ökonomie in den globalen Finanzbeziehungen zu Sonderberichten zum Thema Staatskapitalismus im Economist (20.8.2008; 21.-27.1.2012) und in der Financial Times (24.1.2008) geführt hat, wird der Begriff heute sowohl in liberalen Leitmedien als auch in den kritischen Wirtschafts- und Sozialwissenschaften breit rezipiert. Die zentrale Frage lautet: Stehen wir angesichts einer aktuell stärker sichtbaren Rolle des Staates im globalen Kapitalismus vor einer neuen Phase »staatskapitalistischer« Entwicklung? Mit dem Schwerpunktthema »StaatsKapitalismus« wollen wir sowohl den Begriff theoretisch-konzeptuell weiterentwickeln als auch mit empirischen Analysen von staatskapitalistischen Erscheinungsformen in unterschiedlichen Weltregionen der derzeit offenen Bestimmung des Staatskapitalismus-Begriffs entgegenarbeiten.
{"title":"Editorial: StaatsKapitalismus","authors":"Prokla Redaktion","doi":"10.32387/prokla.v52i208.2014","DOIUrl":"https://doi.org/10.32387/prokla.v52i208.2014","url":null,"abstract":"Der Begriff »Staatskapitalismus« erlebt seit dem Ausbruch der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise 2007 eine Renaissance. Nachdem der Bedeutungsgewinn der chinesischen Ökonomie in den globalen Finanzbeziehungen zu Sonderberichten zum Thema Staatskapitalismus im Economist (20.8.2008; 21.-27.1.2012) und in der Financial Times (24.1.2008) geführt hat, wird der Begriff heute sowohl in liberalen Leitmedien als auch in den kritischen Wirtschafts- und Sozialwissenschaften breit rezipiert. Die zentrale Frage lautet: Stehen wir angesichts einer aktuell stärker sichtbaren Rolle des Staates im globalen Kapitalismus vor einer neuen Phase »staatskapitalistischer« Entwicklung? Mit dem Schwerpunktthema »StaatsKapitalismus« wollen wir sowohl den Begriff theoretisch-konzeptuell weiterentwickeln als auch mit empirischen Analysen von staatskapitalistischen Erscheinungsformen in unterschiedlichen Weltregionen der derzeit offenen Bestimmung des Staatskapitalismus-Begriffs entgegenarbeiten.","PeriodicalId":158793,"journal":{"name":"PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft","volume":"6 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2022-09-05","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"122083824","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2022-09-05DOI: 10.32387/prokla.v52i208.2004
J. Abels, Hans-Jürgen Bieling
Die Aufwertung von Industrie- und Infrastrukturpolitik in der EU verdichtet sich aktuell zu einer »staatsinterventionistischen Wende«. Es kommt zur Mobilisierung zusätzlicher gemeinschaftlicher Instrumente und finanzieller Ressourcen und zum Bruch mit einigen Aspekten des marktliberalen Paradigmas, das die europäische Integration lange Zeit prägte. Wir zeigen, mit welchen polit-ökonomischen Konzeptionen sich diese Wende analysieren lässt, und stellen die These auf, dass vor allem geoökonomische Erwägungen die industrie- und infrastrukturpolitische Neuausrichtung vorantreiben und andere Gestaltungslogiken überlagern.
{"title":"Jenseits des Marktliberalismus?","authors":"J. Abels, Hans-Jürgen Bieling","doi":"10.32387/prokla.v52i208.2004","DOIUrl":"https://doi.org/10.32387/prokla.v52i208.2004","url":null,"abstract":"Die Aufwertung von Industrie- und Infrastrukturpolitik in der EU verdichtet sich aktuell zu einer »staatsinterventionistischen Wende«. Es kommt zur Mobilisierung zusätzlicher gemeinschaftlicher Instrumente und finanzieller Ressourcen und zum Bruch mit einigen Aspekten des marktliberalen Paradigmas, das die europäische Integration lange Zeit prägte. Wir zeigen, mit welchen polit-ökonomischen Konzeptionen sich diese Wende analysieren lässt, und stellen die These auf, dass vor allem geoökonomische Erwägungen die industrie- und infrastrukturpolitische Neuausrichtung vorantreiben und andere Gestaltungslogiken überlagern.","PeriodicalId":158793,"journal":{"name":"PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft","volume":"71 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2022-09-05","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"122493731","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}